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 Perspektiven


         der

 
    Gelderkenntnis
           
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                                          zuvor in
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      - T.I.N.A                    
1. Perspektive




           
ICH und mein Geld
           ...mein Geld ist der
                 Schlüssel
    für (fast) alle Reichtümer dieser
          Welt. Es schenkt mir
      Glück, Freiheit und Macht.

                     
     
     
Das Faszinierende an der Geldlogik aus dieser
Perspektive:

Ich bekomme für bedrucktes Papier überall auf der
Welt von fast jedem fast alles.

OHNE Ansehen der Person

OHNE weitere Bedingungen

OHNE kommunikativen Aufwand

OHNE mich um irgendwelche Hintergründe
                                  zu kümmern

Mein Geld schmeichelt meinem EGO
                       
Schon aus dieser individualistisch eingeengten 
            Perspektive lassen sich auch 
              kritische Fragen stellen:

    Inwieweit macht Geld mich egoistisch, hart, gierig, 
                    geizig, einsam? 
          Süchtig, oberflächlich, berechnend?

                   Frage ich mich zu oft: 
                „ ...was habe ich davon?“
                              
2. Perspektive




           
     
     
12




    10




    8


                                                     Spalte 1
    6                                                Spalte 2
                                                     Spalte 3


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    2




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Menschen in
     Geldnöten
(Geld als Schlüssel für Türen, die
normalerweise verschlossen sind)

Hinter der Faszination des Geldes
      steht der Ausschluss.
                 
Der Ausschluss durch die Geldlogik funktioniert (erschreckend?) 
    zuverlässig. Sie regelt die Teilhabe an der Gesellschaft über eine 
    “Sachgesetzlichkeit“:


    Die unsichtbare Hand   (Adam Smith)
    Das Wertgesetz als automatisches Subjekt (Karl Marx)


    „
    
    –
     “

                                      
Der Ausschluss durch die Geldlogik funktioniert (erschreckend?) 
    zuverlässig. Sie regelt die Teilhabe an der Gesellschaft über eine 
    “Sachgesetzlichkeit“:


    Die unsichtbare Hand   (Adam Smith)
    Das Wertgesetz als automatisches Subjekt (Karl Marx)


    „Ich soll wissen: Ich habe meine Chancen selber in der Hand.
    Wenn ich zu wenig Geld habe, liegt das nur an mir – an meiner 
    individuellen Leistung.“

                                      
Auch aus dieser schon nicht mehr ganz so 
    egozentrierten Sicht läßt sich die Geldlogik partiell 
                       kritisieren.

               Besonders das Problem der

                  Verteilung 
                          und der 

               Gerechtigkeit
                               
3. Perspektive
       Die Geldlogik als 
     gesellschaftliches 
      Betriebssystem

                
     
     
     
An Kassen (und in Banken/ Sparkassen) 
    dominiert es unübersehbar ­  aber vor 
    und hinter diesem Nadelöhr bleibt Geld 
    im Alltag (also auf der sinnlich materiel­
    len Ebene) erstaunlich unauffällig.
                         
Die Leistung von Betrieben (Umsatz,Gewinne) 
    und der gesamten Wirtschaft (BIP) 
    werden in monetären Größen ausgedrückt 
    (ohne ihren Nutzen zu bewerten), und

    50­60 % aller Tätigkeiten
     

    von der Geldlogik überhaupt nicht 
    erfasst.

                                  
Software
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



      hardware
                     
Leider verwechseln auch unsere 
     Experten häufig die beiden Ebenen!
     Experten
Z.B.: 
         Produkt........................................Ware
         Ressource.................................Kapital
         Arbeitsteilung...................Warentausch
         Tätigkeit.......................................Arbeit


                                     
Deshalb ist es eine gute Übung auf die Zukunft, heute 
        schon diese beiden Ebenen und ihre Begriffe
         systematisch (kategorial) zu unterscheiden!
    Hardware = “Stoffwechsel mit der Natur“ (Marx), also 
       allgemeine (natürliche) Lebensbedingung aller 
           Menschen zu allen Zeiten (Reproduktion)
             Produktion, Verteilung, Logistik,
              Infrastruktur, Technik, Wissen... 
    Software = Die jeweilige von den Menschen mehr oder 
        weniger bewusst eingerichtete  Steuerung ihrer 
                         Reproduktion 
                               
     
Die Geldlogik liegt wie eine
        unsichtbare aber höchst wirksame
                    Matrix
    über der „Hardware“, sie ist das Regime,
      nach dem das Ganze funktioniert. Sie
    formt unser Leben, das Denken, Handeln
      und Fühlen bis in die Reflexe hinein...
    Aber sie existiert nur durch die alltäglichen
       Handlungen der Menschen.
                           
Die Geldlogik...
.


        …ist die unbedingt verbindliche,
         objektiv bestehende Realität
               für die Menschen.
         Ihr Leben hängt buchstäblich
         davon ab, dass sie zuverlässig
          und dauerhaft funktioniert.
                        
Die Geldlogik...
.

            ...ist keine natürliche,
                     .
           .

        unabhängig von den Menschen
             bestehende Realität.
          Ihre Existenz und ihr
     Funktionieren hängt vollständig
    von der Aktivität jedes einzelnen
     
              Menschen ab.
                          
4. Perspektive
Der Kern des Betriebssystems „Geldlogik“:
Es übersetzt die bunte Vielfalt menschlichen Lebens 
  in schlichte Zahlen, mit denen man rechnen kann. 
                    Verwandelt also

        Qualitäten  in  Quantität 


                           
     
     
     
     
Das Kernstück der Geldlogik...
...ist der Äquivalententausch: 
Die gesellschaftliche Arbeitsteilung (hardware) ist so 
organisiert (software), dass formal gleiche und freie 
Wirtschaftssubjekte miteinander Waren tauschen.
Damit diese „freiwilligen“ Tauschakte von beiden 
Tauschinteressenten akzeptiert werden, muss es einen 
verlässlichen quantitativen Vergleichsmaßstab geben. 
Völlig verschiedene Objekte und Leistungen sollen 
über die Geldlogik vergleichbar gemacht werden.
                            
         


              Tausch       (            )
 Nicht umgangssprachlich, 
     sondern als Fundamentalkategorie der 
          (modernen) Ökonomie heißt:
            Äquivalententausch
             Als Prinzip von individueller 
  
            Leistung und Gegenleistung
                              
Beim Äquivalententausch denkt, fühlt und 
    handelt jeder für sich 
    gemäß seinen eigenen Interessen.

    Gesellschaft erscheint sekundär 
    als Betätigungsfeld 
    dieser Tauschhandlungen und der eigenen
    Interessen...
                         
5. Perspektive


      1620 
       


           
Die historische Perspektive:
                                 
                         Blick auf den


            Beginn der Neuzeit.
    Die Geldlogik wird zum herrschenden gesellschaftlichen 
                         Betriebssystem 


                                
Neuzeit




     
Qualitativer Sprung
Revolution
Epochenwende
Zivilisationssprung
Zeitalter                           Neuzeit


                      Mittelalter




                                 
Gleichheit aller Menschen
    Schießpulver
    Doppelte Buchführung
    Calvinismus/ Prädestinationslehre
    Moderne Mathematik (Variablen,Funktionen)
    Erwerbsarbeit
    Null statt Eins
    Der leere Raum
    Bauernlegen
    Philosophie (Subjekt­ Objekt)
    Wirtschaftssubjekt
    Säkularisierung
    Taktrhythmus
    Nationalstaat
    Politik
    Politische Ökonomie
    Wissenschaft (Gesetz, Experiment, Fortschritt)
    Fernhandel
    Aufhebung des Zinsverbots
    Einhegung der Allmende
                                       
    Lineare Zeit
Mit der neuzeitlichen Geldlogik hat sich die 
    Menschengattung eine Gesellschaftsform geschaffen, die 
      ihrer eigenen Erfolgsgeschichte als soziale Wesen 
                         widerspricht.

                     Seit 400 Jahren muss 
             jeder einzelne “auf eigene Rechnung“ 
                        handeln, obwohl 
             der gesellschaftliche Zusammenhang 
      faktisch so komplex und intensiv wie nie zuvor ist. 
                Gesellschaft erscheint aber nur 
                  als Mittel für eigene Zwecke.
                                
6. Perspektive
    Ökologie 

            
Nachhaltigkeit
     ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­
      Wachstum


       W ­ G ­ W
    ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­
    G ­ W ­ G (+G)
                
     
...ein solches System kann und darf nur 




                Episode 
                Episode
    bleiben. Seine eigene „wahnsinnige“ Dynamik hat 
         dafür allerdings auch die Voraussetzung 
                        geschaffen:
                            
1. Perspektive
Konkurrenz-individualistisch mit Geld
Geld = Vermögen, Schlüssel - also
elementare Bedeutung für Menschen
2. Perspektive
Konkurrenz-individualistisch ohne Geld
Geld = Ausschlusslogik
3. Perspektive
gesellschaftliches Betriebssystem
Geld = Steuerung des gesellschaftlichen Lebens
4. Perspektive
funktionaler Kern
Geld = notwendige Folge des Äquivalententausches
5. Perspektive
Historische Entstehung
Geld = Logik der Neuzeit                           1620 
 6. Perspektive
 Geld = Wachstumslogik
 
 unvereinbar mit begrenzten Ressourcen
                                 
7. Perspektive

    Keimformen
               
             oder:
      „Was gibt’s Neues?“
               
Aktuelle historische Situation:  Krise

    ●   Keine Krise durch Knappheit, sondern durch 
        Überproduktion und Stau
    ●   immer schlechtere Systemleistung trotz 
        atemberaubender Produktivitätssteigerungen durch die 
        mikroelektronische Revolution (Digitalisierung/ Computer)
    ●   Arbeit (Arbeitsplätze) und Geld (Kaufkraft) – die Basis 
        der Geldlogik – fehlen zunehmend, leisten immer weniger, 
        werden zu Entwicklungsbremsen
                                    
Aktuelle historische Situation:  Chance
    ●   Ende der Industriegesellschaft (Das „Stahlwerk“ ­ die 
        Anpassung der Menschen an die große  Maschinerie­ steht 
        immer weniger im Mittelpunkt)
    ●   Dienste, Information, Wissen, Kommunikation, soziale und 
        emotionale Kompetenz werden immer  wichtiger 
        (Paradigmenwechsel zum „Algorithmus“)
    ●   weltweite hocheffizente Infrastruktur (Weltsprache, 
        Vernetzung durch Internet und Handy, Dezentralisierung, 
        Demokratisierung, Individualisierung)
    ●   Tendenzielle Überwindung von Knappheit (sinkende 
        Produktionskosten, billige Produktionsmittel)
                                      
Spiritualität.
      Z.Zt. scheint der Verlust unseres gesellschaftlichen 
       Zusammenhangs vor allem spirituell reflektiert zu 
      werden: als Verlust einer kosmischen Ganzheit. Ich 
        würde diese Reflexion gerne zurückübersetzen:
    Wir haben unsere gesellschaftliche Heimat verloren und 
                 sollten uns diese zurückholen.
        Das wird in der commons­Bewegung diskutiert.

                                
Man kann die Geldlogik nicht loswerden,
     indem man (nur) das Geld abschafft.
         Denn: hinter dem Geld steht der 
        Äquivalententausch und dahinter 
    die Vereinzelung der Wirtschaftssubjekte.
              Ziel muss sein, den 
      gesellschaftlichen Zusammenhang
        wieder zu gewinnen, ohne den 
          emanzipatorischen Aspekt 
       des Individualismus aufzugeben.
                         
COMMONS
    Die Wiederentdeckung unserer gesellschaftlichen Wurzeln 
        gegen den bornierten Standpunkt des Konkurrenz­
                        Individualismus:

                Kooperation statt Konkurrenz.

    Die anderen nicht funktionalisieren und als Tauschgegnern 
                      verstehen, sondern als
          Bereicherung, Unterstützung und Geschenk
                                 
     
Anfänge / „Keimformen“ 
                   z.B. die freie Software­ Bewegung:
  Freie Software sind Computerprogramme, die für jeden Menschen auf der Welt 
  frei zur Verfügung stehen.
  Sie sind keine Waren; denn sie werden nicht verkauft, haben keinen Preis, 
  können also auch nicht gekauft werden.
  Sie sind auch keine Geschenke, haben keinen bestimmten Adressaten, keine 
  Hintergedanken, erwarten keine Gegenleistung.
  Sie werden produziert und in die Welt gesetzt von Menschen, die gerne 
  programmieren, denen das Tüfteln und Lösen logischer Probleme Freude 
  macht, die stolz auf ihre Fähigkeiten sind und sich mit ihrem Produkt und ihrem 
  Beitrag dazu identifizieren, weil sie selber darüber bestimmen.
  (Dies ist allerdings z. Zt. nur möglich, wenn sie ihr Geld woanders – auf die alte 
  Art – verdienen oder „gesponsert“ werden.) 
Fabber/Fabricator­Produktion wird heute schon im Internet angeboten   
          




                                   
     
Anfänge /
     „Keimformen“ 
                               z.B. 
                      Pauschal statt Rechnen
                     (all inclusive, freies Buffet, Flatrates)




                        
Geldtheorien

          
Entstehung der Geldlogik


                VWL
         Aus dem Tauschparadigma
    Technische Erleichterung des Tausches

                 Grundthese:
     Alles Wirtschaften basiert auf Tausch
         Geld neutral, nur Schmiermittel
                       
1 Kugelschreiber
                                    Wie „Wert“ ausgedrückt wird
      1

1 Haarschnitt
                                        Geld       3
                                2                       Auto      20.000€
                10 Brötchen




2 Fahrradklingeln



                                                       Brötchen      1€


                                                        Ware      Wert
                                     
Entstehung der Geldlogik

     Eigentumstheorie
                    (Heinsohn/Steiger)


               Geld basiert auf „Eigentum“
    entsteht gesellschaftlich/historisch nur/erst dort, wo 
     traditionelle Nutzungsrechte in Eigentumsrechte 
                    umgewandelt werden
                               
Die Eigentumstheorie des Geldes

               Geld = revolutionäre Neuerung
      entsteht durch gewaltsame Zerstörung traditioneller 
               gesellschaftlicher Zusammenhänge.
    Das elementare souveräne Verfügungsrecht geht von der 
        Gesellschaft auf das Individuum über („Eigentum“):
    Vereinzelung: Recht und Zwang, konsequent „auf eigene 
                     Rechnung“ zu handeln.


                                
Die Eigentumstheorie des Geldes

    Ursprung: Kreditvertrag: 
    erfolgreich wirtschaftende Individuen geben Kredit, für den 
    sie persönlich mit ihrem Eigentum gegen Zinsen bürgen.
    Diese verbürgten Kreditverträge beginnen als 
    „Wertgutscheine“ zu zirkulieren, werden zu                            


                            Geld
                                       
... vorläufiges Ende ..........




                         

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Uli Frank: Perspektiven der Gelderkenntnis

  • 1.  Perspektiven der   Gelderkenntnis  
  • 2. rbemer kung: Vo AHN? GR ÖSS ENW Technik, zuvor in h wie nie Wissenschaft... nwisse n so hoc lismus, - Expertektur, Kunst, Journa Archite s prache, ung, Welt rbeitsteil obilität -G lobale A ichkeit, M Wel töffentl t überall Fortschrit tion und - Innova hichte“ der Gesc .u nd „Ende   - T.I.N.A  
  • 4. ICH und mein Geld ...mein Geld ist der Schlüssel für (fast) alle Reichtümer dieser Welt. Es schenkt mir Glück, Freiheit und Macht.    
  • 5.    
  • 6.    
  • 7. Das Faszinierende an der Geldlogik aus dieser Perspektive: Ich bekomme für bedrucktes Papier überall auf der Welt von fast jedem fast alles. OHNE Ansehen der Person OHNE weitere Bedingungen OHNE kommunikativen Aufwand OHNE mich um irgendwelche Hintergründe zu kümmern Mein Geld schmeichelt meinem EGO    
  • 8. Schon aus dieser individualistisch eingeengten  Perspektive lassen sich auch  kritische Fragen stellen: Inwieweit macht Geld mich egoistisch, hart, gierig,  geizig, einsam?  Süchtig, oberflächlich, berechnend? Frage ich mich zu oft:  „ ...was habe ich davon?“    
  • 10.    
  • 11.    
  • 12. 12 10 8 Spalte 1 6 Spalte 2 Spalte 3 4 2 0 Zeile 1 Zeile 2 Zeile 3 Zeile 4    
  • 13.    
  • 14. Menschen in Geldnöten (Geld als Schlüssel für Türen, die normalerweise verschlossen sind) Hinter der Faszination des Geldes steht der Ausschluss.    
  • 15. Der Ausschluss durch die Geldlogik funktioniert (erschreckend?)  zuverlässig. Sie regelt die Teilhabe an der Gesellschaft über eine  “Sachgesetzlichkeit“: Die unsichtbare Hand   (Adam Smith) Das Wertgesetz als automatisches Subjekt (Karl Marx) „  –  “    
  • 16. Der Ausschluss durch die Geldlogik funktioniert (erschreckend?)  zuverlässig. Sie regelt die Teilhabe an der Gesellschaft über eine  “Sachgesetzlichkeit“: Die unsichtbare Hand   (Adam Smith) Das Wertgesetz als automatisches Subjekt (Karl Marx) „Ich soll wissen: Ich habe meine Chancen selber in der Hand. Wenn ich zu wenig Geld habe, liegt das nur an mir – an meiner  individuellen Leistung.“    
  • 17. Auch aus dieser schon nicht mehr ganz so  egozentrierten Sicht läßt sich die Geldlogik partiell  kritisieren. Besonders das Problem der Verteilung  und der  Gerechtigkeit    
  • 18. 3. Perspektive Die Geldlogik als  gesellschaftliches  Betriebssystem    
  • 19.    
  • 20.    
  • 21.    
  • 22. An Kassen (und in Banken/ Sparkassen)  dominiert es unübersehbar ­  aber vor  und hinter diesem Nadelöhr bleibt Geld  im Alltag (also auf der sinnlich materiel­ len Ebene) erstaunlich unauffällig.    
  • 23. Die Leistung von Betrieben (Umsatz,Gewinne)  und der gesamten Wirtschaft (BIP)  werden in monetären Größen ausgedrückt  (ohne ihren Nutzen zu bewerten), und 50­60 % aller Tätigkeiten   von der Geldlogik überhaupt nicht  erfasst.    
  • 24. Software ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ hardware    
  • 25. Leider verwechseln auch unsere  Experten häufig die beiden Ebenen! Experten Z.B.:  Produkt........................................Ware Ressource.................................Kapital Arbeitsteilung...................Warentausch Tätigkeit.......................................Arbeit    
  • 26. Deshalb ist es eine gute Übung auf die Zukunft, heute  schon diese beiden Ebenen und ihre Begriffe systematisch (kategorial) zu unterscheiden! Hardware = “Stoffwechsel mit der Natur“ (Marx), also  allgemeine (natürliche) Lebensbedingung aller  Menschen zu allen Zeiten (Reproduktion) Produktion, Verteilung, Logistik, Infrastruktur, Technik, Wissen...  Software = Die jeweilige von den Menschen mehr oder  weniger bewusst eingerichtete  Steuerung ihrer  Reproduktion     
  • 27.    
  • 28. Die Geldlogik liegt wie eine unsichtbare aber höchst wirksame Matrix über der „Hardware“, sie ist das Regime, nach dem das Ganze funktioniert. Sie formt unser Leben, das Denken, Handeln und Fühlen bis in die Reflexe hinein... Aber sie existiert nur durch die alltäglichen Handlungen der Menschen.    
  • 29. Die Geldlogik... . …ist die unbedingt verbindliche, objektiv bestehende Realität für die Menschen. Ihr Leben hängt buchstäblich davon ab, dass sie zuverlässig und dauerhaft funktioniert.    
  • 30. Die Geldlogik... . ...ist keine natürliche, . . unabhängig von den Menschen bestehende Realität. Ihre Existenz und ihr Funktionieren hängt vollständig von der Aktivität jedes einzelnen   Menschen ab.  
  • 31. 4. Perspektive Der Kern des Betriebssystems „Geldlogik“: Es übersetzt die bunte Vielfalt menschlichen Lebens  in schlichte Zahlen, mit denen man rechnen kann.  Verwandelt also   Qualitäten  in  Quantität     
  • 32.    
  • 33.    
  • 34.    
  • 35.    
  • 37.                         Tausch     (            )  Nicht umgangssprachlich,  sondern als Fundamentalkategorie der  (modernen) Ökonomie heißt: Äquivalententausch Als Prinzip von individueller    Leistung und Gegenleistung  
  • 38. Beim Äquivalententausch denkt, fühlt und  handelt jeder für sich  gemäß seinen eigenen Interessen. Gesellschaft erscheint sekundär  als Betätigungsfeld  dieser Tauschhandlungen und der eigenen Interessen...    
  • 39. 5. Perspektive 1620        
  • 40. Die historische Perspektive:   Blick auf den   Beginn der Neuzeit. Die Geldlogik wird zum herrschenden gesellschaftlichen  Betriebssystem     
  • 43. Gleichheit aller Menschen Schießpulver Doppelte Buchführung Calvinismus/ Prädestinationslehre Moderne Mathematik (Variablen,Funktionen) Erwerbsarbeit Null statt Eins Der leere Raum Bauernlegen Philosophie (Subjekt­ Objekt) Wirtschaftssubjekt Säkularisierung Taktrhythmus Nationalstaat Politik Politische Ökonomie Wissenschaft (Gesetz, Experiment, Fortschritt) Fernhandel Aufhebung des Zinsverbots Einhegung der Allmende     Lineare Zeit
  • 44. Mit der neuzeitlichen Geldlogik hat sich die  Menschengattung eine Gesellschaftsform geschaffen, die  ihrer eigenen Erfolgsgeschichte als soziale Wesen  widerspricht. Seit 400 Jahren muss  jeder einzelne “auf eigene Rechnung“  handeln, obwohl  der gesellschaftliche Zusammenhang  faktisch so komplex und intensiv wie nie zuvor ist.  Gesellschaft erscheint aber nur  als Mittel für eigene Zwecke.    
  • 45. 6. Perspektive Ökologie     
  • 46. Nachhaltigkeit ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ Wachstum W ­ G ­ W ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ G ­ W ­ G (+G)    
  • 47.    
  • 48. ...ein solches System kann und darf nur  Episode  Episode bleiben. Seine eigene „wahnsinnige“ Dynamik hat  dafür allerdings auch die Voraussetzung  geschaffen:    
  • 49. 1. Perspektive Konkurrenz-individualistisch mit Geld Geld = Vermögen, Schlüssel - also elementare Bedeutung für Menschen 2. Perspektive Konkurrenz-individualistisch ohne Geld Geld = Ausschlusslogik 3. Perspektive gesellschaftliches Betriebssystem Geld = Steuerung des gesellschaftlichen Lebens 4. Perspektive funktionaler Kern Geld = notwendige Folge des Äquivalententausches 5. Perspektive Historische Entstehung Geld = Logik der Neuzeit 1620  6. Perspektive Geld = Wachstumslogik   unvereinbar mit begrenzten Ressourcen  
  • 50. 7. Perspektive Keimformen      oder: „Was gibt’s Neues?“    
  • 51. Aktuelle historische Situation:  Krise ● Keine Krise durch Knappheit, sondern durch  Überproduktion und Stau ● immer schlechtere Systemleistung trotz  atemberaubender Produktivitätssteigerungen durch die  mikroelektronische Revolution (Digitalisierung/ Computer) ● Arbeit (Arbeitsplätze) und Geld (Kaufkraft) – die Basis  der Geldlogik – fehlen zunehmend, leisten immer weniger,  werden zu Entwicklungsbremsen    
  • 52. Aktuelle historische Situation:  Chance ● Ende der Industriegesellschaft (Das „Stahlwerk“ ­ die  Anpassung der Menschen an die große  Maschinerie­ steht  immer weniger im Mittelpunkt) ● Dienste, Information, Wissen, Kommunikation, soziale und  emotionale Kompetenz werden immer  wichtiger  (Paradigmenwechsel zum „Algorithmus“) ● weltweite hocheffizente Infrastruktur (Weltsprache,  Vernetzung durch Internet und Handy, Dezentralisierung,  Demokratisierung, Individualisierung) ● Tendenzielle Überwindung von Knappheit (sinkende    Produktionskosten, billige Produktionsmittel)  
  • 53. Spiritualität. Z.Zt. scheint der Verlust unseres gesellschaftlichen  Zusammenhangs vor allem spirituell reflektiert zu  werden: als Verlust einer kosmischen Ganzheit. Ich  würde diese Reflexion gerne zurückübersetzen: Wir haben unsere gesellschaftliche Heimat verloren und  sollten uns diese zurückholen. Das wird in der commons­Bewegung diskutiert.    
  • 54. Man kann die Geldlogik nicht loswerden, indem man (nur) das Geld abschafft. Denn: hinter dem Geld steht der  Äquivalententausch und dahinter  die Vereinzelung der Wirtschaftssubjekte. Ziel muss sein, den  gesellschaftlichen Zusammenhang wieder zu gewinnen, ohne den  emanzipatorischen Aspekt  des Individualismus aufzugeben.    
  • 55. COMMONS Die Wiederentdeckung unserer gesellschaftlichen Wurzeln  gegen den bornierten Standpunkt des Konkurrenz­ Individualismus: Kooperation statt Konkurrenz. Die anderen nicht funktionalisieren und als Tauschgegnern  verstehen, sondern als  Bereicherung, Unterstützung und Geschenk    
  • 56.    
  • 57. Anfänge / „Keimformen“         z.B. die freie Software­ Bewegung: Freie Software sind Computerprogramme, die für jeden Menschen auf der Welt  frei zur Verfügung stehen. Sie sind keine Waren; denn sie werden nicht verkauft, haben keinen Preis,  können also auch nicht gekauft werden. Sie sind auch keine Geschenke, haben keinen bestimmten Adressaten, keine  Hintergedanken, erwarten keine Gegenleistung. Sie werden produziert und in die Welt gesetzt von Menschen, die gerne  programmieren, denen das Tüfteln und Lösen logischer Probleme Freude  macht, die stolz auf ihre Fähigkeiten sind und sich mit ihrem Produkt und ihrem  Beitrag dazu identifizieren, weil sie selber darüber bestimmen. (Dies ist allerdings z. Zt. nur möglich, wenn sie ihr Geld woanders – auf die alte    Art – verdienen oder „gesponsert“ werden.) 
  • 59.    
  • 60. Anfänge /  „Keimformen“  z.B.  Pauschal statt Rechnen (all inclusive, freies Buffet, Flatrates)    
  • 62. Entstehung der Geldlogik VWL Aus dem Tauschparadigma Technische Erleichterung des Tausches Grundthese: Alles Wirtschaften basiert auf Tausch Geld neutral, nur Schmiermittel    
  • 63. 1 Kugelschreiber Wie „Wert“ ausgedrückt wird  1 1 Haarschnitt Geld  3  2 Auto 20.000€ 10 Brötchen 2 Fahrradklingeln Brötchen 1€ Ware Wert    
  • 64. Entstehung der Geldlogik Eigentumstheorie (Heinsohn/Steiger) Geld basiert auf „Eigentum“ entsteht gesellschaftlich/historisch nur/erst dort, wo  traditionelle Nutzungsrechte in Eigentumsrechte  umgewandelt werden    
  • 65. Die Eigentumstheorie des Geldes Geld = revolutionäre Neuerung entsteht durch gewaltsame Zerstörung traditioneller  gesellschaftlicher Zusammenhänge. Das elementare souveräne Verfügungsrecht geht von der  Gesellschaft auf das Individuum über („Eigentum“): Vereinzelung: Recht und Zwang, konsequent „auf eigene  Rechnung“ zu handeln.    
  • 66. Die Eigentumstheorie des Geldes Ursprung: Kreditvertrag:  erfolgreich wirtschaftende Individuen geben Kredit, für den  sie persönlich mit ihrem Eigentum gegen Zinsen bürgen. Diese verbürgten Kreditverträge beginnen als  „Wertgutscheine“ zu zirkulieren, werden zu                                   Geld    
  • 67. ... vorläufiges Ende ..........