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Mehr Wahlfreiheit und hoher Praxisanteil
Neuer Studiengang – Onlinekommunikation
Bildung
Von Martin Krauß
Früher studierten Medi-
enmacher Buchdruck,
heute vereint der neue
Bachelorstudiengang
Onlinekommunikation an
der Hochschule Darmstadt
Marketing, Public Rela-
tions und Corporate Lear-
ning im Internet.
Wir informieren uns vor
dem Kauf von Produkten in
Vergleichsportalen, fragen
Freunde auf Facebook nach
deren Erfahrungen oder be-
suchen die Webseite eines
Unternehmens. „Online-
kommunikation ist ziem-
lich nahtlos mit den gesell-
schaftlichen Prozessen ver-
bunden“, erläutert Thomas
Pleil, Professor für Public
Relations (PR) an der Hoch-
schule Darmstadt. Dort wird
ab Herbst der neue Studien-
gang Onlinekommunikation
angeboten.
Bisher seien Marketing
und PR getrennt unterrich-
tet worden. „Ich glaube,
wir sind der erste Studien-
gang, der die Brücke baut;
plus die Brücke zu Corpo-
rate Learning“, sagt Pleil. In
der Online-Welt sei es nicht
möglich, das eine ohne das
andere zu tun. Das bestä-
tigt auch der PR-Praktiker
Sascha Stoltenow von der
Agentur Script Communica-
tions in Frankfurt am Main.
Es sei wichtig, „auch die Ver-
netzung, die im Publikum
stattfindet, in die Unterneh-
mensabteilung zu bringen.“
Früher sei der Arbeitspro-
zess sehr hierarchisch gewe-
sen.
Zu Beginn des siebense-
mestrigen Studiums erwer-
ben die Studierenden zu-
nächst eine sogenannte Web
Literacy. Diese soll ihnen
mehr Souveränität im Um-
gang mit dem Internet ge-
ben. Die Studierenden sol-
len sich im Netz nicht nur
bewegen können, sondern
auch Inhalte erzeugen und
sich vernetzen, erläutert
Pleil. Inhaltlich verbindet
der Studiengang die Felder
Informatik, Informations-
und Kommunikationswis-
senschaft, Ökonomie und
Didaktik.
Bei der Konzeption des
Studiengangs habe die
Hochschule die Kritik an
den Bologna-Studiengängen
aufgegriffen. Die Studieren-
den können sich im Verlauf
des Studiums ein individu-
elles Profil anlegen und Ver-
anstaltungen aus den Gebie-
ten Online-Marketing, On-
line-PR und Corporate Lear-
ning besuchen. „Sie müssen
sich nicht für einen Schwer-
punkt entscheiden“, betont
Pleil. Es bestehe auch die
Möglichkeit, Veranstaltun-
gen aus allen Gebieten zu
besuchen.
Durch viele Wahlpflicht-
veranstaltungen können
sich die Studierenden selbst
Schwerpunkte setzen, aber
auch in Angebote aus ande-
ren Studiengängen am Me-
diencampus hineinschauen.
In sogenannten Lernagen-
turen arbeiten die Studie-
renden schließlich selbst-
ständig an Projekten aus
der Praxis mit realen Part-
nern und Fragestellungen.
Eben dies weckte im Janu-
ar auf der Infomesse ho-
bit das Interesse bei Sonja
Hügemann: „Ich bin nicht
der Typ für überfüllte Hör-
säle.“ Hügemann, die sich
für globales Lernen inter-
essiert, möchte im Studium
und Beruf kreativ sein und
sieht im Internet ein großes
Potential dafür. Auch wenn
PR-Praktiker Stoltenow für
den neuen Studiengang
der Hochschule Darmstadt
wirbt, konkrete Koopera-
tionsvereinbarungen mit
Agenturen, Unternehmen
oder Non-Profit-Organisa-
tionen wurden bisher nicht
geschlossen. Laut Profes-
sor Pleil habe die Erfahrung
im bisherigen PR-Schwer-
punkt im Studiengang On-
line-Journalismus gezeigt,
dass „Abwechslung und ei-
ne große Bandbreite“ bei
den Partnern wichtig sind.
„Soll ich das studieren?“ Sonja Hügemann fragt den Studiengangs-
leiter Thomas Pleil (l.) und PR-Praktiker Sascha Stoltenow (r.).
Foto: Martin Krauß
Info
Dauer:
sieben Semester
Abschluss:
Bachelor of Science
Bewerbung:
ab 15. Mai bis 15 Juli
Voraussetzungen:
Hochschulzugangsberech-
tigung und ein sechswö-
chiges Praktikum (kann
ggf. nachgeholt werden)
Weitere Informationen:
ok.mediencampus.h-da.de
Ab dem Wintersemester 2014 gibt es auch Verän-
derungen beim Bachelorstudiengang Online-
journalismus an der Hochschule Darmstadt. Der
bisherige PR-Schwerpunkt entfällt, dafür können
die Studierenden sich nun ein inhaltliches Profil
bilden. Der Studiengang Wissenschaftsjournalis-
mus wird zudem mit dem Onlinejournalismus
fusioniert. Die Studierenden können künftig
zwischen den Schwerpunkten „Wissenschaft und
Daten“ und „Internationale und europäische Be-
richterstattung“ wählen. Der Schwerpunkt „In-
ternationale und europäische Berichterstattung“
sei aus der Beobachtung von Kollegen heraus
entstanden, die sich mit Asien und Südamerika
beschäftigen.
Wie auch beim neuen Studiengang Online-
kommunikation, setzt die Neuausrichtung des
Studiengangs Onlinejournalismus auf eine
große Wahlfreiheit bei den Studierenden. Diese
können sich für einen Schwerpunkt entscheiden,
müssen sich aber nicht spezialisieren. Zudem
ist der Bachelorstudiengang künftig auch auf
sieben Semester angelegt, dazu zählt ein Praxis-
semester. Im Anschluss an das Bachelorstudium
können sich sowohl Onlinejournalismus- wie
auch Onlinekommunikation-Studierende für
den Master Medienentwicklung bewerben. mk
Weitere Informationen: journalismus.h-da.de
Neuausrichtung der Journalismus-Studiengänge
Quelle: Darmstädter Tagblatt, 2. Jahrgang, Nummer 19, Seite 2; erschienen am Donnerstag, 8. Mai 2014

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Mehr Wahlfreiheit und hoher Praxisanteil | #Onlinekommunikation #DarmstädterTagblatt

  • 1. Mehr Wahlfreiheit und hoher Praxisanteil Neuer Studiengang – Onlinekommunikation Bildung Von Martin Krauß Früher studierten Medi- enmacher Buchdruck, heute vereint der neue Bachelorstudiengang Onlinekommunikation an der Hochschule Darmstadt Marketing, Public Rela- tions und Corporate Lear- ning im Internet. Wir informieren uns vor dem Kauf von Produkten in Vergleichsportalen, fragen Freunde auf Facebook nach deren Erfahrungen oder be- suchen die Webseite eines Unternehmens. „Online- kommunikation ist ziem- lich nahtlos mit den gesell- schaftlichen Prozessen ver- bunden“, erläutert Thomas Pleil, Professor für Public Relations (PR) an der Hoch- schule Darmstadt. Dort wird ab Herbst der neue Studien- gang Onlinekommunikation angeboten. Bisher seien Marketing und PR getrennt unterrich- tet worden. „Ich glaube, wir sind der erste Studien- gang, der die Brücke baut; plus die Brücke zu Corpo- rate Learning“, sagt Pleil. In der Online-Welt sei es nicht möglich, das eine ohne das andere zu tun. Das bestä- tigt auch der PR-Praktiker Sascha Stoltenow von der Agentur Script Communica- tions in Frankfurt am Main. Es sei wichtig, „auch die Ver- netzung, die im Publikum stattfindet, in die Unterneh- mensabteilung zu bringen.“ Früher sei der Arbeitspro- zess sehr hierarchisch gewe- sen. Zu Beginn des siebense- mestrigen Studiums erwer- ben die Studierenden zu- nächst eine sogenannte Web Literacy. Diese soll ihnen mehr Souveränität im Um- gang mit dem Internet ge- ben. Die Studierenden sol- len sich im Netz nicht nur bewegen können, sondern auch Inhalte erzeugen und sich vernetzen, erläutert Pleil. Inhaltlich verbindet der Studiengang die Felder Informatik, Informations- und Kommunikationswis- senschaft, Ökonomie und Didaktik. Bei der Konzeption des Studiengangs habe die Hochschule die Kritik an den Bologna-Studiengängen aufgegriffen. Die Studieren- den können sich im Verlauf des Studiums ein individu- elles Profil anlegen und Ver- anstaltungen aus den Gebie- ten Online-Marketing, On- line-PR und Corporate Lear- ning besuchen. „Sie müssen sich nicht für einen Schwer- punkt entscheiden“, betont Pleil. Es bestehe auch die Möglichkeit, Veranstaltun- gen aus allen Gebieten zu besuchen. Durch viele Wahlpflicht- veranstaltungen können sich die Studierenden selbst Schwerpunkte setzen, aber auch in Angebote aus ande- ren Studiengängen am Me- diencampus hineinschauen. In sogenannten Lernagen- turen arbeiten die Studie- renden schließlich selbst- ständig an Projekten aus der Praxis mit realen Part- nern und Fragestellungen. Eben dies weckte im Janu- ar auf der Infomesse ho- bit das Interesse bei Sonja Hügemann: „Ich bin nicht der Typ für überfüllte Hör- säle.“ Hügemann, die sich für globales Lernen inter- essiert, möchte im Studium und Beruf kreativ sein und sieht im Internet ein großes Potential dafür. Auch wenn PR-Praktiker Stoltenow für den neuen Studiengang der Hochschule Darmstadt wirbt, konkrete Koopera- tionsvereinbarungen mit Agenturen, Unternehmen oder Non-Profit-Organisa- tionen wurden bisher nicht geschlossen. Laut Profes- sor Pleil habe die Erfahrung im bisherigen PR-Schwer- punkt im Studiengang On- line-Journalismus gezeigt, dass „Abwechslung und ei- ne große Bandbreite“ bei den Partnern wichtig sind. „Soll ich das studieren?“ Sonja Hügemann fragt den Studiengangs- leiter Thomas Pleil (l.) und PR-Praktiker Sascha Stoltenow (r.). Foto: Martin Krauß Info Dauer: sieben Semester Abschluss: Bachelor of Science Bewerbung: ab 15. Mai bis 15 Juli Voraussetzungen: Hochschulzugangsberech- tigung und ein sechswö- chiges Praktikum (kann ggf. nachgeholt werden) Weitere Informationen: ok.mediencampus.h-da.de Ab dem Wintersemester 2014 gibt es auch Verän- derungen beim Bachelorstudiengang Online- journalismus an der Hochschule Darmstadt. Der bisherige PR-Schwerpunkt entfällt, dafür können die Studierenden sich nun ein inhaltliches Profil bilden. Der Studiengang Wissenschaftsjournalis- mus wird zudem mit dem Onlinejournalismus fusioniert. Die Studierenden können künftig zwischen den Schwerpunkten „Wissenschaft und Daten“ und „Internationale und europäische Be- richterstattung“ wählen. Der Schwerpunkt „In- ternationale und europäische Berichterstattung“ sei aus der Beobachtung von Kollegen heraus entstanden, die sich mit Asien und Südamerika beschäftigen. Wie auch beim neuen Studiengang Online- kommunikation, setzt die Neuausrichtung des Studiengangs Onlinejournalismus auf eine große Wahlfreiheit bei den Studierenden. Diese können sich für einen Schwerpunkt entscheiden, müssen sich aber nicht spezialisieren. Zudem ist der Bachelorstudiengang künftig auch auf sieben Semester angelegt, dazu zählt ein Praxis- semester. Im Anschluss an das Bachelorstudium können sich sowohl Onlinejournalismus- wie auch Onlinekommunikation-Studierende für den Master Medienentwicklung bewerben. mk Weitere Informationen: journalismus.h-da.de Neuausrichtung der Journalismus-Studiengänge Quelle: Darmstädter Tagblatt, 2. Jahrgang, Nummer 19, Seite 2; erschienen am Donnerstag, 8. Mai 2014