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Gesellschaft – Individuum – Emanzipation
Lebensführungsseminar Hiddinghausen 29.5.-1.6.2014
Stefan Meretz, Bonn
keimform.de
No rights reserved. Do what you want.
Struktur
Vier Teile:
1. Gesellschaftliche Natur des Menschen (5 Folien)
2. Geschichtlichkeit menschlicher Gesellschaften (3 Folien)
3. Kapitalismus als historisch-besonderer
Vermittlungszusammenhang (1 Folie)
4. Commonismus (22 Folien)
5. Transformation zum Commonismus (4 Folien)
1. Gesellschaftliche Natur des Menschen
!?
Die menschliche Gesellschaft
● Gesellschaft ist ein Kooperationszusammenhang
● Form der gesamtgesellschaftlichen Kooperation ist
historisch spezifisch, sie hängt ab:
● von der dominanten Weise des Mensch-Natur-Stoff-
wechsels unter Nutzung von Mitteln (»Produktivkräfte«)
● von der dominanten Form der gesamtgesellschaftlichen
Vermittlung (»Produktionsverhältnisse«)
► zusammenfassend auch »Produktionsweise« genannt
● Eine Gesellschaftsform kann mehrere Produktionsweisen
umfassen; sie wird in Struktur und Dynamik durch die
dominante Produktionsweise bestimmt
● Der Kapitalismus ist eine historisch-besondere und
endliche Gesellschaftsform
Der gesellschaftliche Mensch
● Menschen stellen die Lebensbedingungen her, unter
denen sie leben (materielle, immaterielle, soziale etc.)
● Geschaffene Lebensbedingungen bilden die Voraus-
setzung für die Schaffung der Lebensbedingungen
►Das heißt auch: Menschen stellen den Kapitalismus her,
der ihre Existenz sichert (wie gut/schlecht auch immer)
● Individuelle Existenz ist gesamtgesellschaftlich vermittelt
● Beteiligung der Menschen ist durchschnittlich zwingend,
nicht aber individuell (Freiheit!)
● Möglichkeitsbeziehung zu den Bedingungen, d.h. es gibt
individuell immer Handlungsalternativen
● Handlungen richten sich danach, wie objektiv die
gesellschaftlichen Ziele und subjektiv die eigenen
Bedürfnisse realisieren
Bedürfnisse
● Bedürfnisse sind die Antriebsgrundlage zu Schaffung der
Lebensbedingungen und Erhaltung der eigenen Existenz
● Bedürfnisse sind somit stets historisch-besondere, d.h.
ihre konkrete Erscheinungsweise ändert sich stetig
● Historisch-übergreifend ist der Bezug auf die
● Teilhabe an der Verfügung über den Prozess der
vorsorgenden Herstellung der Lebensbedingungen
► Produktive Bedürfnisse
● Erhaltung der eigenen leiblich-psychischen Existenz
(Nahrung, Sexualität, Wohlbefinden, Sicherheit etc.)
► Sinnlich-vitale Bedürfnisse
● Art und Ausmaß der Befriedigung der produktiven
Bedürfnisse ist die Voraussetzung für die Qualität der
Befriedigung der sinnlich-vitalen Bedürfnisse
Historisch-übergreifendes und -besonderes
Unveränderlich:
● Gesellschaftliche Menschen = menschliche Gesellschaft
● Gesellschaft = Kooperation = Vermittlungsstruktur
● Vorsorgende Lebenssicherung durch Natur-Stoffwechsel
● Gesamtgesellschaftliche Vermittlung der eigenen Existenz
● Produktive Bedürfnisse: Teilhabe an Schaffung der Bed.
● Sinnlich-vitale Bedürfnisse: Erhaltung d. eigenen Existenz
● Individuelle Freiheit: Handlungsmöglichkeiten
Veränderlich:
● Historisch-konkrete Formen der Realisierung der
allgemeinen Momente der gesellschaftlichen Natur des
Menschen
2. Geschichtlichkeit menschlicher
Gesellschaften
GesellschaftMensch
Entmystifizierung des Kommunismus
● Das übergreifende Allgemeine der gesellschaftlich-
historischen Entwicklung ist der Kommunismus
● Kommunismus ist die Entfaltung der Potenzen des
Mensch-Gesellschafts-Verhältnisses in der Geschichte
GesellschaftMensch
Gesellschaft
Menschen
Menschen Gesellschaft
Menschen Gesellschaft
Historische Epochen des Mensch-
Gesellschafts-Verhältnisses
»Natur-Epoche«
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Gegebenheiten
»Mittel-Epoche«
Reflexion der Mittel
Primat der
»operativen Ebene«
»Beginn der Geschichte«
Reflexion der Zwecke
Primat der
»Handlungsebene«
3. Kapitalismus als historisch-besonderer
Vermittlungszusammenhang
● Getrennte Privatproduktion erfordert Tausch auf Märkten
● Soziale Elementarform des Kapitalismus: Ware
● Ware ist die Spaltung in Produkt und Wert
● Tausch erfordert Vermittlungsmedium: Geld
● Waren-/Geldlogik ist selbstreflexiv: Verwertung von Wert
● Kapital ist die Form der endlosen Verwertung von Wert
● Kapitalismus ist daher autodestruktiv
● Verkehrung von Zweck und Mittel: W-G-W → G-W-G‘
● Verkehrung von Sozialem und Sachlichem: Fetisch
● Exklusionslogik als bestimmende soziale Form
● Ideologien der Selbstzurichtung als gesell. Denkformen
● Widerspruch zw. Selbstentfaltung und Selbstverwertung
Inklusions-Exklusions-Verhältnisse
im Kapitalismus und jenseits davon
Lebensführungsseminar Hiddinghausen 29.5.-1.6.2014
Stefan Meretz
No rights reserved. Do what you want.
Exkurs
Phänografische Annäherung
● In/Exklusion: Ein/Ausschluss von Einzelnen oder Gruppen
● Beispiele: Unternehmen, Kartell, Partei, Bündnis, Markt,
Gewerkschaft, Sexismus, Rassismus, Dünkel, Geld
● Inklusion und Exklusion sind keine getrennten Zustände,
sondern bilden ein (meistens dynamisches) Verhältnis
● Inklusion ist der Exklusion untergeordnet
● Häufig ist Inklusion Mittel zur erfolgreichen Exklusion
● Exklusionslogik: Dynamisches Verhältnis von In- und
Exklusion, bei dem sich die einen auf Kosten der anderen
durchsetzen
► Exklusionslogik erzeugt und vermehrt Exklusionen
Ware und Eigentum als Ursprünge
Doppelcharakter der Ware erzeugt Spaltungen,
gegensätzliche Interessen und Konkurrenz
● Gebrauchswert – Tauschwert
● Konkrete Arbeit – Abstrakte Arbeit
● (Arbeitskraft-)Käufer – (Arbeitskraft-)Verkäufer
● Verwertung – Externalisierung
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● Ausschluss Dritter von der Verfügung über eine Sache
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die einen auf Kosten der anderen durchsetzen
Kritische Psychologie
Wo findet sich die
Exklusionslogik?
Kritische Psychologie
Exklusionslogik
HIER
...und jenseits davon?
Exklusionen sind in keiner Gesellschaft ausschließbar
Auch für eine freie Gesellschaft gilt daher: Inklusion und
Exklusion bilden ein dynamisches Verhältnis
Aber:
● Exklusion ist der Inklusion untergeordnet
● Inklusion ist Mittel zur erfolgreichen Inklusion
● Inklusion ist somit Mittel und Zweck, sie ist Selbstzweck
● Inklusionslogik: Dynamisches Verhältnis von In- und
Exklusion, bei dem die Selbstentfaltung eines jeden die
Bedingung für die Entfaltung aller ist
► Inklusionslogik erzeugt und vermehrt Inklusionen
No rights reserved. Do what you want.
4. Commonismus und Transformation
Struktur:
● Wiederholung: Wie eine Gesellschaft denken?
● Wie den Kapitalismus denken?
● Elementarformen und ihre historische Entwicklung
● Peer-Commons
● Waren-Logik und Commons-Logik
● Wie den Commonismus denken?
● Stigmergie und polyzentrische Selbstorganisation
Wie eine Gesellschaft denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Gesellschaftliche
Vermittlung herstellen
Elementar-
form
Wie eine Gesellschaft denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Gesellschaftliche
Vermittlung herstellen
Elementar-
form
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Wie eine Gesellschaft denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Gesellschaftliche
Vermittlung herstellen
Elementar-
form
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Zusammenhang von
»Produktion für andere«
und
»je eigener Reproduktion«
Wie eine Gesellschaft denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Gesellschaftliche
Vermittlung herstellen
Elementar-
form
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Zusammenhang von
»Produktion für andere«
und
»je eigener Reproduktion«
Soziale
Mikroform
Wie eine Gesellschaft denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Gesellschaftliche
Vermittlung herstellen
Elementar-
form
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Zusammenhang von
»Produktion für andere«
und
»je eigener Reproduktion«
Soziale
Mikroform
Soziale Makroform
Wie damit den Kapitalismus denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Arbeit, Kapital, Markt,
Staat, Familie
Ware
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Sphärenspaltung in
»Produktion für andere«
und
»je eigener Reproduktion«
Soziale
Mikroform
Kapitalistische Warenproduktion
Historische Entwicklung der Elementarformen
Commons
Subsistenz
Produkt
Peer-Commons
Subsistenz:
Traditionelle
Commons-Nutzung
Getrennte
Privatproduktion
von Waren
Vernetzte
Peer-Commons-
ReProduktion
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Peer-Commons
Ressourcen Produkte
Commons
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Naturgüter
Traditionell: Erhalt/
Pflege v. Commons
Neu: Herstellung
neuer Commons
Elementarform der commonistischen
Vermittlung auf ihrer eigenen Grundlage
Waren-Logik und Commons-Logik
Exklusionslogik Inklusionslogik
Bedarfe Bedürfnisse
Externalisierung Internalisierung
Fremde Zwecke Eigene Zwecke
Zeiteinsparung
als Zwang
Zeitverausgabung
als Lebensqualität
Negative Reziprozität Positive Reziprozität
Konkurrenzlogik Kooperationslogik
homo
oeconomicus Mensch
Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit
Strukturelle Vereinzelung Strukturelle Gemeinschaftlichkeit
Formale Gerechtigkeit Empfundene Fairness
Waren-Logik und Commons-Logik
Exklusionslogik Inklusionslogik
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Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit
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Exklusionslogik Inklusionslogik
Bedarfe Bedürfnisse
Externalisierung Internalisierung
Fremde Zwecke Eigene Zwecke
Zeiteinsparung
als Zwang
Zeitverausgabung
als Lebensqualität
Negative Reziprozität Positive Reziprozität
Konkurrenzlogik Kooperationslogik
homo
oeconomicus Mensch
Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit
Strukturelle Vereinzelung Strukturelle Gemeinschaftlichkeit
Formale Gerechtigkeit Empfundene Fairness»Individuelle Entwicklung
geht zu Lasten der
Entwicklung anderer«
»Freie Entwicklung eines
jeden ist Bedingung für die
freie Entwicklung aller«
Wie den Commonismus denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Peer-
Commons
Stigmergie & polyzentrische
Selbstorganisation
Wie den Commonismus denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Peer-
Commons
Materiell: »Produktion«
Personal: »Reproduktion«
Mittel für die ReProduktion
Zusammenhang von
»Produktion für andere«
und
»je eigener Reproduktion«
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Peer-Commons-Produktion
Stigmergie & polyzentrische
Selbstorganisation
Wie den Commonismus denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
Peer-
Commons
Stigmergie & polyzentrische
Selbstorganisation
Koordination
in großen
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Wie den Commonismus denken?
Individuum
Gesellschaft
Lebensbedingungen herstellen
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Stigmergie & polyzentrische
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Selbst-
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Koordination
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● Polyzentrische Selbstorganisation ist ein Mittel zur
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Polyzentrische Selbstorganisation
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Stigmergie: Eigenschaften
● Selbstverstärkende Rückkopplung (Netzwerkeffekt)
● Bedürfnisgetriebene Auswahl, Modifikation und Rekombination
von Aufgaben
● Vermittlung unterschiedlicher Bedürfnisse, Ressourcen,
Begrenzungen und Ziele
● Keine Trennung von Entscheidung und Umsetzung
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● Hohe Effektivität durch Bedürfnisantrieb
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Transaktionsaufwände – im Gegensatz zur Geldlogik)
● Multidimensionale und qualitative Signale über die Nachfrage
(Geld: eindimensional-quantitativ)
● Stigmergic Law: »Given enough people you will find a nerd for
every task which has to be done.«
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● Gesellschaftlich restrukturierte Aufgabenteilung
● Vollständige Transparenz aller Informationen und
(potenzielle) Einsicht in den Gesamtzusammenhang
● Selbstentfaltung: Freiwilligkeit der Tätigkeiten/Beiträge
Tätigkeitsfokus
● Reflexion der Zwecke (statt: Produktion der Mittel)
● Gestaltung der gesellschaftlichen Handlungsziele
● Entfaltung der re-produktiven Bedürfnisse
● Bewusster Umgang mit Begrenzungen (Ressourcen) und
Konflikten
5. Transformation zum Commonismus
Ausgangspunkte Kapitalismus:
● »Mittelepoche« mit Dominanz der Warenproduktion
● PM verkörpern die warenbasierte PW
● Weg der PM-Eroberung und -Umnutzung ausgeschlossen
● Selbstzersetzung der PW durch permanente Krisen
Ausgangspunkte Commonismus:
● »Alt-Commons« als Reste traditioneller PW
● »Peer-Commons« als neue PW
● Selbstentfaltung als Kernelement neuer PKE
● Stigmergie als Kernelement neuer Vermittlung
► Transformation denken mit Fünfschrittmodell
Fünfschrittmodell nach Holzkamp (1983)
Fragestellung:
Wie setzt sich eine
neue Qualität in
einem System mit
dominanter alter
Erhaltungslogik
durch?
Begrenzung:
Das Fünfschritt-
modell eignet sich
für historisch-
dialektische
Entwicklungs-
prozesse
3. Funktionswechsel
(erster qualitativer Sprung)
● Die Keimform tritt aus ihrer Nische heraus und bekommt
eine neue Funktion, bleibt aber nachgeordnet
● Die neue Funktion ist doppelt bestimmt
● trägt zur Systemerhaltung in der alten Logik bei
● eigene Logik ist inkompatibel zur alten Logik
● M.a.W.: Sie kann für das Alte genutzt werden, geht aber
nicht darin auf, sondern erhält ihre neue Qualität
► Peer-Commons haben positive Funktion für den
Kapitalismus (Kostenentlastung, Beschleunigung von
Innovation, Ausweitung von Kooperation), bleiben aber
bzgl. der dominanten Vermittlungsform inkompatibel,
wenngleich von dieser noch abhängig (Geld/Ressourcen)
► Doppelte Funktionalität geht durch die Individuen hindurch
4. Dominanzwechsel
(zweiter qualitativer Sprung)
● Umkehrung des Verhältnisses zwischen bestimmender
und nachgeordneter Funktion
● Punktueller Umschlag, Netzwerkeffekt
● Neue Funktion entfaltet sich auf eigener Grundlage und
wird die dominante Logik der Systemerhaltung
● Alte Funktion tritt zurück, verschwindet aber nicht
notwendig und sofort
► Bedürfnisbasierte stigmergische Vermittlung der
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Gesellschaft - Individuum - Emanzipation

  • 1. Gesellschaft – Individuum – Emanzipation Lebensführungsseminar Hiddinghausen 29.5.-1.6.2014 Stefan Meretz, Bonn keimform.de No rights reserved. Do what you want.
  • 2. Struktur Vier Teile: 1. Gesellschaftliche Natur des Menschen (5 Folien) 2. Geschichtlichkeit menschlicher Gesellschaften (3 Folien) 3. Kapitalismus als historisch-besonderer Vermittlungszusammenhang (1 Folie) 4. Commonismus (22 Folien) 5. Transformation zum Commonismus (4 Folien)
  • 3. 1. Gesellschaftliche Natur des Menschen !?
  • 4. Die menschliche Gesellschaft ● Gesellschaft ist ein Kooperationszusammenhang ● Form der gesamtgesellschaftlichen Kooperation ist historisch spezifisch, sie hängt ab: ● von der dominanten Weise des Mensch-Natur-Stoff- wechsels unter Nutzung von Mitteln (»Produktivkräfte«) ● von der dominanten Form der gesamtgesellschaftlichen Vermittlung (»Produktionsverhältnisse«) ► zusammenfassend auch »Produktionsweise« genannt ● Eine Gesellschaftsform kann mehrere Produktionsweisen umfassen; sie wird in Struktur und Dynamik durch die dominante Produktionsweise bestimmt ● Der Kapitalismus ist eine historisch-besondere und endliche Gesellschaftsform
  • 5. Der gesellschaftliche Mensch ● Menschen stellen die Lebensbedingungen her, unter denen sie leben (materielle, immaterielle, soziale etc.) ● Geschaffene Lebensbedingungen bilden die Voraus- setzung für die Schaffung der Lebensbedingungen ►Das heißt auch: Menschen stellen den Kapitalismus her, der ihre Existenz sichert (wie gut/schlecht auch immer) ● Individuelle Existenz ist gesamtgesellschaftlich vermittelt ● Beteiligung der Menschen ist durchschnittlich zwingend, nicht aber individuell (Freiheit!) ● Möglichkeitsbeziehung zu den Bedingungen, d.h. es gibt individuell immer Handlungsalternativen ● Handlungen richten sich danach, wie objektiv die gesellschaftlichen Ziele und subjektiv die eigenen Bedürfnisse realisieren
  • 6. Bedürfnisse ● Bedürfnisse sind die Antriebsgrundlage zu Schaffung der Lebensbedingungen und Erhaltung der eigenen Existenz ● Bedürfnisse sind somit stets historisch-besondere, d.h. ihre konkrete Erscheinungsweise ändert sich stetig ● Historisch-übergreifend ist der Bezug auf die ● Teilhabe an der Verfügung über den Prozess der vorsorgenden Herstellung der Lebensbedingungen ► Produktive Bedürfnisse ● Erhaltung der eigenen leiblich-psychischen Existenz (Nahrung, Sexualität, Wohlbefinden, Sicherheit etc.) ► Sinnlich-vitale Bedürfnisse ● Art und Ausmaß der Befriedigung der produktiven Bedürfnisse ist die Voraussetzung für die Qualität der Befriedigung der sinnlich-vitalen Bedürfnisse
  • 7. Historisch-übergreifendes und -besonderes Unveränderlich: ● Gesellschaftliche Menschen = menschliche Gesellschaft ● Gesellschaft = Kooperation = Vermittlungsstruktur ● Vorsorgende Lebenssicherung durch Natur-Stoffwechsel ● Gesamtgesellschaftliche Vermittlung der eigenen Existenz ● Produktive Bedürfnisse: Teilhabe an Schaffung der Bed. ● Sinnlich-vitale Bedürfnisse: Erhaltung d. eigenen Existenz ● Individuelle Freiheit: Handlungsmöglichkeiten Veränderlich: ● Historisch-konkrete Formen der Realisierung der allgemeinen Momente der gesellschaftlichen Natur des Menschen
  • 9. Entmystifizierung des Kommunismus ● Das übergreifende Allgemeine der gesellschaftlich- historischen Entwicklung ist der Kommunismus ● Kommunismus ist die Entfaltung der Potenzen des Mensch-Gesellschafts-Verhältnisses in der Geschichte GesellschaftMensch
  • 10. Gesellschaft Menschen Menschen Gesellschaft Menschen Gesellschaft Historische Epochen des Mensch- Gesellschafts-Verhältnisses »Natur-Epoche« Nutzung der natürlichen Gegebenheiten »Mittel-Epoche« Reflexion der Mittel Primat der »operativen Ebene« »Beginn der Geschichte« Reflexion der Zwecke Primat der »Handlungsebene«
  • 11. 3. Kapitalismus als historisch-besonderer Vermittlungszusammenhang ● Getrennte Privatproduktion erfordert Tausch auf Märkten ● Soziale Elementarform des Kapitalismus: Ware ● Ware ist die Spaltung in Produkt und Wert ● Tausch erfordert Vermittlungsmedium: Geld ● Waren-/Geldlogik ist selbstreflexiv: Verwertung von Wert ● Kapital ist die Form der endlosen Verwertung von Wert ● Kapitalismus ist daher autodestruktiv ● Verkehrung von Zweck und Mittel: W-G-W → G-W-G‘ ● Verkehrung von Sozialem und Sachlichem: Fetisch ● Exklusionslogik als bestimmende soziale Form ● Ideologien der Selbstzurichtung als gesell. Denkformen ● Widerspruch zw. Selbstentfaltung und Selbstverwertung
  • 12. Inklusions-Exklusions-Verhältnisse im Kapitalismus und jenseits davon Lebensführungsseminar Hiddinghausen 29.5.-1.6.2014 Stefan Meretz No rights reserved. Do what you want. Exkurs
  • 13. Phänografische Annäherung ● In/Exklusion: Ein/Ausschluss von Einzelnen oder Gruppen ● Beispiele: Unternehmen, Kartell, Partei, Bündnis, Markt, Gewerkschaft, Sexismus, Rassismus, Dünkel, Geld ● Inklusion und Exklusion sind keine getrennten Zustände, sondern bilden ein (meistens dynamisches) Verhältnis ● Inklusion ist der Exklusion untergeordnet ● Häufig ist Inklusion Mittel zur erfolgreichen Exklusion ● Exklusionslogik: Dynamisches Verhältnis von In- und Exklusion, bei dem sich die einen auf Kosten der anderen durchsetzen ► Exklusionslogik erzeugt und vermehrt Exklusionen
  • 14. Ware und Eigentum als Ursprünge Doppelcharakter der Ware erzeugt Spaltungen, gegensätzliche Interessen und Konkurrenz ● Gebrauchswert – Tauschwert ● Konkrete Arbeit – Abstrakte Arbeit ● (Arbeitskraft-)Käufer – (Arbeitskraft-)Verkäufer ● Verwertung – Externalisierung Eigentum als Voraussetzung u. Ergebnis d. Warenproduktion ● Ausschluss Dritter von der Verfügung über eine Sache ● Sanktionierte Grundlage des Handelns gegen andere Ware und Eigentum konstituieren die Exklusionslogik als dynamisches Verhältnis von In- und Exklusion, bei dem sich die einen auf Kosten der anderen durchsetzen
  • 15. Kritische Psychologie Wo findet sich die Exklusionslogik?
  • 17. ...und jenseits davon? Exklusionen sind in keiner Gesellschaft ausschließbar Auch für eine freie Gesellschaft gilt daher: Inklusion und Exklusion bilden ein dynamisches Verhältnis Aber: ● Exklusion ist der Inklusion untergeordnet ● Inklusion ist Mittel zur erfolgreichen Inklusion ● Inklusion ist somit Mittel und Zweck, sie ist Selbstzweck ● Inklusionslogik: Dynamisches Verhältnis von In- und Exklusion, bei dem die Selbstentfaltung eines jeden die Bedingung für die Entfaltung aller ist ► Inklusionslogik erzeugt und vermehrt Inklusionen No rights reserved. Do what you want.
  • 18. 4. Commonismus und Transformation Struktur: ● Wiederholung: Wie eine Gesellschaft denken? ● Wie den Kapitalismus denken? ● Elementarformen und ihre historische Entwicklung ● Peer-Commons ● Waren-Logik und Commons-Logik ● Wie den Commonismus denken? ● Stigmergie und polyzentrische Selbstorganisation
  • 19. Wie eine Gesellschaft denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Gesellschaftliche Vermittlung herstellen Elementar- form
  • 20. Wie eine Gesellschaft denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Gesellschaftliche Vermittlung herstellen Elementar- form Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion
  • 21. Wie eine Gesellschaft denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Gesellschaftliche Vermittlung herstellen Elementar- form Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion Zusammenhang von »Produktion für andere« und »je eigener Reproduktion«
  • 22. Wie eine Gesellschaft denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Gesellschaftliche Vermittlung herstellen Elementar- form Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion Zusammenhang von »Produktion für andere« und »je eigener Reproduktion« Soziale Mikroform
  • 23. Wie eine Gesellschaft denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Gesellschaftliche Vermittlung herstellen Elementar- form Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion Zusammenhang von »Produktion für andere« und »je eigener Reproduktion« Soziale Mikroform Soziale Makroform
  • 24. Wie damit den Kapitalismus denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Arbeit, Kapital, Markt, Staat, Familie Ware Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion Sphärenspaltung in »Produktion für andere« und »je eigener Reproduktion« Soziale Mikroform Kapitalistische Warenproduktion
  • 25. Historische Entwicklung der Elementarformen Commons Subsistenz Produkt Peer-Commons Subsistenz: Traditionelle Commons-Nutzung Getrennte Privatproduktion von Waren Vernetzte Peer-Commons- ReProduktion Wert
  • 26. Peer-Commons Ressourcen Produkte Commons Commoning Naturgüter Traditionell: Erhalt/ Pflege v. Commons Neu: Herstellung neuer Commons Elementarform der commonistischen Vermittlung auf ihrer eigenen Grundlage
  • 27. Waren-Logik und Commons-Logik Exklusionslogik Inklusionslogik Bedarfe Bedürfnisse Externalisierung Internalisierung Fremde Zwecke Eigene Zwecke Zeiteinsparung als Zwang Zeitverausgabung als Lebensqualität Negative Reziprozität Positive Reziprozität Konkurrenzlogik Kooperationslogik homo oeconomicus Mensch Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit Strukturelle Vereinzelung Strukturelle Gemeinschaftlichkeit Formale Gerechtigkeit Empfundene Fairness
  • 28. Waren-Logik und Commons-Logik Exklusionslogik Inklusionslogik Bedarfe Bedürfnisse Externalisierung Internalisierung Fremde Zwecke Eigene Zwecke Zeiteinsparung als Zwang Zeitverausgabung als Lebensqualität Negative Reziprozität Positive Reziprozität Konkurrenzlogik Kooperationslogik homo oeconomicus Mensch Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit Strukturelle Vereinzelung Strukturelle Gemeinschaftlichkeit Formale Gerechtigkeit Empfundene Fairness
  • 29. Waren-Logik und Commons-Logik Exklusionslogik Inklusionslogik Bedarfe Bedürfnisse Externalisierung Internalisierung Fremde Zwecke Eigene Zwecke Zeiteinsparung als Zwang Zeitverausgabung als Lebensqualität Negative Reziprozität Positive Reziprozität Konkurrenzlogik Kooperationslogik homo oeconomicus Mensch Abstrakte Gleichheit Konkrete Besonderheit Strukturelle Vereinzelung Strukturelle Gemeinschaftlichkeit Formale Gerechtigkeit Empfundene Fairness»Individuelle Entwicklung geht zu Lasten der Entwicklung anderer« »Freie Entwicklung eines jeden ist Bedingung für die freie Entwicklung aller«
  • 30. Wie den Commonismus denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Peer- Commons Stigmergie & polyzentrische Selbstorganisation
  • 31. Wie den Commonismus denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Peer- Commons Materiell: »Produktion« Personal: »Reproduktion« Mittel für die ReProduktion Zusammenhang von »Produktion für andere« und »je eigener Reproduktion« Soziale Mikroform Peer-Commons-Produktion Stigmergie & polyzentrische Selbstorganisation
  • 32. Wie den Commonismus denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Peer- Commons Stigmergie & polyzentrische Selbstorganisation Koordination in großen dezentralen Systemen durch lokale Informationen Hinweis- basierte Aufgaben- verteilung durch Selbstauswahl
  • 33. Wie den Commonismus denken? Individuum Gesellschaft Lebensbedingungen herstellen Peer- Commons Stigmergie & polyzentrische Selbstorganisation Selbst- organisierte Netzwerke mit mehreren funktionalen Zentren Begriff aus der Commons- Forschung (nach Ostrom) Koordination in großen dezentralen Systemen durch lokale Informationen Hinweis- basierte Aufgaben- verteilung durch Selbstauswahl
  • 35. Eigenschaften von sozialen Netzwerken Entstehung von sozialen Netzwerken: ● Kleine Netzwerke wachsen langsam und brauchen Input ● Große Netzwerke oberhalb einer kritischen Schwelle wachsen schnell und tragen sich selbst (Netzwerkeffekt) Eigenschaften: ● Große soziale Netzwerke strukturieren sich selbst ● Es bilden sich Hubs mit vielen Verbindungen ● Große Netzwerke sind meist skalenfrei (sind in jeder Größenordnung strukturell gleichartig) Freie Gesellschaft: ● Stigmergie ist ein Wachstumstreiber (Bedürfnisse!) ● Polyzentrische Selbstorganisation ist ein Mittel zur Aufgabenteilung in Netzwerken
  • 37. Stigmergie: Eigenschaften ● Selbstverstärkende Rückkopplung (Netzwerkeffekt) ● Bedürfnisgetriebene Auswahl, Modifikation und Rekombination von Aufgaben ● Vermittlung unterschiedlicher Bedürfnisse, Ressourcen, Begrenzungen und Ziele ● Keine Trennung von Entscheidung und Umsetzung (»knechtende Arbeitsteilung« – Marx) ● Hohe Effektivität durch Bedürfnisantrieb ● Hohe Effizienz durch geringen Overhead (fast keine Transaktionsaufwände – im Gegensatz zur Geldlogik) ● Multidimensionale und qualitative Signale über die Nachfrage (Geld: eindimensional-quantitativ) ● Stigmergic Law: »Given enough people you will find a nerd for every task which has to be done.« ● Skaliert gut für große und komplexe Systeme
  • 38. Makroebene: Eigenschaften Konsequenzen ● Gesellschaftlich restrukturierte Aufgabenteilung ● Vollständige Transparenz aller Informationen und (potenzielle) Einsicht in den Gesamtzusammenhang ● Selbstentfaltung: Freiwilligkeit der Tätigkeiten/Beiträge Tätigkeitsfokus ● Reflexion der Zwecke (statt: Produktion der Mittel) ● Gestaltung der gesellschaftlichen Handlungsziele ● Entfaltung der re-produktiven Bedürfnisse ● Bewusster Umgang mit Begrenzungen (Ressourcen) und Konflikten
  • 39. 5. Transformation zum Commonismus Ausgangspunkte Kapitalismus: ● »Mittelepoche« mit Dominanz der Warenproduktion ● PM verkörpern die warenbasierte PW ● Weg der PM-Eroberung und -Umnutzung ausgeschlossen ● Selbstzersetzung der PW durch permanente Krisen Ausgangspunkte Commonismus: ● »Alt-Commons« als Reste traditioneller PW ● »Peer-Commons« als neue PW ● Selbstentfaltung als Kernelement neuer PKE ● Stigmergie als Kernelement neuer Vermittlung ► Transformation denken mit Fünfschrittmodell
  • 40. Fünfschrittmodell nach Holzkamp (1983) Fragestellung: Wie setzt sich eine neue Qualität in einem System mit dominanter alter Erhaltungslogik durch? Begrenzung: Das Fünfschritt- modell eignet sich für historisch- dialektische Entwicklungs- prozesse
  • 41. 3. Funktionswechsel (erster qualitativer Sprung) ● Die Keimform tritt aus ihrer Nische heraus und bekommt eine neue Funktion, bleibt aber nachgeordnet ● Die neue Funktion ist doppelt bestimmt ● trägt zur Systemerhaltung in der alten Logik bei ● eigene Logik ist inkompatibel zur alten Logik ● M.a.W.: Sie kann für das Alte genutzt werden, geht aber nicht darin auf, sondern erhält ihre neue Qualität ► Peer-Commons haben positive Funktion für den Kapitalismus (Kostenentlastung, Beschleunigung von Innovation, Ausweitung von Kooperation), bleiben aber bzgl. der dominanten Vermittlungsform inkompatibel, wenngleich von dieser noch abhängig (Geld/Ressourcen) ► Doppelte Funktionalität geht durch die Individuen hindurch
  • 42. 4. Dominanzwechsel (zweiter qualitativer Sprung) ● Umkehrung des Verhältnisses zwischen bestimmender und nachgeordneter Funktion ● Punktueller Umschlag, Netzwerkeffekt ● Neue Funktion entfaltet sich auf eigener Grundlage und wird die dominante Logik der Systemerhaltung ● Alte Funktion tritt zurück, verschwindet aber nicht notwendig und sofort ► Bedürfnisbasierte stigmergische Vermittlung der Peer-Commons schließt partielle Zyklen der ReProduktion und erreicht das Niveau inklusiver Reziprozität auf gesamtgesellschaftlicher Ebene; Tauschformen existieren als regressive Reste