1. Presseinformation
Stuttgart, 26. Oktober 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienindizes auf Erholungskurs
Obwohl die Kreditinstitute mit hohen Abschreibungen bezüglich
Griechenland rechnen müssen und zusätzlich davon auszugehen
ist, dass die Banken ihre Kernkapitalquote auf 9 % erhöhen
müssen, warten die großen Institute mit positiven Quartalszahlen
auf. Diese Ergebnisse konnten die Aktienmärkte stimulieren und
die Indizes weiter nach oben treiben. Hinzu kommt, dass, obwohl
der Konjunkturtrend sich nach unten bewegt, das Konsumklima
nach wie vor keine negative Stimmung einnimmt. Die neuesten
Umfragen der GfK zeigen sogar, dass sich die
Verbraucherstimmung leicht verbessert hat. Ansonsten ist an den
Aktienmärkten weiterhin ein hoher Nervositätsgrad zu spüren,
insbesondere vor dem EU-Gipfel, der sicherlich nicht der letzte
sein wird. Somit ist zu erwarten, dass die Indizes erst einmal eine
Verschnaufpause einlegen werden. Vor allem der DAX hat nun,
nachdem er die Widerstandslinie von 6.000 Punkten leicht
überschreiten konnte, die Möglichkeit, in Richtung 6.250 Punkte
zu gehen, aber er trägt auch weiterhin das Risiko, einen
Rückschlag bis 5.500 Punkte hinnehmen zu müssen. Der Euro
Stoxx 50 hat es bisher noch nicht geschafft die Widerstandslinie
von 2.300 Punkten zu durchbrechen, insofern ist hier ein
Rückschlag bis 2.200 Punkte möglich. Nachdem der Dow-Jones-
Index die 11.500-Punkte-Marke durchbrechen konnte, ist der
Weg frei bis 12.000 Punkte, hier verläuft auch die 200-Tages-
.
.
2. Durchschnittslinie. Eine wichtige Marke, von der der weitere
Verlauf der Entwicklung abhängen wird.
Viele Investoren scheinen bei ihren Investitionen an den
Aktienmärkten die unsichere politische Seite nicht komplett
wahrzunehmen. Ansonsten sind die verhältnismäßig guten
Aktienkurse nicht zu erklären. Der kommende EU-Gipfel droht
wieder einmal eine umfassende Antwort auf die Schuldenkrise
schuldig zu bleiben. Es werden voraussichtlich weder konkrete
Zahlen noch eine nachvollziehbare Vorgehensweise bekannt
gegeben. Nachdem auch Italien weiterhin in der Kritik bleibt, ist
das Ausmaß der Schuldenkrise an den Aktienmärkten noch nicht
angekommen. Hinzu kommt, dass die Konjunkturentwicklung
nicht nur in Europa und den USA, sondern inzwischen auch in
Lateinamerika eine Abkühlung hat hinnehmen müssen. Statt
bisher 5 % Wirtschaftswachstum ist nur noch eine Steigerung
von 3,5 % zu erwarten. Sollte nun auch noch die Nachfrage in
China weiter zurückgehen, dürfte sich dies kurzfristig auf die
Rohstoffpreise auswirken und einen abermaligen Rückschlag
herbeiführen. Augenblicklich ist der Goldpreis allerdings wieder
im Aufwind, ebenso die übrigen Edelmetalle. Ob allerdings ein
zweiter Anlauf in Richtung 2.000 Dollar die Unze möglich ist,
erscheint doch mehr als fraglich. Eine Jahresendrallye in den
Aktienkursen dürfte unter den augenblicklichen Vorzeichen sehr
unwahrscheinlich sein, was nicht bedeutet, dass der DAX nicht
doch in Richtung 6.250 Punkte gehen könnte. Das
augenblickliche Niveau eignet sich nur bedingt für Käufe, bei
einem weiteren Anstieg sollten eher Verkäufe vorgenommen
werden. Einstiegsszenarien bieten sich erst wieder ab einem
DAX-Stand von 5.250 Punkten und darunter an. Positiv bleiben
wir bei diesem Niveau für die Branchen Pharma und
Gesundheitswesen, bei den Einzelwerten sind dies Novartis und
Rhön-Klinikum.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
Leiter Institutional Banking
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