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FUTURE OF WORK
personalSCHWEIZ Mai 2020
Das klassische Talentmanagement gibt
es nicht mehr. Die Zeit der klaren,
einfachen und stufenbasierten Laufbahn-
und Nachfolgeplanungen ist vorbei.
High-Potential-Zirkel und Nachwuchs-
kräftepools sind in der jetzigen Form
kaum mehr zeitgemäss. Zu stur, zu wenig
dynamisch und zu wenig zukunftsorien-
tiert gehen diese altbewährten Program-
me zu wenig auf die unternehmerischen
Herausforderungen der Zukunft ein.
Der entscheidende Erfolgsfaktor für Un-
ternehmen wird vielmehr sein, die einzel-
nen Kompetenzen und Fähigkeiten der
Mitarbeitenden zu erfassen und zielge-
richtet mit den erfolgskritischen Schlüs-
selanforderungen der Zukunft abzuglei-
chen. Diese Entwicklungspotenziale zu
eruieren und konsequent zu schliessen,
ist dabei die entscheidende Aufgabe der
Personalentwicklung. So zeigen sich be-
reits heute 69% aller Unternehmensfüh-
rer über die fehlende Verfügbarkeit von
Kompetenzen besorgt und mehr als jeder
fünfte CEO (21%) sieht in der Verfügbar-
keit der zukünftigen Kompetenzen gar
die grösste Bedrohung für seine Unter-
nehmen.1
Wir alle haben Talent
Doch genau hier versagen meist die klassi-
schen Talent- und Managementprogram-
me. In der Zukunft sind es nicht mehr die
einzelnen Mitarbeitenden, die Talente
sind, sondern alle sind Talentträger. Es
sind einzelne Fähigkeiten und Kompeten-
zen, bestimmte Skills und Eigenschaften,
die zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt
den echten Mehrwert in einer bestimm-
ten Situation oder Projekt liefern.
Als Konsequenz darf das Talentmanage-
ment der Zukunft nicht mehr auf einen
bestimmten Personenkreis fokussieren.
Vielmehr liegt der Blick auf die im gan-
zen Unternehmen vorhandenen Kom-
petenzen und Fähigkeiten. Das Talent-
mnagement wird somit auch bewusst
breiter aufgestellt und unterstützt auch
flache und selbstorganisierte Organisati-
onsstrukturen.
Schlüsselanforderungen
statt Schlüsselpositionen
Doch um den notwendigen Beitrag zum
Unternehmenserfolg zu leisten, braucht
es auch eine klare Definition der zukünf-
tigen Anforderungen und Herausforde-
rungen. Es werden nicht mehr die kriti-
schen Schlüsselpositionen definiert und
entsprechende Laufbahnen konkretisiert.
Die Veränderungen in Märkten und Orga-
nisationen führen dazu, dass die bisheri-
gen Aufbaustrukturen mit der heutigen
Dynamik meist ohnehin nicht mithalten.
Reorganisationen sind in vielen grösseren
Betrieben an der Tagesordnung. Eine An-
bindung des Talentmanagements an die-
se doch eher starren Strukturen verstärkt
die Problematik dann nur noch zusätzlich.
Entscheidend werden also die relevanten,
erfolgskritischen Schlüsselanforderungen
für Prozesse wie Zusammenarbeit, Kun-
dengewinnung, Forschung und Innovati-
on sein. Doch hier liegt gemäss der Stu-
die1 auch die grösste Herausforderung:
Unternehmen sind vielmals überfordert
in der Definition der zukünftig notwen-
digen Kompetenzen. Gefangen in den
eigenen Strukturen und der eigenen Kul-
tur, braucht es eine unabhängige und vor
Skills im Fokus
Talentmanagement
ist Kompetenzmanagement
Das moderne Talentmanagement orientiert sich nicht an Personen oder Funktionen. In Zeiten
von Gigworking, Freelancern und der VUCA-Welt stehen vielmehr die einzelnen Kompetenzen
(Skills) und Fähigkeiten (Capabilities) im Vordergrund. Es gilt: Kompetenzen statt Talente.
Von Andreas Mollet
Es gilt herauszufinden, welche Schlüsselkompetenzen für den Unternehmenserfolg entscheidend
sind.
39
FUTURE OF WORK
personalSCHWEIZ Mai 2020
allem kritische Sicht, welche die beste-
henden Verhaltensmuster und bewährte
Normen aufbricht.
Kompetenzmanagement 4.0
Ein hilfreicher Ansatz für diese Problema-
tik liefert das Kompetenzmanagement
4.0. Während das klassische Kompetenz-
management umfangreiche Modelle und
ausgeklügelte Anforderungsprofile ver-
waltet, gestaltet das dynamische Kompe-
tenzmanagement 4.0 aktiv die Zukunft.
Schwerpunkte, Modularität und Rollen
stehen im Zentrum der sich ständig in
Überarbeitung befindenden flexiblen
Modelle. Kein zukünftiger Status Quo
und feste Ergebnisse, sondern dynami-
sche Resultate und Handlungsweisen,
die im laufenden Prozess definiert und
kontinuierlich entwickelt werden. Neben
den erfolgsrelevanten Kompetenzen und
Fähigkeiten werden zudem auch ver-
mehrt Werte als Alleinstellungsmerkmal
definiert.
Während Kompetenzen und deren Ent-
wicklung einer immer schnelleren Dy-
namik unterworfen sind, bilden Werte
ein stabileres Fundament für die Unter-
nehmensentwicklung. Das Talentma-
nagement wird daher verstärkt auf die
Meta-Kompetenzen und transformale
Kompetenzen fokussieren, anstatt auf
funktionsspezifische Fach- oder Metho-
denkompetenzen. So werden in Zukunft
nicht mehr die typischen Führungs- und
Fachkarrieren über das Talentmanage-
ment gesteuert. Vielmehr ist das Talent-
management auch für erfolgreiche ad
interim-Einsätze, ad-hoc-Strukturen und
vor allem projektbezogene Einsätze zu-
ständig.
Up- und Reskilling
Entsprechend kommt dem Up- und Res-
killing eine noch grössere Bedeutung zu,
welche auch erheblichen Einfluss auf
das Talentmanagement hat. Einzelne
spezielle Fähigkeiten und Kompetenzen
zu entdecken und gezielt zu fördern, ist
die Hauptaufgabe des Upskilling. Auch
wenn die spätere Zielfunktion oder das
Einsatzgebiet derzeit unbekannt sind,
gilt es, Mitarbeitende konsequent auf
die unternehmerischen Herausforderun-
gen der Zukunft vorzubereiten. Diese
Notwendigkeit von Upskilling ist in den
Unternehmen bereits vermehrt Realität.
So hat bereits jedes Dritte Unternehmen
gemäss der Studie1 entsprechende Pro-
gramm lanciert.
Beim Reskilling gilt es, bestehende Kom-
petenzen und Fähigkeiten auf mögliche
alternative Herausforderungen abzuglei-
chen. Dies ist gerade bei strukturellen Ver-
änderungen nötig, um kreative Lösungen
für nicht typische Berufsbibliografien zu
finden. Was private Dienstleister im Rah-
men von Standortbestimmungen und
Neuausrichtungen bereits erfolgreich
praktizieren, gehört in Zukunft auch ins
Talentmanagement jedes Unternehmens.
Talentmanagement über die
Unternehmensgrenzen hinaus
Die grösste Herausforderung für das Ta-
lentmanagement liegt aber im Umstand,
dass es nicht mehr nur auf das eigene Un-
ternehmen beschränkt sein darf. Was be-
reits in Lehrlingsausbildungen erfolgreich
praktiziert wird, sollte auch für das Talent-
management von Unternehmen gelten.
Kooperation und Kollaboration über die
eigenen Unternehmensgrenzen hinaus.
Spezielle Fähigkeiten, die gezielt geför-
dert werden, indem Mitarbeitende auch
in Projekten von anderen Organisationen
mithelfen. Die kurzfristige Unterstützung
durch die Verleihung eines Mitarbeiten-
ZeugnisManager.ch
Rechtssichere Arbeitszeugnisse
per Knopfdruck generieren.
Bereits ab
CHF 498.–/Jahr
Das Talent-Management der Zukunft
 Bezieht alle Mitarbeitenden ein und ist nicht elitär
 Fokussiert auf Schlüsselanforderungen statt Schlüsselpositionen
 Basiert auf Kompetenzen und Fähigkeiten statt Ausbildungen
 Bezieht Freelancer und Gig-Worker ein und ist unternehmensübergreifend
 Ermöglicht die Schaffung von echten Kernkompetenzen
40
FUTURE OF WORK
personalSCHWEIZ Mai 2020
den des eigenen Lieferanten, wenn die ei-
gene Fachkraft ausfällt, ist ebenso denk-
bar wie der typische ad interim-Einsatz
bei der Überbrückung einer Vakanz.
Unternehmen müssen also nicht nur
die intern vorhandenen Kompetenzen
kennen, sondern auch über ein Netz-
werk verfügen, um Kompetenzen und
Fähigkeiten bei Bedarf rasch und flexibel
zu nutzen. Die technischen Vorausset-
zungen hierfür sind mit entsprechenden
Plattformen bereits gegeben, doch die
rechtlichen Rahmenbedingungen und
die noch vorherrschende Haltung sind
hier wohl die grössten Hindernisse. Dabei
würde ein Blick in die vielfach bewährten
unternehmensübergreifenden Lehrlings-
ausbildungen zeigen, wie Kompetenzen
und Fähigkeiten kollaborativ aufgebaut
werden.
Das, was alle können,
ist keine Kernkompetenz
Doch selbst dann zielt das Talentmanage-
ment primär darauf ab, die unternehme-
rische Leistungsfähigkeit zu erhalten. Will
ein Unternehmen jedoch einen nachhal-
tigen Wettbewerbsvorteil erzielen, benö-
tigt es die bewusste, situative Kombina-
tion der vorhandenen Kompetenzen zu
neuen Kernkompetenzen. Und zwar so-
wohl innerhalb des Unternehmens über
die verschiedenen Unternehmensberei-
che hinweg, als auch entlang der Wert-
schöpfungskette. Das Zusammenbringen
von unterschiedlichsten Kompetenzen
und Fähigkeiten ist der Treiber für Inno-
vation, Prozessoptimierungen, aber auch
für Verständnis und nachhaltige Koope-
ration.
Tatsächlich sehen schon heute die HR-
Leader den Aufbau der notwendigen
Fähigkeiten und Kompetenzen im Un-
ternehmen2
als wichtigste Aufgabe.
Doch dieser Aufbau ist weder zeitlich
noch ökonomisch für die meisten Un-
ternehmen in Eigenregie möglich. Viel-
mehr wird die moderne Auslegung von
Talentmanagement mit dem Einbezug
von Gig-Workern, Freelancern und ad-
interim-Mitarbeitenden zum Erfolgsfak-
tor. Die dadurch gewonnene Flexibilität
hilft Unternehmen, rascher und naher am
Markt und den Bedürfnissen zu agieren,
wodurch auch festangestellte Mitarbei-
tende profitieren.
Kompetenzmanagement
ist Talentmanagement
Das Talentmanagement der Zukunft ist
nicht mehr personen- sondern kompe-
tenzorientiert. Doch dadurch werden
Mitarbeitende nicht, wie vielleicht be-
fürchtet, zu produktiven Ressourcen. Im
Gegenteil, der klare und gezielte Blick auf
einzelne Stärken, Fähigkeiten und Poten-
ziale ist wertschätzend und empathisch
zugleich. Die situative und beabsichtigte
Nutzung dieser Talente erhöht zudem die
Zufriedenheit der Mitarbeitenden und
erzielt unternehmerischen Mehrwert.
Zudem entstehen neue Kernkompeten-
zen, welche von Dritten nicht einfach
kopiert und substituiert werden können.
Dadurch wird das Talentmanagement
zur Antwort auf die unternehmerischen,
kompetenzbasierten Herausforderungen
der Zukunft.
Fussnoten
1 PWC CEO Survey 2020: https://www.pwc.ch/de/insights/
ceo-survey-2020.html
2 Gartner Top 3 Priorities for HR-Leaders: https://www.gartner.com/
smarterwithgartner/gartner-top-3-priorities-for-hr-leaders-in-2020/
Andreas Mollet
ist Geschäftsleiter der
INOLUTION (inolution.
com). Er unterstützt Unter-
nehmen und Organisa-
tionen darin, Kompetenzen,
Werte und Performance
nutzbar zu machen.
Seine Erfahrung bloggt er regelmässig
auf kompetenz-management.com.
Ob er den Schlüssel zum Erfolg mitbringt? Wichtig ist, dass sich Mitarbeitende durch Ihre Kompetenzen gegenseitig ergänzen.

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Skills im Fokus: Talentmanagement ist Kompetenzmanagement

  • 1. 38 FUTURE OF WORK personalSCHWEIZ Mai 2020 Das klassische Talentmanagement gibt es nicht mehr. Die Zeit der klaren, einfachen und stufenbasierten Laufbahn- und Nachfolgeplanungen ist vorbei. High-Potential-Zirkel und Nachwuchs- kräftepools sind in der jetzigen Form kaum mehr zeitgemäss. Zu stur, zu wenig dynamisch und zu wenig zukunftsorien- tiert gehen diese altbewährten Program- me zu wenig auf die unternehmerischen Herausforderungen der Zukunft ein. Der entscheidende Erfolgsfaktor für Un- ternehmen wird vielmehr sein, die einzel- nen Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu erfassen und zielge- richtet mit den erfolgskritischen Schlüs- selanforderungen der Zukunft abzuglei- chen. Diese Entwicklungspotenziale zu eruieren und konsequent zu schliessen, ist dabei die entscheidende Aufgabe der Personalentwicklung. So zeigen sich be- reits heute 69% aller Unternehmensfüh- rer über die fehlende Verfügbarkeit von Kompetenzen besorgt und mehr als jeder fünfte CEO (21%) sieht in der Verfügbar- keit der zukünftigen Kompetenzen gar die grösste Bedrohung für seine Unter- nehmen.1 Wir alle haben Talent Doch genau hier versagen meist die klassi- schen Talent- und Managementprogram- me. In der Zukunft sind es nicht mehr die einzelnen Mitarbeitenden, die Talente sind, sondern alle sind Talentträger. Es sind einzelne Fähigkeiten und Kompeten- zen, bestimmte Skills und Eigenschaften, die zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt den echten Mehrwert in einer bestimm- ten Situation oder Projekt liefern. Als Konsequenz darf das Talentmanage- ment der Zukunft nicht mehr auf einen bestimmten Personenkreis fokussieren. Vielmehr liegt der Blick auf die im gan- zen Unternehmen vorhandenen Kom- petenzen und Fähigkeiten. Das Talent- mnagement wird somit auch bewusst breiter aufgestellt und unterstützt auch flache und selbstorganisierte Organisati- onsstrukturen. Schlüsselanforderungen statt Schlüsselpositionen Doch um den notwendigen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten, braucht es auch eine klare Definition der zukünf- tigen Anforderungen und Herausforde- rungen. Es werden nicht mehr die kriti- schen Schlüsselpositionen definiert und entsprechende Laufbahnen konkretisiert. Die Veränderungen in Märkten und Orga- nisationen führen dazu, dass die bisheri- gen Aufbaustrukturen mit der heutigen Dynamik meist ohnehin nicht mithalten. Reorganisationen sind in vielen grösseren Betrieben an der Tagesordnung. Eine An- bindung des Talentmanagements an die- se doch eher starren Strukturen verstärkt die Problematik dann nur noch zusätzlich. Entscheidend werden also die relevanten, erfolgskritischen Schlüsselanforderungen für Prozesse wie Zusammenarbeit, Kun- dengewinnung, Forschung und Innovati- on sein. Doch hier liegt gemäss der Stu- die1 auch die grösste Herausforderung: Unternehmen sind vielmals überfordert in der Definition der zukünftig notwen- digen Kompetenzen. Gefangen in den eigenen Strukturen und der eigenen Kul- tur, braucht es eine unabhängige und vor Skills im Fokus Talentmanagement ist Kompetenzmanagement Das moderne Talentmanagement orientiert sich nicht an Personen oder Funktionen. In Zeiten von Gigworking, Freelancern und der VUCA-Welt stehen vielmehr die einzelnen Kompetenzen (Skills) und Fähigkeiten (Capabilities) im Vordergrund. Es gilt: Kompetenzen statt Talente. Von Andreas Mollet Es gilt herauszufinden, welche Schlüsselkompetenzen für den Unternehmenserfolg entscheidend sind.
  • 2. 39 FUTURE OF WORK personalSCHWEIZ Mai 2020 allem kritische Sicht, welche die beste- henden Verhaltensmuster und bewährte Normen aufbricht. Kompetenzmanagement 4.0 Ein hilfreicher Ansatz für diese Problema- tik liefert das Kompetenzmanagement 4.0. Während das klassische Kompetenz- management umfangreiche Modelle und ausgeklügelte Anforderungsprofile ver- waltet, gestaltet das dynamische Kompe- tenzmanagement 4.0 aktiv die Zukunft. Schwerpunkte, Modularität und Rollen stehen im Zentrum der sich ständig in Überarbeitung befindenden flexiblen Modelle. Kein zukünftiger Status Quo und feste Ergebnisse, sondern dynami- sche Resultate und Handlungsweisen, die im laufenden Prozess definiert und kontinuierlich entwickelt werden. Neben den erfolgsrelevanten Kompetenzen und Fähigkeiten werden zudem auch ver- mehrt Werte als Alleinstellungsmerkmal definiert. Während Kompetenzen und deren Ent- wicklung einer immer schnelleren Dy- namik unterworfen sind, bilden Werte ein stabileres Fundament für die Unter- nehmensentwicklung. Das Talentma- nagement wird daher verstärkt auf die Meta-Kompetenzen und transformale Kompetenzen fokussieren, anstatt auf funktionsspezifische Fach- oder Metho- denkompetenzen. So werden in Zukunft nicht mehr die typischen Führungs- und Fachkarrieren über das Talentmanage- ment gesteuert. Vielmehr ist das Talent- management auch für erfolgreiche ad interim-Einsätze, ad-hoc-Strukturen und vor allem projektbezogene Einsätze zu- ständig. Up- und Reskilling Entsprechend kommt dem Up- und Res- killing eine noch grössere Bedeutung zu, welche auch erheblichen Einfluss auf das Talentmanagement hat. Einzelne spezielle Fähigkeiten und Kompetenzen zu entdecken und gezielt zu fördern, ist die Hauptaufgabe des Upskilling. Auch wenn die spätere Zielfunktion oder das Einsatzgebiet derzeit unbekannt sind, gilt es, Mitarbeitende konsequent auf die unternehmerischen Herausforderun- gen der Zukunft vorzubereiten. Diese Notwendigkeit von Upskilling ist in den Unternehmen bereits vermehrt Realität. So hat bereits jedes Dritte Unternehmen gemäss der Studie1 entsprechende Pro- gramm lanciert. Beim Reskilling gilt es, bestehende Kom- petenzen und Fähigkeiten auf mögliche alternative Herausforderungen abzuglei- chen. Dies ist gerade bei strukturellen Ver- änderungen nötig, um kreative Lösungen für nicht typische Berufsbibliografien zu finden. Was private Dienstleister im Rah- men von Standortbestimmungen und Neuausrichtungen bereits erfolgreich praktizieren, gehört in Zukunft auch ins Talentmanagement jedes Unternehmens. Talentmanagement über die Unternehmensgrenzen hinaus Die grösste Herausforderung für das Ta- lentmanagement liegt aber im Umstand, dass es nicht mehr nur auf das eigene Un- ternehmen beschränkt sein darf. Was be- reits in Lehrlingsausbildungen erfolgreich praktiziert wird, sollte auch für das Talent- management von Unternehmen gelten. Kooperation und Kollaboration über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus. Spezielle Fähigkeiten, die gezielt geför- dert werden, indem Mitarbeitende auch in Projekten von anderen Organisationen mithelfen. Die kurzfristige Unterstützung durch die Verleihung eines Mitarbeiten- ZeugnisManager.ch Rechtssichere Arbeitszeugnisse per Knopfdruck generieren. Bereits ab CHF 498.–/Jahr Das Talent-Management der Zukunft  Bezieht alle Mitarbeitenden ein und ist nicht elitär  Fokussiert auf Schlüsselanforderungen statt Schlüsselpositionen  Basiert auf Kompetenzen und Fähigkeiten statt Ausbildungen  Bezieht Freelancer und Gig-Worker ein und ist unternehmensübergreifend  Ermöglicht die Schaffung von echten Kernkompetenzen
  • 3. 40 FUTURE OF WORK personalSCHWEIZ Mai 2020 den des eigenen Lieferanten, wenn die ei- gene Fachkraft ausfällt, ist ebenso denk- bar wie der typische ad interim-Einsatz bei der Überbrückung einer Vakanz. Unternehmen müssen also nicht nur die intern vorhandenen Kompetenzen kennen, sondern auch über ein Netz- werk verfügen, um Kompetenzen und Fähigkeiten bei Bedarf rasch und flexibel zu nutzen. Die technischen Vorausset- zungen hierfür sind mit entsprechenden Plattformen bereits gegeben, doch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die noch vorherrschende Haltung sind hier wohl die grössten Hindernisse. Dabei würde ein Blick in die vielfach bewährten unternehmensübergreifenden Lehrlings- ausbildungen zeigen, wie Kompetenzen und Fähigkeiten kollaborativ aufgebaut werden. Das, was alle können, ist keine Kernkompetenz Doch selbst dann zielt das Talentmanage- ment primär darauf ab, die unternehme- rische Leistungsfähigkeit zu erhalten. Will ein Unternehmen jedoch einen nachhal- tigen Wettbewerbsvorteil erzielen, benö- tigt es die bewusste, situative Kombina- tion der vorhandenen Kompetenzen zu neuen Kernkompetenzen. Und zwar so- wohl innerhalb des Unternehmens über die verschiedenen Unternehmensberei- che hinweg, als auch entlang der Wert- schöpfungskette. Das Zusammenbringen von unterschiedlichsten Kompetenzen und Fähigkeiten ist der Treiber für Inno- vation, Prozessoptimierungen, aber auch für Verständnis und nachhaltige Koope- ration. Tatsächlich sehen schon heute die HR- Leader den Aufbau der notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen im Un- ternehmen2 als wichtigste Aufgabe. Doch dieser Aufbau ist weder zeitlich noch ökonomisch für die meisten Un- ternehmen in Eigenregie möglich. Viel- mehr wird die moderne Auslegung von Talentmanagement mit dem Einbezug von Gig-Workern, Freelancern und ad- interim-Mitarbeitenden zum Erfolgsfak- tor. Die dadurch gewonnene Flexibilität hilft Unternehmen, rascher und naher am Markt und den Bedürfnissen zu agieren, wodurch auch festangestellte Mitarbei- tende profitieren. Kompetenzmanagement ist Talentmanagement Das Talentmanagement der Zukunft ist nicht mehr personen- sondern kompe- tenzorientiert. Doch dadurch werden Mitarbeitende nicht, wie vielleicht be- fürchtet, zu produktiven Ressourcen. Im Gegenteil, der klare und gezielte Blick auf einzelne Stärken, Fähigkeiten und Poten- ziale ist wertschätzend und empathisch zugleich. Die situative und beabsichtigte Nutzung dieser Talente erhöht zudem die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und erzielt unternehmerischen Mehrwert. Zudem entstehen neue Kernkompeten- zen, welche von Dritten nicht einfach kopiert und substituiert werden können. Dadurch wird das Talentmanagement zur Antwort auf die unternehmerischen, kompetenzbasierten Herausforderungen der Zukunft. Fussnoten 1 PWC CEO Survey 2020: https://www.pwc.ch/de/insights/ ceo-survey-2020.html 2 Gartner Top 3 Priorities for HR-Leaders: https://www.gartner.com/ smarterwithgartner/gartner-top-3-priorities-for-hr-leaders-in-2020/ Andreas Mollet ist Geschäftsleiter der INOLUTION (inolution. com). Er unterstützt Unter- nehmen und Organisa- tionen darin, Kompetenzen, Werte und Performance nutzbar zu machen. Seine Erfahrung bloggt er regelmässig auf kompetenz-management.com. Ob er den Schlüssel zum Erfolg mitbringt? Wichtig ist, dass sich Mitarbeitende durch Ihre Kompetenzen gegenseitig ergänzen.