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Soziale Medien in Krisen und Katastrophenfällen
Dr. Jan-Hinrik Schmidt
@janschmidt
Wissenschaftlicher Referent
für digitale interaktive Medien
und politische Kommunikation
Berlin, 7.5.2015
Worüber ich heute spreche
I. Soziale Medien: Nutzung und neue Öffentlichkeiten
II. Soziale Medien in Krisen- und Katastrophenfällen
III. Fazit: Potenziale und Probleme
Berlin 2 von 14
Tweet verwendet mit freundlicher Genehmigung von Lara Miller
(I) Grundlagen sozialer Medien
 „Soziale Medien“ (alternativ auch „Social Media“,
„Web 2.0“, „Social Web“) ist der Sammelbegriff für
verschiedene Plattformen und Dienste der digital
vernetzten Kommunikation, darunter
 Netzwerkplattformen
 Multimediaplattformen
 (Micro-)Blogs
 Wikis
 Sie unterstützen ihre Nutzer dabei, sich…
 … mit ihren eigenen Interessen und Erlebnissen
zu präsentieren (Identitätsmanagement),
 … mit anderen Menschen austauschen
(Beziehungsmanagement) sowie
 sich in der Welt um sich herum zu orientieren
und zu informieren (Informationsmanagement)
Weiterführend zu Abschnitt (I): Schmidt 2011a, 2013 Berlin 3 von 14
(I) Nutzung ausgewählter Plattformen nach Alter (2014)
Erläuterung: Repräsentativ für deutsche Onliner ab 14; Anteil der Befragten, die Angebote zumindest selten nutzen.
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2014
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Wikipedia Videoportale SNS Twitter
Ges.
14-19
20-29
30- 39
40- 49
50- 59
60-69
79%
„Offliner“21%
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(I) Persönliche Öffentlichkeiten (1/2)
 Soziale Medien lassen persönliche Öffentlichkeiten entstehen, in denen Nutzer
a) Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz auswählen,
[anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]
b) sich an (intendiertes) Publikum richten, das aus sozialen Kontakten besteht,
[anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien]
c) und sich im Kommunikationsmodus des „Konversation Betreibens“ befinden.
[anstatt im Modus des „Publizierens“]
Berlin 5 von 14
 Trennung zwischen „Sender“- und
„Empfänger“-Rollen löst sich auf
 In sozialen Medien zirkuliert
„Microcontent“, der Menschen im
konstanten Informationsfluss der
„streams“ bzw. „feeds“, gefiltert durch
soziale Beziehungen, erreicht
 Professionell-journalistische Inhalte
oder kommerzielle Botschaften sind
aber genauso Teil der sozialen Medien
wie das Persönliche und Private
(II) Persönliche Öffentlichkeiten (2/2)
Berlin 6 von 14
(II) Soziale Medien in Krisen- und Katastrophenfällen
 Gemessen an der Vielzahl von Analysen zum Wandel von Öffentlichkeit durch
soziale Medien ist der Forschungsstand zur Nutzung in Krisen- und
Katastrophenfällen eher überschaubar
 Fokus von Studien sind meistens Naturkatastrophen (Erdbeben, Tsunamis
oder Überschwemmungen), seltener andere Formen (terroristische
Anschläge, Epidemien o.ä.)
 Studien zu Twitter dominieren derzeit, auch weil dort Daten bzw.
Kommunikationsvorgänge öffentlich einsehbar und extrahierbar sind
 Mechanismen und Funktionen von sozialen Medien in Krisen- und
Katastrophenfällen unterscheiden je nach Phase: (a) im Vorfeld einer Krise, (b)
während einer Krise, (c) nach einer Krise
Weiterführend zu Abschnitt (II): Schmidt 2011b Berlin 7 von 14
(II a) Soziale Medien im Vorfeld einer Krise
• Präsenz von staatlichen Stellen, Hilfs-
organisationen, etc. in den sozialen
Medien nimmt zu
– Z.B. „Federal Emergency Management
Agency“ (USA): mehrere Facebook-
Seiten und Twitter-Accounts; zudem
Präsenzen auf Instagram, LinkedIn und
YouTube
– Z.B. Bundesamt für Bevölkerungs-
schutz und Katastrophenhilfe seit
02/2015 auf Twitter (@bbk_bund)
• In Sonderfällen ist Nutzung sozialer
Medien als Frühwarnsystem möglich:
„United States Geological Survey“ hat
bspw. Erdbeben-Monitoring auf
Grundlage von Twitter untersucht
Berlin 8 von 14
(II b) Soziale Medien während einer Krise (1/2)
• Direkt von Krise betroffene Menschen suchen mit Hilfe des Internets
verlässliche und relevante Einschätzungen oder Ratschläge – soziale Medien
spielen für Informationsfluss bzw. –suche inzwischen eine wichtige Rolle
• Dabei treten verschiedene Kommunikatoren bzw. Multiplikatoren auf:
Krisenstäbe, Hilfsorganisationen, Massenmedien, Bürger
• Bedeutende Rolle von Twitter, das (a) als „nahezu-Echtzeit“-Plattform fungiert
und (b) inzwischen eng mit professioneller Kommunikation verbunden ist
Berlin 9 von 14
(II b) Soziale Medien während einer Krise (2/2)
• Twitter unterstützt „situational awareness“, indem es
verschiedene Formen von Informationen liefern kann
– Generative Informationen (z.B. direkte
Augenzeugenberichte)
– Derivative Informationen (z.B. Weiterleiten von
Hinweisen im Sinne der Mundpropaganda)
– Synthetisierende Informationen (z.B.
abgeglichene und geprüfte Hinweise auf
Gefahrenstellen)
• Zudem Potential für computergestütztes automa-
tisiertes Monitoring, das in „emergency management
information systems“ integriert werden kann
• professionelle Medien sowie Krisenstäbe – sofern sie
Twitter aktiv nutzen – nehmen i.d.R. zentrale Position
ein, weil und insoweit Betroffene dort verlässliche,
geprüfte Informationen und Unterstützung erwarten
Berlin 10 von 14
(II c) Soziale Medien nach einer Krise (1/2)
• Im Verlauf der Krisenbewältigung verschieben
sich Funktionen von sozialen Medien
• Soziale Medien werden eingesetzt, um
Unterstützung zu mobilisieren und zu
koordinieren
– Z.B. Einwerben von Spenden über Facebook
– Z.B. „Couchsurfing“-Community
Berlin 11 von 14
(II c) Soziale Medien nach einer Krise (2/2)
• Soziale Medien bieten zudem Räume, in denen sich Menschen über ihre
Erlebnisse austauschen und ihre individuellen Geschichten miteinander
teilen können
– „commemorative Websites“ nach 9/11
– „emotive“ bzw. „therapeutic communication“ nach Hurrikan Katrina
– Kondolenz-Gruppen auf Facebook
Berlin 12 von 14
(III) Fazit: Potentiale und Barrieren
• Soziale Medien haben sich im Medienalltag vieler Menschen etabliert und
werden daher auch in Krisen- und Katastrophenfällen genutzt, wobei sie je
nach Phase und Akteur unterschiedliche Funktionen erfüllen
• Aber: Sie machen auch nur einen Teil der Medienrepertoires bzw.
Kommunikationskanäle aus, die Menschen im Krisenfall einsetzen; zudem ist
die Vertrautheit mit den verschiedenen Plattformen und Diensten nicht
gleichermaßen hoch
• „kommunikative Architektur“ der sozialen Medien begünstigt rasche
Verbreitung von Informationen einer Vielzahl von Quellen – das kann
zugleich Probleme wie Intransparenz der Quellen oder Informationsfülle
verschärfen
• Forschungslage für Deutschland ist unbefriedigend – grundlegende
Funktionsweise der sozialen Medien ist zwar gleich, doch kultureller Kontext
(Nutzungsweisen; generelles Mediensystem) unterscheidet sich z.B.
zwischen USA und Deutschland
Berlin 13 von 14
Epilog: Was erlebte Lara Miller?
14 von 14BerlinTweets verwendet mit freundlicher Genehmigung von Lara Miller
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Jan-Hinrik Schmidt
Hans-Bredow-Institut
Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg
j.schmidt@hans-bredow-institut.de
www.hans-bredow-institut.de
www.schmidtmitdete.de
Berlin 15 von 14
Weiterführende Literatur
• Schmidt, J. (2011a): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des
Web 2.0. 2. Auflage. Konstanz: UVK
 Kommunikationswissenschaftliche Monographie
• Schmidt, J. (2011b): Öffentlichkeiten im Social Web. Praktiken, Strukturen
und Einsatzmöglichkeiten in Krisenszenarien. Hamburg.
 Unveröffentlichtes Fachgutachten im Rahmen der LÜKEX 2011
Katastrophenübung; auf Nachfrage bei mir erhältlich
• Schmidt, J. (2013): Social Media. Wiesbaden: Springer VS
 Kompakte Einführung für nicht-(kommunikations)wissenschaftliche
Zielgruppen
Berlin 16 von 14
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Soziale Medien in Krisen und Katastrophenfällen

  • 1. Soziale Medien in Krisen und Katastrophenfällen Dr. Jan-Hinrik Schmidt @janschmidt Wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation Berlin, 7.5.2015
  • 2. Worüber ich heute spreche I. Soziale Medien: Nutzung und neue Öffentlichkeiten II. Soziale Medien in Krisen- und Katastrophenfällen III. Fazit: Potenziale und Probleme Berlin 2 von 14 Tweet verwendet mit freundlicher Genehmigung von Lara Miller
  • 3. (I) Grundlagen sozialer Medien  „Soziale Medien“ (alternativ auch „Social Media“, „Web 2.0“, „Social Web“) ist der Sammelbegriff für verschiedene Plattformen und Dienste der digital vernetzten Kommunikation, darunter  Netzwerkplattformen  Multimediaplattformen  (Micro-)Blogs  Wikis  Sie unterstützen ihre Nutzer dabei, sich…  … mit ihren eigenen Interessen und Erlebnissen zu präsentieren (Identitätsmanagement),  … mit anderen Menschen austauschen (Beziehungsmanagement) sowie  sich in der Welt um sich herum zu orientieren und zu informieren (Informationsmanagement) Weiterführend zu Abschnitt (I): Schmidt 2011a, 2013 Berlin 3 von 14
  • 4. (I) Nutzung ausgewählter Plattformen nach Alter (2014) Erläuterung: Repräsentativ für deutsche Onliner ab 14; Anteil der Befragten, die Angebote zumindest selten nutzen. Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 76 64 46 9 94 93 90 26 86 89 79 19 87 87 56 10 78 62 39 4 59 43 24 2 67 30 14 1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Wikipedia Videoportale SNS Twitter Ges. 14-19 20-29 30- 39 40- 49 50- 59 60-69 79% „Offliner“21% Berlin 4 von 14
  • 5. (I) Persönliche Öffentlichkeiten (1/2)  Soziale Medien lassen persönliche Öffentlichkeiten entstehen, in denen Nutzer a) Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz auswählen, [anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren] b) sich an (intendiertes) Publikum richten, das aus sozialen Kontakten besteht, [anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien] c) und sich im Kommunikationsmodus des „Konversation Betreibens“ befinden. [anstatt im Modus des „Publizierens“] Berlin 5 von 14
  • 6.  Trennung zwischen „Sender“- und „Empfänger“-Rollen löst sich auf  In sozialen Medien zirkuliert „Microcontent“, der Menschen im konstanten Informationsfluss der „streams“ bzw. „feeds“, gefiltert durch soziale Beziehungen, erreicht  Professionell-journalistische Inhalte oder kommerzielle Botschaften sind aber genauso Teil der sozialen Medien wie das Persönliche und Private (II) Persönliche Öffentlichkeiten (2/2) Berlin 6 von 14
  • 7. (II) Soziale Medien in Krisen- und Katastrophenfällen  Gemessen an der Vielzahl von Analysen zum Wandel von Öffentlichkeit durch soziale Medien ist der Forschungsstand zur Nutzung in Krisen- und Katastrophenfällen eher überschaubar  Fokus von Studien sind meistens Naturkatastrophen (Erdbeben, Tsunamis oder Überschwemmungen), seltener andere Formen (terroristische Anschläge, Epidemien o.ä.)  Studien zu Twitter dominieren derzeit, auch weil dort Daten bzw. Kommunikationsvorgänge öffentlich einsehbar und extrahierbar sind  Mechanismen und Funktionen von sozialen Medien in Krisen- und Katastrophenfällen unterscheiden je nach Phase: (a) im Vorfeld einer Krise, (b) während einer Krise, (c) nach einer Krise Weiterführend zu Abschnitt (II): Schmidt 2011b Berlin 7 von 14
  • 8. (II a) Soziale Medien im Vorfeld einer Krise • Präsenz von staatlichen Stellen, Hilfs- organisationen, etc. in den sozialen Medien nimmt zu – Z.B. „Federal Emergency Management Agency“ (USA): mehrere Facebook- Seiten und Twitter-Accounts; zudem Präsenzen auf Instagram, LinkedIn und YouTube – Z.B. Bundesamt für Bevölkerungs- schutz und Katastrophenhilfe seit 02/2015 auf Twitter (@bbk_bund) • In Sonderfällen ist Nutzung sozialer Medien als Frühwarnsystem möglich: „United States Geological Survey“ hat bspw. Erdbeben-Monitoring auf Grundlage von Twitter untersucht Berlin 8 von 14
  • 9. (II b) Soziale Medien während einer Krise (1/2) • Direkt von Krise betroffene Menschen suchen mit Hilfe des Internets verlässliche und relevante Einschätzungen oder Ratschläge – soziale Medien spielen für Informationsfluss bzw. –suche inzwischen eine wichtige Rolle • Dabei treten verschiedene Kommunikatoren bzw. Multiplikatoren auf: Krisenstäbe, Hilfsorganisationen, Massenmedien, Bürger • Bedeutende Rolle von Twitter, das (a) als „nahezu-Echtzeit“-Plattform fungiert und (b) inzwischen eng mit professioneller Kommunikation verbunden ist Berlin 9 von 14
  • 10. (II b) Soziale Medien während einer Krise (2/2) • Twitter unterstützt „situational awareness“, indem es verschiedene Formen von Informationen liefern kann – Generative Informationen (z.B. direkte Augenzeugenberichte) – Derivative Informationen (z.B. Weiterleiten von Hinweisen im Sinne der Mundpropaganda) – Synthetisierende Informationen (z.B. abgeglichene und geprüfte Hinweise auf Gefahrenstellen) • Zudem Potential für computergestütztes automa- tisiertes Monitoring, das in „emergency management information systems“ integriert werden kann • professionelle Medien sowie Krisenstäbe – sofern sie Twitter aktiv nutzen – nehmen i.d.R. zentrale Position ein, weil und insoweit Betroffene dort verlässliche, geprüfte Informationen und Unterstützung erwarten Berlin 10 von 14
  • 11. (II c) Soziale Medien nach einer Krise (1/2) • Im Verlauf der Krisenbewältigung verschieben sich Funktionen von sozialen Medien • Soziale Medien werden eingesetzt, um Unterstützung zu mobilisieren und zu koordinieren – Z.B. Einwerben von Spenden über Facebook – Z.B. „Couchsurfing“-Community Berlin 11 von 14
  • 12. (II c) Soziale Medien nach einer Krise (2/2) • Soziale Medien bieten zudem Räume, in denen sich Menschen über ihre Erlebnisse austauschen und ihre individuellen Geschichten miteinander teilen können – „commemorative Websites“ nach 9/11 – „emotive“ bzw. „therapeutic communication“ nach Hurrikan Katrina – Kondolenz-Gruppen auf Facebook Berlin 12 von 14
  • 13. (III) Fazit: Potentiale und Barrieren • Soziale Medien haben sich im Medienalltag vieler Menschen etabliert und werden daher auch in Krisen- und Katastrophenfällen genutzt, wobei sie je nach Phase und Akteur unterschiedliche Funktionen erfüllen • Aber: Sie machen auch nur einen Teil der Medienrepertoires bzw. Kommunikationskanäle aus, die Menschen im Krisenfall einsetzen; zudem ist die Vertrautheit mit den verschiedenen Plattformen und Diensten nicht gleichermaßen hoch • „kommunikative Architektur“ der sozialen Medien begünstigt rasche Verbreitung von Informationen einer Vielzahl von Quellen – das kann zugleich Probleme wie Intransparenz der Quellen oder Informationsfülle verschärfen • Forschungslage für Deutschland ist unbefriedigend – grundlegende Funktionsweise der sozialen Medien ist zwar gleich, doch kultureller Kontext (Nutzungsweisen; generelles Mediensystem) unterscheidet sich z.B. zwischen USA und Deutschland Berlin 13 von 14
  • 14. Epilog: Was erlebte Lara Miller? 14 von 14BerlinTweets verwendet mit freundlicher Genehmigung von Lara Miller
  • 15. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Jan-Hinrik Schmidt Hans-Bredow-Institut Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg j.schmidt@hans-bredow-institut.de www.hans-bredow-institut.de www.schmidtmitdete.de Berlin 15 von 14
  • 16. Weiterführende Literatur • Schmidt, J. (2011a): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. 2. Auflage. Konstanz: UVK  Kommunikationswissenschaftliche Monographie • Schmidt, J. (2011b): Öffentlichkeiten im Social Web. Praktiken, Strukturen und Einsatzmöglichkeiten in Krisenszenarien. Hamburg.  Unveröffentlichtes Fachgutachten im Rahmen der LÜKEX 2011 Katastrophenübung; auf Nachfrage bei mir erhältlich • Schmidt, J. (2013): Social Media. Wiesbaden: Springer VS  Kompakte Einführung für nicht-(kommunikations)wissenschaftliche Zielgruppen Berlin 16 von 14