1. Facebook, Twitter und Co.
Welchen Einfluss hat Social Media
auf die politische Bildung?
Karl Heinz Keil (Hanns-Seidel-Stiftung)
Jakob-Kaiser-Stiftung
15. Dezember 2012 in Königswinter
3. Jakob Kaiser gest. 1961
Hanns Seidel gest. 1961
beide in Unterfranken geboren
Karl Heinz Keil
Jakob-Kaiser-Stiftung
15. Dezember 2012 in Königswinter
4.
5. Facebook, Twitter und Co.
Welchen Einfluss hat Social Media auf die politische
Bildung?
1. Einstieg – Impressionen
2. Die digitale Gesellschaft
2.1.Wo stehe ich?
2.2. Öffentlichkeit 2.0
2.3. Studie(n) – einige Daten zur Internetnutzung
3. Was ist Web 2.0? – Was ist Social Media?
4. Social Media – welche Netzwerke sollte ich kennen?
5. Social Media in der politischen Bildung?
6. Facebook, Twitter und Co.
Welchen Einfluss hat Social Media auf die politische
Bildung?
1. Einstieg – Impressionen
7.
8.
9.
10.
11. The most influential Internet Moments
of the decade
Quelle: www.webbyawards.com
…….
Google IPO (2004)
Online video revolution (2005)
Facebook opens to non-college students and
Twitter takes off (2006)
The iPhone debuts (2007)
U.S. Presidential Campaign (2008)
Iranian election protests (2009)
24. Facebook, Twitter und Co.
Welchen Einfluss hat Social Media auf die politische
Bildung?
2. Die digitale Gesellschaft
2.1.Wo stehe ich?
2.2. Öffentlichkeit 2.0
2.3. Studie(n) – einige Daten zur Internetnutzung
27. Digitale Gesellschaft
Segmentierung
Digitaler Außenseiter
Gelegenheitsnutzer
Berufsnutzer
Trendnutzer
Digitaler Profi
Digitale Avantgarde
Quelle: http://www.initiatived21.de
28. Digitale Gesellschaft
Gruppe 1
keine digitale Infrastruktur (z.B. kein privater
Internetzugang)
keine oder geringe Kompetenz (bzw. Wissen) zu digitalen
Themen
negative Einstellung
29. Digitale Gesellschaft
Gruppe 2
meist ein privater PC/Drucker
Nutzungsdauer eher gering
digitale Basiskompetenz vorhanden (Internetsuche,
E-Mail, einfache Textverarbeitung)
Nutzen wird erkannt, trotzdem werden klassische Medien
bevorzugt
30. Digitale Gesellschaft
Gruppe 3
gute berufliche digitale Infrastruktur
private Nutzung weniger als beim Gelegenheitsnutzer
E-Mail, Textverarbeitung und Recherche primäre
Dienste
31. Digitale Gesellschaft
Gruppe 4
private „digitale Ausstattung“ gut
meist DSL oder Breitbandanschluss
Nutzung von Web 2.0-Diensten
32. Digitale Gesellschaft
Gruppe 5
alle Fachbegriffe bekannt
mehrere Stunden (privat und beruflich) am PC
selbstverständlich
Nachrichten regelmäßig aus dem Internet
Einkauf im Internet (mit Preisvergleich)
33. Digitale Gesellschaft
Gruppe 6
wie digitaler Profi
ca. 11 Stunden vor dem PC
überwiegend mobile Internetzugänge („immer online“)
34. Digitale Gesellschaft
Segmentierung
Digitaler Außenseiter
Gelegenheitsnutzer
Berufsnutzer
Trendnutzer
Digitaler Profi
Digitale Avantgarde
35. Digitale Gesellschaft
Segmentierung 2011
Digitaler Außenseiter 26 % (35%)
Gelegenheitsnutzer 28 % (30%)
Berufsnutzer 7 % (9%)
Trendnutzer 21 % (11%)
Digitaler Profi 12 % (12%)
Digitale Avantgarde 5% (3%)
in Klammern zum Vergleich 2009
36.
37. Öffentlichkeit 2.0 – Strukturwandel
Fragmentierung und Dezentralisierung
Communities und kommunikative Heimat
Dialog und Partizipation
38.
39.
40. „Um nun positiv zu werden:
das heißt, um das Positive am
Rundfunk aufzustöbern; ein
Vorschlag zur
Umfunktionierung des
Rundfunks: Der Rundfunk ist
aus einem
Distributionsapparat in einen
Kommunikationsapparat zu
verwandeln. Der Rundfunk
wäre der denkbar großartigste
Kommunikationsapparat des
öffentlichen Lebens, ein
ungeheures Kanalsystem, das
heißt, er wäre es, wenn er es
verstünde, nicht nur
auszusenden, sondern auch zu
empfangen, also den Zuhörer
nicht nur hören, sondern auch
sprechen zu machen und ihn
nicht zu isolieren, sondern ihn
auch in Beziehung zu setzen.“
43. Öffentlichkeit 2.0 – Strukturwandel
Massenmediale, themenspezifische und persönliche
Öffentlichkeiten überlappen sich
Journalist als „Gatekeeper“ wird ergänzt durch die
„Weisheit der Masse“ (Dr. Jan Schmidt, Hans-
Bredow-Institut, Hamburg)
Diskussion: Was hat das zur Folge?
44. Studien zur Internetnutzung
Allensbacher Computer- und Technik-Analyse
(Seit 1997 jährlich)
http://www.ifd-allensbach.de/acta/
(N)ONLINER Atlas
http://www.initiatived21.de/portfolio/nonline
r-atlas
ARD-ZDF-Onlinestudie
http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/
BITKOM Studie „Soziale Netzwerke“
https://www.bitkom.org/de/publikationen/38
338_69029.aspx
60. Web 2.0
Web 2.0 ist ein Schlagwort, das für eine Reihe
interaktiver und kollaborativer Elemente des
Internets verwendet wird. Der Begriff
postuliert in Anlehnung an die
Versionsnummern von Softwareprodukten
eine neue Generation des Webs und grenzt
diese von früheren Nutzungsarten ab. Die
Bedeutung des Begriffs nimmt jedoch
zugunsten des Begriffs „Social Media“ ab.
61. Kriterien Web 2.0 nach Tim O´Reilly
(* 1954 Gründer und Chef des O’Reilly Verlages, sehr aktiver Softwareentwickler im Bereich freier Software )
1) Das Web als Plattform (anstatt des lokalen Rechners)
2) Datengetriebene Anwendungen (Inhalte sind wichtiger als
das Aussehen)
3) Die Vernetzung wird verstärkt durch eine „Architektur des
Mitwirkens“ (jeder kann mitmachen)
4) Innovationen durch die Verwendung von Komponenten,
die von verschiedenen Entwicklern erstellt worden sind und
beliebig miteinander kombiniert werden können (ähnlich
dem Open-Source-Entwicklungsmodell)
usw….
62. Web 2.0
(entstanden 2003 in einer IT-Fachzeitschrift)
neue und veränderte Wahrnehmung des
Internets
Interaktion
„soziale Software“
Vom „Push-“ zum „Pull-“Prinzip
63. Prinzipien von „Social Media“ bzw. Software
• Individuum bzw. Gruppe im Mittelpunkt
• Selbstorganisation (Bottom-up)
• Soziale Rückkoppelung (Social Feedback)
• Individuum -> Gruppe, kein one-to-one (vs. E-Mail)
• Beziehungen der Personen sichtbar machen
Hippner, H. (2006). "Bedeutung, Anwendungen und Einsatzpotentiale von
Social Software." HMD (252): 6-16. Hier S.7
64. “Web 1.0”: Hyperlinks „verknüpfen“
Webseiten und sind Verweise auf Inhalte.
“Web 2.0”: Social Software „verknüpft“
Personen mit gleichen Interessen und stellt
Kontakte zu Gleichgesinnten her
(Peter Baumgartner, Donau-Universität Krems)
66. Facebook, Twitter und Co.
Welchen Einfluss hat Social Media auf die politische
Bildung?
4. Social Media – welche Netzwerke sollte ich kennen?
67. Wer ist das?
Bill Gates?
Larry Page?
Sergei Brin?
Steve Jobs?
und…
68. Mark Zuckerberg
(*14. Mai 1984)
Zuckerberg gründete Facebook nach einigen erfolglosen
Webprojekten im Jahr 2004 als Student der Harvard
University. Im Jahr 2006 gab er sein Studium der
Psychologie ohne Abschluss auf.
Zuckerbergs Vermögen belief sich im April 2010 auf rund 4,0 Milliarden Dollar
und ist (vermutlich) steigend. Damit ist er der jüngste zur Zeit lebende
Milliardär der Welt.
70. In November 2012 hatte die Plattform nach
eigenen Angaben knapp 1 Milliarde aktive
Nutzer weltweit
Facebook anmelden
http://allfacebook.de/userdata
71. Vergessen Sie nicht!
Ziel von Facebook ist die Generierung eines
permanenten Stroms möglichst spezifischer
und eindeutig konkreten Personen
zuordenbarer Daten zur dauerhaften und
zentralen Abspeicherung auf
den Facebook-Servern ...
... um diese Daten auszuwerten und (die Daten
und/oder) deren Auswertung zu „verkaufen“ ...
72. Karl Heinz Keil
AdB-Kommission Erwachsenenbildung
13.-15.09.10 in Kloster Banz
73.
74.
75. Entscheidung: „Fanpage“ vs.
„Privatperson
Lokales Unternehmen oder Ort
Unternehmen, Organisation oder
Institution
Marke oder Produkt
Künstler, Band oder öffentliche
Person
Unterhaltung
Cause or Community
82. Twitter ist eine Anwendung zum Mikroblogging.
Reichweite: 600.000 „Accounts“in deutscher Sprache
(Quelle: semiocast )
83.
84. 0,77 % der gesendeten Tweets waren mit einer Geo-
Location Angabe versehen
Jakarta ist die aktivste Stadt im Twitterversum
Brasilien stellt mittlerweile 8,0% aller Twitter-Accounts
und ist eines der Länder mit dem größten Wachstum
Japanisch ist die Sprache, die nach Englisch am häufigsten
verwendet wird
Arabisch ist immer stärker als Sprache vertreten: Es ist
jetzt auf Platz 6 und 2,8 % aller Tweets wurden im Juni in
Arabisch verfasst.
85. Twitter aus „Marketing“-Sicht
Öffentliche Meinung verfolgen
Feedback und Ideen sammeln.
Kontakte pflegen und direkt erreichen.
Informationen teilen
Einfacher Kommunikationskanal
Relativ unabhängig vom Ort
Linkbaiting
(unter Linkbaiting versteht man alle Maßnahmen, die dazu führen, das
andere Personen einen Link auf die eigene Internetseite setzen“)
86. „Twitter – Probleme“
Begrenzung auf 140 Zeichen
Nicht nur wünschenswerte Informationen werden verbreitet
„Zeitfresser“ und schwer messbar
Zahlreiche „Fake-Accounts“
Jeder kann seine Biographie nach Belieben gestalten
Tweets mit falschen Informationen
Spam
„Niemand liest was man schreibt“
Information Overload
Sinnlose Informationen – “Ich esse einen Krapfen”
In letzter Zeit auch vereinzelt pornographische Nutzung
87.
88.
89. Youtube ist ein Internet-Videoportal.
Am 9. Oktober 2006 wurde YouTube vom
Suchmaschinenbetreiber Google für umgerechnet 1,31
Milliarden Euro (in Aktien) gekauft.
90. Jede Minute werden 60 Stunden Videomaterial
auf YouTube hochgeladen.
Täglich werden mehr als 4 Milliarden Videos
aufgerufen.
Jeden Monat besuchen mehr als 800 Millionen
einzelne Nutzer die YouTube-Website.
YouTube gibt es in 39 Ländern und 54
Sprachen.
2011 verzeichnete YouTube mehr als 1 Billion
Aufrufe. Das entspricht fast 140 Aufrufen für
jeden Mensch auf der Erde.
91. XING ist ist eine webbasierte Plattform, in der
natürliche Personen vorrangig ihre
geschäftlichen (aber auch privaten) Kontakte
zu anderen Personen verwalten können.
XING wurde 2003 unter dem Namen OpenBC (Open
Business Club) durch Lars Hinrichs und Bill Liao gegründet
und zählte laut Geschäftsbericht Ende des 1. Quartals
2012 (3. Quartal) 12,65 Millionen Benutzer
92. Die poolworks (Germany) Ltd. (bis August
2009 studiVZ Ltd., bis Mai 2011 VZnet
Netzwerke Ltd., bis Juni 2012 VZ Netzwerke
Ltd.) ist ein Unternehmen für webbasierte
soziale Netzwerke, das von 2007 bis 2012 zur
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörte.
93. Flickr (von englisch to flick through something,
„etwas durchblättern“, also etwa „Vorrichtung
zum Durchblättern“ bzw. „Durchblätterer“ oder
von englisch to flicker, „flimmern“) ist ein
kommerzielles Web-Dienstleistungsportal mit
Community-Elementen, das es Benutzern
erlaubt, digitale und digitalisierte Bilder sowie
Videos mit Kommentaren und Notizen auf die
Website zu laden und so anderen Nutzern zur
Verfügung zu stellen.
94. Blog
Ein Blog oder auch Web-Log,
Wortkreuzung aus engl. World Wide
Web und Log für Logbuch, ist ein auf
einer Website geführtes und damit –
meist öffentlich – einsehbares
Tagebuch oder Journal, in dem
mindestens eine Person, der Web-
Logger, kurz Blogger, Aufzeichnungen
führt, Sachverhalte protokolliert oder
Gedanken niederschreibt.
96. Blog
Eine zentrale Erkenntnis von
Untersuchungen ist, dass die Mehrzahl der
Blogger persönliche Erfahrungen und
Erlebnisse veröffentlicht, das Weblog also
als eine Variante des Online-Journals
verwendet.
73 Prozent der Befragten führten ein
sogenanntes personal Blog, 27 Prozent ein
non-personal Blog. Die Blogger der
zweiten Gruppe schreiben vor allem, um
„zu kommentieren“ und „Informationen
zu liefern“.
Studie des Singapore Internet Research Centre unter etwa 1.200
englischssprachigen Bloggern
106. E-Partizipation
ist der praktische Teil in einem E-
Government-Konzept, sozusagen die
Benutzerschnittstelle. Gemeint sind damit alle
internetgestützte Verfahren, die Bürger
aktive Teilhabe an politischen
Entscheidungsprozessen ermöglichen. Also
etwa E-Petitionen, Mitspracherecht bei
Bauvorhaben, Diskussionen über neue Gesetze
auf der Internetseite des Parlaments oder E-
Konsultationen, wie sie bislang zum Beispiel vom
Bundesinnenministerium getestet worden sind.
114. Web 1.0 vs. Web 2.0
Web 1.0: Sich darstellen, informieren, Material zur
Verfügung stellen
Web 2.0: Beziehungen pflegen, Netzwerk erweitern,
Reputationsmanagement, sich selbst informieren über
Themen und Trends
120. Social Media in der Politischen
Bildung
Fragen
1. Welche Chancen sehen Sie?
2. Welche Probleme gilt es zu überwinden?
3. Stellen Sie eine (oder mehrere) konkrete
Idee(n)/Erfahrung (en)mit vor!
121. Social Media in der Politischen
Bildung
Vorbereitende Fragen:
Welche Anwendungen gibt es?
(Eigenschaften, Vorteile, Nachteile)
Welche Plattformen nutzt meine Zielgruppe?
Was interessiert meine Zielgruppe?
Welche Qualifikationen brauche ich?
Wie hoch ist der Arbeitsaufwand?
122. Social-Media-Fehler
(auch in der Politischen Bildung)
1. „Ich auch“
2. Eindimensionale Kommunikation: Monolog statt Dialog
3. Keine klare Zuständigkeit und das Unterschätzen von Aufwand
4. In scheinbarem Widerspruch zu Punkt 1: Abwarten und Tee trinken.
5. Fehlende Transparenz
6. Social Media als verlängerter Arm der Werbung
7. Unterschätzen juristischer Fragen und Überreaktion
8. Überadministration
9. Angst vor Fehlern
10. Zu hohe Erwartungen
123. Das bedeutet für unsere Organisation,
Einrichtung, Institution
klassische PR/Pressearbeit Social Media
Kontrolle eigene Einrichtung Zielgruppe
Botschaft Durchdringung Interpretation
Absicht Informieren Involvieren
Inhalte eigene Einrichtung auch Zielgruppe
Kommunik. Ein-Weg Mehr-Weg
124. Social Media in der Politischen
Bildung
Thesen
Auf die Inhalte kommt´s an!
Möglichkeiten der Beteiligung als zentrales Element
Es gibt keinen unmittelbaren „return of investment“
127. Social Media – Web 2.0 – Politische Bildung
Chancen
neue Zielgruppen
Zielgruppen, die ins Netz „abgewandert“ sind zurück
gewinnen
neue didaktische und methodische Formate
lebensweltlicher Bezug
partizipativer Charakter wird unterstützt
128. Social-Media-Fehler
(Wiederholung)
1. Nur „Ich auch“
2. Eindimensionale Kommunikation: Monolog statt Dialog
3. Keine klare Zuständigkeit und das Unterschätzen von
Aufwand
4. In scheinbarem Widerspruch zu Punkt 1: Abwarten und Tee
trinken.
.
5. Fehlende Transparenz
129. Social-Media-Fehler
(Wiederholung)
6. Social Media als verlängerter Arm der Werbung
7. Unterschätzen juristischer Fragen und Überreaktion
8. Überadministration
.
9. Angst vor Fehlern
10. Zu hohe Erwartungen
139. Warum negative
Kommentare eine Chance
sind?
Nur Unbekannte und Unwichtige werden kritisiert
Kritische Kommentare sind populäre Kommentare
Vielleicht wird man auf einen Fehler hingewiesen
Negative Kommentare beweise Ihre Toleranz
Negative Kommentare sind auch (nur) Inhalte
140. Ein Wort zum Thema
„Datenschutz“
Die Diskussion um die Einhaltung des Datenschutzs bei
Facebook hält nach wie vor an. Dabei ist vor allem die
Verwendung des „Gefällt-Mir“-Button auf der eigenen
Internetseite und die Erstellung einer Fanpage
datenschutzrechtlich bedenklich. Es wurde jedoch bereits
durch das Kammergericht Berlin festgestellt, dass
Verstöße gegen Datenschutzrecht nicht durch
Mitbewerber abgemahnt werden können (Az: 5 W 88/1).