SlideShare a Scribd company logo
1 of 42
Download to read offline
Handwerk Schreiben!
  Wie man es dem Leser leichter macht –!
  ein Leitfaden!

                                           1
Wörter!

Bilder!

Überschrift!

Vorspann!

Haupttext / Sätze!

Stil!

Format!

Für Projekte!

                     2	
  
Grundsätzlich!



    Der Mensch ist ein Geschichtenwesen!

    Geschichten verfolgen Ziele (Beeinflussung, Botschaft)!

    Gute Geschichte: Leser handelt 

    Schlechte Geschichte: Leser vergisst.!


    Wen spreche ich an?!
    Was ist meine zentrale Botschaft?!
    Inhalt relevant machen!


    Jedes Wort ist Teil des Gesamtbildes.!
Wörter!



    Wörter wirken durch Laute (Phonetik)!

    Wörter wirken durch Inhalt!

    bei Synonymen beachten: passt das Wort, trifft es genau?

      !    !  !  !  !   !   !Wessen Perspektive versprachlicht es?!

    nicht Herumlavieren, Beeinflussung!
Wörter!



    laaaangweilig! Deshalb: Überflüssige Vorsilben weglassen!

    Verben! Nomina machen Sätze abstrakt, Verben machen konkret. !

    Nomina-Verben-Verhältnis größer 3:1 = Nominalstil = schlecht.!
Wörter!



  Gestern gelangte auf der Wiese hinter dem Schulhaus ein Spielfest
  für Kinder zur Durchführung.!

    Nomen-Verben-Verhältnis 5:1 !!

    das einzige Verb ist „gelangen“. Schlecht, weil schwach und
  unzutreffend.!
    Perspektive des Rektors, der das Geschehen aus dem 3. Stock des
  Schulgebäudes beobachtet.!


  besser:!
  20 Kinder haben gestern auf ihrer Schulwiese stundenlang gespielt,
  gerauft, gesungen und gefeiert.!
Wörter!

    Wer liest malt Bilder!

    Texte werden vergessen, Bilder nicht!

    Deshalb: Mit Wörtern konkrete Bilder erzeugen! Wer nicht präzise
  schreibt, erzeugt schwammige, gewohnte Bilder und langweilt.!

    Adjektiv & Adverb: naheliegend und problematisch (nur
  verwenden, wenn sie den Text tatsächlich besser machen)!



    Vermeiden: Gemeinplätze (langweilig!) und Negationen (blockiert
  Assoziationen, also statt „nicht unerheblich“ besser „erheblich“)!
Wörter!



   CHECK:!




    Wo entkommt der Leser, weil zu allgemein formuliert wurde?!

    Wo langweilt sich der Leser, weil bekannte Details überdefiniert
  wurden?!

    Welche Adjektive sind überflüssig?!
Übung 1 – Redigieren!



    Was kann man besser machen?!
Übung 1 – Redigieren!




  Unruhig: 6 Zeilen, 5 Schriftstile (weiß, schwarz-fett, schwarz-regular, grün-regular, grün-fett)!
  Redundant: Erste und zweite Zeile. (Als hätte der graue Balken gefüllt werden müssen)!
  Geht kürzer: Die letzen zwei Zeilen in dritte integrieren. Etwa: „Ja!
Nur in Deutschland als gemeinnützig anerkannte Projekte können –
steuerabzugsfähig – unterstützt werden. !
  Stil: „Dafür“. Wofür? Höchstens „Stattdessen“. Wenn überhaupt.!
Übung 1 – Redigieren!



    Was kann man besser machen?!
Übung 1 – Redigieren!

    Was kann man besser machen?!




                                    Je mehr Leuten Du von Deiner
      Geht´s hier zu                Aktion erzählst – auch einfach
      Layout-                       per E-Mail oder facebook –
      Vorschlägen?!                 desto mehr machen mit. So
                                    bekommen die Menschen
                                    Deines Lieblingsprojektes nicht
                                    nur größere Unterstützung,
                                    sondern alle zusammen haben
                                    am Ende ein noch besseres
                                    Gefühl.!
Aufmerksamkeitstrichter!



                           Bilder
                                !          90 %!

                  Ü-Schrift, Teaser, BU!   75 %!


                         1. Satz
                               !           50 %!



                       1.  Absatz
          25% lesen noch 

                                               1. Absatz

Bilder



                                 Nicht zu kleinteilig, weniger Inhalt ist mehr.!
                                 Aufmerksamkeit erregen, Fragen provozieren.!
                                 Flickr: Erweiterte Suche „Creative Commons“ anklicken.!

                                 Bildunterschriften und Urheber nicht vergessen.!
Foto: exampleUser flickr.com!




                                                                   Foto: exampleUser flickr.com!




                      Grau in grau: Jenin von oben!                                               Auf dem Weg ins Krankenhaus knipste Projektleiter Ahmed die
                                                                                                  Hauptstraße von Jenin. Bei Arbeiten an der Leinwand des Kinos
                                                                                                  fiel er von der Leiter und brach sich den Knöchel. !
Überschrift



    Überschrift liest der Leser zu erst: Entscheidungsgrundlage fürs
  Weiterlesen.!

    Essentiell: Verständlichkeit, Hauptaussage transportieren.!

    Gut: Provozieren, Aspekte offen lassen, dadurch Interesse für den
  Haupttext wecken. Überschrift muss in den Haupttext ziehen.!

    Kür: Wort-Ästhetik, -Spiel, -Kunst.!

    Überschrift muss nicht als erstes getextet werden. Nach dem
  Haupttext hat man eventuell ein besseres Gefühl fürs Ganze. !

    Den Leser nicht in die Irre führen. Konkrete Aussagen treffen.!


                                                                        15	
  
schlechtes Beispiel!
„Renovierung“	
  –	
  seit	
  kurzem	
  im	
  Kino	
  Jenin	
  
  Versuch eines Wortspiels, missglückt.!
  Blass, zieht nicht, jedes Kinos wird mal renoviert.!
  Hauptaussage wird nicht transportiert.!



gutes Beispiel!
Cinema	
  Jenin:	
  Hoffnung	
  auf	
  eine	
  kulturelle	
  Intifada	
  
  Hauptaussage ✓!
  Provokant, zieht ✓!
  Wortspiel ✓!
Vorspann!



    Vorspann, auch Teaser genannt, bei längeren Texten sinnvoll – ob
  im Internet, beim gedruckten Text oder im gesprochenen Beitrag.!

    Essentiell: Zusammenfassung des Haupttextes. !

    Teaser kann offene Fragen aus Überschrift beantworten.
  Überschrift und Teaser bilden Einheit, ergänzen sich. 

  Yin & Yang: Wenn Überschrift verspielt – Vorspann sachlich. !

    Teaser wie Kundenfänger auf St. Pauli: Er wirbt, verführt,
  verspricht oder droht sogar („Wenn Sie das nicht lesen...“)!

    kompakt, knallig, dynamisch!

                                                                    17	
  
Vorspann!



    Am Ende des Teasers: Fragezeichen beim Leser auslösen, das in
  den Haupttext zieht.!
    Keine Fragen aufwerfen, die unbeantwortet bleiben, keine
  falschen Hoffnungen machen.!
    Keine Denksportaufgaben, Binsenweisheiten, sperrige oder
  Fremdwörter, Überfrachtung mit Daten und Zahlen.!




    Methode Küchenruf: Erzählen sie einem Bekanntem in drei
  Sätzen, worüber sie schreiben.!
schlechtes Beispiel!

„Renovierung“	
  –	
  seit	
  kurzem	
  im	
  Kino	
  Jenin	
  
Die	
  Menschen	
  im	
  Westjordanland	
  haben	
  es	
  nicht	
  leicht.	
  Doch	
  einem	
  alten	
  Kino	
  
steht	
  nun	
  die	
  Renovierung	
  bevor,	
  so	
  dass	
  die	
  Menschen	
  auch	
  mal	
  wieder	
  ein	
  
bisschen	
  Unterhaltung	
  genießen	
  können.	
  




gutes Beispiel!
Cinema	
  Jenin:	
  Hoffnung	
  auf	
  eine	
  kulturelle	
  Intifada	
  
Die	
  Stadt	
  Jenin	
  im	
  Norden	
  des	
  Westjordanlandes	
  ist	
  ein	
  Zentrum	
  des	
  
palästinensischen	
  Widerstandes.	
  Doch	
  die	
  Renovierung	
  eines	
  alten	
  Kinos	
  
könnte	
  zum	
  Symbol	
  für	
  eine	
  friedlichere	
  Zeit	
  werden.	
  Hunderte	
  Menschen	
  
haben	
  ehrenamtlich	
  mitgeholfen,	
  damit	
  aus	
  der	
  Vision	
  Realität	
  wurde.	
  
Haupttext! / Sätze!
Haupttext


    Lesen ist anstrengend. Bevor jemand mit einem größeren Text
  anfängt, stellt er sich Kosten-Nutzen-Frage: Überwiegt
  Informationsgewinn und Unterhaltungswert gegenüber Zeit und
  Mühe? (Überschrift, Teaser). Dann: reinlesen…!

    Der erste Satz: Erbeben vs. einfacher Chronologie. Sachlich vs.
  Assioziationen erzeugen & Fragen aufwerfen.!



    Erster Satz gibt Versprechen ab, baut Spannung auf. Auflösung
  am Ende 1. Absatz.!

    Man kann auch mit Szenen, Fragen oder Zitaten einsteigen.!

    Nicht mit Belehrungen, Phrasen oder Plattitüden einsteigen.!
                                                                       20	
  
Haupttext / Sätze!


    konkret! „Die Menschen im Westjordanland haben es nicht leicht.“

    – Was soll das heißen? Wieso haben sie es schwer?

   Verb schwach: „nicht leicht haben“. Besser: „leiden unter...“!


    Wer Leser bewegen will, muss Verben der Aktion und Bewegung
  verwenden.!

    In jedem Satz steckt eine Kamera (Perspektive beachten)!




                                                                     21	
  
BU: So macht Damenfußball Spaß… Wir sehen eine Weltpremiere: Danielle Murphy (15) aus Millwall – die erste Frau, die
richtig sexy jubelt. Nach dem 1:1 Ausgleich im Cup-Finale gegen Everton reißt sich Danielle das Trikot über den Kopf. Sie
sagt: „Ich habe es ganz spontan gemacht, ich kann gar nicht glauben, was ich getan habe.“ Die 1000 Fans im Stadion
waren begeistert. Bei Männern ist diese Geste bekannt: Auf dem kleinen Foto die Schalker Müller und May, bei der EM 22	
  
wars Bierhoff. Jetzt haben sich die Frauen auch beim Torjubel emanzipiert…
Haupttext / Sätze!


    konkret! „Die Menschen im Westjordanland haben es nicht leicht.“

    – Was soll das heißen? Wieso haben sie es schwer? 

    Verb schwach: „nicht leicht haben“. Besser: „leiden unter...“!


    Wer Leser bewegen will, muss Verben der Aktion und Bewegung
  verwenden.!

    In jedem Satz steckt eine Kamera (Perspektive beachten)!

    Subjekt und Objekt können auch manipulativ eingesetzt werden!

    Assoziationsfähigkeit des Lesers einbeziehen, Synapsen kitzeln.!


                                                                        23	
  
schlechtes Beispiel!
Die	
  Renovierung	
  des	
  Cinema	
  Jenins	
  ist	
  nicht	
  billig.	
  Denn	
  die	
  
Zerstörung	
  hat	
  Spuren	
  hinterlassen.	
  Aber	
  mit	
  vereinter	
  Kraft	
  soll	
  das	
  
Kino	
  bald	
  wieder	
  in	
  neuem	
  Glanz	
  erstrahlen…	
  
  Erster Satz banal.!
  Nominalstil.!
  Abstrakt, keine Bilder!

gutes Beispiel!
Wie	
  Skelette	
  stehen	
  sie	
  da	
  in	
  Reih	
  und	
  Glied.	
  An	
  den	
  Überresten	
  der	
  
alten	
  Stühle	
  im	
  Cinema	
  Jenin	
  hängen	
  noch	
  Fetzen	
  von	
  Stoff	
  wie	
  alte	
  
Haut.	
  Nun	
  sollen	
  sie	
  zum	
  Leben	
  erweckt	
  werden…	
  
  Starke Bilder ✓!
  Aktive Verben ✓ !
  Spannung ✓!
Ende!


    Nicht nur für Märchen und Theaterstücke gilt: Der
  Spannungsbogen hält den Leser oder Zuschauer bei Laune.!


    Der Leser möchte mit runden Gefühl aus der Geschichte gehen.
  Klammerkonstruktion mit dem Anfang funktioniert immer. Andere
  Enden, die die Geschichte schließen und abrunden, auch möglich. !

    Menschen leben in Geschichten und erinnern sich an
  Geschichten. Selbst in einer E-Mail, einem Flyer oder einer
  Projektbeschreibung erreicht man den Leser besser, in dem man
  eine kurze Geschichte erzählt, die aus dem Trio Einleitung,
  Hauptteil und Ende besteht.!
Stil!



     Sprach-Ökonomie: Fassen Sie sich kurz. Gilt für Wörter und Sätze.!

     Besonders im Internet: Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz.!

     Vermeiden Sie Redundanzen: „So viele Infos wie nötig, so wenige
   wie möglich“!


     Nehmen Sie sich nicht vor, eine bestimmte Mindest-Textmenge zu
   schreiben. Wird der Text kürzer als erwartet, blähen Sie ihn nicht
   künstlich auf. Qualität vor Quantität.!

     Zu wenig Platz für ihre Botschaft? Kürzen Sie den Text.!
Stil!



     Benutzen Sie vor allem einfache Hauptsätze. Halten sie auch die
   Nebensätze kurz.!

     Aber: Keine Monotonie aufkommen lassen. Hier und da können
   Sie als Kontrast auch einen längere Sätze einstreuen.!

     Noch mal: Nominalstil vermeiden, aktive Verben benutzen.!




                                                                        27	
  
Stil!



     Zugänglichkeit und einfache Reinigbarkeit sowie möglichst
   rückstandsfreie und schnelle Entleerung sind Vorbedingungen für
   eine optimale Maschinennutzung bei der Herstellung hochwertiger
   Produkte!




   besser:!
     Um hochwertige Produkte herstellen zu können, müssen die
   Maschinen gut zugänglich, leicht zu reinigen und schnell entleerbar
   sein.!




                                                                     28	
  
Stil!



     „Wir sind uns sehr einig“ – Verstärkervokabeln mit Bedacht ein-
   setzen. Hören sich leicht so an, als wolle man Zweifel zerstreuen.!

     Flick- und Füllwörter wie „nichtsdestotrotz“, „offenbar“, „durchaus“
   und viele andere vermeiden.!




                                                                         29	
  
Stil!


          Schreiben Sie konkret. Erzeugen Sie Bilder. Bilder bleiben hängen
        und sind einfacher zu verarbeiten als Abstraktionen.!

          Substantive: bildleere vs. bildhafte, abstrakte vs. konkrete.

           Wasserzugang vs. Brunnen, Finanzmittel vs. Geld.!

          Verben: statische vs. dynamische. 

           Hilfe leisten vs. helfen, Brunnen bereitstellen vs. Brunnen bohren !


          Adjektive und Attribute: wertend vs. Informierend.

          die ideale Spendenplattform vs. eine offene Spendenplattform.!
Stil!


     Vermeiden sie Passiv, schreiben sie aktiv.!

     „Man“-Konstruktionen vermeiden. Kind beim Namen nennen,
   sonst entsteht der Eindruck, dass der Schreiber nicht weiß, von
   wem er genau redet.!

     Schlimm: Passiv mit Substantivierungen. „Die Verzögerung der
   Renovierung wurde durch anhaltenden Regen verursacht.“!

     „Man“ und Passiv können auch hilfreich sein. „Man“, wenn
   bekannt ist, von wem die Rede ist. Passiv, wenn unwichtig ist, wer
   etwas tut. So sind Wiederholungen vermeidbar. Statt erneut „Die
   Einwohner von Jenin…“ besser „In Jenin hat man das Kino
   akzeptiert“. Statt „Kämpfer zerstörten das Kino“ besser „Das Kino
   wurde im Krieg zerstört“.!
Stil!



     Fremdwörter nur, wenn sie gängig und treffend sind. Fremdwörter
   schaffen keine Aura der Intelligenz, sondern verstimmen den Leser,
   unterbrechen Lesefluss.!

     Bei Benutzung von Fremdwörtern: Bedeutung erklären.!

     Noch mal: „Man benütze gewöhnliche Worte und sage
   ungewöhnliche Dinge.“ Bedeutet: Der Effekt soll nicht im Wort
   selbst, sondern in der Satzaussage liegen.!

     Vermeiden Sie Floskeln und Phrasen, ergeben oft keinen Sinn
   und bleiben nicht beim Leser hängen, da sie ohnehin inflationär
   benutzt werden.!

     Falls Redewendungen verwendet werden sollen: Hinterfragen, ob
   sie wirklich gerechtfertigt sind und den Text verbessern!       32	
  
Stil!

     George Orwell:!


     Never use a metaphor, simile, or other figure of speech wich you
   are used to seeing in print.!

     Never use a long word where a short one will do.!

     If it is possible to cut a word out, always cut it out.!

     Never use the passive, where you can use the active.!

     Never use a foreign phrase, s scientific word or a jargon word if
   you can think of an everyday equivalent.!

     Break any of these rules sooner than say anything outright
   barbarous.!
                                                                         33	
  
schlechtes Beispiel!
Der	
  Mufti	
  und	
  der	
  Bürgermeister	
  haben	
  dem	
  Projekt	
  ihre	
  Zustimmung	
  
gegeben.	
  Derweil	
  ist	
  man	
  auch	
  im	
  Ort	
  von	
  dem	
  Kino	
  überzeugt,	
  es	
  ist	
  sogar	
  
Freude	
  zu	
  spüren.	
  Das	
  liegt	
  unter	
  anderem	
  daran,	
  dass	
  sich	
  zur	
  
Freizeitgestaltung	
  nicht	
  viele	
  Optionen	
  bieten.	
  Stattdessen	
  hat	
  jeder	
  immer	
  
den	
  Fernseher	
  an.	
  Ein	
  Wehrmutstropfen:	
  Ab	
  und	
  zu	
  inden	
  private	
  Feiern	
  statt.	
  



gutes Beispiel!
Der	
  Mufti	
  und	
  der	
  Bürgermeister	
  haben	
  dem	
  Projekt	
  zugestimmt.	
  Auch	
  die	
  
Menschen	
  in	
  Jenin	
  sind	
  nicht	
  nur	
  überzeugt,	
  sie	
  freuen	
  sich	
  sogar	
  auf	
  die	
  
Wiedereröffnung	
  des	
  Kinos.	
  Denn	
  das	
  Freizeitangebot	
  in	
  Jenin	
  ist	
  begrenzt.	
  Die	
  
Fernseher	
  laufen	
  immer	
  und	
  über	
  all,	
  ob	
  zu	
  Hause	
  oder	
  im	
  Restaurant.	
  Nur	
  
selten	
  lockern	
  private	
  Feiern	
  den	
  Alltag	
  auf.	
  	
  
Format!



    Absätze nicht vergessen > Verschnaufpause für Leser. Tragen zur
  Auflockerung bei, damit kein Eindruck einer „Bleiwüste“ entsteht.!

    Auch auflockernd: Zwischenüberschriften. Meist sehr kurz und
  einzeilig. Inhalt bezieht sich immer auf den Text darunter.!

    Kürzen Sie nichts ab. Auch bzw. , u.a., d.h. und z. B. müssen
  ausgeschrieben werden. Ebenso Prozent statt %.!

    Vermeiden Sie Klammern (Klammern unterbrechen den
  Lesefluss).!

    Abkürzungen: Erst Namen ausschreiben, dann Abkürzung in
  Klammern. Danach können Abkürzung verwenden: „Die
  Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist groß. … Die
  GTZ arbeitet in vielen Ländern.“!                              35	
  
Format!



   	
  Bei	
  größeren	
  Texten	
  ist	
  Serifenschrift	
  zu	
  empfehlen,	
  da	
  einfacher	
  zu	
  
  lesen.	
  Serifen	
  =	
  kleine	
  Linien,	
  die	
  einen	
  Buchstaben	
  am	
  Ende,	
  quer	
  zu	
  
  seiner	
  Grundrichtung,	
  abschließen.	
  Dieser	
  Stichpunkt	
  wurde	
  in	
  der	
  
  Serifen-­‐Schrift	
  Cambria	
  geschrieben.	
  

    Eine Serifen-lose Schrift ist etwa die Helvetica, mit der diese
  Präsentation geschrieben ist.	
  

    Die Schriftgröße sollte mindestens 10 Punkt betragen, wenn der
  Text ausgedruckt angenehm lesbar sein soll.	
  




                                                                                                           36	
  
Für Projekte!



    Handwerk bleibt das gleiche.!

    Psychologie


     !- Soziale Bewährtheit: Was A macht, macht auch B. !Kommunizieren

      Sie, wie viele Leute ihr Projekt schon unterstützen.!

     !- Sympathie: Wenn ich A mag, mache ich eher, was A macht.

     !Zeigen Sie Unterstützer Leute, die ihren potentiellen
     !Unterstützern ähnlich sind. Nutzen Sie Autoritäten / Promis 	
  
Für Projekte!



    Psychologie !
     !- Test: Spendenaufruf für American Cancer Society 

     !Gruppe 1: „Würden Sie mit einer Spende helfen?“ 

     !Gruppe 2: „Würden Sie mit einer Spende helfen? Schon ein
     !Cent hilft!“ !

     !- Gruppe 1: 28,6 Prozent spendeten

     ! Gruppe 2: 50 Prozent spendeten!

     !- Gruppe 1: 44 Dollar gespendet

     ! Gruppe 2: 72 Dollar gespendet!
Für Projekte!



    Psychologie


     !- Menschen können sich besser mit geografisch oder sozial
     !nahen Problemen identifizieren. Nähe herstellen. !

     !- In-Group / Out-Group: „Die Mehrzahl unserer Gäste
     !verwendet ihre Handtücher mehrere Tage“. „Viele Unterstützer
     !fragen / spenden / helfen / haben gekauft...“

     !Zitate von Unterstützern, warum sie unterstützen.	
  

     !- Potentielle Unterstützer in die Geschichte hineinziehen. 

     !„If you want to change the world, you have to become part of
     !the entertainment business.“	
  

     !- Spaß-Faktor	
  
Fazit!



     Das Banale braucht man nicht zu schälen: Nie langweilen,
   sondern überraschen.!

     Geschichten konkret und lebendig erzählen (Verben)!

     Bilder erzeugen!

     In der prägnanten Kürze liegt die Würze.!
weiterführend!



    Instanz der Sprach- und Stillehre: Wolf Schneider. 

       !- Sein Standardwerk: Deutsch für Profis, Rowohlt.

       !- Auf 50 Regeln eingedampft: Deutsch fürs Leben, Rowohlt.!

    erweiterter Wortschatz: A. M. Textor: Sag es treffender, rororo.!

    Sprachgefühl: E. A. Rauter: Die neue Schule des Schreibens,
  Econ.!

    Unterhaltsam: George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die
  Psycholinguistik, Zweitausendundeins.!

    Grundlagenwerk, nicht nur für Englisch-Schreiber: George Orwell:
  Politics and the Englisch Language, Essays. Kostenlos, etwa unter:

  http://www.orwell.ru/library/essays/politics/english/e_polit!
Vielen Dank.!

gut.org!


Schlesische Strasse 26!
10997 Berlin!
Tel +49 30 76 76 44 88-0!
Fax +49 30 76 76 44 88-40!
lab@betterplace.org!

More Related Content

Viewers also liked

Kreuzi´s NSR Teil 1
Kreuzi´s NSR Teil 1Kreuzi´s NSR Teil 1
Kreuzi´s NSR Teil 1gueste58959
 
Giovanny gomez miguel pinto (1)
Giovanny gomez miguel pinto (1)Giovanny gomez miguel pinto (1)
Giovanny gomez miguel pinto (1)miguelito2mg
 
WKO Eday Nokia Ovi Store Info
WKO Eday Nokia Ovi Store InfoWKO Eday Nokia Ovi Store Info
WKO Eday Nokia Ovi Store InfoChristoph W. Mahr
 
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdoten
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdotenbetterplace lab Trendreport: Digitalanekdoten
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdotenbetterplace lab
 
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeiten
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeitenCloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeiten
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeitenAndreas Zeitler
 
Ficha técnica
Ficha técnicaFicha técnica
Ficha técnicamjtorresmn
 
Paleopatología
PaleopatologíaPaleopatología
PaleopatologíaBUAP
 
Quien fue richard stallaman
Quien fue richard stallamanQuien fue richard stallaman
Quien fue richard stallamanalexis_fenix
 

Viewers also liked (20)

Kreuzi´s NSR Teil 1
Kreuzi´s NSR Teil 1Kreuzi´s NSR Teil 1
Kreuzi´s NSR Teil 1
 
57 dinamicas de juego de UNICEF
57 dinamicas de juego de UNICEF57 dinamicas de juego de UNICEF
57 dinamicas de juego de UNICEF
 
Twitter Einmaleins
Twitter EinmaleinsTwitter Einmaleins
Twitter Einmaleins
 
Labmetrics120512
Labmetrics120512Labmetrics120512
Labmetrics120512
 
Giovanny gomez miguel pinto (1)
Giovanny gomez miguel pinto (1)Giovanny gomez miguel pinto (1)
Giovanny gomez miguel pinto (1)
 
Formato apa edicion5
Formato apa edicion5Formato apa edicion5
Formato apa edicion5
 
Abschlussbericht gv-sg-2010
Abschlussbericht gv-sg-2010Abschlussbericht gv-sg-2010
Abschlussbericht gv-sg-2010
 
WKO Eday Nokia Ovi Store Info
WKO Eday Nokia Ovi Store InfoWKO Eday Nokia Ovi Store Info
WKO Eday Nokia Ovi Store Info
 
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdoten
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdotenbetterplace lab Trendreport: Digitalanekdoten
betterplace lab Trendreport: Digitalanekdoten
 
BildüBersicht Schweiz
BildüBersicht SchweizBildüBersicht Schweiz
BildüBersicht Schweiz
 
MS2
MS2MS2
MS2
 
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeiten
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeitenCloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeiten
Cloud Work - Wie vernetzte Teams heute arbeiten
 
Ficha técnica
Ficha técnicaFicha técnica
Ficha técnica
 
Juego 5
Juego  5Juego  5
Juego 5
 
Paleopatología
PaleopatologíaPaleopatología
Paleopatología
 
Puntos 3 y 4 del taller
Puntos 3 y 4 del tallerPuntos 3 y 4 del taller
Puntos 3 y 4 del taller
 
Quien fue richard stallaman
Quien fue richard stallamanQuien fue richard stallaman
Quien fue richard stallaman
 
Labmetrics Oktober 2013
Labmetrics Oktober 2013Labmetrics Oktober 2013
Labmetrics Oktober 2013
 
El teclado
El tecladoEl teclado
El teclado
 
Matematicas y educacion indigena i
Matematicas y educacion indigena iMatematicas y educacion indigena i
Matematicas y educacion indigena i
 

Similar to Handwerk Schreiben

220815_IDT_Diaz.pdf
220815_IDT_Diaz.pdf220815_IDT_Diaz.pdf
220815_IDT_Diaz.pdfJosefa Diaz
 
Lehrersprache
LehrerspracheLehrersprache
Lehrersprachetchelojg
 
Erstlesebücher
Erstlesebücher Erstlesebücher
Erstlesebücher joness6
 
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wirdBusiness-Schreibkurse
 
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemand
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemandMelvin mein Hund - lecture suivie en allemand
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemandkgoldmann
 

Similar to Handwerk Schreiben (7)

220815_IDT_Diaz.pdf
220815_IDT_Diaz.pdf220815_IDT_Diaz.pdf
220815_IDT_Diaz.pdf
 
Erziehung sequence b1
Erziehung sequence b1Erziehung sequence b1
Erziehung sequence b1
 
Lehrersprache
LehrerspracheLehrersprache
Lehrersprache
 
Erstlesebücher
Erstlesebücher Erstlesebücher
Erstlesebücher
 
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird
10 Fehler, durch die Ihre Präsentation garantiert fürchterlich wird
 
Aufsatztraining
AufsatztrainingAufsatztraining
Aufsatztraining
 
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemand
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemandMelvin mein Hund - lecture suivie en allemand
Melvin mein Hund - lecture suivie en allemand
 

More from betterplace lab

NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfragebetterplace lab
 
Evaluation des Digital Social Summit 2019
Evaluation des Digital Social Summit 2019Evaluation des Digital Social Summit 2019
Evaluation des Digital Social Summit 2019betterplace lab
 
Demokratie.io Broschüre
Demokratie.io BroschüreDemokratie.io Broschüre
Demokratie.io Broschürebetterplace lab
 
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA betterplace lab
 
Intersect: Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...
Intersect:  Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...Intersect:  Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...
Intersect: Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...betterplace lab
 
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfragebetterplace lab
 
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact ChallengeAuswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challengebetterplace lab
 
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des SpendenmarktesSpenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktesbetterplace lab
 
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...betterplace lab
 
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...betterplace lab
 
5 ways to bridge the Digital gender Gap
5 ways to bridge the Digital gender Gap 5 ways to bridge the Digital gender Gap
5 ways to bridge the Digital gender Gap betterplace lab
 
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfragebetterplace lab
 
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des SpendenmarktesSpenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktesbetterplace lab
 
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn Innovation Workshop @ Deutsche Bahn
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn betterplace lab
 
Digitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeiten
Digitales Jugendengagement: Formate Wege MöglichkeitenDigitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeiten
Digitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeitenbetterplace lab
 
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014betterplace lab
 
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraising
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-FundraisingInternet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraising
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraisingbetterplace lab
 
Spenden in Deutschland 2015
Spenden in Deutschland 2015Spenden in Deutschland 2015
Spenden in Deutschland 2015betterplace lab
 
betterplace lab trendreport 2013
betterplace lab trendreport 2013betterplace lab trendreport 2013
betterplace lab trendreport 2013betterplace lab
 
Spendenmarkt Analyse 2014
Spendenmarkt Analyse 2014Spendenmarkt Analyse 2014
Spendenmarkt Analyse 2014betterplace lab
 

More from betterplace lab (20)

NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2019: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
 
Evaluation des Digital Social Summit 2019
Evaluation des Digital Social Summit 2019Evaluation des Digital Social Summit 2019
Evaluation des Digital Social Summit 2019
 
Demokratie.io Broschüre
Demokratie.io BroschüreDemokratie.io Broschüre
Demokratie.io Broschüre
 
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA
Transparent magazine: SUSTAINABLE FASHION IN THE DIGITAL ERA
 
Intersect: Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...
Intersect:  Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...Intersect:  Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...
Intersect: Impulse zur intersektoralen Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft ...
 
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2018: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
 
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact ChallengeAuswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge
Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge
 
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des SpendenmarktesSpenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2017: unsere Analyse des Spendenmarktes
 
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...
Digital Routes to Integration : How civic tech innovations are supporting ref...
 
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...
Digitale Wege zur Integration: Wie innovative Ansätze der Zivilgesellschaft G...
 
5 ways to bridge the Digital gender Gap
5 ways to bridge the Digital gender Gap 5 ways to bridge the Digital gender Gap
5 ways to bridge the Digital gender Gap
 
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-UmfrageNGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
NGO-Meter 2015: Ergebnisse der Online-Fundraising-Umfrage
 
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des SpendenmarktesSpenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktes
Spenden in Deutschland 2016: unsere Analyse des Spendenmarktes
 
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn Innovation Workshop @ Deutsche Bahn
Innovation Workshop @ Deutsche Bahn
 
Digitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeiten
Digitales Jugendengagement: Formate Wege MöglichkeitenDigitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeiten
Digitales Jugendengagement: Formate Wege Möglichkeiten
 
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014
NGO-Meter 2014 Ergebnisse für Gesamtjahr 2014
 
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraising
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-FundraisingInternet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraising
Internet für NGO Leitfaden für Social Media und Online-Fundraising
 
Spenden in Deutschland 2015
Spenden in Deutschland 2015Spenden in Deutschland 2015
Spenden in Deutschland 2015
 
betterplace lab trendreport 2013
betterplace lab trendreport 2013betterplace lab trendreport 2013
betterplace lab trendreport 2013
 
Spendenmarkt Analyse 2014
Spendenmarkt Analyse 2014Spendenmarkt Analyse 2014
Spendenmarkt Analyse 2014
 

Handwerk Schreiben

  • 1. Handwerk Schreiben! Wie man es dem Leser leichter macht –! ein Leitfaden! 1
  • 3. Grundsätzlich!   Der Mensch ist ein Geschichtenwesen!   Geschichten verfolgen Ziele (Beeinflussung, Botschaft)!   Gute Geschichte: Leser handelt 
 Schlechte Geschichte: Leser vergisst.!   Wen spreche ich an?!   Was ist meine zentrale Botschaft?!   Inhalt relevant machen!   Jedes Wort ist Teil des Gesamtbildes.!
  • 4. Wörter!   Wörter wirken durch Laute (Phonetik)!   Wörter wirken durch Inhalt!   bei Synonymen beachten: passt das Wort, trifft es genau?
 ! ! ! ! ! ! !Wessen Perspektive versprachlicht es?!   nicht Herumlavieren, Beeinflussung!
  • 5. Wörter!   laaaangweilig! Deshalb: Überflüssige Vorsilben weglassen!   Verben! Nomina machen Sätze abstrakt, Verben machen konkret. !   Nomina-Verben-Verhältnis größer 3:1 = Nominalstil = schlecht.!
  • 6. Wörter! Gestern gelangte auf der Wiese hinter dem Schulhaus ein Spielfest für Kinder zur Durchführung.!   Nomen-Verben-Verhältnis 5:1 !!   das einzige Verb ist „gelangen“. Schlecht, weil schwach und unzutreffend.!   Perspektive des Rektors, der das Geschehen aus dem 3. Stock des Schulgebäudes beobachtet.! besser:! 20 Kinder haben gestern auf ihrer Schulwiese stundenlang gespielt, gerauft, gesungen und gefeiert.!
  • 7. Wörter!   Wer liest malt Bilder!   Texte werden vergessen, Bilder nicht!   Deshalb: Mit Wörtern konkrete Bilder erzeugen! Wer nicht präzise schreibt, erzeugt schwammige, gewohnte Bilder und langweilt.!   Adjektiv & Adverb: naheliegend und problematisch (nur verwenden, wenn sie den Text tatsächlich besser machen)!   Vermeiden: Gemeinplätze (langweilig!) und Negationen (blockiert Assoziationen, also statt „nicht unerheblich“ besser „erheblich“)!
  • 8. Wörter! CHECK:!   Wo entkommt der Leser, weil zu allgemein formuliert wurde?!   Wo langweilt sich der Leser, weil bekannte Details überdefiniert wurden?!   Welche Adjektive sind überflüssig?!
  • 9. Übung 1 – Redigieren!   Was kann man besser machen?!
  • 10. Übung 1 – Redigieren!   Unruhig: 6 Zeilen, 5 Schriftstile (weiß, schwarz-fett, schwarz-regular, grün-regular, grün-fett)!   Redundant: Erste und zweite Zeile. (Als hätte der graue Balken gefüllt werden müssen)!   Geht kürzer: Die letzen zwei Zeilen in dritte integrieren. Etwa: „Ja! Nur in Deutschland als gemeinnützig anerkannte Projekte können – steuerabzugsfähig – unterstützt werden. !   Stil: „Dafür“. Wofür? Höchstens „Stattdessen“. Wenn überhaupt.!
  • 11. Übung 1 – Redigieren!   Was kann man besser machen?!
  • 12. Übung 1 – Redigieren!   Was kann man besser machen?! Je mehr Leuten Du von Deiner Geht´s hier zu Aktion erzählst – auch einfach Layout- per E-Mail oder facebook – Vorschlägen?! desto mehr machen mit. So bekommen die Menschen Deines Lieblingsprojektes nicht nur größere Unterstützung, sondern alle zusammen haben am Ende ein noch besseres Gefühl.!
  • 13. Aufmerksamkeitstrichter! Bilder ! 90 %! Ü-Schrift, Teaser, BU! 75 %! 1. Satz ! 50 %! 1.  Absatz
 25% lesen noch 
 1. Absatz

  • 14. Bilder   Nicht zu kleinteilig, weniger Inhalt ist mehr.!   Aufmerksamkeit erregen, Fragen provozieren.!   Flickr: Erweiterte Suche „Creative Commons“ anklicken.!   Bildunterschriften und Urheber nicht vergessen.! Foto: exampleUser flickr.com! Foto: exampleUser flickr.com! Grau in grau: Jenin von oben! Auf dem Weg ins Krankenhaus knipste Projektleiter Ahmed die Hauptstraße von Jenin. Bei Arbeiten an der Leinwand des Kinos fiel er von der Leiter und brach sich den Knöchel. !
  • 15. Überschrift   Überschrift liest der Leser zu erst: Entscheidungsgrundlage fürs Weiterlesen.!   Essentiell: Verständlichkeit, Hauptaussage transportieren.!   Gut: Provozieren, Aspekte offen lassen, dadurch Interesse für den Haupttext wecken. Überschrift muss in den Haupttext ziehen.!   Kür: Wort-Ästhetik, -Spiel, -Kunst.!   Überschrift muss nicht als erstes getextet werden. Nach dem Haupttext hat man eventuell ein besseres Gefühl fürs Ganze. !   Den Leser nicht in die Irre führen. Konkrete Aussagen treffen.! 15  
  • 16. schlechtes Beispiel! „Renovierung“  –  seit  kurzem  im  Kino  Jenin     Versuch eines Wortspiels, missglückt.!   Blass, zieht nicht, jedes Kinos wird mal renoviert.!   Hauptaussage wird nicht transportiert.! gutes Beispiel! Cinema  Jenin:  Hoffnung  auf  eine  kulturelle  Intifada     Hauptaussage ✓!   Provokant, zieht ✓!   Wortspiel ✓!
  • 17. Vorspann!   Vorspann, auch Teaser genannt, bei längeren Texten sinnvoll – ob im Internet, beim gedruckten Text oder im gesprochenen Beitrag.!   Essentiell: Zusammenfassung des Haupttextes. !   Teaser kann offene Fragen aus Überschrift beantworten. Überschrift und Teaser bilden Einheit, ergänzen sich. 
 Yin & Yang: Wenn Überschrift verspielt – Vorspann sachlich. !   Teaser wie Kundenfänger auf St. Pauli: Er wirbt, verführt, verspricht oder droht sogar („Wenn Sie das nicht lesen...“)!   kompakt, knallig, dynamisch! 17  
  • 18. Vorspann!   Am Ende des Teasers: Fragezeichen beim Leser auslösen, das in den Haupttext zieht.!   Keine Fragen aufwerfen, die unbeantwortet bleiben, keine falschen Hoffnungen machen.!   Keine Denksportaufgaben, Binsenweisheiten, sperrige oder Fremdwörter, Überfrachtung mit Daten und Zahlen.!   Methode Küchenruf: Erzählen sie einem Bekanntem in drei Sätzen, worüber sie schreiben.!
  • 19. schlechtes Beispiel! „Renovierung“  –  seit  kurzem  im  Kino  Jenin   Die  Menschen  im  Westjordanland  haben  es  nicht  leicht.  Doch  einem  alten  Kino   steht  nun  die  Renovierung  bevor,  so  dass  die  Menschen  auch  mal  wieder  ein   bisschen  Unterhaltung  genießen  können.   gutes Beispiel! Cinema  Jenin:  Hoffnung  auf  eine  kulturelle  Intifada   Die  Stadt  Jenin  im  Norden  des  Westjordanlandes  ist  ein  Zentrum  des   palästinensischen  Widerstandes.  Doch  die  Renovierung  eines  alten  Kinos   könnte  zum  Symbol  für  eine  friedlichere  Zeit  werden.  Hunderte  Menschen   haben  ehrenamtlich  mitgeholfen,  damit  aus  der  Vision  Realität  wurde.  
  • 20. Haupttext! / Sätze! Haupttext   Lesen ist anstrengend. Bevor jemand mit einem größeren Text anfängt, stellt er sich Kosten-Nutzen-Frage: Überwiegt Informationsgewinn und Unterhaltungswert gegenüber Zeit und Mühe? (Überschrift, Teaser). Dann: reinlesen…!   Der erste Satz: Erbeben vs. einfacher Chronologie. Sachlich vs. Assioziationen erzeugen & Fragen aufwerfen.!   Erster Satz gibt Versprechen ab, baut Spannung auf. Auflösung am Ende 1. Absatz.!   Man kann auch mit Szenen, Fragen oder Zitaten einsteigen.!   Nicht mit Belehrungen, Phrasen oder Plattitüden einsteigen.! 20  
  • 21. Haupttext / Sätze!   konkret! „Die Menschen im Westjordanland haben es nicht leicht.“
 – Was soll das heißen? Wieso haben sie es schwer?
 Verb schwach: „nicht leicht haben“. Besser: „leiden unter...“!   Wer Leser bewegen will, muss Verben der Aktion und Bewegung verwenden.!   In jedem Satz steckt eine Kamera (Perspektive beachten)! 21  
  • 22. BU: So macht Damenfußball Spaß… Wir sehen eine Weltpremiere: Danielle Murphy (15) aus Millwall – die erste Frau, die richtig sexy jubelt. Nach dem 1:1 Ausgleich im Cup-Finale gegen Everton reißt sich Danielle das Trikot über den Kopf. Sie sagt: „Ich habe es ganz spontan gemacht, ich kann gar nicht glauben, was ich getan habe.“ Die 1000 Fans im Stadion waren begeistert. Bei Männern ist diese Geste bekannt: Auf dem kleinen Foto die Schalker Müller und May, bei der EM 22   wars Bierhoff. Jetzt haben sich die Frauen auch beim Torjubel emanzipiert…
  • 23. Haupttext / Sätze!   konkret! „Die Menschen im Westjordanland haben es nicht leicht.“
 – Was soll das heißen? Wieso haben sie es schwer? 
 Verb schwach: „nicht leicht haben“. Besser: „leiden unter...“!   Wer Leser bewegen will, muss Verben der Aktion und Bewegung verwenden.!   In jedem Satz steckt eine Kamera (Perspektive beachten)!   Subjekt und Objekt können auch manipulativ eingesetzt werden!   Assoziationsfähigkeit des Lesers einbeziehen, Synapsen kitzeln.! 23  
  • 24. schlechtes Beispiel! Die  Renovierung  des  Cinema  Jenins  ist  nicht  billig.  Denn  die   Zerstörung  hat  Spuren  hinterlassen.  Aber  mit  vereinter  Kraft  soll  das   Kino  bald  wieder  in  neuem  Glanz  erstrahlen…     Erster Satz banal.!   Nominalstil.!   Abstrakt, keine Bilder! gutes Beispiel! Wie  Skelette  stehen  sie  da  in  Reih  und  Glied.  An  den  Überresten  der   alten  Stühle  im  Cinema  Jenin  hängen  noch  Fetzen  von  Stoff  wie  alte   Haut.  Nun  sollen  sie  zum  Leben  erweckt  werden…     Starke Bilder ✓!   Aktive Verben ✓ !   Spannung ✓!
  • 25. Ende!   Nicht nur für Märchen und Theaterstücke gilt: Der Spannungsbogen hält den Leser oder Zuschauer bei Laune.!   Der Leser möchte mit runden Gefühl aus der Geschichte gehen. Klammerkonstruktion mit dem Anfang funktioniert immer. Andere Enden, die die Geschichte schließen und abrunden, auch möglich. !   Menschen leben in Geschichten und erinnern sich an Geschichten. Selbst in einer E-Mail, einem Flyer oder einer Projektbeschreibung erreicht man den Leser besser, in dem man eine kurze Geschichte erzählt, die aus dem Trio Einleitung, Hauptteil und Ende besteht.!
  • 26. Stil!   Sprach-Ökonomie: Fassen Sie sich kurz. Gilt für Wörter und Sätze.!   Besonders im Internet: Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz.!   Vermeiden Sie Redundanzen: „So viele Infos wie nötig, so wenige wie möglich“!   Nehmen Sie sich nicht vor, eine bestimmte Mindest-Textmenge zu schreiben. Wird der Text kürzer als erwartet, blähen Sie ihn nicht künstlich auf. Qualität vor Quantität.!   Zu wenig Platz für ihre Botschaft? Kürzen Sie den Text.!
  • 27. Stil!   Benutzen Sie vor allem einfache Hauptsätze. Halten sie auch die Nebensätze kurz.!   Aber: Keine Monotonie aufkommen lassen. Hier und da können Sie als Kontrast auch einen längere Sätze einstreuen.!   Noch mal: Nominalstil vermeiden, aktive Verben benutzen.! 27  
  • 28. Stil!   Zugänglichkeit und einfache Reinigbarkeit sowie möglichst rückstandsfreie und schnelle Entleerung sind Vorbedingungen für eine optimale Maschinennutzung bei der Herstellung hochwertiger Produkte! besser:!   Um hochwertige Produkte herstellen zu können, müssen die Maschinen gut zugänglich, leicht zu reinigen und schnell entleerbar sein.! 28  
  • 29. Stil!   „Wir sind uns sehr einig“ – Verstärkervokabeln mit Bedacht ein- setzen. Hören sich leicht so an, als wolle man Zweifel zerstreuen.!   Flick- und Füllwörter wie „nichtsdestotrotz“, „offenbar“, „durchaus“ und viele andere vermeiden.! 29  
  • 30. Stil!   Schreiben Sie konkret. Erzeugen Sie Bilder. Bilder bleiben hängen und sind einfacher zu verarbeiten als Abstraktionen.!   Substantive: bildleere vs. bildhafte, abstrakte vs. konkrete.
 Wasserzugang vs. Brunnen, Finanzmittel vs. Geld.!   Verben: statische vs. dynamische. 
 Hilfe leisten vs. helfen, Brunnen bereitstellen vs. Brunnen bohren !   Adjektive und Attribute: wertend vs. Informierend.
 die ideale Spendenplattform vs. eine offene Spendenplattform.!
  • 31. Stil!   Vermeiden sie Passiv, schreiben sie aktiv.!   „Man“-Konstruktionen vermeiden. Kind beim Namen nennen, sonst entsteht der Eindruck, dass der Schreiber nicht weiß, von wem er genau redet.!   Schlimm: Passiv mit Substantivierungen. „Die Verzögerung der Renovierung wurde durch anhaltenden Regen verursacht.“!   „Man“ und Passiv können auch hilfreich sein. „Man“, wenn bekannt ist, von wem die Rede ist. Passiv, wenn unwichtig ist, wer etwas tut. So sind Wiederholungen vermeidbar. Statt erneut „Die Einwohner von Jenin…“ besser „In Jenin hat man das Kino akzeptiert“. Statt „Kämpfer zerstörten das Kino“ besser „Das Kino wurde im Krieg zerstört“.!
  • 32. Stil!   Fremdwörter nur, wenn sie gängig und treffend sind. Fremdwörter schaffen keine Aura der Intelligenz, sondern verstimmen den Leser, unterbrechen Lesefluss.!   Bei Benutzung von Fremdwörtern: Bedeutung erklären.!   Noch mal: „Man benütze gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“ Bedeutet: Der Effekt soll nicht im Wort selbst, sondern in der Satzaussage liegen.!   Vermeiden Sie Floskeln und Phrasen, ergeben oft keinen Sinn und bleiben nicht beim Leser hängen, da sie ohnehin inflationär benutzt werden.!   Falls Redewendungen verwendet werden sollen: Hinterfragen, ob sie wirklich gerechtfertigt sind und den Text verbessern! 32  
  • 33. Stil!   George Orwell:!   Never use a metaphor, simile, or other figure of speech wich you are used to seeing in print.!   Never use a long word where a short one will do.!   If it is possible to cut a word out, always cut it out.!   Never use the passive, where you can use the active.!   Never use a foreign phrase, s scientific word or a jargon word if you can think of an everyday equivalent.!   Break any of these rules sooner than say anything outright barbarous.! 33  
  • 34. schlechtes Beispiel! Der  Mufti  und  der  Bürgermeister  haben  dem  Projekt  ihre  Zustimmung   gegeben.  Derweil  ist  man  auch  im  Ort  von  dem  Kino  überzeugt,  es  ist  sogar   Freude  zu  spüren.  Das  liegt  unter  anderem  daran,  dass  sich  zur   Freizeitgestaltung  nicht  viele  Optionen  bieten.  Stattdessen  hat  jeder  immer   den  Fernseher  an.  Ein  Wehrmutstropfen:  Ab  und  zu  inden  private  Feiern  statt.   gutes Beispiel! Der  Mufti  und  der  Bürgermeister  haben  dem  Projekt  zugestimmt.  Auch  die   Menschen  in  Jenin  sind  nicht  nur  überzeugt,  sie  freuen  sich  sogar  auf  die   Wiedereröffnung  des  Kinos.  Denn  das  Freizeitangebot  in  Jenin  ist  begrenzt.  Die   Fernseher  laufen  immer  und  über  all,  ob  zu  Hause  oder  im  Restaurant.  Nur   selten  lockern  private  Feiern  den  Alltag  auf.    
  • 35. Format!   Absätze nicht vergessen > Verschnaufpause für Leser. Tragen zur Auflockerung bei, damit kein Eindruck einer „Bleiwüste“ entsteht.!   Auch auflockernd: Zwischenüberschriften. Meist sehr kurz und einzeilig. Inhalt bezieht sich immer auf den Text darunter.!   Kürzen Sie nichts ab. Auch bzw. , u.a., d.h. und z. B. müssen ausgeschrieben werden. Ebenso Prozent statt %.!   Vermeiden Sie Klammern (Klammern unterbrechen den Lesefluss).!   Abkürzungen: Erst Namen ausschreiben, dann Abkürzung in Klammern. Danach können Abkürzung verwenden: „Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist groß. … Die GTZ arbeitet in vielen Ländern.“! 35  
  • 36. Format!    Bei  größeren  Texten  ist  Serifenschrift  zu  empfehlen,  da  einfacher  zu   lesen.  Serifen  =  kleine  Linien,  die  einen  Buchstaben  am  Ende,  quer  zu   seiner  Grundrichtung,  abschließen.  Dieser  Stichpunkt  wurde  in  der   Serifen-­‐Schrift  Cambria  geschrieben.     Eine Serifen-lose Schrift ist etwa die Helvetica, mit der diese Präsentation geschrieben ist.     Die Schriftgröße sollte mindestens 10 Punkt betragen, wenn der Text ausgedruckt angenehm lesbar sein soll.   36  
  • 37. Für Projekte!   Handwerk bleibt das gleiche.!   Psychologie
 !- Soziale Bewährtheit: Was A macht, macht auch B. !Kommunizieren
 Sie, wie viele Leute ihr Projekt schon unterstützen.! !- Sympathie: Wenn ich A mag, mache ich eher, was A macht.
 !Zeigen Sie Unterstützer Leute, die ihren potentiellen !Unterstützern ähnlich sind. Nutzen Sie Autoritäten / Promis  
  • 38. Für Projekte!   Psychologie ! !- Test: Spendenaufruf für American Cancer Society 
 !Gruppe 1: „Würden Sie mit einer Spende helfen?“ 
 !Gruppe 2: „Würden Sie mit einer Spende helfen? Schon ein !Cent hilft!“ ! !- Gruppe 1: 28,6 Prozent spendeten
 ! Gruppe 2: 50 Prozent spendeten! !- Gruppe 1: 44 Dollar gespendet
 ! Gruppe 2: 72 Dollar gespendet!
  • 39. Für Projekte!   Psychologie
 !- Menschen können sich besser mit geografisch oder sozial !nahen Problemen identifizieren. Nähe herstellen. ! !- In-Group / Out-Group: „Die Mehrzahl unserer Gäste !verwendet ihre Handtücher mehrere Tage“. „Viele Unterstützer !fragen / spenden / helfen / haben gekauft...“
 !Zitate von Unterstützern, warum sie unterstützen.   !- Potentielle Unterstützer in die Geschichte hineinziehen. 
 !„If you want to change the world, you have to become part of !the entertainment business.“   !- Spaß-Faktor  
  • 40. Fazit!   Das Banale braucht man nicht zu schälen: Nie langweilen, sondern überraschen.!   Geschichten konkret und lebendig erzählen (Verben)!   Bilder erzeugen!   In der prägnanten Kürze liegt die Würze.!
  • 41. weiterführend!   Instanz der Sprach- und Stillehre: Wolf Schneider. 
 !- Sein Standardwerk: Deutsch für Profis, Rowohlt.
 !- Auf 50 Regeln eingedampft: Deutsch fürs Leben, Rowohlt.!   erweiterter Wortschatz: A. M. Textor: Sag es treffender, rororo.!   Sprachgefühl: E. A. Rauter: Die neue Schule des Schreibens, Econ.!   Unterhaltsam: George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die Psycholinguistik, Zweitausendundeins.!   Grundlagenwerk, nicht nur für Englisch-Schreiber: George Orwell: Politics and the Englisch Language, Essays. Kostenlos, etwa unter:
 http://www.orwell.ru/library/essays/politics/english/e_polit!
  • 42. Vielen Dank.! gut.org! Schlesische Strasse 26! 10997 Berlin! Tel +49 30 76 76 44 88-0! Fax +49 30 76 76 44 88-40! lab@betterplace.org!