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Sie Ihr volles Potenzial

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Ruth Wenger

Der
Alpha-Faktor
 
  

Erschließen

Sie Ihr volles Potenzial

BusinessVillage
Ruth Wenger
Der Alpha-Faktor
Erschließen Sie Ihr volles Potenzial
1. Auflage 2013
© BusinessVillage GmbH, Göttingen
Bestellnummern
ISBN 978-3-86980-234-3 (Druckausgabe)
ISBN 978-3-86980-235-0 (E-Book, PDF)
Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/905
Bezugs- und Verlagsanschrift
BusinessVillage GmbH
Reinhäuser Landstraße 22
37083 Göttingen
Telefon:	 +49 (0)5 51 20 99-1 00
Fax:	
+49 (0)5 51 20 99-1 05
E–Mail:	info@businessvillage.de
Web:	www.businessvillage.de
Satz und Layout
BusinessVillage GmbH
Druck und Bindung
Westermann Druck GmbH, Zwickau
Copyrightvermerk
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach
bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages.
Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Inhalt
Über die Autorin............................................................................. 9
Danksagung................................................................................... 10
1. Einleitung.................................................................................. 11
2. Wann ist Leistung ›spitze‹?......................................................... 15
2.1	 Sein Bestes geben.............................................................. 16
3. Der Moment, auf den es ankommt ............................................... 19
3.1	 Das verhinderte Genie......................................................... 20
3.2	 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär ….................................. 21
4. Leistungsblocker........................................................................ 23
4.1	
4.2	
4.3	
4.4	

Wenn der Körper blockt....................................................... 24
Blockaden im Mind............................................................. 28
Stressoren – von außen oder hausgemacht............................. 30
Die Wiederholungstat im Kopf............................................... 33

5. Der kleine große Unterschied...................................................... 39
5.1	 Was die Guten zu den Besten macht...................................... 40
5.2	 Flow – wenn alles leicht und einfach fließt............................. 45
6. Der Alpha-Faktor........................................................................ 47
6.1	 Der Alpha-Zustand.............................................................. 49
6.2	Bewusstseinsdynamik.......................................................... 50
6.3	 Den Hamster aus dem Rad nehmen........................................ 54

Inhalt

|5
7. Ein funktionaler Zugang.............................................................. 57
7.1	
7.2	
7.3	
7.4	

Praktische Anleitung ›Alpha-Zustand aktivieren‹...................... 58
Die Aktivierung kann kinderleicht sein................................... 65
Der Alltag: Nur Übung macht den Meister............................... 67
Im Alpha-Zustand Flow kultivieren........................................ 70

8. Mit Leichtigkeit leisten .............................................................. 73
8.1	 Alpha- und Beta-Performance .............................................. 74
8.2	 Facetten von Alpha-Performance .......................................... 75
9. Mit weniger Aufwand mehr erreichen........................................... 87
9.1	 Effizienz und Effektivität..................................................... 88
9.2	 Mehr Potenzial nutzen......................................................... 90
9.3	 Der Faktor ›Bewusstsein‹..................................................... 96
10. Werte, die Erfolg reich und Leistung spitze machen................... 103
10.1	 Von einem, der über die Berge zu sich selber fand................. 105
10.2	 Intrinsische Werte............................................................ 113
10.3	 Die Spitze der Leistung...................................................... 121
11. Praxisteil: Wissen in Aktion bringen........................................ 127
11.1	 Leistungspotenzial abrufen................................................ 128
11.2	 Der passende Schlüssel zu jedem Schloss ............................. 129
12. Was eine Führungskraft zum Leader macht .............................. 131
12.1 Intuition, die unterschätzte Wissensressource........................ 135
12.2	 Innovation: wie wirklich Neues entstehen kann .................... 139
13. Gehirn-Upgrade für Kopfarbeiter ............................................. 147
13.1	 Auf der Informationsflut surfen........................................... 150
13.2	 Wenn Zuhören Gold ist, wird Reden zu Silber......................... 159
13.3	 Klarer denken mit bewusster Stressregulierung ....................... 167

6 | Inhalt
14. Wie Flow im Sport mehr Spaß und Leistung bringt.................... 175
14.1	 Golf – free Mind, free Swing...............................................
14.2	Tennis............................................................................
14.3	 Leichter und mit Freude joggen..........................................
14.4	 Mit mehr Freude skifahren und snowboarden.........................
14.5	 Im Flow auf dem Rad........................................................

177
190
199
204
211

15. Abschluss .............................................................................. 217
16. Profile aus Befragungen ......................................................... 219
Literaturverzeichnis ..................................................................... 228

Inhalt

|7
Über die Autorin
Ruth Wenger ist 1956 geboren. Nach einer pädagogischen und wirtschaftlichen Ausbildung sowie
sechs Jahren Studien und Assistenz im Bereich
Gehirn- und Bewusstseinsforschung an verschiedenen Instituten in Europa und den USA leitete
sie zehn Jahre lang eine Seminar-Akademie in der
Schweiz. Sie lebt oberhalb Zug in der Schweiz.
Seit 1992 führt sie ihr eigenes Trainings-Unternehmen. Sie ist Entwicklerin der alphaskills®, Inhaberin und VR-Präsidentin der alphaSkills ag und
Buchautorin. Nebst ihrer Tätigkeit als Speakerin im deutsch- und englischsprachigen Bereich ist sie vorwiegend als Seminarleiterin und Private Coach
für Top-Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft tätig.
Als Expertin für alphaPerformance hat sie sich eine hohe Kompetenz erarbeitet, wie Forschungseinsichten aus der Gehirn- und Bewusstseinsforschung im Geschäftsalltag, sowie auch in verschiedensten Lebens- und
Arbeitsbereichen, nutz- und gewinnbringend praktisch eingesetzt werden
können.
Sie ist eine erfahrene Trainerin und schult seit über zwanzig Jahren in der
Wirtschaft, vorwiegend im oberen und Top-Management. Seit 2001 ist sie
Mitglied der Associate-Faculty der Internationalen Business School ZfU und
wurde mit dem Trainer Award in Gold ausgezeichnet. Als gefragte Rednerin
begeistert sie durch die bestechende Einfachheit, mir der sie gehirnwissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich und alltagstauglich nutzbar kommuniziert.

Kontakt:
Internet: www.alphaskills.ch
E-Mail: ruth.wenger@alphaskills.ch
Über die Autorin

|9
Danksagung
Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk mit all jenen, die mir ihre Zeit und
Offenheit für meine Befragungen zur Verfügung gestellt haben. Hinter den
zwanzig im Buch genannten Personen stehen noch fast viermal so viele,
welche mit ihren Beiträgen ebenso mitgewirkt haben. Allen ganz herzlichen Dank.
Danken möchte ich auch allen meinen Seminarteilnehmern und Coachees,
welche mir über die Jahre ihr Vertrauen und die Offenheit für Neues entgegengebracht haben; eure Erfolge sind auch meine.
Und nicht zuletzt danke ich all jenen, welche im Verlaufe meines Lebens
ihre Erkenntnisse und Erfahrungen mit mir geteilt haben. Wir stehen alle
auf den Schultern von jenen, die vor uns gedacht und geforscht haben –
nur aus geteiltem Wissen kann wirklicher Fortschritt entstehen. Ich bin
mit und durch euch gewachsen.

10 | Danksagung
1.
Einleitung
Mit diesem Buch teile ich eine Leidenschaft, die mich seit über 35 Jahren
fasziniert und als Praxis begleitet: Entfaltung und Nutzung von Gehirnund Bewusstseinspotenzial.
Als junge Frau war ich in verschiedenen Projekten der Gehirn- und Bewusstseinsforschung involviert, deren Ziel die Erforschung eines erhöhten
Wahrnehmungs- und Leistungsmodus war, den die Gehirnforschung AlphaZustand nennt. Es ist ein Zustand mentaler Klarheit, körperlicher Entspannung und mühelosen Leistens, in dem sich der Zugang zum Gehirn- und
Bewusstseinspotenzial öffnet.
Ich hatte das große Glück, als Probandin diese Wirkung an mir selber zu
erleben. Schnell wurde mir klar, dass ich damit einen wichtigen Schlüssel
für mein Leben und Arbeiten in die Hand bekommen hatte – und ich bin
drangeblieben mit der Praxis. Über die Jahrzehnte hat sich dies bewahrheitet: Die stärksten Ressourcen liegen im eigenen Bewusstsein, und der
Alpha-Zustand öffnet Raum dafür.
Der Alpha-Faktor, das Potenzial menschlichen Bewusstseins, ist bis heute
das zentrale Element meiner Arbeit und Forschung. Der Austausch mit Gehirn- und Bewusstseinsforschern bestärkt mich darin, dass dies ein zeitgemäßes und wichtiges Thema ist. Ebenso die an die hundert Befragungen
mit Menschen aus Wirtschaft, Politik und Sport. Die Beschreibung ihres
Hochleistungszustandes deckte sich in allen Fällen mit den Eigenschaften
des Alpha-Zustandes. Ihre Aussagen illustrieren eindrücklich die Bedeutung dieser Ressource für gesundes Leisten, nachhaltigen Erfolg und ein
erfülltes Leben.
Die Grundlage von Alpha-Performance ist der Alpha-Zustand – aus diesem
Zustand heraus tätig zu sein. Den praktischen Schlüssel dazu werde ich in
Ihre Hände weitergeben. Ich weiß, dass auch Sie damit für Sie wichtige
Ressourcen aufschließen werden. Sie werden erleben, wie Sie sich mit einer
einfachen Technik in einen präsenten, entspannten, aktionsbereiten Zu-

12 | Einleitung
stand bringen können und damit Ruhe, Klarheit und Zentriertheit in Kopf
und Körper herbeiführen können.
Bringen Sie den Alpha-Zustand in die Tätigkeiten, geht jegliche Art von
Performance besser von der Hand – im Volksmund kennt man diesen Leistungsmodus unter dem Begriff ›Flow‹. Leichteres Leisten ist ein klarer Indikator für Alpha-Performance – das ist das Erste, was Sie als Wirkung
feststellen werden.
Der Alpha-Zustand öffnet aber auch den Zugang zu Ihrem Bewusstseinspotenzial. Mehr seines Potenzials freizulegen, in seinen Tätigkeiten und
im Leben in Aktion zu bringen, ist erfüllend. Das ist vielleicht der größte
Gewinn, den Sie aus dieser Praxis ziehen werden.
Das Buch beinhaltet Erkenntnisse und Erfahrungen – meine eigenen sowie
die von zwanzig Menschen aus meinen Befragungen. Es ist aber vor allem
ein Praxisbuch. Nach den einführenden Kapiteln vermittle ich Ihnen eine
einfache, praktikable Technik, den Alpha-Zustand zu aktivieren. Wenn Sie
diese üben – während des Lesens oder bei anderen Gelegenheiten – schaffen Sie die beste Voraussetzung, die verschiedenen Anwendungsformen
nutzen zu können, welche ich in den Praxisteilen ab Seite 127 anführe.
Mit diesen alltagstauglichen Techniken werden Sie in der Lage sein, Ihre
Ziele mit einer größeren Leichtigkeit zu erreichen und den ›Fruchtsaft des
Erfolges‹, innere Erfüllung, zu genießen.

Einleitung

| 13
2.
Wann ist Leistung ›spitze‹?
Wenn man das Wort ›Spitzenleistung‹ hört, denkt man gleich an die ganz
großen Leistungen: An die Nummer 1 im Tennis, den schnellsten Läufer,
an die Ersten, die den Mount Everest bezwungen haben. In der Wirtschaft
an Unternehmer, welche große Konzerne aufgebaut haben – an denjenigen
Verkäufer, der am meisten Umsatz macht. In der Politik sind es die großen
Legenden – Leader, welche die Geschichte geprägt haben. Wir denken an
Menschen, die Rekorde brechen, große Ziele erreichen, übermenschliche
Leistungen erbringen. So definiert ist eine Spitzenleistung eine Leistung,
die alle anderen Leistungen in den Schatten stellt.
Wenn man es bei dieser Definition belassen würde, wäre Spitzenleistung
nur für ganz wenige – nur für jene, welche diese Spitze von Leistung erreichen wollen und können. Aber ist wirklich nur diese Art von Leistung
›spitze‹?

2.1	Sein Bestes geben
Ich erinnere mich an einen Kongress, auf dem viele wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik über ihre Spitzenleistung und Erfolge geredet hatten. Der Saal war voll – dreihundert Personen – alles Führungskräfte
und Manager. Ein Redner nach dem anderen berichtete von seinen Erfolgen
und Strategien für noch größere Erfolge, welche er oder sein Unternehmen
erreicht hatten. Die Zuhörer waren bei einigem interessiert, ab und zu beeindruckt, aber auch immer wieder gelangweilt und mit ihrem Mobile oder
Pager beschäftigt – das Übliche bei solchen Veranstaltungen. Alles in allem
hatte nichts wirklich Eindruck gemacht.
Nach fünf Redner(innen), als Abschluss des Tages, kam Silvio Beltrametti
auf die Bühne – im Rollstuhl. Silvio Beltrametti war ein hoffnungsvolles
Talent des Schweizer Skisports. Am 8. Dezember 2001, 22-jährig, stürzte er
bei der Weltcupabfahrt von Val d‘Isère schwer. Seither ist er querschnittgelähmt.

16 | Wann ist Leistung ›spitze‹?
Man hatte ihm eine Rampe gebaut, und so wie die anderen federnden
Schrittes die Stufen hinauf kamen, rollte er dynamisch auf die Bühne.
Sofort stellte sich eine betretene Ruhe ein.
Zuerst zeigte er einige Bilder von seinem Umfall. Wie er um einen Baum
gewickelt am Rande der Abfahrtspiste gelegen hatte. Fast alle im Raum
kannten diese Bilder – viele hatten es live im Fernseher mitbekommen.
Er erzählte von den Tagen und Wochen nach seinem Unfall. Von dem Moment, als er realisierte, dass er querschnittgelähmt war, nie mehr würde
gehen können und seine Lebensvision zerstört war. Er sprach von der Neuorientierung und wie er die kleinsten Dinge wieder lernen musste. Die Entschlossenheit, Willenskraft, Arbeit und Disziplin, die er aufbringen musste,
im Bett selber aufsitzen zu können. Die Kraft aufzubauen, die ersten Schritte
zu gehen, unter Schmerzen mit einem fast unmenschlichen Energieaufwand.
Das eindrücklichste Beispiel war, als er ausführlich erzählte, wie er sich das
große Ziel gesetzt hatte, ein T-Shirt wieder selber anziehen zu können. Er
sprach darüber, wie viel er trainiert hatte, alle Muskeln wieder zu aktivieren, die nötig sind, um sich selber ein Shirt über den Kopf zu ziehen. Und
die Bewegungen, die er wieder erlernen und kontrollieren musste, um mit
beiden Armen in die Ärmel zu kommen. Und dann die Freude am Erfolg,
als ihm dies, nach Wochen harter Arbeit, gelungen war. Er brauchte die
gleichen Worte wie seine Vorredner: Eine Vision haben, Ziele setzten, mit
Beharrlichkeit unermüdlich darauf hinarbeiten – und dann das Erfolgserlebnis. Nur die Inhalte waren völlig andere.
Während seiner Ausführungen war es mäuschenstill im Raum. Alle Anwesenden waren emotional berührt. Ich sah, wie einige harte Manager sich
die Tränen wegwischten. Eine tiefe Betroffenheit war im Raum. Gut, dass
der Veranstalter ihn als letzten Referenten eingesetzt hatte. Es wäre wohl
extrem schwierig gewesen, in dieser Atmosphäre von ›normalen‹ Spitzenleistungen und Erfolgen zu berichten.

Wann ist Leistung ›spitze‹?

| 17
Das Thema ›Erfolg und Spitzenleistung‹ hatte eine ganz andere Dimension
bekommen. Es löste sich von Zielen und Vorgaben, welche die Wirtschaft
und Gesellschaft von außen diktieren, und verlagerte sich auf Ziele und
Werte, die ein Einzelner als seine Leistung und seinen Erfolg definiert.
In diesem Licht wurde Spitzenleistung etwas ganz Persönliches: eine herausragende Leistung im Rahmen der Möglichkeiten des Menschen, der sie
erbringt. Sie hatte noch immer die Aspekte des Überwindens von Grenzen
und Schaffens neuer Rekorde – aber die Messlatte waren die eigenen Vorgaben. Spitzenleistung hieß: Sein Bestes zu geben. Die Fähigkeit, sein
Potenzial zu aktivieren und erfolgreich umzusetzen.
So definiert ist jede Leistung spitze, bei der man sein ganzes Potenzial einbringt und das Beste gibt. Aber es gibt Momente, in denen Vorgaben von
außen gegeben werden – Momente, in denen es drauf ankommt.

18 | Wann ist Leistung ›spitze‹?
3.
Der Moment, auf den es ankommt
Momente, auf die es ankommt in unserer Leistungsgesellschaft, sind, wenn
bewertet wird: Eine Prüfung, ein Rennen, ein Auftritt, eine Rede, eine Verhandlung, der Quartalsabschluss, das erste Date – das ist der große Moment
X. Will man da gewinnen, muss man in der Lage sein, sein ganzes Potenzial
abzurufen – und zwar genau dann!
Klar – wenn jemand was kann, sollte das doch möglich sein, könnte man
denken. Ja, man müsste es meinen – wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wär …

3.1	Das verhinderte Genie
Er ist ein blitzgescheites Kind; aufgeweckt, intelligent, kreativ – wenn er
nur nicht jedes Mal bei einer Prüfung in eine solche Anspannung kommen
würde, dass er nichts von seinem vorhandenen Wissen abrufen kann …
Sie hat eine wunderbare Stimme. Im Chor ist sie die beste Sopranistin –
wenn sie nicht bei jedem Soloauftritt ihre Stimme verlieren würde, läge
eine große Karriere vor ihr …
Er hat geniale Ideen. Jeder im Team fragte ihn um Rat und er findet für
jedes Problem eine Lösung – wenn er sich bei seinen Vorgesetzten besser
verkaufen könnte, wäre er bereits im ersten Jahr zum Teamleiter aufgestiegen …
Sie ist eine gute Führungskraft. Ihre Mitarbeiter schätzen sie, und sie
könnte schon lange im Vorstand sitzen – wenn sie in der Lage wäre, in
diesem Gremium ihre Ideen und Projekte klar an den Mann zu bringen …
Er ist ein Klasse-Tennisspieler. Kaum einer schlägt die Bälle so präzise, hart
und konstant – er gewinnt gegen alle im Klub – wenn er nicht in jedem
Endrunden-Match die Nerven verlieren würde, wäre er Tabellenerster …

20 | Der Moment, auf den es ankommt
Sie spielt besser Golf als die meisten im Klub. Sie müsste eigentlich ein
einstelliges Handicap haben – wenn sie nur auch in den Turnieren so gut
spielen würde …
Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wäre, wären all diese Menschen SpitzenPerformer.

3.2	Wenn das Wörtchen wenn nicht wär …
Was steckt hinter diesem Wörtchen ›wenn‹? All diese Menschen haben etwas gemeinsam: Sie haben ein großes Potenzial. Sie wissen viel, können
viel, leisten bestens – wenn es nicht zählt. Im Moment X, wenn es drauf
ankommt, geht nichts mehr … Sie sind nicht mehr in der Lage, ihr Wissen,
ihr Können – ihre Leistung – abzurufen.
Was hindert diese Menschen? Warum sind sie nicht in der Lage, ihr Potenzial zu heben – dann, wenn sie es brauchen?
Daniel Nicollier ist Golf-Profi und hat mir ein wunderbares Beispiel dazu
geliefert. Er arbeitet tagtäglich mit Golfern, die ihr Handicap verbessern
wollen. Dazu müssen Sie in einem Turnier gut spielen. Die schönsten und
besten Schläge auf der Driving Range oder beim Freizeitgolfen zählen
nichts, nur auf die Punkte im Turnier kommt es an. Und dann geht es
plötzlich nicht mehr … Luftschläge, Grashacker, zu kurze Putts und zu
lange – alles Mögliche, nur nicht die Performance, welche sie sonst auf dem
Platz hinlegen. Dann kommen die Leute verzweifelt zu ihm und wollen
wissen: Warum …?
»Ich zeige meinen Schülern jeweils am Beispiel mit einem Dart-Pfeil, was
da abgeht: Ich bitte die Person, den Pfeil, ohne Ziel, auf eine Holzwand zu
werfen. Kein Problem, sie könnte das beliebig viele Male tun.

Der Moment, auf den es ankommt

| 21
Dieser erste Pfeil ist der Freischwung, der ›Swing ohne Ball‹.
Dann markiere ich einen kleinen Punkt auf der Wand und bitte die Person,
den Pfeil auf diesen Punkt zu werfen. Sie richtet sich aus, setzt ihren Kopf
und Willen ein und spielt mehr oder weniger präzise auf den Punkt – auch
kein Problem, sie könnte das üben und von Mal zu Mal besser werden.
Der zweite Pfeil ist der ›Schwung mit Ball‹.
Dann gehe ich hin und mache mit den Fingern meiner Hand einen Ring um
dieses Ziel und sage: Hierhin musst du spielen – und ich schaue dabei zu ihr
zurück, also nicht auf meine Hand.
Dieser dritte Pfeil ist ›auf dem Turnierplatz‹.
Da kommt kein Pfeil, niemand getraut sich ihn zu werfen. Und wenn ich insistiere und sage: Nun wirf doch endlich, du kannst doch einen Pfeil werfen
… kommt die Person in Stress. Es hat noch nie jemand den Pfeil geworfen.
Ich muss nur den Mut aufbringen, dort zu bleiben mit meiner Hand …«
Was geschieht dabei? Es ist drei Mal die gleiche Bewegung: Einen Pfeil
werfen. Aber es ist drei Mal eine andere Situation. Jedes Mal ist sie an
präzisere Erwartungen gebunden – und beim dritten Mal hat sie Konsequenzen. Diese Konsequenzen spielen sich im Kopf ab. Würde jemand die
Konsequenzen nicht kennen und nichts denken, wäre es einfach wieder die
gleiche Bewegung – und machbar.
Ich meine damit nicht, dass man sich zum ›Killer‹ entwickeln soll – es ist
nachvollziehbar, warum niemand einen Pfeil wirft. Aber das Beispiel macht
deutlich, was hinter dem Wörtchen ›wenn‹ steckt: Gedanken, die blockieren – eine Reaktion im Körper – ein Leistungsblocker!

22 | Der Moment, auf den es ankommt
Genial ist kein Zufall

Jens-Uwe Meyer, Henryk Mioskowski
Genial ist kein Zufall
Die Toolbox der erfolgreichsten
Ideenentwickler
248 Seiten; 2013; 21,80 Euro
ISBN 978-3-86980-193-3; Art-Nr.: 898

Woher haben großartige Erfinder, Designer und Entwickler ihre Ideen? Wie entwickeln innovative Unternehmen neue Produkte, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen? In diesem Buch erfahren Sie es: Erfolgreiche Ideenentwicklung hat
System!
Erstmals öffnen die Ideeologen®, Deutschlands kreativste Innovationsexperten,
ihre Toolbox zur Entwicklung genialer Ideen. Sie lernen systematisch aufeinander
aufbauende Techniken kennen, die Sie Schritt für Schritt zu neuen Ideen bringen.
Sie erhalten eine einzigartige Sammlung von Methoden für den gesamten Kreativprozess: Von der Identifizierung neuer Chancenfelder über die Entwicklung von
Fragestellungen und die Vertiefung bestehender Ideenansätze bis zur Generierung, Optimierung und Bewertung von Ideen.
Jeder in diesem Buch beschriebene Schritt der systematischen Ideenentwicklung
wurde in Hunderten von Projekten erfolgreich erprobt und weiterentwickelt. Dieses
Buch wird Sie in die Lage versetzen, geniale Ideen zu generieren und erfolgreich
umzusetzen.

www.BusinessVillage.de
Resilienz

Denis Mourlane
Resilienz
Die unentdeckte Fähigkeit der
wirklich Erfolgreichen
232 Seiten; 2013; 24,80 Euro
ISBN 978-3-86980-249-7; Art-Nr.: 940

Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet
und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab und selbst
unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein.
Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im
Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das
Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der sich
immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeutender
wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch
etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein
sehr großes Wohlbefinden.
In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen
Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und zeigt
Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren.
Buch der Woche im Hamburger Abendblatt, 23./24. März 2013!

www.BusinessVillage.de

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Der Alpha-Faktor

  • 1. α Ruth Wenger Der Alpha-Faktor  E    rschließen Sie Ihr volles Potenzial pr se Le e ob BusinessVillage
  • 4. Ruth Wenger Der Alpha-Faktor Erschließen Sie Ihr volles Potenzial 1. Auflage 2013 © BusinessVillage GmbH, Göttingen Bestellnummern ISBN 978-3-86980-234-3 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-235-0 (E-Book, PDF) Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/905 Bezugs- und Verlagsanschrift BusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 Göttingen Telefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05 E–Mail: info@businessvillage.de Web: www.businessvillage.de Satz und Layout BusinessVillage GmbH Druck und Bindung Westermann Druck GmbH, Zwickau Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
  • 5. Inhalt Über die Autorin............................................................................. 9 Danksagung................................................................................... 10 1. Einleitung.................................................................................. 11 2. Wann ist Leistung ›spitze‹?......................................................... 15 2.1 Sein Bestes geben.............................................................. 16 3. Der Moment, auf den es ankommt ............................................... 19 3.1 Das verhinderte Genie......................................................... 20 3.2 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär ….................................. 21 4. Leistungsblocker........................................................................ 23 4.1 4.2 4.3 4.4 Wenn der Körper blockt....................................................... 24 Blockaden im Mind............................................................. 28 Stressoren – von außen oder hausgemacht............................. 30 Die Wiederholungstat im Kopf............................................... 33 5. Der kleine große Unterschied...................................................... 39 5.1 Was die Guten zu den Besten macht...................................... 40 5.2 Flow – wenn alles leicht und einfach fließt............................. 45 6. Der Alpha-Faktor........................................................................ 47 6.1 Der Alpha-Zustand.............................................................. 49 6.2 Bewusstseinsdynamik.......................................................... 50 6.3 Den Hamster aus dem Rad nehmen........................................ 54 Inhalt |5
  • 6. 7. Ein funktionaler Zugang.............................................................. 57 7.1 7.2 7.3 7.4 Praktische Anleitung ›Alpha-Zustand aktivieren‹...................... 58 Die Aktivierung kann kinderleicht sein................................... 65 Der Alltag: Nur Übung macht den Meister............................... 67 Im Alpha-Zustand Flow kultivieren........................................ 70 8. Mit Leichtigkeit leisten .............................................................. 73 8.1 Alpha- und Beta-Performance .............................................. 74 8.2 Facetten von Alpha-Performance .......................................... 75 9. Mit weniger Aufwand mehr erreichen........................................... 87 9.1 Effizienz und Effektivität..................................................... 88 9.2 Mehr Potenzial nutzen......................................................... 90 9.3 Der Faktor ›Bewusstsein‹..................................................... 96 10. Werte, die Erfolg reich und Leistung spitze machen................... 103 10.1 Von einem, der über die Berge zu sich selber fand................. 105 10.2 Intrinsische Werte............................................................ 113 10.3 Die Spitze der Leistung...................................................... 121 11. Praxisteil: Wissen in Aktion bringen........................................ 127 11.1 Leistungspotenzial abrufen................................................ 128 11.2 Der passende Schlüssel zu jedem Schloss ............................. 129 12. Was eine Führungskraft zum Leader macht .............................. 131 12.1 Intuition, die unterschätzte Wissensressource........................ 135 12.2 Innovation: wie wirklich Neues entstehen kann .................... 139 13. Gehirn-Upgrade für Kopfarbeiter ............................................. 147 13.1 Auf der Informationsflut surfen........................................... 150 13.2 Wenn Zuhören Gold ist, wird Reden zu Silber......................... 159 13.3 Klarer denken mit bewusster Stressregulierung ....................... 167 6 | Inhalt
  • 7. 14. Wie Flow im Sport mehr Spaß und Leistung bringt.................... 175 14.1 Golf – free Mind, free Swing............................................... 14.2 Tennis............................................................................ 14.3 Leichter und mit Freude joggen.......................................... 14.4 Mit mehr Freude skifahren und snowboarden......................... 14.5 Im Flow auf dem Rad........................................................ 177 190 199 204 211 15. Abschluss .............................................................................. 217 16. Profile aus Befragungen ......................................................... 219 Literaturverzeichnis ..................................................................... 228 Inhalt |7
  • 8.
  • 9. Über die Autorin Ruth Wenger ist 1956 geboren. Nach einer pädagogischen und wirtschaftlichen Ausbildung sowie sechs Jahren Studien und Assistenz im Bereich Gehirn- und Bewusstseinsforschung an verschiedenen Instituten in Europa und den USA leitete sie zehn Jahre lang eine Seminar-Akademie in der Schweiz. Sie lebt oberhalb Zug in der Schweiz. Seit 1992 führt sie ihr eigenes Trainings-Unternehmen. Sie ist Entwicklerin der alphaskills®, Inhaberin und VR-Präsidentin der alphaSkills ag und Buchautorin. Nebst ihrer Tätigkeit als Speakerin im deutsch- und englischsprachigen Bereich ist sie vorwiegend als Seminarleiterin und Private Coach für Top-Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft tätig. Als Expertin für alphaPerformance hat sie sich eine hohe Kompetenz erarbeitet, wie Forschungseinsichten aus der Gehirn- und Bewusstseinsforschung im Geschäftsalltag, sowie auch in verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen, nutz- und gewinnbringend praktisch eingesetzt werden können. Sie ist eine erfahrene Trainerin und schult seit über zwanzig Jahren in der Wirtschaft, vorwiegend im oberen und Top-Management. Seit 2001 ist sie Mitglied der Associate-Faculty der Internationalen Business School ZfU und wurde mit dem Trainer Award in Gold ausgezeichnet. Als gefragte Rednerin begeistert sie durch die bestechende Einfachheit, mir der sie gehirnwissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich und alltagstauglich nutzbar kommuniziert. Kontakt: Internet: www.alphaskills.ch E-Mail: ruth.wenger@alphaskills.ch Über die Autorin |9
  • 10. Danksagung Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk mit all jenen, die mir ihre Zeit und Offenheit für meine Befragungen zur Verfügung gestellt haben. Hinter den zwanzig im Buch genannten Personen stehen noch fast viermal so viele, welche mit ihren Beiträgen ebenso mitgewirkt haben. Allen ganz herzlichen Dank. Danken möchte ich auch allen meinen Seminarteilnehmern und Coachees, welche mir über die Jahre ihr Vertrauen und die Offenheit für Neues entgegengebracht haben; eure Erfolge sind auch meine. Und nicht zuletzt danke ich all jenen, welche im Verlaufe meines Lebens ihre Erkenntnisse und Erfahrungen mit mir geteilt haben. Wir stehen alle auf den Schultern von jenen, die vor uns gedacht und geforscht haben – nur aus geteiltem Wissen kann wirklicher Fortschritt entstehen. Ich bin mit und durch euch gewachsen. 10 | Danksagung
  • 12. Mit diesem Buch teile ich eine Leidenschaft, die mich seit über 35 Jahren fasziniert und als Praxis begleitet: Entfaltung und Nutzung von Gehirnund Bewusstseinspotenzial. Als junge Frau war ich in verschiedenen Projekten der Gehirn- und Bewusstseinsforschung involviert, deren Ziel die Erforschung eines erhöhten Wahrnehmungs- und Leistungsmodus war, den die Gehirnforschung AlphaZustand nennt. Es ist ein Zustand mentaler Klarheit, körperlicher Entspannung und mühelosen Leistens, in dem sich der Zugang zum Gehirn- und Bewusstseinspotenzial öffnet. Ich hatte das große Glück, als Probandin diese Wirkung an mir selber zu erleben. Schnell wurde mir klar, dass ich damit einen wichtigen Schlüssel für mein Leben und Arbeiten in die Hand bekommen hatte – und ich bin drangeblieben mit der Praxis. Über die Jahrzehnte hat sich dies bewahrheitet: Die stärksten Ressourcen liegen im eigenen Bewusstsein, und der Alpha-Zustand öffnet Raum dafür. Der Alpha-Faktor, das Potenzial menschlichen Bewusstseins, ist bis heute das zentrale Element meiner Arbeit und Forschung. Der Austausch mit Gehirn- und Bewusstseinsforschern bestärkt mich darin, dass dies ein zeitgemäßes und wichtiges Thema ist. Ebenso die an die hundert Befragungen mit Menschen aus Wirtschaft, Politik und Sport. Die Beschreibung ihres Hochleistungszustandes deckte sich in allen Fällen mit den Eigenschaften des Alpha-Zustandes. Ihre Aussagen illustrieren eindrücklich die Bedeutung dieser Ressource für gesundes Leisten, nachhaltigen Erfolg und ein erfülltes Leben. Die Grundlage von Alpha-Performance ist der Alpha-Zustand – aus diesem Zustand heraus tätig zu sein. Den praktischen Schlüssel dazu werde ich in Ihre Hände weitergeben. Ich weiß, dass auch Sie damit für Sie wichtige Ressourcen aufschließen werden. Sie werden erleben, wie Sie sich mit einer einfachen Technik in einen präsenten, entspannten, aktionsbereiten Zu- 12 | Einleitung
  • 13. stand bringen können und damit Ruhe, Klarheit und Zentriertheit in Kopf und Körper herbeiführen können. Bringen Sie den Alpha-Zustand in die Tätigkeiten, geht jegliche Art von Performance besser von der Hand – im Volksmund kennt man diesen Leistungsmodus unter dem Begriff ›Flow‹. Leichteres Leisten ist ein klarer Indikator für Alpha-Performance – das ist das Erste, was Sie als Wirkung feststellen werden. Der Alpha-Zustand öffnet aber auch den Zugang zu Ihrem Bewusstseinspotenzial. Mehr seines Potenzials freizulegen, in seinen Tätigkeiten und im Leben in Aktion zu bringen, ist erfüllend. Das ist vielleicht der größte Gewinn, den Sie aus dieser Praxis ziehen werden. Das Buch beinhaltet Erkenntnisse und Erfahrungen – meine eigenen sowie die von zwanzig Menschen aus meinen Befragungen. Es ist aber vor allem ein Praxisbuch. Nach den einführenden Kapiteln vermittle ich Ihnen eine einfache, praktikable Technik, den Alpha-Zustand zu aktivieren. Wenn Sie diese üben – während des Lesens oder bei anderen Gelegenheiten – schaffen Sie die beste Voraussetzung, die verschiedenen Anwendungsformen nutzen zu können, welche ich in den Praxisteilen ab Seite 127 anführe. Mit diesen alltagstauglichen Techniken werden Sie in der Lage sein, Ihre Ziele mit einer größeren Leichtigkeit zu erreichen und den ›Fruchtsaft des Erfolges‹, innere Erfüllung, zu genießen. Einleitung | 13
  • 14.
  • 15. 2. Wann ist Leistung ›spitze‹?
  • 16. Wenn man das Wort ›Spitzenleistung‹ hört, denkt man gleich an die ganz großen Leistungen: An die Nummer 1 im Tennis, den schnellsten Läufer, an die Ersten, die den Mount Everest bezwungen haben. In der Wirtschaft an Unternehmer, welche große Konzerne aufgebaut haben – an denjenigen Verkäufer, der am meisten Umsatz macht. In der Politik sind es die großen Legenden – Leader, welche die Geschichte geprägt haben. Wir denken an Menschen, die Rekorde brechen, große Ziele erreichen, übermenschliche Leistungen erbringen. So definiert ist eine Spitzenleistung eine Leistung, die alle anderen Leistungen in den Schatten stellt. Wenn man es bei dieser Definition belassen würde, wäre Spitzenleistung nur für ganz wenige – nur für jene, welche diese Spitze von Leistung erreichen wollen und können. Aber ist wirklich nur diese Art von Leistung ›spitze‹? 2.1 Sein Bestes geben Ich erinnere mich an einen Kongress, auf dem viele wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik über ihre Spitzenleistung und Erfolge geredet hatten. Der Saal war voll – dreihundert Personen – alles Führungskräfte und Manager. Ein Redner nach dem anderen berichtete von seinen Erfolgen und Strategien für noch größere Erfolge, welche er oder sein Unternehmen erreicht hatten. Die Zuhörer waren bei einigem interessiert, ab und zu beeindruckt, aber auch immer wieder gelangweilt und mit ihrem Mobile oder Pager beschäftigt – das Übliche bei solchen Veranstaltungen. Alles in allem hatte nichts wirklich Eindruck gemacht. Nach fünf Redner(innen), als Abschluss des Tages, kam Silvio Beltrametti auf die Bühne – im Rollstuhl. Silvio Beltrametti war ein hoffnungsvolles Talent des Schweizer Skisports. Am 8. Dezember 2001, 22-jährig, stürzte er bei der Weltcupabfahrt von Val d‘Isère schwer. Seither ist er querschnittgelähmt. 16 | Wann ist Leistung ›spitze‹?
  • 17. Man hatte ihm eine Rampe gebaut, und so wie die anderen federnden Schrittes die Stufen hinauf kamen, rollte er dynamisch auf die Bühne. Sofort stellte sich eine betretene Ruhe ein. Zuerst zeigte er einige Bilder von seinem Umfall. Wie er um einen Baum gewickelt am Rande der Abfahrtspiste gelegen hatte. Fast alle im Raum kannten diese Bilder – viele hatten es live im Fernseher mitbekommen. Er erzählte von den Tagen und Wochen nach seinem Unfall. Von dem Moment, als er realisierte, dass er querschnittgelähmt war, nie mehr würde gehen können und seine Lebensvision zerstört war. Er sprach von der Neuorientierung und wie er die kleinsten Dinge wieder lernen musste. Die Entschlossenheit, Willenskraft, Arbeit und Disziplin, die er aufbringen musste, im Bett selber aufsitzen zu können. Die Kraft aufzubauen, die ersten Schritte zu gehen, unter Schmerzen mit einem fast unmenschlichen Energieaufwand. Das eindrücklichste Beispiel war, als er ausführlich erzählte, wie er sich das große Ziel gesetzt hatte, ein T-Shirt wieder selber anziehen zu können. Er sprach darüber, wie viel er trainiert hatte, alle Muskeln wieder zu aktivieren, die nötig sind, um sich selber ein Shirt über den Kopf zu ziehen. Und die Bewegungen, die er wieder erlernen und kontrollieren musste, um mit beiden Armen in die Ärmel zu kommen. Und dann die Freude am Erfolg, als ihm dies, nach Wochen harter Arbeit, gelungen war. Er brauchte die gleichen Worte wie seine Vorredner: Eine Vision haben, Ziele setzten, mit Beharrlichkeit unermüdlich darauf hinarbeiten – und dann das Erfolgserlebnis. Nur die Inhalte waren völlig andere. Während seiner Ausführungen war es mäuschenstill im Raum. Alle Anwesenden waren emotional berührt. Ich sah, wie einige harte Manager sich die Tränen wegwischten. Eine tiefe Betroffenheit war im Raum. Gut, dass der Veranstalter ihn als letzten Referenten eingesetzt hatte. Es wäre wohl extrem schwierig gewesen, in dieser Atmosphäre von ›normalen‹ Spitzenleistungen und Erfolgen zu berichten. Wann ist Leistung ›spitze‹? | 17
  • 18. Das Thema ›Erfolg und Spitzenleistung‹ hatte eine ganz andere Dimension bekommen. Es löste sich von Zielen und Vorgaben, welche die Wirtschaft und Gesellschaft von außen diktieren, und verlagerte sich auf Ziele und Werte, die ein Einzelner als seine Leistung und seinen Erfolg definiert. In diesem Licht wurde Spitzenleistung etwas ganz Persönliches: eine herausragende Leistung im Rahmen der Möglichkeiten des Menschen, der sie erbringt. Sie hatte noch immer die Aspekte des Überwindens von Grenzen und Schaffens neuer Rekorde – aber die Messlatte waren die eigenen Vorgaben. Spitzenleistung hieß: Sein Bestes zu geben. Die Fähigkeit, sein Potenzial zu aktivieren und erfolgreich umzusetzen. So definiert ist jede Leistung spitze, bei der man sein ganzes Potenzial einbringt und das Beste gibt. Aber es gibt Momente, in denen Vorgaben von außen gegeben werden – Momente, in denen es drauf ankommt. 18 | Wann ist Leistung ›spitze‹?
  • 19. 3. Der Moment, auf den es ankommt
  • 20. Momente, auf die es ankommt in unserer Leistungsgesellschaft, sind, wenn bewertet wird: Eine Prüfung, ein Rennen, ein Auftritt, eine Rede, eine Verhandlung, der Quartalsabschluss, das erste Date – das ist der große Moment X. Will man da gewinnen, muss man in der Lage sein, sein ganzes Potenzial abzurufen – und zwar genau dann! Klar – wenn jemand was kann, sollte das doch möglich sein, könnte man denken. Ja, man müsste es meinen – wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wär … 3.1 Das verhinderte Genie Er ist ein blitzgescheites Kind; aufgeweckt, intelligent, kreativ – wenn er nur nicht jedes Mal bei einer Prüfung in eine solche Anspannung kommen würde, dass er nichts von seinem vorhandenen Wissen abrufen kann … Sie hat eine wunderbare Stimme. Im Chor ist sie die beste Sopranistin – wenn sie nicht bei jedem Soloauftritt ihre Stimme verlieren würde, läge eine große Karriere vor ihr … Er hat geniale Ideen. Jeder im Team fragte ihn um Rat und er findet für jedes Problem eine Lösung – wenn er sich bei seinen Vorgesetzten besser verkaufen könnte, wäre er bereits im ersten Jahr zum Teamleiter aufgestiegen … Sie ist eine gute Führungskraft. Ihre Mitarbeiter schätzen sie, und sie könnte schon lange im Vorstand sitzen – wenn sie in der Lage wäre, in diesem Gremium ihre Ideen und Projekte klar an den Mann zu bringen … Er ist ein Klasse-Tennisspieler. Kaum einer schlägt die Bälle so präzise, hart und konstant – er gewinnt gegen alle im Klub – wenn er nicht in jedem Endrunden-Match die Nerven verlieren würde, wäre er Tabellenerster … 20 | Der Moment, auf den es ankommt
  • 21. Sie spielt besser Golf als die meisten im Klub. Sie müsste eigentlich ein einstelliges Handicap haben – wenn sie nur auch in den Turnieren so gut spielen würde … Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wäre, wären all diese Menschen SpitzenPerformer. 3.2 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär … Was steckt hinter diesem Wörtchen ›wenn‹? All diese Menschen haben etwas gemeinsam: Sie haben ein großes Potenzial. Sie wissen viel, können viel, leisten bestens – wenn es nicht zählt. Im Moment X, wenn es drauf ankommt, geht nichts mehr … Sie sind nicht mehr in der Lage, ihr Wissen, ihr Können – ihre Leistung – abzurufen. Was hindert diese Menschen? Warum sind sie nicht in der Lage, ihr Potenzial zu heben – dann, wenn sie es brauchen? Daniel Nicollier ist Golf-Profi und hat mir ein wunderbares Beispiel dazu geliefert. Er arbeitet tagtäglich mit Golfern, die ihr Handicap verbessern wollen. Dazu müssen Sie in einem Turnier gut spielen. Die schönsten und besten Schläge auf der Driving Range oder beim Freizeitgolfen zählen nichts, nur auf die Punkte im Turnier kommt es an. Und dann geht es plötzlich nicht mehr … Luftschläge, Grashacker, zu kurze Putts und zu lange – alles Mögliche, nur nicht die Performance, welche sie sonst auf dem Platz hinlegen. Dann kommen die Leute verzweifelt zu ihm und wollen wissen: Warum …? »Ich zeige meinen Schülern jeweils am Beispiel mit einem Dart-Pfeil, was da abgeht: Ich bitte die Person, den Pfeil, ohne Ziel, auf eine Holzwand zu werfen. Kein Problem, sie könnte das beliebig viele Male tun. Der Moment, auf den es ankommt | 21
  • 22. Dieser erste Pfeil ist der Freischwung, der ›Swing ohne Ball‹. Dann markiere ich einen kleinen Punkt auf der Wand und bitte die Person, den Pfeil auf diesen Punkt zu werfen. Sie richtet sich aus, setzt ihren Kopf und Willen ein und spielt mehr oder weniger präzise auf den Punkt – auch kein Problem, sie könnte das üben und von Mal zu Mal besser werden. Der zweite Pfeil ist der ›Schwung mit Ball‹. Dann gehe ich hin und mache mit den Fingern meiner Hand einen Ring um dieses Ziel und sage: Hierhin musst du spielen – und ich schaue dabei zu ihr zurück, also nicht auf meine Hand. Dieser dritte Pfeil ist ›auf dem Turnierplatz‹. Da kommt kein Pfeil, niemand getraut sich ihn zu werfen. Und wenn ich insistiere und sage: Nun wirf doch endlich, du kannst doch einen Pfeil werfen … kommt die Person in Stress. Es hat noch nie jemand den Pfeil geworfen. Ich muss nur den Mut aufbringen, dort zu bleiben mit meiner Hand …« Was geschieht dabei? Es ist drei Mal die gleiche Bewegung: Einen Pfeil werfen. Aber es ist drei Mal eine andere Situation. Jedes Mal ist sie an präzisere Erwartungen gebunden – und beim dritten Mal hat sie Konsequenzen. Diese Konsequenzen spielen sich im Kopf ab. Würde jemand die Konsequenzen nicht kennen und nichts denken, wäre es einfach wieder die gleiche Bewegung – und machbar. Ich meine damit nicht, dass man sich zum ›Killer‹ entwickeln soll – es ist nachvollziehbar, warum niemand einen Pfeil wirft. Aber das Beispiel macht deutlich, was hinter dem Wörtchen ›wenn‹ steckt: Gedanken, die blockieren – eine Reaktion im Körper – ein Leistungsblocker! 22 | Der Moment, auf den es ankommt
  • 23. Genial ist kein Zufall Jens-Uwe Meyer, Henryk Mioskowski Genial ist kein Zufall Die Toolbox der erfolgreichsten Ideenentwickler 248 Seiten; 2013; 21,80 Euro ISBN 978-3-86980-193-3; Art-Nr.: 898 Woher haben großartige Erfinder, Designer und Entwickler ihre Ideen? Wie entwickeln innovative Unternehmen neue Produkte, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen? In diesem Buch erfahren Sie es: Erfolgreiche Ideenentwicklung hat System! Erstmals öffnen die Ideeologen®, Deutschlands kreativste Innovationsexperten, ihre Toolbox zur Entwicklung genialer Ideen. Sie lernen systematisch aufeinander aufbauende Techniken kennen, die Sie Schritt für Schritt zu neuen Ideen bringen. Sie erhalten eine einzigartige Sammlung von Methoden für den gesamten Kreativprozess: Von der Identifizierung neuer Chancenfelder über die Entwicklung von Fragestellungen und die Vertiefung bestehender Ideenansätze bis zur Generierung, Optimierung und Bewertung von Ideen. Jeder in diesem Buch beschriebene Schritt der systematischen Ideenentwicklung wurde in Hunderten von Projekten erfolgreich erprobt und weiterentwickelt. Dieses Buch wird Sie in die Lage versetzen, geniale Ideen zu generieren und erfolgreich umzusetzen. www.BusinessVillage.de
  • 24. Resilienz Denis Mourlane Resilienz Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen 232 Seiten; 2013; 24,80 Euro ISBN 978-3-86980-249-7; Art-Nr.: 940 Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein. Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeutender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden. In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren. Buch der Woche im Hamburger Abendblatt, 23./24. März 2013! www.BusinessVillage.de