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#EinfachMachen
Kleiderkammer Messehallen
Anja Stagge, Hamburg 22.02.2016
Dipl.-Päd./ M.A.
Anja Stagge (cand.)
Vita
 Interim Management, Projektmanagement (Marketing, Brand- und
Kommunikationsmanagement), Beraterin
 TÜV Rheinland Leben und Gesundheit GmbH, Business Developer
 TÜV Rheinland Bildung und Consulting GmbH, Projektleitung
 TÜV Rheinland Akademie GmbH, Produktmanagerin
 ERGO Versicherungsgruppe AG (ehem. Victoria Versicherung AG),
Düsseldorf, Diplomandin
 Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Krankenschwester
 Kliniken Ludwigsburg Bietigheim gGmbH, Krankenschwester
Wer ich bin
• Produkt Management, Product
Development
• Positionierung, Markenaufbau,
Kommunikation
• Business Development
• Marktforschung
• Markttrends
• Wettbewerbsbeobachtung
• Kundenverhalten
• Gesetzgebung
• eHealth, Health 2.0, Digital Health
• Pharmakovigilance 2.0
• Gesundheitsinformation 2.0
• Digitales Versorgungsmanagement
• Big Data
Berufliche Themen
Berufliche Themen
eHealth, Health 2.0, Digital Health
Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin.
An Arbeit war nicht mehr zu denken.
Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin
Ausnahmezustand
Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin
• Informationsüberflutung mit wenig glaubhaften Quellen
• kaum Möglichkeiten, sich dem Informationsfluss entziehen
• Netzphänomene, die es in die Printmedien schafften
• endlose (Stammtisch-)Diskussionen
• digitaler Pranger, digitale Hetze, Shitstorms (#merkelstreichelt)
• Blogger, Systemtrolle und digitale Steinewerfer
• einseitige Kommunikation
• Amateur-Labeling besorgter Bürger
• der Krieg erreichte meinem Wohnzimmer und wurde zu meinem Alltag
• Syrien und die Flüchtlinge wurden medial betrachtet, zu meinem Problem gemacht
Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin
Was kann ich tun?
Was soll ich machen?
Kann ich überhaupt etwas tun?
August 2015
Hamburger Morgenpost, 07.08.2015 Quelle: http://www.mopo.de/hamburg/massenunterkunft-st--pauli--wir-sind-die-fluechtlinge-aus-den-messehallen-22420534
Kleiderkammer Messehallen
1.200 Menschen in einer Halle
• ohne Privatssphäre, aber in Sicherheit
• mit kaum etwas am Leib, aber mit Aussicht auf Linderung
• unzureichende sanitäre Einrichtungen, aber ohne Bomben
• Perspektive? Wer spricht in so einer Situation von Perspektive?
Kleiderkammer Messehallen
1.200 Menschen in einer Halle
• ohne Privatssphäre, aber in Sicherheit
• mit kaum etwas am Leib, aber mit Aussicht auf Linderung
• unzureichende sanitäre Einrichtungen, aber ohne Bomben
• Perspektive? Wer spricht in so einer Situation von Perspektive?
Kleiderkammer Messehallen
Kleiderkammer Messehallen
1.200 Menschen in einer Halle
• die einfach da waren,
• vor der Arbeit,
• während
• und danach.
• die anfingen auf dem Boden Kleidung zu sortieren,
• die sich ein System überlegten, wie die Kleidung sinnvoll gelagert und verteilt werden konnte,
• die durch die Gegend fuhren und Spenden bei anderen Menschen abholten und die,
• gepackte Kartons mit Hygieneartikeln, Bettdecken, Kopfkissen, Kleidung und Spielzeug in die Flüchtlingslager
gefahren haben.
• die ganz Hamburg abtelefoniert haben und nach Unterstützung gefragt haben.
Kleiderkammer Messehallen Hamburg
Karoviertel hilft
AG Sport
AG
Telekommunikation
AG
Übersetzung
AG
Willkommensfest
Näh AG
AG
Kinderprogramm
AG
Psych. Betreuung
AG
Koordination
AG
Karte
Arbeitsgruppen des RW Karoviertel
Kleiderkammer
Messehallen
AG
Kinderchor
AG
Frauen
AG
Deutschunterricht
AG
Gesundheit
AG
Transgender
1.200 Menschen in einer Halle
• ohne Privatssphäre
• mit kaum etwas am Leib
• unzureichende sanitäre Einrichtungen
• Perspektive?
Kleiderkammer Messehallen
Hygieneartikel
• Starter-Sets
• Männer I Frauen I Babies I Familien
• 1 Starter-Set/ Person bei der Kleiderausgabe
• Belieferung der Schackenburgallee, Niendorf und Jenfeld + Anfragen
• anfangs ausschliesslich Privatspenden, später auch Firmenspenden
Kleiderkammer Messehallen
Kleidung
• Damenkleidung I Herrenkleidung I Kinderkleidung
• Annahme – Sortierung – Ausgabe – Verpackung – Belieferung der ZEAs
• deutlich mehr Kinder- und Damenbekleidung
• Herrenkleidung hauptsächlich in typ. deutschen Größen
• 80 % der Geflüchteten waren Männer im Alter zw. 20 – 40 Jahren mit den Konfektionsgrößen S, M und L
Kleiderkammer Messehallen
Spielzeug und Schulbedarf
Kleiderkammer Messehallen
Bettenabteilung
Kleiderkammer Messehallen
Ablauf der Spendenannahme und Sortierung
Kleiderkammer Messehallen
Kleiderkammer Messehallen
Die Entwicklung des Lagers
Kleiderkammer Messehallen
Lagerbestände
Kleiderkammer Messehallen
Sortiertisch - Optimierung
Kleiderkammer Messehallen
Eingangsbereich
Homepage/ Blog
www.zusammenschmeissen.de
Spenden-Mitfahrzentrale
www.ich-nehm-das-mit.de
Bedarfslisten
Organisation
Facebook - Gruppe
Die Facebook- Gruppe – Das stück
Mitglieder Veranstaltungen
Fotos
Dateien
• Information (Arbeitsgruppen, Öffentlichkeit, Presse)
• Austausch (Helfer untereinander)
• Koordination (Spenden, Hilfsangebote)
• Fundraising (Arbeitsmaterial und Hilfsmittel, Helfer)
Facebook- (Arbeits-)Gruppen
• Detailfragen
• Interne Kommunikation
• Arbeitsorganisation
Management Kleiderkammer
Heldenhüte Kleiderkammer
Messehallen Hamburg Kinderkleidung
Wäscheshuttle Kleiderkammer
Bistro zum organisierten Chaos
Kleiderkammer Messehallen Hamburg
• Kleiderausgabe für die in der B6 untergebrachten Menschen
• Sammeln und Sortieren von Sach- und Geldspenden
• Versorgung der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen (ZEA) im
Hamburger Raum mit
• Kleidung
• Hygieneartikeln
• Baby- und Kinderausstattungen
• Betten-Startersets, Schlafsäcken, Isomatten
• Belieferung und Beratung von ehrenamtlich betriebenen
Kleiderkammern
• Einkleidung von geflüchteten Menschen mithilfe mobiler Ausgaben
09 - 10 I 2015
• Ausweitung der Aktivitäten auf den gesamten Hamburger Raum
An manchen Tagen wurden bis zu 920
Personen mit Kleidung versorgt.
Mobile Ausgaben
Auf Anfrage wurden ZEAs im Hamburger Raum mithilfe
mobiler Ausgaben mit Hygieneartikeln, Kleidung, Spiel-
und Bettzeug versorgt.
Um schnell und effizient reagieren zu können, haben wir unsere
Arbeitsweise und die jeweiligen Arbeitsprozesse in unseren Abteilungen
immer stärker professionalisiert.
Der enorm gestiegene Bedarf sowie die mehrere hundert Kategorien
umfassende Produktpalette machten es sinnvoll, ein IT-basiertes
Warenwirtschaftssystem einzuführen.
Die Spenden werden klassifiziert, vor- und feinsortiert, entsprechend
verpackt und über eine Registratur in einem EDV-System erfasst.
Anschließend werden sie von einem Zwischenlager entweder zur
unmittelbaren Auslieferung abgerufen oder an einem definierten
Lagerplatz für eine spätere Bestellung bereitgehalten.
Die Einrichtungen können ihren Bedarf per Telefon oder per Mail
übermitteln. Die entsprechend angelegte Bestellung wird dann
onlinebasiert bearbeitet, aus dem jeweiligen Lagerplatz herausgezogen
und anschließend in die Einrichtung gebracht oder selbstorganisiert von
der Einrichtung abgeholt.
Von der Kleiderkammer zum Logistikunternehmen
Belieferung von:
• Einrichtungen der
Obdachlosenhilfe
• Kinderheimen
• Frauenhäusern
• gemeinnützigen
Organisationen
• andere
Hilfsinitiativen
Wohin mit dem Überschuss?
bedarfsgerechte Versorgung
von bedürftigen
Personengruppen
Belieferung von:
• Einrichtungen der
Obdachlosenhilfe
• Kinderheimen
• Frauenhäusern
• gemeinnützigen
Organisationen
• andere
Hilfsinitiativen
Wohin mit dem Überschuss?
Bedarfsgerechte Versorgung
von bedürftigen
Personengruppen
3 Umzüge in 3 Monaten
1. Umzug: Halle B7 – Halle A3
1. Umzug: Halle B3 – Halle A7
1. Umzug: Halle B7 - Otto
Campus Bramfeld
Fundraising - Unternehmensspenden
Abschied
1
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Organisatorisch
Strukturell
Personen-
bezogen
Koordination der
Hilfsangebote
Koordination der
Helfer
Verwaltung und
Verteilung der
Spenden
Kommunikations- und
Informations-
management
Vernetzung der ZEAs
Infrastruktur (ZEAs)
unklare Strukturen und
Zuständigkeiten
Machtverschiebung
Qualifikationen Interessenslagen Handlungskompetenz Copingstrategien
Problemlöse-
kompetenz
Urteilsvermögen
Abstraktions-
vermögen
Abgrenzungs-
fähigkeit
Problemfelder
Strukturverlust
polit.
Instrumentalisierung
mediale
Instrumentalisierung
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Organisatorisch
Strukturell
Personen-
bezogen
Koordination der
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Koordination der
Helfer
Verwaltung und
Verteilung der
Spenden
Kommunikations- und
Informations-
management
Vernetzung der ZEAs
Infrastruktur (ZEAs)
unklare Strukturen Machtverschiebung
Qualifikationen Interessenslagen Handlungskompetenz Copingstrategien
Problemlöse-
kompetenz
Urteilsvermögen
Abstraktions-
vermögen
Abgrenzungs-
fähigkeit
Problemfelder
Strukturverlust
polit.
Instrumentalisierung
Mediale
Instrumentalisierung
Anarchie Das helle Deutschland
„Wir können machen,
was wir wollen.“Chaos, Doppelarbeiten
„Alle liefen wild
durcheinander.“
„Da wusste die eine Hand
nicht, was die andere
tat.“
Rauchzeichen Ich entscheide!Hamburg schafft das.
Überforderung
Der Flüchti, mein Bruder,
der Flüchti mein Freund.
Nicht alle sind nett.
Missmanagement und
Fehlentscheidungen
hidden AgendaIch kann das.
rosa Barbie-Schlößchen
und lila-farbene Kühe
alle machen alles oder
keiner macht etwas
Kann ich das beurteilen?
Personal/ Ressourcen
Koordination der
Hilfsangebote
Koordination der
Helfer
Verwaltung der
Spenden
Informations-
management
Problemfelder und Lösungsansätze
Verteilung der
Spenden
Kommunikations-
management
Organisation
• Kommunikation und Vernetzung unter Einbindung der Medien
• Bedarfserhebungen und Bedarfslisten
• klare Projekt- und Aufgabenbeschreibungen
(Was brauche ich wofür für wen in welchem Umfang für wen und wann?)
• Kommunikation auf Facebook
• Erstellen von Facebook(Arbeits-)Gruppen
• klare Projekt- und Aufgabenbeschreibungen
• App-gestütze Kommunikation
• Transparenz
• Dokumentation
• sich nicht überrollen lassen und notfalls beiseite springen
• die Polizei rufen
• Transparenz
• Bedarfserhebung
• Kommunikation der Bestände
• Community-Management
• Nutzen aller verfügbaren Medien-Kanäle
• Stakeholdermatrix
• Administratoren, Community-Manager
• Klare Regeln (Wer sind wir, was machen wir und was machen wir nicht
• Grenzen setzen
Vernetzung der ZEAs
Infrastruktur (ZEAs)
unklare Strukturen und
Zuständigkeiten
Machtverschiebung
Strukturverlust
polit.
Instrumentalisierung
mediale
Instrumentalisierung
Problemfelder und Lösungsansätze
Struktur
• Kommunikation und Vernetzung Facebook, per Mail
• Einrichten von WLAN/ Freifunk
• Lagerung von Spenden in der Kleiderkammer
• Bedarfsorientierte Belieferung der Enrichtungen
• Erstellen von Checklisten und Templates
• Strukturen schaffen
• Ansprechpartner identifizieren Erstellen von Telefon- und Maillisten
• Vernetzung
• dass organisierte Chaos führen, leiten, managen und notfalls beiseite springen
• informelle Strukturen aufbauen
• Führung sukzessive zurückholen und in institutionelle Strukturen überführen
• Abgrenzung
• Einbindung der politischen Stakeholer
• selber machen und klare Ansagen machen
• PR, externe und interne Kommunikation
• Abgrenzen des eigenen Aktionsrahmen
Qualifikationen
Problemlösekompetenz
Interessenslagen
Copingstrategien
Urteilsvermögen
Handlungskompetenz
Abstraktionsvermögen
Problemfelder und Lösungsansätze
Personen
• Da kannste nix machen.
• Nutzen der Schwarmintellligenz
• Aufdecken und Bewusstmachen der hidden Agenda
• Abgrenzen
• Durchatmen, Ruhe bewahren, abwägen und nach Bedarf ins Gespräch kommen
• Klare Aufgabenbeschreibung und –verteilung
• Transparenz
• Implementierung von Handlungsanweisungen
• Plastische Darstellung
• Aufzeigen von Zusammenhängen
• Kommunikation
• Lösungsmöglichkeiten aufzeigen (Arbeitsorganisation, mentale Entlastung,
Seelsorge)
Rolle der Medien
• Fernsehen
• Radio
• Zeitungen
• Blogs
• Twitter
• Facebook
• Clickbait-
Journalismus
• System-Trolle
• Social Bots und
Botnetze
• Blogger
Rolle der Medien
Die Nutzung von Social Media-Angeboten hat eine rasante Verbreitung erfahren und ist
heute in fast allen sozialen und ökonomischen Zusammenhängen durchgesetztes
Interaktions-, Kommunikations- und Repräsentationsmittel.
Durch die massenhafte und weiterhin steigende Benutzung ist eine in dieser Qualität
bisher nicht existierende Datenquelle menschlichen Verhaltens entstanden, die neben
den o.g. Funktionen auch Möglichkeiten der Aus- und Verwertung sowie der Manipulation
einschließt.
Technisch werden gezielte Beeinflussungen oder Manipulationen beispielweise durch
sogenannte „Bots“, ganze „Botnetze“ oder „Trolle“ realisiert. Wie kann der „User“ auf die
daraus resultierenden potenziellen Risiken heute und zukünftig reagieren?
Projektziel ist es,
• die Nutzerinnen und Nutzer von sozialen Netzwerken für die Risiken zu sensibilisieren
und sie in die Lage zu versetzen, Manipulationen zu erkennen.
• Darüber hinaus sollen konkrete Hilfestellungen entwickelt werden, um den
Selbstdatenschutz und die „forensische Kompetenz“ der „User“ ohne Expertenwissen
zu stärken und damit einen wichtigen Teilaspekt moderner Sicherheitsarchitektur in
sozialen Netzwerken zu etablieren.
Projekt Social Media Forensics (#SoMeFo)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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  • 2. Dipl.-Päd./ M.A. Anja Stagge (cand.) Vita  Interim Management, Projektmanagement (Marketing, Brand- und Kommunikationsmanagement), Beraterin  TÜV Rheinland Leben und Gesundheit GmbH, Business Developer  TÜV Rheinland Bildung und Consulting GmbH, Projektleitung  TÜV Rheinland Akademie GmbH, Produktmanagerin  ERGO Versicherungsgruppe AG (ehem. Victoria Versicherung AG), Düsseldorf, Diplomandin  Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Krankenschwester  Kliniken Ludwigsburg Bietigheim gGmbH, Krankenschwester Wer ich bin
  • 3. • Produkt Management, Product Development • Positionierung, Markenaufbau, Kommunikation • Business Development • Marktforschung • Markttrends • Wettbewerbsbeobachtung • Kundenverhalten • Gesetzgebung • eHealth, Health 2.0, Digital Health • Pharmakovigilance 2.0 • Gesundheitsinformation 2.0 • Digitales Versorgungsmanagement • Big Data Berufliche Themen
  • 4. Berufliche Themen eHealth, Health 2.0, Digital Health
  • 5. Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin. An Arbeit war nicht mehr zu denken.
  • 6. Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin Ausnahmezustand
  • 7. Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin • Informationsüberflutung mit wenig glaubhaften Quellen • kaum Möglichkeiten, sich dem Informationsfluss entziehen • Netzphänomene, die es in die Printmedien schafften • endlose (Stammtisch-)Diskussionen • digitaler Pranger, digitale Hetze, Shitstorms (#merkelstreichelt) • Blogger, Systemtrolle und digitale Steinewerfer • einseitige Kommunikation • Amateur-Labeling besorgter Bürger • der Krieg erreichte meinem Wohnzimmer und wurde zu meinem Alltag • Syrien und die Flüchtlinge wurden medial betrachtet, zu meinem Problem gemacht
  • 8. Was mich im Juli 2015 bewegt hat, bevor ich aktiv geworden bin
  • 10. Was soll ich machen?
  • 11. Kann ich überhaupt etwas tun?
  • 12. August 2015 Hamburger Morgenpost, 07.08.2015 Quelle: http://www.mopo.de/hamburg/massenunterkunft-st--pauli--wir-sind-die-fluechtlinge-aus-den-messehallen-22420534
  • 13. Kleiderkammer Messehallen 1.200 Menschen in einer Halle • ohne Privatssphäre, aber in Sicherheit • mit kaum etwas am Leib, aber mit Aussicht auf Linderung • unzureichende sanitäre Einrichtungen, aber ohne Bomben • Perspektive? Wer spricht in so einer Situation von Perspektive?
  • 14. Kleiderkammer Messehallen 1.200 Menschen in einer Halle • ohne Privatssphäre, aber in Sicherheit • mit kaum etwas am Leib, aber mit Aussicht auf Linderung • unzureichende sanitäre Einrichtungen, aber ohne Bomben • Perspektive? Wer spricht in so einer Situation von Perspektive?
  • 16. Kleiderkammer Messehallen 1.200 Menschen in einer Halle • die einfach da waren, • vor der Arbeit, • während • und danach. • die anfingen auf dem Boden Kleidung zu sortieren, • die sich ein System überlegten, wie die Kleidung sinnvoll gelagert und verteilt werden konnte, • die durch die Gegend fuhren und Spenden bei anderen Menschen abholten und die, • gepackte Kartons mit Hygieneartikeln, Bettdecken, Kopfkissen, Kleidung und Spielzeug in die Flüchtlingslager gefahren haben. • die ganz Hamburg abtelefoniert haben und nach Unterstützung gefragt haben.
  • 18. Karoviertel hilft AG Sport AG Telekommunikation AG Übersetzung AG Willkommensfest Näh AG AG Kinderprogramm AG Psych. Betreuung AG Koordination AG Karte Arbeitsgruppen des RW Karoviertel Kleiderkammer Messehallen AG Kinderchor AG Frauen AG Deutschunterricht AG Gesundheit AG Transgender 1.200 Menschen in einer Halle • ohne Privatssphäre • mit kaum etwas am Leib • unzureichende sanitäre Einrichtungen • Perspektive?
  • 19. Kleiderkammer Messehallen Hygieneartikel • Starter-Sets • Männer I Frauen I Babies I Familien • 1 Starter-Set/ Person bei der Kleiderausgabe • Belieferung der Schackenburgallee, Niendorf und Jenfeld + Anfragen • anfangs ausschliesslich Privatspenden, später auch Firmenspenden
  • 20. Kleiderkammer Messehallen Kleidung • Damenkleidung I Herrenkleidung I Kinderkleidung • Annahme – Sortierung – Ausgabe – Verpackung – Belieferung der ZEAs • deutlich mehr Kinder- und Damenbekleidung • Herrenkleidung hauptsächlich in typ. deutschen Größen • 80 % der Geflüchteten waren Männer im Alter zw. 20 – 40 Jahren mit den Konfektionsgrößen S, M und L
  • 23. Kleiderkammer Messehallen Ablauf der Spendenannahme und Sortierung
  • 30. Die Facebook- Gruppe – Das stück Mitglieder Veranstaltungen Fotos Dateien • Information (Arbeitsgruppen, Öffentlichkeit, Presse) • Austausch (Helfer untereinander) • Koordination (Spenden, Hilfsangebote) • Fundraising (Arbeitsmaterial und Hilfsmittel, Helfer)
  • 31. Facebook- (Arbeits-)Gruppen • Detailfragen • Interne Kommunikation • Arbeitsorganisation Management Kleiderkammer Heldenhüte Kleiderkammer Messehallen Hamburg Kinderkleidung Wäscheshuttle Kleiderkammer Bistro zum organisierten Chaos
  • 32. Kleiderkammer Messehallen Hamburg • Kleiderausgabe für die in der B6 untergebrachten Menschen • Sammeln und Sortieren von Sach- und Geldspenden • Versorgung der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen (ZEA) im Hamburger Raum mit • Kleidung • Hygieneartikeln • Baby- und Kinderausstattungen • Betten-Startersets, Schlafsäcken, Isomatten • Belieferung und Beratung von ehrenamtlich betriebenen Kleiderkammern • Einkleidung von geflüchteten Menschen mithilfe mobiler Ausgaben 09 - 10 I 2015 • Ausweitung der Aktivitäten auf den gesamten Hamburger Raum
  • 33. An manchen Tagen wurden bis zu 920 Personen mit Kleidung versorgt. Mobile Ausgaben Auf Anfrage wurden ZEAs im Hamburger Raum mithilfe mobiler Ausgaben mit Hygieneartikeln, Kleidung, Spiel- und Bettzeug versorgt.
  • 34. Um schnell und effizient reagieren zu können, haben wir unsere Arbeitsweise und die jeweiligen Arbeitsprozesse in unseren Abteilungen immer stärker professionalisiert. Der enorm gestiegene Bedarf sowie die mehrere hundert Kategorien umfassende Produktpalette machten es sinnvoll, ein IT-basiertes Warenwirtschaftssystem einzuführen. Die Spenden werden klassifiziert, vor- und feinsortiert, entsprechend verpackt und über eine Registratur in einem EDV-System erfasst. Anschließend werden sie von einem Zwischenlager entweder zur unmittelbaren Auslieferung abgerufen oder an einem definierten Lagerplatz für eine spätere Bestellung bereitgehalten. Die Einrichtungen können ihren Bedarf per Telefon oder per Mail übermitteln. Die entsprechend angelegte Bestellung wird dann onlinebasiert bearbeitet, aus dem jeweiligen Lagerplatz herausgezogen und anschließend in die Einrichtung gebracht oder selbstorganisiert von der Einrichtung abgeholt. Von der Kleiderkammer zum Logistikunternehmen
  • 35. Belieferung von: • Einrichtungen der Obdachlosenhilfe • Kinderheimen • Frauenhäusern • gemeinnützigen Organisationen • andere Hilfsinitiativen Wohin mit dem Überschuss? bedarfsgerechte Versorgung von bedürftigen Personengruppen
  • 36. Belieferung von: • Einrichtungen der Obdachlosenhilfe • Kinderheimen • Frauenhäusern • gemeinnützigen Organisationen • andere Hilfsinitiativen Wohin mit dem Überschuss? Bedarfsgerechte Versorgung von bedürftigen Personengruppen
  • 37. 3 Umzüge in 3 Monaten 1. Umzug: Halle B7 – Halle A3 1. Umzug: Halle B3 – Halle A7 1. Umzug: Halle B7 - Otto Campus Bramfeld
  • 40. 1 2 3 Organisatorisch Strukturell Personen- bezogen Koordination der Hilfsangebote Koordination der Helfer Verwaltung und Verteilung der Spenden Kommunikations- und Informations- management Vernetzung der ZEAs Infrastruktur (ZEAs) unklare Strukturen und Zuständigkeiten Machtverschiebung Qualifikationen Interessenslagen Handlungskompetenz Copingstrategien Problemlöse- kompetenz Urteilsvermögen Abstraktions- vermögen Abgrenzungs- fähigkeit Problemfelder Strukturverlust polit. Instrumentalisierung mediale Instrumentalisierung
  • 41. 1 2 3 Organisatorisch Strukturell Personen- bezogen Koordination der Hilfsangebote Koordination der Helfer Verwaltung und Verteilung der Spenden Kommunikations- und Informations- management Vernetzung der ZEAs Infrastruktur (ZEAs) unklare Strukturen Machtverschiebung Qualifikationen Interessenslagen Handlungskompetenz Copingstrategien Problemlöse- kompetenz Urteilsvermögen Abstraktions- vermögen Abgrenzungs- fähigkeit Problemfelder Strukturverlust polit. Instrumentalisierung Mediale Instrumentalisierung Anarchie Das helle Deutschland „Wir können machen, was wir wollen.“Chaos, Doppelarbeiten „Alle liefen wild durcheinander.“ „Da wusste die eine Hand nicht, was die andere tat.“ Rauchzeichen Ich entscheide!Hamburg schafft das. Überforderung Der Flüchti, mein Bruder, der Flüchti mein Freund. Nicht alle sind nett. Missmanagement und Fehlentscheidungen hidden AgendaIch kann das. rosa Barbie-Schlößchen und lila-farbene Kühe alle machen alles oder keiner macht etwas Kann ich das beurteilen? Personal/ Ressourcen
  • 42. Koordination der Hilfsangebote Koordination der Helfer Verwaltung der Spenden Informations- management Problemfelder und Lösungsansätze Verteilung der Spenden Kommunikations- management Organisation • Kommunikation und Vernetzung unter Einbindung der Medien • Bedarfserhebungen und Bedarfslisten • klare Projekt- und Aufgabenbeschreibungen (Was brauche ich wofür für wen in welchem Umfang für wen und wann?) • Kommunikation auf Facebook • Erstellen von Facebook(Arbeits-)Gruppen • klare Projekt- und Aufgabenbeschreibungen • App-gestütze Kommunikation • Transparenz • Dokumentation • sich nicht überrollen lassen und notfalls beiseite springen • die Polizei rufen • Transparenz • Bedarfserhebung • Kommunikation der Bestände • Community-Management • Nutzen aller verfügbaren Medien-Kanäle • Stakeholdermatrix • Administratoren, Community-Manager • Klare Regeln (Wer sind wir, was machen wir und was machen wir nicht • Grenzen setzen
  • 43. Vernetzung der ZEAs Infrastruktur (ZEAs) unklare Strukturen und Zuständigkeiten Machtverschiebung Strukturverlust polit. Instrumentalisierung mediale Instrumentalisierung Problemfelder und Lösungsansätze Struktur • Kommunikation und Vernetzung Facebook, per Mail • Einrichten von WLAN/ Freifunk • Lagerung von Spenden in der Kleiderkammer • Bedarfsorientierte Belieferung der Enrichtungen • Erstellen von Checklisten und Templates • Strukturen schaffen • Ansprechpartner identifizieren Erstellen von Telefon- und Maillisten • Vernetzung • dass organisierte Chaos führen, leiten, managen und notfalls beiseite springen • informelle Strukturen aufbauen • Führung sukzessive zurückholen und in institutionelle Strukturen überführen • Abgrenzung • Einbindung der politischen Stakeholer • selber machen und klare Ansagen machen • PR, externe und interne Kommunikation • Abgrenzen des eigenen Aktionsrahmen
  • 44. Qualifikationen Problemlösekompetenz Interessenslagen Copingstrategien Urteilsvermögen Handlungskompetenz Abstraktionsvermögen Problemfelder und Lösungsansätze Personen • Da kannste nix machen. • Nutzen der Schwarmintellligenz • Aufdecken und Bewusstmachen der hidden Agenda • Abgrenzen • Durchatmen, Ruhe bewahren, abwägen und nach Bedarf ins Gespräch kommen • Klare Aufgabenbeschreibung und –verteilung • Transparenz • Implementierung von Handlungsanweisungen • Plastische Darstellung • Aufzeigen von Zusammenhängen • Kommunikation • Lösungsmöglichkeiten aufzeigen (Arbeitsorganisation, mentale Entlastung, Seelsorge)
  • 45. Rolle der Medien • Fernsehen • Radio • Zeitungen • Blogs • Twitter • Facebook
  • 46. • Clickbait- Journalismus • System-Trolle • Social Bots und Botnetze • Blogger Rolle der Medien
  • 47. Die Nutzung von Social Media-Angeboten hat eine rasante Verbreitung erfahren und ist heute in fast allen sozialen und ökonomischen Zusammenhängen durchgesetztes Interaktions-, Kommunikations- und Repräsentationsmittel. Durch die massenhafte und weiterhin steigende Benutzung ist eine in dieser Qualität bisher nicht existierende Datenquelle menschlichen Verhaltens entstanden, die neben den o.g. Funktionen auch Möglichkeiten der Aus- und Verwertung sowie der Manipulation einschließt. Technisch werden gezielte Beeinflussungen oder Manipulationen beispielweise durch sogenannte „Bots“, ganze „Botnetze“ oder „Trolle“ realisiert. Wie kann der „User“ auf die daraus resultierenden potenziellen Risiken heute und zukünftig reagieren? Projektziel ist es, • die Nutzerinnen und Nutzer von sozialen Netzwerken für die Risiken zu sensibilisieren und sie in die Lage zu versetzen, Manipulationen zu erkennen. • Darüber hinaus sollen konkrete Hilfestellungen entwickelt werden, um den Selbstdatenschutz und die „forensische Kompetenz“ der „User“ ohne Expertenwissen zu stärken und damit einen wichtigen Teilaspekt moderner Sicherheitsarchitektur in sozialen Netzwerken zu etablieren. Projekt Social Media Forensics (#SoMeFo)
  • 48. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!