Unternehmen sind keine Sozialvereine. Und ihre platten Werte-Slogans ein Trugbild. Das „Wir“ wird postuliert, das „Ich“ gelebt. Frisch entlassen von den Spielwiesen der Schulen und Universitäten erwischt diese Wirklichkeit gerade Berufseinsteiger eiskalt.
Was geht da in Unternehmen wirklich ab? Welche ungesagten Wahrheiten gibt es? Wie kann man sich darauf vorbereiten? Was sollte man über sich wissen? Und was daraus machen?
Steinfeldts Buch provoziert über die Realitäten in Unternehmen und regt dazu an, sich die richtigen Fragen zu stellen und individuelle Antworten zu finden. Befreit vom Ballast gut gemeinter Ratschläge beschränkt es sich auf die Essenz dessen, was das Berufsleben so an Überraschungen und Wirrungen bereithalten kann.
Dieses Buch verzichtet auf jeglichen theoretischen Ansatz. Gefüllt mit Erfahrungen aus einem ganzen Arbeitsleben öffnet es die Augen für eine neue Welt und regt an, sich kennenzulernen und weiterzuentwickeln.
5. Inhalt
Über den Autor .......................................................... 9
Auf die Plätze, fertig, los! ......................................... 11
#1 Sorge für einen guten ersten Eindruck von dir ........ 24
#2 Schweige, wenn du neu bist .................................. 25
#3 Benimm dich ....................................................... 26
#4 Kleide dich angemessen ....................................... 27
#5 Sei erwachsen ..................................................... 28
#6 Sei nicht überheblich ........................................... 29
#7 Sorge für eine gute Einarbeitung........................... 30
#8 Frage viel ............................................................ 31
#9 Kommuniziere ..................................................... 32
#10 Schreibe gut ...................................................... 33
#11 Organisiere dich ................................................ 34
#12 Bereite dich auf Gespräche vor............................. 35
#13 Setze nicht auf deine Leistungen ........................ 36
#14 Falle nicht auf Lob rein ...................................... 37
#15 Erwarte keine Dankbarkeit .................................. 38
#16 Glaube nicht an Versprechen ............................... 39
#17 Bleibe wachsam ................................................. 40
#18 Traue niemandem .............................................. 41
#19 Sei beliebt ........................................................ 42
#20 Glänze mit positiven Eigenschaften ..................... 43
#21 Bleibe optisch smart .......................................... 44
#22 Sei kein Bedenkenträger ..................................... 45
6. #23 Kritisiere nicht .................................................. 47
#24 Erzeuge bei anderen keinen Neid......................... 48
#25 Erzeuge bei anderen keine Ängste ....................... 49
#26 Kenne die ungeschriebenen Gesetze im
Unternehmen .................................................... 50
#27 Habe ein internes Netzwerk ................................ 51
#28 Habe gute Kontakte zur Personalabteilung ........... 52
#29 Schleime, wenn du kannst .................................. 53
#30 Tue Gutes und rede darüber ................................ 54
#31 Betreibe Selbstmarketing ................................... 55
#32 Sex sells ........................................................... 56
#33 Bleib flexibel .................................................... 57
#34 Zeige kein Profil ................................................ 58
#35 Hüte deine Daten ............................................... 59
#36 Gib nur das Nötigste preis .................................. 60
#37 Rede nicht über deine beruflichen Pläne ............. 61
#38 Habe Ziele ........................................................ 62
#39 Habe Visionen ................................................... 63
#40 Habe einen Plan B ............................................. 64
#41 Fordere dich ...................................................... 65
#42 Bleibe realistisch ............................................... 66
#43 Stelle dich der Routine ....................................... 67
#44 Reflektiere dich ................................................. 68
#45 Bleibe unabhängig ............................................. 69
#46 Glaube nicht anderen, glaube an dich .................. 70
#47 Kenne dich selbst .............................................. 71
#48 Entwickle Menschenkenntnis .............................. 72
7. #49 Suche Menschen, die du magst ............................ 74
#50 Habe keine Ehrfurcht.......................................... 75
#51 Meide schwache Vorgesetzte ............................... 76
#52 Hüte dich vor Narzissten .................................... 77
#53 Himmle deine Chefs an....................................... 78
#54 Mach den Affen ................................................. 79
#55 Wisse, was dein Chef von dir erwartet ................. 80
#56 Sei loyal zu deinem Chef .................................... 81
#57 Sei illoyal zu deinem Arbeitgeber ........................ 82
#58 Habe keine Gefühle ........................................... 83
#59 Blende .............................................................. 85
#60 Klaue Ideen ....................................................... 86
#61 Werde skrupellos ............................................... 87
#62 Sei Mitglied einer Seilschaft ............................... 88
#63 Klüngele ........................................................... 89
#64 Kenne deine Feinde............................................ 90
#65 Kämpfe nicht gegen andere................................. 91
#66 Kenne Leichen anderer in deren Keller ................ 92
#67 Wer schreibt, bleibt ........................................... 93
#68 Habe einen Giftschrank zu Hause ........................ 94
#69 Save your ass ..................................................... 95
#70 Motiviere dich selbst .......................................... 96
#71 Eigne dir Wissen zu wichtigen Themen an ............ 97
#72 Bilde dich weiter ............................................... 98
#73 Meistere den Spagat Generalist versus Spezialist .... 99
#74 Lass dich nicht ärgern ....................................... 100
#75 Verzweifle nicht ................................................ 101
8. #76 Halte durch....................................................... 102
#77 Sorge für dich ................................................... 103
#78 Habe Freude an dem, was du tust ....................... 104
#79 Vergleiche dich nicht mit anderen ...................... 105
#80 Denke nicht, dass andere so denken wie du ........ 106
#81 Hoffe nicht auf Solidarität ................................. 107
#82 Setze nicht auf deine Rechte ............................. 108
#83 Verlasse dich nicht auf den Betriebsrat ............... 109
#84 Prüfe, an wen du dich bindest ............................ 110
#85 Hüte dich vor Hochglanzparolen ......................... 111
#86 Entscheide dich für die richtige
Unternehmensgröße .......................................... 112
#87 Bleibe nicht in einem Unternehmen ................... 113
#88 Werde nicht satt und träge ................................ 114
#89 Lass dich nicht ausbeuten ................................. 115
#90 Bleibe nicht, wenn du angepisst bist .................. 116
#91 Glaube nicht, dass es besser wird ....................... 117
#92 Sei nicht von Idioten umzingelt ......................... 118
#93 Handele ........................................................... 119
#94 Kalkuliere deine Risiken .................................... 120
#95 Habe ein externes Netzwerk .............................. 121
#96 Verschaffe dir Ausgleich .................................... 122
#97 Sorge finanziell vor ........................................... 123
#98 Lebe ................................................................ 124
#99 Liebe und werde geliebt .................................... 125
Ein Tipp und letzte Hinweise .................................... 126
Literatur ................................................................. 133
9. 9
Der Jurist Jörg Stein-
feldt, Jahrgang 1962,
war über fünfund-
zwanzig Jahre Füh-
rungskraft bei einem
internationalen Spe-
zialversicherer, unter
anderem im Personal-
bereich. Er ist Buchautor und Autor zahlreicher
Fachartikel. Steinfeldt ist bekannt dafür, den Fin-
ger in offene Wunden zu legen und über den Teller-
rand zu denken. Schon in seinem Debütbuch Was
Sie schon immer über Führung wissen wollten räumt
er schonungslos mit den Management-Mythen auf.
Er ist in Hamburg geboren, wo er mit seiner Frau
wohnt, während seine drei Kinder in die Welt hin-
ausziehen.
Kontakt:
E-Mail: joerg.steinfeldt@t-online.de
Über den Autor
10. 11
Auf die Plätze, fertig, los!
Na, soll es losgehen? Richtig arbeiten?
Ich kann mich gut an die Zeit mit Mitte zwanzig
erinnern. Als mir klar wurde, dass es nicht mehr
darum ging, »nur« zu lernen, sondern zu arbeiten.
Das klingt verdammt erwachsen. Natürlich ist das
Selbstbewusstsein da, liefern zu können. Anderer-
seits aber auch die Unsicherheit: Was wird von mir
erwartet? Wie geht das, wie fühlt sich das an, das
Arbeitsleben?
Es beschleicht einen das mulmige Gefühl: Wird es
das sein bis zur Rente, vierzig Jahre lang? Will ich
das? Was will ich eigentlich? Die Amerikaner haben
für diese Lebensphase des Übergangs die Bezeich-
nung »Quarterlife Crisis« erfunden. Daran lässt sich
erkennen: Es ist nicht speziell ein Thema, das nur
dich betrifft, sondern vielen geht es so. Du bist
also weder besonders kompliziert noch alleine da-
bei.
11. 12
Diese Phase markiert den endgültigen Abschied
von der Kindheit. Jetzt kommt die Selbstständig-
keit, mit eigenem Geld, mit eigener Wohnung, bald
mit eigener Familie. Aber auch Selbstverantwor-
tung für das, was du tust, privat wie in der Firma.
Ein erstes Gefühl der eigenen Endlichkeit kommt
auf. Arbeiten, Rente und das war es? – Anderer-
seits bist du als junger Mensch noch voller Ener-
gie, Neugierde und Ziele. Und die jetzt möglichen
materiellen Erfüllungen, bei mir damals das eigene
Auto und eine gute Musikanlage, tun einem gut.
Ich bin damals in einem Versicherungsunterneh-
men gelandet. Das mag spießig und langweilig
klingen. Das mag es auch sein. Aber die Arbeit
dort hat mir dreißig Jahre beständig meinen Le-
bensunterhalt gegeben. Ich habe dort meine Frau
kennengelernt und eine Handvoll Menschen, die
mir etwas bedeuten. Ich konnte mich entwickeln,
fachlich wie persönlich. Habe ich Erfüllung und Be-
friedigung empfunden? Vielleicht in wenigen Situ-
ationen, aber unterm Strich sicherlich nicht.
12. 13
Viele Menschen landen meist weniger gezielt an
Arbeitsplätzen, die ihnen nicht wirklich nahe sind
und die ihnen nicht viel bedeuten. Weil die Eltern
dazu geraten haben, weil die Stelle gerade frei war,
weil das Unternehmen in der Nähe war, weil es ein-
fach war, die Stelle zu bekommen – Stichwort Be-
ziehungen.
Einige nehmen für solche Arbeitsplätze lange
Arbeitswege oder gar räumliche Trennungen von
Familie und Freunden in Kauf. Mobilität ist zwar
in aller Munde und wird von Unternehmen gerne
gefordert, Untersuchungen haben jedoch ergeben,
dass die innere Bereitschaft zur Mobilität auch bei
jüngeren Generationen viel weniger vorhanden ist
als allgemein angenommen. Macht es Sinn, Opfer
zu bringen für etwas, das einem gar nicht sonder-
lich viel bedeutet?
Zu arbeiten bedeutet einen hohen Zeitaufwand,
meist viel Energieabfluss und manchmal eben auch
die Veränderung der sonstigen Lebensumstände.
Und das über Jahre, ja Jahrzehnte. Für einen sol-
13. 14
chen Einsatz sollte gut überlegt sein, in welche
Hände man sich begibt. Und man sollte wissen,
worauf man sich einlässt.
Was ist mit der Work-Life-Balance? Alles nur Lip-
penbekenntnisse. Tatsächlich will so ziemlich
jedes Unternehmen von jedem Mitarbeiter Leistun-
gen sehen, und zwar so gut und viel wie es geht,
und das jeden Tag. Die WLB ist en vogue, deshalb
haben Unternehmen sie auf ihre Hochglanzbro-
schüren gebracht. Je ausführlicher sie das machen,
desto mehr Ärger dazu gab es ziemlich sicher in
ihrem Haus in der Vergangenheit.
Wie ein Unternehmen wirklich funktioniert, wie
es lebt, lernen wir nicht in der Schule, nicht an
der Uni und nur ansatzweise in der Ausbildung.
Neben den offiziellen Arbeitsprozessen gibt es die
sogenannten kleinen Dienstwege, auf Beziehungen
beruhende Abkürzungen, die oft vieles leichter ma-
chen.
14. 15
Es gibt verborgene, inoffizielle Regeln für das
Selbstverständnis des Unternehmens, der Mitarbei-
terschaft und des Umgangs miteinander. Selbst die
fachlichen Bearbeitungen laufen nicht immer so
wie offiziell vorgeschrieben. Alle wissen das, kei-
ner sagt etwas.
Es gibt offizielle Aussagen wie »Der geeignetste
Kandidat bekommt bei uns die Stelle.« In Wirklich-
keit ist es der überzeugendste Bewerber, also der
beste Schauspieler.
Einen Bonus erhält nicht der Mitarbeiter mit den
besten erbrachten Leistungen, sondern der, der
sich am besten in den Vordergrund verkauft hat
oder der den besten Draht zum Vorgesetzten,
sprich die meisten Sympathien bei ihm hat. Fast
alle Bonussysteme beinhalten eine Bewertung von
Leistung durch einen Vorgesetzten und sind damit
von diesem abhängig und subjektiv.
15. 16
Es gibt keine Ausbildung »Führungskraft«. Vor-
gesetzter wird nicht immer der, der eine gute
Führungskraft sein könnte, sondern der beste
Sachbearbeiter, ein treues Mitglied der eigenen
Seilschaft oder der, der am wenigsten Ärger zu ma-
chen, sprich zu kritisieren verspricht. Und hinter-
her wundern sich alle, dass der Neue nichts bringt,
schon gar keine Impulse setzt. Diese Schwächen
des Systems kannst du als ambitionierter Mitarbei-
ter natürlich gut nutzen …
Genau wie das Zusammenleben wird auch das Zu-
sammenarbeiten immer komplizierter. Es gibt
immer mehr Befindlichkeiten und offizielle wie
ungeschriebene Regeln. Seine lieben Kollegen und
den Chef kann man sich nicht immer aussuchen.
Und hat man genau das gerade getan, wird man
zum Spielball der nächsten Veränderung, die wer
weiß woher kommt. Produkte und Märkte bewegen
sich. Unternehmen sind keine fertigen, festen Kek-
se, sondern zähe Teige, die ständig geknetet wer-
den, die neue Zutaten und Geschmacksrichtungen
bekommen und nie fertig gebacken sind.
16. 17
Dabei sind Veränderungen für viele Menschen per
se erst einmal negativ. Das ist ein Schutzmecha-
nismus vor dem Ungewissen, der – meist unberech-
tigterweise – viele Mitarbeiter und damit auch die
Unternehmen lähmt.
Tatsächlich erfolgen viele Veränderungen um der
Veränderung willen als Tätigkeitsnachweise der
ständig neuen Bäcker in den Chefetagen. Beliebte
Spiele sind Zentralisierung versus Dezentralisie-
rung, Diversifizierung versus Fokussierung auf das
Kerngeschäft. Nach dem vierten Wechsel ist das
Unternehmen wieder da, wo es einmal war. Hinzu
kommt die Digitalisierung, die für viele Unterneh-
menslenker ein Thema ist, obwohl sie davon meist
gar keine Ahnung haben, weder wie damit umzu-
gehen ist, noch was sie für das Unternehmen an
Risiko und Chancen bedeuten kann. Blinder Aktio-
nismus ist nicht selten die Folge.
In der Tagesarbeit geht es dagegen meist weniger
um Sachentscheidungen und Leistungen, sondern
um Politik: Politik in eigener Sache. Wie sichere
17. 18
ich meine Position, wie komme ich weiter? Fehler-
vermeidungen, Fehlerzuweisungen, das sogenann-
te Silodenken, also nur die Interessen des eigenen
Bereichs im Blick zu haben, sind an der Tagesord-
nung. Führungskräfte und Abteilungen arbeiten
nicht zusammen, sondern gegeneinander, jeder
sieht nur sich und den eigenen Arbeitsbereich.
Das Buhlen um Anerkennung, Macht und Geld
bringt Konkurrenz, Neid und Intrigen mit sich.
Selten zum Vorteil für das Unternehmen, den zu
schaffen sich eigentlich alle verpflichtet haben.
Ein Fehler von Berufsanfängern ist, sich auf ihre
– guten – Leistungen in der Schule, in der Aus-
bildung oder an der Universität zu verlassen. Doch
im Job gibt es andere Mechanismen, siehe oben
zur Politik, sind andere Fähigkeiten gefragt, zum
Beispiel kommunikative, und andere Hürden zu
meistern, etwa sich unterzuordnen und Routinen
ertragen zu können.
18. 19
Mit deiner bisherigen Ausbildung, egal ob Schule,
Lehre oder Studium, hast du nicht die Ausübung
deines Berufes in einem Unternehmen erlernt. Du
hast hoffentlich ein Grundverständnis für das Ge-
schäft entwickelt. Das eine oder andere gelernte
wirst du anwenden können, doch stetige Entwick-
lungen, technisch, rechtlich wie organisatorisch,
lassen dein Wissen Erkenntnisse von gestern wer-
den. Du wirst immer am Ball bleiben müssen, nie
auslernen.
Dein Wissen ist nur dann deine Basis, wenn du es
im Job abrufen und einbringen kannst. Sonst ist
es für dich nutzlos. Zudem sind Arbeitstechniken,
sogenannte Soft Skills und die Wirkmechanismen
im Unternehmen Aspekte, in denen du zu lernen
haben wirst.
Karrieren sind heute weniger planbar denn je.
Change ist in Betrieben eine tägliche Herausfor-
derung. Neue Technologien, die Digitalisierung
und künstliche Intelligenz befeuern den Wandel
und wirken disruptiv, also radikal brechend. Umso
19. 20
wichtiger ist es, sich über sich selbst und den eige-
nen (möglichen) Platz in der Arbeitswelt bewusst
zu sein.
Berufsanfänger haben mit vielen Begrifflichkeiten
zu tun, von denen sie noch nie gehört haben oder
die sie zumindest nicht zu deuten wissen. Hinzu
kommen Fachbegriffe und Vokabeln, die – wie in
einer Familie – allein in einem bestimmten Unter-
nehmen vorkommen oder dort auf eine bestimmte
Art verstanden werden.
Das Arbeitsleben und jedes Unternehmen sind
eigene Welten. Sie möglichst früh verstanden zu
haben und sich in diesen Welten bewegen zu kön-
nen, hilft ungemein. Dem soll dieses Buch dienen.
Vergiss, was dir bisher über die perfekte deutsche
Wirtschaft und deine tollen Chancen darin erzählt
worden ist. Natürlich erbringen die deutsche Wirt-
schaft und damit viele deutsche Unternehmen
gute Leistungen und Produkte. Natürlich hast du
Chancen, wenn du sie denn suchst. Aber die Din-
20. 21
ge laufen intern meist anders, als sie nach außen
scheinen. Ich stehe bald vor dem Ende meines Be-
rufslebens. Die Warnungen in diesem Buch beruhen
vor allem auf Beobachtungen und Erfahrungen, aus
meinem Netzwerk und von mir selbst. Sie sind also
quasi vom Ende her entstanden. Das ist für dich
ein sicherlich fremder, aber hoffentlich hilfreicher
Blickwinkel.
Bei jeder Warnung dieses Buches ist Raum für deine
eigenen Anmerkungen. Nutze ihn für deine Selbst-
einschätzung. Worauf musst du bei dir besonders
achten, weil du weißt, dass du da besonders anfäl-
lig bist? Was musst du lernen, weil du hier Defizite
hast? Wo hast du Stärken, die du gut einsetzen
kannst? Gibt es Themen, bei denen du dich gut
weiterentwickeln kannst? Wo gibt es To-dos und
wo fühlst du dich sicher?
Bei dieser Selbsteinschätzung geht es weniger um
das, was war, sondern – im Hinblick auf das, was
auf dich zukommt – um das, was sein soll. Um die
tatsächlichen Fähigkeiten, die du hast. Um die Fä-
21. 22
higkeiten, die du gerne einsetzen möchtest. Um
das, was du wirklich machen möchtest. Um deine
Wünsche, um das, was dir Freude bereitet, um das,
was du als Erfolg definierst. Um deine Ziele.
Nicht selten hört man: »Was soll’s, ich muss die
Arbeit machen, mir bleibt ja nichts anderes übrig.«
Dieser Fatalismus ist eine reine Schutzbehauptung.
Niemand muss genau die Arbeit machen, die er
macht. Niemand hat behauptet, dass das Arbeits-
leben als negativ empfunden werden muss, mit
Unzufriedenheit, Frustrationen, negativem Stress,
Sinnlosigkeiten und Ärger. Das Leben ist zu kurz,
um dafür viel Zeit und Energie zu verschwenden.
Abgesehen davon wirkt die Psyche auf den Körper
und Beeinträchtigungen von Kopf und Seele kön-
nen ebenso wie die des Organismus den ganzen
Menschen krank machen. Wir sollten das Recht ein-
führen, dass Arbeit Freude bereiten muss.
Je bewusster du in dein Arbeitsleben gehst, je bes-
ser du vorbereitet bist, desto weniger Fallstricke,
Frustrationen und Fehlentscheidungen solltest du
22. 23
erfahren. Die Warnungen dieses Buches sollen für
mehr Freude und Zufriedenheit für dich dienen.
Der Einfachheit und Lesbarkeit halber verwende
ich im Text jeweils nur eine Form der Geschlechts-
bezeichnung.
23. 24
#1
Sorge für einen guten
ersten Eindruck von dir
Der erste Eindruck bleibt. Er ist Grundlage für den
ersten Klatsch über dich. Er entscheidet über Sym-
pathie und Antipathie bei Leuten, die dich noch
gar nicht kennengelernt haben. Wie siehst du aus,
was strahlst du aus, wie verhältst du dich? Ist dein
Ruf erst ruiniert, lebst du ganz ungeniert, aber
du bist auf ewig verbrannt, denn nichts hält sich
hartnäckiger als negative (Vor-)Urteile.
24. 25
Schweige, wenn du neu
bist
Nichts kommt schlechter an als Besserwisser und
Klugscheißer. Aus der Politik kennen wir den Be-
griff der ersten hundert Tage. Ein guter Zeitraum,
um danach auch im Betrieb langsam zu beginnen,
sich einzumischen. Sei freundlich und bescheiden,
respektvoll und willig. Sei ein Teamplayer, sonst
bist du ein Kollegenschwein und Außenseiter.
Außerdem brauchst du die anderen zunächst. Be-
halte für dich, was du wirklich denkst.
#2
25. Gefühle
Emotionen oder auch Gefühle sind ein geflügeltes Wort und aus
unserem Sprachgebrauch kaum wegzudenken. Mal soll man sie
zeigen, mal soll man sie verbergen – also Gefühlskontrolle betreiben.
Doch nüchtern betrachtet sind wir emotionale Analphabeten. So
richtig wissen wir mit Gefühlen nichts anzufangen.
Warum haben wir den Umgang mit Emotionen verlernt? Oder haben
wir ihn nie gelernt?
Patz‘ Buch gibt Antworten auf diese Fragen. Denn damit wir wieder
zur Vernunft kommen, brauchen wir eine andere Haltung zu Gefühlen.
Sie können Einfallstor für und Werkzeug zur Manipulation sein. Oder
ein Katalysator unseres Innersten und damit Kraftquelle. Aber ohne
Bewusstsein darüber haben wir keine Wahl. Erst, wenn wir unsere
Gefühle (er-)kennen, erlangen wir Klarheit und sind in der Lage,
Verantwortung zu übernehmen, etwas zu verändern. Patz‘ Buch räumt
schonungslos mit überholten Mythen über Gefühle auf und zeigt
konkrete und attraktive Möglichkeiten, unser authentisches Potenzial
zu leben.
Die ersten Schritte sind dabei ganz einfach: Die eigenen Gefühle
wieder wahrnehmen, kritisch hinterfragen und einordnen und die
darin enthaltene Kraft nutzen, um nachhaltige Veränderungen zu
vollziehen.
www.BusinessVillage.de
Patrizia Patz
Gefühle
Emotional gesund in einer rationalen Welt
1. Auflage 2019
258 Seiten; 14,99 Euro
ISBN 978-3-86980-495-8; Art.-Nr.: 1084
26. REDE
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Das gilt auch
für freie Reden, Vorträge und Präsentationen. Binnen Sekunden be-
urteilt das Publikum, ob es gewillt ist einer Stimme und damit den
Argumenten zu folgen. Der Auftritt ist das optische Erscheinungsbild.
Die Stimme ist die akustische Visitenkarte. Beides lässt sich trainie-
ren und perfektionieren.
Wie sprechen Menschen sicher und mit hoher Qualität? Wie baut man
Vorträge und Reden perfekt auf? Wie faszinieren und überzeugen Vor-
tragende inhaltlich?
Antworten darauf liefern Peter Baumgartner und Eva Shata-Aichner.
Die Autoren zeigen, wie man Emotionen auslöst, souverän spricht
und sich gekonnt auf der Bühne bewegt. Denn nur wer das be-
herrscht, erreicht seine Zuhörer und hinterlässt einen nachhaltigen
Eindruck.
Peter Baumgartner, Eva Shata-Aichner
Vorträge, die berühren, begeistern und
bewegen
2. Auflage 2018
188 Seiten; 24,95 Euro
ISBN 978-3-86980-401-9; Art.-Nr.: 1035
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27. Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen
Ganz gleich ob es um Berufseinstieg, Umstieg oder Karriereaufstieg
geht – das gelungene Vorstellungsgespräch ist eine anspruchsvolle
Hürde, die es zu nehmen gilt. Denn es gibt keine zweite Chance für
den ersten Eindruck. Und wer den Arbeitgeber von sich überzeugen
will, muss dessen Fragen sicher und gewinnend beantworten.
Die Expertin für Karrierefragen Ute Blindert weiß, worauf es an-
kommt. Sie verrät, welche üblichen und unerwarteten Fragen Arbeit-
geber immer wieder stellen, welche Absicht sie verfolgen und wie
man die beste Antwortstrategie entwickelt.
Die ideale Vorbereitung für ein sicheres und souveränes Vorstellungs-
gespräch.
Ute Blindert
Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im
Vorstellungsgespräch
Was Unternehmen wissen wollen, wo
Stolpersteine lauern, wie Bewerber punkten
2. Auflage 2018
220 Seiten; 9,95 Euro
ISBN 978-3-86980-384-5; Art.-Nr.: 1031
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28. Topfit durchs Assessment-Center
Assessment-Center haben für die Besetzung von Fach- und Führungs-
positionen in fast allen größeren Unternehmen Einzug gehalten.
Doch wer diesen Prüfungsmarathon für sich entscheiden will, sollte
aufs Assessment-Center gut vorbereitet sein. Die Assessment-Cen-
ter-Experten Matthias Clesle und Dr. Martin Emrich stellen in ihrem
neuen Buch vor, welche Aufgabenstellungen und -varianten auf Sie
warten und zeigen Ihnen, welchen Zweck sie verfolgen und wie Sie
die Aufgaben am besten lösen.
Dieses umfassende Trainings- und Nachschlagewerk enthält zahl-
reiche original AC-Übungen, wie sie heute in fast jedem Assessment-
Center zu finden sind. Auf der CD-ROM finden Sie zudem umfassendes
Übungsmaterial zu Präsentationen, Gruppendiskussionen, Rollenspie-
len (Mitarbeiter- und Kundengespräche), Intelligenztests, … Darüber
hinaus vermittelt dieses Buch Insiderwissen, wie Personaler in allen
Situationen des Assessment-Centers etwas über die Soft Skills und
das Verhalten der Teilnehmer in Erfahrung bringen und mit welchen
Strategien Sie sich unabhängig von den jeweiligen Übungen optimal
präsentieren.
Die beiden Autoren, die langjährige Erfahrung in der Entwicklung
und Durchführung anspruchsvoller Assessment-Center vorweisen
können und schon tausende von Kandidaten trainiert haben, bieten
mit diesem Buch die optimale Vorbereitung für anspruchsvolle Fach-/
Führungsassessments, Management-Audits und Potenzialanalysen.
Matthias Clesle, Martin Emrich
Topfit durchs Assessment-Center
Das neue Standardwerk für Fach- und
Führungsassessments
3. Auflage 2019
384 Seiten; 29,80 Euro
ISBN 978-3-86980-323-4; Art.-Nr.: 969
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