Die Förderung von Aufsätzen in Open-Access-Zeitschriften wird immer mehr zur Routine. Verlage beginnen nach und nach, auch für Monografien Open-Access-Geschäftsmodelle aufzubauen. Jedoch steht die Förderung von Open Access für Monografien und Sammelbände ganz am Anfang. Die Frage nach sinnvollen Förderkriterien ist komplexer. Der Vortrag untersucht, welche Teile der Verlagskalkulation aus den öffentlichen Mitteln der Open-Access-Fonds für Monografien möglicherweise förderfähig sind. Unstrittig ist das beim Ausfall der Digitalerlöse. Wie aber steht es um andere Serviceleistungen eines Monografienverlages, z. B. Qualitätssicherung oder Satz/Layout? Die Universitäten benötigen zur Förderung transparente Rechnungen, die auf einer nachvollziehbaren Kalkulation beruhen. Wie viel Einblick müssen Förderer in die Kalkulation haben?
Förderung von Open Access für Monografien TU Berlin 20180906
1. Förderung von Open-Access-Monografien
und -Sammelbänden an der TU Berlin
Dagmar Schobert | Allianz-Workshop „Zukunft des wiss. Buches“ | Bonn 06.09.2018
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2. Übersicht
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Seite 2
• Publikationsfonds der TU Berlin
• Finanzierungsgrundsätze
• Welche Teile der Kalkulation können aus OA-Monografien-Fonds finanziert werden?
o Einschub: Wie kalkuliert ein Verlag?
• Qualitätsstandards für Open-Access-Monografien und -Sammelbände,
die aus öffentlichen Mitteln gefördert werden (Vorschlag zur Diskussion)
• Beispiele aus dem Förderalltag
3. Publikationsfonds der TU Berlin
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Aufsätze
in OA-Journals
Beiträge
in OA-Sammelbänden
OA-Monografien
5. DFG-Kriterien:
• Förderung von Aufsätzen mit APC
max. 2.000 EUR (brutto)
• Keine Teilfinanzierung bei APC
über 2.000 EUR (brutto)
• Keine Förderung von Aufsätzen in
hybriden Zeitschriften
(stattdessen ZVÖ)
• Max. Fördersumme
(nicht öffentlich kommuniziert)
• Keine Übernahme von Kosten für
Druck, Umfang, Farbseiten etc.
• Teilfinanzierung möglich
• https://www.ub.tu-
berlin.de/publikationsfonds/foerderbedingungen-
fuer-open-access-monografien-und-sammelbaende/
• OA only: max. 2.000 EUR/Beitrag
• hybrid: max. 1.000 EUR/Beitrag
• Aber: ein OA-Sammelband kommt
nur zustande, wenn alle
Einrichtungen die Beiträge ihrer
jeweiligen Autor*innen finanzieren
Aufsätze
in OA-Journals
Beiträge
in OA-Sammelbänden
OA-Monografien
Publikationsfonds der TU Berlin
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6. Finanzierungsgrundsätze
1. Es sollen so viele Open-Access-Publikationen wie möglich gefördert werden, aber:
o Förderung dient nicht der Fortschreibung der tradierten Gewinnerwartung und der
Aufrechterhaltung traditioneller Geschäftsmodelle und Strukturen
2. Übernahme detailliert aufgeführter nachweislich OA-bedingter Kosten auf der Basis einer
transparenten Kalkulation.
3. Kosten für Druck, Umfang, Farbe etc. werden nicht übernommen.
4. Die geförderten Veröffentlichungen, die den (abzustimmenden) Qualitätskriterien für OA-
Monografien und -Sammelbände entsprechen.
5. Förderung von Dissertationen nur bei ausgezeichneten Dissertationen.
6. Keine Förderung von bereits anderweitig erschienenen Dissertationen.
7. Keine Förderung von Master- und Bachelorarbeiten.
8. Keine zusätzliche Förderung von Publikationen aus öffentlich finanzierten Verlagen.
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7. Welche Teile der Kalkulation können aus
OA-Monografien-Fonds finanziert werden?
Was sind das für Kosten?
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Ausfall der bisherigen
Einnahmen aus dem Verkauf
des E-Books
OA-bedingte Teile der
Overhead- und
Herstellungskosten
+
8. Förderfähige Bestandteile der Verlagskalkulation
hybrid (OA + print) OA exklusiv
anteilig anteilig
anteilig ja
anteilig ja
anteilig ja
anteilig ja
anteilig ja
nein -
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Was ist ein
legitimer
Gewinn?
Kompensation
für evtl. Print-
absatzrückgang?
Wie viel?
Was kostet
den Verlag eine
OA-Monografie?
4.000 Euro?
Ausgaben
- Overheadkosten …
- Qualitätssicherung …
- Layout/Satz …
- Metadaten …
- Dateiaufbereitung …
- Marketing …
- Druck …
Einnahmen
+ ggf. Verkauf von Printex.
+ Verkauf des E-Books
+ OA-Fee aus BPC-Fonds
+ Druckkostenzuschüsse
+ Gewinn
Erlös = ∑
Wieviel Vertrauen
können wir in die uns
vorgelegte Kalkulation
haben?
Wie sieht eine
transparente
Rechnung aus?
Qualitätskriterien?
9. Qualitätsstandards für Open-Access-Monografien
und -Sammelbände, die aus öffentlichen Mitteln
gefördert werden (Vorschlag zur Diskussion)
Zugänglichkeit
Rechte
Qualitätssicherung
Formate
Metadaten
Kalkulation
Marketing/Kommunikation
Nutzungsstatistik
siehe: Webseite derAG Universitätsverlage
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Vorschlag der
• 25 wissenschaftsnahe Verlage
aus D, AU, I,
• langjährige Erfahrung,
• über 1.000 Neuerscheinungen
pro Jahr nach hohen Standards,
• die meisten Open Access.
Auf Basis der „Empfehlungen zu
Qualitätsstandards für die Open-Access-
Stellung von Büchern“ (Knowledge
Unlatched und NOAK)
10. Kontakt
Allianz-Workshop "Zukunft des wiss. Buches" | Dagmar Schobert | Bonn, 06.09.2018
dagmar.schobert@tu-berlin.de; openaccess@ub.tu-berlin.de
Dagmar Schobert Tel. (030) 314 76127
www.ub.tu-berlin.de/
http://blogs.ub.tu-berlin.de/openaccess/
@UB_TU_Berlin
http://de.slideshare.net/UB_TU_Berlin
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