Zum 14. Mal präsentiert das IfK zusammen mit seinem Förderverein das Praxisforum. Dieses Jahr drehen sich die Themen der Präsentationen von Studierenden und Mitarbeitern des Instituts um den Medienwandel, der sich in immer breiterer Front in den unterschiedlichsten, gesellschaftlichen und politischen Themenbereichen zeigt.
1. HERZLICH WILLKOMMEN ZUM
14. PRAXISFORUM DES IFK
Wir präsentieren aktuelle Ergebnisse aus der
Forschung des Instituts
21. JANUAR 2014
FORUM AM ALTMARKT DER OSTSÄCHSISCHEN SPARKASSE
DRESDEN
3. Laura Gundermann, Luisa Möller &
Caroline Böhme
Absolventinnen Medienforschung/Medienpraxis, 2013
Personalisierung in der
Wahlkampfberichterstattung –
Wer schreibt wie über Merkel und Steinbrück?
Methode:
Stichprobe:
Feldzeit:
Inhaltsanalyse
550 Artikel
August 2013
4.
5. Forschungsinteresse
Wahlkampf bewegt Bevölkerung und Medien alle vier Jahre
Politiker können dem Wahlkampf ein Gesicht geben
Wie spiegelt sich das in der medialen Berichterstattung wider?
Rückt anstatt der Wahlprogramme die Person in den Vordergrund?
Untersuchungen bisher überwiegend in Print und TV steigende
Bedeutung des Internets bisher vernachlässigt
7. Methode
Quantitative Inhaltsanalyse
Untersuchung von neun deutschen Tageszeitungen:
- Frankfurter Allgemeine
- Berliner Morgenpost
- Die Welt
- Frankfurter Rundschau
- Neue Züricher Zeitung
- Bild
- Süddeutsche Zeitung
- Neues Deutschland
- taz
Jeweils Online- und Printausgaben
Untersuchungszeitraum: 05.08. – 17.08.2013
Erhoben: alle Artikel zur Bundestagswahl in ausgewählten Ressorts
insgesamt 550 Artikel & 492 Personen codiert
8. Über die Hälfte aller Artikel weisen Personalisierung auf
ben:
tausga
Prin
n:
usgabe
-A
Online
roz
59,6 P
ent
t
Prozen
65,1
n=550
13. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
Der Nachrichtenfaktor Personalisierung tritt in der Berichterstattung zur
Bundestagswahl deutlich hervor
Sachthemen sind (noch) nicht nebensächlich geworden
Rückbesinnung bei Qualitätszeitung auf stärkere inhaltliche und weniger
personalisierte Berichterstattung wünschenswert
15. Forschungsinteresse/Relevanz des Themas
junge Menschen politikverdrossen?
geringste Wahlbeteiligung,
gleichzeitig größte Internetnutzung
große Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Wahlkampf
dynamischer öffentlich-rechtlicher Programmauftrag
vs.
medienpolitische Restriktionen
Welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Online-Angebote
im Informationsverhalten der jungen Wähler?
17. Bundestagswahl bietet keinen höheren Informationsanreiz
„Wie häufig informieren Sie sich für gewöhnlich über das tagesaktuelle politische Geschehen bei den folgenden
Angeboten“
Häufigkeit
„Über die Parteien, Politiker und deren Wahlprogramme kann man sich auf unterschiedliche Weise informieren.
Wie häufig nutzen Sie die folgenden Möglichkeiten?“
Mittelwertindex zur
Nutzungshäufigkeit
5 = täglich oder häufiger
4 = mehrmals / Woche
3 = 1x / Woche
2 = 1x / Monat
1 = seltener
0 = nie
n= 195
19. Nur ein Fünftel sieht MDR.de als wichtige
Informationsquelle für die Bundestagswahl
Prozent
„Sie haben soeben angegeben, dass Sie schon einmal auf MDR.de waren. Nun geht es um Ihre
Einschätzung dieses Angebots. Bitte geben Sie an, wie sehr die folgenden Aussagen Ihrer Meinung nach
zutreffen.“
n= 64
20. Fazit
Informationsbedürfnis scheint hin zur Bundestagswahl abzunehmen
große Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Beliebtheit der Online-Version evtl. abhängig vom Ursprungsmedium:
Rundfunk schöpft offline bereits aus gestalterischen Vollen
Print gewinnt an Darstellungsmöglichkeiten im Internet hinzu
auch Informationsquelle „persönliche Gespräche“ muss zuvor gespeist
werden
wahrscheinlich, dass sich diese Personen vorher medial informiert haben
21. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
große Revolution durch das Internet bleibt aus:
Angebote klassischen Ursprungs immer noch am beliebtesten
Beliebtheitszugewinn öffentlich-rechtlicher Angebote im Internet möglich
mit weniger Restriktionen
medienpolitische Aufgabe!
mehr Kreativität/Innovation wünschenswert
22. Internationale Medien in Sachsen –
Wie werden kulturübergreifende Medien von jungen
Bürgern genutzt?
23. Thuy Dieu Hoang
Absolventin Medienforschung/Medienpraxis, 2013
.de oder .vn?
Was junge Vietnamesen im Netz nutzen
Methode:
Befragung
Stichprobe:
79 Befragungsteilnehmer
Feldzeit:
Oktober 2012 – Januar 2013
24. Relevanz des Themas
Kulturelle Besonderheiten von jungen Migranten zweiter Generation
Nutzungsverhalten mit Betrachtung des kulturellen Hintergrundes von
dieser Gruppe wenig bekannt
Ein Blick in die Welt der Gruppe der „unauffälligen“,
„anpassungsfähigen“ jungen vietnamesischen Migranten
25. Methode
Online-Befragung vietnamesischer Migranten
12-19 Jahre
Dresden und Umgebung
Rekrutierung: Schneeballverfahren und direkte Anfrage bei Zielpersonen
Untersuchungszeitraum: 10.10.2012 – 30.01.2013
Stichprobe: 79 vietnamesische Migranten
26. Soziale Netzwerke auch für vietnamesische Jugendliche
die Nummer 1
„Welche drei Internetangebote sind für dich am wichtigsten?“
n=79
Häufigkeit in Prozent
29. Top 3 der meist genutzten vietnamesischen Webseiten
Häufigkeit
„ „Bitte nenne die maximal drei vietnamesische Webseiten, die du am häufigsten nutzt!“
n=38
30. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
Keine Medien-Ghettoisierung bei den jungen Migranten –
fraglich ob diese bei der Generation ihrer Eltern existiert?
sehr schwacher Zusammenhang zwischen Identifikation mit
Herkunftsland und Nutzung herkunftssprachlicher
Internetangeboten
weitere Studien zu Nutzungsmotiven von Ethno-Medien nötig
31. Lutz M. Hagen, Susan Schenk,
Rebecca Renatus, Claudia Seifert
Institut für Kommunikationswissenschaft, TU Dresden
Medienkompetenz von sächsischen Schülern –
macht Migrationshintergrund einen Unterschied?
Ein Projekt für die Sächsische Landesanstalt für
privaten Rundfunk und neue Medien
Methode:
Befragung
Stichprobe:
2230 Fälle
Feldzeit:
17.09. - 30.12.2012
33. Methode
Stufe 1
Stufe 2
Vorstudie: Gruppendiskussionen mit
russischen und vietnamesischen Migranten
Entwicklung von Kategorien
Befragung von Schülern mit und ohne
Migrationshintergrund in 102 Schulen in
Dresden und Leipzig
•Mittelschule (Klasse 5 bis 10), Gymnasium
(Klasse 5 bis 12), Berufsschule
(verschiedene Berufsfächer)
•N=2230 Jugendliche, 462 Jugendliche mit
Migrationshintergrund im Alter zwischen 11
und 21 Jahren
34. Medien nutzen: Indirekter Kontakt mit problematischen
Verhaltensweisen im Vergleich
Prozent
„Kennst Du jemanden in Deinem Bekanntenkreis, der/die...“
luft?
itale K
dig
für eine
hen
Anzeic
Erstes
35. Medien gestalten: Aktiv-produktive Internetnutzung im
Vergleich
„Welche Dinge machst Du im Internet – ganz egal in welcher Sprache? Kreuze bitte an, wie häufig Du
folgende Dinge im Internet machst! „
Antwort: „mehrmals wöchentlich/täglich“
Prozent
(n=1024)
(n=240)
z.B. Fotos
runterladen
z.B. Skypen
z.B. Twittern
36. Medien verstehen und bewerten: Wahrgenommene
Gefahren der Internetnutzung im Vergleich
Offene Nennungen über 5 Prozent,
„Was sind für Dich die größten Gefahren im Internet? Du kannst maximal drei nennen!“
37. Medien bewerten: Vertrauen in Medien im Vergleich
Prozent
„Stell Dir einmal vor, auf der Welt ist eine schlimme Naturkatastrophe passiert. Die Berichte in den
Medien unterscheiden sich aber, so dass Du nicht weißt, was wirklich passiert ist. Welchem Medium
würdest Du dabei am ehesten vertrauen?“ (vorgegebene Gattungen)
38. Medien bewerten: Vertrauen von Jugendlichen mit
Migrationshintergrund in unterschiedliche Medien
„Stell Dir einmal vor, auf der Welt ist eine schlimme Naturkatastrophe passiert. Die Berichte in den
Medien unterscheiden sich aber, so dass Du nicht weißt, was wirklich passiert ist. Welchem Medium
würdest Du dabei am ehesten vertrauen?“ (offene Nennungen, Top 3 pro Gattung)
Prozent
33 Prozent der Jugendlichen
ohne Migrationshintergrund
vertrauen der ARD
23 Prozent der Jugendlichen
ohne Migrationshintergrund
vertrauen Spiegel Online
SPON
Sat1.de
RTL.de
RTL ARD NTV
(n=148)
SäZ LVZ BILD
(n=74)
(n=42)
39. Unterm Strich
Macht Migrationshintergrund einen Unterschied?
Ja und Nein!
Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte sind aktiver im
Internet und eignen sich Angebote des Social Webs
intensiver an.
Sie kommen aber auch häufiger mit medienpädagogisch
bedenklichen Verhaltensweisen in Berührung.
Es gibt keine digitale Kluft zwischen sächsischen
Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.
Bei allen Jugendlichen besteht im Hinblick auf die
Medienkunde und Medienkritik noch Nachholbedarf.
40. Wohinter steckt ein kluger Kopf?
Medienkompetenz als Schlüssel für politisches und
gesellschaftliches Wissen
41. Lutz M. Hagen
Mission Grips:
Ein Langzeitexperiment zu den Effekten des
Zeitungslesens - in Zusammenarbeit mit der
Sächsischen Zeitung.
Methode:
Stichprobe:
Feldzeit:
Befragung / Wissenstest
118 Auszubildende
12/2011 bis 01/2013
42.
Azubis erhalten ein Abonnement gesponsert
• Sächsische Zeitung
• Auszubildender Betrieb
Befragungen
•
•
•
•
Wissenstest in je 45 Minuten
Gegenstand: Aktuelles, Allgemeinwissen
100 Fragen, davon 50 identisch
im Abstand von einem Jahr wiederholt
Dazwischen: alle 14 Tage ein Quiz
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
43. Beispiele
Wie heißt Deutschlands Vizekanzler?
•
•
•
•
Philipp Rösler
Guido Westerwelle
Frank-Walter Steinmeier
Edmund Stoiber
Was ist in der Regel größer: Umsatz oder Gewinn?
•
•
•
•
Umsatz
Gewinn
Es gibt keinen Unterschied
Hängt vom Steuersatz ab, der für das Unternehmen gilt.
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
44. Beispiele
Welches Ereignis wird mit dem Ende des Maya-Kalenders am
21.12.2012 verbunden?
•
•
•
•
Sonnenfinsternis
Weltuntergang
Meteoritenabsturz
Jahrhundertflut
Was beschreibt ein Kausalsatz?
•
•
•
•
Bedingung
Folgen
Grund
Zeit
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
45. Wissen im Vergleich nach einem Jahr
Teilnehmer mit und ohne Abonnement
(N=77)
(N=77)
(N=41) (N=41)
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
46. Wissen im Vergleich nach einem Jahr
nur Teilnehmer mit Abonnement, nur identische
Fragen
(N=77)
(N=77)
(N=41)
(N=41)
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
49. Unterschiede in der Lesemotivation
Zustimmung zur Aussage: „Ich lese nicht nur, wenn ich
muss."
(N=77)
(N=77)
(N=41)
(N=41)
Prof. Dr. Lutz M. Hagen
„Mission Grips“
50. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
Zeitunglesen bildet
Allerdings hängt dieses Wirkung von Randbedingungen ab
51. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
Zeitunglesen bildet
Allerdings hängt dieses Wirkung von Randbedingungen ab
52. Wolfgang Donsbach
Cornelia Mothes, Anna-Maria Schielicke, Martin Degen,
Isabelle Freiling
Welche Medien machen uns zu guten
Staatsbürgern?
Methode:
Integration von Theorien; Panel-Studie
Stichprobe: repräsentativ, Dresden
Feldzeit:
Juli-Oktober 2013
55. Medien-Effekte: Negative Darstellung der
Politik in den Medien Wahrnehmung
Mess-Effekte in demoskopischen Interviews:
Non-Attitudes Proxy
Quelle: Initiative Parteien-Stopp
Dissonanz-Effekte: Spirale der DisIdentifikation
56. 2. Dissonanztheoretisch begründeter Teufelskreis der politischen
Entfremdung
Rückläufiges
Interesse am
politischen
Greschehen
Dis-identifikation mit
politischen
Geschehen
Angriff auf
Konzept des
Selbst/
internal
efficacy
Rückläufige
Nachrichtennutzung
Rückläufiges
Verständnis
des politischen
Geschehens
59. Zunehmendes Gefühl der Kompetenz beinflusst Entwicklung positiver
Einstellungen zur Politik (Selbstwirksamkeit)?
Empfundene Politik-Selbstwirksamkeit
im Zeitverlauf
JUNI 2013
Informationsqualität
• Informieren über Politik
• Informieren über Thema
• Gespräche über Politik
• Gespräche über Thema
• Nutzung professioneller Medien
Persönliche Relevanz
• Interesse an Politik
• Interesse an Bundestagswahl
• Interesse an Thema
+
+
SEPTEMBER 2013
+
Alter
Bildung
Je mehr man sich für
Männlich
politisch kompetent hält
und je stärker Interesse
an Bundestagswahl,
umso stärker Gefühl,
Einfluss nehmen zu können.
Empfundene PolitikEmpfundene
Kompetenz
Kompetenz
in Bezug auf Politik
im Allgemeinen
im Zeitverlauf
JUNI 2013
SEPTEMBER 2013
59
60. Und was beeinflusst zunehmende Kompetenz?
Informationsqualität
Alter
Bildung
• Informieren über Politik
• Informieren über Thema
• Gespräche über Politik
• Gespräche über Thema
• Nutzung professioneller Medien
Persönliche Relevanz
• Interesse an Politik
• Interesse an Bundestagswahl
• Interesse an Thema
Männlich
+
+
+
Empfundene PolitikEmpfundene
Kompetenz
Kompetenz
in Bezug auf Politik
im Allgemeinen
im Zeitverlauf
JUNI 2013
SEPTEMBER 2013
60
61. Unterm Strich
Was bleibt für die Politik und Kommunikationspraxis?
Rückläufiges Interesse für Politik führt zu weniger Nachrichtennutzung
führt zu mehr Inkompetenz führt zu weiterer Entfremdung von der
Politik
Regelmäßige Nutzung professionell erarbeiteter Nachrichten hat
Schlüsselfunktion
Mammutaufgabe für die politische Bildung
…und für das Marketing der professionellen Medien-Marken
Bei ihrem Überleben geht es nicht nur um ein Business-Modell
63. Die besten Abschlussarbeiten 2013
Beste Bachelorarbeit
Linda Mummer B.A. und Juliane Wagner B.A.
„Lebensmittelskandale in den Medien ihr Verunsicherungspotenzial und die tatsächliche Verunsicherung“
64. Die besten Abschlussarbeiten 2013
Beste Masterarbeit
David Müller M.A.
„Die Nutzung konvergenter Medien im Alltag älterer Menschen Eine qualitative Studie zur Nutzung neuer Medien durch
Senioren “
65. Beste Masterarbeit
David Müller M.A.
„Die Nutzung konvergenter Medien im Alltag älterer Menschen Eine qualitative Studie zur Nutzung neuer Medien durch
Senioren “
66. VIELEN DANK FÜR IHR KOMMEN.
DAS IFK WÜNSCHT IHNEN NOCH
EINEN SCHÖNEN ABEND!
Editor's Notes
Woran merkt man, dass die Bundestagswahl näher rückt?
Richtig, von über all her blicken uns Politiker entgegen, auch die Medienberichterstattung scheint auf die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien zugeschnitten zu sein
Personalisierung hat es schon immer gegeben, allerdings kein Trend erkennbar, schwankende Werte
Der Wahlkampf ist ein Ereignis, welches die Deutschen alle vier Jahre aufs Neue bewegt
Politiker wurden schon immer für Wahlkampfzwecke instrumentalisiert und vertreten ihre Parteien nach außen dieser Zustand hat scheinbar in den letzten Jahren zugenommen
Wie spiegelt sich das in der medialen Berichterstattung wieder?
Berichten die Zeitungen eher über Personen oder eher über Themen?
Untersuchungen bisher überwiegend in Print und TV steigende Bedeutung des Internets bisher vernachlässigt
Große Unterschiede zwischen Print und Online:
Aktualität
Bebilderung, Multimedialität
Zielgruppen
…
Quantitative IA, Untersuchung von neun auflagenstarken Tageszeitungen
Untersuchungszeitraum: Anfang August 2 Wochen ohne die Sonntagsausgaben
Vollerhebung anhand von Schlüsselbegriffen wie den Namen der Spitzenkandidaten, Wahl, Wähler, Bundestagswahl, Spitzenkandidat, Wahlkampf
Ressorts: Startseite, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Wissenschaft und Technik, Digital (auf Grund der NSA-Affäre)
Artikel über die parallel stattfindende Landtagswahlen und Wahlen in anderen Ländern wurden nicht mit in die Analyse einbezogen
reichlich 60 Prozent aller Artikel personalisiert Im Vergleich zu den Daten aus der Langzeitstudie von Wilke und Leidecker erscheint das zunächst als ein geringer Wert, aber:
Gründe für geringen Personalisierungsgrad:
kürzerer und zeitiger Erhebungszeitraum
im Vergleich zu anderen Studien eine enge Definition von Personalisierung: bei uns „mehr als nur am Rande“ bei anderen Studien reichte zum teil nur die Erwähnung des Namens
Unterschied zwischen Online und Print: Print ca. 60, Online ca. 65 Prozent personalisiert
Unterschied zwischen Qualität und Boulevard: Qualität 62,2 Prozent, 62,9 Prozent personalisiert
häufiger Bezug zu Steinbrück auffällig: großer Unterschied in den Printausgaben
Wertungshäufigkeit: Insgesamt mehr wertende Artikel als nicht wertende, im Print ausgeglichenes Verhältnis zwischen wertenden und nicht-wertenden Artikeln, Online signifikant mehr wertende Artikel
Über Steinbrück wurde mehr berichtet als über Merkel, jedoch wurde er anteilig weniger häufig bewertet als die Kanzlerin. Zudem wurde er deutlich schlechter bewertet als Merkel. Auffällig ist abermals der Unterschied in den Online-Ausgaben.
Wenn eine politische Eigenschaft erwähnt wurde, dann war es in den meisten Fällen die Führungsstärke der Politiker, also ihre Durchsetzungskraft, Managementfähigkeiten oder auch ihre Belastbarkeit
gefolgt von sachlicher Kompetenz (politische Bilanz, Kenntnisse, berufsbezogene Qualifikationen)
Steinbrück am häufigsten Führungsstärke, Hauptaugenmerk bei Merkel auf der sachlichen Kompetenz Merkel wurde anhand ihrer Regierungsbilanz der vergangenen acht Jahre bewertet
nicht-politische Eigenschaften wurden kaum erwähnt, wenn doch, dann vorzugsweise bei Merkel
Hier bitte noch Hinweis, dass man zu den einzelnen Möglichkeiten der Information auf der nächsten Folie eingegangen wird.
Medienkompetenz vielschichtig
In den Schulen Befragung von ganzen Klassen als Klumpenstichprobe
Ausschöpfungsquote in Leipzig: 65 Prozent, Ausschöpfungsquote in Dresden: 62 Prozent unter allen Schülern, bei Teilnahme von rund 2/5 aller angefragten Schulen
Größte Gruppe der jugendlichen Migranten, mit 57 Prozent sind bereits in Deutschland geboren, 6 Prozent kommen aus Südosteuropa und 6% aus Russland und stellen damit die zweit- und drittgrößte Gruppe
Jugendliche mit Migrationshintergrund nutzen das Internet generell mehr als Jugendliche ohne Migrationshintergrund – insbesondere bei den aktiven und produktiv-gestaltenden Aktivitäten zeigt sich aber ein deutlicher Unterschied.
Eine digitale Kluft zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund lässt sich also keinesfalls feststellen – im Gegenteil: Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte schöpfen die Möglichkeiten des Internets und im speziellen der sozialen Medien noch deutlich stärker aus. Ob in Form direkter Kommunikation oder kreativen Selbstausdrucks – im Zentrum steht dabei der Austausch mit nahestehenden Personen.
Passiv-rezeptive Nutzung: Fotos runterladen, Weblogs lesen
Aktive Nutzung: E-Mails verschicken, Dinge online kaufen, Skypen
Produktiv-Gestaltend: In Foren schreiben, Posten was man gerade macht, Auf Pinnwand schreiben, Fotos hochladen, Fotos verschicken, Twittern, Weblogs schreiben
Junge Heranwachsende mit Zuwanderungshintergrund sind durchaus in der Lage Risiken, die mit der aktiven Internetnutzung verbunden sind, zu erkennen. Kaum Unterschiede in der Wahrnehmung der Gefahren der Internetnutzung.
Interessant ist aber, dass sich die wahrgenommenen Risiken primär auf das Handeln Anderer beziehen. Das eigene Onlinehandeln wird nur in Ansätzen hinterfragt. Gefahren, welche am meisten genannt werden, sind generell fremdinduziert. Eigenes Fehlverhalten wie z.B. illegales Downloaden/ Urheberrechtsverletzung oder leichtfertiger Umgang mit persönlichen Daten/generelle Unvorsichtigkeit wird nur von Einzelnen reflektiert.
In der Glaubwürdigkeitszuschreibung der Jugendlichen gibt es nur geringfügige Unterschiede zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. So ist auch allen gemeinsam, dass Sie dem Fernsehen die größte Glaubwürdigkeit zuweisen.
In der Glaubwürdigkeitszuschreibung der Jugendlichen gibt es kaum Unterschiede zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. So ist auch allen gemeinsam, dass Sie dem Fernsehen die größte Glaubwürdigkeit zuweisen. Interessanterweise befinden sich Fernsehsender dabei auch im Onlinebereich auf dem zweiten und dritten Platz – da wir aus den Gruppendiskussionen wissen, dass die Jugendlichen nicht dem Kanal, sondern viel mehr dem konkreten Absender Vertrauen schenken, wurden die Jugendlichen gebeten den konkreten Fernsehsender, die konkrete Zeitung und ähnliches anzugeben.
Tatsächlich vertrauen Jugendliche mit Migrationshintergrund bzgl. des Kanals Fernsehen am stärksten dem privaten Sender RTL. Hierin besteht auch der größte Unterschied zu Jugendlichen ohne Migrationshintergrund – die vertrauen am ehesten der ARD. Im Printbereich schenken alle Jugendlichen am ehesten den regionalen Tageszeitungen am meisten Vertrauen und online ist das Angebot des Spiegels eindeutig am wichtigsten – für Jugendliche ohne Migrationshintergrund dabei sogar noch stärker als bei jungen Migranten.
Abgesehen von der großen Glaubwürdigkeit der ARD bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund – die vermutlich gelernt ist – scheint die Bekanntheit und die Häufigkeit der Nutzung darüber zu entscheiden, welchen Medien vertraut wird. Wobei sich generell keine Unterschiede zwischen jungen Migranten und Nicht-Migranten ergeben.
Achtung Interpretation: Wenn überhaupt Fernsehen als Gattung, der man vertrauen kann ausgewählt wurde, dann haben die Jugendlichen mit Migrationshintergrund in 24 Prozent der Fälle RTL angegeben.