Lokalrundfunktage 2016: Unterhaltung zum snacken - BigNick
Detlef Pagel
1. Digital Radio Mondiale
Ein globaler Standard
für den lokalen Rundfunk
Detlef Pagel
Niedersächsische Landesmedienanstalt
Chairman Deutsches DRM Forum
www.deutsches-drm-forum.de
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2. Die DRM Geschichte (1)
Gründung des Not-For-Profit „DRM Konsortiums“:
1998 20 Gründungsmitglieder, u.a. Telekom, Telefunken,
Thomson, Deutsche Welle, FhG, RFI, VoA ...
Ziele Den AM-Rundfunk in die digitale Welt
überführen (wirtschaftliche und qualitative Gründe)
ETSI-Standard EN 101 980 V1.1 (2001-09)
2001
150 kHz bis 30 MHz DRM30
Regelbetrieb DRM30
2005 DRM über LW- und MW für Flächenversorgung
DRM über KW für Weitverkehrsversorgung
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3. Die DRM Geschichte (2)
Entscheidung des Konsortiums DRM ins
2005
VHF-Band II zu erweitern
Vorschlag aus dem Deutschen DRM Forum
und von den Landesmedienanstalten:
2009
DRM+ auch im VHF-Band III ermöglichen
(Focus: Lokaler digitaler Hörfunk)
ETSI-Standard EN 201 980 V3.2.1 (2012-06)
2012
30 MHz bis 240 MHz DRM+
ITU-R BS.1114-7 Weltweit als
Empfehlung ITU-R BS.1660-5 Radio-Standard
ITU-R BS.2214 empfohlen
(wie DAB)
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4. DRM+ Feldversuche in Deutschland
Diese Ergebnisse waren Grundlage
für die internationalen Standardisierungsgremien
Modellversuch
Untersuchungen
Hannover
Kaiserslautern
2005-2010
2005-2010
Erste DRM+
Software (SPARK)
Aussendungen
Feld- und Labortests
weltweit
im Band II und Band III
im VHF-Band II (UKW)
(DRM+, DAB,
und VHF-Band III
HD Radio, Flugfunk);
http://www.ikt.uni-hannover.de/89.html
Band I Test (Paris)
Quelle: Open street map
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5. DRM+ Feldversuche weltweit
Great Britain
Canada
2010 Slovakei
2011
2011
Italien
Indien 2011
2009-2012
Süd Korea
Brasilien 2010
2009-2012 Sri Lanka
2010
Quelle: Open street map
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6. Systemübersicht DRM+
+
UKW FM-Radio DRM+ DAB+
Quellcodierung Keine (Analog) MPEG-4 HE-AAC v2 MPEG-4 HE-AAC v2
Frequenzbereich VHF-Band II VHF-Band II und III VHF-Band III
(87,5 – 108 MHz) (87,5 – 108 MHz und (174 – 230 MHz)
174 – 230 MHz)
Modulation FM COFDM COFDM
Bandbreite 390 kHz (Carson) 96 kHz 1536 kHz
Datenrate 37 bis 186 kbit/s 576 kbit/s (Daten) bis
Anpassbarkeit 1.152 kbit/s (3A)
Kapazität vs. Robustheit
Sendernetze Mehrfrequenz (MFN) Gleichwelle (SFN) mögl. Gleichwelle (SFN) mögl.
Programmanzahl 1x Stereo-HiFi-Audio bis ≈3x MPEG-Audio ca. ≈18x MPEG-Audio
(max. 4 Services)
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7. DRM - Frequenzbereiche
Digital Radio Mondiale
2 Konfigurationen: DRM30 & DRM+
LF / MF / HF VHF
B B Band
AM I II III
LW MW KW -
30 +
100 kHz 1 MHz 10 MHz 100 MHz 1 GHz f/log
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8. Lokaler Hörfunk heute
und in der digitalen Welt
Bestehende analoge Verbreitung im UKW-Bereich mangelhaft
− Tech. Reichweiten fehlen, teilweise schlechte Frequenzausstattung gegenüber ö-r / privat
− Frequenzen sind störbelastet (mobiler Empfang schlecht), keine neuen Frequenzen
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9. Lokaler Hörfunk heute
und in der digitalen Welt
Bestehende analoge Verbreitung im UKW-Bereich mangelhaft
− Tech. Reichweiten fehlen, teilweise schlechte Frequenzausstattung gegenüber ö-r / privat
− Frequenzen sind störbelastet (mobiler Empfang schlecht), keine neuen Frequenzen
Ausblick auf digitale Verbreitung über DAB
− Lokaler DAB-MUX kann nicht gefüllt werden, hohe Kosten bei freien Kapazitäten
− Abhängigkeit von der Standortnutzung der anderen Anbieter (Netzausbau, Netzbetreiber)
(Vorteile vom TKG 2012 § 57 greifen nicht)
− UKW nimmt bei weiterer Digitalisierung an Akzeptanz beim Hörer ab (Werbeeinnahmen ?)
− Abbildung regionaler Bereiche bzw. lokaler Verbreitung ist abhängig von den
DAB Verbreitungsgebieten (also nicht (immer) passend für den lokalen Charakter!)
− Lokale Werbung bei landesweiten Ketten nicht umsetzbar,
da DAB-Allotments zu groß (z.B. Norddeutschland)
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10. Die Konsequenz
Der lokale (UKW-) Hörfunk hat heute
Nachteile in der analogen Welt
und auch künftig in DAB+ Multiplexen.
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11. Die Konsequenz
Der lokale (UKW-) Hörfunk hat heute
Nachteile in der analogen Welt
und auch künftig in DAB+ Multiplexen.
Das Lokalradio benötigt einen eigenen schmalbandigen digitalen
Übertragungsweg, zugeschnitten auf den jeweiligen
Versorgungsbereich mit Netzbetrieb beim Veranstalter.
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12. Die Konsequenz
Der lokale (UKW-) Hörfunk hat heute
Nachteile in der analogen Welt
und auch künftig in DAB+ Multiplexen.
Das Lokalradio benötigt einen eigenen schmalbandigen digitalen
Übertragungsweg, zugeschnitten auf den jeweiligen
Versorgungsbereich mit Netzbetrieb beim Veranstalter.
Dafür steht nun der DRM+ Digitalradio-Standard
zur Verfügung , der ‚kleine Bruder‘ von DAB+.
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