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KKW Mühleberg – Was wären die Folgen
einer ähnlichen Freisetzung radioaktiver
Stoffe wie aus einem der Blöcke des AKW
Fukushima im März 2011?



Vortrag Bern, 06.09.2012

Christian Küppers
Öko-Institut e.V., D-Darmstadt
Überblick




• Anlass und Aufgabenstellung
• Freisetzungen radioaktiver Stoffe in Fukushima-Daiichi
  und Übertragung auf das KKM
• Ausbreitungsszenario
• vorgesehene Schutzmaßnahmen bei schweren Unfällen
• Umweltkontamination und Strahlenexposition
• erforderliche Maßnahmen
• Diskussion
Anlass und Aufgabenstellung
Unfall in Fukushima-Daiichi

 11. März 2011: Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Momenten-Magnituden-
  Skala mit Hypozentrum 155 km vom KKW Fukushima-Daiichi entfernt,
  etwa 30 km unter dem Pazifischen Ozean
 Tsunami-Welle von etwa 14 m Höhe erreicht eine Stunde später den
  Standort
 Gelände in weiten Teilen überschwemmt, Zerstörung vieler maschinen-
  technischer und elektrischer Einrichtungen, Ausfall der Notstromversor-
  gung, längerfristiger Ausfall der Kühlung, Kernschmelzen und schließlich
  Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Umgebung
 in großem Umfang von außen Wasser zur Kühlung der Reaktoren und der
  Brennelemente in den Lagerbecken zugeführt, dieses in den Anlagen stark
  kontaminiert und durch überflutete Kanäle schließlich in den Pazifik
  ausgetreten
Aufgabenstellung

 am Standort Fukushima-Daiichi 6 Siedewasserreaktoren (SWR)
  amerikanischer Bauart, zwischen 1971 und 1979 in Betrieb genommen
 KKW Mühleberg (KKM) ebenfalls SWR amerikanischer Bauart und ähnlich
  aufgebaut wie die älteren der Blöcke in Fukushima-Daiichi
 Öko-Institut e.V. von den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU),
  den Ärztinnen und Ärzten für soziale Verantwortung/gegen den Atomkrieg
  (PSR) sowie Greenpeace beauftragt, zu untersuchen, welche Folgen sich
  ergeben würden, wenn sich eine ähnliche Freisetzung radioaktiver Stoffe
  wie aus einem Block in Fukushima-Daiichi am KKM ereignen würde
 es war kein konkreter Unfallablauf im KKM zu untersuchen; dass schwere
  Unfälle mit großen Freisetzungen radioaktiver Stoffe auch im KKM möglich
  sind, ist in der Vergangenheit bereits oft dargelegt worden
 neu war eine Betrachtung von Freisetzungen mit Wasser, bei KKM in die
  Aare
 solche wurden zuvor nicht einbezogen, können aber auch am KKM nicht
  ausgeschlossen werden, wenn große Wassermengen von außen zur
  Kühlung in ein zerstörtes Gebäude zugeführt werden müssten
Freisetzungen radioaktiver Stoffe in Fukushima-Daiichi
           und Übertragung auf das KKM
Freisetzungen in Fukushima-Daiichi

 genaue Abschätzungen der freigesetzten Menge an radioaktiven Stoffen
  schwierig und mit Unsicherheiten behaftet, da sie während des Unfall-
  geschehens durch die vielfältigen Zerstörungen am Standort messtech-
  nisch nicht erfassbar waren
 Abschätzungen daher mit aus der Umweltüberwachung verfügbaren Mess-
  daten und mit Hilfe von atmosphärischen Ausbreitungsrechnungen, in
  denen die verfügbaren meteorologischen Daten berücksichtigt wurden
 es gibt international einige solcher Abschätzungen
 verwendet wurden die folgenden Daten als Ausgangspunkt:

    Radionuklid       Freisetzung Luft (Bq)      Freisetzung Wasser (Bq)
     Xenon-133              vollständig                     -
     Tellur-127m             1,1·1015                       -
       Iod-131               1,5·1017                       -
    Cäsium-137               1,5·1016                       -
     insgesamt                   -                       5·1015
Übertragung auf KKM

 Freisetzung soll zu 50% aus einem Reaktor stammen
 Umrechnung gemäß Inventar der relativ kleineren Anlage KKM
 viele Radionuklide, die ebenfalls freigesetzt wurden, hier vernachlässigt
 Folgen für diese Freisetzung aus dem KKM untersucht:
  Radionuklid        Freisetzung Luft (Bq)       Freisetzung Wasser (Bq)
   Xenon-133                 2,0·1018                         -
   Tellur-127m               3,8·1014                         -
   Tellur-129m               1,8·1015                         -
    Tellur-132               1,9·1016                         -
     Iod-131                 5,2·1016                         -
     Iod-132                 1,2·1017                         -
   Cäsium-134                6,9·1015                      3,1·1014
   Cäsium-136                1,6·1015                      3,2·1013
   Cäsium-137                5,2·1015                      3,0·1014
Ausbreitungsszenarien
atmosphärische Ausbreitung

 Windrichtung am Standort auf westliche und östliche Richtungen
  kanalisiert. Ausgewählt wurde für die weiteren Untersuchungen ein
  zunächst von Westen wehender Wind, der in einem leichten Bogen
  zunächst auf Südwest schwenkt und später wieder mehr auf eine westliche
  Richtung (soll die Variabilität verdeutlichen).
 häufigste Wetterkategorie D ausgewählt, die eine mittlere Luftturbulenz
  beschreibt und üblicherweise am häufigsten auftritt
 leichter Niederschlag, flächendeckend mit einer geringen Niederschlags-
  rate von 0,2 mm/h
 durch thermische Überhöhung Freisetzung 150 m über Grund
 Freisetzung erfolgt über einen Zeitraum von 8 Stunden
Ausbreitung über die Aare

 Aare fließt über Hagneckkanal in den Bielersee
 Gesamtaktivität geteilt in 8 Teilpakete und jeweils kurzzeitig in 8
  aufeinanderfolgenden Tagen freigesetzt.
 wegen Wasserschichtung des Bielersees Unterscheidung von „Sommer“
  und „Winter“.
 „mittlere Verweildauer“ im Bielersee von etwa 2 Monaten.
 während des Transports erfolgt Sedimentation.
Ausbreitung über die Aare




KKM, Aare, Bielersee und Rhein
Ausbreitung über die Aare




Stauwehr zwischen Aare/Hagneckkanal und Bielersee
vorgesehene Schutzmaßnahmen bei schweren
                 Unfällen
Dosis-Maßnahmen-Konzept der Schweiz (ABCN-Verordnung)


    Maßnahme         Dosisschwelle        Dosisart und Expositionspfade
                         (mSv)

Aufenthalt im Haus                   Effektive Dosis aus externer Bestrahlung
    für Kinder,           1                  und Inhalation im Freien;
 Jugendliche und                               Integrationszeit 2 Tage
schwangere Frauen
   Geschützter                       Effektive Dosis aus externer Bestrahlung
  Aufenthalt (im          10                 und Inhalation im Freien;
 Haus, Keller oder                             Integrationszeit 2 Tage
   Schutzraum)
  Vorsorgliche                       Effektive Dosis aus externer Bestrahlung
Evakuierung oder         100                 und Inhalation im Freien;
  geschützter                                  Integrationszeit 2 Tage
   Aufenthalt
 Einnahme von             50         Schilddrüsendosis aus der Inhalation von
  Iodtabletten                       radioaktivem Iod; Integrationszeit 2 Tage
Weitere wichtige Entscheidungsfaktoren nach ABCN-Verordnung:


 eingesparte und verbleibende Dosis
 verfügbare Zeit
 Durchführbarkeit der Maßnahmen
 Nebenwirkungen von Maßnahmen
 mögliche weitere Entwicklung der radiologischen Lage
 Gesamtlage
Dosis-Eingreifrichtwerte in Deutschland
                         Dosis-
    Maßnahme           Eingreif-                 Dosisermittlung
                       richtwert
   Aufenthalt in       10 mSv      Effektive Dosis aus externer Bestrahlung und
    Gebäuden                        Inhalation im Freien; Integrationszeit 7 Tage
   Einnahme von
  Iodtabletten für     50 mSv       Schilddrüsendosis aus der Inhalation von
Kinder bis 18 Jahre/                radioaktivem Iod; Integrationszeit 7 Tage
    Schwangere
   Einnahme von
  Iodtabletten für     250 mSv      Schilddrüsendosis aus der Inhalation von
Personen von 19 bis                 radioaktivem Iod; Integrationszeit 7 Tage
     45 Jahren

   Evakuierung         100 mSv     Effektive Dosis aus externer Bestrahlung und
                                    Inhalation im Freien; Integrationszeit 7 Tage

                                     Effektive Dosis aus externer Bestrahlung
    langfristige       100 mSv       durch auf dem Erdboden und sonstigen
    Umsiedlung                        Oberflächen abgelagerte Radionuklide;
                                               Integrationszeit 1 Jahr

     temporäre                       Effektive Dosis aus externer Bestrahlung
    Umsiedlung         30 mSv            durch abgelagerte Radionuklide;
                                              Integrationszeit 1 Monat
Höchstwerte in Lebensmitteln
Schweiz: Toleranzwert (bei Überschreitung verunreinigt oder sonst im Wert gemindert)
         Grenzwert (bei Überschreitung für die menschliche Ernährung ungeeignet)
Deutschland: „Höchstwerte“ in gleicher Höhe wie die schweizerischen „Grenzwerte“

                   Toleranzwert       Grenzwert       Toleranzwert       Grenzwert
 Lebensmittel        Cäsium-           Cäsium-         Iod-Isotope      Iod-Isotope
                      Isotope          Isotope           (Bq/kg)          (Bq/kg)
                      (Bq/kg)          (Bq/kg)
 Lebensmittel
 von geringer            10             12.500             10             20.000
  Bedeutung
Wildwachsende           600              1.250              -                -
  Speisepilze
  Wildfleisch           600              1.250              -                -
  Wildbeeren            100              1.250              -                -
     Übrige
 Lebensmittel            10              1.250             10              2.000
   allgemein
    Flüssige             10              1.000             10               500
 Lebensmittel
  Säuglings-             10              400               10               150
   nahrung
Umweltkontamination und Strahlenexposition
Strahlenexposition durch Freisetzungen in die Umgebungsluft
Entfernung   Schilddrüsen-   Effektive Dosis Effektive Dosis Effektive Dosis
   (km)       dosis durch    durch Inhalation durch Gamma- durch Gamma-
               Inhalation         (mSv)       Bodenstrahlung Bodenstrahlung
                 (mSv)                          über 2 Tage    über 1 Jahr
                                                  (mSv)           (mSv)
    1            5.600             400             500           13.000
    5            8.300             600             170            3.800
   10            2.900             210              73            1.800
   15            1.400             100              43            1.200
   20             830               62              29             820
   25             540               41              21             630
   30             370               28              16             510
   40             250               19              11             360
   50             180               14              8,0            270
   60             140               11              6,1            210
   70             110              8,4              4,8            160
   80              85              6,7              3,8            130
   90              68              5,4              3,1            110
   100             55              4,4              2,5             90
   125             34              2,8              1,6             59
   150             21              1,8              1,0             39
   175             14              1,2              0,7             27
   200            9,2              0,8              0,5             19
   250            4,2              0,4              0,2            9,7
   300            2,0              0,2              0,1            5,2
   350            1,0              0,1              0,1            2,8
Kontamination landwirtschaftlicher Produkte
                                   Entfernung [km]
 Nuklid
             1         10         20        50         100      200        300
                                Blattgemüse
  I-131   1.330.000   688.000    198.000    43.900     13.200   2.230        481
 Cs-134      26.600    15.100      4.680       1.150     392          84         23
 Cs-137      20.000    11.300      3.530        864      295          63         17
                                   Milch
  I-131   1.720.000   889.000    256.000    56.700     17.200   2.880        621
 Cs-134      57.200    32.600     10.000       2.470     844      180            50
 Cs-137      43.100    24.500      7.600       1.860     636      136            37
                                  Fleisch
  I-131   5.750.000 2.960.000    853.000 189.000       57.200   9.610      2.070
 Cs-134     343.000   195.000     60.500    14.800      5.060   1.080        297
 Cs-137     259.000   147.000     45.600      11.100    3.820     816        224
eff. Dosis > 1 mSv in 2 Tagen  Kinder/Jugendliche etc. in Haus / Schutzraum / Bunker
Umweltkontamination und Strahlenexposition
effektive Dosis > 10 mSv in 2 Tagen  alle in Haus / Schutzraum / Bunkder
effektive Dosis > 100 mSv in 2 Tagen  vorsorgliche Evakuierung in Betracht zu ziehen
Schilddrüsendosis > 50 mSv  Iodtabletten einnehmen
 durch Iodtabletten soll die Aufnahme von radioaktivem Iod durch die
  Schilddrüse stark verringert werden (Sättigung der Schilddrüse mit
  stabilem Iod)
 dazu sind spezielle Tabletten erforderlich (keine „normalen“
  Medikamente aus der Apotheke)
 an die meisten Betroffenen müssten die Tabletten noch verteilt
  werden
 die Einnahme muss unbedingt vor dem Eintreffen der radioaktiven
  Wolke erfolgen
 Zeit zwischen Freisetzung und Eintreffen z. B. 1 Stunde im Zentrum
  von Bern, 2 Stunden in Burgdorf
 Wenn das nicht gelingt – evakuieren zumindest von Kindern,
  Jugendlichen und Schwangeren?
  Oder alle evakuieren, um Familien nicht zu trennen?
Lebensmittelgrenzwerte überschritten  nicht vermarktbar
äußere Strahlenexposition im Freien > 50 mSv im ersten Jahr  Umsiedeln?
 bei einer Strahlenexposition durch äußere Bestrahlung durch auf
  Oberflächen abgelagerte Radionuklide von 50 mSv im ersten Jahr ist
  es in der Regel nicht möglich, die tatsächlich auftretenden Exposi-
  tionen unter 20 mSv im Jahr zu halten (z. B. Berücksichtigung von
  Schutzfaktoren beim Aufenthalt im Haus, einfache Dekontaminations-
  maßnahmen)
 international wird diskutiert, in einem solchen Fall eine Umsiedlung
  vorzunehmen
 Umsiedlung nach Tschernobyl in den Zonen I (> 1.480.000 Bq/m² Cs-
  137) und II (555.000 Bq/m² bis 1.480.000 Bq/m²) – im hier untersuchten
  Szenario reicht die Zone I bis 80 km vom KKM, die Zone II bis 125 km
Folgen für die Nutzung der Aare und des Bielersees

 großer Teil der Cäsium-Isotope wird im Bielersee zurückgehalten
 Einschränkungen bleiben für den Bielersee lange bestehen
 Trinkwasser nicht mehr nutzbar (bis rund 1000 mSv pro Liter Wasser
  wären möglich)
 Süßwasserfisch reichert Cäsium besonders stark an, schon der
  Verzehr eines einzelnen Fischs aus dem Bielersee würde extreme
  Strahlenexpositionen verursachen können
 Sedimente des Bielersees werden stark mit radioaktivem Cäsium
  kontaminiert. Ein Aufenthalt an solchem Sediment am Ufer kann
  schon nach wenigen Stunden zu nicht mehr akzeptablen Strahlen-
  expositionen führen, so dass der See abgesperrt werden müsste
 Einschränkungen an der Aare bis zum Bielersee wären dagegen
  deutlich zeitlich befristet
 nach dem Durchfließen des Bielersees keine Einschränkungen mehr
Wichtige Anmerkungen zu den Ergebnissen

 das gewählte meteorologische Szenario stellt eine relativ wahrschein-
  liche Situation dar
 bei konkretem Unfall deutlicher Einfluss von aktuellem Niederschlag,
  Jahreszeit, Windrichtung
 im Szenario homogene Niederschlagsverhältnisse gewählt, im
  Ereignisfall kleinräumig aber auch sehr große Abweichungen der
  Belastungen nach unten und oben möglich
 es können also auch ganz andere Gebiete von Schutzmaßnahmen
  betroffen sein als im beispielhaften Szenario (zeigt aber Dimension)
 Erfassung der Situation nach einem Unfall schwierig und kann
  Wochen und Monate dauern (siehe Erfahrungen aus Tschernobyl und
  Fukushima-Daiichi)
 durch diese Unsicherheiten wären Maßnahmen in größeren Gebieten
  vorzusehen oder durchzuführen, da man sich auf leichte Änderungen
  der aktuellen Windrichtung und anderer meteorologischer Randbe-
  dingungen einstellen muss
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!

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KKW Mühleberg – Was wären die Folgen einer ähnlichen Freisetzung radioaktiver Stoffe wie aus einem der Blöcke des AKW Fukushima im März 2011?

  • 1. KKW Mühleberg – Was wären die Folgen einer ähnlichen Freisetzung radioaktiver Stoffe wie aus einem der Blöcke des AKW Fukushima im März 2011? Vortrag Bern, 06.09.2012 Christian Küppers Öko-Institut e.V., D-Darmstadt
  • 2. Überblick • Anlass und Aufgabenstellung • Freisetzungen radioaktiver Stoffe in Fukushima-Daiichi und Übertragung auf das KKM • Ausbreitungsszenario • vorgesehene Schutzmaßnahmen bei schweren Unfällen • Umweltkontamination und Strahlenexposition • erforderliche Maßnahmen • Diskussion
  • 4. Unfall in Fukushima-Daiichi  11. März 2011: Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Momenten-Magnituden- Skala mit Hypozentrum 155 km vom KKW Fukushima-Daiichi entfernt, etwa 30 km unter dem Pazifischen Ozean  Tsunami-Welle von etwa 14 m Höhe erreicht eine Stunde später den Standort  Gelände in weiten Teilen überschwemmt, Zerstörung vieler maschinen- technischer und elektrischer Einrichtungen, Ausfall der Notstromversor- gung, längerfristiger Ausfall der Kühlung, Kernschmelzen und schließlich Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Umgebung  in großem Umfang von außen Wasser zur Kühlung der Reaktoren und der Brennelemente in den Lagerbecken zugeführt, dieses in den Anlagen stark kontaminiert und durch überflutete Kanäle schließlich in den Pazifik ausgetreten
  • 5. Aufgabenstellung  am Standort Fukushima-Daiichi 6 Siedewasserreaktoren (SWR) amerikanischer Bauart, zwischen 1971 und 1979 in Betrieb genommen  KKW Mühleberg (KKM) ebenfalls SWR amerikanischer Bauart und ähnlich aufgebaut wie die älteren der Blöcke in Fukushima-Daiichi  Öko-Institut e.V. von den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU), den Ärztinnen und Ärzten für soziale Verantwortung/gegen den Atomkrieg (PSR) sowie Greenpeace beauftragt, zu untersuchen, welche Folgen sich ergeben würden, wenn sich eine ähnliche Freisetzung radioaktiver Stoffe wie aus einem Block in Fukushima-Daiichi am KKM ereignen würde  es war kein konkreter Unfallablauf im KKM zu untersuchen; dass schwere Unfälle mit großen Freisetzungen radioaktiver Stoffe auch im KKM möglich sind, ist in der Vergangenheit bereits oft dargelegt worden  neu war eine Betrachtung von Freisetzungen mit Wasser, bei KKM in die Aare  solche wurden zuvor nicht einbezogen, können aber auch am KKM nicht ausgeschlossen werden, wenn große Wassermengen von außen zur Kühlung in ein zerstörtes Gebäude zugeführt werden müssten
  • 6. Freisetzungen radioaktiver Stoffe in Fukushima-Daiichi und Übertragung auf das KKM
  • 7. Freisetzungen in Fukushima-Daiichi  genaue Abschätzungen der freigesetzten Menge an radioaktiven Stoffen schwierig und mit Unsicherheiten behaftet, da sie während des Unfall- geschehens durch die vielfältigen Zerstörungen am Standort messtech- nisch nicht erfassbar waren  Abschätzungen daher mit aus der Umweltüberwachung verfügbaren Mess- daten und mit Hilfe von atmosphärischen Ausbreitungsrechnungen, in denen die verfügbaren meteorologischen Daten berücksichtigt wurden  es gibt international einige solcher Abschätzungen  verwendet wurden die folgenden Daten als Ausgangspunkt: Radionuklid Freisetzung Luft (Bq) Freisetzung Wasser (Bq) Xenon-133 vollständig - Tellur-127m 1,1·1015 - Iod-131 1,5·1017 - Cäsium-137 1,5·1016 - insgesamt - 5·1015
  • 8. Übertragung auf KKM  Freisetzung soll zu 50% aus einem Reaktor stammen  Umrechnung gemäß Inventar der relativ kleineren Anlage KKM  viele Radionuklide, die ebenfalls freigesetzt wurden, hier vernachlässigt  Folgen für diese Freisetzung aus dem KKM untersucht: Radionuklid Freisetzung Luft (Bq) Freisetzung Wasser (Bq) Xenon-133 2,0·1018 - Tellur-127m 3,8·1014 - Tellur-129m 1,8·1015 - Tellur-132 1,9·1016 - Iod-131 5,2·1016 - Iod-132 1,2·1017 - Cäsium-134 6,9·1015 3,1·1014 Cäsium-136 1,6·1015 3,2·1013 Cäsium-137 5,2·1015 3,0·1014
  • 10. atmosphärische Ausbreitung  Windrichtung am Standort auf westliche und östliche Richtungen kanalisiert. Ausgewählt wurde für die weiteren Untersuchungen ein zunächst von Westen wehender Wind, der in einem leichten Bogen zunächst auf Südwest schwenkt und später wieder mehr auf eine westliche Richtung (soll die Variabilität verdeutlichen).  häufigste Wetterkategorie D ausgewählt, die eine mittlere Luftturbulenz beschreibt und üblicherweise am häufigsten auftritt  leichter Niederschlag, flächendeckend mit einer geringen Niederschlags- rate von 0,2 mm/h  durch thermische Überhöhung Freisetzung 150 m über Grund  Freisetzung erfolgt über einen Zeitraum von 8 Stunden
  • 11. Ausbreitung über die Aare  Aare fließt über Hagneckkanal in den Bielersee  Gesamtaktivität geteilt in 8 Teilpakete und jeweils kurzzeitig in 8 aufeinanderfolgenden Tagen freigesetzt.  wegen Wasserschichtung des Bielersees Unterscheidung von „Sommer“ und „Winter“.  „mittlere Verweildauer“ im Bielersee von etwa 2 Monaten.  während des Transports erfolgt Sedimentation.
  • 12. Ausbreitung über die Aare KKM, Aare, Bielersee und Rhein
  • 13. Ausbreitung über die Aare Stauwehr zwischen Aare/Hagneckkanal und Bielersee
  • 14. vorgesehene Schutzmaßnahmen bei schweren Unfällen
  • 15. Dosis-Maßnahmen-Konzept der Schweiz (ABCN-Verordnung) Maßnahme Dosisschwelle Dosisart und Expositionspfade (mSv) Aufenthalt im Haus Effektive Dosis aus externer Bestrahlung für Kinder, 1 und Inhalation im Freien; Jugendliche und Integrationszeit 2 Tage schwangere Frauen Geschützter Effektive Dosis aus externer Bestrahlung Aufenthalt (im 10 und Inhalation im Freien; Haus, Keller oder Integrationszeit 2 Tage Schutzraum) Vorsorgliche Effektive Dosis aus externer Bestrahlung Evakuierung oder 100 und Inhalation im Freien; geschützter Integrationszeit 2 Tage Aufenthalt Einnahme von 50 Schilddrüsendosis aus der Inhalation von Iodtabletten radioaktivem Iod; Integrationszeit 2 Tage
  • 16. Weitere wichtige Entscheidungsfaktoren nach ABCN-Verordnung:  eingesparte und verbleibende Dosis  verfügbare Zeit  Durchführbarkeit der Maßnahmen  Nebenwirkungen von Maßnahmen  mögliche weitere Entwicklung der radiologischen Lage  Gesamtlage
  • 17. Dosis-Eingreifrichtwerte in Deutschland Dosis- Maßnahme Eingreif- Dosisermittlung richtwert Aufenthalt in 10 mSv Effektive Dosis aus externer Bestrahlung und Gebäuden Inhalation im Freien; Integrationszeit 7 Tage Einnahme von Iodtabletten für 50 mSv Schilddrüsendosis aus der Inhalation von Kinder bis 18 Jahre/ radioaktivem Iod; Integrationszeit 7 Tage Schwangere Einnahme von Iodtabletten für 250 mSv Schilddrüsendosis aus der Inhalation von Personen von 19 bis radioaktivem Iod; Integrationszeit 7 Tage 45 Jahren Evakuierung 100 mSv Effektive Dosis aus externer Bestrahlung und Inhalation im Freien; Integrationszeit 7 Tage Effektive Dosis aus externer Bestrahlung langfristige 100 mSv durch auf dem Erdboden und sonstigen Umsiedlung Oberflächen abgelagerte Radionuklide; Integrationszeit 1 Jahr temporäre Effektive Dosis aus externer Bestrahlung Umsiedlung 30 mSv durch abgelagerte Radionuklide; Integrationszeit 1 Monat
  • 18. Höchstwerte in Lebensmitteln Schweiz: Toleranzwert (bei Überschreitung verunreinigt oder sonst im Wert gemindert) Grenzwert (bei Überschreitung für die menschliche Ernährung ungeeignet) Deutschland: „Höchstwerte“ in gleicher Höhe wie die schweizerischen „Grenzwerte“ Toleranzwert Grenzwert Toleranzwert Grenzwert Lebensmittel Cäsium- Cäsium- Iod-Isotope Iod-Isotope Isotope Isotope (Bq/kg) (Bq/kg) (Bq/kg) (Bq/kg) Lebensmittel von geringer 10 12.500 10 20.000 Bedeutung Wildwachsende 600 1.250 - - Speisepilze Wildfleisch 600 1.250 - - Wildbeeren 100 1.250 - - Übrige Lebensmittel 10 1.250 10 2.000 allgemein Flüssige 10 1.000 10 500 Lebensmittel Säuglings- 10 400 10 150 nahrung
  • 20. Strahlenexposition durch Freisetzungen in die Umgebungsluft Entfernung Schilddrüsen- Effektive Dosis Effektive Dosis Effektive Dosis (km) dosis durch durch Inhalation durch Gamma- durch Gamma- Inhalation (mSv) Bodenstrahlung Bodenstrahlung (mSv) über 2 Tage über 1 Jahr (mSv) (mSv) 1 5.600 400 500 13.000 5 8.300 600 170 3.800 10 2.900 210 73 1.800 15 1.400 100 43 1.200 20 830 62 29 820 25 540 41 21 630 30 370 28 16 510 40 250 19 11 360 50 180 14 8,0 270 60 140 11 6,1 210 70 110 8,4 4,8 160 80 85 6,7 3,8 130 90 68 5,4 3,1 110 100 55 4,4 2,5 90 125 34 2,8 1,6 59 150 21 1,8 1,0 39 175 14 1,2 0,7 27 200 9,2 0,8 0,5 19 250 4,2 0,4 0,2 9,7 300 2,0 0,2 0,1 5,2 350 1,0 0,1 0,1 2,8
  • 21. Kontamination landwirtschaftlicher Produkte Entfernung [km] Nuklid 1 10 20 50 100 200 300 Blattgemüse I-131 1.330.000 688.000 198.000 43.900 13.200 2.230 481 Cs-134 26.600 15.100 4.680 1.150 392 84 23 Cs-137 20.000 11.300 3.530 864 295 63 17 Milch I-131 1.720.000 889.000 256.000 56.700 17.200 2.880 621 Cs-134 57.200 32.600 10.000 2.470 844 180 50 Cs-137 43.100 24.500 7.600 1.860 636 136 37 Fleisch I-131 5.750.000 2.960.000 853.000 189.000 57.200 9.610 2.070 Cs-134 343.000 195.000 60.500 14.800 5.060 1.080 297 Cs-137 259.000 147.000 45.600 11.100 3.820 816 224
  • 22. eff. Dosis > 1 mSv in 2 Tagen  Kinder/Jugendliche etc. in Haus / Schutzraum / Bunker
  • 23. Umweltkontamination und Strahlenexposition effektive Dosis > 10 mSv in 2 Tagen  alle in Haus / Schutzraum / Bunkder
  • 24. effektive Dosis > 100 mSv in 2 Tagen  vorsorgliche Evakuierung in Betracht zu ziehen
  • 25. Schilddrüsendosis > 50 mSv  Iodtabletten einnehmen
  • 26.  durch Iodtabletten soll die Aufnahme von radioaktivem Iod durch die Schilddrüse stark verringert werden (Sättigung der Schilddrüse mit stabilem Iod)  dazu sind spezielle Tabletten erforderlich (keine „normalen“ Medikamente aus der Apotheke)  an die meisten Betroffenen müssten die Tabletten noch verteilt werden  die Einnahme muss unbedingt vor dem Eintreffen der radioaktiven Wolke erfolgen  Zeit zwischen Freisetzung und Eintreffen z. B. 1 Stunde im Zentrum von Bern, 2 Stunden in Burgdorf  Wenn das nicht gelingt – evakuieren zumindest von Kindern, Jugendlichen und Schwangeren? Oder alle evakuieren, um Familien nicht zu trennen?
  • 28. äußere Strahlenexposition im Freien > 50 mSv im ersten Jahr  Umsiedeln?
  • 29.  bei einer Strahlenexposition durch äußere Bestrahlung durch auf Oberflächen abgelagerte Radionuklide von 50 mSv im ersten Jahr ist es in der Regel nicht möglich, die tatsächlich auftretenden Exposi- tionen unter 20 mSv im Jahr zu halten (z. B. Berücksichtigung von Schutzfaktoren beim Aufenthalt im Haus, einfache Dekontaminations- maßnahmen)  international wird diskutiert, in einem solchen Fall eine Umsiedlung vorzunehmen  Umsiedlung nach Tschernobyl in den Zonen I (> 1.480.000 Bq/m² Cs- 137) und II (555.000 Bq/m² bis 1.480.000 Bq/m²) – im hier untersuchten Szenario reicht die Zone I bis 80 km vom KKM, die Zone II bis 125 km
  • 30. Folgen für die Nutzung der Aare und des Bielersees  großer Teil der Cäsium-Isotope wird im Bielersee zurückgehalten  Einschränkungen bleiben für den Bielersee lange bestehen  Trinkwasser nicht mehr nutzbar (bis rund 1000 mSv pro Liter Wasser wären möglich)  Süßwasserfisch reichert Cäsium besonders stark an, schon der Verzehr eines einzelnen Fischs aus dem Bielersee würde extreme Strahlenexpositionen verursachen können  Sedimente des Bielersees werden stark mit radioaktivem Cäsium kontaminiert. Ein Aufenthalt an solchem Sediment am Ufer kann schon nach wenigen Stunden zu nicht mehr akzeptablen Strahlen- expositionen führen, so dass der See abgesperrt werden müsste  Einschränkungen an der Aare bis zum Bielersee wären dagegen deutlich zeitlich befristet  nach dem Durchfließen des Bielersees keine Einschränkungen mehr
  • 31. Wichtige Anmerkungen zu den Ergebnissen  das gewählte meteorologische Szenario stellt eine relativ wahrschein- liche Situation dar  bei konkretem Unfall deutlicher Einfluss von aktuellem Niederschlag, Jahreszeit, Windrichtung  im Szenario homogene Niederschlagsverhältnisse gewählt, im Ereignisfall kleinräumig aber auch sehr große Abweichungen der Belastungen nach unten und oben möglich  es können also auch ganz andere Gebiete von Schutzmaßnahmen betroffen sein als im beispielhaften Szenario (zeigt aber Dimension)  Erfassung der Situation nach einem Unfall schwierig und kann Wochen und Monate dauern (siehe Erfahrungen aus Tschernobyl und Fukushima-Daiichi)  durch diese Unsicherheiten wären Maßnahmen in größeren Gebieten vorzusehen oder durchzuführen, da man sich auf leichte Änderungen der aktuellen Windrichtung und anderer meteorologischer Randbe- dingungen einstellen muss
  • 32. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!