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Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes   01/2012




Barrierefreiheit
für ALLE


Warum lesen?!


Interkultureller Tourismus


Aktives Altern und
Generationensolidarität




                                                            salzburger
                                                              bildungswerk
Das Team des Salzburger Bildungswerkes
Direktion                                       Karin MARESCH                                  Gemeindeentwicklung
Günther SIGNITZER                               Sekretariat                                    Salzburg
Geschäftsführung                                Tel: 0 662-87 26 91-12                         Alexander GLAS
Tel: 0 662-87 26 91-14                          karin.maresch@sbw.salzburg.at                  Tel: 0 662-87 26 91-13
g.signitzer@sbw.salzburg.at                     Isolde MRWA                                    alexander.glas@sbw.salzburg.at
Sarah Baier                                     Organisation                                   Anita MOSER
Sekretariat                                     Tel: 0 6277-77 94                              Tel: 0 662-87 26 91-18
Tel: 0 662-87 26 91-24                          isolde.mrwa@sbw.salzburg.at                    anita.moser@sbw.salzburg.at
sarah.baier@sbw.salzburg.at                     Manuela Pleninger                              Sarah Reither
Richard BRESCHAR                                Öffentlichkeitsarbeit                          Tel: 0 662-87 26 91-27
Örtliche Bildungswerke                          Tel: 0 662-87 26 91-16                         gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at
Tel: 0 662-87 26 91-19                          manuela.pleninger@sbw.salzburg.at
richard.breschar@sbw.salzburg.at                Brigitte SINGER                                Forum Familie
Sonja CHRIST                                    Institut für Elternbildung                     Andrea-Maria GRUBER
Sekretariat/Buchhaltung                         Tel: 0 662-87 26 91-15                         Pongau, Tel: 0664-8284180
Tel: 0 662-87 26 91-11                          brigitte.singer@sbw.salzburg.at                forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at
sonja.christ@sbw.salzburg.at                    Christa WIELAND                                Wolfgang Mayr
Hans EDER                                       Institut für Seniorenbildung                   Flachgau, Tel: 0664-8284238
Institut für Internationale Solidarität         Örtliche Bildungswerke                         forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at
Tel: 0 662-87 26 91-20                          Tel: 0 662-87 26 91-17                         Corona RETTENBACHER
hans.eder@sbw.salzburg.at                       christa.wieland@sbw.salzburg.at                Tennengau, Tel: 0664-8565527
Wolfgang Forthofer                                                                             forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at
Institut für Europa                             Institut für Medienbildung                     Christine Schläffer
Tel: 0 662-87 26 91-21                          Martin SEIBT                                   Pinzgau, Tel: 0664-8284179
w.forthofer@sbw.salzburg.at                     Geschäftsführung                               forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at
Ulrike FREIDL                                   Tel: 0 662-82 20 23-12                         Monika Weilharter
Sekretariat                                     seibt@imb-salzburg.at                          Lungau, Tel: 0664-8284237
Tel: 0 662-87 26 91-22                          Monika HOHENLOHE                               forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at
ulrike.freidl@sbw.salzburg.at                   Tel: 0 662-82 20 23
Michaela Habetseder                             office@imb-salzburg.at
Öffentlichkeitsarbeit
m.habetseder@sbw.salzburg.at

                Qualitätssiegel
                Salzburger                Salzburger Bildungswerk
                Bildungswerk              SBWbildungswerk

                Qualitätstestiert
                bis 02.07. 2012



  Veranstaltungstipps
                                                                             Rio20+ Parallelveranstaltung zum Umweltgipfel:
                                                                             Institutionelle Rahmenbedingungen und grüne Wirtschaft
 Bildungswochen                                                              Salzburg, 20. Juni 2012, 9.30 bis 17.00 Uhr, St. Virgil
 Hüttau, 15. bis 21. April 2012
 Thalgau, „55 Jahre Bildungswerk Flachgau“, 17. März bis 26. Okt. 2012       49. Salzburger Singwoche
                                                                             Strobl, 19. bis 25. August 2012, Bundesinstitut für
 Reflexionsseminar „Auf dem richtigen Weg?“                                  Erwachsenenbildung
 für BildungswerkleiterInnen und engagierte MitarbeiterInnen örtlicher
 Bildungswerke                                                               Herbsttagung 2012 mit Jahreshauptversammlung
 Salzburg, 26. April 2012, 14.00 bis 18.00 Uhr, Haus Corso, Imbergstraße 2   9./10. November 2012
Editorial                                                                                 Impressum

                                                                                          Herausgeber und Verleger:
                                                                                          Salzburger Bildungswerk (Dr. Günther Signitzer)
                                                                                          Redaktion: Manuela Pleninger (MP)
                                                                                          Imbergstraße 2/2, 5020 Salzburg
                                                                                          Tel. 0662-87 26 91-0 Fax 0662-87 26 91-3
                                                                                          E-Mail: office@sbw.salzburg.at
                                                                                          www.salzburgerbildungswerk.at
Das europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit ist vorüber. Das Salzburger Bildungs-      ZVR 200 288 147
werk war aktiv dabei, und wir haben in die Reihe „Anpacken“ oder mit dem Lehrgang         Grafik: Werbeagentur Gerhard Gürtler
FreiwilligenkoordinatorInnen zusätzliche Aspekte eingebracht. Der Lehrgang wird im        Lektorat: Mag. Michaela Habetseder
                                                                                          Coverfoto: © iStock, Foto Rückseite: Dr. Hans
neuen Vereinshandbuch des Landes Salzburg auch „... als besonders ambitioniertes
                                                                                          Stehrer, Bildungswerkleiter Strobl
und hochwertiges Beispiel ...“ angeführt. Bei der Verleihung der Bundes-Ehrenzeichen      Fotos: Salzburger Bildungswerk
stellte das Salzburger Bildungswerk mit vier Ausgezeichneten die meisten Personen         (falls nicht anders angegeben)
                                                                                          Druck: Schönleitner, Kuchl
aus einer Einrichtung. In mehreren Gemeinden gab es in Zusammenarbeit mit dem
                                                                                          Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Bildungswerk großartige Veranstaltungen, bei denen das Ehrenamt im Mittelpunkt            Auflage: 2.200
stand. In diesem Zusammenhang danken wir den vielen Gemeinden, insbesondere               MitarbeiterInnen Redaktion:
den BürgermeisterInnen, die das örtliche Bildungswerk tatkräftig unterstützen. Auch       Dipl.-Ing. Richard Breschar (RiB)
wir freuen uns immer wieder über die sehr positiven Rückmeldungen zu unseren Ser-         Dr. Hans Eder (HE)
                                                                                          Dr. Wolfgang Forthofer (FT)
viceleistungen und zur Unterstützung. Dies zeigt, dass sich das Salzburger Bildungs-      Alexander Glas, Msc (AG)
werk als wichtiger Teil der Bildungslandschaft bewährt und neue Akzente setzt.            Mag. Michaela Habetseder (MiHa)
                                                                                          Dr. Anita Moser (AM)
                                                                                          Isolde Mrwa (IM)
Eine Gesellschaft ohne Konflikte ist praktisch nicht denkbar. Wir erleben es ja auch in   Mag. Martin Seibt MSc (MS)
Familien oder bei Nachbarschaften, dass Interessens- oder Einstellungskonflikte auf-      Dr. Günther Signitzer (GS)
brechen. Es geht darum, wie diese Konflikte bearbeitet und gelöst werden können.          DSA Mag. Brigitte Singer (BS)
Dazu braucht es einen respektvollen Umgang und den Ausgleich der Interessen. Un-          Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit
sere Demokratie als Staatsform ist darauf angewiesen, dass sich Menschen aktiv betei-     aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen
                                                                                          Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran-
ligen, mitreden und einbringen. Dazu brauchen wir Menschen, die bereit sind, diese        staltungen des Salzburger Bildungswerkes.
„Arbeit“ zu leisten, und Rahmenbedingungen, die dies unterstützen. Gemeinwesenori-        Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in
entierte Bildungsarbeit, die noch dazu ehrenamtlich geleistet wird, ist eine Chance und   der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen,
                                                                                          PolitikerInnen sowie Medien.
wichtige Möglichkeit, die Lebensqualität in unserer Gesellschaft weiterzuentwickeln.
                                                                                          Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die
Es ist daher äußert bedauerlich, dass dieser Bereich nicht die unbedingt notwendige
                                                                                          Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich
Anerkennung durch eine starke politische Unterstützung für eine ausreichende Finan-       nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und
zierung erfährt. Einige Einrichtungen, so auch das Salzburger Bildungswerk, sind durch    Herausgeber decken.
die Förderungskürzungen aus dem Landesbudget massiv betroffen. Ohne die erfor-            Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle
derliche Finanzierung besteht die Gefahr, dass die Struktur ausgedünnt wird. Dies ist     Berichte, Informationen und Stellungnahmen,
                                                                                          die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über-
nur schwer wieder aufzufangen.                                                            parteilichen und konfessionell nicht gebundenen
                                                                                          Salzburger Bildungswerkes stehen.
Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus der Politik: Die durch Beschluss der Bun-   Wir danken für die Zusammenarbeit und
desregierung vereinbarte Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich ist        Unterstützung dem bm:ukk.
eine starke politische Willenserklärung. Die Strategie enthält zahlreiche Ansätze un-     dreieck-Leserservice:
serer Bildungswerkarbeit sowohl bei den Strategischen Zielen und Benchmarks, bei          Fragen an die Redaktion: Tel. 0662-872691-0 oder
                                                                                          E-Mail: office@sbw.salzburg.at
den Schlüsselkompetenzen (z.B. „Interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompe-
                                                                                          Erscheinungsweise: 2-3mal jährlich
tenz, Bürgerkompetenz“ und „Kulturelle Kompetenz“) wie auch bei den Aktionslinien         Abonnement- und Einzelbestellung:
(z.B. Verstärkung der Community-Education, Verfahren zur Anerkennung non-formal           Einzelheft € 4,- (exkl. Versand)
                                                                                          Jahresabonnement € 11,-
und informell erworbener Kenntnisse und Kompetenzen).
                                                                                          Einzahlungen: RVS Salzburg Kto-Nr. 00047993,
                                                                                          BLZ 35 000
In diesem Dreieck finden Sie wieder interessante Berichte über unsere attraktiven Ver-    Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt,
                                                                                          verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr.
anstaltungen und Projekte. Vieles davon ist nur möglich, weil sich Menschen ehren-
amtlich neben ihren beruflichen oder persönlichen Verpflichtungen für die Gemein-         Vorstand des Salzburger Bildungswerkes
                                                                                          Rektor Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Berghammer,
schaft einsetzen und aktiv teilnehmen. Dafür gebührt ein aufrichtiger Dank!               HR Dipl. Ing. Günter Daghofer, Dr. Andrea Eder-
Wir machen Bildung lebendig!                                                              Gitschthaler, BSI Josef Irnberger, HR Dr. Andreas
                                                                                          Kiefer, Senatsrat Dr. Heinz Klier, Dr. Lucia Luidold,
                                                                                          Dr. Ursula Maier-Rabler, HR Dr. Eduard Paulus,
Dr. Günther Signitzer                                                                     HR Prof. Dr. Wilhelm Pölzl, Prim. Dr. Josef Rücker,
Direktor                                                                                  OStR Prof. Felix Strohbichler, Prof. Dr. Martin
                                                                                          Wiedemair

                                                                                          Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes
                                                                                          LH Mag. Gabi Burgstaller
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                                                                                                                                  Inhalt
                                                                                                        ZeitReisen 2012 –
                                                                                                        Mehrtägige
                                                                                                        Exkursionen unter
                                                                                                        dem Titel
                                                                                                        „Zeitspuren“



06                                             08
                                                                                                        Mehr dazu auf
                                                                                                        Seite 13
       Blickpunkte                                                Erwachsenenbildung




       Blickpunkte                                                               Gemeindeentwicklung
       06	 Das Pfahlbaudorf der 80.00 Menschen                                   18	 Aktives Altern und Generationensolidarität
                                                                                 20	 Wichtiger und verlässlicher Partner
                                                                                 21	 Auf Barrieren verzichten
       Erwachsenenbildung
       08	 Barrierefreiheit für ALLE
       11	 Was braucht die Demokratie?                                           Europa und Politische Bildung
       12	 Zeitspuren: Kultureller Abenteuerurlaub                               21	 Sehenswert: Die Dokumentation Obersalzberg
                                                                                 22	 Kommt zusammen! Moschee und Kirche

       Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung
       14	   Wenn Frauen Kunden sind ...                                         Internationale Solidarität
       15	   Erotisches Kapital – Profit oder Stigma?                            23	 Interkultureller Toursimus
       15	   Gut geplant ist halb gewonnen!
       16	   Warum lesen?!




                                                                        Wenn Frauen Kunden sind …
                                                                        Mehr dazu auf Seite 14
                                      Foto: Benjamin Thorn_pixelio.de




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18   Gemeindeentwicklung                  21       Europa und
                                                   Politische Bildung               25        Aus Gemeinde und Bezirk




       Aus der Direktion                                                Institut für Medienbildung
       24	 Politische Erwachsenenbildung wird gefördert                 30	 Medientage Mauterndorf 2012
       24	 Wenn BezirksleiterInnen tagen ...                            30	 Elternhotline-Saferinternet
       25	 Ein aktiver Blick in die Zukunft

                                                                        Personalia
       Aus Gemeinde und Bezirk                                          31	   Neue Leiterin des Instituts für Seniorenbildung
       25	   Thumersbacher Christkindlwerkstatt                         31	   Goldener Dank an Bernhard Iglhauser
       26	   Apropos Zivilcourage                                       31	   Das Salzburger Bildungswerk gratuliert
       27	   Der „ÜBER-DRÜBER-NANNY“                                    32	   Neues Team für Koppler Bildungswerk
       27	   Klein- und Flurdenkmäler erforschen                        32	   Lernende Region Oberpinzgau
       28	   Lokal denken – Global handeln                              32	   Wir begrüßen unsere neuen BildungswerkleiterInnen
       29	   Kleine Schätze von Weißpriach                              33	   Silberner Dank und gelungener Start
                                                                        33	   Trauer um Erna Herbst
                                                                        33	   Zum Gedenken
       Arbeitskreise
       29	 Freunde des Dialekts
                                                                        Veranstaltungs- und Buchtipps
                                                                        02	 Veranstaltungstipps
                                                                        34	 Buchtipps




                                                                                                                   dreieck   01/2012
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  Das Pfahlbaudorf der 80.000 Menschen
                                           und das Bildungswerk Bad Hofgastein
Bildungswerkleiterin HEIDI MIMRA über ihre ehrenamtliche Hilfe in Makoko



S
      tellen Sie sich Folgendes vor: Sie        Boot, ohne elterliche Aufsicht. Auf der Platt-   riesige, pulsierende afrikanische Hafenstadt,
      sitzen auf einer morschen Plattform       form werden Netze geflickt, Fische geräu-        ist für jemand, der nicht vor Ort war, kaum
      aus zusammengenageltem Abfall-            chert und Essen auf offenem Feuer gekocht.       zu beschreiben.
holz. Darauf eine 10 m² große Hütte aus         Es hat 35 Grad Celsius, und Sie warten auf       Makoko überwältigt uns Europäer buch-
Brettern. Unter Ihnen eine fast dickflüssige,   den Trinkwasserverkäufer, der mit einem          stäblich mit seinen Eindrücken. Diese am
schwarze Schlammbrühe. Ihre Dreijährige         Einbaum bei Ihrer Plattform vorbeikommen         Rande der Lagune von den Einwanderern
lernt, ein Holzboot (genannt Einbaum)           soll, um Ihren Plastikkanister mit Wasser        der nigerianischen Nachbarstaaten errich-
zwischen den engen Wasserstraßen zu ma-         aufzufüllen. Unvorstellbar? Stimmt!              tete Pfahlbaustadt stellt viele Werte unserer
növrieren und Ihr Zweijähriger sitzt mit im     Zumindest für uns ...                            sogenannten westlichen Zivilisation in-
                                                Aber das ist für rund 100.000 Menschen in        frage: Unser Jammern über Einsparungen,
                                                Makoko, der Pfahlbaustadt am Rande der           Krisen, Verteuerungen, Weihnachts- und
                                                nigerianischen 18 Millionen Mega-Metro-          Urlaubsgelder löst sich angesichts Mako-
                                                pole Lagos, Realität. Wie viele Menschen         kos in Nichts auf. Leise Scham beschleicht
                                                hier wirklich wohnen, weiß keiner.               einen, wenn man mit dem Einbaum zum
                                                                                                 Haus des Bale, des höchsten Vertreters der
                                                Unser Jammern löst sich in                       „Community Makoko“, geschippert wird.
                                                Nichts auf                                       Die unzähligen, dunkelhäutigen Menschen
                                                Das Land Nigeria in Westafrika ist faszinie-     auf ihren kleinen Plattformen sind freund-
                                                rend. Die frühere Hauptstadt Lagos, eine         lich. Fröhlich winken sie uns zu und freuen



01/2012 dreieck
Bl i ck p u nk te   | 7




 Dr. Heidi Mimra (li.) ist Bildungswerkleiterin in
 Bad Hofgastein. Sie lebt seit 1982 in Lagos, seit
 fünf Jahren wechselweise in Bad Hofgastein
 und hält ständigen Kontakt mit Makoko.


sich über den Besuch. Doch billiges Mitleid
westlicher BesucherInnen ist hier fehl am
Platz.

Hilfe statt Mitleid
Shemede Noah, der junge Lehrer und die
rechte Hand des Bale, ist der Leiter der klei-
nen Schule, in die die unglaubliche Zahl von
256 Kindern passt. Er erläutert uns eine er-         Festland gibt es auch Fernsehen und in der      tischer Hilfe, mit Interesse an ihrem Leben.
staunlich gut funktionierende Organisation,          Nachbarschaft sogar Internet-Cafes. Und         Neben ein paar kleinen NGOs gibt es auch
wo wir nur Chaos sehen. Es gibt auf diesen           „Mobile-Phones“ gibt es auch.                   ein paar Ehrenamtliche vom Salzburger
kleinen Plattformen eine Schule, eine Kirche                                                         Bildungswerk/Kultur.Gut Bad Hofgastein,
und eine Krankenstation. Dazu kleine Läden              Die Bewohner von Makoko                      die ein bisschen über ihre Berge im
und Gasthäuser. Ungefähr alles, was man                 wissen, wie es anderswo in                   Gasteinertal schauen wollen, die von Zeit
auch bei uns in einem Dorf vermutet. Die                                                             zu Zeit kommen und Geld für Moskitonetze
                                                             der Welt zugeht.
schmalen Wasserstraßen sind voll mit Ein-                                                            bringen oder Blutdruckmessgeräte, Medi-
bäumen und die Geschicklichkeit der Boot-             Sie haben es ja im TV gesehen.                 kamente oder ein Schulklo. Jawohl, diese
lenker ist einfach unglaublich. So leben sie,                                                        Welt ist heutzutage vernetzt, sogar bis in
die Makoko-People. Mit ein wenig Handel,             Und darum wollen der Bale und der Lehrer,       die Pfahlbau-Slums von Makoko.
mit Fischfang und Fischräuchereien.                  dass noch viel mehr Kinder einen Platz in der   Von dort kommen dann manchmal Mails
                                                     Schule bekommen, um später in dieser an-        wie folgendes zu uns nach Bad Hofgastein:
Wir sollen nicht glauben, dass sie es eben           deren Welt eine Chance zu haben. Sie sind
nur so kennen, das Leben auf dem schwar-             froh, wenn Menschen von „außen“ kom-                            Mimra,
zen Wasser, denn irgendwo am Rand zum                men und ihnen helfen: mit Geld, mit prak-       Hello Mrs Heidi       ?,
                                                                                                                      your family
                                                                                                     how are you and
                                                                                                     hope our belove d friends in Eu-
                                                                                                                        just wanna use
                                                                                                     rope are great?,
                                                                                                                        y Hi to you,
                                                                                                     this medium to sa
                                                                                                                       all members of
                                                                                                     your family and
                                                                                                                        oup in Euro-
                                                                                                      Bad Hofgastein gr
                                                                                                      pe. thanks for  your supports,
                                                                                                                       the Nurses in
                                                                                                      the Doctors and
                                                                                                                       ally appreciate
                                                                                                      the community re
                                                                                                      your supports.  we cannot forget
                                                                                                                         you.
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                                                                                                       thanks
                                                                                                       Noah from Makoko




                                                                                                                                   dreieck    01/2012
8 |   E r wa c h se n e n b i l d u n g




                                                                                                      Barrierefreiheit für ALLE
Fotos: Christian Treweller




                                                                                                                                                     VON CHRISTIAN TREWELLER




                             W
                                        enn Sie schon mal mit einem             bilitätsbeeinträchtigte TouristInnen stellen   besondere Erschwernis und grundsätzlich
                                        Kinderwagen unterwegs waren             zunehmend eine wichtige Zielgruppe dar.        ohne fremde Hilfe) zugänglich und nutzbar
                                        oder ein Gipsbein hatten, dann                                                         sind.
                             wissen Sie, wie viele Barrieren der Alltag in      Manchmal ist aber barrierefrei nicht gleich
                             sich birgt. Barrierefreiheit betrifft eben nicht   barrierefrei. So kann eine einfache Ram-       Barrierefrei heißt demnach nicht einfach,
                             nur Mobilitätsbeeinträchtigte wie Rollstuhl-       pe viel bewirken, wenn diese gemäß den         wie eingangs erwähnt, Rampe statt Stiege,
                             fahrerInnen, sondern uns alle früher oder          Richtlinien für Barrierefreiheit gebaut ist.   sondern umfasst Zugänglichkeit für alle in
                             später. Die Umsetzung barrierefreier Richt-        Dass gut gemeint jedoch oft nicht prakti-      allen Lebensbereichen. „Für alle“ meint da-
                             linien bringt daher etwas für die Gesamtbe-        kabel ist, zeigt zum Beispiel die Rampe vor    bei auch Menschen im Rollstuhl oder mit
                             völkerung.                                         dem Eingang zum Salzburger Dom. Nur mit        Gehbeeinträchtigung, Menschen mit Ge-
                                                                                sehr viel Schwung oder mit fremder Hilfe       hörlosigkeit oder mit Sehbehinderungen,
                             Immer mehr Städte, Gemeinden und                   lässt sich diese im Rollstuhl bewältigen.      Menschen mit Lernschwächen, Menschen
                             öffentliche Einrichtungen legen Wert da-                                                          mit psychischen Erkrankungen oder z.B.
                             rauf, barrierefrei zu werden, manche sind          Was meint also „Barrierefreiheit“?             Menschen mit Kinderwägen. „In allen Le-
                             bereits auf diesem Weg unterwegs.                  Barrierefreiheit bezieht sich nicht nur auf    bensbereichen“ meint sowohl Schule und
                             Der Bedarf an barrierefreien Angeboten             bauliche Maßnahmen. Als „barrierefrei“         Bildung, Beruf, Freizeit, Kultur, Sport, Infor-
                             wächst mit der demographischen Entwick-            beschreibt das Gesetz in Österreich bau-       mation, Wohnen und vieles mehr.
                             lung. Beeinträchtigte SeniorInnen wollen           liche und sonstige Anlagen, Verkehrsmit-
                             im Alltag mobil bleiben, und Menschen mit          tel, technische Gebrauchsgegenstände,          Bauliche Barrieren
                             Behinderungen wollen nicht mehr länger             Systeme der Informationsverarbeitung und       Für bauliche Voraussetzungen zur Barriere-
                             „gut verwahrt“ werden, sondern aktiv Anteil        andere gestaltete Lebensbereiche, wenn         freiheit gilt als wesentliche Grundlage die
                             an der Gesellschaft nehmen. Aber auch mo-          sie für Menschen mit Behinderungen (ohne       Ö-NORM B1600, herausgegeben durch



                             01/2012 dreieck
Er wa ch s en e nb ild u ng   | 9




das „Austrian Standards Institute“. Darin         Kommunikation. Ein wesentlicher Teil der
sind eine Vielzahl von Angaben enthalten,         Information wird mittlerweile über das In-
unter anderem, wie steil eine Rampe sein          ternet vermittelt. Gehörlose nutzen soziale
darf, wie breit Eingangstüren sein sollen,        Plattformen zum Austausch über Gebär-
wie geräumig Lifte und Toiletten gestaltet        densprachvideos, blinde Menschen können
werden sollen und noch vieles mehr. Eine          sich über einen „screenreader“ die Inhalte
weitere Grundlage stellt die OIB-Richtlinie       von Seiten vorlesen lassen. Damit dies auch
4 zur Nutzungssicherheit und Barrierefrei-        in der Praxis gut klappt, veröffentlichte die
heit, herausgegeben vom Österreichischen          Web Accessibility Initiative (WAI) Richtli-
Institut für Bautechnik, dar. Diese ist im Jahr   nien zur Barrierefreiheit. Sie liefern für Pro-
2007 in fünf Bundesländern in Kraft getre-        grammiererInnen und WebdesignerInnen
ten, eine aktuelle Überarbeitung der Richtli-     Anhaltspunkte. Gelungene Beispiele für die
nie sollte den weiteren vier Bundesländern,       Nutzung des Internet als Medium für barri-
und damit auch Salzburg, die Möglichkeit          erefreie Angebote liefern zum Beispiel der        von allen zu gewährleisten. Etwa für blinde
bieten, diese in Landesverordnungen und           Online-Stadtplan der Stadt Salzburg, der In-      und sehbehinderte Menschen sind Brail-
Landesgesetze aufzunehmen.                        formationen über Zugänglichkeit verschie-         lebeschriftungen ergänzend zu optischen
                                                  denster Einrichtungen in der Stadt und In-        Informationstafeln hilfreich. Eine wichtige
Barrieren in der Kommunikation                    formationen über Behindertenparkplätze,           Leitlinie stellt hier das „Zwei-Sinne-Prinzip“
und beim Zugang zu Informationen                  Behindertentoiletten usw. gibt (http://gis.       dar: jede Information sollte zumindest auf
Neben baulichen Barrieren lauern wei-             stadt-salzburg.at/citymap/citymap.asp).           zwei Kanälen zugänglich sein, z.B. akustisch
tere Barrieren im Alltag. Damit sind nicht                                                          und visuell oder taktil. Und zusätzlich zur
nur der Medikamentenbeipacktext oder              Leicht verständliche Inhalte für alle             Auswahl des Mediums gilt: Leicht verständ-
der Fahrkartenschalter gemeint, sondern           Neben elektronischen Angeboten existiert          liche Inhalte kommen nicht nur Menschen
generell Angebote der Information und             eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Teilhabe      mit Lernschwäche zugute.

                                                                                                    Barrieren im öffentlichen Verkehr
 Infos zum Thema Barrierefreiheit                                                                   Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wird
                                                                                                    nicht nur aufgrund hoher Treibstoffpreise
 Alles zum Thema Behindertengleichstellung auf der Seite des Bundessozialamtes:                     und aufgrund von Staus immer reizvoller.
 http://www.bundessozialamt.gv.at/basb/Behindertengleichstellung/Barrierefreiheit/                  Dies gilt ebenso für Menschen mit Mobili-
 Barrierefreiheit_allgemein                                                                         tätsbeeinträchtigungen. Die öffentlichen
                                                                                                    Verkehrsmittel müssen daher für alle zu-
 Falter der Stadt Salzburg zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen für Laien:
                                                                                                    gänglich sein. Die Stadtbusse in Salzburg
 http://www.stadt-salzburg.at/pdf/nobody_is_perfect___bessere_kommunikation_
                                                                                                    beschreiten hier mit einem bereits über-
 zwischen.pdf
                                                                                                    wiegenden Anteil an Niederflurbussen ei-
 Die OIB-Richtlinie 4 zur Barrierefreiheit: http://www.oib.or.at/RL4_250407.pdf                     nen vorbildlichen Weg. Die Lokalbahn und
                                                                                                    weitere Anbieter des Verkehrsverbundes
 Das Austrian Standards Institut und Bestellung der ÖNorm B1600:
                                                                                                    werden in Kürze folgen. Wichtig ist, dass
 http://www.austrian-standards.at/
                                                                                                    nicht nur die Busse und Garnituren barrie-
 https://www.astandis.at/shopV5/search/Details.action?dokkey=195167
                                                                                                    refrei gestaltet sein sollen, sondern dass
 Standards für barrierefreies Internet:                                                             auch die Zugänglichkeit zu und die Halte-
 http://www.w3c.de/Trans/WAI/webinhalt.html                                                         stellen selbst barrierefrei sein müssen. Es
 http://www.w3.org/TR/2008/REC-WCAG20-20081211                                                      nützt nichts, wenn eine Niederflurgarnitur
                                                                                                    zum Einsteigen mit dem Rollstuhl einlädt,
 Webseitencheck auf Barrierefreiheit: http://achecker.ca/checker/index.php
                                                                                                    die Haltestelle aber das notwendige Niveau
 Projekt „Aus anderer Sicht“: http://www.sisal.at/aas                                               nicht bietet bzw. die Haltestelle erst gar
                                                                                                    nicht erreichbar ist.                    3



                                                                                                                                     dreieck   01/2012
10 |   E r wa c h s e n e n b i l d u n g




Rechtliche Verpflichtung zur                                                                   In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern
Barrierefreiheit                                                                               des Behindertenbeirates der Stadt Salzburg
Auf Initiative des Bundes traten bereits                                                       werden die TeilnehmerInnen auf mög-
2006 Gesetze in Kraft, welche mit Über-                                                        liche Barrieren, die für Menschen mit un-
gangsfristen die Barrierefreiheit von öffent-                                                  terschiedlichen Behinderungen bestehen,
lichen Einrichtungen und Dienstleistungen                                                      aufmerksam gemacht. Durch angeleitete
regeln. Bis Ende 2015 (bzw. längstens bis                                                      Selbsterfahrung, z.B. im Rollstuhl oder beim
Ende 2019) müssen der „Zugang zu und                                                           Tragen einer Blindenbrille, werden Barrie-
die Versorgung mit Gütern und Dienstleis-                                                      ren so persönlich nachvollziehbar und das
tungen [...], die der Öffentlichkeit zur Verfü-                                                Wie und Warum einer barrierefreien Umge-
gung stehen“, im Rahmen der Bundeskom-                                                         bung nachhaltig verankert.
petenzen vollständig barrierefrei sein.
                                                                                               Gerade erst konnte mit Unterstützung der
Barrierefreiheit erfahrbar machen                 Initiative Salzburg bietet Schulungen und    Gemeindeentwicklung Salzburg und des
Die Entstehung von neuen Barrieren ist in         Sensibilisierungsmaßnahmen an.               Referats für Familienangelegenheiten und
der Regel nicht vorsätzlich geplant. Unwis-       Umgesetzt wird das Projekt in Schulklas-     Generationen das Projekt „Aus anderer
senheit und Unkenntnis fördern aber auch          sen, wo z.B. auch spätere ArchitektInnen     Sicht“ in Mattsee erfolgreich umgesetzt
bei PlanerInnen und Entscheidungsträger-          und PolitikerInnen erreicht werden kön-      werden.
Innen das Missgeschick, dass gut gemeint          nen, in der LehrerInnenausbildung an der
oft nicht barrierefrei wird. Nachträglich         Pädagogischen Hochschule, in Gemeinden       Kontakt:
Barrieren abzubauen ist zumeist wesentlich        und auch in Betrieben wie z.B. dem Stadt-    Soziale Initiative Salzburg
kostspieliger, als bereits von Anfang an auf      bus oder dem Salzburg Airport. Vermittelt    www.sisal.at, E-Mail: sis@sol.at
Zugänglichkeit für alle zu achten.                werden die Themenbereiche Mobilitäts-        Tel: 043-699-10109259
                                                  beeinträchtigungen, Sehbehinderung und
Projekt „Aus anderer Sicht“                       Blindheit, Gehörlosigkeit, Lernbeeinträch-   Christian Treweller ist Diplompädagoge und
                                                                                               diplomierter Sozialarbeiter, Leiter der Sozialen
Das im Behindertenbeirat der Stadt                tigungen, altersbedingte Beeinträchti-       Initiative Salzburg und Lehrbeauftragter an der
Salzburg entstandene Projekt der Sozialen         gungen sowie psychische Erkrankungen.        Pädagogischen Hochschule Salzburg.




Tagesaktuell: www.bildungsberatung-salzburg.at




E
     s gibt Neuigkeiten aus dem Netzwerk Bildungsbera-
     tung Salzburg! Das kostenlose Beratungsangebot ist
     jetzt gebündelt online abrufbar.
Unter www.bildungsberatung-salzburg.at sind die
tagesaktuellen Beratungsangebote genauso zu finden wie
Veranstaltungshinweise, Datenbanken zu Weiterbildungs-
angeboten oder Förderungen sowie Informationen über
das Netzwerk.

Kontakt Projektkoordination:
Katrin Reiter, MA, Verein Salzburger Erwachsenenbildung,
Imbergstraße 2, 5020 Salzburg, Tel: 0664-2164430,
katrin.reiter@eb.salzburg.at.



01/2012 dreieck
Er wa ch s en en b ild u ng    | 11



Was braucht die Demokratie?
Demokratie braucht Bildung: Unter diesem Titel fand Ende 2011 die Jahrestagung der Konferenz der
Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) statt. Das Thema stieß auf großes Interesse.


                                                                      sich mit der Frage nach der notwendigen Bildung für ein Handeln in
                                                                      der Demokratie auseinander.
                            „Europa wird                              Moderiert von Dr. Petra Herczeg waren sich die Diskutanten einig,
                                                                      dass Konfliktfähigkeit, das Lernen mit unterschiedlichen Meinungen
                            demokratischer“,                          umzugehen, ein wesentlicher Faktor der Demokratie ist. Das Finden
                                                                      von Kompromissen sei wichtig. Dazu Erhard Buseks ironische Ana-
                            ist Johannes Hahn, EU-Kommissar           lyse: „Wir in Österreich wissen schon vorher, wie der Kompromiss
                            und Präsident des „Rings Österrei-        ausschaut, ohne das Problem zu kennen“. Interessant auch die Dis-
                            chischer Bildungswerke“, überzeugt.       kussion zur Frage der Wissensvermittlung und Information: Wie viel
                                                                      Wissen geschichtlicher Zusammenhänge ist notwendig, um das
                                                                      Heute zu verstehen, Informationen der Medien richtig einordnen



    B
          ildung kann nicht der einzige Beitrag zur Lösung der        zu können? Und wie vermitteln wir dieses Wissen?

„
          gesellschaftlichen Probleme sein“, zeigte sich Ange-
          la Bergauer, die Vorsitzende der KEBÖ, überzeugt. „Es       Johannes Hahn: Es gibt keine einfachen Lösungen
braucht auch die ökonomische Sicherheit der Gesellschaft, des         Einen Blick über die nationalen Grenzen warf EU-Kommissar
Einzelnen, es braucht eine solide und gute berufliche Aus- und        Dr. Johannes Hahn. „Wenn wir“, so Hahn, „über eine Vision für Euro-
Weiterbildung. Wir in unseren Bildungseinrichtungen können Dis-       pa reden, sind die Festigung und der Ausbau der demokratischen
kussions-, Begegnungs- und Handlungsräume schaffen, in denen          Strukturen ebenso wichtig wie die Fragen der gemeinsamen Wäh-
Menschen Fragen, Ängste, Hoffnungen und Visionen austauschen,         rung, der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen“. Hahn, er ist
gemeinsam nach möglichen Lösungen suchen und dazu auch das            auch Präsident des „Rings Österreichischer Bildungswerke“, ist da-
nötige Wissen erhalten“.                                              von überzeugt, dass Europa auf dem Weg sei, demokratischer zu
                                                                      werden. „Aber wir brauchen Zeit, denn einfache Lösungen für die
Mag. Martin Netzer vom bm:ukk, er ist dort Bereichsleiter für Er-     Komplexität der Probleme gibt es nicht“.
wachsenenbildung und Lebenslanges Lernen, bezeichnete die             Abschließend hob Johannes Hahn die guten Voraussetzungen der
Jahrestagung als wichtigen Beitrag zur bildungspolitischen Dis-       KEBÖ-Verbände für ein vielfältiges Bildungsangebot für alle Bürge-
kussion in Sachen Demokratieerziehung und Politischer Bildung.        rinnen und Bürger hervor: „90.000 MitarbeiterInnen – davon an die
„Eine offene plurale Gesellschaft braucht solche Diskussionen“, so    27.000 ehrenamtlich – ermöglichen diese kontinuierliche Bildungs-
Netzer, „um sich die eigenen Werte vor Augen zu führen und vor        arbeit. Dafür sage ich allen ein herzliches Danke!“           (MiHa)
allem, um Strategien gegen die Feinde der offenen Gesellschaft zu
entwickeln“. Er verwies im Rahmen seiner Ausführungen auch auf
die konstruktive Zusammenarbeit zwischen KEBÖ und Ministerium:
„Gerade bei der Umsetzung der bildungspolitischen Initiativen der
Ressorts sind die Einrichtungen der KEBÖ wichtige, verlässliche und
notwendige Partner“.

Wortgewaltiger Vortrag und spannende Diskussion
„Würde ich mir ein Thema aussuchen, das nichts als ein Problem
darstellt, ein Thema, das wie eine Falle ist, in die man geht oder
läuft, dieses Thema hieße ‚Die Bildung von Demokraten‘“: Der Wie-
ner Autor Franz Schuh näherte sich in seinem Referat wortgewaltig
den Begriffen Bildung und Politik.

Abgerundet wurde der Themenkomplex mit einer hochkarätig be-          Sie diskutierten angeregt über die Frage nach der notwendigen Bildung für
setzten Podiumsdiskussion. Dr. Erhard Busek, Dr. Rudolf Bretschnei-   ein Handeln in der Demokratie (v.li.): Moderatorin Petra Herczeg, Tamara Ehs,
der, Dr. Tamara Ehs, Hans Besenböck und Dr. Wolfgang Kos setzten      Hans Besenböck, Wolfgang Kos, Erhard Busek und Rudolf Bretschneider.




                                                                                                                                   dreieck       01/2012
12 |   E r wa c h s e n e n b i l d u n g




Kultureller Abenteuerurlaub – „Zeitspuren“ in Rom
                                                                                                          Ein Reisebericht von ANDREAS DEUSCH



                                              mentana, Santa Prassede und Santa Maria
                                              Maggiore auf dem Esquilin. Dann ging es
                                              vorbei an den Caracalla Thermen und dem
                                              Circus Maximus zur Via Appia Antica.              Mag. Andreas
                                                                                                Deusch, im Bild
                                              Von Raffael bis Berlusconi                        bei seiner ersten
                                              Der Rundgang am nächsten Tag führte               Romreise, freut
                                                                                                sich schon auf
                                              uns über den Ponte Sisto nach Trastevere.
                                                                                                seine nächste
                                              Dort besichtigten wir die Villa Farnesina mit     große Reise nach
                                              Fresken von Raffael, Sebastiano del Piom-         Mecklenburg-
                                              bo, Peruzzi und Sodoma, sowie die Kirche          Vorpommern.
Gang in den Vatikanischen Museen              S. Maria di Trastevere. Der nächste Tag hat-
                                              te das barocke Rom mit Bernini, Borromini



I
    m November vergangenen Jahres mach-       und Carvaggio als Schwerpunkt. Zunächst         wir Zeugen einer Taufe, einer Heirat, dem
    ten sich 20 an Kultur und Kunst Inte-     besuchten wir die Galleria Borghese (mit        Begräbnis des Polizeipräsidenten von Rom,
    ressierte aus Salzburg, Tirol, Wien und   Werken von Raffael, Tizian, Correggio und       eines Streiks, einer Demonstration gegen
Bayern gemeinsam mit „Zeitspuren“ auf die     Bernini). Danach bestaunten wir das Pan-        Berlusconi, der Feierlichkeiten mit Kranz-
Reise, um Rom zu erkunden. Bei der Ankunft    theon sowie einige Kirchen der Altstadt, u.     niederlegung durch den Staatspräsidenten
wurden wir bereits von unserem Referenten     a. San Luigi dei Francesi und Santa Maria del   anlässlich 150 Jahre Vereinigung Italiens
Dr. Klaus Zimmermanns erwartet, der uns       Popolo (mit Werken Caravaggios). An un-         sowie riesiger Starenschwärme. Reich an
auf unserer Erkundungstour begleitete.        serem letzten Besichtigungstag besuchten        Eindrücken traten wir unsere Heimreise mit
                                              wir die Vatikanischen Museen mit den Stan-      dem Zug an und stellten einstimmig fest,
Am Beginn unserer Erkundung stand             zen Raffaels und die Sixtinische Kapelle. Den   dass diese Reise neben ihren kulturellen
das Rom des Mittelalters und der frühen       Schlusspunkt stellte die Peterskirche mit       Highlights schon fast einem Abenteuerur-
Christen. Dabei besuchten wir die mittel-     dem Petersplatz dar. Neben unserem um-          laub entsprach.
alterliche Kirche San Clemente mit ihrer      fassenden Besichtigungsprogramm wurden
frühchristlichen Unterkirche und dem noch
tiefer liegenden Mithrasheiligtum, die Kir-
che Quattro Coronati, das Forum Boarium
mit den Tempeln der Vesta und der Fortuna
Virilis sowie dem Janus-Bogen, die mittel-
alterliche Kirche Santa Maria in Cosmedin,
San Giorgio in Velabro und Santa Sabina,
die schönste und besterhaltene frühchrist-
liche Kirche Roms (auf dem Aventin). Da-
nach widmeten wir uns dem antiken Rom.
Am Beginn stand der von Michelangelo
gestaltete kapitolische Hügel, danach be-
suchten wir die Kapitolinischen Museen,
die Monumente des Forum Romanum, das
Kolosseum und den Konstantinsbogen, wie
auch die Kaiserforen und die Trajansmärkte.
                                                                                                                                          Fotos: Deusch




Bei einer großen Stadtrundfahrt besichtig-
ten wir die frühchristlichen Kirchen Sant‘
Agnese und Santa Costanza an der Via No-      Dr. Klaus Zimmermanns mit der Gruppe vor dem Titusbogen



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                                                                              Blick über Rom vom kapitolinischen Hügel




ZeitReisen 2012                                   Folgende mehrtägige Exkursionen unter dem Titel „Zeitspuren“
                                                  stehen im Sommersemester 2012 auf dem Programm:

 Fachseminar und Exkursion:
3	                                                                  Gruppe wird im Schloss Krumau die Möglichkeit erhalten, ihr Wis-
Architektur  Denkmalpflege                                         sen rund um die Handwerke Maurer, Maler, Tischler und Schlosser
19./20. April 2012                                                  in Bezug auf alte Techniken zu erweitern. Diese Gruppe wird von
I
m Künstlerhaus (Initiative Architektur Salzburg) findet am         einer ehemaligen Restauratorin betreut, die dolmetschen wird.
19. April 2012 von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr das Fachseminar mit
dem Schwerpunkt der Nutzung und Nutzungskonzeption his-
                                                                    3	Zeitspuren Entlang der Donau – Bratislava
torischer Gebäude statt. Am nächsten Tag führt eine Exkursion
                                                                    11. bis 13. Mai 2012
                                                 ̌
von 10.00 bis 18.00 Uhr in das UNESCO-Welterbe Ceský Krumlov
                                  (Krumau), wo wir mit den je-
                                                                    3	eitspuren Erdgeschichte – Abenteuer Geologie und
                                                                     Z
                                                                     
                                  weiligen Architekten und ei-
                                                                    Paläontologie im Eggenburger Raum
                                  ner Dolmetscherin mehrere
                                                                    2. bis 3. Juni 2012
                                  spannende Objekte besich-
                                  tigen werden. Eine zweite
                                                                    3	eitspuren Exkursionen – Mecklenburg-Vorpommern
                                                                       Z
                                                                       
                                 Detail Schloss Krumau              9. bis 17. Juni 2012



Bleibende Werte durch Wissen!
Bereits seit dem Jahr 2004 bietet das Salz-   Seit dem Jahr 2006 werden Fachseminare        Das Angebot „Zeitspuren“ wird ausschließ-
burger Bildungswerk „Zeitspuren“ in Zu-       unter dem Titel „Architektur  Denkmal-       lich über Teilnehmerbeiträge finanziert.
sammenarbeit mit dem Salzburg Museum,         pflege“ angeboten. Die Seminare der
Bundesdenkmalamt Salzburg, Bajuwaren-         Gemeindeentwicklung Salzburg richten          Bei Anfragen, Aufnahme in den
museum Waging, Natur- und Mammut-             sich vor allem an Architekten, die Bauwirt-   Veranstaltungsverteiler oder Anmeldung
museum Siegsdorf und dem Nationalpark         schaft, Planungsbüros, Gemeinden, Hand-       senden Sie einfach eine E-Mail an
Berchtesgaden an. Unter dem Titel „Zeit-      werker, wie auch an allgemein Interessier-     zeitspuren@sbg.at oder direkt an
spuren“ werden Seminare und Exkursionen       te. Dieses Seminar findet in Kooperation      Mag. Andreas Deusch,
zu den Themengebieten bzw. unter den          mit der Initiative Architektur, Kammer der    a.deusch@sbg.at,
Sparten Archäologie, Baudenkmäler, Kunst-     Architekten und Ingenieurkonsulenten,         Handy: 0699-10905138.
begegnung, Geschichte, Erdgeschichte,         Bundesdenkmalamt, Land Salzburg – Kul-
                                                                                            Mag. Andreas Deusch ist Projektleiter von
Flora  Fauna, Mensch, Entlang der Donau      turelles Erbe sowie dem Bundesministeri-
                                                                                            Zeitspuren.
und Exkursionen angeboten.                    um für Unterricht, Kunst und Kultur statt.




                                                                                                                                 dreieck       01/2012
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                                                                                                                                               GLOSSE
Wenn Frauen Kunden sind …

L
     aut Studien werden in einer Beziehung              tiven gäbe – nur sich keiner damit beschäf-
     zwei von drei Kaufentscheidungen von               tigen will.
     Frauen getroffen, besonders wenn es                Wir haben auch keine spezielle Freude an
um Gebrauchsgegenstände, Haushaltsge-                   frauenfeindlichen Meldungen in der Flie-
räte und Lebensmittel geht. Männern wird                senabteilung, wenn die Frage nach der ge-                  Brigitte Singer lei-
hingegen die Entscheidung bezüglich Elek-               eigneten Reinigung mit einem süffisanten                   tet das Institut für
                                                                                                                   Frauen- und Eltern-
trozubehör und Werkzeug zugeschrieben.                  „Alle Frauen sind doch gute Putzfrauen!“
                                                                                                                   bildung im Salzbur-
Größere Anschaffungen oder Ausgaben,                    beantwortet wird (hätte das ein Kompli-                    ger Bildungswerk.
wie das gemeinsame Auto oder das nächste                ment sein sollen?).
Reiseziel, werden gemeinsam entschieden.                Wieso soll sich Frau für ein Produkt oder
Dennoch setzen Marketingspezialisten auf                eine Dienstleistung entscheiden, die schon                 reicheren Weg: Ohne Werbung machen zu
die männliche Kaufkraft und sprechen mit                beim Kauf unterschwellig (manchmal sogar                   wollen, aber der IXO ist ein handlicher klei-
ihren Produkt- und Werbestrategien haupt-               frontal!) Folgendes vermittelt: „Du als Frau               ner Akkuschrauber mit leistungsstarkem,
sächlich Männer an. Doch was tun, wenn                  bist nur sexy, zu doof zum Handwerken und                  innovativem Akku. Mit Recht das meistver-
keiner in (Aus)Sicht?                                   zu blöd zum Autofahren“?                                   kaufte Werkzeug der Welt ... es kam aus der
                                                        Wenn Frauen wirklich so maßgeblich am                      femininen Produktentwicklung, wer hätte
     Gendermarketing soll hier                          Umsatz beinahe jedes Unternehmens be-                      das gedacht?!
       ein Zauberwort sein.                             teiligt sind, darf doch erwartet werden, dass
                                                        sie in ihren Bedürfnissen auch wahrgenom-                  Kohlkopfzeitalter wir kommen ...
Auch im Bildungsbereich bemühen wir uns,                men werden und dass die Zeiten endlich                     Wer sich wann als Kunde fühlt bzw. Kunde
die wirklichen NutzerInnen anzusprechen                 vorbei sind, in denen sich Marketingexper-                 ist, scheint überhaupt eines der neuen Mys-
und scheitern regelmäßig an hartnäckigen                ten lediglich über vier Bereiche Gedanken                  terien im Medienzeitalter zu sein. Fühlen
Vorurteilen. Väterbildung von Frauen ge-                machen: Putzen und Waschen, Mode und                       sich viele „Freunde“ (wo sind die Freun-
macht funktioniert einfach nicht, und                   Kosmetik, Diätprodukte und Ernährung,                      dinnen hingekommen?) in sozialen Netz-
Frauen finden sich immer noch viel zu we-               Mütter und Kinder.                                         werken als Kunde, verkennen sie hier den
nig in Marketing- und Strategieangeboten.                                                                          Kundenbegriff dieser Netzgiganten völlig.
Frau von heute reicht es nicht mehr, in der                                                                        Denn wie der ehemalige Apple-Entwickler
Autowerkstatt für blöd verkauft, mit ihren                                                                         Jon Callas kürzlich recht deutlich im Spiegel
fachfernen Fragen ignoriert oder mitleidig                                                                         zitiert wird, liegt die Vermutung nahe, dass
angelächelt zu werden. HERRschaftswissen                                                                           wir auf das Kohlkopfzeitalter zusteuern.
muss geteilt werden, wenn Geld verdient                                                                            Er bringt ein sehr treffendes Beispiel: Wir
werden will.                                                                                                       sind nicht Kunden bei sozialen Netzwerken,
                                                                                                                   wir sind das Produkt: „Selbstverständlich
Schluss mit Hexenschuss und                                                                                        sind Google und Facebook am Wohlerge-
Protzkutsche                                                                                                       hen ihrer Nutzer interessiert, ähnlich wie ein
Wir Frauen wollen keine Autos als Jagdge-                                                                          Gemüsebauer am Wohlergehen seiner Sa-
fährten und Protzkutsche – wie es uns die                                        Foto: Benjamin Thorn_pixelio.de   latköpfe. Selbstverständlich will er, dass sie
Werbung vorlebt. Wir brauchen Platz für                                                                            gesund bleiben und groß werden und ein
Einkäufe, sinnvolle Rückspiegel und eine                                                                           erfülltes Gemüseleben verbringen. Das hat
Bauweise, die nicht mit jedem Kinderan-                 Information vor Emotion                                    aber seine Grenzen: Bei der Ernte versteht
schnallen den nächsten Schritt zum Hexen-               Frauen treffen Entscheidungen anders, sie                  der Bauer keinen Spaß.“
schuss mitliefert.                                      wollen mehr wissen, sind kritischere Kun-                  Aber das betrifft Männer und Frauen glei-
Wir haben außerdem keine Lust mehr, im                  dinnen und haben nicht die Wirkung nach                    chermaßen. Womit wir also doch beim
Baumarkt ein Werkzeug angedreht zu be-                  außen im Blick, sondern den tatsächlichen                  Gendermainstreaming in dieser Glosse ge-
kommen, das zu schwer, zu laut ist, zu große            Nutzen. In Amerika mag es vielleicht rei-                  landet sind. In diesem Sinne wünsche ich
Griffe und sonst noch erfolgshindernde In-              chen, den Akkubohrer in Pink anzubieten,                   Ihnen, dass Sie gesund bleiben und ausrei-
nereien beheimatet, wenn es auch Alterna-               in Europa geht die Firma Bosch den erfolg-                 chend viel wissen über Ihr Produkt.



01/2012 dreieck
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  Erotisches Kapital – Profit oder Stigma?
  … unter diesem Motto wird der bereits 19. Salzburger
  Frauensalon am 3. Juli 2012 ab 19.00 Uhr in St. Virgil stehen.
  Erotisches Kapital wird vermarktet wie nie              alles politisch und feministisch korrekt ist.
  zuvor. Frauen sind dabei nicht die Haupt-               Die Salonieren fragen sich an diesem
  gewinnerinnen – warum nicht? Kapital aus                Abend: Wer profitiert von weiblichen Wer-
  weiblichen Reizen lässt männliche Briefta-              ten? Dürfen kluge Frauen attraktiv und                 punkt erringen – ohne Vorurteile, aber mit
  schen dick werden, während Frauen, die                  sexy sein? Welche ethischen Bewertungen                selbstbewusstem Auftritt?
  ihres für sich erfolgreich nutzen, meist                stecken hinter der Macht des erotischen                Salonieren Sie mit, eine Anmeldung ist
  verächtlich abgewertet werden. Frauen                   Kapitals? Wie können Frauen in dieser                  erforderlich: St. Virgil Salzburg, Tel: 0662-
  müssen ohne Flirt erfolgreich sein, damit               Kontroverse ihren persönlichen Stand-                  65901-514.

  Die Salonieren: Mag. Brigitte Singer (Salzburger Bildungswerk), Mag. Alexandra Schmidt (Frauenbüro der Stadt Salzburg), Dr. Claudia
  Pichler (Stabsstelle für Chancengleichheit, Anti-Diskriminierung und Frauenförderung des Landes Salzburg), Mag. Edeltraud Zlanabit-
  nig-Leeb (Katholisches Bildungswerk).




Gut geplant ist halb gewonnen!
Kooperationsangebot von Forum Familie Tennengau und „Frau  Arbeit“ zum Wiedereinstieg nach der
Karenzzeit                                                                             VON CLAUDIA WEISS




G
        ute Rahmenbedingungen zur Ver-                                                                            Als Expertinnen besuchen Danielle Bidasio
                                                Foto: Frau  Arbeit




        einbarkeit von Familie und Beruf sind                                                                     und Corona Rettenbacher auf Anfrage kos-
        nötig wie nie zuvor. Immer bessere                                                                        tenlos Eltern-Kind-Zentren und Gruppen
Maßnahmen werden geschaffen, die den                                                                              im Tennengau und informieren die Frauen,
beruflichen Wiedereinstieg nach der Karenz                                                                        während die Kinder spielen. Das Konzept
erleichtern sollen. Denn der Wiedereinstieg                                                                       hat sich bereits bewährt: Die Besuche von
nach Kinderbetreuungszeit und Karenz ge-                                                                          zwei EKIZ-Gruppen in der Gemeinde St.
staltet sich für die Mütter oft schwierig.                                                                        Koloman ist bei den Frauen sehr gut ange-
Viele Fragen stellen sich: Was ist meine Be-                    Danielle Bidasio (2. v.li.) und Corona Retten-    kommen. Fragen zu Elternteilzeit, Kinderbe-
rufserfahrung noch wert?, Wie formuliere                        bacher (re.) bei ihrem Besuch der EKIZ-Gruppe     treuung, Weiterbildung oder auch zu Geld
ich ein Bewerbungsschreiben?, Welche                            in St. Koloman.                                   für die Familienkassa konnten beantwortet
Möglichkeiten der Weiterbildung habe ich?,                                                                        werden.
Wie kann ich diese finanzieren?.                   tung von Frauen: „Je sorgfältiger Frauen ih-
                                                   ren Wiedereinstieg planen, desto besser und                    Das kostenlose Angebot richtet sich an alle
Beruflicher Wiedereinstieg erfordert neben         schneller gelingt dieser auch. Ich unterstütze                 Eltern-Kind-Gruppen im Tennengau.
der Beantwortung dieser Fragen auch eine           die Frauen in ihrem Vorhaben und dabei,
genaue Planung. Die Kinder müssen be-              dass sie den roten Faden für ihren beruf-                      Bei Interesse einfach Dr. Danielle Bidasio,
treut, der Alltag organisiert und die Fami-        lichen Neubeginn finden“. Gemeinsam mit                        Handy: 0664-254 44 50, oder Mag. Corona
lie auf die veränderte Situation vorbereitet       Mag. Corona Rettenbacher vom Forum Fa-                         Rettenbacher, Handy: 0664-856 55 27, kon-
werden. Doch wo anfangen?                          milie Tennengau wurde nun dafür ein neues                      taktieren.
                                                   Angebot geschaffen, um die Frauen dort
Dr. Danielle Bidasio von „Frau  Arbeit“ weiß      abzuholen, wo sie in ihrem Bestreben nach                      Claudia Weiß ist Mitarbeiterin von „Frau  Arbeit“ im
aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Bera-      beruflichem Wiedereinstieg stehen.                             Tennengau




                                                                                                                                                        dreieck       01/2012
16 |   E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung




Warum lesen?!
                              VON BIRGIT HEINRICH




I
    mmer schon war Lesen die Schlüssel-
    qualifikation für den Bildungserwerb
    schlechthin, und doch haben sich die
Ansprüche an die Lesekompetenz durch die
veränderten gesellschaftlichen Rahmen-




                                                                                                                                                             Foto: Fotolia
bedingungen und die Veränderungen am
Arbeitsmarkt vervielfacht. Kinder von heute
werden sich lebenslang fort- und weiterbil-
den (müssen). Sie werden mehr denn je auf               am Beginn des Leselernprozesses auftre-        daher lesen sie kaum noch Geschichten in
flüssiges, schnelles und automatisiertes Le-            tende Leseschwierigkeiten erkennen. In der     ihrer Herkunftssprache vor.
sen und effizientes Erfassen des Leseinhalts            3. und 5. Schulstufe findet dann bei jedem     Was viele nicht wissen: Für die Sprachent-
angewiesen sein. Lesen heißt heute mehr                 Kind das Salzburger Lesescreening statt, ein   wicklung (Literacy) ist der grammatische
denn je Kontakt haben (können). Mittels                 in ganz Österreich angewandtes Verfahren,      und literarische Aufbau auch in der Erst-
Handy, iPhone, Facebook, SchülerVZ, uvm.                welches den Lesestand der Kinder mit dem       sprache von besonderer Bedeutung. Darauf
sind die Kinder sozial verbunden, so ist Le-            Ziel erhebt, in den Klassen Tendenzen zu       baut das Projekt „Lesetrolleys gehen auf
sen aus dem Leben unserer Kinder nicht                  erkennen und gezielte Fördermaßnahmen          Reisen“ auf. Da es in kleineren ländlichen
mehr wegzudenken. Der Leseerziehung in                  zu setzen.                                     Bibliotheken und manchmal auch in den
der Schule kommt hier besondere Bedeu-                                                                 Familien mit Migrationshintergrund an
tung zu. In dieser Ausgabe möchten wir                  Lesetrolleys gehen auf Reisen                  erstsprachlicher Literatur mangelt, wur-
Ihnen daher einige schulische Initiativen               Im Land Salzburg besuchen viele Kinder         den gemeinsam mit allen Muttersprach-
aus Salzburg vorstellen sowie kindgerechte              mit anderen Erstsprachen die Schule. Wäh-      lehrerInnen des Landes Salzburg themen-
Förderansätzen und -maßnahmen aufzei-                   rend vor dem Kindergarten- und Schulbe-        spezifische Lesekoffer mit Literatur in den
gen.                                                    such ihre Kommunikation und ihre Sozial-       gängigsten Sprachen befüllt. So finden
                                                        kontakte vorwiegend in ihrer Erstsprache       sich darin Bücher auf Bosnisch/Kroatisch/
Lesediagnostik in Salzburg                              passierten, kommt es ab dem Kindergar-         Serbisch, Türkisch, Albanisch, Arabisch und
In den letzten vier Wochen der ersten Volks-            ten- bzw. Schuleintritt zur Verschiebung       Tschetschenisch. Mit fahrbaren Trolleys rei-
schulklasse wird landesweit bei jedem Kind              des Sprachschwerpunktes in Richtung            sen mehrsprachliche LehrerInnen durch das
eine Leseprobe von der Klassenlehrerin                  Zweitsprache. Das Erlernen des Alphabets,      Land und erfreuen Kinder und ihre Familien
durchgeführt. Diese soll der Früherkennung              des Lesens und Schreibens geschieht jetzt      mit Tiergeschichten, Krimis, Mädchenbü-
von Leseentwicklungsschwächen dienen,                   größtenteils in Deutsch. Dadurch lesen Kin-    chern, Abenteuergeschichten in verschie-
um im darauffolgenden Jahr mit einem in-                der verstärkt in der deutschen Sprache, aber   denen Schwierigkeitsniveaus. Und es zeigt
dividuellen Angebot und einer speziellen                zu wenig in ihren Erstsprachen. Auch die El-   sich: Lesen verbindet die Sprachen!
Förderung auf das Kind eingehen zu kön-                 tern der Kinder mit Migrationshintergrund
                                                                                                       Dipl. Päd. Mag. Birgit Heinrich ist Landesschulin-
nen. Dieses sogenannte Screeningverfah-                 versuchen ab Schulbeginn verstärkt, den        spektorin des Landesschulrates Salzburg und The-
ren ist seit 2004 im Einsatz und soll schon             Kindern die „Zielsprache“ näher zu bringen,    menverantwortliche für das Lesen an Pflichtschulen.




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Lesefee und Ichmael …
Das Institut für Elternbildung im Salzburger Bildungswerk erkannte die Wichtigkeit des Themas Lesen bzw.
Leseförderung und entwickelte ebenfalls Angebote und Projekte, wie zum Beispiel die Lesepatenschaften
in Kooperation mit den Landeschulinspektoren, die von örtlichen Bildungswerken, Gemeinden, Bibliotheken
und Volksschulen kreativ genutzt werden können.


Vortrag: Lesefreude                            Starke Kinder –                                  Hilfe, ein Krokodil
früh wecken                                    Starke Bücher                                    liegt unter meinem
Kinder erzählen Eltern und Eltern ihren
Kindern. Vom Leben, von Abenteuern und
                                               Michael hat einen unsichtbaren Freund, den
                                               Ichmael. Gemeinsam sind die beiden stär-
                                                                                                Bett …
von kleinen wie großen Sorgen. Bereits vor     ker als einer allein. Ein schüchternes kleines   Gemeinsam mit der Germanistin Dr. Chris-
Schulbeginn begegnen Kinder geheimnis-         Mädchen mit Sommersprossen entdeckt,             tina Repolust lernen Eltern und Kinder wie
vollen Zeichen, Buchstaben genannt: Mit        dass es irgendwo am Rande einer kleiner          Bücher und Lesen Fantasie fördern und wie
Neugierde verfolgen sie die Reihenfolge        Stadt ein besonderes Mädchen mit Som-            Geschichten für Kinder so erlebbar gemacht
der Buchstaben, setzen Wörter zusammen.        mersprossen und roten Haaren gibt: Pippi         werden, dass sie in die Hosentasche passen,
Lesen lernen wird zur Freude, eine Heraus-     Langstrumpf stärkt das Selbstbewusstsein         im Kinderleben aufblitzen, zu Freunden
forderung. Vorleserituale und Erzählrituale    und hinterlässt die Idee, dass Mut belohnt       werden, mit denen Frösche das Futter fin-
im Alltag eingebaut, fördern die Lesefreu-     wird. Lesend begegnen Kinder – und auch          den und die auch Wege ins Kinderherz öff-
de. Sachbücher für Kinder und Leseanfän-       Erwachsene – immer wieder Lebensspuren           nen.
gerInnen, Reime und Fingerspiele, einfache     und Handlungsmustern, die sie sich zum
                                                                                                                                                       (BS)
Geschichten zum Lesen – diese Elemente         Vorbild nehmen.
stehen im Zentrum des Vortrages „Lese-         Sie klappen die Buchdeckel zu und sind bei
freude früh wecken“ mit anschließender         ihrer Lektüre eine wenig größer, stärker und     Wollen auch Sie eines dieser
Diskussion.                                    mutiger geworden. Eine Auswahl an stär-          Angebote nutzen?
                                               kenden Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern        Nähere Informationen erhalten Sie in
                                               unterstützt diesen Leseprozess. „Starke Kin-     unserem Institut für Elternbildung bei
                                               der – Starke Bücher“ zeigt exemplarisch das      Mag. Brigitte Singer, Tel: 0662-872691-15,
Die Lesefee kommt                              zeitlos Stärkende besonders in den Büchern       E-Mail: b.singer@sbw.salzburg.at.

und liest vor!                                 von Astrid Lindgren sowie in ausgewählten
                                               Beispielen aktueller Angebote auf. Dass
Vorlesen will gelernt sein! Für ein paar ge-   Angsthaben und Mutigwerden zusam-
mütliche Augenblicke und spannende Stun-       men gehören, wird ebenfalls thematisiert,
den kommen ausgebildete Vorleserinnen in       schließlich brauchen auch HeldInnen eine
Kindergruppen, Schulklassen, Bibliotheken,     sichere Bodenhaftung.
Seniorenheime oder Gemeindezentren und
bringen zu vereinbarten Themen Lesestoff
mit. Nicht nur Kinderaugen und Ohren lau-
schen den spannenden Geschichten, die
hier vorgelesen werden. Ein Beitrag zur Le-
seförderung in der Schule und ein beliebtes
Freizeitangebot, das jenseits von Medien-
                                                Foto: Dr. Christina Repolust




überfluss Geschichten im Kopf entstehen
lässt und Abenteuer greifbar nah herbei-
zaubert. „Die Lesefee kommt und liest vor!“
wird auch in Türkisch angeboten.




                                                                                                                                      dreieck       01/2012
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                                                                                                                                          Grafiken: Albert Gruber
                                                                  Aktives Altern und
                                                                  Generationensolidarität
Jahresschwerpunkt der Gemeindeentwicklung Salzburg 2012



D
         ie Gemeindeentwicklung Salzburg widmet sich jährlich einem     Betätigung. Dürmentingen und Riedlingen fördern das Engage-
         für Gemeinden und BürgerInnen interessanten Thema. 2012        ment ihrer BürgerInnen und können ihnen daher höhere Lebens-
         beschäftigen sich eine Exkursion sowie eine Veranstaltungs-    qualität sowie eine zusätzliche Altersvorsorge bieten.
reihe mit den Themen „Aktives Altern und Generationensolidarität“,
angelehnt an das Europäische Jahr des Aktiven Alterns und der So-
lidarität zwischen den Generationen. Dieses soll uns Gelegenheit        Gut versorgt im Ort
geben, darüber nachzudenken, dass die EuropäerInnen länger leben        Altersversorgung und Altersvorsorge
und länger gesund bleiben als je zuvor – und dass wir uns der Chan-     in Gemeinden
cen bewusst werden, die darin stecken. Aktives Altern ist der Schlüs-   24. Mai 2012, 13.00 bis 17.00 Uhr
sel zur Wahrung der Solidarität zwischen den Generationen in Ge-        Fachtagung im Kolpinghaus Salzburg,
sellschaften mit immer mehr älteren Menschen. Lesen Sie hier mehr       Adolf-Kolping-Straße 10, Salzburg. In
über die spannenden Inhalte der einzelnen Veranstaltungen.              Kooperation mit dem Referat für Ge-
                                                                        nerationen des Landes Salzburg

Die Gemeinde sind wir, wir tun was dafür                                93 Prozent der älteren Menschen leben in einer ganz normalen
                                                                        Wohnung. Den meisten ist es wichtig, so lange wie möglich in der
                                                                        vertrauten Wohnumgebung, im Ort bleiben zu können – auch wenn
                                                                        sie auf Hilfe und Pflege angewiesen sind. Denn Wohnen ist nicht nur
                                                                        ein Grundbedürfnis. Die Wohnung eines Menschen ist gleichzeitig
                                                                        Ausdruck seiner Persönlichkeit, privater Rückzugsort und Raum für
Von 20. bis 21. April 2012 findet eine zweitägige Exkursion nach        die Begegnung mit Angehörigen, Freunden und Nachbarn, kurz:
Baden-Württemberg statt. Besucht werden die beispielhafte Bürger-       ein Zuhause. Bei dieser Veranstaltung lernen Sie neue Modelle und
kommune Dürmentingen und die Seniorengenossenschaft Riedlin-            Formen der Selbsthilfe, der organisierten Nachbarschaftshilfe, Al-
gen.                                                                    tersversorgung und Altersvorsorge kennen.

Aufgrund demografischer Veränderungen (mehr ältere, weniger er-
werbstätige Menschen) und der anhaltenden Finanzkrise erscheint         Mein Engagement im Ort
es für die Zukunft unumgänglich, dass die Gemeinden Nachbar-            Wie kann die Gemeinde das Potenzial aller BürgerInnen in der Ge-
schaftshilfe, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Engagement      meinde fördern, nutzen und wertschätzen?
aktivieren und nutzen, um ihre Aufgaben (vor allem) im sozialen Be-     Workshop, 5. Juli 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr
reich bewältigen zu können. Viele Menschen sind auch mit zuneh-         TriBühne Lehen, Tulpenstraße 1, Salzburg. In Kooperation mit der
mendem Alter sehr vital und haben Interesse an einer sinnvollen         EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein



01/2012 dreieck
G emei n deentw ick lu ng    | 19


Gemeindeaufgaben beschränken sich nicht nur auf Straßenbau,            Auch Angehörige brauchen „Pflege“
Wasser- und Müllentsorgung. Gemeinden sind auch für die Bereiche       Abschlusstagung NaMaR – Netzwerk für pflegende Angehörige
Bildung, Gesundheit sowie für eine menschenwürdige Altersversor-       10. Oktober 2012, 10.00 bis 16.00 Uhr
gung zuständig. Bisher wurden viele Dienstleistungen der Daseins-      St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, Salzburg
vorsorge von der öffentlichen Hand erbracht oder zumindest orga-
nisiert. Dies ist aus vielerlei Gründen nicht mehr finanzierbar und    Pflegende Angehörige schenken pflegebedürftigen Menschen Tag
auch nicht immer sinnvoll. In Zukunft kann ehrenamtliches Engage-      für Tag ihre Arbeitskraft, Anteilnahme, Fürsorge, Liebe und Zuwen-
ment dem schleichenden Leistungsabbau, einem Qualitätsverlust          dung. Oft wird dies als selbstverständlich hingenommen und von
entgegenwirken und Lebensqualität erhalten. In einem Workshop          der Umgebung wenig beachtet, da von außen nicht wahrgenom-
für verschiedene Altersgruppen wird erarbeitet, wie die Gemeinde       men werden kann, wie viel Kraft und Energie die Betreuung von
bürgerschaftliches Engagement, auch junger Menschen, fördern           pflegebedürftigen Menschen benötigt.
und wertschätzen kann.                                                 Die Wichtigkeit der Begleitung und Entlastung von pflegenden An-
                                                                       gehörigen wird mit dieser Tagung unterstrichen. NaMaR (Netzwerk
                                                                       für alte Menschen im alpenländischen Raum) ist ein gemeinsames
Bürgerschaftliches Engagement im                                       Projekt der Caritas Salzburg, Caritas München-Freising und der
Spannungsfeld von Politik, Bürgerschaft und                            Caritas Innsbruck.
Verwaltung
Workshop mit Gemeinderätinnen und Gemeinderäten                        Informationen und Anmeldung:
5. Juli 2012, 17.00 bis 20.00 Uhr                                      Gemeindeentwicklung Salzburg, Tel: 0662-872691-27
SIR, Schillerstraße 25, Salzburg                                       gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at
                                                                       www.gemeindeentwicklung.at
Neue Formen der Engagementförderung und der Bürgerbetei-
ligung benötigen ein neues Rollen- und Selbstverständnis von
Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung. Die gewählten Politi-
kerInnen im Gemeinderat sollten sich vom „Macher“ zum „Förde-           Informationen zum Europäischen Jahr
rer“ wandeln. Von ihnen wird erwartet, Potentiale und Projekte zu
entdecken, zu mobilisieren, miteinander in Verbindung zu bringen,
Richtlinienkompetenz wahrzunehmen und Anerkennung zu geben.             Durch aktives Altern erhalten die Generation der geburten-
Die bestehende Form der repräsentativen Demokratie soll dabei           starken Jahrgänge und die älteren Erwachsenen von morgen die
nicht ersetzt, sondern ergänzt werden.                                  Chance,
                                                                         l
                                                                         änger im Erwerbsleben zu bleiben und ihre
                                                                        3	
                                                                         Erfahrungen weiterzugeben,
Förderung Bürgerschaftlichen Engagements als                            3	 weiter aktiv am gesellschaftlichen Leben
                                                                         sich
                                                                         
Aufgabe der Verwaltung
Workshop mit MitarbeiterInnen von Gemeindeverwaltungen                   zu beteiligen und
6. Juli 2012, 9.00 bis 12.00 Uhr                                        3	in möglichst gesundes und erfülltes Leben
                                                                         e
                                                                         
SIR, Schillerstraße 25, Salzburg                                         zu leben.
Wenn Städte und Gemeinden zukunftsfähig bleiben wollen, kommt           Aktives Altern ist auch der Schlüssel zur Wahrung der Solidarität
es darauf an, dass Bürgerschaft, Kommunalpolitik und Kommunal-          zwischen den Generationen in Gesellschaften mit immer mehr
verwaltung bei öffentlichen Vorhaben und Aufgaben in einer neu-         älteren Menschen.
en Weise verantwortlich zusammenwirken: von der Planung über            Die Herausforderung für PolitikerInnen und Interessensträge-
die Entscheidung bis zur Umsetzung.                                     rInnen wird darin bestehen, die Möglichkeiten für aktives Altern
Dabei soll auch die Kommunalverwaltung nicht nur bürgerorien-           im Allgemeinen und insbesondere für ein unabhängiges Leben
tiert und effizient bestimmte Dienstleistungen erbringen, sondern       im Alter zu verbessern. Dabei werden sie sich so unterschied-
Bürgerbeteiligung und Bürgerschaftliches Engagement aktiv auf-          lichen Bereichen wie Beschäftigung, Gesundheitsversorgung,
greifen, unterstützen und ermöglichen. Dies gilt für alle Zuständig-    Sozialdiensten, Erwachsenenbildung, Freiwilligentätigkeit, Woh-
keitsbereiche, also für städtebauliche Fragen und Projekte ebenso       nungswesen, IT-Dienstleistungen und Verkehr zuwenden müs-
wie für kulturelle und soziale, aber auch für Fragen der Budgetge-      sen.
staltung oder in Teilen der ordnungsrechtlichen Aufgaben.
Wie kann ein solches „ermöglichendes“ Verwaltungshandeln in der
Praxis konkret aussehen? Und welche Voraussetzungen und Rahmen-
bedingungen braucht es? Darum soll es in diesem Workshop gehen.



                                                                                                                            dreieck     01/2012
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   Wichtiger und verlässlicher Partner
   Die Gemeindeentwicklung Salzburg kann auch 2012 auf die großzügige Unterstützung von Raiffeisen
   Salzburg zählen.



  D
           ie für die Gemeindeentwicklung
           ressortzuständige Landesrätin Dr.
           Tina Widmann und Raiffeisen-Ge-
  neraldirektor Dr. Günther Reibersdorfer
  unterzeichneten kürzlich den Sponsor-
  vertrag 2012. Auf die langjährige Zusam-
  menarbeit könne man stolz sein, zogen
  Widmann und Reibersdorfer Bilanz. „Als
  verlässlicher Partner und Hauptsponsor
  hat Raiffeisen maßgeblich dazu beigetra-
  gen, dass in den Projektgemeinden des
  Landes vielfältige Ideen und Vorhaben
  verwirklicht werden konnten“, betonte
  Tina Widmann, die auf eine noch mög-
  lichst lange Zusammenarbeit hofft.




                                                                                                                                               Foto: LPB
  Sich rasch ändernde gesellschaftliche
  Rahmenbedingungen verlangen laufend              Die Zusammenarbeit wird fortgesetzt! Tina Widmann und Günther Reibersdorfer bei der
  nach neuen Zielsetzungen. Der Raiffei-           Vertragsunterzeichnung.
  senverband Salzburg ist ein verlässlicher
  Partner, wenn es darum geht, in der
  Gemeindeentwicklung Zukunftsthemen             Es ist oft nicht leicht, die zum Teil wider-    Schwerpunkt: Aktives Altern
  der Salzburger Gemeinden aufzugreifen          sprüchlichen Erwartungen an den Umfang          2012 widmet sich die Gemeindeentwick-
  und Schwerpunkte zu setzen. „Wir bau-          der kommunalen Leistungen, an das Bür-          lung Salzburg schwerpunktmäßig unter
  en als Salzburger Bank auf die Zukunfts-       gerengagement und die Eigenverantwor-           anderem dem „Europäischen Jahr des ak-
  sicherung in der Region. Dabei geht es         tung zu vereinbaren. Aber genau das sind        tiven Alterns und der Solidarität zwischen
  nicht nur um Wertschöpfung, sondern            die Faktoren, die darüber entscheiden, wie      den Generationen“. Dazu werden drei
  vor allem auch um den Erhalt der regio-        zukunftsfähig eine Gemeinde aufgestellt         Veranstaltungen und eine Exkursion an-
  nalen Identität. Das Engagement für die        ist. Generationengerechte, nachhaltige          geboten. „Aktives Altern ist der Schlüssel
  lokale Gemeinschaft bildet für die Raiff-      und zukunftsorientierte Gemeindepolitik         zur Wahrung der Solidarität zwischen den
  eisenbanken einen festen Bestandteil           wird nur dann funktionieren, wenn Bürger        Generationen in Gesellschaften mit immer
  ihrer Identität“, betonte Generaldirektor      und Bürgerinnen Mitverantwortung über-          mehr älteren Menschen“, zeigte sich Tina
  Dr. Günther Reibersdorfer anlässlich der       nehmen. Tina Widmann: „Ich bin dankbar          Widmann bei der Vertragsunterzeich-
  Vertragsunterzeichnung. „Unser Engage-         für die vielen Menschen im Land Salzburg,       nung überzeugt und verwies dabei auch
  ment ist nachhaltig angelegt und zielt da-     die sich freiwillig engagieren oder ehren-      im Besonderen auf die zahlreichen Aktivi-
  rauf ab, überall in Salzburg die wirtschaft-   amtlich tätig sind. Ohne ihr Engagement,        täten des Salzburger Bildungswerkes. „Ich
  liche Entwicklung und die Lebensqualität       die gelebte Solidarität und die gegensei-       bin sehr froh, dass sich die Gemeindeent-
  zu fördern.“                                   tige Unterstützung könnte unsere Gesell-        wicklung Salzburg heuer dieses wichtigen
                                                 schaft nicht existieren“.                       Themas annimmt“.                     (MiHa)




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Auf Barrieren verzichten
www.gemeindeentwicklung.at: Die neue Homepage der Gemeindeentwicklung Salzburg



A
      b sofort tritt die Gemeindeentwicklung Salzburg im neuen,             Suchfunktion sowie die Berücksichtigung einer völligen Barriere-
      übersichtlichen und vor allem völlig barrierefreien Design            freiheit. So können unter www.gemeindeentwicklung.at nun auch
      auf. Im Mittelpunkt des Relaunches standen neben der gra-             Menschen mit besonderen Bedürfnissen ohne Einschränkungen
phischen Anpassung vor allem die Optimierung der Navigation und             surfen und Informationen zu Projekten oder Förderungen finden.

                                                                            Künftig finden die UserInnen neben Aktuellem und Angeboten
                                                                            unter dem Menüpunkt „Aktivitäten“ bereits bewährte, aber auch
                                                                            innovative Aktionen und Projekte, wie beispielsweise das Gene-
                                                                            rationendorf oder das Projekt „Altern in guter Gesellschaft“. Unter
                                                                            „Service“ werden auf einen Blick wichtige Tipps und hilfreiche Links
                                                                            sowie Antragsformulare für die soziale Gemeindeentwicklung, aber
                                                                            auch Ortsbild- und Raumentwicklung einer Gemeinde zur Verfü-
                                                                            gung gestellt.

                                                                            Barrierefreies Content-Management-System
                                                                            In Zusammenarbeit mit Mag. Markus Weisheitinger-Herrmann vom
                                                                            Institut für Medienbildung wurden die W3C-Richtlinien zur Barriere-
                                                                            freiheit berücksichtigt. Konkret bedeutet das, dass bei der Konzep-
                                                                            tion des Grundgerüsts der Seite auf Header, Navigations-, Hauptin-
                                                                            halts- und Zusatzspalte geachtet wurde. Der Text wird dynamisch
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|   E uro p a u n d Po l i t i s c h e B ildung




     Sehenswert: Die Dokumentation Obersalzberg

    D
                                                                                            Foto: Institut für Zeitgeschichte München-




           as Institut für Europa und das                                                                                                Obersalzberg dient damit der historischen
                                                                                            Berlin/Foto: Max Köstler, Berchtesgaden




           Renner-Institut Salzburg luden vor                                                                                            Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.
           kurzem gemeinsam zu einer Exkur-
    sion auf den Obersalzberg. Der Obersalz-                                                                                             Wir bedanken uns bei Prof. Wolfgang
    berg, seit 1923 Hitlers Feriendomizil, wur-                                                                                          Wintersteller für die vielen Informationen,
    de nach 1933 zum zweiten Regierungssitz                                                                                              die er uns beim Besuch der Dokumenta-
    neben Berlin ausgebaut.                                                                                                              tion vermittelte. Die Ausstellung ist auch
                                                                                                                                         für Einzelpersonen zugänglich und ausge-
    Die Dokumentation Obersalzberg ist ein           und der Geschichte des Nationalsozialis-                                            sprochen informativ. Von April bis Oktober
    vom Institut für Zeitgeschichte München-         mus auseinanderzusetzen. Ergänzend zu                                               ist sie täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr (letzter
    Berlin im Auftrag des Freistaats Bayern          der Dauerausstellung geschieht dies mit                                             Einlass 16.00 Uhr) geöffnet.               (FT)
    konzipierter Lern- und Erinnerungsort. Sie       Wechselausstellungen, Vorträgen und Ver-
    bietet am historischen Ort die Möglichkeit,      anstaltungen sowie einem umfangreichen                                              Weitere Informationen:
    sich mit der Geschichte des Obersalzbergs        Bildungsangebot. Die Dokumentation                                                  www.obersalzberg.de




                                                                                                                                                                         dreieck     01/2012
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  • 1. Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 01/2012 Barrierefreiheit für ALLE Warum lesen?! Interkultureller Tourismus Aktives Altern und Generationensolidarität salzburger bildungswerk
  • 2. Das Team des Salzburger Bildungswerkes Direktion Karin MARESCH Gemeindeentwicklung Günther SIGNITZER Sekretariat Salzburg Geschäftsführung Tel: 0 662-87 26 91-12 Alexander GLAS Tel: 0 662-87 26 91-14 karin.maresch@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-13 g.signitzer@sbw.salzburg.at Isolde MRWA alexander.glas@sbw.salzburg.at Sarah Baier Organisation Anita MOSER Sekretariat Tel: 0 6277-77 94 Tel: 0 662-87 26 91-18 Tel: 0 662-87 26 91-24 isolde.mrwa@sbw.salzburg.at anita.moser@sbw.salzburg.at sarah.baier@sbw.salzburg.at Manuela Pleninger Sarah Reither Richard BRESCHAR Öffentlichkeitsarbeit Tel: 0 662-87 26 91-27 Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-16 gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-19 manuela.pleninger@sbw.salzburg.at richard.breschar@sbw.salzburg.at Brigitte SINGER Forum Familie Sonja CHRIST Institut für Elternbildung Andrea-Maria GRUBER Sekretariat/Buchhaltung Tel: 0 662-87 26 91-15 Pongau, Tel: 0664-8284180 Tel: 0 662-87 26 91-11 brigitte.singer@sbw.salzburg.at forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at sonja.christ@sbw.salzburg.at Christa WIELAND Wolfgang Mayr Hans EDER Institut für Seniorenbildung Flachgau, Tel: 0664-8284238 Institut für Internationale Solidarität Örtliche Bildungswerke forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at Tel: 0 662-87 26 91-20 Tel: 0 662-87 26 91-17 Corona RETTENBACHER hans.eder@sbw.salzburg.at christa.wieland@sbw.salzburg.at Tennengau, Tel: 0664-8565527 Wolfgang Forthofer forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at Institut für Europa Institut für Medienbildung Christine Schläffer Tel: 0 662-87 26 91-21 Martin SEIBT Pinzgau, Tel: 0664-8284179 w.forthofer@sbw.salzburg.at Geschäftsführung forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at Ulrike FREIDL Tel: 0 662-82 20 23-12 Monika Weilharter Sekretariat seibt@imb-salzburg.at Lungau, Tel: 0664-8284237 Tel: 0 662-87 26 91-22 Monika HOHENLOHE forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at ulrike.freidl@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-82 20 23 Michaela Habetseder office@imb-salzburg.at Öffentlichkeitsarbeit m.habetseder@sbw.salzburg.at Qualitätssiegel Salzburger Salzburger Bildungswerk Bildungswerk SBWbildungswerk Qualitätstestiert bis 02.07. 2012 Veranstaltungstipps Rio20+ Parallelveranstaltung zum Umweltgipfel: Institutionelle Rahmenbedingungen und grüne Wirtschaft Bildungswochen Salzburg, 20. Juni 2012, 9.30 bis 17.00 Uhr, St. Virgil Hüttau, 15. bis 21. April 2012 Thalgau, „55 Jahre Bildungswerk Flachgau“, 17. März bis 26. Okt. 2012 49. Salzburger Singwoche Strobl, 19. bis 25. August 2012, Bundesinstitut für Reflexionsseminar „Auf dem richtigen Weg?“ Erwachsenenbildung für BildungswerkleiterInnen und engagierte MitarbeiterInnen örtlicher Bildungswerke Herbsttagung 2012 mit Jahreshauptversammlung Salzburg, 26. April 2012, 14.00 bis 18.00 Uhr, Haus Corso, Imbergstraße 2 9./10. November 2012
  • 3. Editorial Impressum Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dr. Günther Signitzer) Redaktion: Manuela Pleninger (MP) Imbergstraße 2/2, 5020 Salzburg Tel. 0662-87 26 91-0 Fax 0662-87 26 91-3 E-Mail: office@sbw.salzburg.at www.salzburgerbildungswerk.at Das europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit ist vorüber. Das Salzburger Bildungs- ZVR 200 288 147 werk war aktiv dabei, und wir haben in die Reihe „Anpacken“ oder mit dem Lehrgang Grafik: Werbeagentur Gerhard Gürtler FreiwilligenkoordinatorInnen zusätzliche Aspekte eingebracht. Der Lehrgang wird im Lektorat: Mag. Michaela Habetseder Coverfoto: © iStock, Foto Rückseite: Dr. Hans neuen Vereinshandbuch des Landes Salzburg auch „... als besonders ambitioniertes Stehrer, Bildungswerkleiter Strobl und hochwertiges Beispiel ...“ angeführt. Bei der Verleihung der Bundes-Ehrenzeichen Fotos: Salzburger Bildungswerk stellte das Salzburger Bildungswerk mit vier Ausgezeichneten die meisten Personen (falls nicht anders angegeben) Druck: Schönleitner, Kuchl aus einer Einrichtung. In mehreren Gemeinden gab es in Zusammenarbeit mit dem Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Bildungswerk großartige Veranstaltungen, bei denen das Ehrenamt im Mittelpunkt Auflage: 2.200 stand. In diesem Zusammenhang danken wir den vielen Gemeinden, insbesondere MitarbeiterInnen Redaktion: den BürgermeisterInnen, die das örtliche Bildungswerk tatkräftig unterstützen. Auch Dipl.-Ing. Richard Breschar (RiB) wir freuen uns immer wieder über die sehr positiven Rückmeldungen zu unseren Ser- Dr. Hans Eder (HE) Dr. Wolfgang Forthofer (FT) viceleistungen und zur Unterstützung. Dies zeigt, dass sich das Salzburger Bildungs- Alexander Glas, Msc (AG) werk als wichtiger Teil der Bildungslandschaft bewährt und neue Akzente setzt. Mag. Michaela Habetseder (MiHa) Dr. Anita Moser (AM) Isolde Mrwa (IM) Eine Gesellschaft ohne Konflikte ist praktisch nicht denkbar. Wir erleben es ja auch in Mag. Martin Seibt MSc (MS) Familien oder bei Nachbarschaften, dass Interessens- oder Einstellungskonflikte auf- Dr. Günther Signitzer (GS) brechen. Es geht darum, wie diese Konflikte bearbeitet und gelöst werden können. DSA Mag. Brigitte Singer (BS) Dazu braucht es einen respektvollen Umgang und den Ausgleich der Interessen. Un- Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit sere Demokratie als Staatsform ist darauf angewiesen, dass sich Menschen aktiv betei- aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran- ligen, mitreden und einbringen. Dazu brauchen wir Menschen, die bereit sind, diese staltungen des Salzburger Bildungswerkes. „Arbeit“ zu leisten, und Rahmenbedingungen, die dies unterstützen. Gemeinwesenori- Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in entierte Bildungsarbeit, die noch dazu ehrenamtlich geleistet wird, ist eine Chance und der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien. wichtige Möglichkeit, die Lebensqualität in unserer Gesellschaft weiterzuentwickeln. Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Es ist daher äußert bedauerlich, dass dieser Bereich nicht die unbedingt notwendige Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich Anerkennung durch eine starke politische Unterstützung für eine ausreichende Finan- nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und zierung erfährt. Einige Einrichtungen, so auch das Salzburger Bildungswerk, sind durch Herausgeber decken. die Förderungskürzungen aus dem Landesbudget massiv betroffen. Ohne die erfor- Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle derliche Finanzierung besteht die Gefahr, dass die Struktur ausgedünnt wird. Dies ist Berichte, Informationen und Stellungnahmen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über- nur schwer wieder aufzufangen. parteilichen und konfessionell nicht gebundenen Salzburger Bildungswerkes stehen. Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus der Politik: Die durch Beschluss der Bun- Wir danken für die Zusammenarbeit und desregierung vereinbarte Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich ist Unterstützung dem bm:ukk. eine starke politische Willenserklärung. Die Strategie enthält zahlreiche Ansätze un- dreieck-Leserservice: serer Bildungswerkarbeit sowohl bei den Strategischen Zielen und Benchmarks, bei Fragen an die Redaktion: Tel. 0662-872691-0 oder E-Mail: office@sbw.salzburg.at den Schlüsselkompetenzen (z.B. „Interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompe- Erscheinungsweise: 2-3mal jährlich tenz, Bürgerkompetenz“ und „Kulturelle Kompetenz“) wie auch bei den Aktionslinien Abonnement- und Einzelbestellung: (z.B. Verstärkung der Community-Education, Verfahren zur Anerkennung non-formal Einzelheft € 4,- (exkl. Versand) Jahresabonnement € 11,- und informell erworbener Kenntnisse und Kompetenzen). Einzahlungen: RVS Salzburg Kto-Nr. 00047993, BLZ 35 000 In diesem Dreieck finden Sie wieder interessante Berichte über unsere attraktiven Ver- Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr. anstaltungen und Projekte. Vieles davon ist nur möglich, weil sich Menschen ehren- amtlich neben ihren beruflichen oder persönlichen Verpflichtungen für die Gemein- Vorstand des Salzburger Bildungswerkes Rektor Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Berghammer, schaft einsetzen und aktiv teilnehmen. Dafür gebührt ein aufrichtiger Dank! HR Dipl. Ing. Günter Daghofer, Dr. Andrea Eder- Wir machen Bildung lebendig! Gitschthaler, BSI Josef Irnberger, HR Dr. Andreas Kiefer, Senatsrat Dr. Heinz Klier, Dr. Lucia Luidold, Dr. Ursula Maier-Rabler, HR Dr. Eduard Paulus, Dr. Günther Signitzer HR Prof. Dr. Wilhelm Pölzl, Prim. Dr. Josef Rücker, Direktor OStR Prof. Felix Strohbichler, Prof. Dr. Martin Wiedemair Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes LH Mag. Gabi Burgstaller
  • 4. 4 | Inhalt ZeitReisen 2012 – Mehrtägige Exkursionen unter dem Titel „Zeitspuren“ 06 08 Mehr dazu auf Seite 13 Blickpunkte Erwachsenenbildung Blickpunkte Gemeindeentwicklung 06 Das Pfahlbaudorf der 80.00 Menschen 18 Aktives Altern und Generationensolidarität 20 Wichtiger und verlässlicher Partner 21 Auf Barrieren verzichten Erwachsenenbildung 08 Barrierefreiheit für ALLE 11 Was braucht die Demokratie? Europa und Politische Bildung 12 Zeitspuren: Kultureller Abenteuerurlaub 21 Sehenswert: Die Dokumentation Obersalzberg 22 Kommt zusammen! Moschee und Kirche Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung 14 Wenn Frauen Kunden sind ... Internationale Solidarität 15 Erotisches Kapital – Profit oder Stigma? 23 Interkultureller Toursimus 15 Gut geplant ist halb gewonnen! 16 Warum lesen?! Wenn Frauen Kunden sind … Mehr dazu auf Seite 14 Foto: Benjamin Thorn_pixelio.de 01/2012 dreieck
  • 5. | 5 18 Gemeindeentwicklung 21 Europa und Politische Bildung 25 Aus Gemeinde und Bezirk Aus der Direktion Institut für Medienbildung 24 Politische Erwachsenenbildung wird gefördert 30 Medientage Mauterndorf 2012 24 Wenn BezirksleiterInnen tagen ... 30 Elternhotline-Saferinternet 25 Ein aktiver Blick in die Zukunft Personalia Aus Gemeinde und Bezirk 31 Neue Leiterin des Instituts für Seniorenbildung 25 Thumersbacher Christkindlwerkstatt 31 Goldener Dank an Bernhard Iglhauser 26 Apropos Zivilcourage 31 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert 27 Der „ÜBER-DRÜBER-NANNY“ 32 Neues Team für Koppler Bildungswerk 27 Klein- und Flurdenkmäler erforschen 32 Lernende Region Oberpinzgau 28 Lokal denken – Global handeln 32 Wir begrüßen unsere neuen BildungswerkleiterInnen 29 Kleine Schätze von Weißpriach 33 Silberner Dank und gelungener Start 33 Trauer um Erna Herbst 33 Zum Gedenken Arbeitskreise 29 Freunde des Dialekts Veranstaltungs- und Buchtipps 02 Veranstaltungstipps 34 Buchtipps dreieck 01/2012
  • 6. 6 | B lic k p u n k te Das Pfahlbaudorf der 80.000 Menschen und das Bildungswerk Bad Hofgastein Bildungswerkleiterin HEIDI MIMRA über ihre ehrenamtliche Hilfe in Makoko S tellen Sie sich Folgendes vor: Sie Boot, ohne elterliche Aufsicht. Auf der Platt- riesige, pulsierende afrikanische Hafenstadt, sitzen auf einer morschen Plattform form werden Netze geflickt, Fische geräu- ist für jemand, der nicht vor Ort war, kaum aus zusammengenageltem Abfall- chert und Essen auf offenem Feuer gekocht. zu beschreiben. holz. Darauf eine 10 m² große Hütte aus Es hat 35 Grad Celsius, und Sie warten auf Makoko überwältigt uns Europäer buch- Brettern. Unter Ihnen eine fast dickflüssige, den Trinkwasserverkäufer, der mit einem stäblich mit seinen Eindrücken. Diese am schwarze Schlammbrühe. Ihre Dreijährige Einbaum bei Ihrer Plattform vorbeikommen Rande der Lagune von den Einwanderern lernt, ein Holzboot (genannt Einbaum) soll, um Ihren Plastikkanister mit Wasser der nigerianischen Nachbarstaaten errich- zwischen den engen Wasserstraßen zu ma- aufzufüllen. Unvorstellbar? Stimmt! tete Pfahlbaustadt stellt viele Werte unserer növrieren und Ihr Zweijähriger sitzt mit im Zumindest für uns ... sogenannten westlichen Zivilisation in- Aber das ist für rund 100.000 Menschen in frage: Unser Jammern über Einsparungen, Makoko, der Pfahlbaustadt am Rande der Krisen, Verteuerungen, Weihnachts- und nigerianischen 18 Millionen Mega-Metro- Urlaubsgelder löst sich angesichts Mako- pole Lagos, Realität. Wie viele Menschen kos in Nichts auf. Leise Scham beschleicht hier wirklich wohnen, weiß keiner. einen, wenn man mit dem Einbaum zum Haus des Bale, des höchsten Vertreters der Unser Jammern löst sich in „Community Makoko“, geschippert wird. Nichts auf Die unzähligen, dunkelhäutigen Menschen Das Land Nigeria in Westafrika ist faszinie- auf ihren kleinen Plattformen sind freund- rend. Die frühere Hauptstadt Lagos, eine lich. Fröhlich winken sie uns zu und freuen 01/2012 dreieck
  • 7. Bl i ck p u nk te | 7 Dr. Heidi Mimra (li.) ist Bildungswerkleiterin in Bad Hofgastein. Sie lebt seit 1982 in Lagos, seit fünf Jahren wechselweise in Bad Hofgastein und hält ständigen Kontakt mit Makoko. sich über den Besuch. Doch billiges Mitleid westlicher BesucherInnen ist hier fehl am Platz. Hilfe statt Mitleid Shemede Noah, der junge Lehrer und die rechte Hand des Bale, ist der Leiter der klei- nen Schule, in die die unglaubliche Zahl von 256 Kindern passt. Er erläutert uns eine er- Festland gibt es auch Fernsehen und in der tischer Hilfe, mit Interesse an ihrem Leben. staunlich gut funktionierende Organisation, Nachbarschaft sogar Internet-Cafes. Und Neben ein paar kleinen NGOs gibt es auch wo wir nur Chaos sehen. Es gibt auf diesen „Mobile-Phones“ gibt es auch. ein paar Ehrenamtliche vom Salzburger kleinen Plattformen eine Schule, eine Kirche Bildungswerk/Kultur.Gut Bad Hofgastein, und eine Krankenstation. Dazu kleine Läden Die Bewohner von Makoko die ein bisschen über ihre Berge im und Gasthäuser. Ungefähr alles, was man wissen, wie es anderswo in Gasteinertal schauen wollen, die von Zeit auch bei uns in einem Dorf vermutet. Die zu Zeit kommen und Geld für Moskitonetze der Welt zugeht. schmalen Wasserstraßen sind voll mit Ein- bringen oder Blutdruckmessgeräte, Medi- bäumen und die Geschicklichkeit der Boot- Sie haben es ja im TV gesehen. kamente oder ein Schulklo. Jawohl, diese lenker ist einfach unglaublich. So leben sie, Welt ist heutzutage vernetzt, sogar bis in die Makoko-People. Mit ein wenig Handel, Und darum wollen der Bale und der Lehrer, die Pfahlbau-Slums von Makoko. mit Fischfang und Fischräuchereien. dass noch viel mehr Kinder einen Platz in der Von dort kommen dann manchmal Mails Schule bekommen, um später in dieser an- wie folgendes zu uns nach Bad Hofgastein: Wir sollen nicht glauben, dass sie es eben deren Welt eine Chance zu haben. Sie sind nur so kennen, das Leben auf dem schwar- froh, wenn Menschen von „außen“ kom- Mimra, zen Wasser, denn irgendwo am Rand zum men und ihnen helfen: mit Geld, mit prak- Hello Mrs Heidi ?, your family how are you and hope our belove d friends in Eu- just wanna use rope are great?, y Hi to you, this medium to sa all members of your family and oup in Euro- Bad Hofgastein gr pe. thanks for your supports, the Nurses in the Doctors and ally appreciate the community re your supports. we cannot forget you. to say God Bless thanks Noah from Makoko dreieck 01/2012
  • 8. 8 | E r wa c h se n e n b i l d u n g Barrierefreiheit für ALLE Fotos: Christian Treweller VON CHRISTIAN TREWELLER W enn Sie schon mal mit einem bilitätsbeeinträchtigte TouristInnen stellen besondere Erschwernis und grundsätzlich Kinderwagen unterwegs waren zunehmend eine wichtige Zielgruppe dar. ohne fremde Hilfe) zugänglich und nutzbar oder ein Gipsbein hatten, dann sind. wissen Sie, wie viele Barrieren der Alltag in Manchmal ist aber barrierefrei nicht gleich sich birgt. Barrierefreiheit betrifft eben nicht barrierefrei. So kann eine einfache Ram- Barrierefrei heißt demnach nicht einfach, nur Mobilitätsbeeinträchtigte wie Rollstuhl- pe viel bewirken, wenn diese gemäß den wie eingangs erwähnt, Rampe statt Stiege, fahrerInnen, sondern uns alle früher oder Richtlinien für Barrierefreiheit gebaut ist. sondern umfasst Zugänglichkeit für alle in später. Die Umsetzung barrierefreier Richt- Dass gut gemeint jedoch oft nicht prakti- allen Lebensbereichen. „Für alle“ meint da- linien bringt daher etwas für die Gesamtbe- kabel ist, zeigt zum Beispiel die Rampe vor bei auch Menschen im Rollstuhl oder mit völkerung. dem Eingang zum Salzburger Dom. Nur mit Gehbeeinträchtigung, Menschen mit Ge- sehr viel Schwung oder mit fremder Hilfe hörlosigkeit oder mit Sehbehinderungen, Immer mehr Städte, Gemeinden und lässt sich diese im Rollstuhl bewältigen. Menschen mit Lernschwächen, Menschen öffentliche Einrichtungen legen Wert da- mit psychischen Erkrankungen oder z.B. rauf, barrierefrei zu werden, manche sind Was meint also „Barrierefreiheit“? Menschen mit Kinderwägen. „In allen Le- bereits auf diesem Weg unterwegs. Barrierefreiheit bezieht sich nicht nur auf bensbereichen“ meint sowohl Schule und Der Bedarf an barrierefreien Angeboten bauliche Maßnahmen. Als „barrierefrei“ Bildung, Beruf, Freizeit, Kultur, Sport, Infor- wächst mit der demographischen Entwick- beschreibt das Gesetz in Österreich bau- mation, Wohnen und vieles mehr. lung. Beeinträchtigte SeniorInnen wollen liche und sonstige Anlagen, Verkehrsmit- im Alltag mobil bleiben, und Menschen mit tel, technische Gebrauchsgegenstände, Bauliche Barrieren Behinderungen wollen nicht mehr länger Systeme der Informationsverarbeitung und Für bauliche Voraussetzungen zur Barriere- „gut verwahrt“ werden, sondern aktiv Anteil andere gestaltete Lebensbereiche, wenn freiheit gilt als wesentliche Grundlage die an der Gesellschaft nehmen. Aber auch mo- sie für Menschen mit Behinderungen (ohne Ö-NORM B1600, herausgegeben durch 01/2012 dreieck
  • 9. Er wa ch s en e nb ild u ng | 9 das „Austrian Standards Institute“. Darin Kommunikation. Ein wesentlicher Teil der sind eine Vielzahl von Angaben enthalten, Information wird mittlerweile über das In- unter anderem, wie steil eine Rampe sein ternet vermittelt. Gehörlose nutzen soziale darf, wie breit Eingangstüren sein sollen, Plattformen zum Austausch über Gebär- wie geräumig Lifte und Toiletten gestaltet densprachvideos, blinde Menschen können werden sollen und noch vieles mehr. Eine sich über einen „screenreader“ die Inhalte weitere Grundlage stellt die OIB-Richtlinie von Seiten vorlesen lassen. Damit dies auch 4 zur Nutzungssicherheit und Barrierefrei- in der Praxis gut klappt, veröffentlichte die heit, herausgegeben vom Österreichischen Web Accessibility Initiative (WAI) Richtli- Institut für Bautechnik, dar. Diese ist im Jahr nien zur Barrierefreiheit. Sie liefern für Pro- 2007 in fünf Bundesländern in Kraft getre- grammiererInnen und WebdesignerInnen ten, eine aktuelle Überarbeitung der Richtli- Anhaltspunkte. Gelungene Beispiele für die nie sollte den weiteren vier Bundesländern, Nutzung des Internet als Medium für barri- und damit auch Salzburg, die Möglichkeit erefreie Angebote liefern zum Beispiel der von allen zu gewährleisten. Etwa für blinde bieten, diese in Landesverordnungen und Online-Stadtplan der Stadt Salzburg, der In- und sehbehinderte Menschen sind Brail- Landesgesetze aufzunehmen. formationen über Zugänglichkeit verschie- lebeschriftungen ergänzend zu optischen denster Einrichtungen in der Stadt und In- Informationstafeln hilfreich. Eine wichtige Barrieren in der Kommunikation formationen über Behindertenparkplätze, Leitlinie stellt hier das „Zwei-Sinne-Prinzip“ und beim Zugang zu Informationen Behindertentoiletten usw. gibt (http://gis. dar: jede Information sollte zumindest auf Neben baulichen Barrieren lauern wei- stadt-salzburg.at/citymap/citymap.asp). zwei Kanälen zugänglich sein, z.B. akustisch tere Barrieren im Alltag. Damit sind nicht und visuell oder taktil. Und zusätzlich zur nur der Medikamentenbeipacktext oder Leicht verständliche Inhalte für alle Auswahl des Mediums gilt: Leicht verständ- der Fahrkartenschalter gemeint, sondern Neben elektronischen Angeboten existiert liche Inhalte kommen nicht nur Menschen generell Angebote der Information und eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Teilhabe mit Lernschwäche zugute. Barrieren im öffentlichen Verkehr Infos zum Thema Barrierefreiheit Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wird nicht nur aufgrund hoher Treibstoffpreise Alles zum Thema Behindertengleichstellung auf der Seite des Bundessozialamtes: und aufgrund von Staus immer reizvoller. http://www.bundessozialamt.gv.at/basb/Behindertengleichstellung/Barrierefreiheit/ Dies gilt ebenso für Menschen mit Mobili- Barrierefreiheit_allgemein tätsbeeinträchtigungen. Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen daher für alle zu- Falter der Stadt Salzburg zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen für Laien: gänglich sein. Die Stadtbusse in Salzburg http://www.stadt-salzburg.at/pdf/nobody_is_perfect___bessere_kommunikation_ beschreiten hier mit einem bereits über- zwischen.pdf wiegenden Anteil an Niederflurbussen ei- Die OIB-Richtlinie 4 zur Barrierefreiheit: http://www.oib.or.at/RL4_250407.pdf nen vorbildlichen Weg. Die Lokalbahn und weitere Anbieter des Verkehrsverbundes Das Austrian Standards Institut und Bestellung der ÖNorm B1600: werden in Kürze folgen. Wichtig ist, dass http://www.austrian-standards.at/ nicht nur die Busse und Garnituren barrie- https://www.astandis.at/shopV5/search/Details.action?dokkey=195167 refrei gestaltet sein sollen, sondern dass Standards für barrierefreies Internet: auch die Zugänglichkeit zu und die Halte- http://www.w3c.de/Trans/WAI/webinhalt.html stellen selbst barrierefrei sein müssen. Es http://www.w3.org/TR/2008/REC-WCAG20-20081211 nützt nichts, wenn eine Niederflurgarnitur zum Einsteigen mit dem Rollstuhl einlädt, Webseitencheck auf Barrierefreiheit: http://achecker.ca/checker/index.php die Haltestelle aber das notwendige Niveau Projekt „Aus anderer Sicht“: http://www.sisal.at/aas nicht bietet bzw. die Haltestelle erst gar nicht erreichbar ist. 3 dreieck 01/2012
  • 10. 10 | E r wa c h s e n e n b i l d u n g Rechtliche Verpflichtung zur In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern Barrierefreiheit des Behindertenbeirates der Stadt Salzburg Auf Initiative des Bundes traten bereits werden die TeilnehmerInnen auf mög- 2006 Gesetze in Kraft, welche mit Über- liche Barrieren, die für Menschen mit un- gangsfristen die Barrierefreiheit von öffent- terschiedlichen Behinderungen bestehen, lichen Einrichtungen und Dienstleistungen aufmerksam gemacht. Durch angeleitete regeln. Bis Ende 2015 (bzw. längstens bis Selbsterfahrung, z.B. im Rollstuhl oder beim Ende 2019) müssen der „Zugang zu und Tragen einer Blindenbrille, werden Barrie- die Versorgung mit Gütern und Dienstleis- ren so persönlich nachvollziehbar und das tungen [...], die der Öffentlichkeit zur Verfü- Wie und Warum einer barrierefreien Umge- gung stehen“, im Rahmen der Bundeskom- bung nachhaltig verankert. petenzen vollständig barrierefrei sein. Gerade erst konnte mit Unterstützung der Barrierefreiheit erfahrbar machen Initiative Salzburg bietet Schulungen und Gemeindeentwicklung Salzburg und des Die Entstehung von neuen Barrieren ist in Sensibilisierungsmaßnahmen an. Referats für Familienangelegenheiten und der Regel nicht vorsätzlich geplant. Unwis- Umgesetzt wird das Projekt in Schulklas- Generationen das Projekt „Aus anderer senheit und Unkenntnis fördern aber auch sen, wo z.B. auch spätere ArchitektInnen Sicht“ in Mattsee erfolgreich umgesetzt bei PlanerInnen und Entscheidungsträger- und PolitikerInnen erreicht werden kön- werden. Innen das Missgeschick, dass gut gemeint nen, in der LehrerInnenausbildung an der oft nicht barrierefrei wird. Nachträglich Pädagogischen Hochschule, in Gemeinden Kontakt: Barrieren abzubauen ist zumeist wesentlich und auch in Betrieben wie z.B. dem Stadt- Soziale Initiative Salzburg kostspieliger, als bereits von Anfang an auf bus oder dem Salzburg Airport. Vermittelt www.sisal.at, E-Mail: sis@sol.at Zugänglichkeit für alle zu achten. werden die Themenbereiche Mobilitäts- Tel: 043-699-10109259 beeinträchtigungen, Sehbehinderung und Projekt „Aus anderer Sicht“ Blindheit, Gehörlosigkeit, Lernbeeinträch- Christian Treweller ist Diplompädagoge und diplomierter Sozialarbeiter, Leiter der Sozialen Das im Behindertenbeirat der Stadt tigungen, altersbedingte Beeinträchti- Initiative Salzburg und Lehrbeauftragter an der Salzburg entstandene Projekt der Sozialen gungen sowie psychische Erkrankungen. Pädagogischen Hochschule Salzburg. Tagesaktuell: www.bildungsberatung-salzburg.at E s gibt Neuigkeiten aus dem Netzwerk Bildungsbera- tung Salzburg! Das kostenlose Beratungsangebot ist jetzt gebündelt online abrufbar. Unter www.bildungsberatung-salzburg.at sind die tagesaktuellen Beratungsangebote genauso zu finden wie Veranstaltungshinweise, Datenbanken zu Weiterbildungs- angeboten oder Förderungen sowie Informationen über das Netzwerk. Kontakt Projektkoordination: Katrin Reiter, MA, Verein Salzburger Erwachsenenbildung, Imbergstraße 2, 5020 Salzburg, Tel: 0664-2164430, katrin.reiter@eb.salzburg.at. 01/2012 dreieck
  • 11. Er wa ch s en en b ild u ng | 11 Was braucht die Demokratie? Demokratie braucht Bildung: Unter diesem Titel fand Ende 2011 die Jahrestagung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) statt. Das Thema stieß auf großes Interesse. sich mit der Frage nach der notwendigen Bildung für ein Handeln in der Demokratie auseinander. „Europa wird Moderiert von Dr. Petra Herczeg waren sich die Diskutanten einig, dass Konfliktfähigkeit, das Lernen mit unterschiedlichen Meinungen demokratischer“, umzugehen, ein wesentlicher Faktor der Demokratie ist. Das Finden von Kompromissen sei wichtig. Dazu Erhard Buseks ironische Ana- ist Johannes Hahn, EU-Kommissar lyse: „Wir in Österreich wissen schon vorher, wie der Kompromiss und Präsident des „Rings Österrei- ausschaut, ohne das Problem zu kennen“. Interessant auch die Dis- chischer Bildungswerke“, überzeugt. kussion zur Frage der Wissensvermittlung und Information: Wie viel Wissen geschichtlicher Zusammenhänge ist notwendig, um das Heute zu verstehen, Informationen der Medien richtig einordnen B ildung kann nicht der einzige Beitrag zur Lösung der zu können? Und wie vermitteln wir dieses Wissen? „ gesellschaftlichen Probleme sein“, zeigte sich Ange- la Bergauer, die Vorsitzende der KEBÖ, überzeugt. „Es Johannes Hahn: Es gibt keine einfachen Lösungen braucht auch die ökonomische Sicherheit der Gesellschaft, des Einen Blick über die nationalen Grenzen warf EU-Kommissar Einzelnen, es braucht eine solide und gute berufliche Aus- und Dr. Johannes Hahn. „Wenn wir“, so Hahn, „über eine Vision für Euro- Weiterbildung. Wir in unseren Bildungseinrichtungen können Dis- pa reden, sind die Festigung und der Ausbau der demokratischen kussions-, Begegnungs- und Handlungsräume schaffen, in denen Strukturen ebenso wichtig wie die Fragen der gemeinsamen Wäh- Menschen Fragen, Ängste, Hoffnungen und Visionen austauschen, rung, der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen“. Hahn, er ist gemeinsam nach möglichen Lösungen suchen und dazu auch das auch Präsident des „Rings Österreichischer Bildungswerke“, ist da- nötige Wissen erhalten“. von überzeugt, dass Europa auf dem Weg sei, demokratischer zu werden. „Aber wir brauchen Zeit, denn einfache Lösungen für die Mag. Martin Netzer vom bm:ukk, er ist dort Bereichsleiter für Er- Komplexität der Probleme gibt es nicht“. wachsenenbildung und Lebenslanges Lernen, bezeichnete die Abschließend hob Johannes Hahn die guten Voraussetzungen der Jahrestagung als wichtigen Beitrag zur bildungspolitischen Dis- KEBÖ-Verbände für ein vielfältiges Bildungsangebot für alle Bürge- kussion in Sachen Demokratieerziehung und Politischer Bildung. rinnen und Bürger hervor: „90.000 MitarbeiterInnen – davon an die „Eine offene plurale Gesellschaft braucht solche Diskussionen“, so 27.000 ehrenamtlich – ermöglichen diese kontinuierliche Bildungs- Netzer, „um sich die eigenen Werte vor Augen zu führen und vor arbeit. Dafür sage ich allen ein herzliches Danke!“ (MiHa) allem, um Strategien gegen die Feinde der offenen Gesellschaft zu entwickeln“. Er verwies im Rahmen seiner Ausführungen auch auf die konstruktive Zusammenarbeit zwischen KEBÖ und Ministerium: „Gerade bei der Umsetzung der bildungspolitischen Initiativen der Ressorts sind die Einrichtungen der KEBÖ wichtige, verlässliche und notwendige Partner“. Wortgewaltiger Vortrag und spannende Diskussion „Würde ich mir ein Thema aussuchen, das nichts als ein Problem darstellt, ein Thema, das wie eine Falle ist, in die man geht oder läuft, dieses Thema hieße ‚Die Bildung von Demokraten‘“: Der Wie- ner Autor Franz Schuh näherte sich in seinem Referat wortgewaltig den Begriffen Bildung und Politik. Abgerundet wurde der Themenkomplex mit einer hochkarätig be- Sie diskutierten angeregt über die Frage nach der notwendigen Bildung für setzten Podiumsdiskussion. Dr. Erhard Busek, Dr. Rudolf Bretschnei- ein Handeln in der Demokratie (v.li.): Moderatorin Petra Herczeg, Tamara Ehs, der, Dr. Tamara Ehs, Hans Besenböck und Dr. Wolfgang Kos setzten Hans Besenböck, Wolfgang Kos, Erhard Busek und Rudolf Bretschneider. dreieck 01/2012
  • 12. 12 | E r wa c h s e n e n b i l d u n g Kultureller Abenteuerurlaub – „Zeitspuren“ in Rom Ein Reisebericht von ANDREAS DEUSCH mentana, Santa Prassede und Santa Maria Maggiore auf dem Esquilin. Dann ging es vorbei an den Caracalla Thermen und dem Circus Maximus zur Via Appia Antica. Mag. Andreas Deusch, im Bild Von Raffael bis Berlusconi bei seiner ersten Der Rundgang am nächsten Tag führte Romreise, freut sich schon auf uns über den Ponte Sisto nach Trastevere. seine nächste Dort besichtigten wir die Villa Farnesina mit große Reise nach Fresken von Raffael, Sebastiano del Piom- Mecklenburg- bo, Peruzzi und Sodoma, sowie die Kirche Vorpommern. Gang in den Vatikanischen Museen S. Maria di Trastevere. Der nächste Tag hat- te das barocke Rom mit Bernini, Borromini I m November vergangenen Jahres mach- und Carvaggio als Schwerpunkt. Zunächst wir Zeugen einer Taufe, einer Heirat, dem ten sich 20 an Kultur und Kunst Inte- besuchten wir die Galleria Borghese (mit Begräbnis des Polizeipräsidenten von Rom, ressierte aus Salzburg, Tirol, Wien und Werken von Raffael, Tizian, Correggio und eines Streiks, einer Demonstration gegen Bayern gemeinsam mit „Zeitspuren“ auf die Bernini). Danach bestaunten wir das Pan- Berlusconi, der Feierlichkeiten mit Kranz- Reise, um Rom zu erkunden. Bei der Ankunft theon sowie einige Kirchen der Altstadt, u. niederlegung durch den Staatspräsidenten wurden wir bereits von unserem Referenten a. San Luigi dei Francesi und Santa Maria del anlässlich 150 Jahre Vereinigung Italiens Dr. Klaus Zimmermanns erwartet, der uns Popolo (mit Werken Caravaggios). An un- sowie riesiger Starenschwärme. Reich an auf unserer Erkundungstour begleitete. serem letzten Besichtigungstag besuchten Eindrücken traten wir unsere Heimreise mit wir die Vatikanischen Museen mit den Stan- dem Zug an und stellten einstimmig fest, Am Beginn unserer Erkundung stand zen Raffaels und die Sixtinische Kapelle. Den dass diese Reise neben ihren kulturellen das Rom des Mittelalters und der frühen Schlusspunkt stellte die Peterskirche mit Highlights schon fast einem Abenteuerur- Christen. Dabei besuchten wir die mittel- dem Petersplatz dar. Neben unserem um- laub entsprach. alterliche Kirche San Clemente mit ihrer fassenden Besichtigungsprogramm wurden frühchristlichen Unterkirche und dem noch tiefer liegenden Mithrasheiligtum, die Kir- che Quattro Coronati, das Forum Boarium mit den Tempeln der Vesta und der Fortuna Virilis sowie dem Janus-Bogen, die mittel- alterliche Kirche Santa Maria in Cosmedin, San Giorgio in Velabro und Santa Sabina, die schönste und besterhaltene frühchrist- liche Kirche Roms (auf dem Aventin). Da- nach widmeten wir uns dem antiken Rom. Am Beginn stand der von Michelangelo gestaltete kapitolische Hügel, danach be- suchten wir die Kapitolinischen Museen, die Monumente des Forum Romanum, das Kolosseum und den Konstantinsbogen, wie auch die Kaiserforen und die Trajansmärkte. Fotos: Deusch Bei einer großen Stadtrundfahrt besichtig- ten wir die frühchristlichen Kirchen Sant‘ Agnese und Santa Costanza an der Via No- Dr. Klaus Zimmermanns mit der Gruppe vor dem Titusbogen 01/2012 dreieck
  • 13. Er wa ch s en en b ild u ng | 13 Blick über Rom vom kapitolinischen Hügel ZeitReisen 2012 Folgende mehrtägige Exkursionen unter dem Titel „Zeitspuren“ stehen im Sommersemester 2012 auf dem Programm: Fachseminar und Exkursion: 3 Gruppe wird im Schloss Krumau die Möglichkeit erhalten, ihr Wis- Architektur Denkmalpflege sen rund um die Handwerke Maurer, Maler, Tischler und Schlosser 19./20. April 2012 in Bezug auf alte Techniken zu erweitern. Diese Gruppe wird von I m Künstlerhaus (Initiative Architektur Salzburg) findet am einer ehemaligen Restauratorin betreut, die dolmetschen wird. 19. April 2012 von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr das Fachseminar mit dem Schwerpunkt der Nutzung und Nutzungskonzeption his- 3 Zeitspuren Entlang der Donau – Bratislava torischer Gebäude statt. Am nächsten Tag führt eine Exkursion 11. bis 13. Mai 2012 ̌ von 10.00 bis 18.00 Uhr in das UNESCO-Welterbe Ceský Krumlov (Krumau), wo wir mit den je- 3 eitspuren Erdgeschichte – Abenteuer Geologie und Z weiligen Architekten und ei- Paläontologie im Eggenburger Raum ner Dolmetscherin mehrere 2. bis 3. Juni 2012 spannende Objekte besich- tigen werden. Eine zweite 3 eitspuren Exkursionen – Mecklenburg-Vorpommern Z Detail Schloss Krumau 9. bis 17. Juni 2012 Bleibende Werte durch Wissen! Bereits seit dem Jahr 2004 bietet das Salz- Seit dem Jahr 2006 werden Fachseminare Das Angebot „Zeitspuren“ wird ausschließ- burger Bildungswerk „Zeitspuren“ in Zu- unter dem Titel „Architektur Denkmal- lich über Teilnehmerbeiträge finanziert. sammenarbeit mit dem Salzburg Museum, pflege“ angeboten. Die Seminare der Bundesdenkmalamt Salzburg, Bajuwaren- Gemeindeentwicklung Salzburg richten Bei Anfragen, Aufnahme in den museum Waging, Natur- und Mammut- sich vor allem an Architekten, die Bauwirt- Veranstaltungsverteiler oder Anmeldung museum Siegsdorf und dem Nationalpark schaft, Planungsbüros, Gemeinden, Hand- senden Sie einfach eine E-Mail an Berchtesgaden an. Unter dem Titel „Zeit- werker, wie auch an allgemein Interessier- zeitspuren@sbg.at oder direkt an spuren“ werden Seminare und Exkursionen te. Dieses Seminar findet in Kooperation Mag. Andreas Deusch, zu den Themengebieten bzw. unter den mit der Initiative Architektur, Kammer der a.deusch@sbg.at, Sparten Archäologie, Baudenkmäler, Kunst- Architekten und Ingenieurkonsulenten, Handy: 0699-10905138. begegnung, Geschichte, Erdgeschichte, Bundesdenkmalamt, Land Salzburg – Kul- Mag. Andreas Deusch ist Projektleiter von Flora Fauna, Mensch, Entlang der Donau turelles Erbe sowie dem Bundesministeri- Zeitspuren. und Exkursionen angeboten. um für Unterricht, Kunst und Kultur statt. dreieck 01/2012
  • 14. 14 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung GLOSSE Wenn Frauen Kunden sind … L aut Studien werden in einer Beziehung tiven gäbe – nur sich keiner damit beschäf- zwei von drei Kaufentscheidungen von tigen will. Frauen getroffen, besonders wenn es Wir haben auch keine spezielle Freude an um Gebrauchsgegenstände, Haushaltsge- frauenfeindlichen Meldungen in der Flie- räte und Lebensmittel geht. Männern wird senabteilung, wenn die Frage nach der ge- Brigitte Singer lei- hingegen die Entscheidung bezüglich Elek- eigneten Reinigung mit einem süffisanten tet das Institut für Frauen- und Eltern- trozubehör und Werkzeug zugeschrieben. „Alle Frauen sind doch gute Putzfrauen!“ bildung im Salzbur- Größere Anschaffungen oder Ausgaben, beantwortet wird (hätte das ein Kompli- ger Bildungswerk. wie das gemeinsame Auto oder das nächste ment sein sollen?). Reiseziel, werden gemeinsam entschieden. Wieso soll sich Frau für ein Produkt oder Dennoch setzen Marketingspezialisten auf eine Dienstleistung entscheiden, die schon reicheren Weg: Ohne Werbung machen zu die männliche Kaufkraft und sprechen mit beim Kauf unterschwellig (manchmal sogar wollen, aber der IXO ist ein handlicher klei- ihren Produkt- und Werbestrategien haupt- frontal!) Folgendes vermittelt: „Du als Frau ner Akkuschrauber mit leistungsstarkem, sächlich Männer an. Doch was tun, wenn bist nur sexy, zu doof zum Handwerken und innovativem Akku. Mit Recht das meistver- keiner in (Aus)Sicht? zu blöd zum Autofahren“? kaufte Werkzeug der Welt ... es kam aus der Wenn Frauen wirklich so maßgeblich am femininen Produktentwicklung, wer hätte Gendermarketing soll hier Umsatz beinahe jedes Unternehmens be- das gedacht?! ein Zauberwort sein. teiligt sind, darf doch erwartet werden, dass sie in ihren Bedürfnissen auch wahrgenom- Kohlkopfzeitalter wir kommen ... Auch im Bildungsbereich bemühen wir uns, men werden und dass die Zeiten endlich Wer sich wann als Kunde fühlt bzw. Kunde die wirklichen NutzerInnen anzusprechen vorbei sind, in denen sich Marketingexper- ist, scheint überhaupt eines der neuen Mys- und scheitern regelmäßig an hartnäckigen ten lediglich über vier Bereiche Gedanken terien im Medienzeitalter zu sein. Fühlen Vorurteilen. Väterbildung von Frauen ge- machen: Putzen und Waschen, Mode und sich viele „Freunde“ (wo sind die Freun- macht funktioniert einfach nicht, und Kosmetik, Diätprodukte und Ernährung, dinnen hingekommen?) in sozialen Netz- Frauen finden sich immer noch viel zu we- Mütter und Kinder. werken als Kunde, verkennen sie hier den nig in Marketing- und Strategieangeboten. Kundenbegriff dieser Netzgiganten völlig. Frau von heute reicht es nicht mehr, in der Denn wie der ehemalige Apple-Entwickler Autowerkstatt für blöd verkauft, mit ihren Jon Callas kürzlich recht deutlich im Spiegel fachfernen Fragen ignoriert oder mitleidig zitiert wird, liegt die Vermutung nahe, dass angelächelt zu werden. HERRschaftswissen wir auf das Kohlkopfzeitalter zusteuern. muss geteilt werden, wenn Geld verdient Er bringt ein sehr treffendes Beispiel: Wir werden will. sind nicht Kunden bei sozialen Netzwerken, wir sind das Produkt: „Selbstverständlich Schluss mit Hexenschuss und sind Google und Facebook am Wohlerge- Protzkutsche hen ihrer Nutzer interessiert, ähnlich wie ein Wir Frauen wollen keine Autos als Jagdge- Gemüsebauer am Wohlergehen seiner Sa- fährten und Protzkutsche – wie es uns die Foto: Benjamin Thorn_pixelio.de latköpfe. Selbstverständlich will er, dass sie Werbung vorlebt. Wir brauchen Platz für gesund bleiben und groß werden und ein Einkäufe, sinnvolle Rückspiegel und eine erfülltes Gemüseleben verbringen. Das hat Bauweise, die nicht mit jedem Kinderan- Information vor Emotion aber seine Grenzen: Bei der Ernte versteht schnallen den nächsten Schritt zum Hexen- Frauen treffen Entscheidungen anders, sie der Bauer keinen Spaß.“ schuss mitliefert. wollen mehr wissen, sind kritischere Kun- Aber das betrifft Männer und Frauen glei- Wir haben außerdem keine Lust mehr, im dinnen und haben nicht die Wirkung nach chermaßen. Womit wir also doch beim Baumarkt ein Werkzeug angedreht zu be- außen im Blick, sondern den tatsächlichen Gendermainstreaming in dieser Glosse ge- kommen, das zu schwer, zu laut ist, zu große Nutzen. In Amerika mag es vielleicht rei- landet sind. In diesem Sinne wünsche ich Griffe und sonst noch erfolgshindernde In- chen, den Akkubohrer in Pink anzubieten, Ihnen, dass Sie gesund bleiben und ausrei- nereien beheimatet, wenn es auch Alterna- in Europa geht die Firma Bosch den erfolg- chend viel wissen über Ihr Produkt. 01/2012 dreieck
  • 15. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 15 Erotisches Kapital – Profit oder Stigma? … unter diesem Motto wird der bereits 19. Salzburger Frauensalon am 3. Juli 2012 ab 19.00 Uhr in St. Virgil stehen. Erotisches Kapital wird vermarktet wie nie alles politisch und feministisch korrekt ist. zuvor. Frauen sind dabei nicht die Haupt- Die Salonieren fragen sich an diesem gewinnerinnen – warum nicht? Kapital aus Abend: Wer profitiert von weiblichen Wer- weiblichen Reizen lässt männliche Briefta- ten? Dürfen kluge Frauen attraktiv und punkt erringen – ohne Vorurteile, aber mit schen dick werden, während Frauen, die sexy sein? Welche ethischen Bewertungen selbstbewusstem Auftritt? ihres für sich erfolgreich nutzen, meist stecken hinter der Macht des erotischen Salonieren Sie mit, eine Anmeldung ist verächtlich abgewertet werden. Frauen Kapitals? Wie können Frauen in dieser erforderlich: St. Virgil Salzburg, Tel: 0662- müssen ohne Flirt erfolgreich sein, damit Kontroverse ihren persönlichen Stand- 65901-514. Die Salonieren: Mag. Brigitte Singer (Salzburger Bildungswerk), Mag. Alexandra Schmidt (Frauenbüro der Stadt Salzburg), Dr. Claudia Pichler (Stabsstelle für Chancengleichheit, Anti-Diskriminierung und Frauenförderung des Landes Salzburg), Mag. Edeltraud Zlanabit- nig-Leeb (Katholisches Bildungswerk). Gut geplant ist halb gewonnen! Kooperationsangebot von Forum Familie Tennengau und „Frau Arbeit“ zum Wiedereinstieg nach der Karenzzeit VON CLAUDIA WEISS G ute Rahmenbedingungen zur Ver- Als Expertinnen besuchen Danielle Bidasio Foto: Frau Arbeit einbarkeit von Familie und Beruf sind und Corona Rettenbacher auf Anfrage kos- nötig wie nie zuvor. Immer bessere tenlos Eltern-Kind-Zentren und Gruppen Maßnahmen werden geschaffen, die den im Tennengau und informieren die Frauen, beruflichen Wiedereinstieg nach der Karenz während die Kinder spielen. Das Konzept erleichtern sollen. Denn der Wiedereinstieg hat sich bereits bewährt: Die Besuche von nach Kinderbetreuungszeit und Karenz ge- zwei EKIZ-Gruppen in der Gemeinde St. staltet sich für die Mütter oft schwierig. Koloman ist bei den Frauen sehr gut ange- Viele Fragen stellen sich: Was ist meine Be- Danielle Bidasio (2. v.li.) und Corona Retten- kommen. Fragen zu Elternteilzeit, Kinderbe- rufserfahrung noch wert?, Wie formuliere bacher (re.) bei ihrem Besuch der EKIZ-Gruppe treuung, Weiterbildung oder auch zu Geld ich ein Bewerbungsschreiben?, Welche in St. Koloman. für die Familienkassa konnten beantwortet Möglichkeiten der Weiterbildung habe ich?, werden. Wie kann ich diese finanzieren?. tung von Frauen: „Je sorgfältiger Frauen ih- ren Wiedereinstieg planen, desto besser und Das kostenlose Angebot richtet sich an alle Beruflicher Wiedereinstieg erfordert neben schneller gelingt dieser auch. Ich unterstütze Eltern-Kind-Gruppen im Tennengau. der Beantwortung dieser Fragen auch eine die Frauen in ihrem Vorhaben und dabei, genaue Planung. Die Kinder müssen be- dass sie den roten Faden für ihren beruf- Bei Interesse einfach Dr. Danielle Bidasio, treut, der Alltag organisiert und die Fami- lichen Neubeginn finden“. Gemeinsam mit Handy: 0664-254 44 50, oder Mag. Corona lie auf die veränderte Situation vorbereitet Mag. Corona Rettenbacher vom Forum Fa- Rettenbacher, Handy: 0664-856 55 27, kon- werden. Doch wo anfangen? milie Tennengau wurde nun dafür ein neues taktieren. Angebot geschaffen, um die Frauen dort Dr. Danielle Bidasio von „Frau Arbeit“ weiß abzuholen, wo sie in ihrem Bestreben nach Claudia Weiß ist Mitarbeiterin von „Frau Arbeit“ im aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Bera- beruflichem Wiedereinstieg stehen. Tennengau dreieck 01/2012
  • 16. 16 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung Warum lesen?! VON BIRGIT HEINRICH I mmer schon war Lesen die Schlüssel- qualifikation für den Bildungserwerb schlechthin, und doch haben sich die Ansprüche an die Lesekompetenz durch die veränderten gesellschaftlichen Rahmen- Foto: Fotolia bedingungen und die Veränderungen am Arbeitsmarkt vervielfacht. Kinder von heute werden sich lebenslang fort- und weiterbil- den (müssen). Sie werden mehr denn je auf am Beginn des Leselernprozesses auftre- daher lesen sie kaum noch Geschichten in flüssiges, schnelles und automatisiertes Le- tende Leseschwierigkeiten erkennen. In der ihrer Herkunftssprache vor. sen und effizientes Erfassen des Leseinhalts 3. und 5. Schulstufe findet dann bei jedem Was viele nicht wissen: Für die Sprachent- angewiesen sein. Lesen heißt heute mehr Kind das Salzburger Lesescreening statt, ein wicklung (Literacy) ist der grammatische denn je Kontakt haben (können). Mittels in ganz Österreich angewandtes Verfahren, und literarische Aufbau auch in der Erst- Handy, iPhone, Facebook, SchülerVZ, uvm. welches den Lesestand der Kinder mit dem sprache von besonderer Bedeutung. Darauf sind die Kinder sozial verbunden, so ist Le- Ziel erhebt, in den Klassen Tendenzen zu baut das Projekt „Lesetrolleys gehen auf sen aus dem Leben unserer Kinder nicht erkennen und gezielte Fördermaßnahmen Reisen“ auf. Da es in kleineren ländlichen mehr wegzudenken. Der Leseerziehung in zu setzen. Bibliotheken und manchmal auch in den der Schule kommt hier besondere Bedeu- Familien mit Migrationshintergrund an tung zu. In dieser Ausgabe möchten wir Lesetrolleys gehen auf Reisen erstsprachlicher Literatur mangelt, wur- Ihnen daher einige schulische Initiativen Im Land Salzburg besuchen viele Kinder den gemeinsam mit allen Muttersprach- aus Salzburg vorstellen sowie kindgerechte mit anderen Erstsprachen die Schule. Wäh- lehrerInnen des Landes Salzburg themen- Förderansätzen und -maßnahmen aufzei- rend vor dem Kindergarten- und Schulbe- spezifische Lesekoffer mit Literatur in den gen. such ihre Kommunikation und ihre Sozial- gängigsten Sprachen befüllt. So finden kontakte vorwiegend in ihrer Erstsprache sich darin Bücher auf Bosnisch/Kroatisch/ Lesediagnostik in Salzburg passierten, kommt es ab dem Kindergar- Serbisch, Türkisch, Albanisch, Arabisch und In den letzten vier Wochen der ersten Volks- ten- bzw. Schuleintritt zur Verschiebung Tschetschenisch. Mit fahrbaren Trolleys rei- schulklasse wird landesweit bei jedem Kind des Sprachschwerpunktes in Richtung sen mehrsprachliche LehrerInnen durch das eine Leseprobe von der Klassenlehrerin Zweitsprache. Das Erlernen des Alphabets, Land und erfreuen Kinder und ihre Familien durchgeführt. Diese soll der Früherkennung des Lesens und Schreibens geschieht jetzt mit Tiergeschichten, Krimis, Mädchenbü- von Leseentwicklungsschwächen dienen, größtenteils in Deutsch. Dadurch lesen Kin- chern, Abenteuergeschichten in verschie- um im darauffolgenden Jahr mit einem in- der verstärkt in der deutschen Sprache, aber denen Schwierigkeitsniveaus. Und es zeigt dividuellen Angebot und einer speziellen zu wenig in ihren Erstsprachen. Auch die El- sich: Lesen verbindet die Sprachen! Förderung auf das Kind eingehen zu kön- tern der Kinder mit Migrationshintergrund Dipl. Päd. Mag. Birgit Heinrich ist Landesschulin- nen. Dieses sogenannte Screeningverfah- versuchen ab Schulbeginn verstärkt, den spektorin des Landesschulrates Salzburg und The- ren ist seit 2004 im Einsatz und soll schon Kindern die „Zielsprache“ näher zu bringen, menverantwortliche für das Lesen an Pflichtschulen. 01/2012 dreieck
  • 17. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 17 Lesefee und Ichmael … Das Institut für Elternbildung im Salzburger Bildungswerk erkannte die Wichtigkeit des Themas Lesen bzw. Leseförderung und entwickelte ebenfalls Angebote und Projekte, wie zum Beispiel die Lesepatenschaften in Kooperation mit den Landeschulinspektoren, die von örtlichen Bildungswerken, Gemeinden, Bibliotheken und Volksschulen kreativ genutzt werden können. Vortrag: Lesefreude Starke Kinder – Hilfe, ein Krokodil früh wecken Starke Bücher liegt unter meinem Kinder erzählen Eltern und Eltern ihren Kindern. Vom Leben, von Abenteuern und Michael hat einen unsichtbaren Freund, den Ichmael. Gemeinsam sind die beiden stär- Bett … von kleinen wie großen Sorgen. Bereits vor ker als einer allein. Ein schüchternes kleines Gemeinsam mit der Germanistin Dr. Chris- Schulbeginn begegnen Kinder geheimnis- Mädchen mit Sommersprossen entdeckt, tina Repolust lernen Eltern und Kinder wie vollen Zeichen, Buchstaben genannt: Mit dass es irgendwo am Rande einer kleiner Bücher und Lesen Fantasie fördern und wie Neugierde verfolgen sie die Reihenfolge Stadt ein besonderes Mädchen mit Som- Geschichten für Kinder so erlebbar gemacht der Buchstaben, setzen Wörter zusammen. mersprossen und roten Haaren gibt: Pippi werden, dass sie in die Hosentasche passen, Lesen lernen wird zur Freude, eine Heraus- Langstrumpf stärkt das Selbstbewusstsein im Kinderleben aufblitzen, zu Freunden forderung. Vorleserituale und Erzählrituale und hinterlässt die Idee, dass Mut belohnt werden, mit denen Frösche das Futter fin- im Alltag eingebaut, fördern die Lesefreu- wird. Lesend begegnen Kinder – und auch den und die auch Wege ins Kinderherz öff- de. Sachbücher für Kinder und Leseanfän- Erwachsene – immer wieder Lebensspuren nen. gerInnen, Reime und Fingerspiele, einfache und Handlungsmustern, die sie sich zum (BS) Geschichten zum Lesen – diese Elemente Vorbild nehmen. stehen im Zentrum des Vortrages „Lese- Sie klappen die Buchdeckel zu und sind bei freude früh wecken“ mit anschließender ihrer Lektüre eine wenig größer, stärker und Wollen auch Sie eines dieser Diskussion. mutiger geworden. Eine Auswahl an stär- Angebote nutzen? kenden Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern Nähere Informationen erhalten Sie in unterstützt diesen Leseprozess. „Starke Kin- unserem Institut für Elternbildung bei der – Starke Bücher“ zeigt exemplarisch das Mag. Brigitte Singer, Tel: 0662-872691-15, Die Lesefee kommt zeitlos Stärkende besonders in den Büchern E-Mail: b.singer@sbw.salzburg.at. und liest vor! von Astrid Lindgren sowie in ausgewählten Beispielen aktueller Angebote auf. Dass Vorlesen will gelernt sein! Für ein paar ge- Angsthaben und Mutigwerden zusam- mütliche Augenblicke und spannende Stun- men gehören, wird ebenfalls thematisiert, den kommen ausgebildete Vorleserinnen in schließlich brauchen auch HeldInnen eine Kindergruppen, Schulklassen, Bibliotheken, sichere Bodenhaftung. Seniorenheime oder Gemeindezentren und bringen zu vereinbarten Themen Lesestoff mit. Nicht nur Kinderaugen und Ohren lau- schen den spannenden Geschichten, die hier vorgelesen werden. Ein Beitrag zur Le- seförderung in der Schule und ein beliebtes Freizeitangebot, das jenseits von Medien- Foto: Dr. Christina Repolust überfluss Geschichten im Kopf entstehen lässt und Abenteuer greifbar nah herbei- zaubert. „Die Lesefee kommt und liest vor!“ wird auch in Türkisch angeboten. dreieck 01/2012
  • 18. 18 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng Grafiken: Albert Gruber Aktives Altern und Generationensolidarität Jahresschwerpunkt der Gemeindeentwicklung Salzburg 2012 D ie Gemeindeentwicklung Salzburg widmet sich jährlich einem Betätigung. Dürmentingen und Riedlingen fördern das Engage- für Gemeinden und BürgerInnen interessanten Thema. 2012 ment ihrer BürgerInnen und können ihnen daher höhere Lebens- beschäftigen sich eine Exkursion sowie eine Veranstaltungs- qualität sowie eine zusätzliche Altersvorsorge bieten. reihe mit den Themen „Aktives Altern und Generationensolidarität“, angelehnt an das Europäische Jahr des Aktiven Alterns und der So- lidarität zwischen den Generationen. Dieses soll uns Gelegenheit Gut versorgt im Ort geben, darüber nachzudenken, dass die EuropäerInnen länger leben Altersversorgung und Altersvorsorge und länger gesund bleiben als je zuvor – und dass wir uns der Chan- in Gemeinden cen bewusst werden, die darin stecken. Aktives Altern ist der Schlüs- 24. Mai 2012, 13.00 bis 17.00 Uhr sel zur Wahrung der Solidarität zwischen den Generationen in Ge- Fachtagung im Kolpinghaus Salzburg, sellschaften mit immer mehr älteren Menschen. Lesen Sie hier mehr Adolf-Kolping-Straße 10, Salzburg. In über die spannenden Inhalte der einzelnen Veranstaltungen. Kooperation mit dem Referat für Ge- nerationen des Landes Salzburg Die Gemeinde sind wir, wir tun was dafür 93 Prozent der älteren Menschen leben in einer ganz normalen Wohnung. Den meisten ist es wichtig, so lange wie möglich in der vertrauten Wohnumgebung, im Ort bleiben zu können – auch wenn sie auf Hilfe und Pflege angewiesen sind. Denn Wohnen ist nicht nur ein Grundbedürfnis. Die Wohnung eines Menschen ist gleichzeitig Ausdruck seiner Persönlichkeit, privater Rückzugsort und Raum für Von 20. bis 21. April 2012 findet eine zweitägige Exkursion nach die Begegnung mit Angehörigen, Freunden und Nachbarn, kurz: Baden-Württemberg statt. Besucht werden die beispielhafte Bürger- ein Zuhause. Bei dieser Veranstaltung lernen Sie neue Modelle und kommune Dürmentingen und die Seniorengenossenschaft Riedlin- Formen der Selbsthilfe, der organisierten Nachbarschaftshilfe, Al- gen. tersversorgung und Altersvorsorge kennen. Aufgrund demografischer Veränderungen (mehr ältere, weniger er- werbstätige Menschen) und der anhaltenden Finanzkrise erscheint Mein Engagement im Ort es für die Zukunft unumgänglich, dass die Gemeinden Nachbar- Wie kann die Gemeinde das Potenzial aller BürgerInnen in der Ge- schaftshilfe, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Engagement meinde fördern, nutzen und wertschätzen? aktivieren und nutzen, um ihre Aufgaben (vor allem) im sozialen Be- Workshop, 5. Juli 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr reich bewältigen zu können. Viele Menschen sind auch mit zuneh- TriBühne Lehen, Tulpenstraße 1, Salzburg. In Kooperation mit der mendem Alter sehr vital und haben Interesse an einer sinnvollen EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein 01/2012 dreieck
  • 19. G emei n deentw ick lu ng | 19 Gemeindeaufgaben beschränken sich nicht nur auf Straßenbau, Auch Angehörige brauchen „Pflege“ Wasser- und Müllentsorgung. Gemeinden sind auch für die Bereiche Abschlusstagung NaMaR – Netzwerk für pflegende Angehörige Bildung, Gesundheit sowie für eine menschenwürdige Altersversor- 10. Oktober 2012, 10.00 bis 16.00 Uhr gung zuständig. Bisher wurden viele Dienstleistungen der Daseins- St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, Salzburg vorsorge von der öffentlichen Hand erbracht oder zumindest orga- nisiert. Dies ist aus vielerlei Gründen nicht mehr finanzierbar und Pflegende Angehörige schenken pflegebedürftigen Menschen Tag auch nicht immer sinnvoll. In Zukunft kann ehrenamtliches Engage- für Tag ihre Arbeitskraft, Anteilnahme, Fürsorge, Liebe und Zuwen- ment dem schleichenden Leistungsabbau, einem Qualitätsverlust dung. Oft wird dies als selbstverständlich hingenommen und von entgegenwirken und Lebensqualität erhalten. In einem Workshop der Umgebung wenig beachtet, da von außen nicht wahrgenom- für verschiedene Altersgruppen wird erarbeitet, wie die Gemeinde men werden kann, wie viel Kraft und Energie die Betreuung von bürgerschaftliches Engagement, auch junger Menschen, fördern pflegebedürftigen Menschen benötigt. und wertschätzen kann. Die Wichtigkeit der Begleitung und Entlastung von pflegenden An- gehörigen wird mit dieser Tagung unterstrichen. NaMaR (Netzwerk für alte Menschen im alpenländischen Raum) ist ein gemeinsames Bürgerschaftliches Engagement im Projekt der Caritas Salzburg, Caritas München-Freising und der Spannungsfeld von Politik, Bürgerschaft und Caritas Innsbruck. Verwaltung Workshop mit Gemeinderätinnen und Gemeinderäten Informationen und Anmeldung: 5. Juli 2012, 17.00 bis 20.00 Uhr Gemeindeentwicklung Salzburg, Tel: 0662-872691-27 SIR, Schillerstraße 25, Salzburg gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at www.gemeindeentwicklung.at Neue Formen der Engagementförderung und der Bürgerbetei- ligung benötigen ein neues Rollen- und Selbstverständnis von Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung. Die gewählten Politi- kerInnen im Gemeinderat sollten sich vom „Macher“ zum „Förde- Informationen zum Europäischen Jahr rer“ wandeln. Von ihnen wird erwartet, Potentiale und Projekte zu entdecken, zu mobilisieren, miteinander in Verbindung zu bringen, Richtlinienkompetenz wahrzunehmen und Anerkennung zu geben. Durch aktives Altern erhalten die Generation der geburten- Die bestehende Form der repräsentativen Demokratie soll dabei starken Jahrgänge und die älteren Erwachsenen von morgen die nicht ersetzt, sondern ergänzt werden. Chance, l änger im Erwerbsleben zu bleiben und ihre 3 Erfahrungen weiterzugeben, Förderung Bürgerschaftlichen Engagements als 3 weiter aktiv am gesellschaftlichen Leben sich Aufgabe der Verwaltung Workshop mit MitarbeiterInnen von Gemeindeverwaltungen zu beteiligen und 6. Juli 2012, 9.00 bis 12.00 Uhr 3 in möglichst gesundes und erfülltes Leben e SIR, Schillerstraße 25, Salzburg zu leben. Wenn Städte und Gemeinden zukunftsfähig bleiben wollen, kommt Aktives Altern ist auch der Schlüssel zur Wahrung der Solidarität es darauf an, dass Bürgerschaft, Kommunalpolitik und Kommunal- zwischen den Generationen in Gesellschaften mit immer mehr verwaltung bei öffentlichen Vorhaben und Aufgaben in einer neu- älteren Menschen. en Weise verantwortlich zusammenwirken: von der Planung über Die Herausforderung für PolitikerInnen und Interessensträge- die Entscheidung bis zur Umsetzung. rInnen wird darin bestehen, die Möglichkeiten für aktives Altern Dabei soll auch die Kommunalverwaltung nicht nur bürgerorien- im Allgemeinen und insbesondere für ein unabhängiges Leben tiert und effizient bestimmte Dienstleistungen erbringen, sondern im Alter zu verbessern. Dabei werden sie sich so unterschied- Bürgerbeteiligung und Bürgerschaftliches Engagement aktiv auf- lichen Bereichen wie Beschäftigung, Gesundheitsversorgung, greifen, unterstützen und ermöglichen. Dies gilt für alle Zuständig- Sozialdiensten, Erwachsenenbildung, Freiwilligentätigkeit, Woh- keitsbereiche, also für städtebauliche Fragen und Projekte ebenso nungswesen, IT-Dienstleistungen und Verkehr zuwenden müs- wie für kulturelle und soziale, aber auch für Fragen der Budgetge- sen. staltung oder in Teilen der ordnungsrechtlichen Aufgaben. Wie kann ein solches „ermöglichendes“ Verwaltungshandeln in der Praxis konkret aussehen? Und welche Voraussetzungen und Rahmen- bedingungen braucht es? Darum soll es in diesem Workshop gehen. dreieck 01/2012
  • 20. 20 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng Wichtiger und verlässlicher Partner Die Gemeindeentwicklung Salzburg kann auch 2012 auf die großzügige Unterstützung von Raiffeisen Salzburg zählen. D ie für die Gemeindeentwicklung ressortzuständige Landesrätin Dr. Tina Widmann und Raiffeisen-Ge- neraldirektor Dr. Günther Reibersdorfer unterzeichneten kürzlich den Sponsor- vertrag 2012. Auf die langjährige Zusam- menarbeit könne man stolz sein, zogen Widmann und Reibersdorfer Bilanz. „Als verlässlicher Partner und Hauptsponsor hat Raiffeisen maßgeblich dazu beigetra- gen, dass in den Projektgemeinden des Landes vielfältige Ideen und Vorhaben verwirklicht werden konnten“, betonte Tina Widmann, die auf eine noch mög- lichst lange Zusammenarbeit hofft. Foto: LPB Sich rasch ändernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen verlangen laufend Die Zusammenarbeit wird fortgesetzt! Tina Widmann und Günther Reibersdorfer bei der nach neuen Zielsetzungen. Der Raiffei- Vertragsunterzeichnung. senverband Salzburg ist ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, in der Gemeindeentwicklung Zukunftsthemen Es ist oft nicht leicht, die zum Teil wider- Schwerpunkt: Aktives Altern der Salzburger Gemeinden aufzugreifen sprüchlichen Erwartungen an den Umfang 2012 widmet sich die Gemeindeentwick- und Schwerpunkte zu setzen. „Wir bau- der kommunalen Leistungen, an das Bür- lung Salzburg schwerpunktmäßig unter en als Salzburger Bank auf die Zukunfts- gerengagement und die Eigenverantwor- anderem dem „Europäischen Jahr des ak- sicherung in der Region. Dabei geht es tung zu vereinbaren. Aber genau das sind tiven Alterns und der Solidarität zwischen nicht nur um Wertschöpfung, sondern die Faktoren, die darüber entscheiden, wie den Generationen“. Dazu werden drei vor allem auch um den Erhalt der regio- zukunftsfähig eine Gemeinde aufgestellt Veranstaltungen und eine Exkursion an- nalen Identität. Das Engagement für die ist. Generationengerechte, nachhaltige geboten. „Aktives Altern ist der Schlüssel lokale Gemeinschaft bildet für die Raiff- und zukunftsorientierte Gemeindepolitik zur Wahrung der Solidarität zwischen den eisenbanken einen festen Bestandteil wird nur dann funktionieren, wenn Bürger Generationen in Gesellschaften mit immer ihrer Identität“, betonte Generaldirektor und Bürgerinnen Mitverantwortung über- mehr älteren Menschen“, zeigte sich Tina Dr. Günther Reibersdorfer anlässlich der nehmen. Tina Widmann: „Ich bin dankbar Widmann bei der Vertragsunterzeich- Vertragsunterzeichnung. „Unser Engage- für die vielen Menschen im Land Salzburg, nung überzeugt und verwies dabei auch ment ist nachhaltig angelegt und zielt da- die sich freiwillig engagieren oder ehren- im Besonderen auf die zahlreichen Aktivi- rauf ab, überall in Salzburg die wirtschaft- amtlich tätig sind. Ohne ihr Engagement, täten des Salzburger Bildungswerkes. „Ich liche Entwicklung und die Lebensqualität die gelebte Solidarität und die gegensei- bin sehr froh, dass sich die Gemeindeent- zu fördern.“ tige Unterstützung könnte unsere Gesell- wicklung Salzburg heuer dieses wichtigen schaft nicht existieren“. Themas annimmt“. (MiHa) 01/2012 dreieck
  • 21. G emei n deentw ick lu ng | 21 Auf Barrieren verzichten www.gemeindeentwicklung.at: Die neue Homepage der Gemeindeentwicklung Salzburg A b sofort tritt die Gemeindeentwicklung Salzburg im neuen, Suchfunktion sowie die Berücksichtigung einer völligen Barriere- übersichtlichen und vor allem völlig barrierefreien Design freiheit. So können unter www.gemeindeentwicklung.at nun auch auf. Im Mittelpunkt des Relaunches standen neben der gra- Menschen mit besonderen Bedürfnissen ohne Einschränkungen phischen Anpassung vor allem die Optimierung der Navigation und surfen und Informationen zu Projekten oder Förderungen finden. Künftig finden die UserInnen neben Aktuellem und Angeboten unter dem Menüpunkt „Aktivitäten“ bereits bewährte, aber auch innovative Aktionen und Projekte, wie beispielsweise das Gene- rationendorf oder das Projekt „Altern in guter Gesellschaft“. Unter „Service“ werden auf einen Blick wichtige Tipps und hilfreiche Links sowie Antragsformulare für die soziale Gemeindeentwicklung, aber auch Ortsbild- und Raumentwicklung einer Gemeinde zur Verfü- gung gestellt. Barrierefreies Content-Management-System In Zusammenarbeit mit Mag. Markus Weisheitinger-Herrmann vom Institut für Medienbildung wurden die W3C-Richtlinien zur Barriere- freiheit berücksichtigt. Konkret bedeutet das, dass bei der Konzep- tion des Grundgerüsts der Seite auf Header, Navigations-, Hauptin- halts- und Zusatzspalte geachtet wurde. Der Text wird dynamisch Die von IMB gestalterisch und von SIR und Salzburger Bildungswerk inhalt- über das System des jeweiligen Users/der jeweiligen Userin darge- lich konzipierte Seite setzt auf schnelle Navigation und Volltext-Suche. stellt und ist somit anpassungsfähig. (MP) | E uro p a u n d Po l i t i s c h e B ildung Sehenswert: Die Dokumentation Obersalzberg D Foto: Institut für Zeitgeschichte München- as Institut für Europa und das Obersalzberg dient damit der historischen Berlin/Foto: Max Köstler, Berchtesgaden Renner-Institut Salzburg luden vor Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. kurzem gemeinsam zu einer Exkur- sion auf den Obersalzberg. Der Obersalz- Wir bedanken uns bei Prof. Wolfgang berg, seit 1923 Hitlers Feriendomizil, wur- Wintersteller für die vielen Informationen, de nach 1933 zum zweiten Regierungssitz die er uns beim Besuch der Dokumenta- neben Berlin ausgebaut. tion vermittelte. Die Ausstellung ist auch für Einzelpersonen zugänglich und ausge- Die Dokumentation Obersalzberg ist ein und der Geschichte des Nationalsozialis- sprochen informativ. Von April bis Oktober vom Institut für Zeitgeschichte München- mus auseinanderzusetzen. Ergänzend zu ist sie täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr (letzter Berlin im Auftrag des Freistaats Bayern der Dauerausstellung geschieht dies mit Einlass 16.00 Uhr) geöffnet. (FT) konzipierter Lern- und Erinnerungsort. Sie Wechselausstellungen, Vorträgen und Ver- bietet am historischen Ort die Möglichkeit, anstaltungen sowie einem umfangreichen Weitere Informationen: sich mit der Geschichte des Obersalzbergs Bildungsangebot. Die Dokumentation www.obersalzberg.de dreieck 01/2012