SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 3
Downloaden Sie, um offline zu lesen
MANAGEMENT




                    Mentoring in KMU


                    Ein konkreter Ansatz zum
                    Kompetenztransfer
                    Klassisch könnte der Begriff „Mentoring“ wohl bestimmt werden als
                    Weitergeben von Fakten von einem Menschen, der über bestimmte
                    Firmenprozesse Bescheid weiss, zu einem, der diese Prozesse noch
                    nicht in dem Umfang beherrscht.




                    Autor: Franz Stowasser




                   D
                        er alte Begriff des Mentors ist noch an       zur Organisationsentwicklung eingesetzt
                        den Göttern orientiert. In der griechischen   werden, wird Lernen heute viel mehr mit
                    Mythologie begleitet die Göttin der Weisheit,     Selbstaktualisierung verknüpft.
                    Athene, den jungen Telemachos als Mentor
                    und gibt ihm gute Ratschläge. Das klingt          Was können wir also unter Mentoring ver-
                    allerdings nach einer Einbahnstrasse und          stehen? Ich empfehle, den Begriff als eine
                    zeigt auch schon den Grund, weshalb in der        Beschreibung der Zusammenarbeit zwischen
                    Vergangenheit neben Coaching-, Lehr-, und         zwei Mentoren zu benutzen. Die eine Person
                    Weiterbildungsprozessen auch Mentoren             weiss über eine komplexe Vielzahl betrieb-
                    gescheitert sind.                                 licher Abläufe, integrierte Netzwerke, Macht-
                                                                      strukturen und Personalitäten Bescheid, die
                                                                      andere Person will dies durchaus lernen und
                    „Eintrichtern“ ist nicht der Weg                  bietet dafür Elan, Einsatz von Lebenszeit,
                    Kompetenztransfer kann sich niemals in            Idealismus, Eifer und Zukunftsvisionen. Wir
                    einer Einbahnstrasse bewegen. Kein „Nürn-         können uns in der heutigen Zeit wohl kaum
                    berger Trichter“ kann dafür sorgen, dass zum      erlauben, auch nur auf einen dieser Punkte
                    Beispiel jüngere Nachfolger in einem Unter-       zu verzichten.
                    nehmen das Wissen eines älteren Mitarbeiters
                    eins zu eins übernehmen. Wir kennen dieses
                    Problem aus der Familie. Denken Sie nur da-       Auch alte Hasen können lernen
                    ran, wie kompliziert es manchmal sein kann,       Lassen Sie uns also „Mentoring“ als das Zu-
                    wenn Sie innerhalb der Familie eine Lebens-       sammenspiel von zwei Mentoren begreifen,
                    weisheit weiter geben wollten, mit wie viel       die voneinander lernen. Im Fall eines Firmen-
                    Widerstand da zu rechnen war. Unter Men-          chefs, der nach Erreichung seines Pensions-
                    toring muss deshalb heute mehr verstanden         alters den Chefsessel an eine jüngere Nach-
                    werden als nur die Förderung besonders            folgerin übergeben will, wird deutlich, dass
                    begabter Mitarbeiter. Im heutigen Milieu          nicht nur die junge Führungskraft etwas zu
                    internationaler Märkte und multinationaler        lernen hat, sondern auch der „alte Hase“ –
                    Projektteams werden Lehrveranstaltungen           nämlich, wie er seine Kenntnisse zum Wohl
                    mit Zeigefinger im Sinne von „So müssen           des Betriebes effizient weitergeben kann.
                    Sie das richtig machen …“ an der Form             Jeder Widerstand, jede Unaufmerksamkeit,
                    scheitern, auch wenn hervorragende Inhalte        jede Abwehrreaktion verzögert den Prozess,
                    vermittelt werden. Die Lernerwartung der          und zwar auf beiden Seiten. Ungeprüfte
                    Mitarbeiter hat sich geändert. Vor allem          Erwartungen wirken hier ebenso als Bremse
                    nachdem Coaching-Prozesse nun auch von            wie Ängste vor Gesichtsverlust, die wichtiges
                    Personalabteilungen vieler Firmen als Mittel      Nachfragen unmöglich machen.



10   Blickpunkt:KMU 2/2007
MANAGEMENT




Die Weitergabe von Know-how kann gebremst      völkerungsschichten für den EU-Wirtschafts-
werden durch:                                  raum in einer neuen Ecofin-Studie (2006) der
• Widerstand                                   EU-Finanzminister als sehr knapp bemessen.
• Unaufmerksamkeit                             Nach dieser Studie wird eine Steigerung der
• Übereifer                                    Erwerbsaktivität in späteren Lebensphasen
• Ängste Fragen zu stellen                     Voraussetzung für das künftige Wachstum
• Abwehrreaktionen                             im EURaum sein und sich das Zeitfenster
• Ungeprüfte Erwartungen                       für die dazu notwendigen Strukturreformen
• Zeitdruck, Stress                            bereits 2011 schliessen.“
• Ungenügende Delegation                       Zitat aus: PERSONALFÜHRUNG 7/2006 SPECIAL
• Ungeeignete „Verpackung der Daten“ (zu       http://www.respect.net/2006/pics/Koper.pdf
  grosse, zu kleine Know-how-Häppchen)


Um einen Punkt herauszugreifen – am Beispiel   Know-how nicht verschwenden
älterer Mitarbeiter, die ja eine Quelle von    KMU wissen, dass Know-how zu einer wich-
Können und Fähigkeiten sein können, lässt      tigen Ressource zählt. Auch deshalb scheint
sich die Wirkung von ungeprüften Erwartun-     es wichtig, immer neue Möglichkeiten und
gen gut aufzeigen: „Die grosse Mehrheit der    konkret anwendbare Methoden wie das Men-
Arbeitgeber nimmt die Motivationsprobleme      toring zum Transfer betrieblicher Fähigkeiten
ihrer älteren Belegschaften als unvermeid-     und Ressourcen zu finden. Dies sind sensi-
liches Symptom verbrauchter Ressourcen         ble Prozesse, die beiderseitiges Verständnis
hin. Sie lässt sich damit eine interessante    voraussetzen. Befehlsgewalt und Strafan-
und zunehmend kostbare Ressource entge-        drohung haben in anderen gesellschaftlichen
hen.“ Dabei wird „der verbleibende Zeitraum    Bereichen ihre Berechtigung, hier wirken sie
zur Steigerung der Produktivität älterer Be-   nicht besonders produktiv.



                                                                                     Blickpunkt:KMU 2/2007   11
MANAGEMENT




                    Mentoring schliesst die Lücke zwischen Füh-
                    rung und Coaching. Es hat sich herausgestellt,                       Mentoring in Serie
                    dass die Führungskraft kein Coach sein kann,
                                                                          Der vorliegende Beitrag ist der Auftakt zu einer Artikelreihe über
                    die Anforderungen sind zu entgegengesetzt.
                                                                          das Mentoring-Prinzip. Aller Anfang ist schwer? Im Blickpunkt:KMU
                    Coaching setzt absolutes Vertrauen voraus,
                                                                          3/2007 wird Franz Stowasser unter anderem darüber schreiben,
                    verlangt eine Entwicklungsperspektive und
                    gerade nicht die schnelle Anpassung, sondern
                                                                          wie eine Mentoring-Beziehung aufgebaut wird und wie die Zielerrei-
                    das Finden und Austesten persönlicher Ziele           chung kontrolliert werden kann.
                    in Kommunikation mit den Firmenzielen.
                    Dies ist ein sensibler Prozess. Wird er vorzeitig   und Sache aufmerksam beachtet werden,
                    durch zweckrationales Vorgehen nach dem             sondern auch Absichten und Intentionen ge-
                    Motto „genug gecoacht, jetzt sein Sie mal           würdigt werden. Häufig wird im betrieblichen
                    nicht so zimperlich …“ beendet, so droht            Umfeld vor allem das Verhalten beobachtet
                    Vertrauensverlust und die Basis einer guten         und bewertet. Nach Absichten wird selten
                    Zusammenarbeit ist gefährdet.                       gefragt, Intentionen werden vorausgesetzt.
                                                                        Sie kennen den Fall, jemand verhält sich
                                                                        kritikwürdig, vielleicht sogar unakzeptabel.
                    Klare Zielsetzungen                                 Bei näherer Betrachtung erfahren Sie aller-
                    Mentoring hingegen kann ein Mittel werden,          dings, dass die Absicht hinter dem Verhalten
                    Anpassung zu ermöglichen, ohne sie zu               durchaus positiv war.
                    erzwingen. Gerade dann, wenn eine Person
                    nicht weiss, wie sie sich an die gegebenen          Ein kleines Beispiel soll den Sachverhalt ver-
                    Kontexte anpassen soll, um mit ihnen zu             deutlichen: Stellen Sie sich vor, sie sind mit
                    arbeiten, wird Mentoring erfolgreich sein.          dem Auto unterwegs und suchen gerade
                    Ich gehe hier von der These aus, dass die           einen Parkplatz. Auf der Strasse wurde sogar
                    Mitarbeiter erfolgreich sein wollen, dass sie       die zweite Reihe zu geparkt, Sie wollten nur
                    einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leis-          schnell in die Apotheke, finden aber keinen
                    ten wollen und manchmal konkrete Hinweise           Platz, wo Sie Ihren Wagen auch nur für drei
     „Häufig wird   brauchen, wie das am Besten zu tun ist. Dies        Minuten abstellen können. Da entdecken Sie
                    hat natürlich ernste Konsequenzen für die           eine Parklücke, etwas versteckt hinter einem
 im betrieblichen
                    Delegationspraxis der Chefs. Delegationsge-         Lieferwagen, Sie freuen sich, setzen den Blin-
Umfeld vor allem    baren à la „nun machen Sie mal, ich melde           ker, steuern auf die Parklücke zu und – mit
    das Verhalten   mich schon, wenn’s nicht stimmt!“ sind mit          quietschenden Reifen setzt ein anderer sein
                    Mentoring-Prozessen unvereinbar. Klare Ziel-        Fahrzeug vor Ihnen in den freien Platz. Was
  beobachtet und    setzungen und deutliche Vereinbarungen              denken Sie über dessen Verhalten? Was den-
       bewertet.“   werden gebraucht.                                   ken Sie, nachdem Sie, als er ebenso rasend
                                                                        wieder weggefahren war, vom Apotheker
                                                                        erfahren, dass es ein Arzt war, der ein lebens-
                    Ziele des Mentoring:                                rettendes Medikament geholt hatte, um es
                    • Fachwissen und Fähigkeiten sollen schnell         zu einem Unfallort zu bringen? Sie sehen,
                      und aktuell weitergegeben werden.                 die Absicht, die Intention, aus der heraus
                    • Direktes Umsetzen neuer Erkenntnisse              jemand etwas tut, macht einen Unterschied.
                      am Arbeitsplatz, wie bei „training on the         Im Mentoring kann das ganz entscheidend
                      job“ Konzepten. Möglichkeiten zur Rück-           werden. Mehr dazu erfahren Sie in der nächs-
                      meldung und Besprechung der neuen                 ten Ausgabe Blickpunkt:KMU.                    ø
                      Erfahrungen.
                    • Entstehung eines Kompetenz-Zirkels
                      in der Arbeit.                                                 Zum Autor
                    • Bekannt machen und Weiterentwickeln
                                                                          Franz Stowasser
                      von Netzwerken
                                                                          (E-Mail: franz.stowasser@web.de)
                    • Gegenseitige Anerkennung im Wirken
                      für das Unternehmen.                                Dipl.Soziologe, Betriebswirt, Ind. Kfm.,
                    • Gegenseitiges Ausbilden über den momen-             arbeitet seit über 20 Jahren in der Industrie
                      tanen Erwartungshorizont hinaus.                    und eigener Praxis als Coach und Mentor.
                                                                          Als Autor mehrerer Fachbücher hat er
                    Jeder dieser Zielpunkte kann durch Mento-             sich intensiv mit dem Modellieren von
                    ring erreicht werden. Vor allem dann, wenn            Know-how-Transfer beschäftigt.
                    dabei beachtet wird, dass nicht nur Person



                                                                                                                  Blickpunkt:KMU 2/2007   13

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Leadership-Logiken der Zukunft
Leadership-Logiken der ZukunftLeadership-Logiken der Zukunft
Leadership-Logiken der ZukunftToshihiko1
 
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"MBammann
 
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-Jopp
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-JoppUnternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-Jopp
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-JoppKatrinOppermann
 
Das Kontinuum von Coaching bis Therapie
Das Kontinuum von Coaching bis TherapieDas Kontinuum von Coaching bis Therapie
Das Kontinuum von Coaching bis TherapieFrank Edelkraut
 
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"biz4d
 
Soft Skills Teil 1 von 2
Soft Skills Teil 1 von 2Soft Skills Teil 1 von 2
Soft Skills Teil 1 von 2Heiko Luedemann
 
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiert
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiertDie Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiert
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiertNiels Pflaeging
 
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...Christoph Schlachte
 
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017Heinz Peter Wallner
 
Zellstruktur Meister-Kurs
Zellstruktur Meister-KursZellstruktur Meister-Kurs
Zellstruktur Meister-KursGebhard Borck
 
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.Hagen Management
 
Soft Skills Teil 2 von 2
Soft Skills Teil 2 von 2Soft Skills Teil 2 von 2
Soft Skills Teil 2 von 2Heiko Luedemann
 
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...Heinz Peter Wallner
 
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...Heinz Peter Wallner
 
Janus - Seminarbroschüre - 2016
Janus - Seminarbroschüre - 2016Janus - Seminarbroschüre - 2016
Janus - Seminarbroschüre - 2016Janus Team
 

Was ist angesagt? (20)

Leadership-Logiken der Zukunft
Leadership-Logiken der ZukunftLeadership-Logiken der Zukunft
Leadership-Logiken der Zukunft
 
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"
Dokumentation Bundesworkshop 2015 "Gute Führung"
 
Führung muss man üben
Führung muss man übenFührung muss man üben
Führung muss man üben
 
Handbuch
HandbuchHandbuch
Handbuch
 
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-Jopp
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-JoppUnternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-Jopp
Unternehmerin des Monats 2017_Katrin Oppermann-Jopp
 
Kompetenzmanagement
Kompetenzmanagement Kompetenzmanagement
Kompetenzmanagement
 
Das Kontinuum von Coaching bis Therapie
Das Kontinuum von Coaching bis TherapieDas Kontinuum von Coaching bis Therapie
Das Kontinuum von Coaching bis Therapie
 
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"
Mentoring lohnt sich! Vom zwischenmenschlichen Nutzen zum "Business-Case"
 
Wissenstransfer
Wissenstransfer Wissenstransfer
Wissenstransfer
 
Soft Skills Teil 1 von 2
Soft Skills Teil 1 von 2Soft Skills Teil 1 von 2
Soft Skills Teil 1 von 2
 
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiert
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiertDie Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiert
Die Zukunft des Organisationslernens ist diskursiv & selbstorganisiert
 
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...
Organisations-Coaching statt mit Einzel-Coachings scheitern (DBVC Coaching Ko...
 
Mitarbeiterbefragung mit dem iNPS
Mitarbeiterbefragung mit dem iNPSMitarbeiterbefragung mit dem iNPS
Mitarbeiterbefragung mit dem iNPS
 
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017
Wir brauchen eine neue, agile Führung - 10 Thesen - Heinz Peter Wallner 2017
 
Zellstruktur Meister-Kurs
Zellstruktur Meister-KursZellstruktur Meister-Kurs
Zellstruktur Meister-Kurs
 
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.
Führung und Management - Zwei Seiten einer Medaille.
 
Soft Skills Teil 2 von 2
Soft Skills Teil 2 von 2Soft Skills Teil 2 von 2
Soft Skills Teil 2 von 2
 
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
 
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...
Wege aus der Knechtschaft - Führung ohne Management - heinz peter wallner - s...
 
Janus - Seminarbroschüre - 2016
Janus - Seminarbroschüre - 2016Janus - Seminarbroschüre - 2016
Janus - Seminarbroschüre - 2016
 

Andere mochten auch

Géographie presentation1
Géographie presentation1Géographie presentation1
Géographie presentation1addsomesugar
 
El ABC de Los Blogs Universidad Jose Peralta
El ABC de Los Blogs  Universidad Jose PeraltaEl ABC de Los Blogs  Universidad Jose Peralta
El ABC de Los Blogs Universidad Jose PeraltaESPOCH
 
Bowtrol épierreuse de deux points
Bowtrol épierreuse de deux pointsBowtrol épierreuse de deux points
Bowtrol épierreuse de deux pointsagathajohnson
 
Le web 2.0 pour les formateurs
Le web 2.0 pour les formateursLe web 2.0 pour les formateurs
Le web 2.0 pour les formateursVincent Pereira
 
Alcool dans l'organisme
Alcool dans l'organismeAlcool dans l'organisme
Alcool dans l'organismejeanpyXD
 
Powerpoint irlande 2
Powerpoint irlande 2Powerpoint irlande 2
Powerpoint irlande 2mandarine47
 
Powerpoint irlande 3
Powerpoint irlande 3Powerpoint irlande 3
Powerpoint irlande 3mandarine47
 
Epoc y hta
Epoc y htaEpoc y hta
Epoc y htaEPES 061
 
Los Desafios Hacia La Próxima Decada
Los Desafios Hacia La Próxima DecadaLos Desafios Hacia La Próxima Decada
Los Desafios Hacia La Próxima DecadaKÖST
 
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden @ AllFacebook Developer Con
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden  @ AllFacebook Developer ConFacebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden  @ AllFacebook Developer Con
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden @ AllFacebook Developer ConHalalati
 
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten – Strategien und Werkzeuge
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten –  Strategien und WerkzeugeZugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten –  Strategien und Werkzeuge
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten – Strategien und WerkzeugeHeinz Pampel
 
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbar
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbarEin Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbar
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbarOeko-Institut
 
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieLost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieJoseph Hornykewycz
 
Suero tato
Suero tatoSuero tato
Suero tatojeanpyXD
 

Andere mochten auch (20)

Live camera
Live cameraLive camera
Live camera
 
Polonia
PoloniaPolonia
Polonia
 
Géographie presentation1
Géographie presentation1Géographie presentation1
Géographie presentation1
 
El ABC de Los Blogs Universidad Jose Peralta
El ABC de Los Blogs  Universidad Jose PeraltaEl ABC de Los Blogs  Universidad Jose Peralta
El ABC de Los Blogs Universidad Jose Peralta
 
Basilique
BasiliqueBasilique
Basilique
 
Technocles2010 2
Technocles2010 2Technocles2010 2
Technocles2010 2
 
Redes
RedesRedes
Redes
 
Bowtrol épierreuse de deux points
Bowtrol épierreuse de deux pointsBowtrol épierreuse de deux points
Bowtrol épierreuse de deux points
 
Le web 2.0 pour les formateurs
Le web 2.0 pour les formateursLe web 2.0 pour les formateurs
Le web 2.0 pour les formateurs
 
Alcool dans l'organisme
Alcool dans l'organismeAlcool dans l'organisme
Alcool dans l'organisme
 
Powerpoint irlande 2
Powerpoint irlande 2Powerpoint irlande 2
Powerpoint irlande 2
 
Powerpoint irlande 3
Powerpoint irlande 3Powerpoint irlande 3
Powerpoint irlande 3
 
Epoc y hta
Epoc y htaEpoc y hta
Epoc y hta
 
Los Desafios Hacia La Próxima Decada
Los Desafios Hacia La Próxima DecadaLos Desafios Hacia La Próxima Decada
Los Desafios Hacia La Próxima Decada
 
Port Du Voile
Port Du VoilePort Du Voile
Port Du Voile
 
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden @ AllFacebook Developer Con
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden  @ AllFacebook Developer ConFacebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden  @ AllFacebook Developer Con
Facebook Bug Fixing & Kommunikation mit Kunden @ AllFacebook Developer Con
 
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten – Strategien und Werkzeuge
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten –  Strategien und WerkzeugeZugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten –  Strategien und Werkzeuge
Zugänglichkeit von digitalen Forschungsdaten – Strategien und Werkzeuge
 
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbar
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbarEin Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbar
Ein Jahr nach Fukushima: Die Stromversorgung ohne Kernenergie ist machbar
 
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieLost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
 
Suero tato
Suero tatoSuero tato
Suero tato
 

Ähnlich wie Bpkmu 02 07 Management1

Am Limit - Führung im Unternehmensalltag
Am Limit - Führung im UnternehmensalltagAm Limit - Führung im Unternehmensalltag
Am Limit - Führung im UnternehmensalltagBertelsmann Stiftung
 
12 reverse mentoring_cmi
12 reverse mentoring_cmi12 reverse mentoring_cmi
12 reverse mentoring_cmiFrank Edelkraut
 
Was machen, wenn die Führer weg sind?
Was machen, wenn die Führer weg sind?Was machen, wenn die Führer weg sind?
Was machen, wenn die Führer weg sind?Learning Factory
 
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichen
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichenStatt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichen
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichenOlaf Hinz
 
13 fehlende karriereziele_cmi
13 fehlende karriereziele_cmi13 fehlende karriereziele_cmi
13 fehlende karriereziele_cmiFrank Edelkraut
 
Coaching auf Tütensuppenniveau
 Coaching auf Tütensuppenniveau Coaching auf Tütensuppenniveau
Coaching auf TütensuppenniveauHinz.Wirkt!
 
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der Führungskräfte
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der FührungskräfteLernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der Führungskräfte
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der FührungskräfteJochen Robes
 
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigen
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigenStatt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigen
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigenOlaf Hinz
 
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMU
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMUUSP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMU
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMUUSP-D Deutschland Consulting GmbH
 
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmen
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmenStatt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmen
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmenOlaf Hinz
 
Leadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconLeadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconMarc Wagner
 

Ähnlich wie Bpkmu 02 07 Management1 (20)

Am Limit - Führung im Unternehmensalltag
Am Limit - Führung im UnternehmensalltagAm Limit - Führung im Unternehmensalltag
Am Limit - Führung im Unternehmensalltag
 
Positive Provokation
Positive ProvokationPositive Provokation
Positive Provokation
 
12 reverse mentoring_cmi
12 reverse mentoring_cmi12 reverse mentoring_cmi
12 reverse mentoring_cmi
 
Was machen, wenn die Führer weg sind?
Was machen, wenn die Führer weg sind?Was machen, wenn die Führer weg sind?
Was machen, wenn die Führer weg sind?
 
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichen
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichenStatt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichen
Statt Leistung zu beurteilen, lieber Kooperation ermöglichen
 
13 fehlende karriereziele_cmi
13 fehlende karriereziele_cmi13 fehlende karriereziele_cmi
13 fehlende karriereziele_cmi
 
Eine wertschätzende Führungskultur entwickeln
Eine wertschätzende Führungskultur entwickelnEine wertschätzende Führungskultur entwickeln
Eine wertschätzende Führungskultur entwickeln
 
Muwit April2011
Muwit April2011Muwit April2011
Muwit April2011
 
mentoring@merger
mentoring@mergermentoring@merger
mentoring@merger
 
Coaching auf Tütensuppenniveau
 Coaching auf Tütensuppenniveau Coaching auf Tütensuppenniveau
Coaching auf Tütensuppenniveau
 
Bpkmu 03 07 Management2
Bpkmu 03 07 Management2Bpkmu 03 07 Management2
Bpkmu 03 07 Management2
 
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Zwischen Wunsch und WirklichkeitZwischen Wunsch und Wirklichkeit
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
 
Flyer changemanagement 2013
Flyer changemanagement 2013Flyer changemanagement 2013
Flyer changemanagement 2013
 
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der Führungskräfte
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der FührungskräfteLernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der Führungskräfte
Lernen 2.0 und Management 2.0: Die (neue) Rolle der Führungskräfte
 
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigen
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigenStatt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigen
Statt Methodik einzusetzen, lieber Haltung zeigen
 
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMU
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMUUSP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMU
USP-D Mitarbeitergespräche und Personalbeurteilungen in KMU
 
Lean gedanken
Lean gedankenLean gedanken
Lean gedanken
 
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmen
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmenStatt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmen
Statt der Psyche lieber die Struktur in den Fokus nehmen
 
Leadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconLeadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - Detecon
 
USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced ManagerUSP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
 

Mehr von Franz Stowasser

Mehr von Franz Stowasser (10)

Living healthy in a peaceful enviroment
Living healthy in a peaceful enviroment Living healthy in a peaceful enviroment
Living healthy in a peaceful enviroment
 
Bpkmu 05 07_management4
Bpkmu 05 07_management4Bpkmu 05 07_management4
Bpkmu 05 07_management4
 
Bpkmu 04 07_management3
Bpkmu 04 07_management3Bpkmu 04 07_management3
Bpkmu 04 07_management3
 
Datenblatt 2
Datenblatt 2Datenblatt 2
Datenblatt 2
 
Moni3 6
Moni3 6Moni3 6
Moni3 6
 
Moni1 3
Moni1 3Moni1 3
Moni1 3
 
Datenblatt 1
Datenblatt 1Datenblatt 1
Datenblatt 1
 
2009 Dr. Rudolf Kaehr Seminar
2009 Dr. Rudolf Kaehr Seminar2009 Dr. Rudolf Kaehr Seminar
2009 Dr. Rudolf Kaehr Seminar
 
Coaching Mit Orientierungsmustern
Coaching Mit OrientierungsmusternCoaching Mit Orientierungsmustern
Coaching Mit Orientierungsmustern
 
Business Navigator
Business NavigatorBusiness Navigator
Business Navigator
 

Bpkmu 02 07 Management1

  • 1. MANAGEMENT Mentoring in KMU Ein konkreter Ansatz zum Kompetenztransfer Klassisch könnte der Begriff „Mentoring“ wohl bestimmt werden als Weitergeben von Fakten von einem Menschen, der über bestimmte Firmenprozesse Bescheid weiss, zu einem, der diese Prozesse noch nicht in dem Umfang beherrscht. Autor: Franz Stowasser D er alte Begriff des Mentors ist noch an zur Organisationsentwicklung eingesetzt den Göttern orientiert. In der griechischen werden, wird Lernen heute viel mehr mit Mythologie begleitet die Göttin der Weisheit, Selbstaktualisierung verknüpft. Athene, den jungen Telemachos als Mentor und gibt ihm gute Ratschläge. Das klingt Was können wir also unter Mentoring ver- allerdings nach einer Einbahnstrasse und stehen? Ich empfehle, den Begriff als eine zeigt auch schon den Grund, weshalb in der Beschreibung der Zusammenarbeit zwischen Vergangenheit neben Coaching-, Lehr-, und zwei Mentoren zu benutzen. Die eine Person Weiterbildungsprozessen auch Mentoren weiss über eine komplexe Vielzahl betrieb- gescheitert sind. licher Abläufe, integrierte Netzwerke, Macht- strukturen und Personalitäten Bescheid, die andere Person will dies durchaus lernen und „Eintrichtern“ ist nicht der Weg bietet dafür Elan, Einsatz von Lebenszeit, Kompetenztransfer kann sich niemals in Idealismus, Eifer und Zukunftsvisionen. Wir einer Einbahnstrasse bewegen. Kein „Nürn- können uns in der heutigen Zeit wohl kaum berger Trichter“ kann dafür sorgen, dass zum erlauben, auch nur auf einen dieser Punkte Beispiel jüngere Nachfolger in einem Unter- zu verzichten. nehmen das Wissen eines älteren Mitarbeiters eins zu eins übernehmen. Wir kennen dieses Problem aus der Familie. Denken Sie nur da- Auch alte Hasen können lernen ran, wie kompliziert es manchmal sein kann, Lassen Sie uns also „Mentoring“ als das Zu- wenn Sie innerhalb der Familie eine Lebens- sammenspiel von zwei Mentoren begreifen, weisheit weiter geben wollten, mit wie viel die voneinander lernen. Im Fall eines Firmen- Widerstand da zu rechnen war. Unter Men- chefs, der nach Erreichung seines Pensions- toring muss deshalb heute mehr verstanden alters den Chefsessel an eine jüngere Nach- werden als nur die Förderung besonders folgerin übergeben will, wird deutlich, dass begabter Mitarbeiter. Im heutigen Milieu nicht nur die junge Führungskraft etwas zu internationaler Märkte und multinationaler lernen hat, sondern auch der „alte Hase“ – Projektteams werden Lehrveranstaltungen nämlich, wie er seine Kenntnisse zum Wohl mit Zeigefinger im Sinne von „So müssen des Betriebes effizient weitergeben kann. Sie das richtig machen …“ an der Form Jeder Widerstand, jede Unaufmerksamkeit, scheitern, auch wenn hervorragende Inhalte jede Abwehrreaktion verzögert den Prozess, vermittelt werden. Die Lernerwartung der und zwar auf beiden Seiten. Ungeprüfte Mitarbeiter hat sich geändert. Vor allem Erwartungen wirken hier ebenso als Bremse nachdem Coaching-Prozesse nun auch von wie Ängste vor Gesichtsverlust, die wichtiges Personalabteilungen vieler Firmen als Mittel Nachfragen unmöglich machen. 10 Blickpunkt:KMU 2/2007
  • 2. MANAGEMENT Die Weitergabe von Know-how kann gebremst völkerungsschichten für den EU-Wirtschafts- werden durch: raum in einer neuen Ecofin-Studie (2006) der • Widerstand EU-Finanzminister als sehr knapp bemessen. • Unaufmerksamkeit Nach dieser Studie wird eine Steigerung der • Übereifer Erwerbsaktivität in späteren Lebensphasen • Ängste Fragen zu stellen Voraussetzung für das künftige Wachstum • Abwehrreaktionen im EURaum sein und sich das Zeitfenster • Ungeprüfte Erwartungen für die dazu notwendigen Strukturreformen • Zeitdruck, Stress bereits 2011 schliessen.“ • Ungenügende Delegation Zitat aus: PERSONALFÜHRUNG 7/2006 SPECIAL • Ungeeignete „Verpackung der Daten“ (zu http://www.respect.net/2006/pics/Koper.pdf grosse, zu kleine Know-how-Häppchen) Um einen Punkt herauszugreifen – am Beispiel Know-how nicht verschwenden älterer Mitarbeiter, die ja eine Quelle von KMU wissen, dass Know-how zu einer wich- Können und Fähigkeiten sein können, lässt tigen Ressource zählt. Auch deshalb scheint sich die Wirkung von ungeprüften Erwartun- es wichtig, immer neue Möglichkeiten und gen gut aufzeigen: „Die grosse Mehrheit der konkret anwendbare Methoden wie das Men- Arbeitgeber nimmt die Motivationsprobleme toring zum Transfer betrieblicher Fähigkeiten ihrer älteren Belegschaften als unvermeid- und Ressourcen zu finden. Dies sind sensi- liches Symptom verbrauchter Ressourcen ble Prozesse, die beiderseitiges Verständnis hin. Sie lässt sich damit eine interessante voraussetzen. Befehlsgewalt und Strafan- und zunehmend kostbare Ressource entge- drohung haben in anderen gesellschaftlichen hen.“ Dabei wird „der verbleibende Zeitraum Bereichen ihre Berechtigung, hier wirken sie zur Steigerung der Produktivität älterer Be- nicht besonders produktiv. Blickpunkt:KMU 2/2007 11
  • 3. MANAGEMENT Mentoring schliesst die Lücke zwischen Füh- rung und Coaching. Es hat sich herausgestellt, Mentoring in Serie dass die Führungskraft kein Coach sein kann, Der vorliegende Beitrag ist der Auftakt zu einer Artikelreihe über die Anforderungen sind zu entgegengesetzt. das Mentoring-Prinzip. Aller Anfang ist schwer? Im Blickpunkt:KMU Coaching setzt absolutes Vertrauen voraus, 3/2007 wird Franz Stowasser unter anderem darüber schreiben, verlangt eine Entwicklungsperspektive und gerade nicht die schnelle Anpassung, sondern wie eine Mentoring-Beziehung aufgebaut wird und wie die Zielerrei- das Finden und Austesten persönlicher Ziele chung kontrolliert werden kann. in Kommunikation mit den Firmenzielen. Dies ist ein sensibler Prozess. Wird er vorzeitig und Sache aufmerksam beachtet werden, durch zweckrationales Vorgehen nach dem sondern auch Absichten und Intentionen ge- Motto „genug gecoacht, jetzt sein Sie mal würdigt werden. Häufig wird im betrieblichen nicht so zimperlich …“ beendet, so droht Umfeld vor allem das Verhalten beobachtet Vertrauensverlust und die Basis einer guten und bewertet. Nach Absichten wird selten Zusammenarbeit ist gefährdet. gefragt, Intentionen werden vorausgesetzt. Sie kennen den Fall, jemand verhält sich kritikwürdig, vielleicht sogar unakzeptabel. Klare Zielsetzungen Bei näherer Betrachtung erfahren Sie aller- Mentoring hingegen kann ein Mittel werden, dings, dass die Absicht hinter dem Verhalten Anpassung zu ermöglichen, ohne sie zu durchaus positiv war. erzwingen. Gerade dann, wenn eine Person nicht weiss, wie sie sich an die gegebenen Ein kleines Beispiel soll den Sachverhalt ver- Kontexte anpassen soll, um mit ihnen zu deutlichen: Stellen Sie sich vor, sie sind mit arbeiten, wird Mentoring erfolgreich sein. dem Auto unterwegs und suchen gerade Ich gehe hier von der These aus, dass die einen Parkplatz. Auf der Strasse wurde sogar Mitarbeiter erfolgreich sein wollen, dass sie die zweite Reihe zu geparkt, Sie wollten nur einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leis- schnell in die Apotheke, finden aber keinen ten wollen und manchmal konkrete Hinweise Platz, wo Sie Ihren Wagen auch nur für drei „Häufig wird brauchen, wie das am Besten zu tun ist. Dies Minuten abstellen können. Da entdecken Sie hat natürlich ernste Konsequenzen für die eine Parklücke, etwas versteckt hinter einem im betrieblichen Delegationspraxis der Chefs. Delegationsge- Lieferwagen, Sie freuen sich, setzen den Blin- Umfeld vor allem baren à la „nun machen Sie mal, ich melde ker, steuern auf die Parklücke zu und – mit das Verhalten mich schon, wenn’s nicht stimmt!“ sind mit quietschenden Reifen setzt ein anderer sein Mentoring-Prozessen unvereinbar. Klare Ziel- Fahrzeug vor Ihnen in den freien Platz. Was beobachtet und setzungen und deutliche Vereinbarungen denken Sie über dessen Verhalten? Was den- bewertet.“ werden gebraucht. ken Sie, nachdem Sie, als er ebenso rasend wieder weggefahren war, vom Apotheker erfahren, dass es ein Arzt war, der ein lebens- Ziele des Mentoring: rettendes Medikament geholt hatte, um es • Fachwissen und Fähigkeiten sollen schnell zu einem Unfallort zu bringen? Sie sehen, und aktuell weitergegeben werden. die Absicht, die Intention, aus der heraus • Direktes Umsetzen neuer Erkenntnisse jemand etwas tut, macht einen Unterschied. am Arbeitsplatz, wie bei „training on the Im Mentoring kann das ganz entscheidend job“ Konzepten. Möglichkeiten zur Rück- werden. Mehr dazu erfahren Sie in der nächs- meldung und Besprechung der neuen ten Ausgabe Blickpunkt:KMU. ø Erfahrungen. • Entstehung eines Kompetenz-Zirkels in der Arbeit. Zum Autor • Bekannt machen und Weiterentwickeln Franz Stowasser von Netzwerken (E-Mail: franz.stowasser@web.de) • Gegenseitige Anerkennung im Wirken für das Unternehmen. Dipl.Soziologe, Betriebswirt, Ind. Kfm., • Gegenseitiges Ausbilden über den momen- arbeitet seit über 20 Jahren in der Industrie tanen Erwartungshorizont hinaus. und eigener Praxis als Coach und Mentor. Als Autor mehrerer Fachbücher hat er Jeder dieser Zielpunkte kann durch Mento- sich intensiv mit dem Modellieren von ring erreicht werden. Vor allem dann, wenn Know-how-Transfer beschäftigt. dabei beachtet wird, dass nicht nur Person Blickpunkt:KMU 2/2007 13