1. Sterben in Zürich
Dr. Cornelia Schwierz
Judith Riegelnig
Statistik Stadt Zürich
Regula Ehrliholzer
2. Sterben in Zürich
• Wie lange leben Zürcher/-innen?
• Wann und wo sterben Zürcher/-innen?
• Was beeinflusst die Lebenserwartung?
• Woran sterben Zürcher/-innen?
• Wer lässt sich wie bestatten?
3. Das grosse Sterben: die Pest
Arnold Böcklin: Die Pest (1898)
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
14. bis 17. Jahrhundert
Erster Ausbruch im Jahr 1348.
Im Jahr 1439 sterben innerhalb von
10 Monaten 3000 Personen.
Im Jahr 1444 zählt die Stadt nur noch
1060 Bürger.
4. Weitere Seuchen
• Bis ins 20. Jahrhundert: Pocken,
Ruhr, Syphilis, Cholera, Typhus.
• Typhus: Im Jahr 1884 erkranken
600 Personen. 60 Menschen
sterben daran.
• Spanische Grippe: 1918 geht als
Unglücksjahr in die Geschichte
ein. 902 Todesfälle in der Stadt
Zürich.
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
5. Heute: Nur noch 8,8 Sterbefälle pro 1000 Einwohner
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
18. Sterblichkeit und Vermögen
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
Frauen (verheiratet) Männer (verheiratet)
Alter
Sterberate (pro 1000 Einwohner/-innen)
20. Todesursachen in der Stadt Zürich, 2006-2010
Frauen
Männer
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
21. Entwicklung der wichtigsten Todesursachen seit 1877
ganze Schweiz
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
Herzkreislauf
Krebs
Unfälle und Gewalt
Aus:C. Junker, Schweiz Med Forum 2013; 13(3):55-56
Daten: Bundesamt für Statistik
Tuberkulose
Lungenentzündung
Infektionskrankheiten
23. Zeitliche Trends – alle Krebsarten
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/key/01.html BFS, 2012
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/dos/02.html
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
24. Zeitliche Trends - Lungenkrebs
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/key/01.html BFS, 2012
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/dos/02.html
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
25. Aids
ganze Schweiz
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/key/01.html BFS, 2012
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/dos/02.html
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
32. Bestattungsart
• Über 80 % der Personen werden
kremiert
• Seit 1990 hat der Gräber- und
Nischenbestand um 40 Prozent
abgenommen
• Immer mehr Bestattungen in
Gemeinschaftsgräbern
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
33. Das Wichtigste im Überblick
• In der Stadt Zürich gibt es jährlich etwa 3500 Sterbefälle (und 4000
Geburten). Seit 10 Jahren werden wieder mehr Kinder geboren, als
Menschen sterben.
• Die Lebenserwartung nimmt zu. Frauen leben im Schnitt 5 Jahre
länger als Männer. Dieser Unterschied wird aber immer kleiner.
• Personen mit grossem Vermögen sowie Verheiratete haben eine
tiefere Sterberate.
• Mehr junge Menschen sterben durch Suizid als durch Verkehrsunfälle
und Drogen zusammen.
• Bei älteren Menschen sind Herzinfarkt und Krebs die häufigsten
Todesursachen. Sterblichkeit an Lungenkrebs bei Frauen zunehmend.
• Über Dreiviertel der Verstorbenen werden kremiert.
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
34. Für weitere Informationen
https://www.stadt-zuerich.ch/sterbeninzuerich
Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich
Begrüssung
Einleitung: Wir sind von der Statistik, betrachten das Thema «Tod und Sterben» aus der Sicht der Zahlen, die wir haben. Uns ist bewusst, dass dies sehr nüchtern daherkommen kann. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Menschen hinter den Zahlen vergessen.
Wir haben einige Fakten zum Thema Sterben für Sie zusammengetragen.
Wir möchten die folgenden Fragen beantworten, wie lange leben die Zürcherinnen und Zürcher, wann und wo sterben sie…
Bevor wir dazu kommen, werfen wir aber erstmal einen Blick zurück…
…in die Vergangenheit
Vor einigen Jahrhunderten war der Tod allgegenwärtig. Vom 7. bis ins 17. Jahrhundert suchte die Pest auch immer wieder die Stadt Zürich heim.
Der erste Ausbruch war 1348
PEST: 1348 Erster Ausbruch der Pest in der Stadt Zürich
1401 Jahr des «grossen Sterbet»
1439 starben innerhalb von 10 Monaten 3000 Personen
Arnold Böcklin: 2 Jahre vor seinem Tod gemalt. Verlor 8 seiner 14 Kinder und erkrankte an Typhus
TYPHUS: führte zu einem schlechten Image von Zürich im Ausland -> Gründung des Verkehrsbureaus, später Zürich Tourismus
SPANISCHE GRIPPE: gelangte über amerikanische Soldaten nach Europa
Im 20. Jahrhundert verbessern sich die hygienischen Zustände und Medizin macht Fortschritte (Impfungen, antisept. Wundbehandlung, Penicillin)
Jährlich sterben etwa 3500 Personen in der Stadt Zürich.
Nicht einmal ein Hundertstel der Gesamtbevölkerung
Die Todesfälle (und auch Geburten) sind für die Entwicklung der Bevölkerung in ZH heutzutage viel weniger wichtig, als Zu- und Wegzüge
Auch hier sieht man, dass Frauen länger leben.
Es sterben deutlich mehr Frauen ab 80 Jahren als Männer. Hängt aber auch damit zusammen, dass es mehr Frauen in diesem Alter gibt.
Das zeigt, dass Sterbefälle eng mit der jeweiligen Bevölkerungsverteilung zusammenhängen.
Frauen werden noch immer älter als Männer
Lebenserwartungen nähern sich an
Todesfälle im Jahresverlauf. Es gibt eher mehr Todesfälle im Winter. Vor allem bei den Personen ab 80. Meteo macht nicht so viel aus. Wohl vor allem Grippewellen, bei denen die sowieso schon geschwächten alten Personen sterben.
häufig in Spital
Sterbeörtlichkeit hängt stark von Alter ab.
Altersheime erst im sehr hohen Alter relevant: nur 20% der über 80-Jährigen sind im Alterheim
Alte Personen: Männer sterben häufiger zu Hause. Wohl weil sie noch eine Frau haben, die sie pflegt
Wir haben zwei Einflussfaktoren untersucht. Der eine davon ist der Zivilstand. Nur Personen über 60 Jahren.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Zivilstand und dem Sterbealter
Verheiratete Personen wiesen eine tiefere Sterberate auf. Positiver Effekt der Ehe? Zum anderen heiraten kranke Personen eher weniger häufig als gesunde.
Wie sieht es mit dem Vermögen aus? Auch hier gibt es einen Zusammenhang. Personen mit einem steuerbaren Vermögen von über einer Million wiesen eine tiefere Sterberate auf als Personen mit weniger Vermögen.
Geld bringt nicht automatisch ein längeres Leben
Finanzielle Verhältnisse hängen häufig mit anderen Merkmalen zusammen, die sich positiv auf Gesundheit auswirken -> Bildung
Wenn jemand krank ist, gibt er auch mehr aus für Pflege etc. und kann ev. weniger arbeiten
Todesursachen untersucht.
Woher wissen wir das? TU-Statistik des Bundes: Ärzte melden Hauptursache bei jedem Todesfall (Vollerhebung) und oft auch Begleiterkrankungen.
Wichtig: Rate der Sterbefälle nach TU sind nicht gleich Wahrscheinlichkeit an der jeweiligen Ursache zu erkranken.
People with lung cancer have a low survival rate, reflected in abundance of death by lung cancer.
„other“: esp. tumors with more than one location.
Dickdarm: colon; stomach; pancreas
Vor allem Dickdarmkrebs und Prostatakrebs bei Männern zurückgegangen. DD wegen Ernährung; P wegen Früherkennung
Anteil Sterberate von Lungenkrebs an allen Krebssterbefällen stieg von 16% im Jahr 1970 auf 20% im Jahr 2009
1995-2010; bis 2008 assistierte Suizide als Vergiftung
In 16 Jahre 547 Frauen und 857 Männer. = 1404
Im Schnitt: 88 pro Jahr; 7.3 im Monat. 0.24/Tag oder alle 4 Tage ein Suizid.
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=4729
BFS, 2012
Verwitwete Männer deutlich erhöhte Suizidrate (gegenüber anderen Zivilständen und gegenüber Frauen)
1889 erstes Krematorium in Betrieb genommen
1914 bereits mehr als 20 Prozent, die sich kremieren liessen
Mehr als 80 Prozent lassen sich aktuell kremieren (2011: 84%)
2012: etwas über 50 000 Gräber und Nischen
Seit 1990 hat der Gräber- und Nischenbestand um 40 Prozent abgenommen
Immer mehr Leute lassen sich in einem Gemeinschaftsgrab beisetzen. 2012 wählte über ein Drittel der Verstorbenen diese Art der Bestattung.