2. Ivenacker Eichen
Bei den Ivenacker Eichen handelt es sich
um einen Tiergarten im
mecklenburgisch-vorpommerschen
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
in der Gemeinde Ivenack. Bekannt ist
das Gelände für seine namensgebenden,
ungewöhnlich alten Eichen. Tiergarten
befindet sich westlich von Ivenack an
der Straße nach Basepohl, nordwestlich
des Ivenacker Sees und umgibt als
dessen ehemaliger Schlosspark das
Schloss Ivenack.
3. 1000-jährige Eichen
Die Ivenacker Eichen sind eine kultur-
und naturhistorische Besonderheit,
die ihresgleichen in Deutschland
sucht.
Sie sind keine Reste ehemaliger
Urwälder, sondern Zeugnisse der im
Mittelalter verbreiteten
Landnutzungsform des Hude- (Hüte-)
Waldes, die sich im Ivenacker
Tiergarten über Jahrhunderte bis
heute erhalten hat.
4. Geschichte
Am Ende des ersten
Jahrtausends nach Christus, als
diese Eichen keimten, wurde
das Gebiet bereits durch den
slawischen Stamm der Wilzen
genutzt. Waldweide war
üblich. Man trieb Schweine,
Rinder, Schafe, Ziegen und
Pferde zur Futtersuche in die
Wälder.
5. Geschichte
Nach der Reformation (1555) gingen
die Ivenacker Eichen in das Eigentum
des herzoglichen Amtes Ivenack über.
Kurze Zeit danach entstand der
"Thiergarten", der bis zur
Weltwirtschaftskrise 1929 Bestand
hatte. Die Rolle des Weideviehs wurde
vom eingegatterten Damwild
übernommen. Im Jahr 1972 begann
man den Tiergarten in einem kleineren
Gatter, das wiederum mit Damwild
besetzt wurde, neu entstehen zu
lassen.
6. Sagen und Mythen
Alte, dicke Bäume regen von jeher die
Phantasie der Menschen an.
So ist es auch in Ivenack. Um die
Baumriesen ranken sich eine Vielzahl
von Sagen und Geschichten. Einige der
Sagen spielen auf das einst hier
vorhandene Kloster an.
Die stärkste Ivenacker Eiche war sogar
Motiv für eine Briefmarke, die zu
einer Serie von fünf ausgewählten
Naturdenkmälern gehörte.
7. Sagen und Mythen
Die Eichen sollen bereits am Anfang
des 19. Jahrhunderts so stark
gewesen sein, dass man darin ein
Pferd, nämlich den berühmten
Schimmelhengst Herodot verstecken
konnte. Wer im Ivenacker Tiergarten
spazieren geht wird an dem Oszug auf
das Lischengrab stoßen. Auch hierzu
gibt es Geschichte(n).
8. Sagen und Mythen
So wird erzählt, dass sieben Nonnen des
Zisterzienserklosters Ivenack ihr Gelübde
brachen und zur Strafe in Eichen
verwandelt wurden. Nach 1000 Jahren
wird die erste der Sieben erlöst und die
Eiche stirbt ab. Hundert Jahre später
wird die zweite der Nonnen erlöst, und so
geschieht es alle 100 Jahre, bis alle
Nonnen erlöst sind.
9. Sagen und Mythen
Von der stärksten Eiche berichtet eine Legende, sie sei von einer Nonne
gepflanzt worden, welche, obwohl sie bereits verlobt war, von ihren
Angehörigen ins Kloster Ivenack gebracht wurde. Die Nonne hat ihren
Verlobungsring um den zarten Stamm des Baumes gelegt. Seitdem habe der
Ring an dem Wachstum der Eiche teilgenommen und halte den Stamm,
wenn auch dem menschlichen Auge nicht sichtbar, noch heute umschlossen.
10. Lebendwildverkauf
„Unter Eichen wachsen die besten Schinken"
diesem Sprichwort konnten alte und erfahrene Metzger nur zustimmen.
Wussten sie doch, dass Schweine, die in Wäldern herumlaufen und mit
Eicheln gemästet wurden eine vollendete Delikatesse abgaben.
11. Lebendwildverkauf
Der niederländische Dodonaeus,
der spätere Leibarzt des deutschen
Kaisers, schrieb 1554 in seinem
Cruydt-Boeck, dass mit Eicheln
gemästete Schweine ein festes und
steifes oder hartes und keineswegs
wässriges Fleisch erhalten.
Albert Thaer bestätigt auch dass
Eichelmast einen sehr festen Speck
von ausgezeichneter Qualität
ergibt.