3. Editorial 3
Editorial
Kerpen, im August 2012
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
2011 war wieder ein erfolgreiches Jahr für die Computacenter AG & Co. oHG. Im Fahrwasser der sich
fortsetzenden positiven konjunkturellen Entwicklung konnte die Gesellschaft mit einem EBIT von 24,3
Millionen Euro erneut ein gutes Ergebnis erzielen.
Basis des Erfolgs war abermals das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen, die 2011
Außerordentliches geleistet haben: Computacenter erhöhte im vergangenen Jahr seinen Service
umsatz um fast 10 %. Gleichzeitig wurde das Produktgeschäft in allen Bereichen ausgebaut, und mit
einem Wachstum von deutlich über 20 % entwickelte sich der Umsatz überdurchschnittlich. Parallel
dazu investierte die Gesellschaft in ihre eigene IT-Infrastruktur und schloss die bislang größte Migration
ihres eigenen ERP-Systems erfolgreich ab. Zusätzlich baute Computacenter seine kundenbezogenen
Fähigkeiten durch die stärkere Industrialisierung seiner Managed-Services-Leistungen und der zugeordneten Erbringungsstrukturen aus. Und nicht zuletzt akquirierte und integrierte Computacenter den
Apple-Integrator HSD, um sich für den Trend in Richtung Apple-Produkte, mobiles Arbeiten und die
berufliche Nutzung privater Endgeräte exzellent aufzustellen.
Die strategische Aufstellung von Computacenter hat sich 2011 als sehr erfolgreich erwiesen; noch
nie konnte die Gesellschaft langfristige Serviceverträge mit solchem Umsatzvolumen in so kurzer Zeit
gewinnen. Zwar drücken die Implementierungskosten dieser Verträge im neuen Geschäftsjahr auf die
Profitabilität, dennoch erwarten Vorstand und Geschäftsführung eine weitere positive Entwicklung.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Tuszik Hans-Georg Freitag
Chief Executive Officer, Vorstandsvorsitzender Chief Financial Officer, Finanzvorstand
4. 4
Computacenter
AG & Co. oHG, Kerpen
Bilanz zum 31.12.2011
AKTIVA
31.12.2011 31.12.2010
EUR EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
3. Geleistete Anzahlungen
2.487.528,00
2.232.979,00
431.729,00
0,00
0,00
7.275,00
2.919.257,00 2.240.254,00
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen
3.500.825,00
3.742.253,00
16.044.521,80
8.478.322,00
1.080,00
16.000,00
19.546.426,80 12.236.575,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
9.510.314,39
4.110.314,39
54.000,00
54.000,00
9.564.314,39 4.164.314,39
32.029.998,19 18.641.143,39
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen
25.505.645,52
24.751.673,87
2. Waren
47.351.122,40
30.896.699,77
72.856.767,92 55.648.373,64
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
258.768.514,76
203.704.533,38
2.395.058,72
7.000.477,44
26.749.734,58
21.837.655,06
287.913.308,06 232.542.665,88
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
91.072.376,86
50.696.510,93
451.842.452,84 338.887.550,45
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
14.847.423,54
14.917.091,64
498.719.874,57 372.445.785,48
5. Bilanz 5
PASSIVA 31.12.2011 31.12.2010
EUR EUR EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalanteile
10.545.500,00 10.545.500,00
II. Rücklagen
79.135.731,01 73.132.667,41
III. Jahresüberschuss
22.297.249,29 13.003.063,60
111.978.480,30 96.681.231,01
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen
2.534.932,85
964.630,90
69.100.574,29
54.906.455,54
71.635.507,14
55.871.086,44
2. Sonstige Rückstellungen
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
11.293.281,80
11.248.620,36
199.036.020,90
117.104.846,02
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
37.522.552,77
30.883.443,47
4. Sonstige Verbindlichkeiten
31.672.942,33
27.348.129,61
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon aus Steuern EUR 17.599.738,94
(Vj. EUR 17.552.508,28)
279.524.797,80 186.585.039,46
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
35.581.089,33
33.308.428,57
498.719.874,57 372.445.785,48
7. G e w i nn - un d V e r l u s t r e c h nung 7
2011
2010
EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
1.406.890.683,59 1.187.437.734,02
753.971,65
7.541.733,66
71.266.035,45
52.227.283,85
davon aus Währungsumrechnung EUR 11.240.068,95
(Vj. EUR 7.488.583,05)
1.478.910.690,69 1.247.206.751,53
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren
893.840.799,39
738.033.385,43
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
179.153.816,18
158.601.342,00
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben
226.472.135,80
207.514.682,13
36.156.034,86
33.173.863,81
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen,
7.666.483,07
6.304.716,67
110.702.437,12
78.799.958,77
davon aus Währungsumrechnung EUR 11.744.624,46
(Vj. EUR 7.521.628,52)
1.453.991.706,42 1.222.427.948,81
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
437.311,08
215.287,76
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 336.926,37
(Vj. EUR 72.501,74)
9. Abschreibungen (-) / Zuschreibungen (+) auf Finanzanlagen
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
0,00
97.517,63
1.227.032,78
622.068,02
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 264.247,70
(Vj. EUR 162.600,42)
-789.721,70 -309.262,63
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
24.129.262,57 24.469.540,09
12. Außerordentliche Aufwendungen
0,00 10.235.649,30
24.129.262,57 14.233.890,79
13. Steuern vom Ertrag
-1.220.700,72 -1.111.099,56
14. Sonstige Steuern
-611.312,56 -119.727,63
15. Jahresüberschuss
22.297.249,29 13.003.063,60
8. 8
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
Computacenter
AG Co. oHG, Kerpen
Anhang für das
Geschäftsjahr 2011
Allgemeine Angaben
Die Computacenter AG Co. oHG (im Folgenden
auch „CC oHG“ oder „Gesellschaft“ genannt) ist
eine offene Handelsgesellschaft deutschen Rechtes mit Sitz am Europaring 34–40, 50170 Kerpen.
Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln
unter der HRA 18096 eingetragen.
Geschäftszweck der CC oHG ist die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Datenverarbeitung, der Vertrieb von EDV-Hardware und
-Software, die Abwicklung von Netzwerk- und
EDV-Projekten sowie die Entwicklung neuer
Lösungen in allen Bereichen der Informationstechnologie.
Als deutsches verbundenes Unternehmen
der Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
b
etreibt die Gesellschaft ihr Geschäft überwiegend im Inland und ist in das internationale
N
etzwerk der Computacenter-Gruppe einbe
zogen. Die Computacenter plc. notiert an der
Börse in London.
Soziale Verantwortung ist ein elementarer
Bestandteil der Nachhaltigkeitsorientierung der
Gesellschaft. Diese betrifft neben der eigenen
Belegschaft auch alle Lieferanten und anderen
Geschäftspartner. Als international aufgestellte
Unternehmensgruppe hat sich Computacenter
verpflichtet, bei ihrer Geschäftstätigkeit den
Grundsätzen des United Nations Global Compact
(Globaler Pakt der Vereinten Nationen) zu folgen.
Ausweis, Bilanzierung und Bewertung
1. Ausweisgrundsatz
Der Jahresabschluss der CC oHG ist nach den
Rechnungslegungsvorschriften des Handels-
gesetzbuches in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 25. Mai
2009 unter Beachtung der §§ 242 ff. und
§§ 264 ff. HGB sowie des Gesellschaftsvertrages
aufgestellt worden. Die Gewinn-und-Verlust-Rech
nung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren
aufgestellt. Die Anwendung der geänderten Vorschriften erfolgte erstmals für das Geschäftsjahr
2010.
Die Gesellschaft ist eine große Personenhandelsgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 i.V.m.
§ 264 a Abs. 1 HGB.
Zur Verbesserung der Transparenz des Sachanlagevermögens wurden in Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas Sachanlageinvestitio-
9. 9
nen in Ein- und Umbauten in die Geschäftsräume
als „Mietereinbauten“ separat ausgewiesen.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren
die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen werden grundsätzlich
mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
angesetzt, gegebenenfalls vermindert um plan
mäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie
notwendige außerplanmäßige Wertminderungen.
Die planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungen erfolgen zeitanteilig und nach der linearen
Methode.
Im Überblick ergeben sich die folgenden planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungsdau-
ern auf immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen, die auch der jeweiligen wirtschaft
lichen Nutzungsdauer entsprechen (Tab. 1).
Geringwertige bewegliche Anlagegüter mit
e
inem Einzelanschaffungspreis von bis zu 410,00 €
werden unverändert im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang gezeigt.
Sofern sich die Notwendigkeit zur Aktivierung
von geleasten Sachanlagen ergibt (Finanzierungsleasing), werden diese Anlagegegenstände handelsrechtlich mit ihrem Barwert unter dem Posten
Betriebs- und Geschäftsausstattung angesetzt
und über die Laufzeit des Leasingvertrages linear
abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird
unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen mit ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag
ausgewiesen; der darin enthaltene Zinsanteil wird
unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
Software und Softwarelizenzen
4 Jahre
Kundenstamm
5–10 Jahre
Mietereinbauten
10
IT-Hardware
3–7 Jahre
Büromöbel
13 Jahre
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung
5–14 Jahre
(Tab. 1)
Jahre bzw. kürzere vertragliche Grundmietzeit
10. 10 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
abgegrenzt und über die Laufzeit der Leasingverträge aufgelöst.
Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch
außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige
Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht
übersteigen dürfen.
Wenn Sachanlagen verkauft oder verschrottet
werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem
Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Kosten für
die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. laufende Unterhaltungsaufwendungen, werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.
Die unfertigen Leistungen werden mit den auf
sie entfallenden Einzelkosten bewertet. Die anteiligen Lohnkosten werden dabei mit verschiedenen
Durchschnittssätzen je nach Qualifikationsgrad
der eingesetzten Mitarbeiter angesetzt.
Waren werden zu Anschaffungskosten unter
Anwendung der gewogenen Durchschnitts
methode bewertet; soweit erforderlich erfolgt
eine Abwertung auf den niedrigeren Marktpreis.
Da eben werden zusätzlich für Nutzungs-,
n
G
ängigkeits- und Reichweitenrisiken sowie an
dere ertmindernde Einflüsse entsprechende
w
Wertabschläge vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensge
genstände werden zu Nennwerten angesetzt.
Erkennbare Risiken werden durch Einzelwert
berichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen
Kreditrisiko wird durch eine pauschale Wertberichtigung Rechnung getragen.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
werden mit den Auszahlungsbeträgen angesetzt
und entsprechend der Laufzeit der zugrunde
l
iegenden Verträge ergebniswirksam verausgabt.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen
Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen
Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus
schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des
nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen)
angesetzt.
Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Einzahlungsbetrag angesetzt und entsprechend der Laufzeit
der zugrunde liegenden Verträge ergebniswirksam
vereinnahmt.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum
Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das
Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2
HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253
Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Währungskurs
risiken aus Forderungen und Verbindlichkeiten in
US-Dollar werden durch Termingeschäfte abge
sichert.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund
von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden
und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren
steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuer
licher Verlustvorträge werden die Beträge der sich
ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den
unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und
nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern
unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden
Ansatzwahlrechts.
11. 11
Erläuterung zur Bilanz
3. Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände
u
mfassen im Wesentlichen entgeltlich erworbene
Software und Softwarelizenzen, einen über
nommenen Kundenstamm sowie einen erwor
benen Firmenwert.
Die Zugänge betreffen mit 508 TEUR einen
e
rworbenen Firmenwert aus der Übernahme der
Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS. Der Firmenwert wird plan
mäßig linear über eine Nutzungsdauer von
5 ahren abgeschrieben.
J
In den Abgängen des Geschäftsjahres sind
die vollständig abgeschriebenen externen Entwicklungskosten der SAP-Migration des Jahres
1998 enthalten, die aufgrund der zum Ende
J
anuar 2011 erfolgten ERP-Migration von da an
nicht mehr eingesetzt werden kann.
Bei den Umbuchungen unter den geleisteten
Anzahlungen handelt es sich um die Inbetrieb
nahme der im Vorjahr extern entwickelten Logistiksoftware.
Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich wie folgt entwickelt:
in €
Entgeltlich erworbene
gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an Geschäfts- oder
Geleistete
solchen Rechten und Werten
Firmenwert Anzahlungen
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Gesamt
Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011
9.113.588,70
Zugänge
1.604.402,32
Umbuchungen
Abgänge
Stand am 31.12.2011
7.275,00
-4.642.149,12
6.083.116,90
-6.880.609,70
Zugänge
-1.357.128,32
Abgänge
4.642.149,12
0,00
0,00 -4.642.149,12
6.591.033,87
0,00
0,00
-76.187,97
0,00
-6.880.609,70
0,00 -1.433.316,29
0,00 4.642.149,12
-3.595.588,90
-76.187,97
0,00
Nettobuchwert am 31.12.2011
2.487.528,00
431.729,00
0,00
Nettobuchwert am 31.12.2010
2.232.979,00
0,00
7.275,00
(Tab. 2)
9.120.863,70
0,00 2.112.319,29
0,00
Stand am 01.01.2011
7.275,00
0,00 -7.275,00
0,00
507.916,97
Abschreibungen
Stand am 31.12.2011
0,00
507.916,97
-3.671.776,87
2.919.257,00
2.240.254,00
12. 12
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
4. Sachanlagen
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
in € Betriebs- und
Geschäfts-
Geleistete
Mietereinbauten
ausstattung Anzahlungen
Sachanlagen
Gesamt
Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011
Zugänge
Umbuchungen
Abgänge
Stand am 31.12.2011
19.742.629,52
16.000,00
Stand am 01.01.2011
Abgänge
Stand am 31.12.2011
16.000,00
39.177.709,58
1.080,00 13.591.192,58
0,00 -16.000,00
-10.700,41 -1.318.162,11
0,00
0,00 -1.328.862,52
20.339.318,67
31.099.640,97
1.080,00
Abschreibungen
Zugänge
19.419.080,06
591.389,56 12.998.723,02
-16.000.376,52
-10.940.758,06
-844.522,56 -5.388.644,22
6.405,41 1.274.283,11
0,00
51.440.039,64
-26.941.134,58
0,00 -6.233.166,78
0,00 1.280.688,52
-16.838.493,67
-15.055.119,17
0,00
Nettobuchwert am 31.12.2011
3.500.825,00
16.044.521,80
1.080,00
-31.893.612,84
19.546.426,80
Nettobuchwert am 31.12.2010
3.742.253,00
8.478.322,00
16.000,00
12.236.575,00
(Tab. 3)
Die Mietereinbauten umfassen Sachanlage
investitionen in angemieteten Geschäftsräumen.
In den Zugängen sind Buchwertübernahmen aus
dem im Geschäftsjahr erfolgten Erwerb der
Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS in Höhe von 151 T€ enthalten.
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung betrifft
neben der eigenen Büroausstattung und dem
i
ntern genutzten IT-Equipment der Gesellschaft
insbesondere kundenbezogene IT-Geräte im
F
inanzierungsleasing im Nettobuchwert von
9,2 Mio. € (i. Vj. 3,2 Mio. €).
13. 13
5. Finanzanlagen
Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
in € Anteile an
verbundenen
Unternehmen Beteiligungen
Finanzanlagen
Gesamt
Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011
4.110.314,39
Zugänge
5.400.000,00
190.000,00
Stand am 31.12.2011
9.510.314,39
190.000,00
Abschreibungen
4.300.314,39
0,00 5.400.000,00
9.700.314,39
Stand am 01.01.2011
0,00
-136.000,00
-136.000,00
Stand am 31.12.2011
0,00
-136.000,00
-136.000,00
Nettobuchwert am 31.12.2011
9.510.314,39
54.000,00
9.564.314,39
Nettobuchwert am 31.12.2010
4.110.314,39
54.000,00
4.164.314,39
(Tab. 4)
Die Anteile an verbundenen Unternehmen
b
estehen zum 1. Januar 2011 ausschließlich aus
Anteilen an der E`ZWO Computervertriebs GmbH,
München (kurz: „E`ZWO“). Die Beteiligungsquote
der Gesellschaft an der E´ZWO liegt unverändert
bei 99,05 %. Die übrigen Anteile an der E´ZWO
befinden sich weiterhin in Streubesitz. Die Zugänge des Geschäftsjahres betreffen den Erwerb
sämtlicher Anteile an der HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin, mit Wirkung zum
5. Mai 2011.
Bei den Beteiligungen handelt es sich zum
31. Dezember 2011 ausschließlich um Anteile an
der Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg
(kurz: „Gonicus“).
14. 14
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2011 :
Anteil
Nr. Gesellschaft
in %
gehalten Eigenkapital Ergebnis
über Geschäftsjahr
Nr.
in €
in €
Verbundene Unternehmen:
1 HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin
100,00
direkt
1.116.796,67
255.296,95
2 E`ZWO Computervertriebs GmbH, München
99,05
direkt
7.585.032,83
262.744,27
3 Alfatron GmbH Elektronik-Vertrieb, München
99,05
indirekt (2)
748.324,63
80.291,19
4 C`Nario Informationsprodukte Vertriebs-GmbH, München
99,05
indirekt (2)
-855.802,90
-8.648,72
20,00
direkt
220.535,08
Beteiligungen
Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg
-62.572,03
(Tab. 5)
Für die Gonicus GmbH IT-Dienstleistungen liegt
derzeit nur der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 vor.
6. Vorräte
Die Vorräte teilen sich wie folgt auf:
in T€
31.12.2011
31.12.2010
Unfertige Leistungen
25.506
24.751
Waren
47.351 30.897
Vorräte
72.857 55.648
(Tab. 6)
Bei den unfertigen Leistungen handelt es sich
um Aktivierungen von eigen- und fremderbrachten Lieferungen und Leistungen angearbeiteter
Kundenaufträge, die noch nicht an die Kunden
fakturiert werden können.
in T€
Bruttowerte
Bei den Waren handelt es sich um gekaufte
IT-Hard- und -Software namhafter internationaler
IT-Hersteller; sie unterteilen sich in Handelswaren
für den Verkauf sowie Ersatzteile für das ServiceGeschäft:
Wertberichtigungen
Nettowerte
31.12.2011
31.12.2010
Handelswaren
44.641
Ersatzteile
15.492 -10.729 4.763 5.254
Waren
60.133
(Tab. 7)
-2.053 42.588 25.643
-12.782 47.351 30.897
15. 15
7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände teilen sich wie folgt auf:
in T€ davon davon
Restlaufzeit Restlaufzeit
31.12. 2011
über 1 Jahr
31.12. 2010
über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
258.769
–
203.705
–
2.395
–
7.000
–
davon aus Lieferungen und Leistungen
2.395
–
7.000
–
davon aus Finanzierungstätigkeit
1.296
–
3.710
–
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
26.750
600
21.838
600
287.914
600
232.543
600
(Tab. 8)
Die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen betreffen im Wesentlichen Kundenforderungen gegen Geschäftskunden. Die Forderungen sind mit Ausnahme der geschäftsüblichen
Eigentumsvorbehalte grundsätzlich nicht besichert;
Ausfallrisiken werden von der Gesellschaft getragen. Die CC oHG gewährt ihren Kunden grundsätzlich branchenübliche Zahlungsziele.
Für erkennbare Risiken werden angemessene
Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet.
Zum Abschlussstichtag betrugen die Wertberichtigungen insgesamt 3,8 Mio. € (i. Vj. 3,5 Mio. €).
Aufgrund der ansonsten guten Bonität des
Kundenstammes der Gesellschaft mussten
F
orderungsausfälle im normalen Geschäftsverkehr
in nur unwesentlicher Höhe getragen werden.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten sämtliche Forderungen gegen
vollkonsolidierte Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc.,
Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie
betreffen mit 1,1 Mio. € Forderungen aus innerkonzernlichem Liefer- und Leistungsverkehr mit
ausländischen Konzerngesellschaften. In Höhe
von 1,3 Mio. € bestehen die Forderungen aus
kurzfristigen Finanzierungsdarlehen, die im
W
esentlichen der im Geschäftsjahr erworbenen
HSD gewährt wurden.
Die sonstigen Vermögensgegenstände
b
einhalten neben Ansprüchen gegen Lieferanten
(Boni, Lagerwertausgleich etc.) im Wesentlichen
bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von
Serviceleistungen. In Höhe von 600 T€ enthalten
sie einen sicherheitshinterlegten Kaufpreisanteil im
Rahmen des Erwerbs der becom, der in Abhängigkeit von definierten Kriterien ggf. noch zu zahlen ist; er hat eine voraussichtliche Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr.
Die im Rahmen der Verschmelzung mit der
F
irma becom übernommenen vollständig wert
berichtigten Darlehensforderungen gegen insolvente bzw. insolvenzgefährdete Gesellschaften
der alten TDMI-Gruppe sorgen weiterhin für einen
hohen Stand der Wertberichtigungen auf sonstige
Vermögensgegenstände (11,7 Mio. €; i. Vj. 12,7
Mio. €).
8. assenbestand, Guthaben bei
K
Kreditinstituten und Schecks
Es handelt sich im Wesentlichen um Barver
mögen der Gesellschaft auf Bankkonten und in
kurzfristigen Geldanlagen.
16. 16
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
9. (Aktive) Rechnungsabgrenzungsposten
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft
hauptsächlich die Abgrenzung von Service- und
Wartungsgebühren. Daneben sind Auszahlungen
für Versicherungsprämien, Softwaremieten u. Ä.
abgegrenzt. Zum Jahresende waren zudem
Z
insabgrenzungen aus Finanzierungsleasing-
Verträgen in Höhe von 841 T€ eingestellt.
10. Eigenkapital
Das Eigenkapital teilt sich wie folgt auf:
in T€
31.12.2011
31.12.2010
Kapitalanteile
10.546 10.546
Rücklagen
79.136 73.133
Jahresüberschuss
Eigenkapital
22.297 13.003
111.979 96.681
Die Rücklagen haben sich wie folgt entwickelt:
(Tab. 9)
Der Ausweis des Eigenkapitals erfolgt unter
Beachtung des § 264 c HGB und der gesellschaftsvertraglichen Regelungen.
Die Kapitalanteile der Gesellschaft entsprechen im Wesentlichen dem ehemaligen Gezeichneten Kapital zum 30. Juni 1996 der im Rahmen
des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet Computer AG, Kerpen;
sie sind voll eingezahlt.
Sie teilen sich zum 31. Dezember 2011 unverändert auf folgende Gesellschafter auf.
Gesellschafter
€ %
Computacenter Germany
AG Co. oHG, Kerpen
10.545.450
100,0
25
0,0
25
0,0
Computacenter
Aktiengesellschaft, Köln
Computacenter Management
GmbH, Köln
Kapitalanteile
(Tab. 10)
Die Gesellschafter Computacenter Aktiengesellschaft und Computacenter Management GmbH
halten die Anteile treuhänderisch für die
Computacenter Germany AG Co. oHG.
Eine Verfügung ist nur mit Zustimmung dieser
G
esellschaft möglich. Sämtliche Gesellschafter
sind Vollhafter.
Die Rücklagen betreffen im Wesentlichen die
übrigen Eigenkapitalposten (Kapitalrücklage,
G
ewinnrücklage, Gewinnvortrag) zum 30. Juni
1996 der im Rahmen des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet
Computer AG, Kerpen, sowie sämtliche seitdem
bei der Computacenter AG Co. oHG vorgenommene Einlagen, Entnahmen bzw. Ergebnisverrechnungen.
10.545.500 100,00
in T€
2011
2010
Stand zum 1.1. ….
73.133
64.427
Ergebnisverrechnung Vorjahr
10.003
22.218
Entnahme aus den Rücklagen
-4.000
-13.512
Stand zum 31.12. ….
79.136
73.133
(Tab. 11)
Im Geschäftsjahr wurden aus dem Rücklagen
konto für Einlagevorgänge der Vergangenheit
4,0 Mio. € durch den Gesellschafter Computacenter Germany AG Co. oHG, München,
entnommen.
Im Geschäftsjahr wurde eine Ausschüttung
aus dem Jahresergebnis des Vorjahres in Höhe
von 3,0 Mio. € vorgenommen und der Restbetrag
von 10,0 Mio. € mit den Rücklagen verrechnet
und auf neue Rechnung vorgetragen.
17. 17
11. Rückstellungen
Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:
in T€
31.12.2011
Steuerrückstellungen
31.12.2010
2.535 965
Sonstige Rückstellungen
69.101
Rückstellungen
71.636 55.871
54.906
(Tab. 12)
Die Steuerrückstellungen umfassen im Wesent
lichen Gewerbesteuern für die Jahre 2010 und
2011, die sich nach Berücksichtigung steuerlicher
Aufwände und Verlustvorträge für die betroffenen
Geschäftsjahre ergeben haben. Daneben sind
Rückstellungen für erwartete Umsatzsteuerzahlungen aus Betriebsprüfungen enthalten.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten als
größte Posten Rückstellungen für ausstehende
Eingangsrechnungen, für den Personalbereich
wie z.B. variable Gehalts- und Provisionsrück
stellungen sowie für noch zu erteilende Kundengutschriften.
12. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten teilen sich wie in Tabelle
13 auf.
Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen beinhalten im Wesentlichen Kundenvoraus-
zahlungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen umfassen sämtliche Lieferantenverbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Dienstleistungserbringungen durch Dritte. Bei den
V
erbindlichkeiten aus Warenlieferungen bestehen
die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte von
Lieferanten.
Ferner sind dort Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen in Höhe von 10,4 Mio. €
enthalten, von denen 6,9 Mio. € einen langfristigen Charakter haben. Sie stehen in direktem
Z
usammenhang mit den unter Sachanlagen ausgewiesenen IT-Geräten in Finanzierungsleasing.
Positiv beeinflusst ist die absolute Höhe der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– wie schon im Vorjahr – durch ein Partnerprogramm eines Herstellers, der seinen Partnern zeitlich befristet deutlich verlängerte Zahlungsziele
gewährt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbun
denen Unternehmen beinhalten sämtliche
V
erbindlichkeiten gegenüber vollkonsolidierten
Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie betreffen mit
31,7 Mio. € inländische und mit 5,8 Mio. € ausländische verbundene Unternehmen. In Höhe von
in T€ davon davon
Restlaufzeit Restlaufzeit
31.12. 2011
1–5 Jahre
31.12. 2010
1–5 Jahre
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon aus Lieferungen und Leistungen
davon aus Finanzierungstätigkeit
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
(Tab. 13)
11.293
199.036
–
6.853
11.249
–
117.105
2.696
37.523
–
30.883
–
9.988
–
8.545
–
27.535
–
22.338
–
27.348
145
31.673
279.525
145
6.998 186.585 2.841
18. 18
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
9,1 Mio. € (i. Vj. 5,8 Mio. €) handelt es sich um
Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern
der CC oHG. In Höhe von 27,5 Mio. € (i. Vj. 22,3
Mio. €) betreffen sie Verbindlichkeiten aus konzerninterner Finanzierungstätigkeit im Rahmen
e
ines Cash-Poolings, die zu marktüblichen Zinsen
verzinst werden.
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten
n
eben den Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe
von 17,6 Mio. € (i. Vj. 17,6 Mio. €) hauptsächlich
bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von
Serviceleistungen. In Höhe von 145 T€ (i. Vj.
145 T€) betreffen sie Rückbauverpflichtungen,
die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
besitzen.
13. (Passive) Rechnungsabgrenzungsposten
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten
u
mfassen vorab vereinnahmte Service- und
Wartungsentgelte.
Erläuterung zu Haftungsverhältnissen
und sonstigen finanziellen Verpflichtungen
14. Haftungsverhältnisse
Die Gesellschaft hat gegenüber Lieferanten der
E‘ZWO eine Patronatserklärung zugunsten der
E‘ZWO abgegeben. Die Gesellschaft hat sich
v
erpflichtet, die E‘ZWO finanziell so auszustatten,
dass diese ihren Verbindlichkeiten gegenüber
i
hren Lieferanten fristgemäß nachkommen kann.
Die Gesellschaft rechnet nicht mit einer Inan
spruchnahme.
15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die CC oHG betreibt ihr Geschäft in gemieteten
Büro- und Lagerflächen. Daneben werden weitere
Gegenstände aus dem Sachanlagebereich seitens
der Gesellschaft geleast (z.B. Kraftfahrzeuge).
Darüber hinaus hat die CC oHG mit Leasinggesellschaften Leasingverträge (Operating
Leases) für an ihre Kunden weiterverleastes ITEquipment abgeschlossen. Der jährliche Aufwand
aus solchen Verträgen wird direkt in der Gewinnund-Verlust-Rechnung erfasst.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen teilen
sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt auf:
Sonstige finanzielle Verpflichtungen für …
in T€
1 Jahr
Laufzeiten
1–5 Jahre
5 Jahre
10.321
26.616
6.023
… Dienstfahrzeuge
5.268
5.357
0
… technische Büroausstattung
5.515
538
0
… Dienstleistungsverträge (Facility)
2.345
161
0
23.449
32.672
6.023
… an Kunden weiterverleastes IT-Equipment
17.725
16.546
0
Stand zum 31.12.2011
41.174
49.218
6.023
Stand zum 31.12.2010
32.425
49.367
10.118
… Büroräume und Logistikflächen
(Tab. 14)
19. 19
Erläuterung zur Gewinn-und-VerlustRechnung
16. Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse enthalten alle den Kunden
b
erechneten Entgelte für Lieferungen und Leis
tungen unter Abzug von Erlösschmälerungen. Sie
werden im Wesentlichen in Deutschland erzielt.
Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:
in T€
2011
2010
Handelswaren
961.810 780.448
Dienstleistungen
448.396 408.435
Erlösschmälerungen -3.315 -1.446
Umsatzerlöse
1.406.891 1.187.438
(Tab. 15)
Die Dienstleistungsumsätze enthalten auch die
Umsätze aus Finanzdienstleistungen (Leasing).
19. Personalaufwand
Im Personalaufwand sind sämtliche Gehaltszuwendungen an die Belegschaft sowie die darauf
entfallenden Sozialabgaben, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Veränderungen der Urlaubsrückstellungen und Ähnliches enthalten.
20. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
b
etreffen im Wesentlichen mit 60,4 Mio. € (i. Vj.
40,1 Mio. €) Verwaltungsaufwendungen (z.B.
Miet-, Wartungs- und Instandhaltungskosten,
Kostenumlagen, Beratungskosten und Telefonkosten) sowie mit 50,3 Mio. € (i. Vj. 38,6 Mio. €)
Vertriebsaufwendungen (z.B. Kraftfahrzeug und
Reisekosten, Versandkosten und Repräsenta
tionsaufwand).
21. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
17. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge entfallen im
Wesentlichen auf erhaltene Bonuszuwendungen
und Werbekostenzuschüsse von Hardware-Her
stellern sowie Erstattungen von Kraftfahrzeug
kosten durch Mitarbeiter. In Höhe von 9,7 Mio. €
(i. Vj. 6,8 Mio. €) sind Erträge aus der Weiterleitung
von Entwicklungskosten im Rahmen des Gruppen-ERP-Projektes enthalten, die an die Computacenter plc., Hatfield/GB, weiterbelastet wurden.
18. Materialaufwand
Bei den Aufwendungen für bezogene Waren
h
andelt es sich im Wesentlichen um den Wareneinsatz für Handelswarenverkäufe bzw. Ersatzteilverbrauch sowie mit der Lagerhaltung der Waren
im Zusammenhang stehende Aufwendungen.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen
umfassen Aufwendungen aus der Beschaffung
externer Ressourcen oder eingekaufter Dienstleistungen.
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultieren aus kurzfristigen Festgeldanlagen frei verfügbarer Finanzmittel, aus Cashpool-Verzinsungen
innerhalb der deutschen Computacenter-Gruppe
sowie Verzinsungen gewährter kurzfristiger Darlehen an ausländische Gruppengesellschaften.
22. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Neben den Zinsaufwendungen aus Finanzierungs
leasing-Verträgen in Höhe von 546 T€ (i. Vj. 214
T€) machen die Verzinsung von Cashpool-Guthaben anderer Gesellschaften der deutschen CCGruppe mit 264 T€ (i. Vj. 152 T€) sowie die erwarteten Zinsen aus dem Ergebnis der Betriebs rü
p
fung der Jahre 2005 bis 2008 mit 200 T€ (i. Vj.
132 T€) den Hauptteil der Zinsaufwendungen aus.
23. Steuern vom Ertrag
Die Steuern vom Ertrag betreffen im Wesentlichen
die Rückstellung für die erwartete Gewerbesteuer
des Geschäftsjahres.
20. 20
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
24. Sonstige Steuern
Unter sonstige Steuern werden die Aufwendungen der Gesellschaft für Kraftfahrzeugsteuer und
erwartete Ergebnisse der Umsatzsteuerbetriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2011 ausgewiesen.
Sonstige Angaben
25. Periodenfremde Aufwendungen und
Erträge
Das Jahresergebnis 2011 enthält periodenfremde
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
und Wertberichtigungen sowie der Vereinnahmung verjährter Verbindlichkeiten in Höhe von 4,6
Mio. €. Dem stehen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt 2,6 Mio. € gegenüber.
g
egenläufige Einkaufsgeschäfte gegenüber.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes
(31. Dezember 2011) erfolgte durch die Markingto-market-Bewertung. Aufgrund der Tatsache,
dass es sich um geschlossene Positionen handelt
und auch keine Verluste entstanden sind, besteht
zum 31. Dezember 2011 kein Rückstellungsbedarf.
Zum Bilanzstichtag waren die Währungstermingeschäfte wie in Tabelle 18 abgeschlossen.
28. Honorar des Abschlussprüfers
Für die erbrachten Dienstleistungen des Ab
schluss rüfers Ernst Young GmbH Wirtschaftsp
prüfungsgesellschaft, Köln, wurden im Jahr 2011
folgende Honorare aufwandswirksam verbucht:
26. Mitarbeiter
Die Belegschaft der CC oHG hat im Geschäftsjahr
2011 wachstumsbedingt weiter zugenommen;
die Mitarbeiterzahl der Gesellschaft lag im Jahresdurchschnitt bei 4.367 (i. Vj. 4.056) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (inklusive Auszubildende).
in T€
2011
2010
Abschlussprüfung
184.640 180.000
Steuerberatung
46.296 53.963
Sonstige Leistungen
24.551
Honorare (insgesamt)
255.487
13.010
246.973
(Tab. 17)
Mitarbeiter nach
2011
2010
Quartalsdurchschnitten
Service
2.967 2.767
Vertrieb und Verwaltung
1.271
Auszubildende
Mitarbeiter gesamt
1.156
129 133
4.367
Die sonstigen Leistungen umfassen im
Wesentlichen MA-Beratungsleistungen.
4.056
(Tab. 16)
27. Derivative Finanzinstrumente
Die Gesellschaft sichert sich gegen Kursrisiken
beim Einkauf von Waren im US-$-Markt mittels
Währungstermingeschäften bei der Landesbank
Baden-Württemberg, Stuttgart, und bei der
HypoVereinsbank, Düsseldorf, ab. Dabei stehen
den getätigten Sicherungsgeschäften immer
29. Gewinnverwendungsvorschlag 2011
Die Geschäftsführung der Computacenter AG
Co. oHG, Kerpen, schlägt der Gesellschafter
versammlung vor, von dem Jahresüberschuss
für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von
22.297.249,29 € einen Betrag in Höhe von
9.000.000,00 € auszuschütten und den Rest
betrag in Höhe von 13.297.249,29 € in die
Rücklagen der Gesellschaft einzustellen.
21. 21
Hauswährung Beizulegender
Transaktionstyp
Fälligkeit Währung
Nennwert Gesellschaft
Zeitwert
Termingeschäft
Q1/2012 USD 2.000.000
€
Termingeschäfte mit Laufzeitoption
Q1/2012
USD
32.300.000
€
Termingeschäfte mit Laufzeitoption
Q2/2012
USD
27.000.000
€
€
60.142
1.740.883
401.056
2.202.081
(Tab. 18)
30. Angaben zu den Mutterunternehmen
Die Computacenter AG Co. oHG, Kerpen, wird
in den Konzernabschluss der Computacenter
Holding GmbH, München, einbezogen, die den
Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von
U
nternehmen aufstellt. Hinterlegungsort des Konzernabschlusses der Computacenter Holding
GmbH, München, ist das Handelsregister beim
Amtsgericht München (HRB 113 117).
Daneben wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Computacenter plc., Hatfield/
Großbritannien, einbezogen, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen
aufstellt. Die CC oHG ist damit gemäß § 291 Abs.
2 HGB von der Erstellung eines eigenen Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes befreit.
22. 22
An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1
31. Organe der Gesellschaft
Zur Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft sind die Gesellschafter Computacenter
Aktiengesellschaft, Köln, und Computacenter
M
anagement GmbH, Köln, jeweils vertreten durch
ihre Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführer),
j
eweils allein berechtigt und verpflichtet. Die
G
esellschafterin Computacenter Germany AG
Co. oHG, München, ist gesellschaftsvertraglich
von der Geschäftsführung ausgeschlossen.
Das gezeichnete Kapital der Computacenter
Aktiengesellschaft, Köln, beträgt 51.129,19 €
(100.000 DM); es ist vollständig eingezahlt.
Dem Vorstand der Computacenter Aktien
gesellschaft, Köln, gehören an:
Das gezeichnete Kapital der Computacenter
Management GmbH, Köln, beträgt 25.564,59 €
(50.000 DM); es ist vollständig eingezahlt.
Der Geschäftsführung der Computacenter
M
anagement GmbH, Köln, gehören an:
Ulrich Irnich, Kaufmann, Düren
Thomas Jescheck, Dipl.-Informatiker, Wachtberg
(ab 1. Februar 2012)
Die dem Vorstand und den Geschäftsführern im
Geschäftsjahr 2011 direkt von der CC oHG
g
ewährten Bezüge belaufen sich auf 2.237 T€
(i. Vj. 2.786 T€).
Dr. Karsten Freihube, Dipl.-Physiker, Wittenberg
Hans-Georg Freitag, Dipl.-Kaufmann, Pullach
Frank Kottmann, Kaufmann, Gütersloh
Reiner Louis, Kaufmann, Hamburg
Oliver Tuszik, Dipl.-Ingenieur, Bornheim
(Vorsitzender).
Kerpen, den 5. April 2012
Computacenter AG Co. oHG
Vorstand und Geschäftsführung
23. 23
Dr. Karsten Freihube
Computacenter AG, Köln
Hans-Georg Freitag
Computacenter AG, Köln
Frank Kottmann
Computacenter AG, Köln
Reiner Louis
Computacenter AG, Köln
Oliver Tuszik
Computacenter AG, Köln
Ulrich Irnich
Computacenter Management GmbH, Köln
Thomas Jescheck
Computacenter Management GmbH, Köln
24. 24
Lagebericht 2011
Computacenter
AG Co. oHG, Kerpen
Lagebericht 2011
Konjunkturelles Umfeld und der
IT-Markt in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft 2011 – der Boom
setzte sich fort
Im Jahr 2011 setzte sich in Deutschland die positive konjunkturelle Entwicklung des Boomjahres
2010 fort und schwächte sich erst im vierten
Quartal etwas ab. Nach einem Plus von 3,7 %
2010 war das vergangene Jahr mit einem Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,0 %
ebenfalls ein sehr gutes für die deutsche Wirtschaft. Nach dem starken Konjunktureinbruch
von 5,1 % im Jahr 2009 wurde damit das Vor
krisenniveau deutlich überschritten.
Diese Entwicklung hatte auch deutlich positive
Impulse für den deutschen Arbeitsmarkt, der sich
im Jahresverlauf 2011 noch weiter verbesserte.
Im vergangenen Jahr erreichten Arbeitslosigkeit
und Unterbeschäftigung den jeweils niedrigsten
Stand seit 1991 und die Erwerbstätigkeit den
höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das
wirkte sich auch positiv auf den privaten Konsum
aus. Die deutschen Verbraucher konsumierten
laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) trotz Euro-Schul-
denkrise wie „seit zehn Jahren“ nicht mehr. Damit
war der private Verbrauch gemeinsam mit Inves
titionen in Ausrüstung sowie Bauten und dem
A
ußenhandel der Motor der Konjunktur. Die
Exporte legten nach dem zweistelligen Wachstum
2010 im vergangenen Jahr nochmals preisbereinigt um 8,2 % (nominal plus 11,1 %) zu.
Im vierten Quartal flachte die konjunkturelle
Entwicklung aber leicht ab und die schwächelnde
Weltkonjunktur stoppte den rasanten Aufschwung. Entsprechend schrumpfte das BIP
preis-, saison- und kalenderbereinigt im vierten
Quartal um 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal,
lag aber preisbereinigt um 1,5 % höher als im
vierten Quartal 2010. Damit hat sich das BIPWachstum zum Jahresende 2011 zwar etwas
a
bgeschwächt, die Wirtschaftsleistung lag aber
auch im zweiten Jahr nach der Finanzkrise in allen
Quartalen deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Es entspricht dem normalen Verlaufsmuster
des Konjunkturzyklus, dass sich nach einem kräftigen Aufschwung die konjunkturelle Dynamik verlangsamt. Ein Abkühlen der deutschen Wirtschaft
im vierten Quartal ist daher kein Grund zur
Besorgnis.
25. 25
Konjunktureller Boom lässt IT-Investitionen
wachsen
Im Sog des konjunkturellen Booms zogen 2011
auch die IT-Investitionen spürbar an. Auch wenn
die IT-Budgets nicht den Status der Vorkrisenjahre
erreichten, waren Unternehmen wieder deutlich
eher bereit, in Informationstechnologie zu investieren. Gefördert wurde das durch die Notwendigkeit, die Unternehmenshardware zu aktualisieren,
nachdem die turnusmäßige Erneuerung in der
F
inanzkrise nach hinten geschoben wurde. Ein
zentrales Thema im Hardware-Bereich waren
2011 die Tablet-Computer und insbesondere das
Apple iPad. Während sich Unternehmen 2010
eher theoretisch mit der Integration dieser Geräte
beschäftigten, stiegen die Zahl der Projekte und
die Gerätebestellungen im vergangenen Jahr
deutlich an.
Des Weiteren investierten Unternehmen auch
2011 in Technologien und Services, die ihre Flexibilität erhöhen und Kosten reduzieren – eine absolute Notwendigkeit, da nach den Analysten von
IDC die Kosten für den IT-Betrieb meist viel zu
hoch sind. Bis zu 80 % der finanziellen und personellen Ressourcen würden für den alltäglichen
IT-Betrieb aufgewendet. Entsprechend setzten
2011 wieder viele Unternehmen auf Outsourcing
wie das Auslagern des Helpdesks oder ManagedWorkplace-Dienstleistungen.
Zudem fokussierten IT-Abteilungen 2011
w
ieder stärker auf Mehrwertprojekte, die das
G
eschäft unterstützen und Unternehmen flexibler
machen. Zu diesen gehörten auch Cloud-Aktivitäten, um zukünftig verstärkt Dienste aus der Wolke
anbieten oder nutzen zu können.
Geschäftsverlauf und Lage
Ertragslage
2011 – gute strategische Aufstellung trifft
freundlichen IT-Absatzmarkt
Dank der guten vertrieblichen und strategischen
Aufstellung der Computacenter AG Co. oHG
(im Folgenden „CC oHG“ oder „Gesellschaft“) im
deutschen Markt und ihrem überzeugenden Leistungsportfolio entwickelte sich die Gesellschaft
insbesondere beim Wachstum sehr erfreulich,
wenn sie auch in ihrer Ertragskraft leicht hinter
den Erwartungen zurückblieb. Infrastruktur-Investitionen und Service-Qualitätsprobleme belasteten
das Ergebnis.
26. 26
Lagebericht 2011
Im Jahresvergleich stiegen die Umsatzerlöse
zwar deutlich an, das operative Ergebnis vor
F
inanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) verharrte jedoch mit 24,3 Mio. € auf Vorjahresniveau
(24,7 Mio. €, bereinigt) und damit prozentual
i
nnerhalb der Schwankungsbreiten der Vorjahre.
Ertragslage (in Mio. €)
2011
2010
Umsatzerlöse (gesamt)
1.407
1.187
Umsatzerlöse (Service)
448
408
EBIT
24,3 24,7
EBIT %
1,7 %
2,1 %
(Tab. 19)
Umsatzentwicklung
Die Umsatzerlöse erreichten im Geschäftsjahr
2011 mit 1.407 Mio. € einen neuen Höchststand.
Angetrieben durch die gute IT-Konjunktur in
Deutschland und dank der guten Aufstellung der
Gesellschaft in ihrem Kunden- und Leistungsportfolio übertrafen sie das Vorjahr um 220 Mio. €
(+18 %) rein aus organischem Wachstum.
Über die Quartale des Geschäftsjahres hinweg
ergab sich ein stetiges Umsatzwachstum gegenüber den Vorjahresquartalen. Während im 1.
Quartal 2011 333 Mio. € erzielt wurden, steigerte
sich der Umsatz im 4. Quartal durch ein gutes
Jahresendgeschäft auf 396 Mio. €. Damit übertraf
die Gesellschaft den guten Vorjahresumsatz (366
Mio. €).
Das Wachstum ergab sich in 2011 über die
ganze Breite des Portfolios der Gesellschaft. Sowohl das Produkt- als auch das Servicegeschäft
zeigten sich sehr robust und mit hohen Wachstumsraten. Insbesondere das Servicegeschäft
profitierte zum Ende des Geschäftsjahres von
g
ewonnenen Managed-Service-Verträgen und
i
hren Implementierungsprojekten. Die meisten
d
ieser Verträge entfalten erst 2012 ihre volle
Umsatzwirkung.
Branchenbezogen ergaben sich im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der insgesamt guten Wirtschaftslage keine großen Unterschiede in den
Kundengruppen. In allen Wirtschaftszweigen
herrschte rege Nachfrage nach Produkt- wie
Dienstleistungsangeboten. Insbesondere in den
Branchen Automotive und Versicherungen sowie
bei den öffentlichen Auftraggebern gab es positive
Wachstumsbeiträge.
Aufgrund des weiterhin überproportionalen
Produktumsatzwachstums im Jahr 2011 (23,2 %)
sank der Anteil des Serviceumsatzes am Gesamtumsatz von 34,4 % auf 31,8 % weiter ab. Unabhängig vom mehr technischen Rückgang des
Servicemix verzeichnete aber auch das Servicegeschäft mit einem Wachstum von 9,8 % eine
sehr gute Wachstumsrate.
Ertrags- und Kostenentwicklung
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit
e
inem Anstieg von 19,0 Mio. € (+36,5 %) deutlich
über dem Vorjahr und erreichten im Geschäftsjahr
71,3 Mio. €. Wesentlicher Treiber waren die
d
eutlich angestiegenen Einnahmen aus Herstellervergütungen (zum Beispiel Boni oder Werbekostenzuschüsse), die dank des guten Produktumsatzes über Plan und Vorjahr lagen. Daneben sind
– wie bereits im Vorjahr – Erträge aus der Weiterbelastung von deutschen Projektkosten für die
Entwicklung des neuen gruppenweit eingesetzten
ERP-Systems (SAP) enthalten. Die Kosten dieser
Entwicklung werden seitens der Gesellschaft an
die Computacenter plc. belastet und auf dieser
Ebene für spätere Verrechnungen gesammelt.
Die deutsche Gruppe hat Anfang Februar 2011
erfolgreich als erstes Land der Gruppe auf das
neue ERP-System migriert.
Der überproportionale Anstieg des Materialauf-
27. 27
wands um 20 % bei einem Umsatzwachstum von
18 % reflektiert das starke Wachstum im Produktgeschäft, welches niedrigere Margen hervorbringt
als das Servicegeschäft und damit zu einem stärkeren Anstieg des Materialaufwandes führt.
Der Personalaufwand hat im Geschäftsjahr um
21,9 Mio. € (+9 %) zugelegt. Dieser beruht im
Wesentlichen auf einem deutlichen Zuwachs bei
der Belegschaft, die im Jahresdurchschnitt um
311 Mitarbeiter angestiegen ist. Fluktuations
bedingten Abgängen standen dabei Neueinstellungen für den weiteren Ausbau des ManagedServices-Geschäftes und eine darauf ausgerich
tete vertriebliche Aufstellung gegenüber. Darüber
hinaus haben eine Gehaltsrunde und Personalentwicklungsmaßnahmen speziell im Vertrieb und im
Bereich der High-Skill-Servicemitarbeiter zu einem
weiteren Anstieg des Personalaufwands geführt.
Dank des Umsatzzuwachses ist die Personalaufwandsquote 2011 insgesamt auf 18,7 % (i. Vj.
20,3 %) deutlich gesunken.
Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 7,7 Mio. € und zeigten mit einem Zuwachs
um 1,4 Mio. € (+22 %) eine deutliche Steigerung.
Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf einem
e
rhöhten Investitionsvolumen bei der Betriebsund Geschäftsausstattung und hier insbesondere
bei den IT-Geräten in Finanzierungsleasing, das
Endkunden zur Verfügung gestellt wird (+1,8 Mio.
€). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände waren hingegen rückläufig
b
edingt durch den Einmaleffekt einer Sonderabschreibung im Vorjahr (-0,7 Mio. €). Die Abschreibungsquote liegt unverändert bei 0,5 %
(i. Vj. 0,5 %).
Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich mit 31,9 Mio. € (+40 %) ebenfalls
ein deutlicher Zuwachs. Er basiert im Wesent
lichen auf der erhöhten Geschäftstätigkeit und
zieht sich durch sämtliche Aufwandsposten wie
zum Beispiel Gebäudeaufwendungen, Trainings-,
Reise-, Marketing- und Repräsentationskosten.
Des Weiteren sind hier erstmals über Umlagen
Abschreibungen auf die Nutzung des neuen ERPSystems in Höhe von 2,75 Mio. € enthalten.
Ergebnisentwicklung
Das EBIT der Gesellschaft (Ergebnis vor Finanz
ergebnis und Ertragsteuern) verharrte mit 24,3
Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (24,7 Mio. €,
bereinigt um den Verschmelzungsverlust von
b
ecom). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 1,7 %
(i. Vj. 2,1 %) und blieb damit innerhalb der
Schwankungsbreiten der Vorjahre.
Das Finanzergebnis der Gesellschaft verschlechterte sich um -0,5 Mio. € auf -0,8 Mio. €.
Wesentliche Ursache hierfür waren die gestiegenen Zinsen auf IT-Finanzierungsleasing-Verträge
(-0,3 Mio. €), höherer Zinsaufwand auf CashpoolGuthaben anderer Gesellschaften der deutschen
CC-Gruppe (-0,1 Mio. €) sowie erwartete Zinsaufwendungen aus dem Ergebnis der Betriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2008.
Bedingt durch das gute Vorsteuerergebnis
der Gesellschaft und auslaufende steuerliche
Abschreibungen erhöhte sich der Ertragssteueraufwand von 1,1 Mio. € im Vorjahr auf 1,2 Mio. €
in 2011. Die Ertragssteueraufwandsquote ist im
Geschäftsjahr zwar leicht gestiegen, lag aber aufgrund steuerlicher Abschreibungen und Verlustvorträge mit 5,2 % (i. Vj. vor Verschmelzungsverlust 4,6 %) weiterhin auf niedrigem Niveau.
Mit einem Jahresüberschuss von 22,3 Mio. €
(i. Vj. 13,0 Mio. €) erreichte die CC oHG im
G
eschäftsjahr 2011 den besten Jahresüberschuss seit Bestehen der Gesellschaft.
28. 28
Lagebericht 2011
Nachtragsbericht
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 5. Mai 2011 hat
die Gesellschaft sämtliche Anteile an der HSD
Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin,
erworben. Die HSD ist ein Systemhaus, das sich
auf den Hersteller Apple fokussiert hat, und
b
etreibt Handelswaren- und Servicegeschäft mit
Geschäftskunden. Mit Verschmelzungsvertrag
vom 29. März 2012 und wirtschaftlicher Wirkung
zum 1. Januar 2012 hat die CC oHG den Erwerb
des Vermögens der HSD im Wege der Gesamtrechtsnachfolge durch Verschmelzung beschlossen.
Weitere Ereignisse von besonderer Bedeutung
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft sind nach dem Abschlussstichtag
zum 31. Dezember 2011 nicht eingetreten.
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Produktgeschäft wächst weiter überpropor
tional – Workplace und etworking als
N
Haupttreiber
Nach einem bereits deutlichen Wachstum im Jahr
2010 konnte die Gesellschaft auch in 2011 eine
sehr erfreuliche Umsatzentwicklung im Produktgeschäft erzielen und wuchs weiter überdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren.
Umsatzerlöse* (in Mio. €)
Produkt
2011
2010
962 780
* vor Erlösschmälerungen
(Tab. 20)
Mit Produkt-Umsatzerlösen in Höhe von 962 Mio.
€ (i. Vj. 780 Mio. €) und einem Wachstum von
+23,2 % (+181 Mio. €) übertraf die Gesellschaft
sämtliche Erwartungen. Der Zuwachs ergab sich
dabei rein aus organischem Wachstum und zeigte
über das Geschäftsjahr einen stetigen Anstieg
g
egenüber den Vorjahreszeiträumen. Im 4. Quartal ergab sich mit einem Umsatz von 274 Mio. €
ein deutlich besseres Jahresendgeschäft als 2010
(257 Mio. €).
Im vergangenen Jahr wuchs das WorkplaceProduktgeschäft um mehr als 30 % gegenüber
2010, erfreulicherweise bei gleichzeitig leicht
a
ngestiegenen Produktmargen. Durch die Übernahme der HSD Consult GmbH, dem führenden
Systemhaus für Apple-Integration, wurde eine im
Markt einzigartige Expertise zur Integration von
Apple-Produkten in heterogene IT-Landschaften
geschaffen. Hierdurch konnte auch von der CC
oHG ein deutlicher Anstieg des Apple-Produkt
geschäftes – insbesondere im vierten Quartal –
verbucht werden. Neben dem Trendthema Mobility führten großvolumige Bestellungen zur Neuausstattung der klassischen Arbeitsplatzumgebung
zu einem Wachstum von 55 % mit HP-Produkten;
Arbeitsplatz-Lösungen von Lenovo verzeichneten
mit zusätzlichen 40 % ebenfalls einen starken
Anstieg.
Im Datacenter-Produktgeschäft konnte die CC
oHG an die positive Entwicklung von 2010 anknüpfen und auch in 2011 ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren. Dies galt für alle Bereiche: Server, Storage und Software. Besonders
stark war das Wachstum im Bereich Datacenter
Software mit +31 %. Hervorzuheben ist außerdem
eine deutliche Umsatzsteigerung mit Private
Cloud Solutions der Hersteller Cisco, NetApp,
EMC und VMware. Die Produktmargen konnten
sich im Datacenter-Geschäft 2011 leicht ver
bessern.
Im Netzwerk-Produktgeschäft konnte der
p
ositive Trend mit einem Umsatzwachstum von
über 30 % im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut werden. Stärkster Partner mit dem größten Wachstum war hierbei wieder Cisco. Aber
29. 29
auch mit anderen marktrelevanten Partnern wie
Brocade und HP wurde das Geschäft signifikant
ausgebaut. Stärkste Volume-Treiber waren Produkte und Lösungen im Bereich Routing und
Switching. Das stärkste prozentuale Wachstum
mit fast 60 % wurde im letzten Jahr jedoch im
Bereich „Unified Collaboration Communications“ erreicht. Immer mehr Kunden setzen auf
IP-basierte Lösungen, um die Kommunikation
und die Zusammenarbeit in den Unternehmen
zu verbessern. Das Videogeschäft inklusive Telepresence-Lösungen entwickelte sich hier besonders positiv. Die Margen im Netzwerk-Produkt
geschäft waren im Vergleich zum Vorjahr leicht
rückläufig.
Im Security-Geschäft ist CC oHG weiter auf
Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr hat die
Gesellschaft in diesem Marktsegment fast 58 Mio.
€ Produktumsatz erwirtschaftet, womit wir gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von ca. 6 % realisieren konnten. Aufgrund der engen Abstimmung
mit den Herstellern Cisco, CheckPoint und F5 hat
die CC oHG das Geschäft mit diesen Partnern
sehr erfolgreich ausbauen können. Durch Anforderungen unserer Kunden hinsichtlich Bring Your
Own Device, Compliance, Cloud und Virtualisierung wird das Geschäftsfeld in den nächsten Jahren zunehmend auf die Business Lines Workplace
und Datacenter ausgeweitet.
Trotz des extrem guten Wachstums im Workplace-Geschäft konnte die Gesellschaft ihren
Anteil an Enterpriseprodukten (Server, Storage,
Netzwerk, Security und Unified Communications)
am Gesamtproduktumsatz mit ca. 67 % (i. Vj.
68 %) weitestgehend konstant halten (Abb. 1).
Die strategische Ausrichtung der CC oHG hat
sich damit auch in Zeiten starken Umsatzwachstums nicht verändert. Das angebotene Produktportfolio vom Endgerät über das Netzwerk bis hin
zu den Rechenzentren kombiniert mit der hohen
Securitykompetenz ermöglicht eine optimale und
ganzheitliche Beratung unserer Kunden. Damit
s
ichert es die Profitabilitäts- und Wachstumsaussichten der Gesellschaft für die Zukunft.
Entwicklung Umsatzanteile
100%
41%
40%
41%
32%
33%
59%
60%
59%
68%
67%
2007
2008
2009
2010
2011
75%
50%
25%
0%
n Enterprise
n Personal Systems
Abb. 1: Umsatzanteile im Produktportfolio (in %)
Die erzielten Margen im Produktgeschäft konnten
über alle Produktgruppen hinweg und unter
E
inbezug von Herstellerbonusprogrammen im
Geschäftsjahr weiter leicht gesteigert werden.
Während sich die Vertriebsmargen in Summe
n
ahezu konstant zeigten, konnten über die hohen
Wachstumszahlen die Erträge aus Hersteller
bonusprogrammen weiter gesteigert werden.
Hersteller-Awards und -Zertifizierungen
d
okumentieren herausragende Stellung im
Markt
Auch 2011 wurde Computacenter Deutschland
seiner Rolle als wichtigster Partner aller markt
relevanten Hersteller gerecht. Entsprechend
e
rhielt der IT-Dienstleister zahlreiche Auszeich
nungen und Zertifizierungen. So verlieh NetApp
Computacenter den „NetApp Channel Award“,
30. 30
Lagebericht 2011
den „NetApp Reseller of the Year EMEA“ Award
und den „NetApp Insight Award 2011“ in der
Kategorie „Exzellenz im Kundenerfolg“. Mit den
Ehrungen wurden das besondere Engagement,
die Kompetenz und die Leistung als Reseller
h
onoriert sowie das herausragende Know-how im
Bereich der FlexPod-Datacenter-Lösung betont.
Außerdem erhielt Computacenter im Rahmen des
Cisco Partner Summit 2011 zum zweiten Mal die
Auszeichnung „Cisco Enterprise Partner of the
Year – DACH“. Mit diesem Award würdigt Cisco
die Vertriebs- und Serviceleistungen des
IT-Dienstleisters insbesondere im Großkunden
umfeld. Und nicht zuletzt ehrte „Big Blue“ Computacenter mit dem „IBM BestSeller Award“ in der
Kategorie „POWER Partner 2010“ und mit der
i
nternationalen Auszeichnung „IBM Centre of
Technical Excellence with distinction“.
Neben diversen Awards erhielt Computacenter
auch verschiedene Zertifizierungen und Spezia
lisierungen. Beispielsweise bekam der IT-Dienstleister als erstes und bis dahin einziges Unternehmen die Zertifizierung als „Apple Authorized System Integrator (AASI)“ in Deutschland, Frankreich
und UK. Mit der Auszeichnung in den drei Ländern, die zu den wichtigsten Märkten in Europa
zählen, honorierte der Hersteller das umfassende
Apple-Know-how. Des Weiteren erhielt Computacenter als erster Cisco-Partner in Deutschland die
„Managed Services Master-Zertifizierung“ für
Cisco Powered Private Cloud Services. Cisco
würdigt damit Investitionen in ITIL®-basierte
P
rozesse, Aktivitäten und Werkzeuge, die Voraussetzung für die Erbringung hochwertiger Cloud
und Managed Services sind.
Servicegeschäft stark gewachsen –
M
anaged-Services-Geschäft als Treiber
Das Geschäftsjahr 2011 zeigte auch im Service-
geschäft ein starkes Umsatzwachstum und übertraf auch hier die Erwartungen deutlich.
Umsatzerlöse* (in Mio. €)
Service
2011
2010
448 408
* vor Erlösschmälerungen
(Tab. 21)
Mit Serviceumsätzen in Höhe von 448 Mio. €
(i. Vj. 408 Mio. €) und einem Wachstum von
9,8 % (+40 Mio. €) konnte die Gesellschaft die
Erwartungen deutlich übertreffen. Auch im Service
zeigte sich ein Wachstum über das gesamte
P
ortfolio hinweg. Während die Umsätze im Workplace- und Networking-Umfeld zweistellige
Wachstumsraten aufwiesen, zeigten sich im
Datacenter-Umfeld nur geringe Zuwächse. Auf
Quartalsbasis stiegen die Serviceumsätze stetig
an und erreichten dank einiger Transition-ProjektAbrechnungen mit 122 Mio. € im 4. Quartal einen
neuen Höchststand.
Im Professional-Services-Umfeld ergab sich
ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr.
Die CC oHG verzeichnete eine zunehmende
Nachfrage nach Beratungs- und Integrationsleistungen rund um die Themen Managed Workplace
und Cloud Computing. In diesen Bereichen
s
uchen Kunden einen Berater mit Expertise in
verschiedenen Technologiefeldern (Server, Storage, Virtualisierung, Management, Netzwerk,
Security etc.), der hinsichtlich der Lösungen verschiedener Hersteller (HP Converged Infrastructure, IBM Dynamic Infrastructure, Vblock von
EMC/Cisco/VMware, Flexpod von NetApp/Cisco/
VMware) beraten und diese integrieren kann.
Auch Cloud Solutions unterstützt die CC oHG mit
ihrem Reifegradmodell, einem eigenentwickelten
Beratungsansatz für den individuellen Weg in die
Cloud. Die Auslastung der Consultants im Pro-
31. 31
jektgeschäft erreichte Spitzenwerte. Offene Stellen konnten trotz intensiver Recruiting-Bemühungen nicht immer schnell genug besetzt werden.
Zudem entwickelte sich der Auftragsbestand
a
ufgrund der starken Kundennachfrage positiv.
Auch im Managed-Services- und Outsourcing
umfeld stiegen die Umsätze 2011 stetig an. Die
Kundennachfrage traf hier auf ein seitens der
G
esellschaft weiter ausgebautes Leistungsangebot. Insbesondere die Bereiche Managed Workplace und Service Desk verzeichneten eine deutlich gestiegene Nachfrage. Dabei stand das erste
Halbjahr 2011 im Zeichen verstärkter Vertriebsund Presales-Aktivitäten, welche dann im zweiten
Halbjahr zu erfolgreichen Geschäftsabschlüssen
mit großen Transition- und Transformation-Projekten führten. Die Auslastung der betroffenen Serviceteams war hoch.
In Anbetracht der guten Nachfrage wurde im
Geschäftsjahr 2011 weiter in den Ausbau des
Managed-Services- und Outsourcingportfolios
i
nvestiert. Dazu gehören insbesondere der Aufbau
eines Managed-Services-Factory-Konzepts in der
Gesellschaft, das einer weiteren Standardisierung
und Effizienzsteigerung in der Erbringung von
Standard-Service-Leistungen wie User Help
Desk, Remote Services oder „Break-and-Fix“Dienstleistungen Vorschub geben soll. In diese
Factory wurden auch die im Geschäftsjahr übernommenen Managed-Service-Leistungen des
Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ der
Schwestergesellschaft Computacenter Managed
Services GmbH integriert.
Dem Kundenwunsch nach kurzfristiger Kostensenkung und Flexibilisierung kombiniert mit der
Einhaltung interner Servicelevels kann so optimal
entsprochen werden. Die Strategie, IT-Infrastrukturen und endkundenfokussierte, messbare Endto-End-Services (wie Managed Workplace, Mana-
ged Mailbox, Storage on Demand oder Managed
Voice) betreiben zu können, trifft nicht nur den
derzeitigen Markttrend, sondern verspricht auch
gute Wachstumsraten in der Zukunft. Und dies
wird im IT-Markt wahrgenommen. Bei den Managed-Workplace-Dienstleistungen gehört Computacenter laut der Experton-Group zu den Top3-Dienstleistern in Deutschland und hat nach
M
einung der Analysten das attraktivste Angebot
im Markt.
Durch Vertragsverlängerungen und -neuabschlüsse mit Kunden konnte die Gesellschaft
2011 weiter an der Qualität und Nachhaltigkeit
i
hrer Servicevertragsstrukturen arbeiten. Dadurch
ist es gelungen, den annualisierten Auftragswert
der CC oHG an langfristigen Beauftragungen mit
einer Laufzeit von mehr als einem Jahr (Contract
Base) um weitere 10,7 % zu steigern (Abb. 2);
er betrug zum Jahresende 308 Mio. € (i. Vj.
278 Mio. €).
Entwicklung Contract Base
222
236
255
278
308
2007
2008
2009
2010
2011
Abb. 2: Annualisierter Auftragswert langfristiger Serviceverträge
(Contract Base) in Mio. €
Auf der Margenseite blieb das Servicegeschäft
der Gesellschaft unter Druck. Zum einen ergab
sich dies aus einem sehr wettbewerbsintensiven
32. 32
Lagebericht 2011
Marktumfeld. Dies betraf unter anderem große
Managed-Services-Verträge, die nur mit aggres
siven Preisen zu gewinnen waren. Zum anderen
reduzierten unerwartete Verzögerungen und
e
rwartete Anlaufverluste bei den gewonnenen
Verträgen die Ertragskraft im Service zusätzlich.
Trotz intensiver Aktivitäten zur Effizienzsteigerung
in den Erbringungsprozessen und bei Angebotsund Preisverhandlungen mussten die Servicemargen in Summe so einen Rückgang verkraften.
Nachteilig wirkte sich auch aus, dass qualifiziertes
IT-Fachpersonal im deutschen Markt zur Abdeckung des starken Wachstums der CC oHG im
Geschäftsjahr 2011 nur schwer zu rekrutieren
war. Trotz verstärkter Anstrengungen konnten
längst nicht alle offenen Stellen in der Gesellschaft
schnell genug besetzt werden.
Managed-Services-Factory-Erbringungs
modell implementiert und weiterentwickelt
Wie schon in den Vorjahren basierte das
Serviceerbringungsmodell der CC oHG auf der
optimalen Kombination von erprobten, effizienten
Computacenter-Standards und auf den speziell
auf Kundenanforderungen angepassten Leistungsmodulen. Die Erbringung erfolgte dabei teils
durch zentrale Erbringungseinheiten in Deutschland und Europa und teils durch die bundesweit in
den Geschäftsstellen der Gesellschaft oder beim
Kunden vor Ort ansässigen Computacenter-Ser
vicemitarbeiter. Die Möglichkeit, die verschiedenen Erbringungsmodelle zu kombinieren, stellt
s
icher, individuell auf Kundenanforderungen einzugehen und flexible und kosteneffiziente Lösungen zu verwirklichen.
Im Geschäftsjahr wurde der Aufbau einer
z
entralen Erbringungseinheit (Managed Service
Factory) vorangetrieben und organisatorisch
a
bgeschlossen. Dazu gehörten auch der inner-
jährliche Kauf und die Integration des Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ des Schwesterunternehmens Computacenter Managed Ser ices
v
GmbH sowie die klarere Trennung von ertriebsV
und Serviceerbringungsverantwortung. Die neue
Struktur erlaubt es in besserer Weise als zuvor,
die Entwicklung von Standards und die
Industrialisierung der Leistungserbringung zu
betreiben.
Als Leistungsplattform des Unternehmens in
Deutschland dient weiterhin das zentrale Logistikund Distributionszentrum in Kerpen, von dem aus
der gesamte Supply-Chain- und MaintenanceProzess gesteuert wird. Ebenso werden hier die
zertifizierten Recycling-, Entsorgungs- und Wiederverwertungsleistungen erbracht.
Über Partnerunternehmen werden weitere
Leistungsbausteine im Rahmen von ManagedServices-Angeboten zugekauft, sofern dies wirtschaftlich und/oder technisch geboten ist. Dazu
gehört auch die Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Computacenter Managed Services
GmbH, Köln, welches der CC oHG im Wesent
lichen Service-Desk-Leistungen zur Verfügung
stellt.
Die Fähigkeit der Computacenter-Gruppe, mit
ihrem internationalen Partnernetzwerk auch eine
europäische und weltweite Flächendeckung und
Erbringung sicherzustellen, stand weiter im Fokus.
Die Vernetzung der Strukturen wurde verstärkt
und die Qualitätssicherung weiter vorangetrieben.
Zielsetzung bleibt es, dem steigenden Bedarf der
Kunden nach weltweiter IT-Unterstützung und
-Dienstleistungen nachzukommen. Diese Leistungen werden nicht nur von großen internationalen
Konzernen, sondern auch vom weltweit agierenden deutschen Mittelstand eingefordert.
Durch die lokal an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtete vertriebs- und serviceseitige
33. 33
Aufstellung ist es der Gesellschaft möglich, sowohl Neukunden als auch bestehende Geschäftspartner in angepasster Weise zu betreuen und
das gesamte IT-Leistungs- und -Lösungsportfolio
anzubieten, erfolgreich zu implementieren sowie
zu betreiben.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der CC oHG beläuft sich zum
31. Dezember 2011 auf 499 Mio. € und liegt
d
amit deutlich über dem Vorjahreswert von 372
Mio. € (+34 %). Haupttreiber dieses Anstiegs
w
aren das höhere Umlaufvermögen und die Verbindlichkeiten, in denen sich das starke Umsatzwachstum des Geschäftsjahres abbildet.
Bilanzkennzahlen (in Mio. €)
2011
Bilanzsumme
498,7 372,4
2010
Eigenkapital
112,0 96,7
Eigenkapitalquote (%)
22 %
26 %
(Tab. 22)
Der Anstieg auf der Aktivseite um +126 Mio. €
betrifft im Wesentlichen das Umlaufvermögen
(+113 Mio. €) und in geringerem Maße das Anlagevermögen.
Beim Umlaufvermögen ergab sich das
W
achstum hauptsächlich aus einem Anstieg der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(+55 Mio. €) sowie der Handelswarenvorräte
(+16 Mio. €), alles Posten, in denen sich das
e
rhöhte Geschäftsvolumen ausdrückt. Daneben
führte auch der gute Cashflow des Geschäftsjahres zu einer deutlichen Erhöhung der liquiden Mittel auf 91 Mio. € zum Bilanzstichtag (+40 Mio. €).
Auch im Anlagevermögen ergab sich in 2011
ein deutlicher Anstieg (+72 %), wenn er auch in
Euro mit +13,4 Mio. € auf 32,0 Mio. € im Verhältnis zum Umlaufvermögen klein ausfiel. Investitio-
nen in Gesamthöhe von 21,1 Mio. € standen
Abschreibungen und Abgänge in Höhe von 7,7
Mio. € gegenüber. Wesentliche Zugänge neben
der allgemeinen Betriebs- und Geschäftsausstattung ergaben sich aus einem erworbenen
G
eschäfts- und Firmenwert (Shared-Service-
Factory; +0,5 Mio. €), der geschäftsbedingten
Z
unahme der IT-Geräte im Finanzierungsleasing
(+8,6 Mio. €) sowie dem Erwerb sämtlicher
Anteile an der HSD Consult (+5,4 Mio. €).
Auf der Passivseite stehen einem deutlichen
Anstieg der Verbindlichkeiten geringere Erhöhungen bei den Rückstellungen und dem Eigenkapital
gegenüber.
In den Verbindlichkeiten trieb das höhere
G
eschäftsvolumen sowohl die Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten als auch die sonstigen
Rückstellungen nach oben. Der Anstieg in den
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beruht im Wesentlichen auf erhöhter
Geldanlage der deutschen Computacenter-
Gesellschaften im Cashpool der CC oHG. Der Zuwachs bei den Rückstellungen war insbesondere
dem Anstieg der Rückstellungen für ausstehende
Eingangsrechnungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zuzuschreiben.
Das Eigenkapital der Gesellschaft stieg trotz
Gesellschafter-Entnahmen aus den Rücklagen in
Höhe von insgesamt 7,0 Mio. € dank des positiven Jahresergebnisses um 16 % auf 112,0 Mio. €
(i. Vj. 96,7 Mio. €) an. Durch den Anstieg der
Bilanzsumme zum Stichtag um 34 % ergab sich
eine reduzierte Eigenkapitalquote von 22,5 %
nach 26,0 % im Vorjahr.
Finanzlage
Die CC oHG verfolgt als Ziel ihres Finanzmanagements, eine weitestgehend eigenständige Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit sicherzustellen
34. 34 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1
und eine ausreichende Liquidität für Wachstum
und Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen.
Die Finanzpolitik der Gesellschaft ist konservativ
ausgelegt und soll Risiken für den Geschäftsbetrieb vermeiden helfen. Dies gilt insbesondere für
Devisengeschäfte, die zur Absicherung von Währungskursrisiken in Liefer- und Leistungsgeschäften eingesetzt werden. Die diesbezüglichen Risikomanagementziele und das Risikomanagementsystem sind im Anhang erläutert.
Durch die verbesserten Jahresergebnisse der
letzten Jahre und den sich daraus ergebenden
guten Cashflow ist es der Gesellschaft gelungen,
die Finanzierung verstärkt auf eigene liquide Mittel
bzw. Cashpool-Finanzierungen innerhalb der
deutschen CC-Gruppe umzustellen. Zur Absicherung von Liquiditätsschwankungen und -bedarfen
hat die CC oHG Kreditlinien für Kontokorrent-,
Aval- und Devisensicherungskredite in ausreichendem Umfang mit einigen Kreditinstituten
vereinbart.
Finanzierungsmöglichkeiten aus Forderungsverkäufen (True Sales) wurden im Geschäftsjahr
nur in geringfügigem Umfang genutzt. Auf der
Einkaufsseite profitierte die Gesellschaft – wie
schon im Vorjahr – von dem Vertriebsprogramm
eines Herstellers, der seinen Partnern für einen
Cashflow (in Mio. €)
beschränkten Zeitraum Zahlungszielverlängerungen einräumte. Zur Refinanzierung von aktiviertem
Anlagevermögen, das bei und für Kunden im
Einsatz ist, wurden Finanzierungsleasingverträge
eingegangen; die Verbindlichkeiten belaufen sich
zum 31. Dezember 2011 auf 10,4 Mio. € (i. Vj.
3,7 Mio. €).
Zum Stichtag verfügte die CC oHG über
F
inanzmittel in Höhe von 91,1 Mio. €. Diesen
s
tehen Netto-Cashpool-Verbindlichkeiten von
26,3 Mio. € gegenüber.
Die Liquiditätsrechnung (Kapitalflussrechnung)
stellt sich im Einzelnen wie in Tabelle 22 dar.
Der Cashflow der Gesellschaft hat sich weiter
positiv entwickelt und lag in 2011 bei 40,4 Mio. €
(i. Vj. 21,6 Mio. €). In der laufenden Geschäftstätigkeit haben sich der überproportionale Anstieg
der Verbindlichkeiten und Rückstellungen versus
den Vorräten und Forderungen sowie das erhöhte
Jahresergebnis 2011 positiv ausgewirkt. Die
Erhöhung der Investitionstätigkeit beruht im Wesentlichen auf dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der HSD Consult in Höhe von 5,4 Mio.
€. Bei der Finanzierungstätigkeit wurden Entnahmen der Gesellschafter in Höhe von 7,0 Mio. €
durch Erhöhungen der Einlagen in den Cashpool
der Gesellschaft von 7,6 Mio. € überkompensiert.
2011
2010
Cashflow aus der …
… laufenden Geschäftstätigkeit
… Investitionstätigkeit
… Finanzierungstätigkeit
Cashflow
52,2
20,3
-12,4
-5,9
0,6
7,2
40,4 21,6
Finanzmittelbestand zum 1. Januar …
50,7
29,1
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember …
91,1
50,7
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
91,1
50,7
(Tab. 23)
35. 35
Chancen- und Risikomanagement
Chancen- und Risikomanagement als fester
Bestandteil der Unternehmenskultur
Die Märkte der CC oHG unterliegen einem stän
digen Wandel und erfordern daher ein vorausschauendes Chancen- und Risikomanagement.
Die Gesellschaft beschäftigt sich daher systematisch mit ihren Chancen- und Risikopotenzialen
und fördert das risikobewusste Denken und Handeln auf allen Unternehmensebenen. Bestehende
und eventuelle Risiken frühzeitig aufzudecken
oder zu vermeiden bzw. durch aktives Management zu minimieren ist ein entscheidender Baustein zur Absicherung des Unternehmens gegen
Schäden jedweder Art. Die Beschäftigung mit
Risiken, aber auch mit Chancen ist ein wesent
licher Bestandteil der konzernweiten Planungs-,
Steuerungs- sowie Kontrollsysteme und damit
des Prozessmanagements sowie der Unternehmenskultur.
Das Risikofrüherkennungssystem der CC oHG
basiert auf gruppenweit einheitlichen Methoden
der Risikoanalyse, Bewertung und Vermeidung
bzw. Überwachung. Dabei werden sowohl eine
Analyse der Unternehmensrisiken aus Gesamt
unternehmenssicht (Management) als auch eine
Detailabfrage von Risiken aus den einzelnen Unternehmensbereichen (Prozessverantwortlicher)
durchgeführt. Identifizierte Einzelrisiken dieses
wechselseitigen Prozesses werden unter Berücksichtigung ihres Umfangs und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst, bewertet und priorisiert.
Mittels einer individuellen Risikoanalyse werden
geeignete Maßnahmen zur Abwehr, Abwälzung
und Minimierung festgelegt, implementiert und
nachgehalten (zum Beispiel durch regelmäßige
Messung, Aktionspläne, Zuständigkeiten).
Die Koordination dieser Aktivitäten obliegt dem
konzernweit agierenden Risikomanagement, das
sowohl an die deutschen Führungsgremien wie
auch an Gremien des Mutterunternehmens
Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
b
erichtet (zum Beispiel Audit Committee, Board).
Risiken, die sich aus Finanzpositionen ergeben, werden zentral in der deutschen TreasuryAbteilung behandelt. Zur Absicherung von Währungsmarktrisiken werden Absicherungsgeschäfte
getätigt. Dabei gilt für alle Aktivitäten in diesem
Bereich der Grundsatz der Risikominimierung.
Kunden-Delkredere-Risiken werden in einer eigenen Credit--Collection-Abteilung nachgehalten.
Die Absicherung des Unternehmens im Compliance- und Datenschutzbereich ist durch Berufung
eines Compliance- und Datenschutzbeauftragten
gewährleistet. Dieser berichtet direkt an den Vorstand und achtet auf die Einhaltung von Gesetzen
und internen Regelungen.
Weitere organisatorische und prozessseitige
Maßnahmen unterstützen die Risikovermeidung.
Dazu gehören:
— er Planungs- und Controlling-Prozess (eind
schließlich kurzfristiger Prognose-Rechnung
und Soll-Ist-Abweichungsanalyse),
— ruppenweite Richtlinien und Genehmigungsg
prozesse sowie darauf aufbauende Trainingsmaßnahmen und Governance-Prozesse,
— in einheitliches Datenverarbeitungssystem,
e
— ie Arbeit der internen Revision und
d
— ie Aufstellung und das Testen von Businessd
Continuity-Plänen.
Auch die durchgängige Beschäftigung mit den
Unternehmensprozessen stellt einen weiteren
Baustein im Chancen- und Risikomanagement
dar. Dabei werden Geschäftsprozesse regelmäßig
auf Verbesserungspotenziale untersucht beziehungsweise an sich ändernde Gegebenheiten
u
nter Einsatz der Six-Sigma-Methodologie und
von Qualitätssicherungsverfahren angepasst.
36. 36 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1
Äußeres Zeichen dieser Arbeiten ist unter anderem die erreichte ISO-Zertifizierung für Prozesse
im Unternehmen:
— Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO
9001:2008
— Umweltmanagement nach DIN EN ISO
14001:2004
— Arbeits- und Gesundheitsschutz nach
BS OHSAS 18001:2007
— Informationssicherheitsmanagement
(IT-Security) nach ISO/IEC 27001:2005
— IT Service Management nach ISO/IEC
20000:2005
Risikobericht – Ressourcenknappheit und
komplexe Serviceverträge als größte Risiken
Die größten Risiken der Gesellschaft sind derzeit die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter
Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie
sämtliche Themen rund um die hochwertige
Erbringung von komplexen Managed-Servicesund Outsourcingverträgen.
Die aktuelle Arbeitsmarkt- und Ausbildungs
situation in Deutschland mit ihrer erfreulich niedrigen Arbeitslosenquote stellt eine Gesellschaft mit
starkem Wachstum im Serviceumfeld vor einige
Herausforderungen. Wie sich schon seit Jahren
angekündigt hat, wird es zunehmend schwerer,
ausreichend qualifiziertes Personal anzuwerben.
Innerjährlich hatte die CC oHG bei niedriger Fluktuationsrate bis zu 500 offene Stellen zu besetzen, um das Wachstum der Gesellschaft abzubilden. Da dies nicht leicht zu bewerkstelligen ist,
wird Mitarbeiterbindung und -gewinnung im Umfeld hochqualifizierter IT-Fachkräfte zunehmend zu
einem Risiko, welches auch das Wachstum eines
erfolgreichen Unternehmens limitieren kann. Zwar
wird durch eigene Aus- und Fortbildungspro
gramme versucht, IT-Fachkräfte zu entwickeln,
am grundsätzlichen Fachkräftemangel ändert dies
allerdings nichts.
Nach einem sehr erfolgreichen Vertriebsjahr
mit dem Gewinn einer ganzen Reihe von Managed-Service- und Outsourcingverträgen zeichnen
sich bei der Abarbeitung der Verträge wie erwartet Risiken ab. Diese betreffen die Qualität der
Angebots- und Verhandlungsphase bei neuen
Ausschreibungen ebenso wie die Transition- und
Erbringungsphase bei gewonnenen Verträgen.
Die Angebotsphase bedarf neben der klaren Leistungsabgrenzung einer korrekten Preisfindung.
Die Transitionphase ist durch Fokus auf technische Migrationsthemen, transparente Leistungsabgrenzung, zeitnahe Kundenkommunikation und
-einbindung sowie Termintreue und Prozessqua
lität gekennzeichnet. In der Erbringungsphase
spielen Themen wie Profitabilitätsüberwachung,
Prozesskostenoptimierung und Effizienzsteigerung, Servicelevel-Einhaltung sowie Skill- und
M
anagementfähigkeiten eine entscheidende
Rolle. Die CC oHG hat in all diesen Bereichen
s
owohl organisatorische als auch personelle und
IT-seitige Absicherungen in den Prozessen und
Abläufen verankert und diese weiterentwickelt.
Bei Verträgen solcher Komplexität ist es aber nie
auszuschließen, dass Qualitäts- und Prozessfehler zu finanziellen Schäden führen können.
Weitere operative Risiken von Bedeutung können der Gesellschaft auch aus anderen Bereichen
erwachsen. Dazu gehören im Produktgeschäft die
zukünftige Verfügbarkeit und Höhe von Herstellerboni, die einen Teil der gesamten Produktprofitabilität ausmachen. Dem anhaltenden Druck auf
die Servicemargen muss zudem durch geeignete
Effizienzmaßnahmen und Überwachung der Mitarbeiterauslastung begegnet werden. Die europaweit gestartete Initiative zur Industrialisierung der
Serviceerbringung ist ein wichtiger Baustein in
37. 37
diesem Bereich. Ferner ist die Fortentwicklung der
Vertriebsfähigkeiten entsprechend dem sich entwickelnden Serviceportfolio ein Risikofaktor auf
der Kunden- und Vertriebsseite. Zudem muss das
im Geschäftsjahr eingeführte ERP-System jetzt
weiter stabilisiert werden, um Kostenvorteile daraus in der Zukunft zu realisieren. Schlussendlich
muss auch die konjunkturelle Entwicklung – auch
weltweit – beobachtet werden, da viele Kunden
wie die Automotive-Industrie oder der Maschinenbau vom Export abhängig sind.
Finanzielle Risiken können sich aus mehreren
Bereichen ergeben. Dazu gehören Liquiditätsund Zinsrisiken. Diese können aber aufgrund der
guten Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung
der Gesellschaft sowie ihres Mutterunternehmens
Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
d
erzeit als gering eingestuft werden. Forderungsausfallrisiken, die sich trotz der insgesamt guten
Bonität des Kundenstammes ergeben können,
werden durch aktive Kundenbonitätsprüfungen
überwacht. Währungsrisiken beruhen im Wesentlichen auf Einkaufsaktivitäten im US-$-Raum;
d
iese werden in einer eigenen Treasury-Abteilung
überwacht und durch Einsatz von Währungs
sicherungsinstrumenten minimiert.
Mitarbeiterentwicklung
Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen des
Wachstums. Um die Steigerungsraten im Produkt- und Servicegeschäft zu erreichen, wurden
enorme Anstrengungen unternommen, neue
M
itarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und
zu integrieren. Bei einer weiterhin moderaten
F
luktuationsrate ergab sich im Saldo ein Anstieg
der Beschäftigten um 520 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bis zum 31. Dezember 2011 (+12,6
%). Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte die CC
oHG damit 4.646 (i. Vj. 4.126) eigene Mitarbei
terinnen und Mitarbeiter (inklusive Auszubildende
und Geschäftsführung).
Stand am 31.12. …
2011
Mitarbeiter
4.646 4.126
2010
(Tab. 24)
Im gesamten Jahr betrug die Anzahl der offenen
Fach- und Führungspositionen rund 400 Stellen,
am Jahresende sogar annähernd 500. Das starke
Wachstum führte und führt einerseits zu einer
deutlichen Arbeitsbelastung bei der Belegschaft,
andererseits aber auch zu einer durchgehenden
Arbeitsplatzsicherheit, weiterhin ein wichtiger
Aspekt in puncto Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit.
Ein großer Anteil der Beschäftigten ist direkt
bei den Kunden der CC oHG in mittel- und langfristigen Projekten und Betriebssituationen im
Einsatz. Insbesondere im Serviceumfeld werden
Kapazitäts- und Wachstumsspitzen durch externe
Beschäftigte abgedeckt. Diese erlauben eine flexible Personal- oder Qualifikationsplanung, dienen
aber nicht zum Ersatz der Kernbelegschaft und
gehen anteilsmäßig zurück.
Die Suche nach erfahrenen Fachkräften der
Informationstechnologie gestaltet sich weiterhin
schwierig, wenngleich das Jahr 2011 für die CC
oHG auch in diesem Punkt sehr erfolgreich war.
Dennoch dauern die überwiegend wachstumsbedingten Besetzungen in vielen Fällen recht lange.
Dadurch fällt das Mitarbeiterwachstum langsamer
aus, als es die Geschäftsentwicklung erlauben
und teilweise nötig machen würde. Der Arbeitsmarkt gibt derzeit nur wenige ausreichend im
Servicemanagement, in der IT-Beratung, im ITProjektmanagement und im IT-Outsourcing qualifizierte Kräfte mit ausreichender Berufserfahrung
her. Somit liegt die Anzahl der offenen Stellen trotz
38. 38 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1
eines sehr erfolgreichen Jahresendspurts bei etwa
350. Die Mitarbeiterfluktuation lag in 2011 auf
dem Niveau der Vorjahre.
Konsequent weitergeführt wurden auch im
Jahr 2011 die Investitionen in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Ausbildung von
Nachwuchs über Traineeprogramme für Hochschulabsolventen und die betriebliche Erstaus
bildung. Traineeprogramme, also mehrmonatige
Vollzeitausbildungen, wurden in den Bereichen
IT-Consulting und IT-Vertrieb durchgeführt. Hinzugekommen sind mittlerweile analoge Initiativen für
Servicemanager und Kolleginnen und Kollegen
mit technischem Fokus. Nicht nur, aber auch
w
egen des Absolventen- und Praktikantenprogramms und den beiden Trainee-Programmen
behauptete sich die CC oHG in der Liste der
b
egehrten Arbeitgeber im IT-Umfeld bei deutschen Hochschülern.
Dazu investiert die Gesellschaft in ein konsequentes Hochschulmarketing mit zahlreichen
Kooperationen mit deutschen Hochschulen. Die
Präsenz bei zahlreichen Hochschulmessen gehört
genauso dazu wie das für Studierende und Hochschulen kostenfreie Angebot an Trainings zu den
Themen „Kommunikation“, „Führung“ oder
„Bewerbung“.
Die Anzahl der Auszubildenden ist weiterhin
auf konstant hohem Niveau. Annähernd 150
j
unge Menschen durchlaufen kaufmännische und
technologische Ausbildungsgänge. Am stärksten
vertreten sind IT-Fachinformatiker, die den in
Deutschland mittlerweile beliebtesten Ausbildungsberuf erlernen. Die Besetzung der angebotenen Stellen gestaltet sich auch hier zunehmend
schwierig und erfordert einen hohen personellen
Aufwand. Dennoch würde CC gerne noch mehr
jungen Menschen eine solche Ausbildung
offerieren.
Führung ist in Sachen Personalentwicklung
(„Learning Development“) der dominante
T b
eil ereich gewesen und wird das auch bis auf
Weiteres bleiben. Die durch das Wachstum entstehende Belastung wurde beispielsweise mit
Maßnahmen zur Stressbekämpfung adressiert,
die sehr großen Anklang bei Führungskräften aller
Ebenen fanden. Mit diesen und weiteren Maßnahmen, beispielsweise zum zunehmenden Anteil
ä
lterer Arbeitnehmer, ist die Gesellschaft vielen
anderen Unternehmen vergleichbarer Größe inhaltlich und zeitlich voraus. Angebote zum Thema
„Umgang mit Stress“ werden auch den Beschäftigten ohne Führungsverantwortung angeboten
und von diesen genutzt und geschätzt. Ein Konzept zur strukturierten Weiterentwicklung des
oberen Managements ist 2011 entstanden und
wird im Jahr 2012 implementiert, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Die strukturierte Auswahl neuer Führungskräfte
und die damit verbundene Ausbildung bei einem
angesehenen Schweizer Managementinstitut mit
entsprechender Abschlusszertifizierung sind eta
bliert und tragen zur Steigerung der Qualität bei
der Ernennung neuer Führungskräfte bei. Vergleichbare Verfahren werden mittlerweile auch zur
Auswahl von Service- oder Projektmanagern eingesetzt.
Das Thema „Gesundheit“ und die Gesunderhaltung einer auch bei CC älter werdenden Belegschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt in der
Personalarbeit. Das seit mehreren Jahren schon
angebotene und durchgeführte „Gesundheitstraining“ für jeweils mehr als einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde auch 2011 hervorragend angenommen und bewertet. Im Mittelpunkt
dieser Veranstaltungen stehen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Diese Themen werden in
39. 39
Theorie und Praxis behandelt. Außerdem werden
an einzelnen Standorten beispielsweise Rückentrainings angeboten.
Prognosebericht
Konjunkturausblick und IT-Markt in
Deutschland
Wachstum nach kurzer konjunktureller
Durststrecke
Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung
trübten sich im Herbst und Winter im Vergleich
zum Vorjahr leicht ein. Dass sich die konjunktu
relle Dynamik nach zwei Jahren mit Wachstumsraten von 3 % und mehr verlangsamt, ist aber als
n
ormale Entwicklung zu betrachten. Positiv ist
z
udem, dass die deutsche Wirtschaft seit Jahresbeginn sogar wieder Anzeichen der Stabilisierung
zeigt – die Stimmung hellte sich spürbar auf.
Entsprechend erwartet die Bundesregierung
aufs Jahr gesehen einen Anstieg des realen BIP
von 0,7 %. Diese Einschätzung teilen auch zahlreiche Experten: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das Ifo-Institut, die „fünf Wirtschaftsweisen“ und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut gehen von einem Wachstum
z
wischen 0,4 % und 0,8 % aus. In derselben
Spanne bewegt sich auch die Bundesbank mit
i
hrer Wachstumsschätzung von 0,6 %.
Es ist davon auszugehen, dass die Konjunktur
im Laufe des Jahres spürbar anziehen und damit
die Schwächephase der vergangenen Herbstund Wintermonate überwinden wird. Auch wenn
die Schuldenkrise Europa belastet, so werden die
gute Arbeitsmarktlage und die günstige Einkommenssituation dafür sorgen, dass der Privatkonsum das Wachstum anschieben und maßgeblich
stützen wird. Zudem ist zu erwarten, dass die
Wirtschaft in den Schwellenländern sowie in den
USA und in China weiter wachsen wird. Auf
d
iesen Märkten sind deutsche Unternehmen gut
aufgestellt. All das spricht dafür, dass die hiesige
Wirtschaft nach einer Verschnaufpause von einem
oder zwei Quartalen im Jahresverlauf wieder Fahrt
aufnimmt.
Diese Entwicklung wird auch der IT-Industrie
positive Impulse geben. Entsprechend erwartet
der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) für
die Branche ein Plus von 3,1 %. Insgesamt soll
das Marktvolumen in den Bereichen IT-Hardware,
Software und IT-Services auf 72,4 Milliarden €
steigen.
Strategische Aufstellung und Weiterentwicklung des Geschäftes
2012 – Stabilisierung und konsequente
W
eiterverfolgung der langfristigen Strategie
Das starke Wachstum in 2011 und die damit
v
erbundenen aktuellen Herausforderungen beeinflussen die Priorisierung anstehender Aufgaben zu
Beginn des Geschäftsjahres 2012. Entsprechende Programme zur Stabilisierung sind aufgelegt
und zeigen bereits erste Erfolge. An der langfris
tigen strategischen Ausrichtung in Richtung
M
anaged-Services-Geschäft, das sowohl Produkt
wie Service enthält, wird sich 2012 und darüber
hinaus nichts ändern. Sie hat sich mit einem Blick
auf die erreichten Ergebnisse bewährt und bietet
noch große Potenziale auf der Umsatz- und
Ergebnisseite für kommende Jahre. Zudem ist die
CC oHG im deutschen und internationalen
IT-Markt glänzend aufgestellt, die aktuellen und
zukünftigen Kunden- wie Partneranforderungen
gewinnbringend für alle Beteiligten zu erfüllen.
40. 40
Lagebericht 2011
Kernelemente der langfristigen Strategie sind:
— in klarer Fokus auf profitables Servicewachse
tum, insbesondere im Bereich Managed Ser
vices und Outsourcing sowie im Beratungs
geschäft,
— die weitere Steigerung der Qualität und Effizi
enz in der Serviceerbringung durch die Indus
trialisierung von Servicebausteinen in Zentraleinheiten zum Nutzen unserer Kunden,
— der Ausbau des Portfolios in Richtung der
wertschöpfenden Dienstleistungen und Produkte mit Fokus auf der Steigerung des Network- und Datacenter-Anteils am Geschäft,
— die Weiterführung der Qualifizierung unserer
Belegschaft und Mitarbeiterbindung.
Produktgeschäft erwartet weiterhin gute
Nachfrage
Das Produktgeschäft der Gesellschaft ist dank
der hohen Kompetenz der Berater und Vertriebsmitarbeiter und der guten Einbindung in die Hersteller-Partnerlandschaft robust aufgestellt. Es
b
efindet sich zu Beginn des Jahres 2012 über
das gesamte Portfolio hinweg weiter in einer
Wachstumsphase.
Die Weiterentwicklung und Abrundung des
Produktportfolios wie durch den Zukauf von HSD
mit dem technologisch interessanten Apple-
Geschäft geht weiter. Mit der Fusion und der Integration von HSD in die Gesellschaft sollen weitere
Wachstumsimpulse für diesen sehr innovativen
und lukrativen Geschäftsbereich gegeben werden. In einem sich ständig ändernden Markt von
IT-Endgeräten und IT-Infrastrukturplattformen werden Schwerpunkte der Produktversorgung in der
Integration der Komponenten in die Infrastruktur
liegen. Davon wird das gesamte Produktportfolio
vom Workplace- über das Datacenter- bis hin
zum Network-Business profitieren. Zwar sind
g
erade im kurzfristigeren Produktgeschäft Aus
wirkungen der konjunkturellen Entwicklung am
schnellsten zu spüren, es sollten sich mögliche
Abkühlungstendenzen aber erst im späteren
V
erlauf des Jahres bemerkbar machen.
Serviceportfolio deckt aktuelle Markt- und
Kundenanforderungen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das
a
ktuelle Serviceangebot der Gesellschaft sowohl
qualitativ bewährt als auch quantitativ positiv
entwickelt.
Auf der Qualitätsseite hat der Ausbau von
u
mfassenden und tiefen IT-Qualifikationen durch
die Rekrutierung von Experten im Managed-
Service- wie Consulting-Umfeld Erfolge zu verzeichnen. Zusätzlich hat die Gesellschaft weitere
Schritte in Richtung Standardisierung, Modularisierung und Industrialisierung von Service-Erbringungsbausteinen getätigt. Diese Schritte werden
in 2012 konsequent weiterverfolgt. Schwerpunkte
sind dabei die Effizienz und Stabilisierung der
Leistungserbringung sowie die Schärfung interner
Schnittstellen zum Wohle der einheitlichen Kundenansprache. Eine stärkere Industrialisierung
von Standardprozessen und damit das Heben
weiterer Synergie- und Kosteneinsparungspotenziale werden hierdurch adressiert.
Auf der Quantitätsseite hat sich die Gesellschaft so aufgestellt, dass sie nach dem deut
lichen Wachstum im Vorjahr auch 2012 weitere
Steigerungen erzielen kann. Hier stehen insbesondere die Übernahme der 2011 gewonnenen
Managed-Service-Verträge nach Transition und
Transformation in die operative Vertragsphase im
Vordergrund. Zudem ist es geplant, zusätzliches
Neugeschäft zu akquirieren.
Das aktuelle Serviceportfolio trifft dabei die
derzeitigen Markt- und Kundenanforderungen in
41. 41
optimaler Weise. Kunden suchen Partner, die
i
hnen durch Technologieupgrades bei der Realisierung von IT-Kostenflexibilisierung und -reduk
tion sowie beim Heben von Businessmehrwerten
mithilfe der IT unterstützen. Das ComputacenterPortolio spiegelt die hierfür erforderlichen Leis
f
tungen und Kenntnisse wider. Dazu gehören die
langjäh ige Erfahrung im Bereich Managed Ser
r
vices und Outsourcing, die nach ISO-Normierungen zertifizierten zentralen Erbringungseinheiten in
Kerpen und Erfurt sowie die internationalen Service Desks in Barcelona/Spanien, Milton Keynes/
Großbritannien sowie Südafrika und Asien. Ein
weiteres Plus sind die flächendeckende Abdeckung
mit Tech ikern und Beratern sowie die nach der
n
Six-Sigma-Methodologie implementierten und
konrollierten Prozesse. Auch für die wachsende
t
Nachfrage nach Cloudservices beziehungsweise
„IT as a Service“ ist die Gesellschaft gut gerüstet.
Obwohl diese Hypethemen eher unspezifisch
sind, sind die dahinterstehenden Strukturen und
Leistungen bereits heute durch die CC oHG für
professionelle Anwender vollständig erbringbar.
Internationale Aufstellung weiterentwickelt,
gruppenweites neues ERP-System live
Der Grad der Internationalisierung der IT-Platt
formen und Vernetzungen unserer Kunden nimmt
kontinuierlich zu. Europäische und weltweite
F
lächendeckung und Leistungserbringung werden
nicht nur von großen, multinationalen Konzernen,
sondern zunehmend auch von Firmen des weltweit agierenden deutschen Mittelstands gefordert.
Die CC oHG trägt dieser Entwicklung durch eine
Intensivierung und Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe
sowie mit dem stetigen Auf- und Ausbau eines
weltweiten Partnernetzwerks Rechnung.
In diesem Kontext steht auch das 2008
g
estartete Projekt zur Einführung eines gruppenweiten ERP-Systems (SAP) im gesamten Computacenter-Konzern. Es soll einerseits die enge
V
erzahnung der länderübergreifenden Prozesse
und Arbeitsabläufe zwischen den einzelnen
G
ruppenunternehmen verbessern, andererseits
die Plattform für eine zukünftige europäische
Prozess
optimierung bilden. Ende Januar 2011 hat
die CC oHG ebenso wie die gesamte deutsche
Unternehmensgruppe des englischen Computacenter-Konzerns den Cutover und die Migration
auf das neue Gruppen-ERP-System (inklusive
vorgelagerter IT-Systeme) erfolgreich vollzogen.
Die Gesellschaft betreibt seitdem ihr operatives
Geschäft auf der neuen IT-Plattform. Im dritten
Quartal 2011 wurde mit der Migration des eng
lischen Unternehmensteils der zweite Schritt
e
rfolgreich fertiggestellt. Damit sind die beiden
größten Segmente der Computacenter-Gruppe
nun mit einem einheitlichen ERP-System verbunden. Weitere Optimierungen und Standardisierungen in den Geschäftsprozessen werden nun in
gemeinsamen Projekten angegangen, um die
p
ositive Synergieeffekte eines solchen Systems
zu realisieren.
Ausblick: Vermögens- und Finanzlage
Robuste Aufstellung sichert nachhaltiges
Geschäft
An der konservativen Ausrichtung des Finanz
managements der Gesellschaft sind keine Änderungen vorgesehen. Die CC oHG zeigt sowohl
e
ine gute Bilanzstruktur als auch eine sehr solide
Liquiditätsausstattung, um ihr Geschäft aus
e
igener Kraft weiterzuentwickeln und zukünftiges
Wachstum – auch in Form weiterer Akquisen –
zu finanzieren. Investitionen in den laufenden
G
eschäftsbetrieb werden auf Vorjahreshöhe
e
rwartet. Dank der verfügbaren liquiden Mittel ist
42. 42 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1
die Abhängigkeit der Gesellschaft vom laufenden
Zinsniveau überschaubar.
Trotz erwarteter Entnahmen aus dem Jahresergebnis 2011 durch die Gesellschafter wird mit
einem weiteren Anstieg von Eigenkapital und
Liquidität zum Ende des Geschäftsjahres 2012
gerechnet. Negativ auf die Liquidität der Gesellschaft könnte sich allerdings das Auslaufen einer
Zahlungszielverlängerung eines Herstellerpartners
auswirken, die er im Rahmen eines Partnerprogramms gewährt hat.
Ausblick: Ertragslage
Kundennachfrage robust – Fokus auf
m
oderatem Wachstum und Service
erbringung
Bedingt durch die positive Stimmung im deutschen IT-Markt und der nach wie vor guten
Kundennachfrage zeichnet sich eine robuste
G
eschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre
2012 und 2013 ab. Nach dem deutlichen Wachstum der Gesellschaft in 2011 im Produktumfeld
und dem Gewinn einer ganzen Reihe komplexer
Managed-Services- und Outsourcingverträge erwartet die CC oHG für 2012 ein etwas ruhigeres
Geschäftsjahr mit im Vorjahresvergleich weiterem
moderaten Wachstum.
Umsatzseitig hat die CC oHG den positiven
Trend des sehr guten Geschäftsjahres 2011 zu
Beginn 2012 fortgesetzt. Sowohl auf der Produktwie auf der Serviceseite hat das Jahr mit guten
Umsätzen begonnen; für das erste Quartal 2012
wird mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet.
Entsprechend den guten Umsatzzahlen im
ersten Quartal ist auch die Ertragsprognose der
CC oHG für 2012 und 2013 positiv. Zwar zeichnen sich insbesondere im Serviceumfeld rück
läufige Margen ab, die speziell durch die
Anlaufkosten der im letzten Jahr gewonnenen
Managed-Services- und Outsourcingverträge
b
eeinflusst sind. Es wird aber nicht erwartet, dass
dies nachhaltig die Ertragskraft der Gesellschaft
beeinflusst, da weitere Effizienzmaßnahmen zu
gegenläufigen positiven Effekten führen werden.
Die Gesellschaft geht daher davon aus, neben
e
inem moderaten Umsatzwachstum auch die
p
ositive Ergebnisentwicklung in den Folgejahren
fortzusetzen und ein Jahresergebnis mindestens
auf Vorjahresniveau zu erzielen.
Kerpen, den 5. April 2012
Computacenter AG Co. oHG
Vorstand und Geschäftsführung
43. 43
Dr. Karsten Freihube
Hans-Georg Freitag
Frank Kottmann
Computacenter AG Computacenter AG Computacenter AG
Reiner Louis
Oliver Tuszik
Computacenter AG Computacenter AG
Ulrich Irnich
Thomas Jescheck
Computacenter Computacenter
Management GmbH
Management GmbH