1. Brennstoffzellensysteme
1. Einleitung/Motivation und Überblick
2. Funktionsprinzip
3. Membranbrennstoffzelle, Aufbau, Materialien, Leistungsdaten
Anwendungen
4. Phosphorsaure Brennstoffzelle
5. Schmelzkarbonatbrennstoffzelle
6. Festoxidbrennstoffzelle
7. Brennstoffe für Brennstoffzellensysteme
8. Zentrale Herstellung von Wasserstoff
9. Dezentrale Herstellung von Wasserstoff (für Brennstoffzellen)
10. Speicherung und Transport von Wasserstoff
11. Brennstoffzellen im Wettbewerb zu anderen Technologien in der KWK
12. Energiespeicherung, Hybridsysteme
Brennstoffzellensysteme 1
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
2. Literatur:
Für Elektrochemie und Batterien:
Hamann/Vielstich, „Elektrochemie“ Wiley, Weinheim 1998
Für Wasserstofftechnologie:
„Electrochemical Hydrogen Technologies“ Ed.:H. Wendt, Elsevier Amsterdam 1990
Für Brennstoffzellen:
Kordesch/Simader: „“Fuel Cells and their applications“ VCH Weinheim 1996
Gummert/Suttor: „Stationäre Brennstoffzellen - Technik und Markt“, C.F. Müller Verlag, 2005, Heidelberg.
Heinzel/Mahlendorf/Roes: „Brennstoffzellen- Entwicklung, Technologie, Anwendung“ C.F. Müller
Heidelberg 2006
Larminie/Dicks „Fuel Cell Systems explained“Wiley, Chichester 2000
Handbook of Fuel Cells, Wiley 2003
Krewitt/Pehnt/Fischedick/Temming „Brennstoffzellen in der Kraft-Wärme-Kopplung“, Erich Schmitt-Verlag,
Berlin 2004
Brennstoffzellen und Mikro-KWK, ASUE Band 20, Vulkan-Verlag 2001
Für Energiedaten: internet http://www.bmwi.de, http://www.bp.com und http://www.iea.org
Brennstoffzellensysteme 2
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
3. Effizienz in der Energiewandlung und -nutzung
Emissionen CO2: Treibhauseffekt
SO2: saurer Regen, Waldsterben
Smog, Feinstaub
Lärm
Radioaktivität
Flächenverbrauch Kohle, insbes. im Tagebau
Stauseen
Verkehrsflächen
Verbrauch der Ressourcen
Verfügbarkeit und Kosten von
Energieträgern
Brennstoffzellensysteme 3
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
5. Erwärmung und Anstieg des Meeresspiegels
Erwärmung: Modellrechnungen ergeben eine mögliche Erwärmung
zischen 1,5 und 8°C bis zum Jahr 2100
Brennstoffzellensysteme 5
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
6. Tschechien
Belgien
Niederlande
Türkei
Ukraine
Mit Volldampf ins Treibhaus:
Polen CO2- Emissionen in Mio. t im Jahr 2005
Spanien Summe: 27,3 Mrd. t
Australien Vergleich 1990: 21,6 Mrd. t
Mexiko
Frankreich
Südkorea
Italien
UK
Kanada
Deutschland
Indien
Japan
Russland
China
USA
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000
Brennstoffzellensysteme 6
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
7. Energie: Pro-Kopf-Verbrauch
300
250
Energieverbrauch [GJ/a]
Indien
200 Asien
Afrika
150 China
Südamerika
100 Europa (n. OECD)
Europa (OECD)
50 Fühere SU
Nordamerika
0
1990 1995 2000 2005
Jahre
Brennstoffzellensysteme 7
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
8. Waldsterben – gibt es das noch? Sauerer Regen und neue
Ursachen
http://gruppen.greenpeace.de/aachen/wald-fotos-waldsterben.html
1988 1993 1994
Früher: SO2 aus ungereinigten Kraftwerksrauchgasen
Jetzt: Stickstoffeintrag durch NOx-Emissionen (hauptsächlich
durch gestiegenen Autoverkehr)
Zu warme, trockene Sommer (2003)
Starke Stürme
Brennstoffzellensysteme 8
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
15. Motivation für Kraft-Wärmekopplung mit Brennstoffzellensystemen
Bessere Energieeffizienz und damit geringere CO2-Emissionen
durch Strom und Wärmenutzung für alle KWK-Technologien
Höchste Einspeisevergütung nach KWKMOD-Gesetz: 5,11 ct/kWh
über dem mittleren Strompreis wegen Technologiebonus
Geringste Schadstoffemissionen
Vergleichsweise gute jährliche Auslastung wegen hoher
Stromkennzahlen
Für Hochtemperaturbrennstoffzellen das Potential der
Kälteerzeugung im Sommer (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung)
Brennstoffzellensysteme 15
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
16. Die Brennstoffzelle als Energiewandler
Thermo-
Ver-
mechanischer Generator
brennung Prozess
Brennstoff-
zelle Strom
Brennstoff
Elektrochemischer Prozess
Brennstoffzellensysteme 16
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
17. Chemische und elektrochemische Reaktion
Chemische Reaktionen: Oxidation ist Elektronenabgabe, Reduktion ist
Elektronenaufnahme, die Elektronen werden direkt vom Reduktions-mittel
(Elektronendonor) auf das Oxidationsmittel Elektronenakzeptor) übertragen,
Wärme wird frei, Beispiel:
2 Na + Cl2 → 2 NaCl
Elektrochemische Reaktionen bedeuten ebenfalls einen Elektronen-transfer, der
jedoch räumlich getrennt abläuft, das heißt, dass ein Elektronendonor die
Elektronen an eine Elektrode abgibt, die Elektronen durch einen elektrischen
Leiter zu einer zweiten Elektrode fließen, wo sie an einen Elektronenakzeptor
abgegeben werden, so können die Elektronen eine elektrische Arbeit leisten
bzw. die Reaktion kann durch elektrische Energie erzwungen werden. Beispiel:
2 Na → 2 Na + + 2e −
Cl2 + 2e − → 2Cl −
2 Na + Cl2 → 2 NaCl Brennstoffzellensysteme 17
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
19. Elektrochemische Reaktion
Die großtechnische Herstellung von Natrium
erfolgt heute durch Schmelzflusselektrolyse von
trockenem Natriumchlorid in einer Downs-Zelle.
Zur Schmelzpunkterniedrigung wird ein Salz-
gemisch aus Calcium- (46 %), Natrium- (28 %)
und Bariumchlorid (26 %) eingesetzt. Die
zylindrische Elektrolysezelle besteht aus einer
mittigen Graphitanode, über der das entstehende
Chlorgas abgezogen wird. Oberhalb der
kleeblattförmig um die Graphitanode
angeordneten Stahlblechkathoden wird das
flüssige Natrium abgezogen und nach einer
Zwischenlagerung einem Reinigungsprozess
zugeführt.
Seit Einführung der Chlor-Alkali-Schmelzfluss-
Elektrolyse hat sich der Preis für Natrium
drastisch verringert. Heute ist Natrium
volumenbezogen das preiswerteste Leichtmetall
überhaupt.
Brennstoffzellensysteme 19
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
20. Bekannte elektrochemische Prozesse
Laden und Entladen von Batterien
Chloralkali-Elektrolyse zur Herstellung von Chlor (und Natronlauge
und Wasserstoff)
Metallgewinnung:
– Zink (40% der Weltproduktion, Metall ist reiner als thermisch
hergestelltes Zink)
– Kupfer (elektrolytische Reinigung = Raffination von Rohkupfer)
– Aluminium (aus geschmolzenem Al2O3 in Na3AlF6 bei 1000°C)
Adipinsäuredinitril als Baustein für Polyamide, 500 000 t/a
und diverse andere organische Synthesen
Elektrolyse von Wasser/Brennstoffzelle
Brennstoffzellensysteme 20
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
21. Funktionsprinzip Brennstoffzelle
Wasserstoff und
Sauerstoff werden
elektrochemisch zu
Wasser umgesetzt, d.h.
es entsteht Gleichstrom
und Wärme
Wasserstoff muss zur
Verfügung stehen,
Sauerstoff kann der Luft
entnommen werden
Elektrischer
Wirkungsgrad ca. 50%
Brennstoffzellensysteme 21
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
22. Brennstoffzellen – energetische Aspekte
Reaktion: H2 + 1/2 O2 H2O
Heizwert von Wasserstoff ∆RHU = -241,8 kJ/Mol
Brennwert von Wasserstoff ∆RHo = -285,8 kJ/Mol
Da bei der Reaktion die Entropie abnimmt (3/2 Mole Gas reagieren zu 1
Mol Gas / zu flüssigem Wasser) wird Wärme frei qrev = - T ∆RS
Die maximale Nutzarbeit der Reaktionen, die mit der freien
Reaktionsenthalpie ∆RG korrespondiert, ist daher deutlich kleiner als ∆RH
Bei verschiedenen Arbeitstemperaturen der Brennstoffzellen ist die
Temperaturabhängigkeit der freien Reaktionsenthalpie zu berücksichtigen
Der theoretisch maximal mögliche Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle unter
Standardbedingungen ist definiert Nutzen ∆R Go
ηfl = =
Aufwand ∆R H o
Brennstoffzellensysteme 22
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
23. Berechnung der Spannung einer Brennstoffzelle aus
thermodynamischen Daten
Wel = ∆ RG = - nFEKL mit
n = Anzahl der Elektronen pro Formelumsatz
Standardbedingungen: F = Faraday-Konstante = 96485 As/Mol
298 K, 1 bar E = Zellspannung
∆ RG
E0 = − Damit ergibt sich für
nF flüssiges Wasser bei Standardbedingungen
aus Go Eo = 1,23 V
aus Ho: Eo = 1,48 V*
für Wasserdampf bei Standardbedingungen
aus Gu Eo = 1,18 V
aus Hu: Eo = 1,25 V*
*fiktive Werte, die nicht erzielbar sind, die als Basis für
vereinfachte Wirkungsgradberechnungen aus der
Spannung dienen
Brennstoffzellensysteme 23
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
24. Wirkungsgrad von Brennstoffzellen
∆RG = ∆RH-T∆RS Reaktion zu flüssigem Wasser:
∆RGo = ∆RHo -T∆RSfl
Reaktion zu gasförmigem Wasserdampf:
∆RGu = ∆RHu - T∆RSg
thermodynamische Daten der Reaktion bei T = 298 K und p = 1 bar
∆RGo = -237,3 kJ/mol ηMax = 83,3 %.
∆RHo = -285,8 kJ/mol
∆RGu = -228,6 kJ/mol ηMax = 94,5 % (bei 25°C!)
∆RHu = -241,8 kJ/mol ηMax = 92 % (bei 100 °C)
ηMax = 74 % (bei 900 °C)
Brennstoffzellensysteme 24
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
25. Temperaturabhängigkeit der Brennstoffzellenreaktion
Temperatur °C ∆RG (kJ/Mol) E (V) ηMax(%)
25 237,3 1,23 83
80fl 228,2 1,18 80
80gas 226,1 1,17 79
100 225,2 1,17 79
200 220,4 1,14 77
400 210,3 1,09 74
600 199,6 1,04 70
800 188,6 0,98 66
1000 177,4 0,92 62
Werte aus Larminie, Seite 20ff
Brennstoffzellensysteme 25
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
26. Entropie der Brennstoffzellenreaktion
Für die Brennstoffzellenreaktion
S =S − SH2 − 1
2 S O2
∆ H 2O
R
Standardwerte:
Wasser, flüssig: 70,05 J/Mol K Wasserstoff 130,59 J/Mol K
Wasserdampf: 188,83 J/Mol K Sauerstoff 205,14 J/Mol K
∆
R S = −163,11 J / K Mol Q = 48,6 kJ / Mol
∆
R S = −44,33 J / K Mol Q = 13,2 kJ / Mol
Brennstoffzellensysteme 26
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
27. Entropiefunktion von Gasen (Druck konstant)
dQrev dC p
Grundlage:
dS = − dQrev = C p dT dS = − dT
T T
Die Wärmekapazität Cp ist die Fähigkeit eines Moleküls, Wärme in Form von
Bewegungsenergie zu speichern
Atome:
drei Freiheitsgrade der Translation: Cp=3/2R+R=20,78 J/Kmol (entspricht Messwert für Ar, He)
Dreiatomiges Molekül Cp=3/2R + 3/2R(+3/2R)+R=33,26 J/Kmol
Wasserdampf: Cp = 36,57 J/Kmol
Wasserstoff: 28,8 J/Kmol
Sauerstoff: 29,38 J/Kmol TE
C p dT
Temperaturabhängigkeit der Entropie:
S (TE ) = S (TA ) + ∫
TA
T
Cp selbst ist eine Funktion der Temperatur und ändert sich stark bei Phasenübergängen!
Flüssiges Wasser: Cp = 75,366 J/K Mol
Brennstoffzellensysteme 27
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
28. Die Reaktionsentropie als Funktion von der Temperatur
∆ R S = ∆S
T
c
T 0
+ ∫
298
T
P
dT
0
0 200 400 600 800 1000
-0,01
Für Wasserdampf als Produkt
∆ RS (kJ/Mol K)
-0,02
-0,03
-0,04
-0,05
-0,06
Temperatur (°C)
Brennstoffzellensysteme 28
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
29. Wirkungsgrad von Brennstoffzellen
Carnot-Prozess
100
im Vergleich 90
mit der
Idealer Wirkungsgrad / %
80
Brennstoffzelle 70
60
(Wasserdampf) Brennstoffzelle
50
40
30
20 Carnot-Prozess
10 Tunten = 25 °C
0
0 250 500 750 1000 1250 1500 1750
Temperatur Toben / °C
Brennstoffzellensysteme 29
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
30. Der Energiewandlungsprozess
Herkömmliches Kohlekraftwerk
Mech. El.
Kohle Ver- Wärme Thermo-
brennung mech. Energie Energie
Prozess
Brennstoffezelle
Wasser- Elektrochemischer Prozess El.
stoff Energie
Wasserstoff allerdings ist Sekundärenergieträger Einstieg in
die Wasserstofftechnologie
Brennstoffzellensysteme 30
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
31. Das Elektrodenpotential ϕ
Beispiel: eine Metallelektrode (Zink) taucht in eine wässrige
Lösung ein, Zink geht in Spuren als Zinkionen in Lösung,
ϕ = -0,7 V eine negative Ladung bleibt im Metall zurück:
Zn Zn2+ + e-
es entsteht eine elektrochemische Doppelschicht,
hydratisierte, positive Zinkionen befinden sich in der
elektrodennnahen Elektrolytschicht,diese Schicht verhält
sich wie eine Kondensator mit einer typischen Kapazität c.
Wenn die Konzentration der Zinkionen im Elektrolyten
1 Mol/l ist, ist das entstandene Potential unter
e- Zn2+ Normalbedingungen (25°C, 1 bar) das Normalpotential,
e- das für die Zinkelektrode – 0,7 V beträgt. Da Potentiale
einzeln nicht gemessen werden können, beziehen sich alle
Werte auf einen gemeinsamen Bezugspunkt, die
Normalwasserstoffelektrode.
Brennstoffzellensysteme 31
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
32. Das Elektrodenpotential ϕ
Definition einer normierten Elektrode Platinelektrode Wasserstoff
mit ϕ = 0 V: Die Normalwasserstoffelektrode
Wasserstoff wird an der Platinelektrode adsorbiert
und Wasserstoffionen gehen in Analogie zu den
Zinkionen der Metallelektrode in Lösung über, es
entsteht auch hier ein Potential der Elektrode und
eine elektrochemische Doppelschicht
Reaktion: ½ H2 H+ + e-
Konzentration der Säure aH+=1 Mol/l
Die Spannung eines galvanischen Elementes ist die
Differenz zweier Elektrodenpotentiale
E = ϕAnode - ϕKathode
Brennstoffzellensysteme 32
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
33. Die elektrochemische Spannungsreihe
Durch Messungen und Berechnungen aus thermodynamischen Daten der
(theoretischen ) Reaktion von Stoffen mit Wasserstoff entstand die
elektrochemische Spannungsreihe, in der die Potentiale aller Reaktionen im
Vergleich zur Normalwasserstoff-Elektrode aufgeführt sind.
F2 + 2,85 V
O2 + 1,23 V
+ edle Metalle und Verbindungen Ag + 0,7996 V
mit oxidierendem Potential
0 Normalwasserstoffelektrode H2 0
unedle Metalle und Ni - 0,23 V
Fe - 0,409 V
- Verbindungen mit reduzierendem
Potential Zn - 0,76
Al - 1,706 V
Li - 3,045 V
Brennstoffzellensysteme 33
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
34. Definitionen
Anode: an der Anode findet eine Oxidationsreaktion statt, zum Beispiel
Wasserstoff zu Protonen ½ H2 H+ + e-
Zink zu Zinkionen Zn Zn2+ + 2 e-
Methanol zu CO2 CH3OH +H2O CO2 +6H+ + 6e-
Cloridionen zu Chlor Cl- ½ Cl2 + e-
Sauerstoffionen zu Sauerstoff O2- ½ O2 + 2 e-
Kathode: an der Kathode finden Reduktionsreaktionen statt, zum Beispiel
Protonen zu Wasserstoff H+ + e- ½ H2
Zinkionen zu Zink Zn2+ + 2 e- Zn
Chlor zu Cloridionen ½ Cl2 + e- Cl-
Sauerstoff zu Sauerstoffionen ½ O2 + 2 e- O2-
Fazit: Bei der Elektrolyse von Wasser wird an der Kathode Wasserstoff und an der
Anode Sauerstoff entwickelt, die Wasserstoff-verzehrende Elektrode in der
Brennstoffzelle aber ist die Anode und die Sauerstoff-verzehrende Elektrode die
Kathode !!!
Brennstoffzellensysteme 34
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
35. Energiewandlung in der Brennstoffzelle
Die Anode ist ein elektrisch leitfähiges Material mit einem
geeigneten Katalysator, Wasserstoff wird an die Elektrode
geleitet, das Elektrodenpotential stellt sich ein, d.h. die
Elektrode nimmt Elektronen auf, wird negativ, hydratisierte
Prototonen sammeln sich in der Doppelschicht.
Die Kathode ist ebenfall ein elektrisch leitfähiges Material mit
Katalysator und wird mit (Luft)Sauerstoff beaufschlagt, das
elektrochemische Gleichgewicht stellt sich ein, die Elektrode
gibt Elektronen an den Sauerstoff ab, die Doppelschicht bildet
sich aus.
Um den Stromkreis zu schließen, werden die Elektroden elektrisch
leitend außerhalb der elektrochemischen Zelle verbunden,
Ionen schließen den Stromkreis in der Zelle.
Brennstoffzellensysteme 35
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
36. Komponenten elektrochemischer Zellen
Die wichtigsten Komponenten elektrochemischer Zellen sind:
die Anode
der Elektrolyt
die Kathode
Gehäuse/Zellrahmen, Dichtungen etc.
Die Energieträger, die bei Batterien oft gleichzeitig die Elektroden sind,
bei Brennstoffzellen jedoch von außen zugeführt werden, sie können
fest, flüssig oder gasförmig sein
ein Separator, falls eine Durchmischung von Stoffen auf Anodenseite
und Kathodenseite vermieden werden muss
Stromableiter nach außen
Optimierungspotential der technischen Zellkonstruktion je nach
Anwendung
Brennstoffzellensysteme 36
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
37. Charakterisierung von Brennstoffzellen – die
Strom-Spannungskurve
H2 + ½ O2 H2O
1,4
∆Ho = 286 kJ/Mol,
1,2
∆Go = 237 kJ/Mol
1 Sauerstoffelektrode
Eo = -∆G/nF = 1,23 V
Spannung V
0,8 Eo,H= -∆H/nF= 1,48 V
0,6
(thermoneutrale
Zellspannung Spannung
0,4
Wasserstoffelektrode oder fiktive
0,2 Heizwertspannung)
0 Praxis: EKL= 0,7 V
0 200 400 600 800 1000
Stromdichte mA /cm²
Messverfahren: regelbare elektrische Last, Potentiale gegen Bezugselektrode
Brennstoffzellensysteme 37
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik