DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Und jährlich grüßt das Schulden-Murmeltier
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Rekordjagd
1. Presseinformation
Stuttgart, 13. März 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Rekordjagd
Der US-amerikanische Aktienmarkt kennt nur noch eine Richtung
– nach oben. Jeden Tag markiert der Dow-Jones-Index einen
neuen Rekordstand, ungeachtet der fundamentalen
Wirtschaftsnachrichtenlage. Enttäuschende chinesische
Wachstumsdaten? Unerwartet starker Industrieauftragseingang
in Deutschland? Bonitätsherunterstufung Italiens? Die
Auswirkungen derlei harter Wirtschaftsdaten auf die
Aktienmärkte sind regelmäßig nur auf wenige Stunden
beschränkt. Danach gewinnt die exorbitant positive Stimmung in
Bezug auf kurz vor uns stehende weltweite
Konjunkturverbesserungen und der Glaube an die Allmacht der
Zentralbanken Oberhand.
Die überbordende Liquiditätsversorgung und die künstlichen
Zinsdeckelungsmaßnahmen der Zentralbanken sorgen nach wie
vor für einen Anlagenotstand, der die Aktienhausse am Laufen
hält. Zudem wissen auch viele Unternehmen nicht mehr, wohin
mit ihrem Geld. Zum einen wird dies über höhere Dividenden an
Aktionäre ausgekehrt, was die Attraktivität von Aktieninvestments
weiter erhöht. Zum anderen sorgen Aktienrückkäufe von US-
amerikanischen Unternehmen auf Rekordniveau für stetig
steigende Notierungen.
.
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2. Vorsichtige und konservativ agierende Investoren bekommen
naturgemäß ein Problem hinsichtlich der Vergleichbarkeit ihrer
Performance-Ergebnisse mit Benchmark-Entwicklungen. Nach
den starken Kurseinbrüchen infolge des Lehman-Crashs war der
Benchmark-Ansatz kurzzeitig durch den Absolut-Return-
Gedanken ersetzt worden. In Zeiten zweistelliger Zuwachsraten
jedoch möchten doch viele Anleger die maximale Rendite
einheimsen. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass trotz
des vorherrschenden unglaublichen Optimismus und der
Fähigkeit, Risiken zu verdrängen mit der Möglichkeit gerechnet
werden muss, dass Aktiennotierungen auch wieder einmal
längere Zeit fallen können. Maßvolle Investitionsquoten und
teilweise Gewinnrealisierungen haben nach einer solch langen
Aufwärtsbewegung der internationalen Aktienmärkte durchaus
ihre Berechtigung.
Die Kunst wird sein, nach dem Überschreiten der 8.000-Punkte-
Marke des DAX und weiteren möglichen Kursgewinnen, den
rechtzeitigen Ausstieg sukzessive einzuläuten. Antizyklisches
Vorgehen hat sich auch nach der langen Hausse-Phase Ende
der 90er-Jahre und 2004–2007 bewährt. Das Thema
„Herdentrieb“ wird erstaunlicherweise immer nur dann bemüht,
wenn Erklärungsansätze nach ausgeprägten Hausse-
beziehungsweise darauffolgenden Crash-Szenarien gesucht
werden. Inmitten einer Herdenbewegung, in der wir uns zurzeit
wohl befinden, dominiert das Wohlgefühl scheinbarer Sicherheit
und schöner, nicht enden wollender Kursgewinne. Es ist zu
hoffen, dass dieses Wohlgefühl noch eine Weile anhält.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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