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Computacenter
AG & Co. oHG, Kerpen
Geschäftsbericht 2011
2011
2 5-Jahres-Rückblick

5-Jahres-Rückblick

Computacenter plc. Konzern, Hatfield/Großbritannien (1)
in Mio. GBP	

2011	2010	2009	2008	2007

Umsatzerlöse (gesamt)	

2.852	2.676	2.503	2.560	2.379

Ergebnis vor Steuern (1)	
Mitarbeiter (2)	

72,5	64,4	53,9	42,1	42,7

11.000	10.514	10.296	10.217	 9.903

(1)

vor außerordentlichen Posten und Abschreibungen von „acquired intangibles“

(2)

zum jeweiligen Jahresende

Computacenter AG & Co. oHG, Kerpen/Deutschland
in Mio. EUR 	

2011	

2010	

2009	

2008	

2007

Umsatzerlöse (gesamt) 	 1.407	1.187	1.056	1.082	1.090
Umsatzerlöse (Service)	

448	408	403	407	397

EBIT (1) 	

24,3	24,7	23,5	18,2	13,5

Mitarbeiter (2)	

4.700	3.923	3.869	3.884	3.754

(1)

Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und außerordentliches Ergebnis

(2)

Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende)
Editorial 3

Editorial

Kerpen, im August 2012

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
2011 war wieder ein erfolgreiches Jahr für die Computacenter AG & Co. oHG. Im Fahrwasser der sich
fortsetzenden positiven konjunkturellen Entwicklung konnte die Gesellschaft mit einem EBIT von 24,3
Millionen Euro erneut ein gutes Ergebnis erzielen.
Basis des Erfolgs war abermals das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen, die 2011
Außerordentliches geleistet haben: Computacenter erhöhte im vergangenen Jahr seinen Service­
umsatz um fast 10 %. Gleichzeitig wurde das Produktgeschäft in allen Bereichen ausgebaut, und mit
einem Wachstum von deutlich über 20 % entwickelte sich der Umsatz überdurchschnittlich. Parallel
dazu investierte die Gesellschaft in ihre eigene IT-Infrastruktur und schloss die bislang größte Migration
ihres eigenen ERP-Systems erfolgreich ab. Zusätzlich baute Computacenter seine kundenbezogenen
Fähigkeiten durch die stärkere Industrialisierung seiner Managed-Services-Leistungen und der zugeordneten Erbringungsstrukturen aus. Und nicht zuletzt akquirierte und integrierte Computacenter den
Apple-Integrator HSD, um sich für den Trend in Richtung Apple-Produkte, mobiles Arbeiten und die
berufliche Nutzung privater Endgeräte exzellent aufzustellen.
Die strategische Aufstellung von Computacenter hat sich 2011 als sehr erfolgreich erwiesen; noch
nie konnte die Gesellschaft langfristige Serviceverträge mit solchem Umsatzvolumen in so kurzer Zeit
gewinnen. Zwar drücken die Implementierungskosten dieser Verträge im neuen Geschäftsjahr auf die
Profitabilität, dennoch erwarten Vorstand und Geschäftsführung eine weitere positive Entwicklung.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Tuszik				Hans-Georg Freitag
Chief Executive Officer, Vorstandsvorsitzender 	Chief Financial Officer, Finanzvorstand
4

Computacenter
AG & Co. oHG, Kerpen
Bilanz zum 31.12.2011		
AKTIVA	

31.12.2011		31.12.2010

		EUR	EUR	EUR
A.	ANLAGEVERMÖGEN					
I.	Immaterielle Vermögensgegenstände	

				

1.	Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten	
2.	 Geschäfts- oder Firmenwert 	
3.	 Geleistete Anzahlungen	

2.487.528,00		

2.232.979,00

431.729,00		

0,00

0,00		

7.275,00		

			

2.919.257,00	2.240.254,00

II.	Sachanlagen					
1.	Mietereinbauten	
2.	Betriebs- und Geschäftsausstattung	
3.	 Geleistete Anzahlungen	

3.500.825,00		

3.742.253,00

16.044.521,80		

8.478.322,00

1.080,00		

16.000,00

			 19.546.426,80	12.236.575,00
III.	Finanzanlagen	
1.	Anteile an verbundenen Unternehmen	
2.	Beteiligungen	

				
9.510.314,39		

4.110.314,39

54.000,00		

54.000,00

			

9.564.314,39	4.164.314,39

			 32.029.998,19	18.641.143,39
					
B.	UMLAUFVERMÖGEN					
I.	Vorräte					
1.	 Unfertige Leistungen	

25.505.645,52		

24.751.673,87

2.	Waren	

47.351.122,40		

30.896.699,77

			 72.856.767,92	55.648.373,64
II.	 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände				
1.	 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	
2.	 Forderungen gegen verbundene Unternehmen	
3.	Sonstige Vermögensgegenstände	

258.768.514,76		

203.704.533,38

2.395.058,72		

7.000.477,44

26.749.734,58		

21.837.655,06

			 287.913.308,06	232.542.665,88
					
III.	Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		
91.072.376,86	
50.696.510,93
		

	451.842.452,84	338.887.550,45

						
C.	RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		

14.847.423,54	

14.917.091,64

			 498.719.874,57	372.445.785,48
Bilanz 5

PASSIVA		 31.12.2011	31.12.2010	
		EUR	EUR	EUR	
A.	EIGENKAPITAL					
I.	Kapitalanteile	

10.545.500,00		10.545.500,00	

II.	Rücklagen	

79.135.731,01		73.132.667,41	

III.	Jahresüberschuss	

22.297.249,29		13.003.063,60

			 111.978.480,30	96.681.231,01	
						
B.	RÜCKSTELLUNGEN					
1.	Steuerrückstellungen	

2.534.932,85		

964.630,90

69.100.574,29		

54.906.455,54

			 71.635.507,14	

55.871.086,44		

2.	Sonstige Rückstellungen	

				
C.	VERBINDLICHKEITEN					
1.	Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	

11.293.281,80		

11.248.620,36

199.036.020,90		

117.104.846,02

3.	 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	

37.522.552,77		

30.883.443,47

4.	Sonstige Verbindlichkeiten	

31.672.942,33		

27.348.129,61		

2.	 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	

	
davon aus Steuern EUR 17.599.738,94
(Vj. EUR 17.552.508,28)
			 279.524.797,80	186.585.039,46	
						
D.	RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		
35.581.089,33	
33.308.428,57
			 498.719.874,57	372.445.785,48
6

Computacenter
AG  Co. oHG, Kerpen 		
Gewinn-und-Verlust­Rechnung für 2011
G e w i nn - un d V e r l u s t r e c h nung 7

		

	

2011	

2010

		EUR	EUR	EUR
1.	Umsatzerlöse	
2.	Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen	
3.	Sonstige betriebliche Erträge	

1.406.890.683,59		 1.187.437.734,02
753.971,65		

7.541.733,66

71.266.035,45		

52.227.283,85

	

davon aus Währungsumrechnung EUR 11.240.068,95				

	

(Vj. EUR 7.488.583,05)				

			
1.478.910.690,69	1.247.206.751,53
4.	Materialaufwand				
	

a) Aufwendungen für bezogene Waren	

893.840.799,39		

738.033.385,43

	

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	

179.153.816,18		

158.601.342,00

5.	Personalaufwand				
	

a) Löhne und Gehälter	

	

b) Soziale Abgaben 	

226.472.135,80		

207.514.682,13

36.156.034,86		

33.173.863,81

6.	Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 				
	

des Anlagevermögens und Sachanlagen	

7.	Sonstige betriebliche Aufwendungen, 	

7.666.483,07		

6.304.716,67

110.702.437,12		

78.799.958,77

	

davon aus Währungsumrechnung EUR 11.744.624,46				

	

(Vj. EUR 7.521.628,52)				

			
1.453.991.706,42	1.222.427.948,81
					
8.	Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	

437.311,08		

215.287,76

	

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 336.926,37				

	

(Vj. EUR 72.501,74)				

9.	Abschreibungen (-) / Zuschreibungen (+) auf Finanzanlagen	
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	

0,00		

97.517,63

1.227.032,78		

622.068,02

	

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 264.247,70				

	

(Vj. EUR 162.600,42)				

			

-789.721,70	-309.262,63

					
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		

24.129.262,57	24.469.540,09

12. Außerordentliche Aufwendungen		

0,00	10.235.649,30

			 24.129.262,57	14.233.890,79
					
13. Steuern vom Ertrag		

-1.220.700,72	-1.111.099,56

14. Sonstige Steuern		

-611.312,56	-119.727,63

					
15. Jahresüberschuss		

22.297.249,29	13.003.063,60
8

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

Computacenter
AG  Co. oHG, Kerpen
Anhang für das
Geschäftsjahr 2011
Allgemeine Angaben
Die Computacenter AG  Co. oHG (im Folgenden
auch „CC oHG“ oder „Gesellschaft“ genannt) ist
eine offene Handelsgesellschaft deutschen Rechtes mit Sitz am Europaring 34–40, 50170 Kerpen.
Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln
unter der HRA 18096 eingetragen.
Geschäftszweck der CC oHG ist die Erbringung von Dienstleistungen im ­Bereich der Datenverarbeitung, der Vertrieb von EDV-Hardware und
-Software, die Abwicklung von Netzwerk- und
EDV-Projekten sowie die Entwicklung neuer
­Lösungen in allen Bereichen der Informationstechnologie.
Als deutsches verbundenes Unternehmen
der Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
b
­ etreibt die Gesellschaft ihr Geschäft überwiegend im Inland und ist in das internationale
N
­ etzwerk der Computacenter-Gruppe einbe­
zogen. Die Computacenter plc. notiert an der
Börse in London.
Soziale Verantwortung ist ein elementarer
­Bestandteil der Nachhaltigkeitsorientierung der
Gesellschaft. Diese betrifft neben der eigenen
­Belegschaft auch alle Lieferanten und anderen

Geschäftspartner. Als international aufgestellte
Unternehmensgruppe hat sich Computacenter
verpflichtet, bei ihrer Geschäftstätigkeit den
Grundsätzen des United Nations Global Compact
(Globaler Pakt der Vereinten Nationen) zu folgen.

Ausweis, Bilanzierung und Bewertung
1. Ausweisgrundsatz
Der Jahresabschluss der CC oHG ist nach den
Rechnungslegungsvorschriften des Handels-­
gesetzbuches in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 25. Mai
2009 unter Beachtung der §§ 242 ff. und
§§ 264 ff. HGB sowie des Gesellschaftsvertrages
aufgestellt worden. Die Gewinn-und-Verlust-Rech­
nung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren
aufgestellt. Die Anwendung der geänderten Vorschriften erfolgte erstmals für das Geschäftsjahr
2010.
Die Gesellschaft ist eine große Personenhandelsgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 i.V.m.
§ 264 a Abs. 1 HGB.
Zur Verbesserung der Transparenz des Sachanlagevermögens wurden in Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas Sachanlageinvestitio-
9

nen in Ein- und Umbauten in die Geschäftsräume
als „Mietereinbauten“ separat ausgewiesen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren
die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen werden grundsätzlich
mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
angesetzt, gegebenenfalls vermindert um plan­
mäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie
notwendige außerplanmäßige Wertminderungen.
Die planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungen erfolgen zeitanteilig und nach der linearen
Methode.
Im Überblick ergeben sich die folgenden planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungsdau-

ern auf immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen, die auch der jeweiligen wirtschaft­
lichen Nutzungsdauer entsprechen (Tab. 1).
Geringwertige bewegliche Anlagegüter mit
e
­ inem Einzelanschaffungspreis von bis zu 410,00 €
werden unverändert im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang gezeigt.
Sofern sich die Notwendigkeit zur Aktivierung
von geleasten Sachanlagen ergibt (Finanzierungsleasing), werden diese Anlagegegenstände handelsrechtlich mit ihrem Barwert unter dem Posten
Betriebs- und Geschäftsausstattung angesetzt
und über die Laufzeit des Leasingvertrages linear
abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird
unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen mit ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag
ausgewiesen; der darin enthaltene Zinsanteil wird
unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten

Software und Softwarelizenzen	

4	Jahre

Kundenstamm	

5–10	Jahre

Mietereinbauten	

10	

IT-Hardware	

3–7	Jahre

Büromöbel	

13	Jahre

Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung	

5–14	Jahre

(Tab. 1)

Jahre bzw. kürzere vertragliche Grundmietzeit
10 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

abgegrenzt und über die Laufzeit der Leasingverträge aufgelöst.
Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch
außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige
­Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht
übersteigen dürfen.
Wenn Sachanlagen verkauft oder verschrottet
werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem
Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Kosten für
die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. laufende Unterhaltungsaufwendungen, werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.
Die unfertigen Leistungen werden mit den auf
sie entfallenden Einzelkosten bewertet. Die anteiligen Lohnkosten werden dabei mit verschiedenen
Durchschnittssätzen je nach Qualifikationsgrad
der eingesetzten Mitarbeiter angesetzt.
Waren werden zu Anschaffungskosten unter
Anwendung der gewogenen Durchschnitts­­
methode bewertet; soweit erforderlich erfolgt
eine Abwertung auf den niedrigeren Marktpreis.
Da­ eben werden zusätzlich für Nutzungs-,
n
G
­ ängigkeits- und Reichweitenrisiken sowie an­
dere ­ ertmindernde Einflüsse entsprechende
w
Wert­abschläge vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensge­
genstände werden zu Nennwerten angesetzt.
­Erkennbare Risiken werden durch Einzelwert­
berichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen
Kreditrisiko wird durch eine pauschale Wertberichtigung Rechnung getragen.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
werden mit den Auszahlungsbeträgen angesetzt
und entsprechend der Laufzeit der zugrunde

l
­iegenden Verträge ergebniswirksam verausgabt.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen
Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen
Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus
schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des
nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen)
angesetzt.
Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Einzahlungsbetrag angesetzt und entsprechend der Laufzeit
der zugrunde liegenden Verträge ergebniswirksam
vereinnahmt.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum
­Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das
Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2
HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253
Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Währungskurs­
risiken aus Forderungen und Verbindlichkeiten in
US-Dollar werden durch Termingeschäfte abge­
sichert.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund
von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden
und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren
steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuer­
licher Verlustvorträge werden die Beträge der sich
ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den
unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und
nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern
unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden
Ansatzwahlrechts.
11

Erläuterung zur Bilanz
3. Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände
u
­ mfassen im Wesentlichen entgeltlich erworbene
Software und Softwarelizenzen, einen über­
nommenen Kundenstamm sowie einen erwor­
benen Firmenwert.
Die Zugänge betreffen mit 508 TEUR einen
e
­ rworbenen Firmenwert aus der Übernahme der
Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS. Der Firmenwert wird plan­

mäßig linear über eine Nutzungsdauer von
5 ­ ahren abgeschrieben.
J
In den Abgängen des Geschäftsjahres sind
die vollständig abgeschriebenen externen Entwicklungskosten der SAP-Migration des Jahres
1998 enthalten, die aufgrund der zum Ende
J
­ anuar 2011 erfolgten ERP-Migration von da an
nicht mehr eingesetzt werden kann.
Bei den Umbuchungen unter den geleisteten
Anzahlungen handelt es sich um die Inbetrieb­
nahme der im Vorjahr extern entwickelten Logistiksoftware.

Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich wie folgt entwickelt:
in €	
		
		
		
		

Entgeltlich erworbene			
gewerbliche Schutzrechte			
und ähnliche Rechte und			
Werte sowie Lizenzen an	 Geschäfts- oder	
Geleistete
solchen Rechten und Werten	
Firmenwert	Anzahlungen	

Immaterielle
Vermögensgegenstände
Gesamt

Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011	

9.113.588,70	

Zugänge	

1.604.402,32	

Umbuchungen	
Abgänge	
Stand am 31.12.2011	

7.275,00	
-4.642.149,12	
6.083.116,90	
-6.880.609,70	

Zugänge	

-1.357.128,32	

Abgänge	

4.642.149,12	

0,00

0,00	-4.642.149,12
6.591.033,87

	

	

0,00	

0,00	

-76.187,97	
0,00	

-6.880.609,70

0,00	-1.433.316,29
0,00	4.642.149,12

-3.595.588,90	

-76.187,97	

0,00	

Nettobuchwert am 31.12.2011	

2.487.528,00	

431.729,00	

0,00	

Nettobuchwert am 31.12.2010	

2.232.979,00	

0,00	

7.275,00	

(Tab. 2)

9.120.863,70

0,00	2.112.319,29

0,00	

	

Stand am 01.01.2011	

7.275,00	

0,00	-7.275,00	
0,00	
507.916,97	

Abschreibungen	

Stand am 31.12.2011	

0,00	
507.916,97	

-3.671.776,87
2.919.257,00 	
2.240.254,00
12

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

4. Sachanlagen
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
in €		Betriebs- und		
			
Geschäfts-	
Geleistete
		
Mietereinbauten	
ausstattung	Anzahlungen	

Sachanlagen
Gesamt

Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011	
Zugänge	
Umbuchungen	
Abgänge	
Stand am 31.12.2011	

19.742.629,52	

16.000,00	

Stand am 01.01.2011	
Abgänge	
Stand am 31.12.2011	

16.000,00	

39.177.709,58

1.080,00	13.591.192,58

0,00	-16.000,00	

-10.700,41	 -1.318.162,11	

0,00

0,00	-1.328.862,52

20.339.318,67	

31.099.640,97	

1.080,00	

	

	

	

Abschreibungen	
Zugänge	

19.419.080,06	

591.389,56	 12.998.723,02	

-16.000.376,52	

-10.940.758,06	

-844.522,56	 -5.388.644,22	
6.405,41	 1.274.283,11	

0,00	

51.440.039,64
-26.941.134,58

0,00	-6.233.166,78
0,00	1.280.688,52

-16.838.493,67	

-15.055.119,17	

0,00	

Nettobuchwert am 31.12.2011	

3.500.825,00	

16.044.521,80	

1.080,00	

-31.893.612,84
19.546.426,80

Nettobuchwert am 31.12.2010	

3.742.253,00	

8.478.322,00	

16.000,00	

12.236.575,00

(Tab. 3)

Die Mietereinbauten umfassen Sachanlage­
investitionen in angemieteten Geschäftsräumen.
In den Zugängen sind Buchwertübernahmen aus
dem im Geschäftsjahr erfolgten Erwerb der
Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS in Höhe von 151 T€ enthalten.

Die Betriebs- und Geschäftsausstattung betrifft
neben der eigenen Büroausstattung und dem
i
­ntern genutzten IT-Equipment der Gesellschaft
insbesondere kundenbezogene IT-Geräte im
F
­ inanzierungsleasing im Nettobuchwert von
9,2 Mio. € (i. Vj. 3,2 Mio. €).
13

5. Finanzanlagen
Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
in €	Anteile an		
		
verbundenen
		
Unternehmen	Beteiligungen	

Finanzanlagen
Gesamt

Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2011	

4.110.314,39	

Zugänge	

5.400.000,00	

190.000,00	

Stand am 31.12.2011	

9.510.314,39	

190.000,00	
	

Abschreibungen	

4.300.314,39

0,00	5.400.000,00
9.700.314,39
	

Stand am 01.01.2011	

0,00	

-136.000,00	

-136.000,00

Stand am 31.12.2011	

0,00	

-136.000,00	

-136.000,00	

Nettobuchwert am 31.12.2011	

9.510.314,39	

54.000,00	

9.564.314,39

Nettobuchwert am 31.12.2010	

4.110.314,39	

54.000,00	

4.164.314,39

(Tab. 4)

Die Anteile an verbundenen Unternehmen
b
­ estehen zum 1. Januar 2011 ausschließlich aus
Anteilen an der E`ZWO Computervertriebs GmbH,
München (kurz: „E`ZWO“). Die Beteiligungsquote
der Gesellschaft an der E´ZWO liegt unverändert
bei 99,05 %. Die übrigen Anteile an der E´ZWO
befinden sich weiterhin in Streubesitz. Die Zugänge des Geschäftsjahres betreffen den Erwerb
sämtlicher Anteile an der HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin, mit Wirkung zum
5. Mai 2011.

Bei den Beteiligungen handelt es sich zum
31. Dezember 2011 ausschließlich um Anteile an
der Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg
(kurz: „Gonicus“).
14

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2011 :
 
		Anteil	
			
Nr.	 Gesellschaft	
in %	

gehalten	Eigenkapital 	Ergebnis
über		Geschäftsjahr
Nr.	
in €	
in €

Verbundene Unternehmen:
1	HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin	

100,00	

direkt	

1.116.796,67	

255.296,95

2	E`ZWO Computervertriebs GmbH, München	

99,05	

direkt	

7.585.032,83	

262.744,27

3	Alfatron GmbH Elektronik-Vertrieb, München	

99,05	

indirekt (2)	

748.324,63	

80.291,19

4	C`Nario Informationsprodukte Vertriebs-GmbH, München	

99,05	

indirekt (2)	

-855.802,90	

-8.648,72

	

	

	

20,00	

direkt	

220.535,08	

Beteiligungen	
Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg	

-62.572,03

(Tab. 5)

Für die Gonicus GmbH IT-Dienstleistungen liegt
derzeit nur der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 vor.

6. Vorräte
Die Vorräte teilen sich wie folgt auf:
in T€	

31.12.2011	

31.12.2010

Unfertige Leistungen	

25.506	

24.751

Waren	

47.351	30.897

Vorräte	

72.857	55.648

(Tab. 6)

Bei den unfertigen Leistungen handelt es sich
um Aktivierungen von eigen- und fremderbrachten Lieferungen und Leistungen angearbeiteter
Kundenaufträge, die noch nicht an die Kunden
fakturiert werden können.

in T€		

Bruttowerte	

Bei den Waren handelt es sich um gekaufte
­IT-Hard- und -Software namhafter internationaler
IT-Hersteller; sie unterteilen sich in Handelswaren
für den Verkauf sowie Ersatzteile für das ServiceGeschäft:

Wertberichtigungen	

				

Nettowerte
31.12.2011	

31.12.2010

Handelswaren	

44.641	

Ersatzteile	

15.492	 -10.729	 4.763	5.254

Waren	

60.133	

(Tab. 7)

-2.053	 42.588	25.643
-12.782	 47.351	30.897
15

7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände teilen sich wie folgt auf:
in T€			davon		 davon
			Restlaufzeit		Restlaufzeit
		
31.12. 2011	
über 1 Jahr	
31.12. 2010	
über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	

258.769	

– 	

203.705	

–

2.395	

– 	

7.000	

–

davon aus Lieferungen und Leistungen	

2.395	

– 	

7.000	

–

davon aus Finanzierungstätigkeit	

1.296	

– 	

3.710	

–

Forderungen gegen verbundene Unternehmen	

Sonstige Vermögensgegenstände	
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	

26.750	

600	

21.838	

600

287.914	

600	

232.543	

600

(Tab. 8)

Die Forderungen aus Lieferungen und
­Leistungen betreffen im Wesentlichen Kundenforderungen gegen Geschäftskunden. Die Forderungen sind mit Ausnahme der geschäftsüblichen
Eigentumsvorbehalte grundsätzlich nicht besichert;
Ausfallrisiken werden von der Gesellschaft getragen. Die CC oHG gewährt ihren Kunden grundsätzlich branchenübliche Zahlungsziele.
Für erkennbare Risiken werden angemessene
Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet.
Zum Abschlussstichtag betrugen die Wertberichtigungen insgesamt 3,8 Mio. € (i. Vj. 3,5 Mio. €).
Aufgrund der ansonsten guten Bonität des
­Kundenstammes der Gesellschaft mussten
F
­ orderungsausfälle im normalen Geschäftsverkehr
in nur unwesentlicher Höhe getragen werden.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten sämtliche Forderungen gegen
vollkonsolidierte Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc.,
Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie
betreffen mit 1,1 Mio. € Forderungen aus innerkonzernlichem Liefer- und Leistungsverkehr mit
ausländischen Konzerngesellschaften. In Höhe
von 1,3 Mio. € bestehen die Forderungen aus
kurzfristigen Finanzierungsdarlehen, die im

W
­ esentlichen der im Geschäftsjahr erworbenen
HSD gewährt wurden.
Die sonstigen Vermögensgegenstände
b
­ einhalten neben Ansprüchen gegen Lieferanten
(Boni, Lagerwertausgleich etc.) im Wesentlichen
bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von
Serviceleistungen. In Höhe von 600 T€ enthalten
sie einen sicherheitshinterlegten Kaufpreisanteil im
Rahmen des Erwerbs der becom, der in Abhängigkeit von definierten Kriterien ggf. noch zu zahlen ist; er hat eine voraussichtliche Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr.
Die im Rahmen der Verschmelzung mit der
F
­ irma becom übernommenen vollständig wert­
berichtigten Darlehensforderungen gegen insolvente bzw. insolvenzgefährdete Gesellschaften
der alten TDMI-Gruppe sorgen weiterhin für einen
hohen Stand der Wertberichtigungen auf sonstige
Vermögensgegenstände (11,7 Mio. €; i. Vj. 12,7
Mio. €).

8.  assenbestand, Guthaben bei
K
­Kreditin­stituten und Schecks
Es handelt sich im Wesentlichen um Barver­
mögen der Gesellschaft auf Bankkonten und in
­kurzfristigen Geldanlagen.
16

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

9. (Aktive) Rechnungsabgrenzungsposten
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft
hauptsächlich die Abgrenzung von Service- und
Wartungsgebühren. Daneben sind Auszahlungen
für Versicherungsprämien, Softwaremieten u. Ä.
abgegrenzt. Zum Jahresende waren zudem
Z
­ insabgrenzungen aus Finanzierungsleasing-­
Verträgen in Höhe von 841 T€ eingestellt.

10. Eigenkapital
Das Eigenkapital teilt sich wie folgt auf:
in T€	

31.12.2011	

31.12.2010

Kapitalanteile	

10.546	10.546

Rücklagen	

79.136	73.133

Jahresüberschuss	
Eigenkapital	

22.297	13.003
111.979	96.681

Die Rücklagen haben sich wie folgt entwickelt:

(Tab. 9)

Der Ausweis des Eigenkapitals erfolgt unter
­Beachtung des § 264 c HGB und der gesellschaftsvertraglichen Regelungen.
Die Kapitalanteile der Gesellschaft entsprechen im Wesentlichen dem ehemaligen Gezeichneten Kapital zum 30. Juni 1996 der im Rahmen
des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet Computer AG, Kerpen;
sie sind voll eingezahlt.
Sie teilen sich zum 31. Dezember 2011 unverändert auf folgende Gesellschafter auf.
Gesellschafter	

€	%

Computacenter Germany
AG  Co. oHG, Kerpen	

10.545.450	

100,0

25	

0,0

25	

0,0

Computacenter
Aktiengesellschaft, Köln	
Computacenter Management
GmbH, Köln	
Kapitalanteile	
(Tab. 10)

Die Gesellschafter Computacenter Aktiengesellschaft und Computacenter Management GmbH
halten die Anteile treuhänderisch für die
­Computacenter Germany AG  Co. oHG.
Eine Verfügung ist nur mit Zustimmung dieser
G
­ esellschaft möglich. Sämtliche Gesellschafter
sind Vollhafter.
Die Rücklagen betreffen im Wesentlichen die
übrigen Eigenkapitalposten (Kapitalrücklage,
G
­ ewinnrücklage, Gewinnvortrag) zum 30. Juni
1996 der im Rahmen des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet
Computer AG, Kerpen, sowie sämtliche seitdem
bei der Computacenter AG  Co. oHG vorgenommene Einlagen, Entnahmen bzw. Ergebnisverrechnungen.

10.545.500	100,00

in T€	

2011	

2010

Stand zum 1.1. ….	

73.133	

64.427

Ergebnisverrechnung Vorjahr	

10.003	

22.218

Entnahme aus den Rücklagen	

-4.000	

-13.512

Stand zum 31.12. ….	

79.136	

73.133

(Tab. 11)

Im Geschäftsjahr wurden aus dem Rücklagen­
konto für Einlagevorgänge der Vergangenheit
4,0 Mio. € durch den Gesellschafter Computacenter Germany AG  Co. oHG, München,
­entnommen.
Im Geschäftsjahr wurde eine Ausschüttung
aus dem Jahresergebnis des Vorjahres in Höhe
von 3,0 Mio. € vorgenommen und der Restbetrag
von 10,0 Mio. € mit den Rücklagen verrechnet
und auf neue Rechnung vorgetragen.
17

11. Rückstellungen
Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:
in T€	

31.12.2011	

Steuerrückstellungen	

31.12.2010

2.535	965

Sonstige Rückstellungen	

69.101	

Rückstellungen	

71.636	55.871

54.906

(Tab. 12)

Die Steuerrückstellungen umfassen im Wesent­
lichen Gewerbesteuern für die Jahre 2010 und
2011, die sich nach Berücksichtigung steuerlicher
Aufwände und Verlustvorträge für die betroffenen
Geschäftsjahre ergeben haben. Daneben sind
Rückstellungen für erwartete Umsatzsteuerzahlungen aus Betriebsprüfungen enthalten.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten als
größte Posten Rückstellungen für ausstehende
Eingangsrechnungen, für den Personalbereich
wie z.B. variable Gehalts- und Provisionsrück­
stellungen sowie für noch zu erteilende Kundengutschriften.

12. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten teilen sich wie in Tabelle
13 auf.
Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen beinhalten im Wesentlichen Kundenvoraus-

zahlungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen umfassen sämtliche Lieferantenverbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Dienstleistungserbringungen durch Dritte. Bei den
V
­ erbindlichkeiten aus Warenlieferungen bestehen
die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte von
Lieferanten.
Ferner sind dort Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen in Höhe von 10,4 Mio. €
enthalten, von denen 6,9 Mio. € einen langfristigen Charakter haben. Sie stehen in direktem
Z
­ usammenhang mit den unter Sachanlagen ausgewiesenen IT-Geräten in Finanzierungsleasing.
Positiv beeinflusst ist die absolute Höhe der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– wie schon im Vorjahr – durch ein Partnerprogramm eines Herstellers, der seinen Partnern zeitlich befristet deutlich verlängerte Zahlungsziele
gewährt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbun­
denen Unternehmen beinhalten sämtliche
V
­ erbindlichkeiten gegenüber vollkonsolidierten
Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie betreffen mit
31,7 Mio. € inländische und mit 5,8 Mio. € ausländische verbundene Unternehmen. In Höhe von

in T€			 davon		davon
			Restlaufzeit		Restlaufzeit
		
31.12. 2011	
1–5 Jahre	
31.12. 2010	
1–5 Jahre
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	
davon aus Lieferungen und Leistungen	
davon aus Finanzierungstätigkeit	

Sonstige Verbindlichkeiten	
Verbindlichkeiten	
(Tab. 13)

11.293	
199.036	

– 	
6.853	

11.249	

–

117.105	

2.696

37.523	

– 	

30.883	

–

9.988	

– 	

8.545	

–

27.535	

– 	

22.338	

–

27.348	

145

31.673	
279.525	

145	

6.998	186.585	 2.841
18

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

9,1 Mio. € (i. Vj. 5,8 Mio. €) handelt es sich um
Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern
der CC oHG. In Höhe von 27,5 Mio. € (i. Vj. 22,3
Mio. €) betreffen sie Verbindlichkeiten aus konzerninterner Finanzierungstätigkeit im Rahmen
e
­ ines Cash-Poolings, die zu marktüblichen Zinsen
verzinst werden.
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten
n
­ eben den Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe
von 17,6 Mio. € (i. Vj. 17,6 Mio. €) hauptsächlich
bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von
Serviceleistungen. In Höhe von 145 T€ (i. Vj.
145 T€) betreffen sie Rückbauverpflichtungen,
die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
­besitzen.

13. (Passive) Rechnungsabgrenzungsposten
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten
u
­ mfassen vorab vereinnahmte Service- und
­Wartungsentgelte.

Erläuterung zu Haftungsverhältnissen
und sonstigen finanziellen Verpflichtungen
14. Haftungsverhältnisse
Die Gesellschaft hat gegenüber Lieferanten der
E‘ZWO eine Patronatserklärung zugunsten der
E‘ZWO abgegeben. Die Gesellschaft hat sich
v
­ erpflichtet, die E‘ZWO finanziell so auszustatten,
dass diese ihren Verbindlichkeiten gegenüber
i
­hren Lieferanten fristgemäß nachkommen kann.
Die Gesellschaft rechnet nicht mit einer Inan­
spruch­nahme.

15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die CC oHG betreibt ihr Geschäft in gemieteten
Büro- und Lagerflächen. Daneben werden weitere
Gegenstände aus dem Sachanlagebereich seitens
der Gesellschaft geleast (z.B. Kraftfahrzeuge).
Darüber hinaus hat die CC oHG mit Leasinggesellschaften Leasingverträge (Operating
­Leases) für an ihre Kunden weiterverleastes ITEquipment abgeschlossen. Der jährliche Aufwand
aus solchen Verträgen wird direkt in der Gewinnund-Verlust-Rechnung erfasst.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen teilen
sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt auf:

Sonstige finanzielle Verpflichtungen für …		
in T€	
 1 Jahr	

Laufzeiten
1–5 Jahre	

 5 Jahre

10.321	

26.616	

6.023

… Dienstfahrzeuge	

5.268	

5.357	

0

… technische Büroausstattung	

5.515	

538	

0

… Dienstleistungsverträge (Facility)	

2.345	

161	

0

		

23.449	

32.672	

6.023

… an Kunden weiterverleastes IT-Equipment	

17.725	

16.546	

0

Stand zum 31.12.2011	

41.174	

49.218	

6.023

Stand zum 31.12.2010	

32.425	

49.367	

10.118

… Büroräume und Logistikflächen	

(Tab. 14)
19

Erläuterung zur Gewinn-und-VerlustRechnung
16. Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse enthalten alle den Kunden
b
­ erechneten Entgelte für Lieferungen und Leis­
tungen unter Abzug von Erlösschmälerungen. Sie
werden im Wesentlichen in Deutschland erzielt.
Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:
in T€	

2011	

2010

Handelswaren	

961.810	780.448

Dienstleistungen	

448.396	408.435

Erlösschmälerungen	 -3.315	-1.446
Umsatzerlöse	

1.406.891	1.187.438

(Tab. 15)

Die Dienstleistungsumsätze enthalten auch die
Umsätze aus Finanzdienstleistungen (Leasing).

19. Personalaufwand
Im Personalaufwand sind sämtliche Gehaltszuwendungen an die Belegschaft sowie die darauf
entfallenden Sozialabgaben, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Veränderungen der Urlaubsrückstellungen und Ähnliches enthalten.

20. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
b
­ etreffen im Wesentlichen mit 60,4 Mio. € (i. Vj.
40,1 Mio. €) Verwaltungsaufwendungen (z.B.
Miet-, Wartungs- und Instandhaltungskosten,
Kostenumlagen, Beratungskosten und Telefonkosten) sowie mit 50,3 Mio. € (i. Vj. 38,6 Mio. €)
Vertriebsaufwendungen (z.B. Kraftfahrzeug und
Reisekosten, Versandkosten und Repräsenta­
tionsaufwand).

21. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
17. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge entfallen im
Wesentlichen auf erhaltene Bonuszuwendungen
und Werbekostenzuschüsse von Hardware-­Her­
stellern sowie Erstattungen von Kraftfahrzeug­
kosten durch Mitarbeiter. In Höhe von 9,7 Mio. €
(i. Vj. 6,8 Mio. €) sind Erträge aus der Weiterleitung
von Entwicklungskosten im Rahmen des Gruppen-ERP-Projektes enthalten, die an die Computacenter plc., Hatfield/GB, weiterbelastet wurden.

18. Materialaufwand
Bei den Aufwendungen für bezogene Waren
h
­ andelt es sich im Wesentlichen um den Wareneinsatz für Handelswarenverkäufe bzw. Ersatzteilverbrauch sowie mit der Lagerhaltung der Waren
im Zusammenhang stehende Aufwendungen.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen
umfassen Aufwendungen aus der Beschaffung
externer Ressourcen oder eingekaufter Dienstleistungen.

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultieren aus kurzfristigen Festgeldanlagen frei verfügbarer Finanzmittel, aus Cashpool-Verzinsungen
innerhalb der deutschen Computacenter-Gruppe
sowie Verzinsungen gewährter kurzfristiger Darlehen an ausländische Gruppengesellschaften.

22. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Neben den Zinsaufwendungen aus Finanzierungs­
leasing-Verträgen in Höhe von 546 T€ (i. Vj. 214
T€) machen die Verzinsung von Cashpool-Guthaben anderer Gesellschaften der deutschen CCGruppe mit 264 T€ (i. Vj. 152 T€) sowie die erwarteten Zinsen aus dem Ergebnis der Betriebs­ rü­
p
fung der Jahre 2005 bis 2008 mit 200 T€ (i. Vj.
132 T€) den Hauptteil der Zinsaufwendungen aus.

23. Steuern vom Ertrag
Die Steuern vom Ertrag betreffen im Wesentlichen
die Rückstellung für die erwartete Gewerbesteuer
des Geschäftsjahres.
20

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

24. Sonstige Steuern
Unter sonstige Steuern werden die Aufwendungen der Gesellschaft für Kraftfahrzeugsteuer und
erwartete Ergebnisse der Umsatzsteuerbetriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2011 ausgewiesen.

Sonstige Angaben
25. Periodenfremde Aufwendungen und

­Erträge
Das Jahresergebnis 2011 enthält periodenfremde
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
und Wertberichtigungen sowie der Vereinnahmung verjährter Verbindlichkeiten in Höhe von 4,6
Mio. €. Dem stehen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt 2,6 Mio. € gegenüber.

g
­ egenläufige Einkaufsgeschäfte gegenüber.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes
(31. Dezember 2011) erfolgte durch die Markingto-market-Bewertung. Aufgrund der Tatsache,
dass es sich um geschlossene Positionen handelt
und auch keine Verluste entstanden sind, besteht
zum 31. Dezember 2011 kein Rückstellungsbedarf.
Zum Bilanzstichtag waren die Währungstermingeschäfte wie in Tabelle 18 abgeschlossen.

28. Honorar des Abschlussprüfers
Für die erbrachten Dienstleistungen des Ab­
schluss­ rüfers Ernst  Young GmbH Wirtschaftsp
prüfungsgesellschaft, Köln, wurden im Jahr 2011
folgende Honorare aufwandswirksam verbucht:

26. Mitarbeiter
Die Belegschaft der CC oHG hat im Geschäftsjahr
2011 wachstumsbedingt weiter zugenommen;
die Mitarbeiterzahl der Gesellschaft lag im Jahresdurchschnitt bei 4.367 (i. Vj. 4.056) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (inklusive Auszubildende).

in T€	

2011	

2010

Abschlussprüfung	

184.640	180.000

Steuerberatung	

46.296	53.963

Sonstige Leistungen	

24.551	

Honorare (insgesamt)	

255.487	

13.010 	
246.973

(Tab. 17)

Mitarbeiter nach	

2011	

2010

Quartalsdurchschnitten
Service	

2.967	2.767

Vertrieb und Verwaltung	

1.271	

Auszubildende	
Mitarbeiter gesamt	

1.156

129	133
4.367	

Die sonstigen Leistungen umfassen im
­Wesentlichen MA-Beratungsleistungen.

4.056

(Tab. 16)

27. Derivative Finanzinstrumente
Die Gesellschaft sichert sich gegen Kursrisiken
beim Einkauf von Waren im US-$-Markt mittels
Währungstermingeschäften bei der Landesbank
Baden-Württemberg, Stuttgart, und bei der
­HypoVereinsbank, Düsseldorf, ab. Dabei stehen
den getätigten Sicherungsgeschäften immer

29. Gewinnverwendungsvorschlag 2011
Die Geschäftsführung der Computacenter AG 
Co. oHG, Kerpen, schlägt der Gesellschafter­­
versammlung vor, von dem Jahresüberschuss
für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von
22.297.249,29 € einen Betrag in Höhe von
9.000.000,00 € auszuschütten und den Rest­
betrag in Höhe von 13.297.249,29 € in die
­Rücklagen der Gesellschaft einzustellen.
21

					 Hauswährung 	 Beizulegender
Transaktionstyp	
Fälligkeit	 Währung	
Nennwert	Gesellschaft	
Zeitwert
Termingeschäft	

Q1/2012	 USD	2.000.000	

€	

Termingeschäfte mit Laufzeitoption	

Q1/2012	

USD	

32.300.000	

€	

Termingeschäfte mit Laufzeitoption	

Q2/2012	

USD	

27.000.000	

€	

					

€	

60.142
1.740.883
401.056
2.202.081

(Tab. 18)

30. Angaben zu den Mutterunternehmen
Die Computacenter AG  Co. oHG, Kerpen, wird
in den Konzernabschluss der Computacenter
Holding GmbH, München, einbezogen, die den
Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von
U
­ nternehmen aufstellt. Hinterlegungsort des Konzernabschlusses der Computacenter Holding
GmbH, München, ist das Handelsregister beim
Amtsgericht München (HRB 113 117).

Daneben wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Computacenter plc., Hatfield/­
Großbritannien, einbezogen, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen
aufstellt. Die CC oHG ist damit gemäß § 291 Abs.
2 HGB von der Erstellung eines eigenen Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes befreit.
22

An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1

31. Organe der Gesellschaft
Zur Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft sind die Gesellschafter Computacenter
­Aktiengesellschaft, Köln, und Computacenter
M
­ anagement GmbH, Köln, jeweils vertreten durch
ihre Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführer),
j
­eweils allein berechtigt und verpflichtet. Die
G
­ esellschafterin Computacenter Germany AG 
Co. oHG, München, ist gesellschaftsvertraglich
von der Geschäftsführung ausgeschlossen.
Das gezeichnete Kapital der Computacenter
Aktiengesellschaft, Köln, beträgt 51.129,19 €
(100.000 DM); es ist vollständig eingezahlt.
Dem Vorstand der Computacenter Aktien­
gesellschaft, Köln, gehören an:

Das gezeichnete Kapital der Computacenter
Management GmbH, Köln, beträgt 25.564,59 €
(50.000 DM); es ist vollständig eingezahlt.
Der Geschäftsführung der Computacenter
M
­ anagement GmbH, Köln, gehören an:
Ulrich Irnich, Kaufmann, Düren
Thomas Jescheck, Dipl.-Informatiker, Wachtberg
(ab 1. Februar 2012)
Die dem Vorstand und den Geschäftsführern im
Geschäftsjahr 2011 direkt von der CC oHG
g
­ ewährten Bezüge belaufen sich auf 2.237 T€
(i. Vj. 2.786 T€).

Dr. Karsten Freihube, Dipl.-Physiker, Wittenberg
Hans-Georg Freitag, Dipl.-Kaufmann, Pullach
Frank Kottmann, Kaufmann, Gütersloh
Reiner Louis, Kaufmann, Hamburg
Oliver Tuszik, Dipl.-Ingenieur, Bornheim
(Vorsitzender).

Kerpen, den 5. April 2012
Computacenter AG  Co. oHG
Vorstand und Geschäftsführung
23

Dr. Karsten Freihube
Computacenter AG, Köln

Hans-Georg Freitag
Computacenter AG, Köln

Frank Kottmann
Computacenter AG, Köln

Reiner Louis
Computacenter AG, Köln

Oliver Tuszik
Computacenter AG, Köln

Ulrich Irnich
Computacenter Management GmbH, Köln

Thomas Jescheck	
Computacenter Management GmbH, Köln
24

Lagebericht 2011

Computacenter
AG  Co. oHG, Kerpen
Lagebericht 2011
Konjunkturelles Umfeld und der
IT-Markt in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft 2011 – der Boom
setzte sich fort
Im Jahr 2011 setzte sich in Deutschland die positive konjunkturelle Entwicklung des Boomjahres
2010 fort und schwächte sich erst im vierten
Quartal etwas ab. Nach einem Plus von 3,7 %
2010 war das vergangene Jahr mit einem Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,0 %
ebenfalls ein sehr gutes für die deutsche Wirtschaft. Nach dem starken Konjunktureinbruch
von 5,1 % im Jahr 2009 wurde damit das Vor­
krisenniveau deutlich überschritten.
Diese Entwicklung hatte auch deutlich positive
Impulse für den deutschen Arbeitsmarkt, der sich
im Jahresverlauf 2011 noch weiter verbesserte.
Im vergangenen Jahr erreichten Arbeitslosigkeit
und Unterbeschäftigung den jeweils niedrigsten
Stand seit 1991 und die Erwerbstätigkeit den
höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das
wirkte sich auch positiv auf den privaten Konsum
aus. Die deutschen Verbraucher konsumierten
laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) trotz Euro-Schul-

denkrise wie „seit zehn Jahren“ nicht mehr. Damit
war der private Verbrauch gemeinsam mit Inves­
titionen in Ausrüstung sowie Bauten und dem
A
­ ußenhandel der Motor der Konjunktur. Die
­Exporte legten nach dem zweistelligen Wachstum
2010 im vergangenen Jahr nochmals preisbereinigt um 8,2 % (nominal plus 11,1 %) zu.
Im vierten Quartal flachte die konjunkturelle
Entwicklung aber leicht ab und die schwächelnde
Weltkonjunktur stoppte den rasanten Aufschwung. Entsprechend schrumpfte das BIP
preis-, saison- und kalenderbereinigt im vierten
Quartal um 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal,
lag aber preisbereinigt um 1,5 % höher als im
vierten Quartal 2010. Damit hat sich das BIPWachstum zum Jahresende 2011 zwar etwas
a
­ bgeschwächt, die Wirtschaftsleistung lag aber
auch im zweiten Jahr nach der Finanzkrise in allen
Quartalen deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Es entspricht dem normalen Verlaufsmuster
des Konjunkturzyklus, dass sich nach einem kräftigen Aufschwung die konjunkturelle Dynamik verlangsamt. Ein Abkühlen der deutschen Wirtschaft
im vierten Quartal ist daher kein Grund zur
­Besorgnis.
25

Konjunktureller Boom lässt IT-Investitionen
wachsen
Im Sog des konjunkturellen Booms zogen 2011
auch die IT-Investitionen spürbar an. Auch wenn
die IT-Budgets nicht den Status der Vorkrisenjahre
erreichten, waren Unternehmen wieder deutlich
eher bereit, in Informationstechnologie zu investieren. Gefördert wurde das durch die Notwendigkeit, die Unternehmenshardware zu aktualisieren,
nachdem die turnusmäßige Erneuerung in der
F
­ inanzkrise nach hinten geschoben wurde. Ein
zentrales Thema im Hardware-Bereich waren
2011 die Tablet-Computer und insbesondere das
Apple iPad. Während sich Unternehmen 2010
eher theoretisch mit der Integration dieser Geräte
beschäftigten, stiegen die Zahl der Projekte und
die Gerätebestellungen im vergangenen Jahr
deutlich an.
Des Weiteren investierten Unternehmen auch
2011 in Technologien und Services, die ihre Flexibilität erhöhen und Kosten reduzieren – eine absolute Notwendigkeit, da nach den Analysten von
IDC die Kosten für den IT-Betrieb meist viel zu
hoch sind. Bis zu 80 % der finanziellen und personellen Ressourcen würden für den alltäglichen

IT-Betrieb aufgewendet. Entsprechend setzten
2011 wieder viele Unternehmen auf Outsourcing
wie das Auslagern des Helpdesks oder ManagedWorkplace-Dienstleistungen.
Zudem fokussierten IT-Abteilungen 2011
w
­ ieder stärker auf Mehrwertprojekte, die das
G
­ eschäft unterstützen und Unternehmen flexibler
machen. Zu diesen gehörten auch Cloud-Aktivitäten, um zukünftig verstärkt Dienste aus der Wolke
anbieten oder nutzen zu können.

Geschäftsverlauf und Lage
Ertragslage
2011 – gute strategische Aufstellung trifft
freundlichen IT-Absatzmarkt
Dank der guten vertrieblichen und strategischen
Aufstellung der Computacenter AG  Co. oHG
(im Folgenden „CC oHG“ oder „Gesellschaft“) im
deutschen Markt und ihrem überzeugenden Leistungsportfolio entwickelte sich die Gesellschaft
insbesondere beim Wachstum sehr erfreulich,
wenn sie auch in ihrer Ertragskraft leicht hinter
den Erwartungen zurückblieb. Infrastruktur-Investitionen und Service-Qualitätsprobleme belasteten
das Ergebnis.
26

Lagebericht 2011

Im Jahresvergleich stiegen die Umsatzerlöse
zwar deutlich an, das operative Ergebnis vor
F
­ inanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) verharrte jedoch mit 24,3 Mio. € auf Vorjahresniveau
(24,7 Mio. €, bereinigt) und damit prozentual
i
­nnerhalb der Schwankungsbreiten der Vorjahre.
Ertragslage (in Mio. €)	

2011	

2010

Umsatzerlöse (gesamt)	

1.407	

1.187

Umsatzerlöse (Service)	

448	

408

EBIT	

24,3	24,7

EBIT %	

1,7 %	

2,1 %

(Tab. 19)

Umsatzentwicklung
Die Umsatzerlöse erreichten im Geschäftsjahr
2011 mit 1.407 Mio. € einen neuen Höchststand.
Angetrieben durch die gute IT-Konjunktur in
Deutschland und dank der guten Aufstellung der
Gesellschaft in ihrem Kunden- und Leistungsportfolio übertrafen sie das Vorjahr um 220 Mio. €
(+18 %) rein aus organischem Wachstum.
Über die Quartale des Geschäftsjahres hinweg
ergab sich ein stetiges Umsatzwachstum gegenüber den Vorjahresquartalen. Während im 1.
Quartal 2011 333 Mio. € erzielt wurden, steigerte
sich der Umsatz im 4. Quartal durch ein gutes
Jahresendgeschäft auf 396 Mio. €. Damit übertraf
die Gesellschaft den guten Vorjahresumsatz (366
Mio. €).
Das Wachstum ergab sich in 2011 über die
ganze Breite des Portfolios der Gesellschaft. Sowohl das Produkt- als auch das Servicegeschäft
zeigten sich sehr robust und mit hohen Wachstumsraten. Insbesondere das Servicegeschäft
profitierte zum Ende des Geschäftsjahres von
g
­ ewonnenen Managed-Service-Verträgen und
i
­hren Implementierungsprojekten. Die meisten
d
­ ieser Verträge entfalten erst 2012 ihre volle

­Umsatzwirkung.
Branchenbezogen ergaben sich im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der insgesamt guten Wirtschaftslage keine großen Unterschiede in den
Kundengruppen. In allen Wirtschaftszweigen
herrschte rege Nachfrage nach Produkt- wie
Dienstleistungsangeboten. Insbesondere in den
Branchen Automotive und Versicherungen sowie
bei den öffentlichen Auftraggebern gab es positive
Wachstumsbeiträge.
Aufgrund des weiterhin überproportionalen
Produktumsatzwachstums im Jahr 2011 (23,2 %)
sank der Anteil des Serviceumsatzes am Gesamtumsatz von 34,4 % auf 31,8 % weiter ab. Unabhängig vom mehr technischen Rückgang des
Servicemix verzeichnete aber auch das Servicegeschäft mit einem Wachstum von 9,8 % eine
sehr gute Wachstumsrate.

Ertrags- und Kostenentwicklung
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit
e
­ inem Anstieg von 19,0 Mio. € (+36,5 %) deutlich
über dem Vorjahr und erreichten im Geschäftsjahr
71,3 Mio. €. Wesentlicher Treiber waren die
d
­ eutlich angestiegenen Einnahmen aus Herstellervergütungen (zum Beispiel Boni oder Werbekostenzuschüsse), die dank des guten Produktumsatzes über Plan und Vorjahr lagen. Daneben sind
– wie bereits im Vorjahr – Erträge aus der Weiterbelastung von deutschen Projektkosten für die
Entwicklung des neuen gruppenweit eingesetzten
ERP-Systems (SAP) enthalten. Die Kosten dieser
Entwicklung werden seitens der Gesellschaft an
die Computacenter plc. belastet und auf dieser
Ebene für spätere Verrechnungen gesammelt. ­
Die deutsche Gruppe hat Anfang Februar 2011
erfolgreich als erstes Land der Gruppe auf das
neue ERP-System migriert.
Der überproportionale Anstieg des Materialauf-
27

wands um 20 % bei einem Umsatzwachstum von
18 % reflektiert das starke Wachstum im Produktgeschäft, welches niedrigere Margen hervorbringt
als das Servicegeschäft und damit zu einem stärkeren Anstieg des Materialaufwandes führt.
Der Personalaufwand hat im Geschäftsjahr um
21,9 Mio. € (+9 %) zugelegt. Dieser beruht im
Wesentlichen auf einem deutlichen Zuwachs bei
der Belegschaft, die im Jahresdurchschnitt um
311 Mitarbeiter angestiegen ist. Fluktuations­
bedingten Abgängen standen dabei Neueinstellungen für den weiteren Ausbau des ManagedServices-Geschäftes und eine darauf ausgerich­
tete vertriebliche Aufstellung gegenüber. Darüber
hinaus haben eine Gehaltsrunde und Personalentwicklungsmaßnahmen speziell im Vertrieb und im
Bereich der High-Skill-Servicemitarbeiter zu einem
weiteren Anstieg des Personalaufwands geführt.
Dank des Umsatzzuwachses ist die Personalaufwandsquote 2011 insgesamt auf 18,7 % (i. Vj.
20,3 %) deutlich gesunken.
Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 7,7 Mio. € und zeigten mit einem Zuwachs
um 1,4 Mio. € (+22 %) eine deutliche Steigerung.
Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf einem
e
­ rhöhten Investitionsvolumen bei der Betriebsund Geschäftsausstattung und hier insbesondere
bei den IT-Geräten in Finanzierungsleasing, das
Endkunden zur Verfügung gestellt wird (+1,8 Mio.
€). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände waren hingegen rückläufig
b
­ edingt durch den Einmaleffekt einer Sonderabschreibung im Vorjahr (-0,7 Mio. €). Die Abschreibungsquote liegt unverändert bei 0,5 %
(i. Vj. 0,5 %).
Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich mit 31,9 Mio. € (+40 %) ebenfalls
ein deutlicher Zuwachs. Er basiert im Wesent­
lichen auf der erhöhten Geschäftstätigkeit und

zieht sich durch sämtliche Aufwandsposten wie
zum Beispiel Gebäudeaufwendungen, Trainings-,
Reise-, Marketing- und Repräsentationskosten.
Des Weiteren sind hier erstmals über Umlagen
Abschreibungen auf die Nutzung des neuen ERPSystems in Höhe von 2,75 Mio. € enthalten.

Ergebnisentwicklung
Das EBIT der Gesellschaft (Ergebnis vor Finanz­
ergebnis und Ertragsteuern) verharrte mit 24,3
Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (24,7 Mio. €,
bereinigt um den Verschmelzungsverlust von
b
­ ecom). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 1,7 %
(i. Vj. 2,1 %) und blieb damit innerhalb der
Schwankungsbreiten der Vorjahre.
Das Finanzergebnis der Gesellschaft verschlechterte sich um -0,5 Mio. € auf -0,8 Mio. €.
Wesentliche Ursache hierfür waren die gestiegenen Zinsen auf IT-Finanzierungsleasing-Verträge
(-0,3 Mio. €), höherer Zinsaufwand auf CashpoolGuthaben anderer Gesellschaften der deutschen
CC-Gruppe (-0,1 Mio. €) sowie erwartete Zinsaufwendungen aus dem Ergebnis der Betriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2008.
Bedingt durch das gute Vorsteuerergebnis
der Gesellschaft und auslaufende steuerliche
­Abschreibungen erhöhte sich der Ertragssteueraufwand von 1,1 Mio. € im Vorjahr auf 1,2 Mio. €
in 2011. Die Ertragssteueraufwandsquote ist im
Geschäftsjahr zwar leicht gestiegen, lag aber aufgrund steuerlicher Abschreibungen und Verlustvorträge mit 5,2 % (i. Vj. vor Verschmelzungsverlust 4,6 %) weiterhin auf niedrigem Niveau.
Mit einem Jahresüberschuss von 22,3 Mio. €
(i. Vj. 13,0 Mio. €) erreichte die CC oHG im
G
­ eschäftsjahr 2011 den besten Jahresüberschuss seit Bestehen der Gesellschaft.
28

Lagebericht 2011

Nachtragsbericht
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 5. Mai 2011 hat
die Gesellschaft sämtliche Anteile an der HSD
Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin,
erworben. Die HSD ist ein Systemhaus, das sich
auf den Hersteller Apple fokussiert hat, und
b
­ etreibt Handelswaren- und Servicegeschäft mit
Geschäftskunden. Mit Verschmelzungsvertrag
vom 29. März 2012 und wirtschaftlicher Wirkung
zum 1. Januar 2012 hat die CC oHG den Erwerb
des Vermögens der HSD im Wege der Gesamtrechtsnachfolge durch Verschmelzung beschlossen.
Weitere Ereignisse von besonderer Bedeutung
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft sind nach dem Abschlussstichtag
zum 31. Dezember 2011 nicht eingetreten.

Entwicklung der Geschäftsbereiche
Produktgeschäft wächst weiter überpropor­
tional – Workplace und ­ etworking als
N
Haupttreiber
Nach einem bereits deutlichen Wachstum im Jahr
2010 konnte die Gesellschaft auch in 2011 eine
sehr erfreuliche Umsatzentwicklung im Produktgeschäft erzielen und wuchs weiter überdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren.
Umsatzerlöse* (in Mio. €)	
Produkt	

2011	

2010

962	780

* vor Erlösschmälerungen
(Tab. 20)

Mit Produkt-Umsatzerlösen in Höhe von 962 Mio.
€ (i. Vj. 780 Mio. €) und einem Wachstum von
+23,2 % (+181 Mio. €) übertraf die Gesellschaft
sämtliche Erwartungen. Der Zuwachs ergab sich
dabei rein aus organischem Wachstum und zeigte
über das Geschäftsjahr einen stetigen Anstieg

g
­ egenüber den Vorjahreszeiträumen. Im 4. Quartal ergab sich mit einem Umsatz von 274 Mio. €
ein deutlich besseres Jahresendgeschäft als 2010
(257 Mio. €).
Im vergangenen Jahr wuchs das WorkplaceProduktgeschäft um mehr als 30 % gegenüber
2010, erfreulicherweise bei gleichzeitig leicht
a
­ ngestiegenen Produktmargen. Durch die Übernahme der HSD Consult GmbH, dem führenden
Systemhaus für Apple-Integration, wurde eine im
Markt einzigartige Expertise zur Integration von
Apple-Produkten in heterogene IT-Landschaften
geschaffen. Hierdurch konnte auch von der CC
oHG ein deutlicher Anstieg des Apple-Produkt­
geschäftes – insbesondere im vierten Quartal –
verbucht werden. Neben dem Trendthema Mobility führten großvolumige Bestellungen zur Neuausstattung der klassischen Arbeitsplatzumgebung
zu einem Wachstum von 55 % mit HP-Produkten;
Arbeitsplatz-Lösungen von Lenovo verzeichneten
mit zusätzlichen 40 % ebenfalls einen starken
­Anstieg.
Im Datacenter-Produktgeschäft konnte die CC
oHG an die positive Entwicklung von 2010 anknüpfen und auch in 2011 ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren. Dies galt für alle Bereiche: Server, Storage und Software. Besonders
stark war das Wachstum im Bereich Datacenter
Software mit +31 %. Hervorzuheben ist außerdem
eine deutliche Umsatzsteigerung mit Private
Cloud ­Solutions der Hersteller Cisco, NetApp,
EMC und VMware. Die Produktmargen konnten
sich im ­Datacenter-Geschäft 2011 leicht ver­
bessern.
Im Netzwerk-Produktgeschäft konnte der
p
­ ositive Trend mit einem Umsatzwachstum von
über 30 % im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut werden. Stärkster Partner mit dem größten Wachstum war hierbei wieder Cisco. Aber
29

auch mit anderen marktrelevanten Partnern wie
Brocade und HP wurde das Geschäft signifikant
ausgebaut. Stärkste Volume-Treiber waren Produkte und Lösungen im Bereich Routing und
Switching. Das stärkste prozentuale Wachstum
mit fast 60 % wurde im letzten Jahr jedoch im
­Bereich „Unified Collaboration  Communications“ erreicht. Immer mehr Kunden setzen auf
­IP-basierte Lösungen, um die Kommunikation
und die Zusammenarbeit in den Unternehmen
zu verbessern. Das Videogeschäft inklusive Telepresence-Lösungen entwickelte sich hier besonders positiv. Die Margen im Netzwerk-Produkt­
geschäft waren im Vergleich zum Vorjahr leicht
rückläufig.
Im Security-Geschäft ist CC oHG weiter auf
Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr hat die
Gesellschaft in diesem Marktsegment fast 58 Mio.
€ Produktumsatz erwirtschaftet, womit wir gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von ca. 6 % realisieren konnten. Aufgrund der engen Abstimmung
mit den Herstellern Cisco, CheckPoint und F5 hat
die CC oHG das Geschäft mit diesen Partnern
sehr erfolgreich ausbauen können. Durch Anforderungen unserer Kunden hinsichtlich Bring Your
Own Device, Compliance, Cloud und Virtualisierung wird das Geschäftsfeld in den nächsten Jahren zunehmend auf die Business Lines Workplace
und ­Datacenter ausgeweitet.
Trotz des extrem guten Wachstums im Workplace-Geschäft konnte die Gesellschaft ihren
­Anteil an Enterpriseprodukten (Server, Storage,
Netzwerk, Security und Unified Communications)
am Gesamtproduktumsatz mit ca. 67 % (i. Vj.
68 %) weitestgehend konstant halten (Abb. 1).
Die strategische Ausrichtung der CC oHG hat
sich damit auch in Zeiten starken Umsatzwachstums nicht verändert. Das angebotene Produktportfolio vom Endgerät über das Netzwerk bis hin

zu den Rechenzentren kombiniert mit der hohen
Securitykompetenz ermöglicht eine optimale und
ganzheitliche Beratung unserer Kunden. Damit
s
­ ichert es die Profitabilitäts- und Wachstumsaussichten der Gesellschaft für die Zukunft.
Entwicklung Umsatzanteile
100%

41%

40%

41%

32%

33%

59%

60%

59%

68%

67%

2007

2008

2009

2010

2011

75%

50%

25%

0%

n Enterprise

n Personal Systems

Abb. 1: Umsatzanteile im Produktportfolio (in %)

Die erzielten Margen im Produktgeschäft konnten
über alle Produktgruppen hinweg und unter
E
­ inbezug von Herstellerbonusprogrammen im
Geschäftsjahr weiter leicht gesteigert werden.
Während sich die Vertriebsmargen in Summe
n
­ ahezu konstant zeigten, konnten über die hohen
Wachstumszahlen die Erträge aus Hersteller­
bonusprogrammen weiter gesteigert werden.

Hersteller-Awards und -Zertifizierungen
d
­ okumentieren herausragende Stellung im
Markt
Auch 2011 wurde Computacenter Deutschland
seiner Rolle als wichtigster Partner aller markt­
relevanten Hersteller gerecht. Entsprechend
e
­ rhielt der IT-Dienstleister zahlreiche Auszeich­
nungen und Zertifizierungen. So verlieh NetApp
Computacenter den „NetApp Channel Award“,
30

Lagebericht 2011

den „NetApp Reseller of the Year EMEA“ Award
und den „NetApp Insight Award 2011“ in der
­Kategorie „Exzellenz im Kundenerfolg“. Mit den
Ehrungen wurden das besondere Engagement,
die Kompetenz und die Leistung als Reseller
h
­ onoriert sowie das herausragende Know-how im
Bereich der FlexPod-Datacenter-Lösung betont.
Außerdem erhielt Computacenter im Rahmen des
Cisco Partner Summit 2011 zum zweiten Mal die
Auszeichnung „Cisco Enterprise Partner of the
Year – DACH“. Mit diesem Award würdigt Cisco
die Vertriebs- und Serviceleistungen des
­IT-Dienstleisters insbesondere im Großkunden­
umfeld. Und nicht zuletzt ehrte „Big Blue“ Computacenter mit dem „IBM BestSeller Award“ in der
­Kategorie „POWER Partner 2010“ und mit der
i
­nternationalen Auszeichnung „IBM Centre of
Technical Excellence with distinction“.
Neben diversen Awards erhielt Computacenter
auch verschiedene Zertifizierungen und Spezia­
lisierungen. Beispielsweise bekam der IT-Dienstleister als erstes und bis dahin einziges Unternehmen die Zertifizierung als „Apple Authorized System Integrator (AASI)“ in Deutschland, Frankreich
und UK. Mit der Auszeichnung in den drei Ländern, die zu den wichtigsten Märkten in Europa
zählen, honorierte der Hersteller das umfassende
Apple-Know-how. Des Weiteren erhielt Computacenter als erster Cisco-Partner in Deutschland die
„Managed Services Master-Zertifizierung“ für
­Cisco Powered Private Cloud Services. Cisco
würdigt damit Investitionen in ITIL®-basierte
P
­ rozesse, Aktivitäten und Werkzeuge, die Voraussetzung für die Erbringung hochwertiger Cloud
und Managed Services sind.

Servicegeschäft stark gewachsen –
M
­ anaged-Services-Geschäft als Treiber
Das Geschäftsjahr 2011 zeigte auch im Service-

geschäft ein starkes Umsatzwachstum und übertraf auch hier die Erwartungen deutlich.
Umsatzerlöse* (in Mio. €)	
Service	

2011	

2010

448	408

* vor Erlösschmälerungen
(Tab. 21)

Mit Serviceumsätzen in Höhe von 448 Mio. €
(i. Vj. 408 Mio. €) und einem Wachstum von
9,8 % (+40 Mio. €) konnte die Gesellschaft die
­Erwartungen deutlich übertreffen. Auch im Service
zeigte sich ein Wachstum über das gesamte
P
­ ortfolio hinweg. Während die Umsätze im Workplace- und Networking-Umfeld zweistellige
Wachstumsraten aufwiesen, zeigten sich im
­Datacenter-Umfeld nur geringe Zuwächse. Auf
Quartalsbasis stiegen die Serviceumsätze stetig
an und erreichten dank einiger Transition-ProjektAbrechnungen mit 122 Mio. € im 4. Quartal einen
neuen Höchststand.
Im Professional-Services-Umfeld ergab sich
ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr.
Die CC oHG verzeichnete eine zunehmende
Nachfrage nach Beratungs- und Integrationsleistungen rund um die Themen Managed Workplace
und Cloud Computing. In diesen Bereichen
s
­ uchen Kunden einen Berater mit Expertise in
verschiedenen Technologiefeldern (Server, Storage, Virtualisierung, Management, Netzwerk,
­Security etc.), der hinsichtlich der Lösungen verschiedener Hersteller (HP Converged Infrastructure, IBM Dynamic Infrastructure, Vblock von
EMC/Cisco/VMware, Flexpod von NetApp/Cisco/
VMware) beraten und diese integrieren kann.
Auch Cloud Solutions unterstützt die CC oHG mit
ihrem Reifegradmodell, einem eigenentwickelten
Beratungsansatz für den individuellen Weg in die
Cloud. Die Auslastung der Consultants im Pro-
31

jektgeschäft erreichte Spitzenwerte. Offene Stellen konnten trotz intensiver Recruiting-Bemühungen nicht immer schnell genug besetzt werden.
Zudem entwickelte sich der Auftragsbestand
a
­ ufgrund der starken Kundennachfrage positiv.
Auch im Managed-Services- und Outsourcing­
umfeld stiegen die Umsätze 2011 stetig an. Die
Kundennachfrage traf hier auf ein seitens der
G
­ esellschaft weiter ausgebautes Leistungsangebot. Insbesondere die Bereiche Managed Workplace und Service Desk verzeichneten eine deutlich gestiegene Nachfrage. Dabei stand das erste
Halbjahr 2011 im Zeichen verstärkter Vertriebsund Presales-Aktivitäten, welche dann im zweiten
Halbjahr zu erfolgreichen Geschäftsabschlüssen
mit großen Transition- und Transformation-Projekten führten. Die Auslastung der betroffenen Serviceteams war hoch.
In Anbetracht der guten Nachfrage wurde im
Geschäftsjahr 2011 weiter in den Ausbau des
Managed-Services- und Outsourcingportfolios
i
­nvestiert. Dazu gehören insbesondere der Aufbau
eines Managed-Services-Factory-Konzepts in der
Gesellschaft, das einer weiteren Standardisierung
und Effizienzsteigerung in der Erbringung von
Standard-Service-Leistungen wie User Help
Desk, Remote Services oder „Break-and-Fix“Dienstleistungen Vorschub geben soll. In diese
Factory wurden auch die im Geschäftsjahr übernommenen Managed-Service-Leistungen des
Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ der
Schwestergesellschaft Computacenter Managed
Services GmbH integriert.
Dem Kundenwunsch nach kurzfristiger Kostensenkung und Flexibilisierung kombiniert mit der
Einhaltung interner Servicelevels kann so optimal
entsprochen werden. Die Strategie, IT-Infrastrukturen und endkundenfokussierte, messbare Endto-End-Services (wie Managed Workplace, Mana-

ged Mailbox, Storage on Demand oder Managed
Voice) betreiben zu können, trifft nicht nur den
derzeitigen Markttrend, sondern verspricht auch
gute Wachstumsraten in der Zukunft. Und dies
wird im IT-Markt wahrgenommen. Bei den Managed-Workplace-Dienstleistungen gehört Computacenter laut der Experton-Group zu den Top3-Dienstleistern in Deutschland und hat nach
M
­ einung der Analysten das attraktivste Angebot
im Markt.
Durch Vertragsverlängerungen und -neuabschlüsse mit Kunden konnte die Gesellschaft
2011 weiter an der Qualität und Nachhaltigkeit
i
­hrer Servicevertragsstrukturen arbeiten. Dadurch
ist es gelungen, den annualisierten Auftragswert
der CC oHG an langfristigen Beauftragungen mit
einer Laufzeit von mehr als einem Jahr (Contract
Base) um weitere 10,7 % zu steigern (Abb. 2);
er betrug zum Jahresende 308 Mio. € (i. Vj.
278 Mio. €).
Entwicklung Contract Base

222

236

255

278

308

2007

2008

2009

2010

2011

Abb. 2: Annualisierter Auftragswert langfristiger Serviceverträge
(Contract Base) in Mio. €

Auf der Margenseite blieb das Servicegeschäft
der Gesellschaft unter Druck. Zum einen ergab
sich dies aus einem sehr wettbewerbsintensiven
32

Lagebericht 2011

Marktumfeld. Dies betraf unter anderem große
Managed-Services-Verträge, die nur mit aggres­
siven Preisen zu gewinnen waren. Zum anderen
reduzierten unerwartete Verzögerungen und
e
­ rwartete Anlaufverluste bei den gewonnenen
Verträgen die Ertragskraft im Service zusätzlich.
Trotz intensiver Aktivitäten zur Effizienzsteigerung
in den Erbringungsprozessen und bei Angebotsund Preisverhandlungen mussten die Servicemargen in Summe so einen Rückgang verkraften.
Nachteilig wirkte sich auch aus, dass qualifiziertes
IT-Fachpersonal im deutschen Markt zur Abdeckung des starken Wachstums der CC oHG im
Geschäftsjahr 2011 nur schwer zu rekrutieren
war. Trotz verstärkter Anstrengungen konnten
längst nicht alle offenen Stellen in der Gesellschaft
schnell genug besetzt werden.

Managed-Services-Factory-Erbringungs­
modell implementiert und weiterentwickelt
Wie schon in den Vorjahren basierte das
­Serviceerbringungsmodell der CC oHG auf der
optimalen Kombination von erprobten, effizienten
Computacenter-Standards und auf den speziell
auf Kundenanforderungen angepassten Leistungsmodulen. Die Erbringung erfolgte dabei teils
durch zentrale Erbringungseinheiten in Deutschland und Europa und teils durch die bundesweit in
den Geschäftsstellen der Gesellschaft oder beim
Kunden vor Ort ansässigen Computacenter-Ser­
vicemitarbeiter. Die Möglichkeit, die verschiedenen Erbringungsmodelle zu kombinieren, stellt
s
­ icher, individuell auf Kundenanforderungen einzugehen und flexible und kosteneffiziente Lösungen zu verwirklichen.
Im Geschäftsjahr wurde der Aufbau einer
z
­ entralen Erbringungseinheit (Managed Service
Factory) vorangetrieben und organisatorisch
a
­ bgeschlossen. Dazu gehörten auch der inner-

jährliche Kauf und die Integration des Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ des Schwesterunternehmens Computacenter Managed Ser­ ices
v
GmbH sowie die klarere Trennung von ­ ertriebsV
und Serviceerbringungsverantwortung. Die neue
Struktur erlaubt es in besserer Weise als zuvor,
die Entwicklung von Standards und die
­Industrialisierung der Leistungserbringung zu
­betreiben.
Als Leistungsplattform des Unternehmens in
Deutschland dient weiterhin das zentrale Logistikund Distributionszentrum in Kerpen, von dem aus
der gesamte Supply-Chain- und MaintenanceProzess gesteuert wird. Ebenso werden hier die
zertifizierten Recycling-, Entsorgungs- und Wiederverwertungsleistungen erbracht.
Über Partnerunternehmen werden weitere
Leistungsbausteine im Rahmen von ManagedServices-Angeboten zugekauft, sofern dies wirtschaftlich und/oder technisch geboten ist. Dazu
gehört auch die Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Computacenter Managed Services
GmbH, Köln, welches der CC oHG im Wesent­
lichen Service-Desk-Leistungen zur Verfügung
stellt.
Die Fähigkeit der Computacenter-Gruppe, mit
ihrem internationalen Partnernetzwerk auch eine
europäische und weltweite Flächendeckung und
Erbringung sicherzustellen, stand weiter im Fokus.
­
Die Vernetzung der Strukturen wurde verstärkt
und die Qualitätssicherung weiter vorangetrieben.
Zielsetzung bleibt es, dem steigenden Bedarf der
Kunden nach weltweiter IT-Unterstützung und
-Dienstleistungen nachzukommen. Diese Leistungen werden nicht nur von großen internationalen
Konzernen, sondern auch vom weltweit agierenden deutschen Mittelstand eingefordert.
Durch die lokal an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtete vertriebs- und serviceseitige
33

Aufstellung ist es der Gesellschaft möglich, sowohl Neukunden als auch bestehende Geschäftspartner in angepasster Weise zu betreuen und
das gesamte IT-Leistungs- und -Lösungsportfolio
anzubieten, erfolgreich zu implementieren sowie
zu betreiben.

Vermögenslage
Die Bilanzsumme der CC oHG beläuft sich zum
31. Dezember 2011 auf 499 Mio. € und liegt
d
­ amit deutlich über dem Vorjahreswert von 372
Mio. € (+34 %). Haupttreiber dieses Anstiegs
w
­ aren das höhere Umlaufvermögen und die Verbindlichkeiten, in denen sich das starke Umsatzwachstum des Geschäftsjahres abbildet.
Bilanzkennzahlen (in Mio. €)	

2011	

Bilanzsumme	

498,7	372,4

2010

Eigenkapital	

112,0	96,7

Eigenkapitalquote (%)	

22 %	

26 %

(Tab. 22)

Der Anstieg auf der Aktivseite um +126 Mio. €
betrifft im Wesentlichen das Umlaufvermögen
(+113 Mio. €) und in geringerem Maße das Anlagevermögen.
Beim Umlaufvermögen ergab sich das
W
­ achstum hauptsächlich aus einem Anstieg der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(+55 Mio. €) sowie der Handelswarenvorräte
(+16 Mio. €), alles Posten, in denen sich das
e
­ rhöhte Geschäftsvolumen ausdrückt. Daneben
führte auch der gute Cashflow des Geschäftsjahres zu einer deutlichen Erhöhung der liquiden Mittel auf 91 Mio. € zum Bilanzstichtag (+40 Mio. €).
Auch im Anlagevermögen ergab sich in 2011
ein deutlicher Anstieg (+72 %), wenn er auch in
Euro mit +13,4 Mio. € auf 32,0 Mio. € im Verhältnis zum Umlaufvermögen klein ausfiel. Investitio-

nen in Gesamthöhe von 21,1 Mio. € standen
­Abschreibungen und Abgänge in Höhe von 7,7
Mio. € gegenüber. Wesentliche Zugänge neben
der allgemeinen Betriebs- und Geschäftsausstattung ergaben sich aus einem erworbenen
G
­ eschäfts- und Firmenwert (Shared-Service-­
Factory; +0,5 Mio. €), der geschäftsbedingten
Z
­ unahme der IT-Geräte im Finanzierungsleasing
(+8,6 Mio. €) sowie dem Erwerb sämtlicher
­Anteile an der HSD Consult (+5,4 Mio. €).
Auf der Passivseite stehen einem deutlichen
Anstieg der Verbindlichkeiten geringere Erhöhungen bei den Rückstellungen und dem Eigenkapital
gegenüber.
In den Verbindlichkeiten trieb das höhere
G
­ eschäftsvolumen sowohl die Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten als auch die sonstigen
Rückstellungen nach oben. Der Anstieg in den
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beruht im Wesentlichen auf erhöhter
Geldanlage der deutschen Computacenter-­
Gesellschaften im Cashpool der CC oHG. Der Zuwachs bei den Rückstellungen war insbesondere
dem ­Anstieg der Rückstellungen für ausstehende
­Eingangsrechnungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zuzuschreiben.
Das Eigenkapital der Gesellschaft stieg trotz
Gesellschafter-Entnahmen aus den Rücklagen in
Höhe von insgesamt 7,0 Mio. € dank des positiven Jahresergebnisses um 16 % auf 112,0 Mio. €
(i. Vj. 96,7 Mio. €) an. Durch den Anstieg der
­Bilanzsumme zum Stichtag um 34 % ergab sich
eine reduzierte Eigenkapitalquote von 22,5 %
nach 26,0 % im Vorjahr.

Finanzlage
Die CC oHG verfolgt als Ziel ihres Finanzmanagements, eine weitestgehend eigenständige Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit sicherzustellen
34 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1

und eine ausreichende Liquidität für Wachstum
und Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen.
Die Finanzpolitik der Gesellschaft ist konservativ
ausgelegt und soll Risiken für den Geschäftsbetrieb vermeiden helfen. Dies gilt insbesondere für
Devisengeschäfte, die zur Absicherung von Währungskursrisiken in Liefer- und Leistungsgeschäften eingesetzt werden. Die diesbezüglichen Risikomanagementziele und das Risikomanagementsystem sind im Anhang erläutert.
Durch die verbesserten Jahresergebnisse der
letzten Jahre und den sich daraus ergebenden
guten Cashflow ist es der Gesellschaft gelungen,
die Finanzierung verstärkt auf eigene liquide Mittel
bzw. Cashpool-Finanzierungen innerhalb der
deutschen CC-Gruppe umzustellen. Zur Absicherung von Liquiditätsschwankungen und -bedarfen
hat die CC oHG Kreditlinien für Kontokorrent-,
Aval- und Devisensicherungskredite in ausreichendem Umfang mit einigen Kreditinstituten
­vereinbart.
Finanzierungsmöglichkeiten aus Forderungsverkäufen (True Sales) wurden im Geschäftsjahr
nur in geringfügigem Umfang genutzt. Auf der
Einkaufsseite profitierte die Gesellschaft – wie
schon im Vorjahr – von dem Vertriebsprogramm
eines Herstellers, der seinen Partnern für einen
Cashflow (in Mio. €)	

beschränkten Zeitraum Zahlungszielverlängerungen einräumte. Zur Refinanzierung von aktiviertem
Anlagevermögen, das bei und für Kunden im
­Einsatz ist, wurden Finanzierungsleasingverträge
eingegangen; die Verbindlichkeiten belaufen sich
zum 31. Dezember 2011 auf 10,4 Mio. € (i. Vj.
3,7 Mio. €).
Zum Stichtag verfügte die CC oHG über
F
­ inanzmittel in Höhe von 91,1 Mio. €. Diesen
s
­ tehen Netto-Cashpool-Verbindlichkeiten von
26,3 Mio. € gegenüber.
Die Liquiditätsrechnung (Kapitalflussrechnung)
stellt sich im Einzelnen wie in Tabelle 22 dar.
Der Cashflow der Gesellschaft hat sich weiter
positiv entwickelt und lag in 2011 bei 40,4 Mio. €
(i. Vj. 21,6 Mio. €). In der laufenden Geschäftstätigkeit haben sich der überproportionale Anstieg
der Verbindlichkeiten und Rückstellungen versus
den Vorräten und Forderungen sowie das erhöhte
Jahresergebnis 2011 positiv ausgewirkt. Die
­Erhöhung der Investitionstätigkeit beruht im Wesentlichen auf dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der HSD Consult in Höhe von 5,4 Mio.
€. Bei der Finanzierungstätigkeit wurden Entnahmen der Gesellschafter in Höhe von 7,0 Mio. €
durch Erhöhungen der Einlagen in den Cashpool
der Gesellschaft von 7,6 Mio. € überkompensiert.

2011	

2010	

Cashflow aus der …
… laufenden Geschäftstätigkeit	
… Investitionstätigkeit	
… Finanzierungstätigkeit	
Cashflow	

52,2	

20,3

-12,4	

-5,9

0,6	

7,2

40,4	21,6

 
Finanzmittelbestand zum 1. Januar …	

50,7	

29,1

Finanzmittelbestand zum 31. Dezember …	

91,1	

50,7

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	

91,1	

50,7

(Tab. 23)
35

Chancen- und Risikomanagement
Chancen- und Risikomanagement als fester
Bestandteil der Unternehmenskultur
Die Märkte der CC oHG unterliegen einem stän­
digen Wandel und erfordern daher ein vorausschauendes Chancen- und Risikomanagement.
Die Gesellschaft beschäftigt sich daher systematisch mit ihren Chancen- und Risikopotenzialen
und fördert das risikobewusste Denken und Handeln auf allen Unternehmensebenen. Bestehende
und eventuelle Risiken frühzeitig aufzudecken
oder zu vermeiden bzw. durch aktives Management zu minimieren ist ein entscheidender Baustein zur Absicherung des Unternehmens gegen
Schäden jedweder Art. Die Beschäftigung mit
­Risiken, aber auch mit Chancen ist ein wesent­
licher Bestandteil der konzernweiten Planungs-,
Steuerungs- sowie Kontrollsysteme und damit
des Prozessmanagements sowie der Unternehmenskultur.
Das Risikofrüherkennungssystem der CC oHG
basiert auf gruppenweit einheitlichen Methoden
der Risikoanalyse, Bewertung und Vermeidung
bzw. Überwachung. Dabei werden sowohl eine
Analyse der Unternehmensrisiken aus Gesamt­
unternehmenssicht (Management) als auch eine
Detailabfrage von Risiken aus den einzelnen Unternehmensbereichen (Prozessverantwortlicher)
durchgeführt. Identifizierte Einzelrisiken dieses
wechselseitigen Prozesses werden unter Berücksichtigung ihres Umfangs und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst, bewertet und priorisiert.
Mittels einer individuellen Risikoanalyse werden
geeignete Maßnahmen zur Abwehr, Abwälzung
und Minimierung festgelegt, implementiert und
nachgehalten (zum Beispiel durch regelmäßige
Messung, Aktionspläne, Zuständigkeiten).
Die Koordination dieser Aktivitäten obliegt dem
konzernweit agierenden Risikomanagement, das

sowohl an die deutschen Führungsgremien wie
auch an Gremien des Mutterunternehmens
­Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
b
­ erichtet (zum Beispiel Audit Committee, Board).
Risiken, die sich aus Finanzpositionen ergeben, werden zentral in der deutschen TreasuryAbteilung behandelt. Zur Absicherung von Währungsmarktrisiken werden Absicherungsgeschäfte
getätigt. Dabei gilt für alle Aktivitäten in diesem
Bereich der Grundsatz der Risikominimierung.
Kunden-Delkredere-Risiken werden in einer eigenen Credit--Collection-Abteilung nachgehalten.
Die Absicherung des Unternehmens im Compliance- und Datenschutzbereich ist durch Berufung
eines Compliance- und Datenschutzbeauftragten
gewährleistet. Dieser berichtet direkt an den Vorstand und achtet auf die Einhaltung von Gesetzen
und internen Regelungen.
Weitere organisatorische und prozessseitige
Maßnahmen unterstützen die Risikovermeidung.
Dazu gehören:
—  er Planungs- und Controlling-Prozess (eind
schließlich kurzfristiger Prognose-Rechnung
und Soll-Ist-Abweichungsanalyse),
—  ruppenweite Richtlinien und Genehmigungsg
prozesse sowie darauf aufbauende Trainingsmaßnahmen und Governance-Prozesse,
—  in einheitliches Datenverarbeitungssystem,
e
—  ie Arbeit der internen Revision und
d
—  ie Aufstellung und das Testen von Businessd
Continuity-Plänen.
Auch die durchgängige Beschäftigung mit den
Unternehmensprozessen stellt einen weiteren
Baustein im Chancen- und Risikomanagement
dar. Dabei werden Geschäftsprozesse regelmäßig
auf Verbesserungspotenziale untersucht beziehungsweise an sich ändernde Gegebenheiten
u
­ nter Einsatz der Six-Sigma-Methodologie und
von Qualitätssicherungsverfahren angepasst.
36 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1

­Äußeres Zeichen dieser Arbeiten ist unter anderem die erreichte ISO-Zertifizierung für Prozesse
im Unternehmen:
— Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO

9001:2008
— Umweltmanagement nach DIN EN ISO

14001:2004
— Arbeits- und Gesundheitsschutz nach
BS ­OHSAS 18001:2007
— Informationssicherheitsmanagement
(IT-Security) nach ISO/IEC 27001:2005
— IT Service Management nach ISO/IEC
20000:2005

Risikobericht – Ressourcenknappheit und
komplexe Serviceverträge als größte Risiken
Die größten Risiken der Gesellschaft sind derzeit die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter
Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie
sämtliche Themen rund um die hochwertige
­Erbringung von komplexen Managed-Servicesund Outsourcingverträgen.
Die aktuelle Arbeitsmarkt- und Ausbildungs­
situation in Deutschland mit ihrer erfreulich niedrigen Arbeitslosenquote stellt eine Gesellschaft mit
starkem Wachstum im Serviceumfeld vor einige
Herausforderungen. Wie sich schon seit Jahren
angekündigt hat, wird es zunehmend schwerer,
ausreichend qualifiziertes Personal anzuwerben.
Innerjährlich hatte die CC oHG bei niedriger Fluktuationsrate bis zu 500 offene Stellen zu besetzen, um das Wachstum der Gesellschaft abzubilden. Da dies nicht leicht zu bewerkstelligen ist,
wird Mitarbeiterbindung und -gewinnung im Umfeld hochqualifizierter IT-Fachkräfte zunehmend zu
einem Risiko, welches auch das Wachstum eines
erfolgreichen Unternehmens limitieren kann. Zwar
wird durch eigene Aus- und Fortbildungspro­
gramme versucht, IT-Fachkräfte zu entwickeln,

am grundsätzlichen Fachkräftemangel ändert dies
allerdings nichts.
Nach einem sehr erfolgreichen Vertriebsjahr
mit dem Gewinn einer ganzen Reihe von Managed-Service- und Outsourcingverträgen zeichnen
sich bei der Abarbeitung der Verträge wie erwartet Risiken ab. Diese betreffen die Qualität der
­Angebots- und Verhandlungsphase bei neuen
Ausschreibungen ebenso wie die Transition- und
Erbringungsphase bei gewonnenen Verträgen.
Die Angebotsphase bedarf neben der klaren Leistungsabgrenzung einer korrekten Preisfindung.
Die Transitionphase ist durch Fokus auf technische Migrationsthemen, transparente Leistungsabgrenzung, zeitnahe Kundenkommunikation und
-einbindung sowie Termintreue und Prozessqua­
lität gekennzeichnet. In der Erbringungsphase
spielen Themen wie Profitabilitätsüberwachung,
Prozesskostenoptimierung und Effizienzsteigerung, Servicelevel-Einhaltung sowie Skill- und
M
­ anagementfähigkeiten eine entscheidende
­Rolle. Die CC oHG hat in all diesen Bereichen
s
­ owohl organisatorische als auch personelle und
IT-seitige Absicherungen in den Prozessen und
Abläufen verankert und diese weiterentwickelt.
Bei Verträgen solcher Komplexität ist es aber nie
auszuschließen, dass Qualitäts- und Prozessfehler zu finanziellen Schäden führen können.
Weitere operative Risiken von Bedeutung können der Gesellschaft auch aus anderen Bereichen
erwachsen. Dazu gehören im Produktgeschäft die
zukünftige Verfügbarkeit und Höhe von Herstellerboni, die einen Teil der gesamten Produktprofitabilität ausmachen. Dem anhaltenden Druck auf
die Servicemargen muss zudem durch geeignete
Effizienzmaßnahmen und Überwachung der Mitarbeiterauslastung begegnet werden. Die europaweit gestartete Initiative zur Industrialisierung der
Serviceerbringung ist ein wichtiger Baustein in
37

diesem Bereich. Ferner ist die Fortentwicklung der
Vertriebsfähigkeiten entsprechend dem sich entwickelnden Serviceportfolio ein Risikofaktor auf
der Kunden- und Vertriebsseite. Zudem muss das
im Geschäftsjahr eingeführte ERP-System jetzt
weiter stabilisiert werden, um Kostenvorteile daraus in der Zukunft zu realisieren. Schlussendlich
muss auch die konjunkturelle Entwicklung – auch
weltweit – beobachtet werden, da viele Kunden
wie die Automotive-Industrie oder der Maschinenbau vom Export abhängig sind.
Finanzielle Risiken können sich aus mehreren
Bereichen ergeben. Dazu gehören Liquiditätsund Zinsrisiken. Diese können aber aufgrund der
guten Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung
der Gesellschaft sowie ihres Mutterunternehmens
Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien,
d
­ erzeit als gering eingestuft werden. Forderungsausfallrisiken, die sich trotz der insgesamt guten
Bonität des Kundenstammes ergeben können,
werden durch aktive Kundenbonitätsprüfungen
überwacht. Währungsrisiken beruhen im Wesentlichen auf Einkaufsaktivitäten im US-$-Raum;
d
­ iese werden in einer eigenen Treasury-Abteilung
überwacht und durch Einsatz von Währungs­
sicherungsinstrumenten minimiert.

Mitarbeiterentwicklung
Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen des
Wachstums. Um die Steigerungsraten im Produkt- und Servicegeschäft zu erreichen, wurden
enorme Anstrengungen unternommen, neue
M
­ itarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und
zu integrieren. Bei einer weiterhin moderaten
F
­ luktuationsrate ergab sich im Saldo ein Anstieg
der Beschäftigten um 520 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bis zum 31. Dezember 2011 (+12,6
%). Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte die CC
oHG damit 4.646 (i. Vj. 4.126) eigene Mitarbei­

terinnen und Mitarbeiter (inklusive Auszubildende
und Geschäftsführung).
Stand am 31.12. …	

2011	

Mitarbeiter	

4.646	4.126

2010

(Tab. 24)

Im gesamten Jahr betrug die Anzahl der offenen
Fach- und Führungspositionen rund 400 Stellen,
am Jahresende sogar annähernd 500. Das starke
Wachstum führte und führt einerseits zu einer
deutlichen Arbeitsbelastung bei der Belegschaft,
andererseits aber auch zu einer durchgehenden
Arbeitsplatzsicherheit, weiterhin ein wichtiger
­Aspekt in puncto Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit.
Ein großer Anteil der Beschäftigten ist direkt
bei den Kunden der CC oHG in mittel- und langfristigen Projekten und Betriebssituationen im
­Einsatz. Insbesondere im Serviceumfeld werden
Kapazitäts- und Wachstumsspitzen durch externe
Beschäftigte abgedeckt. Diese erlauben eine flexible Personal- oder Qualifikationsplanung, dienen
aber nicht zum Ersatz der Kernbelegschaft und
gehen anteilsmäßig zurück.
Die Suche nach erfahrenen Fachkräften der
­Informationstechnologie gestaltet sich weiterhin
schwierig, wenngleich das Jahr 2011 für die CC
oHG auch in diesem Punkt sehr erfolgreich war.
Dennoch dauern die überwiegend wachstumsbedingten Besetzungen in vielen Fällen recht lange.
Dadurch fällt das Mitarbeiterwachstum langsamer
aus, als es die Geschäftsentwicklung erlauben
und teilweise nötig machen würde. Der Arbeitsmarkt gibt derzeit nur wenige ausreichend im
­Servicemanagement, in der IT-Beratung, im ITProjektmanagement und im IT-Outsourcing qualifizierte Kräfte mit ausreichender Berufserfahrung
her. Somit liegt die Anzahl der offenen Stellen trotz
38 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1

eines sehr erfolgreichen Jahresendspurts bei etwa
350. Die Mitarbeiterfluktuation lag in 2011 auf
dem Niveau der Vorjahre.
Konsequent weitergeführt wurden auch im
Jahr 2011 die Investitionen in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Ausbildung von
Nachwuchs über Traineeprogramme für Hochschulabsolventen und die betriebliche Erstaus­
bildung. Traineeprogramme, also mehrmonatige
Vollzeitausbildungen, wurden in den Bereichen
­IT-Consulting und IT-Vertrieb durchgeführt. Hinzugekommen sind mittlerweile analoge Initiativen für
Servicemanager und Kolleginnen und Kollegen
mit technischem Fokus. Nicht nur, aber auch
w
­ egen des Absolventen- und Praktikantenprogramms und den beiden Trainee-Programmen
behauptete sich die CC oHG in der Liste der
b
­ egehrten Arbeitgeber im IT-Umfeld bei deutschen Hochschülern.
Dazu investiert die Gesellschaft in ein konsequentes Hochschulmarketing mit zahlreichen
­Kooperationen mit deutschen Hochschulen. Die
Präsenz bei zahlreichen Hochschulmessen gehört
genauso dazu wie das für Studierende und Hochschulen kostenfreie Angebot an Trainings zu den
Themen „Kommunikation“, „Führung“ oder
­„Bewerbung“.
Die Anzahl der Auszubildenden ist weiterhin
auf konstant hohem Niveau. Annähernd 150
j
­unge Menschen durchlaufen kaufmännische und
technologische Ausbildungsgänge. Am stärksten
vertreten sind IT-Fachinformatiker, die den in
Deutschland mittlerweile beliebtesten Ausbildungsberuf erlernen. Die Besetzung der angebotenen Stellen gestaltet sich auch hier zunehmend
schwierig und erfordert einen hohen personellen
Aufwand. Dennoch würde CC gerne noch mehr
jungen Menschen eine solche Ausbildung
­offerieren.

Führung ist in Sachen Personalentwicklung
(„Learning  Development“) der dominante
T b
­ eil­ ereich gewesen und wird das auch bis auf
Weiteres bleiben. Die durch das Wachstum entstehende Belastung wurde beispielsweise mit
Maßnahmen zur Stressbekämpfung adressiert,
die sehr großen Anklang bei Führungskräften aller
Ebenen fanden. Mit diesen und weiteren Maßnahmen, beispielsweise zum zunehmenden Anteil
ä
­ lterer Arbeitnehmer, ist die Gesellschaft vielen
anderen Unternehmen vergleichbarer Größe inhaltlich und zeitlich voraus. Angebote zum Thema
„Umgang mit Stress“ werden auch den Beschäftigten ohne Führungsverantwortung angeboten
und von diesen genutzt und geschätzt. Ein Konzept zur strukturierten Weiterentwicklung des
oberen Managements ist 2011 entstanden und
wird im Jahr 2012 implementiert, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Die strukturierte Auswahl neuer Führungskräfte
und die damit verbundene Ausbildung bei einem
angesehenen Schweizer Managementinstitut mit
entsprechender Abschlusszertifizierung sind eta­
bliert und tragen zur Steigerung der Qualität bei
der Ernennung neuer Führungskräfte bei. Vergleichbare Verfahren werden mittlerweile auch zur
Auswahl von Service- oder Projektmanagern eingesetzt.
Das Thema „Gesundheit“ und die Gesunderhaltung einer auch bei CC älter werdenden Belegschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt in der
Personalarbeit. Das seit mehreren Jahren schon
angebotene und durchgeführte „Gesundheitstraining“ für jeweils mehr als einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde auch 2011 hervorragend angenommen und bewertet. Im Mittelpunkt
dieser Veranstaltungen stehen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Diese Themen werden in
39

Theorie und Praxis behandelt. Außerdem werden
an einzelnen Standorten beispielsweise Rückentrainings angeboten.

Prognosebericht
Konjunkturausblick und IT-Markt in
Deutschland
Wachstum nach kurzer konjunktureller
­Durststrecke
Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung
trübten sich im Herbst und Winter im Vergleich
zum Vorjahr leicht ein. Dass sich die konjunktu­
relle Dynamik nach zwei Jahren mit Wachstumsraten von 3 % und mehr verlangsamt, ist aber als
n
­ ormale Entwicklung zu betrachten. Positiv ist
z
­ udem, dass die deutsche Wirtschaft seit Jahresbeginn sogar wieder Anzeichen der Stabilisierung
zeigt – die Stimmung hellte sich spürbar auf.
Entsprechend erwartet die Bundesregierung
aufs Jahr gesehen einen Anstieg des realen BIP
von 0,7 %. Diese Einschätzung teilen auch zahlreiche Experten: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das Ifo-Institut, die „fünf Wirtschaftsweisen“ und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut gehen von einem Wachstum
z
­ wischen 0,4 % und 0,8 % aus. In derselben
Spanne bewegt sich auch die Bundesbank mit
i
­hrer Wachstumsschätzung von 0,6 %.
Es ist davon auszugehen, dass die Konjunktur
im Laufe des Jahres spürbar anziehen und damit
die Schwächephase der vergangenen Herbstund Wintermonate überwinden wird. Auch wenn
die Schuldenkrise Europa belastet, so werden die
gute Arbeitsmarktlage und die günstige Einkommenssituation dafür sorgen, dass der Privatkonsum das Wachstum anschieben und maßgeblich
stützen wird. Zudem ist zu erwarten, dass die
Wirtschaft in den Schwellenländern sowie in den

USA und in China weiter wachsen wird. Auf
d
­ iesen Märkten sind deutsche Unternehmen gut
aufgestellt. All das spricht dafür, dass die hiesige
Wirtschaft nach einer Verschnaufpause von einem
oder zwei Quartalen im Jahresverlauf wieder Fahrt
aufnimmt.
Diese Entwicklung wird auch der IT-Industrie
positive Impulse geben. Entsprechend erwartet
der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) für
die Branche ein Plus von 3,1 %. Insgesamt soll
das Marktvolumen in den Bereichen IT-Hardware,
Software und IT-Services auf 72,4 Milliarden €
steigen.

Strategische Aufstellung und Weiterentwicklung des Geschäftes
2012 – Stabilisierung und konsequente
W
­ eiterverfolgung der langfristigen Strategie
Das starke Wachstum in 2011 und die damit
v
­ erbundenen aktuellen Herausforderungen beeinflussen die Priorisierung anstehender Aufgaben zu
Beginn des Geschäftsjahres 2012. Entsprechende Programme zur Stabilisierung sind aufgelegt
und zeigen bereits erste Erfolge. An der langfris­
tigen strategischen Ausrichtung in Richtung
M
­ anaged-Services-Geschäft, das sowohl Produkt
wie Service enthält, wird sich 2012 und darüber
hinaus nichts ändern. Sie hat sich mit einem Blick
auf die erreichten Ergebnisse bewährt und bietet
noch große Potenziale auf der Umsatz- und
­Ergebnisseite für kommende Jahre. Zudem ist die
CC oHG im deutschen und internationalen
­IT-Markt glänzend aufgestellt, die aktuellen und
zukünftigen Kunden- wie Partneranforderungen
gewinnbringend für alle Beteiligten zu erfüllen.
40

Lagebericht 2011

Kernelemente der langfristigen Strategie sind:
—  in klarer Fokus auf profitables Servicewachse
tum, insbesondere im Bereich Managed Ser­
vices und Outsourcing sowie im Beratungs­
geschäft,
— die weitere Steigerung der Qualität und Effizi
enz in der Serviceerbringung durch die Indus­
trialisierung von Servicebausteinen in Zentraleinheiten zum Nutzen unserer Kunden,
— der Ausbau des Portfolios in Richtung der

wertschöpfenden Dienstleistungen und Produkte mit Fokus auf der Steigerung des Network- und Datacenter-Anteils am Geschäft,
— die Weiterführung der Qualifizierung unserer

Belegschaft und Mitarbeiterbindung.

Produktgeschäft erwartet weiterhin gute
Nachfrage
Das Produktgeschäft der Gesellschaft ist dank
der hohen Kompetenz der Berater und Vertriebsmitarbeiter und der guten Einbindung in die Hersteller-Partnerlandschaft robust aufgestellt. Es
b
­ efindet sich zu Beginn des Jahres 2012 über
das gesamte Portfolio hinweg weiter in einer
Wachstumsphase.
Die Weiterentwicklung und Abrundung des
Produktportfolios wie durch den Zukauf von HSD
mit dem technologisch interessanten Apple-­
Geschäft geht weiter. Mit der Fusion und der Integration von HSD in die Gesellschaft sollen weitere
Wachstumsimpulse für diesen sehr innovativen
und lukrativen Geschäftsbereich gegeben werden. In einem sich ständig ändernden Markt von
IT-Endgeräten und IT-Infrastrukturplattformen werden Schwerpunkte der Produktversorgung in der
Integration der Komponenten in die Infrastruktur
liegen. Davon wird das gesamte Produktportfolio
vom Workplace- über das Datacenter- bis hin
zum Network-Business profitieren. Zwar sind

g
­ erade im kurzfristigeren Produktgeschäft Aus­
wirkungen der konjunkturellen Entwicklung am
schnellsten zu spüren, es sollten sich mögliche
Abkühlungstendenzen aber erst im späteren
V
­ erlauf des Jahres bemerkbar machen.

Serviceportfolio deckt aktuelle Markt- und
Kundenanforderungen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das
a
­ ktuelle Serviceangebot der Gesellschaft sowohl
qualitativ bewährt als auch quantitativ positiv
­entwickelt.
Auf der Qualitätsseite hat der Ausbau von
u
­ mfassenden und tiefen IT-Qualifikationen durch
die Rekrutierung von Experten im Managed-­
Service- wie Consulting-Umfeld Erfolge zu verzeichnen. Zusätzlich hat die Gesellschaft weitere
Schritte in Richtung Standardisierung, Modularisierung und Industrialisierung von Service-Erbringungsbausteinen getätigt. Diese Schritte werden
in 2012 konsequent weiterverfolgt. Schwerpunkte
sind dabei die Effizienz und Stabilisierung der
Leistungserbringung sowie die Schärfung interner
Schnittstellen zum Wohle der einheitlichen Kundenansprache. Eine stärkere Industrialisierung
von Standardprozessen und damit das Heben
weiterer Synergie- und Kosteneinsparungspotenziale werden hierdurch adressiert.
Auf der Quantitätsseite hat sich die Gesellschaft so aufgestellt, dass sie nach dem deut­
lichen Wachstum im Vorjahr auch 2012 weitere
Steigerungen erzielen kann. Hier stehen insbesondere die Übernahme der 2011 gewonnenen
Managed-Service-Verträge nach Transition und
Transformation in die operative Vertragsphase im
Vordergrund. Zudem ist es geplant, zusätzliches
Neugeschäft zu akquirieren.
Das aktuelle Serviceportfolio trifft dabei die
derzeitigen Markt- und Kundenanforderungen in
41

optimaler Weise. Kunden suchen Partner, die
i
­hnen durch Technologieupgrades bei der Realisierung von IT-Kostenflexibilisierung und -reduk­
tion sowie beim Heben von Businessmehrwerten
mithilfe der IT unterstützen. Das ComputacenterPort­olio spiegelt die hierfür erforderlichen Leis­
f
tungen und Kenntnisse wider. Dazu gehören die
langjäh­ ige Erfahrung im Bereich Managed Ser­
r
vices und Outsourcing, die nach ISO-Normierungen zertifizierten zentralen Erbringungseinheiten in
Kerpen und Erfurt sowie die internationalen Service Desks in Barcelona/Spanien, Milton Keynes/
Großbritannien sowie Südafrika und Asien. Ein
weiteres Plus sind die flächendeckende Abdeckung
mit Tech­ ikern und Beratern sowie die nach der
n
Six-­Sigma-Methodologie implementierten und
kon­rollierten Prozesse. Auch für die wachsende
t
Nachfrage nach Cloudservices beziehungsweise
„IT as a Service“ ist die Gesellschaft gut gerüstet.
Obwohl diese Hypethemen eher unspezifisch
sind, sind die dahinterstehenden Strukturen und
Leistungen bereits heute durch die CC oHG für
professionelle Anwender vollständig erbringbar.

Internationale Aufstellung weiterentwickelt,
gruppenweites neues ERP-System live
Der Grad der Internationalisierung der IT-Platt­
formen und Vernetzungen unserer Kunden nimmt
kontinuierlich zu. Europäische und weltweite
F
­ lächendeckung und Leistungserbringung werden
nicht nur von großen, multinationalen Konzernen,
sondern zunehmend auch von Firmen des weltweit agierenden deutschen Mittelstands gefordert.
Die CC oHG trägt dieser Entwicklung durch eine
Intensivierung und Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe
sowie mit dem stetigen Auf- und Ausbau eines
weltweiten Partnernetzwerks Rechnung.
In diesem Kontext steht auch das 2008

g
­ estartete Projekt zur Einführung eines gruppenweiten ERP-Systems (SAP) im gesamten Computacenter-Konzern. Es soll einerseits die enge
V
­ erzahnung der länderübergreifenden Prozesse
und Arbeitsabläufe zwischen den einzelnen
G
­ ruppenunternehmen verbessern, andererseits
die Plattform für eine zukünftige europäische
Prozess­­
optimierung bilden. Ende Januar 2011 hat
die CC oHG ebenso wie die gesamte deutsche
Unternehmensgruppe des englischen Computacenter-Konzerns den Cutover und die Migration
auf das neue Gruppen-ERP-System (inklusive
vorgelagerter IT-Systeme) erfolgreich vollzogen.
Die Gesellschaft betreibt seitdem ihr operatives
Geschäft auf der neuen IT-Plattform. Im dritten
Quartal 2011 wurde mit der Migration des eng­­­
lischen Unternehmensteils der zweite Schritt
e
­ rfolgreich fertiggestellt. Damit sind die beiden
größten Segmente der Computacenter-Gruppe
nun mit einem einheitlichen ERP-System verbunden. Weitere Optimierungen und Standardisierungen in den Geschäftsprozessen werden nun in
gemeinsamen Projekten angegangen, um die
p
­ ositive Synergieeffekte eines solchen Systems
zu realisieren.

Ausblick: Vermögens- und Finanzlage
Robuste Aufstellung sichert nachhaltiges
­Geschäft
An der konservativen Ausrichtung des Finanz­
managements der Gesellschaft sind keine Änderungen vorgesehen. Die CC oHG zeigt sowohl
e
­ ine gute Bilanzstruktur als auch eine sehr solide
Liquiditätsausstattung, um ihr Geschäft aus
e
­ igener Kraft weiterzuentwickeln und zukünftiges
Wachstum – auch in Form weiterer Akquisen –
zu finanzieren. Investitionen in den laufenden
G
­ eschäftsbetrieb werden auf Vorjahreshöhe
e
­ rwartet. Dank der verfügbaren liquiden Mittel ist
42 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1

die Abhängigkeit der Gesellschaft vom laufenden
Zinsniveau überschaubar.
Trotz erwarteter Entnahmen aus dem Jahresergebnis 2011 durch die Gesellschafter wird mit
einem weiteren Anstieg von Eigenkapital und
­Liquidität zum Ende des Geschäftsjahres 2012
gerechnet. Negativ auf die Liquidität der Gesellschaft könnte sich allerdings das Auslaufen einer
Zahlungszielverlängerung eines Herstellerpartners
auswirken, die er im Rahmen eines Partnerprogramms gewährt hat.

Ausblick: Ertragslage
Kundennachfrage robust – Fokus auf
m
­ oderatem Wachstum und Service­
erbringung
Bedingt durch die positive Stimmung im deutschen IT-Markt und der nach wie vor guten
­Kundennachfrage zeichnet sich eine robuste
G
­ eschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre
2012 und 2013 ab. Nach dem deutlichen Wachstum der Gesellschaft in 2011 im Produktumfeld
und dem Gewinn einer ganzen Reihe komplexer
Managed-Services- und Outsourcingverträge erwartet die CC oHG für 2012 ein etwas ruhigeres
Geschäftsjahr mit im Vorjahresvergleich weiterem
moderaten Wachstum.

Umsatzseitig hat die CC oHG den positiven
Trend des sehr guten Geschäftsjahres 2011 zu
Beginn 2012 fortgesetzt. Sowohl auf der Produktwie auf der Serviceseite hat das Jahr mit guten
Umsätzen begonnen; für das erste Quartal 2012
wird mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet.
Entsprechend den guten Umsatzzahlen im
ersten Quartal ist auch die Ertragsprognose der
CC oHG für 2012 und 2013 positiv. Zwar zeichnen sich insbesondere im Serviceumfeld rück­­
läufige Margen ab, die speziell durch die
­Anlaufkosten der im letzten Jahr gewonnenen
Managed-Services- und Outsourcingverträge
b
­ eeinflusst sind. Es wird aber nicht erwartet, dass
dies nachhaltig die Ertragskraft der Gesellschaft
beeinflusst, da weitere Effizienzmaßnahmen zu
gegenläufigen positiven Effekten führen werden.
Die Gesellschaft geht daher davon aus, neben
e
­ inem moderaten Umsatzwachstum auch die
p
­ ositive Ergebnisentwicklung in den Folgejahren
fortzusetzen und ein Jahresergebnis mindestens
auf Vorjahresniveau zu erzielen.
Kerpen, den 5. April 2012
Computacenter AG  Co. oHG
Vorstand und Geschäftsführung
43

Dr. Karsten Freihube	
Hans-Georg Freitag	
Frank Kottmann
Computacenter AG	Computacenter AG	Computacenter AG

Reiner Louis	
Oliver Tuszik
Computacenter AG	Computacenter AG

Ulrich Irnich	
Thomas Jescheck
Computacenter	Computacenter
Management GmbH	
Management GmbH
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
Computacenter Geschäftsbericht 2011
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Computacenter Geschäftsbericht 2011

  • 1. Computacenter AG & Co. oHG, Kerpen Geschäftsbericht 2011 2011
  • 2. 2 5-Jahres-Rückblick 5-Jahres-Rückblick Computacenter plc. Konzern, Hatfield/Großbritannien (1) in Mio. GBP 2011 2010 2009 2008 2007 Umsatzerlöse (gesamt) 2.852 2.676 2.503 2.560 2.379 Ergebnis vor Steuern (1) Mitarbeiter (2) 72,5 64,4 53,9 42,1 42,7 11.000 10.514 10.296 10.217 9.903 (1) vor außerordentlichen Posten und Abschreibungen von „acquired intangibles“ (2) zum jeweiligen Jahresende Computacenter AG & Co. oHG, Kerpen/Deutschland in Mio. EUR 2011 2010 2009 2008 2007 Umsatzerlöse (gesamt) 1.407 1.187 1.056 1.082 1.090 Umsatzerlöse (Service) 448 408 403 407 397 EBIT (1) 24,3 24,7 23,5 18,2 13,5 Mitarbeiter (2) 4.700 3.923 3.869 3.884 3.754 (1) Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und außerordentliches Ergebnis (2) Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende)
  • 3. Editorial 3 Editorial Kerpen, im August 2012 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2011 war wieder ein erfolgreiches Jahr für die Computacenter AG & Co. oHG. Im Fahrwasser der sich fortsetzenden positiven konjunkturellen Entwicklung konnte die Gesellschaft mit einem EBIT von 24,3 Millionen Euro erneut ein gutes Ergebnis erzielen. Basis des Erfolgs war abermals das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen, die 2011 Außerordentliches geleistet haben: Computacenter erhöhte im vergangenen Jahr seinen Service­ umsatz um fast 10 %. Gleichzeitig wurde das Produktgeschäft in allen Bereichen ausgebaut, und mit einem Wachstum von deutlich über 20 % entwickelte sich der Umsatz überdurchschnittlich. Parallel dazu investierte die Gesellschaft in ihre eigene IT-Infrastruktur und schloss die bislang größte Migration ihres eigenen ERP-Systems erfolgreich ab. Zusätzlich baute Computacenter seine kundenbezogenen Fähigkeiten durch die stärkere Industrialisierung seiner Managed-Services-Leistungen und der zugeordneten Erbringungsstrukturen aus. Und nicht zuletzt akquirierte und integrierte Computacenter den Apple-Integrator HSD, um sich für den Trend in Richtung Apple-Produkte, mobiles Arbeiten und die berufliche Nutzung privater Endgeräte exzellent aufzustellen. Die strategische Aufstellung von Computacenter hat sich 2011 als sehr erfolgreich erwiesen; noch nie konnte die Gesellschaft langfristige Serviceverträge mit solchem Umsatzvolumen in so kurzer Zeit gewinnen. Zwar drücken die Implementierungskosten dieser Verträge im neuen Geschäftsjahr auf die Profitabilität, dennoch erwarten Vorstand und Geschäftsführung eine weitere positive Entwicklung. Mit freundlichen Grüßen Oliver Tuszik Hans-Georg Freitag Chief Executive Officer, Vorstandsvorsitzender Chief Financial Officer, Finanzvorstand
  • 4. 4 Computacenter AG & Co. oHG, Kerpen Bilanz zum 31.12.2011 AKTIVA 31.12.2011 31.12.2010 EUR EUR EUR A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. Geleistete Anzahlungen 2.487.528,00 2.232.979,00 431.729,00 0,00 0,00 7.275,00 2.919.257,00 2.240.254,00 II. Sachanlagen 1. Mietereinbauten 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 3. Geleistete Anzahlungen 3.500.825,00 3.742.253,00 16.044.521,80 8.478.322,00 1.080,00 16.000,00 19.546.426,80 12.236.575,00 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen 9.510.314,39 4.110.314,39 54.000,00 54.000,00 9.564.314,39 4.164.314,39 32.029.998,19 18.641.143,39 B. UMLAUFVERMÖGEN I. Vorräte 1. Unfertige Leistungen 25.505.645,52 24.751.673,87 2. Waren 47.351.122,40 30.896.699,77 72.856.767,92 55.648.373,64 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Sonstige Vermögensgegenstände 258.768.514,76 203.704.533,38 2.395.058,72 7.000.477,44 26.749.734,58 21.837.655,06 287.913.308,06 232.542.665,88 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 91.072.376,86 50.696.510,93 451.842.452,84 338.887.550,45 C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 14.847.423,54 14.917.091,64 498.719.874,57 372.445.785,48
  • 5. Bilanz 5 PASSIVA 31.12.2011 31.12.2010 EUR EUR EUR A. EIGENKAPITAL I. Kapitalanteile 10.545.500,00 10.545.500,00 II. Rücklagen 79.135.731,01 73.132.667,41 III. Jahresüberschuss 22.297.249,29 13.003.063,60 111.978.480,30 96.681.231,01 B. RÜCKSTELLUNGEN 1. Steuerrückstellungen 2.534.932,85 964.630,90 69.100.574,29 54.906.455,54 71.635.507,14 55.871.086,44 2. Sonstige Rückstellungen C. VERBINDLICHKEITEN 1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 11.293.281,80 11.248.620,36 199.036.020,90 117.104.846,02 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 37.522.552,77 30.883.443,47 4. Sonstige Verbindlichkeiten 31.672.942,33 27.348.129,61 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon aus Steuern EUR 17.599.738,94 (Vj. EUR 17.552.508,28) 279.524.797,80 186.585.039,46 D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 35.581.089,33 33.308.428,57 498.719.874,57 372.445.785,48
  • 6. 6 Computacenter AG Co. oHG, Kerpen Gewinn-und-Verlust­Rechnung für 2011
  • 7. G e w i nn - un d V e r l u s t r e c h nung 7 2011 2010 EUR EUR EUR 1. Umsatzerlöse 2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge 1.406.890.683,59 1.187.437.734,02 753.971,65 7.541.733,66 71.266.035,45 52.227.283,85 davon aus Währungsumrechnung EUR 11.240.068,95 (Vj. EUR 7.488.583,05) 1.478.910.690,69 1.247.206.751,53 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für bezogene Waren 893.840.799,39 738.033.385,43 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 179.153.816,18 158.601.342,00 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben 226.472.135,80 207.514.682,13 36.156.034,86 33.173.863,81 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen, 7.666.483,07 6.304.716,67 110.702.437,12 78.799.958,77 davon aus Währungsumrechnung EUR 11.744.624,46 (Vj. EUR 7.521.628,52) 1.453.991.706,42 1.222.427.948,81 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 437.311,08 215.287,76 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 336.926,37 (Vj. EUR 72.501,74) 9. Abschreibungen (-) / Zuschreibungen (+) auf Finanzanlagen 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 97.517,63 1.227.032,78 622.068,02 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 264.247,70 (Vj. EUR 162.600,42) -789.721,70 -309.262,63 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 24.129.262,57 24.469.540,09 12. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 10.235.649,30 24.129.262,57 14.233.890,79 13. Steuern vom Ertrag -1.220.700,72 -1.111.099,56 14. Sonstige Steuern -611.312,56 -119.727,63 15. Jahresüberschuss 22.297.249,29 13.003.063,60
  • 8. 8 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 Computacenter AG Co. oHG, Kerpen Anhang für das Geschäftsjahr 2011 Allgemeine Angaben Die Computacenter AG Co. oHG (im Folgenden auch „CC oHG“ oder „Gesellschaft“ genannt) ist eine offene Handelsgesellschaft deutschen Rechtes mit Sitz am Europaring 34–40, 50170 Kerpen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter der HRA 18096 eingetragen. Geschäftszweck der CC oHG ist die Erbringung von Dienstleistungen im ­Bereich der Datenverarbeitung, der Vertrieb von EDV-Hardware und -Software, die Abwicklung von Netzwerk- und EDV-Projekten sowie die Entwicklung neuer ­Lösungen in allen Bereichen der Informationstechnologie. Als deutsches verbundenes Unternehmen der Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, b ­ etreibt die Gesellschaft ihr Geschäft überwiegend im Inland und ist in das internationale N ­ etzwerk der Computacenter-Gruppe einbe­ zogen. Die Computacenter plc. notiert an der Börse in London. Soziale Verantwortung ist ein elementarer ­Bestandteil der Nachhaltigkeitsorientierung der Gesellschaft. Diese betrifft neben der eigenen ­Belegschaft auch alle Lieferanten und anderen Geschäftspartner. Als international aufgestellte Unternehmensgruppe hat sich Computacenter verpflichtet, bei ihrer Geschäftstätigkeit den Grundsätzen des United Nations Global Compact (Globaler Pakt der Vereinten Nationen) zu folgen. Ausweis, Bilanzierung und Bewertung 1. Ausweisgrundsatz Der Jahresabschluss der CC oHG ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handels-­ gesetzbuches in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 25. Mai 2009 unter Beachtung der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie des Gesellschaftsvertrages aufgestellt worden. Die Gewinn-und-Verlust-Rech­ nung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Anwendung der geänderten Vorschriften erfolgte erstmals für das Geschäftsjahr 2010. Die Gesellschaft ist eine große Personenhandelsgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 i.V.m. § 264 a Abs. 1 HGB. Zur Verbesserung der Transparenz des Sachanlagevermögens wurden in Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas Sachanlageinvestitio-
  • 9. 9 nen in Ein- und Umbauten in die Geschäftsräume als „Mietereinbauten“ separat ausgewiesen. 2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen werden grundsätzlich mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt, gegebenenfalls vermindert um plan­ mäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie notwendige außerplanmäßige Wertminderungen. Die planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungen erfolgen zeitanteilig und nach der linearen Methode. Im Überblick ergeben sich die folgenden planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungsdau- ern auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen, die auch der jeweiligen wirtschaft­ lichen Nutzungsdauer entsprechen (Tab. 1). Geringwertige bewegliche Anlagegüter mit e ­ inem Einzelanschaffungspreis von bis zu 410,00 € werden unverändert im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang gezeigt. Sofern sich die Notwendigkeit zur Aktivierung von geleasten Sachanlagen ergibt (Finanzierungsleasing), werden diese Anlagegegenstände handelsrechtlich mit ihrem Barwert unter dem Posten Betriebs- und Geschäftsausstattung angesetzt und über die Laufzeit des Leasingvertrages linear abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag ausgewiesen; der darin enthaltene Zinsanteil wird unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten Software und Softwarelizenzen 4 Jahre Kundenstamm 5–10 Jahre Mietereinbauten 10 IT-Hardware 3–7 Jahre Büromöbel 13 Jahre Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 5–14 Jahre (Tab. 1) Jahre bzw. kürzere vertragliche Grundmietzeit
  • 10. 10 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 abgegrenzt und über die Laufzeit der Leasingverträge aufgelöst. Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige ­Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht übersteigen dürfen. Wenn Sachanlagen verkauft oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Kosten für die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. laufende Unterhaltungsaufwendungen, werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Die unfertigen Leistungen werden mit den auf sie entfallenden Einzelkosten bewertet. Die anteiligen Lohnkosten werden dabei mit verschiedenen Durchschnittssätzen je nach Qualifikationsgrad der eingesetzten Mitarbeiter angesetzt. Waren werden zu Anschaffungskosten unter Anwendung der gewogenen Durchschnitts­­ methode bewertet; soweit erforderlich erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren Marktpreis. Da­ eben werden zusätzlich für Nutzungs-, n G ­ ängigkeits- und Reichweitenrisiken sowie an­ dere ­ ertmindernde Einflüsse entsprechende w Wert­abschläge vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensge­ genstände werden zu Nennwerten angesetzt. ­Erkennbare Risiken werden durch Einzelwert­ berichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine pauschale Wertberichtigung Rechnung getragen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit den Auszahlungsbeträgen angesetzt und entsprechend der Laufzeit der zugrunde l ­iegenden Verträge ergebniswirksam verausgabt. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Einzahlungsbetrag angesetzt und entsprechend der Laufzeit der zugrunde liegenden Verträge ergebniswirksam vereinnahmt. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum ­Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Währungskurs­ risiken aus Forderungen und Verbindlichkeiten in US-Dollar werden durch Termingeschäfte abge­ sichert. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuer­ licher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.
  • 11. 11 Erläuterung zur Bilanz 3. Immaterielle Vermögensgegenstände Die immateriellen Vermögensgegenstände u ­ mfassen im Wesentlichen entgeltlich erworbene Software und Softwarelizenzen, einen über­ nommenen Kundenstamm sowie einen erwor­ benen Firmenwert. Die Zugänge betreffen mit 508 TEUR einen e ­ rworbenen Firmenwert aus der Übernahme der Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS. Der Firmenwert wird plan­ mäßig linear über eine Nutzungsdauer von 5 ­ ahren abgeschrieben. J In den Abgängen des Geschäftsjahres sind die vollständig abgeschriebenen externen Entwicklungskosten der SAP-Migration des Jahres 1998 enthalten, die aufgrund der zum Ende J ­ anuar 2011 erfolgten ERP-Migration von da an nicht mehr eingesetzt werden kann. Bei den Umbuchungen unter den geleisteten Anzahlungen handelt es sich um die Inbetrieb­ nahme der im Vorjahr extern entwickelten Logistiksoftware. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich wie folgt entwickelt: in € Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an Geschäfts- oder Geleistete solchen Rechten und Werten Firmenwert Anzahlungen Immaterielle Vermögensgegenstände Gesamt Anschaffungskosten Stand am 01.01.2011 9.113.588,70 Zugänge 1.604.402,32 Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2011 7.275,00 -4.642.149,12 6.083.116,90 -6.880.609,70 Zugänge -1.357.128,32 Abgänge 4.642.149,12 0,00 0,00 -4.642.149,12 6.591.033,87 0,00 0,00 -76.187,97 0,00 -6.880.609,70 0,00 -1.433.316,29 0,00 4.642.149,12 -3.595.588,90 -76.187,97 0,00 Nettobuchwert am 31.12.2011 2.487.528,00 431.729,00 0,00 Nettobuchwert am 31.12.2010 2.232.979,00 0,00 7.275,00 (Tab. 2) 9.120.863,70 0,00 2.112.319,29 0,00 Stand am 01.01.2011 7.275,00 0,00 -7.275,00 0,00 507.916,97 Abschreibungen Stand am 31.12.2011 0,00 507.916,97 -3.671.776,87 2.919.257,00 2.240.254,00
  • 12. 12 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 4. Sachanlagen Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt: in € Betriebs- und Geschäfts- Geleistete Mietereinbauten ausstattung Anzahlungen Sachanlagen Gesamt Anschaffungskosten Stand am 01.01.2011 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2011 19.742.629,52 16.000,00 Stand am 01.01.2011 Abgänge Stand am 31.12.2011 16.000,00 39.177.709,58 1.080,00 13.591.192,58 0,00 -16.000,00 -10.700,41 -1.318.162,11 0,00 0,00 -1.328.862,52 20.339.318,67 31.099.640,97 1.080,00 Abschreibungen Zugänge 19.419.080,06 591.389,56 12.998.723,02 -16.000.376,52 -10.940.758,06 -844.522,56 -5.388.644,22 6.405,41 1.274.283,11 0,00 51.440.039,64 -26.941.134,58 0,00 -6.233.166,78 0,00 1.280.688,52 -16.838.493,67 -15.055.119,17 0,00 Nettobuchwert am 31.12.2011 3.500.825,00 16.044.521,80 1.080,00 -31.893.612,84 19.546.426,80 Nettobuchwert am 31.12.2010 3.742.253,00 8.478.322,00 16.000,00 12.236.575,00 (Tab. 3) Die Mietereinbauten umfassen Sachanlage­ investitionen in angemieteten Geschäftsräumen. In den Zugängen sind Buchwertübernahmen aus dem im Geschäftsjahr erfolgten Erwerb der Shared Service Factory (SSF) von der Schwestergesellschaft CCMS in Höhe von 151 T€ enthalten. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung betrifft neben der eigenen Büroausstattung und dem i ­ntern genutzten IT-Equipment der Gesellschaft insbesondere kundenbezogene IT-Geräte im F ­ inanzierungsleasing im Nettobuchwert von 9,2 Mio. € (i. Vj. 3,2 Mio. €).
  • 13. 13 5. Finanzanlagen Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt: in € Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Finanzanlagen Gesamt Anschaffungskosten Stand am 01.01.2011 4.110.314,39 Zugänge 5.400.000,00 190.000,00 Stand am 31.12.2011 9.510.314,39 190.000,00 Abschreibungen 4.300.314,39 0,00 5.400.000,00 9.700.314,39 Stand am 01.01.2011 0,00 -136.000,00 -136.000,00 Stand am 31.12.2011 0,00 -136.000,00 -136.000,00 Nettobuchwert am 31.12.2011 9.510.314,39 54.000,00 9.564.314,39 Nettobuchwert am 31.12.2010 4.110.314,39 54.000,00 4.164.314,39 (Tab. 4) Die Anteile an verbundenen Unternehmen b ­ estehen zum 1. Januar 2011 ausschließlich aus Anteilen an der E`ZWO Computervertriebs GmbH, München (kurz: „E`ZWO“). Die Beteiligungsquote der Gesellschaft an der E´ZWO liegt unverändert bei 99,05 %. Die übrigen Anteile an der E´ZWO befinden sich weiterhin in Streubesitz. Die Zugänge des Geschäftsjahres betreffen den Erwerb sämtlicher Anteile an der HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin, mit Wirkung zum 5. Mai 2011. Bei den Beteiligungen handelt es sich zum 31. Dezember 2011 ausschließlich um Anteile an der Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg (kurz: „Gonicus“).
  • 14. 14 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2011 :   Anteil Nr. Gesellschaft in % gehalten Eigenkapital Ergebnis über Geschäftsjahr Nr. in € in € Verbundene Unternehmen: 1 HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin 100,00 direkt 1.116.796,67 255.296,95 2 E`ZWO Computervertriebs GmbH, München 99,05 direkt 7.585.032,83 262.744,27 3 Alfatron GmbH Elektronik-Vertrieb, München 99,05 indirekt (2) 748.324,63 80.291,19 4 C`Nario Informationsprodukte Vertriebs-GmbH, München 99,05 indirekt (2) -855.802,90 -8.648,72 20,00 direkt 220.535,08 Beteiligungen Gonicus GmbH IT-Dienstleistung, Arnsberg -62.572,03 (Tab. 5) Für die Gonicus GmbH IT-Dienstleistungen liegt derzeit nur der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 vor. 6. Vorräte Die Vorräte teilen sich wie folgt auf: in T€ 31.12.2011 31.12.2010 Unfertige Leistungen 25.506 24.751 Waren 47.351 30.897 Vorräte 72.857 55.648 (Tab. 6) Bei den unfertigen Leistungen handelt es sich um Aktivierungen von eigen- und fremderbrachten Lieferungen und Leistungen angearbeiteter Kundenaufträge, die noch nicht an die Kunden fakturiert werden können. in T€ Bruttowerte Bei den Waren handelt es sich um gekaufte ­IT-Hard- und -Software namhafter internationaler IT-Hersteller; sie unterteilen sich in Handelswaren für den Verkauf sowie Ersatzteile für das ServiceGeschäft: Wertberichtigungen Nettowerte 31.12.2011 31.12.2010 Handelswaren 44.641 Ersatzteile 15.492 -10.729 4.763 5.254 Waren 60.133 (Tab. 7) -2.053 42.588 25.643 -12.782 47.351 30.897
  • 15. 15 7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände teilen sich wie folgt auf: in T€ davon davon Restlaufzeit Restlaufzeit 31.12. 2011 über 1 Jahr 31.12. 2010 über 1 Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 258.769 – 203.705 – 2.395 – 7.000 – davon aus Lieferungen und Leistungen 2.395 – 7.000 – davon aus Finanzierungstätigkeit 1.296 – 3.710 – Forderungen gegen verbundene Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 26.750 600 21.838 600 287.914 600 232.543 600 (Tab. 8) Die Forderungen aus Lieferungen und ­Leistungen betreffen im Wesentlichen Kundenforderungen gegen Geschäftskunden. Die Forderungen sind mit Ausnahme der geschäftsüblichen Eigentumsvorbehalte grundsätzlich nicht besichert; Ausfallrisiken werden von der Gesellschaft getragen. Die CC oHG gewährt ihren Kunden grundsätzlich branchenübliche Zahlungsziele. Für erkennbare Risiken werden angemessene Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet. Zum Abschlussstichtag betrugen die Wertberichtigungen insgesamt 3,8 Mio. € (i. Vj. 3,5 Mio. €). Aufgrund der ansonsten guten Bonität des ­Kundenstammes der Gesellschaft mussten F ­ orderungsausfälle im normalen Geschäftsverkehr in nur unwesentlicher Höhe getragen werden. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten sämtliche Forderungen gegen vollkonsolidierte Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie betreffen mit 1,1 Mio. € Forderungen aus innerkonzernlichem Liefer- und Leistungsverkehr mit ausländischen Konzerngesellschaften. In Höhe von 1,3 Mio. € bestehen die Forderungen aus kurzfristigen Finanzierungsdarlehen, die im W ­ esentlichen der im Geschäftsjahr erworbenen HSD gewährt wurden. Die sonstigen Vermögensgegenstände b ­ einhalten neben Ansprüchen gegen Lieferanten (Boni, Lagerwertausgleich etc.) im Wesentlichen bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von Serviceleistungen. In Höhe von 600 T€ enthalten sie einen sicherheitshinterlegten Kaufpreisanteil im Rahmen des Erwerbs der becom, der in Abhängigkeit von definierten Kriterien ggf. noch zu zahlen ist; er hat eine voraussichtliche Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die im Rahmen der Verschmelzung mit der F ­ irma becom übernommenen vollständig wert­ berichtigten Darlehensforderungen gegen insolvente bzw. insolvenzgefährdete Gesellschaften der alten TDMI-Gruppe sorgen weiterhin für einen hohen Stand der Wertberichtigungen auf sonstige Vermögensgegenstände (11,7 Mio. €; i. Vj. 12,7 Mio. €). 8. assenbestand, Guthaben bei K ­Kreditin­stituten und Schecks Es handelt sich im Wesentlichen um Barver­ mögen der Gesellschaft auf Bankkonten und in ­kurzfristigen Geldanlagen.
  • 16. 16 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 9. (Aktive) Rechnungsabgrenzungsposten Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft hauptsächlich die Abgrenzung von Service- und Wartungsgebühren. Daneben sind Auszahlungen für Versicherungsprämien, Softwaremieten u. Ä. abgegrenzt. Zum Jahresende waren zudem Z ­ insabgrenzungen aus Finanzierungsleasing-­ Verträgen in Höhe von 841 T€ eingestellt. 10. Eigenkapital Das Eigenkapital teilt sich wie folgt auf: in T€ 31.12.2011 31.12.2010 Kapitalanteile 10.546 10.546 Rücklagen 79.136 73.133 Jahresüberschuss Eigenkapital 22.297 13.003 111.979 96.681 Die Rücklagen haben sich wie folgt entwickelt: (Tab. 9) Der Ausweis des Eigenkapitals erfolgt unter ­Beachtung des § 264 c HGB und der gesellschaftsvertraglichen Regelungen. Die Kapitalanteile der Gesellschaft entsprechen im Wesentlichen dem ehemaligen Gezeichneten Kapital zum 30. Juni 1996 der im Rahmen des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet Computer AG, Kerpen; sie sind voll eingezahlt. Sie teilen sich zum 31. Dezember 2011 unverändert auf folgende Gesellschafter auf. Gesellschafter € % Computacenter Germany AG Co. oHG, Kerpen 10.545.450 100,0 25 0,0 25 0,0 Computacenter Aktiengesellschaft, Köln Computacenter Management GmbH, Köln Kapitalanteile (Tab. 10) Die Gesellschafter Computacenter Aktiengesellschaft und Computacenter Management GmbH halten die Anteile treuhänderisch für die ­Computacenter Germany AG Co. oHG. Eine Verfügung ist nur mit Zustimmung dieser G ­ esellschaft möglich. Sämtliche Gesellschafter sind Vollhafter. Die Rücklagen betreffen im Wesentlichen die übrigen Eigenkapitalposten (Kapitalrücklage, G ­ ewinnrücklage, Gewinnvortrag) zum 30. Juni 1996 der im Rahmen des Formwechsels untergegangenen Vorgängergesellschaft CompuNet Computer AG, Kerpen, sowie sämtliche seitdem bei der Computacenter AG Co. oHG vorgenommene Einlagen, Entnahmen bzw. Ergebnisverrechnungen. 10.545.500 100,00 in T€ 2011 2010 Stand zum 1.1. …. 73.133 64.427 Ergebnisverrechnung Vorjahr 10.003 22.218 Entnahme aus den Rücklagen -4.000 -13.512 Stand zum 31.12. …. 79.136 73.133 (Tab. 11) Im Geschäftsjahr wurden aus dem Rücklagen­ konto für Einlagevorgänge der Vergangenheit 4,0 Mio. € durch den Gesellschafter Computacenter Germany AG Co. oHG, München, ­entnommen. Im Geschäftsjahr wurde eine Ausschüttung aus dem Jahresergebnis des Vorjahres in Höhe von 3,0 Mio. € vorgenommen und der Restbetrag von 10,0 Mio. € mit den Rücklagen verrechnet und auf neue Rechnung vorgetragen.
  • 17. 17 11. Rückstellungen Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf: in T€ 31.12.2011 Steuerrückstellungen 31.12.2010 2.535 965 Sonstige Rückstellungen 69.101 Rückstellungen 71.636 55.871 54.906 (Tab. 12) Die Steuerrückstellungen umfassen im Wesent­ lichen Gewerbesteuern für die Jahre 2010 und 2011, die sich nach Berücksichtigung steuerlicher Aufwände und Verlustvorträge für die betroffenen Geschäftsjahre ergeben haben. Daneben sind Rückstellungen für erwartete Umsatzsteuerzahlungen aus Betriebsprüfungen enthalten. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten als größte Posten Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen, für den Personalbereich wie z.B. variable Gehalts- und Provisionsrück­ stellungen sowie für noch zu erteilende Kundengutschriften. 12. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten teilen sich wie in Tabelle 13 auf. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen beinhalten im Wesentlichen Kundenvoraus- zahlungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen umfassen sämtliche Lieferantenverbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Dienstleistungserbringungen durch Dritte. Bei den V ­ erbindlichkeiten aus Warenlieferungen bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte von Lieferanten. Ferner sind dort Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen in Höhe von 10,4 Mio. € enthalten, von denen 6,9 Mio. € einen langfristigen Charakter haben. Sie stehen in direktem Z ­ usammenhang mit den unter Sachanlagen ausgewiesenen IT-Geräten in Finanzierungsleasing. Positiv beeinflusst ist die absolute Höhe der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – wie schon im Vorjahr – durch ein Partnerprogramm eines Herstellers, der seinen Partnern zeitlich befristet deutlich verlängerte Zahlungsziele gewährt. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbun­ denen Unternehmen beinhalten sämtliche V ­ erbindlichkeiten gegenüber vollkonsolidierten Tochterunternehmen des obersten Mutterunternehmens Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, im In- und Ausland. Sie betreffen mit 31,7 Mio. € inländische und mit 5,8 Mio. € ausländische verbundene Unternehmen. In Höhe von in T€ davon davon Restlaufzeit Restlaufzeit 31.12. 2011 1–5 Jahre 31.12. 2010 1–5 Jahre Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen davon aus Lieferungen und Leistungen davon aus Finanzierungstätigkeit Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten (Tab. 13) 11.293 199.036 – 6.853 11.249 – 117.105 2.696 37.523 – 30.883 – 9.988 – 8.545 – 27.535 – 22.338 – 27.348 145 31.673 279.525 145 6.998 186.585 2.841
  • 18. 18 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 9,1 Mio. € (i. Vj. 5,8 Mio. €) handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern der CC oHG. In Höhe von 27,5 Mio. € (i. Vj. 22,3 Mio. €) betreffen sie Verbindlichkeiten aus konzerninterner Finanzierungstätigkeit im Rahmen e ­ ines Cash-Poolings, die zu marktüblichen Zinsen verzinst werden. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten n ­ eben den Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 17,6 Mio. € (i. Vj. 17,6 Mio. €) hauptsächlich bisher zahlungsunwirksame Abgrenzungen von Serviceleistungen. In Höhe von 145 T€ (i. Vj. 145 T€) betreffen sie Rückbauverpflichtungen, die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ­besitzen. 13. (Passive) Rechnungsabgrenzungsposten Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten u ­ mfassen vorab vereinnahmte Service- und ­Wartungsentgelte. Erläuterung zu Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen 14. Haftungsverhältnisse Die Gesellschaft hat gegenüber Lieferanten der E‘ZWO eine Patronatserklärung zugunsten der E‘ZWO abgegeben. Die Gesellschaft hat sich v ­ erpflichtet, die E‘ZWO finanziell so auszustatten, dass diese ihren Verbindlichkeiten gegenüber i ­hren Lieferanten fristgemäß nachkommen kann. Die Gesellschaft rechnet nicht mit einer Inan­ spruch­nahme. 15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die CC oHG betreibt ihr Geschäft in gemieteten Büro- und Lagerflächen. Daneben werden weitere Gegenstände aus dem Sachanlagebereich seitens der Gesellschaft geleast (z.B. Kraftfahrzeuge). Darüber hinaus hat die CC oHG mit Leasinggesellschaften Leasingverträge (Operating ­Leases) für an ihre Kunden weiterverleastes ITEquipment abgeschlossen. Der jährliche Aufwand aus solchen Verträgen wird direkt in der Gewinnund-Verlust-Rechnung erfasst. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen teilen sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt auf: Sonstige finanzielle Verpflichtungen für … in T€ 1 Jahr Laufzeiten 1–5 Jahre 5 Jahre 10.321 26.616 6.023 … Dienstfahrzeuge 5.268 5.357 0 … technische Büroausstattung 5.515 538 0 … Dienstleistungsverträge (Facility) 2.345 161 0 23.449 32.672 6.023 … an Kunden weiterverleastes IT-Equipment 17.725 16.546 0 Stand zum 31.12.2011 41.174 49.218 6.023 Stand zum 31.12.2010 32.425 49.367 10.118 … Büroräume und Logistikflächen (Tab. 14)
  • 19. 19 Erläuterung zur Gewinn-und-VerlustRechnung 16. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse enthalten alle den Kunden b ­ erechneten Entgelte für Lieferungen und Leis­ tungen unter Abzug von Erlösschmälerungen. Sie werden im Wesentlichen in Deutschland erzielt. Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf: in T€ 2011 2010 Handelswaren 961.810 780.448 Dienstleistungen 448.396 408.435 Erlösschmälerungen -3.315 -1.446 Umsatzerlöse 1.406.891 1.187.438 (Tab. 15) Die Dienstleistungsumsätze enthalten auch die Umsätze aus Finanzdienstleistungen (Leasing). 19. Personalaufwand Im Personalaufwand sind sämtliche Gehaltszuwendungen an die Belegschaft sowie die darauf entfallenden Sozialabgaben, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Veränderungen der Urlaubsrückstellungen und Ähnliches enthalten. 20. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen b ­ etreffen im Wesentlichen mit 60,4 Mio. € (i. Vj. 40,1 Mio. €) Verwaltungsaufwendungen (z.B. Miet-, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Kostenumlagen, Beratungskosten und Telefonkosten) sowie mit 50,3 Mio. € (i. Vj. 38,6 Mio. €) Vertriebsaufwendungen (z.B. Kraftfahrzeug und Reisekosten, Versandkosten und Repräsenta­ tionsaufwand). 21. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 17. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge entfallen im Wesentlichen auf erhaltene Bonuszuwendungen und Werbekostenzuschüsse von Hardware-­Her­ stellern sowie Erstattungen von Kraftfahrzeug­ kosten durch Mitarbeiter. In Höhe von 9,7 Mio. € (i. Vj. 6,8 Mio. €) sind Erträge aus der Weiterleitung von Entwicklungskosten im Rahmen des Gruppen-ERP-Projektes enthalten, die an die Computacenter plc., Hatfield/GB, weiterbelastet wurden. 18. Materialaufwand Bei den Aufwendungen für bezogene Waren h ­ andelt es sich im Wesentlichen um den Wareneinsatz für Handelswarenverkäufe bzw. Ersatzteilverbrauch sowie mit der Lagerhaltung der Waren im Zusammenhang stehende Aufwendungen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen umfassen Aufwendungen aus der Beschaffung externer Ressourcen oder eingekaufter Dienstleistungen. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultieren aus kurzfristigen Festgeldanlagen frei verfügbarer Finanzmittel, aus Cashpool-Verzinsungen innerhalb der deutschen Computacenter-Gruppe sowie Verzinsungen gewährter kurzfristiger Darlehen an ausländische Gruppengesellschaften. 22. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Neben den Zinsaufwendungen aus Finanzierungs­ leasing-Verträgen in Höhe von 546 T€ (i. Vj. 214 T€) machen die Verzinsung von Cashpool-Guthaben anderer Gesellschaften der deutschen CCGruppe mit 264 T€ (i. Vj. 152 T€) sowie die erwarteten Zinsen aus dem Ergebnis der Betriebs­ rü­ p fung der Jahre 2005 bis 2008 mit 200 T€ (i. Vj. 132 T€) den Hauptteil der Zinsaufwendungen aus. 23. Steuern vom Ertrag Die Steuern vom Ertrag betreffen im Wesentlichen die Rückstellung für die erwartete Gewerbesteuer des Geschäftsjahres.
  • 20. 20 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 24. Sonstige Steuern Unter sonstige Steuern werden die Aufwendungen der Gesellschaft für Kraftfahrzeugsteuer und erwartete Ergebnisse der Umsatzsteuerbetriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2011 ausgewiesen. Sonstige Angaben 25. Periodenfremde Aufwendungen und ­Erträge Das Jahresergebnis 2011 enthält periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen sowie der Vereinnahmung verjährter Verbindlichkeiten in Höhe von 4,6 Mio. €. Dem stehen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt 2,6 Mio. € gegenüber. g ­ egenläufige Einkaufsgeschäfte gegenüber. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes (31. Dezember 2011) erfolgte durch die Markingto-market-Bewertung. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um geschlossene Positionen handelt und auch keine Verluste entstanden sind, besteht zum 31. Dezember 2011 kein Rückstellungsbedarf. Zum Bilanzstichtag waren die Währungstermingeschäfte wie in Tabelle 18 abgeschlossen. 28. Honorar des Abschlussprüfers Für die erbrachten Dienstleistungen des Ab­ schluss­ rüfers Ernst Young GmbH Wirtschaftsp prüfungsgesellschaft, Köln, wurden im Jahr 2011 folgende Honorare aufwandswirksam verbucht: 26. Mitarbeiter Die Belegschaft der CC oHG hat im Geschäftsjahr 2011 wachstumsbedingt weiter zugenommen; die Mitarbeiterzahl der Gesellschaft lag im Jahresdurchschnitt bei 4.367 (i. Vj. 4.056) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (inklusive Auszubildende). in T€ 2011 2010 Abschlussprüfung 184.640 180.000 Steuerberatung 46.296 53.963 Sonstige Leistungen 24.551 Honorare (insgesamt) 255.487 13.010 246.973 (Tab. 17) Mitarbeiter nach 2011 2010 Quartalsdurchschnitten Service 2.967 2.767 Vertrieb und Verwaltung 1.271 Auszubildende Mitarbeiter gesamt 1.156 129 133 4.367 Die sonstigen Leistungen umfassen im ­Wesentlichen MA-Beratungsleistungen. 4.056 (Tab. 16) 27. Derivative Finanzinstrumente Die Gesellschaft sichert sich gegen Kursrisiken beim Einkauf von Waren im US-$-Markt mittels Währungstermingeschäften bei der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart, und bei der ­HypoVereinsbank, Düsseldorf, ab. Dabei stehen den getätigten Sicherungsgeschäften immer 29. Gewinnverwendungsvorschlag 2011 Die Geschäftsführung der Computacenter AG Co. oHG, Kerpen, schlägt der Gesellschafter­­ versammlung vor, von dem Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 22.297.249,29 € einen Betrag in Höhe von 9.000.000,00 € auszuschütten und den Rest­ betrag in Höhe von 13.297.249,29 € in die ­Rücklagen der Gesellschaft einzustellen.
  • 21. 21 Hauswährung Beizulegender Transaktionstyp Fälligkeit Währung Nennwert Gesellschaft Zeitwert Termingeschäft Q1/2012 USD 2.000.000 € Termingeschäfte mit Laufzeitoption Q1/2012 USD 32.300.000 € Termingeschäfte mit Laufzeitoption Q2/2012 USD 27.000.000 € € 60.142 1.740.883 401.056 2.202.081 (Tab. 18) 30. Angaben zu den Mutterunternehmen Die Computacenter AG Co. oHG, Kerpen, wird in den Konzernabschluss der Computacenter Holding GmbH, München, einbezogen, die den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von U ­ nternehmen aufstellt. Hinterlegungsort des Konzernabschlusses der Computacenter Holding GmbH, München, ist das Handelsregister beim Amtsgericht München (HRB 113 117). Daneben wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Computacenter plc., Hatfield/­ Großbritannien, einbezogen, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Die CC oHG ist damit gemäß § 291 Abs. 2 HGB von der Erstellung eines eigenen Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes befreit.
  • 22. 22 An h a ng f ü r d a s G e s c h ä ft s j a h r 2 0 1 1 31. Organe der Gesellschaft Zur Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft sind die Gesellschafter Computacenter ­Aktiengesellschaft, Köln, und Computacenter M ­ anagement GmbH, Köln, jeweils vertreten durch ihre Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführer), j ­eweils allein berechtigt und verpflichtet. Die G ­ esellschafterin Computacenter Germany AG Co. oHG, München, ist gesellschaftsvertraglich von der Geschäftsführung ausgeschlossen. Das gezeichnete Kapital der Computacenter Aktiengesellschaft, Köln, beträgt 51.129,19 € (100.000 DM); es ist vollständig eingezahlt. Dem Vorstand der Computacenter Aktien­ gesellschaft, Köln, gehören an: Das gezeichnete Kapital der Computacenter Management GmbH, Köln, beträgt 25.564,59 € (50.000 DM); es ist vollständig eingezahlt. Der Geschäftsführung der Computacenter M ­ anagement GmbH, Köln, gehören an: Ulrich Irnich, Kaufmann, Düren Thomas Jescheck, Dipl.-Informatiker, Wachtberg (ab 1. Februar 2012) Die dem Vorstand und den Geschäftsführern im Geschäftsjahr 2011 direkt von der CC oHG g ­ ewährten Bezüge belaufen sich auf 2.237 T€ (i. Vj. 2.786 T€). Dr. Karsten Freihube, Dipl.-Physiker, Wittenberg Hans-Georg Freitag, Dipl.-Kaufmann, Pullach Frank Kottmann, Kaufmann, Gütersloh Reiner Louis, Kaufmann, Hamburg Oliver Tuszik, Dipl.-Ingenieur, Bornheim (Vorsitzender). Kerpen, den 5. April 2012 Computacenter AG Co. oHG Vorstand und Geschäftsführung
  • 23. 23 Dr. Karsten Freihube Computacenter AG, Köln Hans-Georg Freitag Computacenter AG, Köln Frank Kottmann Computacenter AG, Köln Reiner Louis Computacenter AG, Köln Oliver Tuszik Computacenter AG, Köln Ulrich Irnich Computacenter Management GmbH, Köln Thomas Jescheck Computacenter Management GmbH, Köln
  • 24. 24 Lagebericht 2011 Computacenter AG Co. oHG, Kerpen Lagebericht 2011 Konjunkturelles Umfeld und der IT-Markt in Deutschland Die deutsche Wirtschaft 2011 – der Boom setzte sich fort Im Jahr 2011 setzte sich in Deutschland die positive konjunkturelle Entwicklung des Boomjahres 2010 fort und schwächte sich erst im vierten Quartal etwas ab. Nach einem Plus von 3,7 % 2010 war das vergangene Jahr mit einem Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,0 % ebenfalls ein sehr gutes für die deutsche Wirtschaft. Nach dem starken Konjunktureinbruch von 5,1 % im Jahr 2009 wurde damit das Vor­ krisenniveau deutlich überschritten. Diese Entwicklung hatte auch deutlich positive Impulse für den deutschen Arbeitsmarkt, der sich im Jahresverlauf 2011 noch weiter verbesserte. Im vergangenen Jahr erreichten Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung den jeweils niedrigsten Stand seit 1991 und die Erwerbstätigkeit den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das wirkte sich auch positiv auf den privaten Konsum aus. Die deutschen Verbraucher konsumierten laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) trotz Euro-Schul- denkrise wie „seit zehn Jahren“ nicht mehr. Damit war der private Verbrauch gemeinsam mit Inves­ titionen in Ausrüstung sowie Bauten und dem A ­ ußenhandel der Motor der Konjunktur. Die ­Exporte legten nach dem zweistelligen Wachstum 2010 im vergangenen Jahr nochmals preisbereinigt um 8,2 % (nominal plus 11,1 %) zu. Im vierten Quartal flachte die konjunkturelle Entwicklung aber leicht ab und die schwächelnde Weltkonjunktur stoppte den rasanten Aufschwung. Entsprechend schrumpfte das BIP preis-, saison- und kalenderbereinigt im vierten Quartal um 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal, lag aber preisbereinigt um 1,5 % höher als im vierten Quartal 2010. Damit hat sich das BIPWachstum zum Jahresende 2011 zwar etwas a ­ bgeschwächt, die Wirtschaftsleistung lag aber auch im zweiten Jahr nach der Finanzkrise in allen Quartalen deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Es entspricht dem normalen Verlaufsmuster des Konjunkturzyklus, dass sich nach einem kräftigen Aufschwung die konjunkturelle Dynamik verlangsamt. Ein Abkühlen der deutschen Wirtschaft im vierten Quartal ist daher kein Grund zur ­Besorgnis.
  • 25. 25 Konjunktureller Boom lässt IT-Investitionen wachsen Im Sog des konjunkturellen Booms zogen 2011 auch die IT-Investitionen spürbar an. Auch wenn die IT-Budgets nicht den Status der Vorkrisenjahre erreichten, waren Unternehmen wieder deutlich eher bereit, in Informationstechnologie zu investieren. Gefördert wurde das durch die Notwendigkeit, die Unternehmenshardware zu aktualisieren, nachdem die turnusmäßige Erneuerung in der F ­ inanzkrise nach hinten geschoben wurde. Ein zentrales Thema im Hardware-Bereich waren 2011 die Tablet-Computer und insbesondere das Apple iPad. Während sich Unternehmen 2010 eher theoretisch mit der Integration dieser Geräte beschäftigten, stiegen die Zahl der Projekte und die Gerätebestellungen im vergangenen Jahr deutlich an. Des Weiteren investierten Unternehmen auch 2011 in Technologien und Services, die ihre Flexibilität erhöhen und Kosten reduzieren – eine absolute Notwendigkeit, da nach den Analysten von IDC die Kosten für den IT-Betrieb meist viel zu hoch sind. Bis zu 80 % der finanziellen und personellen Ressourcen würden für den alltäglichen IT-Betrieb aufgewendet. Entsprechend setzten 2011 wieder viele Unternehmen auf Outsourcing wie das Auslagern des Helpdesks oder ManagedWorkplace-Dienstleistungen. Zudem fokussierten IT-Abteilungen 2011 w ­ ieder stärker auf Mehrwertprojekte, die das G ­ eschäft unterstützen und Unternehmen flexibler machen. Zu diesen gehörten auch Cloud-Aktivitäten, um zukünftig verstärkt Dienste aus der Wolke anbieten oder nutzen zu können. Geschäftsverlauf und Lage Ertragslage 2011 – gute strategische Aufstellung trifft freundlichen IT-Absatzmarkt Dank der guten vertrieblichen und strategischen Aufstellung der Computacenter AG Co. oHG (im Folgenden „CC oHG“ oder „Gesellschaft“) im deutschen Markt und ihrem überzeugenden Leistungsportfolio entwickelte sich die Gesellschaft insbesondere beim Wachstum sehr erfreulich, wenn sie auch in ihrer Ertragskraft leicht hinter den Erwartungen zurückblieb. Infrastruktur-Investitionen und Service-Qualitätsprobleme belasteten das Ergebnis.
  • 26. 26 Lagebericht 2011 Im Jahresvergleich stiegen die Umsatzerlöse zwar deutlich an, das operative Ergebnis vor F ­ inanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) verharrte jedoch mit 24,3 Mio. € auf Vorjahresniveau (24,7 Mio. €, bereinigt) und damit prozentual i ­nnerhalb der Schwankungsbreiten der Vorjahre. Ertragslage (in Mio. €) 2011 2010 Umsatzerlöse (gesamt) 1.407 1.187 Umsatzerlöse (Service) 448 408 EBIT 24,3 24,7 EBIT % 1,7 % 2,1 % (Tab. 19) Umsatzentwicklung Die Umsatzerlöse erreichten im Geschäftsjahr 2011 mit 1.407 Mio. € einen neuen Höchststand. Angetrieben durch die gute IT-Konjunktur in Deutschland und dank der guten Aufstellung der Gesellschaft in ihrem Kunden- und Leistungsportfolio übertrafen sie das Vorjahr um 220 Mio. € (+18 %) rein aus organischem Wachstum. Über die Quartale des Geschäftsjahres hinweg ergab sich ein stetiges Umsatzwachstum gegenüber den Vorjahresquartalen. Während im 1. Quartal 2011 333 Mio. € erzielt wurden, steigerte sich der Umsatz im 4. Quartal durch ein gutes Jahresendgeschäft auf 396 Mio. €. Damit übertraf die Gesellschaft den guten Vorjahresumsatz (366 Mio. €). Das Wachstum ergab sich in 2011 über die ganze Breite des Portfolios der Gesellschaft. Sowohl das Produkt- als auch das Servicegeschäft zeigten sich sehr robust und mit hohen Wachstumsraten. Insbesondere das Servicegeschäft profitierte zum Ende des Geschäftsjahres von g ­ ewonnenen Managed-Service-Verträgen und i ­hren Implementierungsprojekten. Die meisten d ­ ieser Verträge entfalten erst 2012 ihre volle ­Umsatzwirkung. Branchenbezogen ergaben sich im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der insgesamt guten Wirtschaftslage keine großen Unterschiede in den Kundengruppen. In allen Wirtschaftszweigen herrschte rege Nachfrage nach Produkt- wie Dienstleistungsangeboten. Insbesondere in den Branchen Automotive und Versicherungen sowie bei den öffentlichen Auftraggebern gab es positive Wachstumsbeiträge. Aufgrund des weiterhin überproportionalen Produktumsatzwachstums im Jahr 2011 (23,2 %) sank der Anteil des Serviceumsatzes am Gesamtumsatz von 34,4 % auf 31,8 % weiter ab. Unabhängig vom mehr technischen Rückgang des Servicemix verzeichnete aber auch das Servicegeschäft mit einem Wachstum von 9,8 % eine sehr gute Wachstumsrate. Ertrags- und Kostenentwicklung Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit e ­ inem Anstieg von 19,0 Mio. € (+36,5 %) deutlich über dem Vorjahr und erreichten im Geschäftsjahr 71,3 Mio. €. Wesentlicher Treiber waren die d ­ eutlich angestiegenen Einnahmen aus Herstellervergütungen (zum Beispiel Boni oder Werbekostenzuschüsse), die dank des guten Produktumsatzes über Plan und Vorjahr lagen. Daneben sind – wie bereits im Vorjahr – Erträge aus der Weiterbelastung von deutschen Projektkosten für die Entwicklung des neuen gruppenweit eingesetzten ERP-Systems (SAP) enthalten. Die Kosten dieser Entwicklung werden seitens der Gesellschaft an die Computacenter plc. belastet und auf dieser Ebene für spätere Verrechnungen gesammelt. ­ Die deutsche Gruppe hat Anfang Februar 2011 erfolgreich als erstes Land der Gruppe auf das neue ERP-System migriert. Der überproportionale Anstieg des Materialauf-
  • 27. 27 wands um 20 % bei einem Umsatzwachstum von 18 % reflektiert das starke Wachstum im Produktgeschäft, welches niedrigere Margen hervorbringt als das Servicegeschäft und damit zu einem stärkeren Anstieg des Materialaufwandes führt. Der Personalaufwand hat im Geschäftsjahr um 21,9 Mio. € (+9 %) zugelegt. Dieser beruht im Wesentlichen auf einem deutlichen Zuwachs bei der Belegschaft, die im Jahresdurchschnitt um 311 Mitarbeiter angestiegen ist. Fluktuations­ bedingten Abgängen standen dabei Neueinstellungen für den weiteren Ausbau des ManagedServices-Geschäftes und eine darauf ausgerich­ tete vertriebliche Aufstellung gegenüber. Darüber hinaus haben eine Gehaltsrunde und Personalentwicklungsmaßnahmen speziell im Vertrieb und im Bereich der High-Skill-Servicemitarbeiter zu einem weiteren Anstieg des Personalaufwands geführt. Dank des Umsatzzuwachses ist die Personalaufwandsquote 2011 insgesamt auf 18,7 % (i. Vj. 20,3 %) deutlich gesunken. Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 7,7 Mio. € und zeigten mit einem Zuwachs um 1,4 Mio. € (+22 %) eine deutliche Steigerung. Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf einem e ­ rhöhten Investitionsvolumen bei der Betriebsund Geschäftsausstattung und hier insbesondere bei den IT-Geräten in Finanzierungsleasing, das Endkunden zur Verfügung gestellt wird (+1,8 Mio. €). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände waren hingegen rückläufig b ­ edingt durch den Einmaleffekt einer Sonderabschreibung im Vorjahr (-0,7 Mio. €). Die Abschreibungsquote liegt unverändert bei 0,5 % (i. Vj. 0,5 %). Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich mit 31,9 Mio. € (+40 %) ebenfalls ein deutlicher Zuwachs. Er basiert im Wesent­ lichen auf der erhöhten Geschäftstätigkeit und zieht sich durch sämtliche Aufwandsposten wie zum Beispiel Gebäudeaufwendungen, Trainings-, Reise-, Marketing- und Repräsentationskosten. Des Weiteren sind hier erstmals über Umlagen Abschreibungen auf die Nutzung des neuen ERPSystems in Höhe von 2,75 Mio. € enthalten. Ergebnisentwicklung Das EBIT der Gesellschaft (Ergebnis vor Finanz­ ergebnis und Ertragsteuern) verharrte mit 24,3 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (24,7 Mio. €, bereinigt um den Verschmelzungsverlust von b ­ ecom). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 1,7 % (i. Vj. 2,1 %) und blieb damit innerhalb der Schwankungsbreiten der Vorjahre. Das Finanzergebnis der Gesellschaft verschlechterte sich um -0,5 Mio. € auf -0,8 Mio. €. Wesentliche Ursache hierfür waren die gestiegenen Zinsen auf IT-Finanzierungsleasing-Verträge (-0,3 Mio. €), höherer Zinsaufwand auf CashpoolGuthaben anderer Gesellschaften der deutschen CC-Gruppe (-0,1 Mio. €) sowie erwartete Zinsaufwendungen aus dem Ergebnis der Betriebsprüfung der Jahre 2005 bis 2008. Bedingt durch das gute Vorsteuerergebnis der Gesellschaft und auslaufende steuerliche ­Abschreibungen erhöhte sich der Ertragssteueraufwand von 1,1 Mio. € im Vorjahr auf 1,2 Mio. € in 2011. Die Ertragssteueraufwandsquote ist im Geschäftsjahr zwar leicht gestiegen, lag aber aufgrund steuerlicher Abschreibungen und Verlustvorträge mit 5,2 % (i. Vj. vor Verschmelzungsverlust 4,6 %) weiterhin auf niedrigem Niveau. Mit einem Jahresüberschuss von 22,3 Mio. € (i. Vj. 13,0 Mio. €) erreichte die CC oHG im G ­ eschäftsjahr 2011 den besten Jahresüberschuss seit Bestehen der Gesellschaft.
  • 28. 28 Lagebericht 2011 Nachtragsbericht Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 5. Mai 2011 hat die Gesellschaft sämtliche Anteile an der HSD Consult EDV Beratungsgesellschaft mbH, Berlin, erworben. Die HSD ist ein Systemhaus, das sich auf den Hersteller Apple fokussiert hat, und b ­ etreibt Handelswaren- und Servicegeschäft mit Geschäftskunden. Mit Verschmelzungsvertrag vom 29. März 2012 und wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2012 hat die CC oHG den Erwerb des Vermögens der HSD im Wege der Gesamtrechtsnachfolge durch Verschmelzung beschlossen. Weitere Ereignisse von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sind nach dem Abschlussstichtag zum 31. Dezember 2011 nicht eingetreten. Entwicklung der Geschäftsbereiche Produktgeschäft wächst weiter überpropor­ tional – Workplace und ­ etworking als N Haupttreiber Nach einem bereits deutlichen Wachstum im Jahr 2010 konnte die Gesellschaft auch in 2011 eine sehr erfreuliche Umsatzentwicklung im Produktgeschäft erzielen und wuchs weiter überdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren. Umsatzerlöse* (in Mio. €) Produkt 2011 2010 962 780 * vor Erlösschmälerungen (Tab. 20) Mit Produkt-Umsatzerlösen in Höhe von 962 Mio. € (i. Vj. 780 Mio. €) und einem Wachstum von +23,2 % (+181 Mio. €) übertraf die Gesellschaft sämtliche Erwartungen. Der Zuwachs ergab sich dabei rein aus organischem Wachstum und zeigte über das Geschäftsjahr einen stetigen Anstieg g ­ egenüber den Vorjahreszeiträumen. Im 4. Quartal ergab sich mit einem Umsatz von 274 Mio. € ein deutlich besseres Jahresendgeschäft als 2010 (257 Mio. €). Im vergangenen Jahr wuchs das WorkplaceProduktgeschäft um mehr als 30 % gegenüber 2010, erfreulicherweise bei gleichzeitig leicht a ­ ngestiegenen Produktmargen. Durch die Übernahme der HSD Consult GmbH, dem führenden Systemhaus für Apple-Integration, wurde eine im Markt einzigartige Expertise zur Integration von Apple-Produkten in heterogene IT-Landschaften geschaffen. Hierdurch konnte auch von der CC oHG ein deutlicher Anstieg des Apple-Produkt­ geschäftes – insbesondere im vierten Quartal – verbucht werden. Neben dem Trendthema Mobility führten großvolumige Bestellungen zur Neuausstattung der klassischen Arbeitsplatzumgebung zu einem Wachstum von 55 % mit HP-Produkten; Arbeitsplatz-Lösungen von Lenovo verzeichneten mit zusätzlichen 40 % ebenfalls einen starken ­Anstieg. Im Datacenter-Produktgeschäft konnte die CC oHG an die positive Entwicklung von 2010 anknüpfen und auch in 2011 ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren. Dies galt für alle Bereiche: Server, Storage und Software. Besonders stark war das Wachstum im Bereich Datacenter Software mit +31 %. Hervorzuheben ist außerdem eine deutliche Umsatzsteigerung mit Private Cloud ­Solutions der Hersteller Cisco, NetApp, EMC und VMware. Die Produktmargen konnten sich im ­Datacenter-Geschäft 2011 leicht ver­ bessern. Im Netzwerk-Produktgeschäft konnte der p ­ ositive Trend mit einem Umsatzwachstum von über 30 % im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut werden. Stärkster Partner mit dem größten Wachstum war hierbei wieder Cisco. Aber
  • 29. 29 auch mit anderen marktrelevanten Partnern wie Brocade und HP wurde das Geschäft signifikant ausgebaut. Stärkste Volume-Treiber waren Produkte und Lösungen im Bereich Routing und Switching. Das stärkste prozentuale Wachstum mit fast 60 % wurde im letzten Jahr jedoch im ­Bereich „Unified Collaboration Communications“ erreicht. Immer mehr Kunden setzen auf ­IP-basierte Lösungen, um die Kommunikation und die Zusammenarbeit in den Unternehmen zu verbessern. Das Videogeschäft inklusive Telepresence-Lösungen entwickelte sich hier besonders positiv. Die Margen im Netzwerk-Produkt­ geschäft waren im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im Security-Geschäft ist CC oHG weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr hat die Gesellschaft in diesem Marktsegment fast 58 Mio. € Produktumsatz erwirtschaftet, womit wir gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von ca. 6 % realisieren konnten. Aufgrund der engen Abstimmung mit den Herstellern Cisco, CheckPoint und F5 hat die CC oHG das Geschäft mit diesen Partnern sehr erfolgreich ausbauen können. Durch Anforderungen unserer Kunden hinsichtlich Bring Your Own Device, Compliance, Cloud und Virtualisierung wird das Geschäftsfeld in den nächsten Jahren zunehmend auf die Business Lines Workplace und ­Datacenter ausgeweitet. Trotz des extrem guten Wachstums im Workplace-Geschäft konnte die Gesellschaft ihren ­Anteil an Enterpriseprodukten (Server, Storage, Netzwerk, Security und Unified Communications) am Gesamtproduktumsatz mit ca. 67 % (i. Vj. 68 %) weitestgehend konstant halten (Abb. 1). Die strategische Ausrichtung der CC oHG hat sich damit auch in Zeiten starken Umsatzwachstums nicht verändert. Das angebotene Produktportfolio vom Endgerät über das Netzwerk bis hin zu den Rechenzentren kombiniert mit der hohen Securitykompetenz ermöglicht eine optimale und ganzheitliche Beratung unserer Kunden. Damit s ­ ichert es die Profitabilitäts- und Wachstumsaussichten der Gesellschaft für die Zukunft. Entwicklung Umsatzanteile 100% 41% 40% 41% 32% 33% 59% 60% 59% 68% 67% 2007 2008 2009 2010 2011 75% 50% 25% 0% n Enterprise n Personal Systems Abb. 1: Umsatzanteile im Produktportfolio (in %) Die erzielten Margen im Produktgeschäft konnten über alle Produktgruppen hinweg und unter E ­ inbezug von Herstellerbonusprogrammen im Geschäftsjahr weiter leicht gesteigert werden. Während sich die Vertriebsmargen in Summe n ­ ahezu konstant zeigten, konnten über die hohen Wachstumszahlen die Erträge aus Hersteller­ bonusprogrammen weiter gesteigert werden. Hersteller-Awards und -Zertifizierungen d ­ okumentieren herausragende Stellung im Markt Auch 2011 wurde Computacenter Deutschland seiner Rolle als wichtigster Partner aller markt­ relevanten Hersteller gerecht. Entsprechend e ­ rhielt der IT-Dienstleister zahlreiche Auszeich­ nungen und Zertifizierungen. So verlieh NetApp Computacenter den „NetApp Channel Award“,
  • 30. 30 Lagebericht 2011 den „NetApp Reseller of the Year EMEA“ Award und den „NetApp Insight Award 2011“ in der ­Kategorie „Exzellenz im Kundenerfolg“. Mit den Ehrungen wurden das besondere Engagement, die Kompetenz und die Leistung als Reseller h ­ onoriert sowie das herausragende Know-how im Bereich der FlexPod-Datacenter-Lösung betont. Außerdem erhielt Computacenter im Rahmen des Cisco Partner Summit 2011 zum zweiten Mal die Auszeichnung „Cisco Enterprise Partner of the Year – DACH“. Mit diesem Award würdigt Cisco die Vertriebs- und Serviceleistungen des ­IT-Dienstleisters insbesondere im Großkunden­ umfeld. Und nicht zuletzt ehrte „Big Blue“ Computacenter mit dem „IBM BestSeller Award“ in der ­Kategorie „POWER Partner 2010“ und mit der i ­nternationalen Auszeichnung „IBM Centre of Technical Excellence with distinction“. Neben diversen Awards erhielt Computacenter auch verschiedene Zertifizierungen und Spezia­ lisierungen. Beispielsweise bekam der IT-Dienstleister als erstes und bis dahin einziges Unternehmen die Zertifizierung als „Apple Authorized System Integrator (AASI)“ in Deutschland, Frankreich und UK. Mit der Auszeichnung in den drei Ländern, die zu den wichtigsten Märkten in Europa zählen, honorierte der Hersteller das umfassende Apple-Know-how. Des Weiteren erhielt Computacenter als erster Cisco-Partner in Deutschland die „Managed Services Master-Zertifizierung“ für ­Cisco Powered Private Cloud Services. Cisco würdigt damit Investitionen in ITIL®-basierte P ­ rozesse, Aktivitäten und Werkzeuge, die Voraussetzung für die Erbringung hochwertiger Cloud und Managed Services sind. Servicegeschäft stark gewachsen – M ­ anaged-Services-Geschäft als Treiber Das Geschäftsjahr 2011 zeigte auch im Service- geschäft ein starkes Umsatzwachstum und übertraf auch hier die Erwartungen deutlich. Umsatzerlöse* (in Mio. €) Service 2011 2010 448 408 * vor Erlösschmälerungen (Tab. 21) Mit Serviceumsätzen in Höhe von 448 Mio. € (i. Vj. 408 Mio. €) und einem Wachstum von 9,8 % (+40 Mio. €) konnte die Gesellschaft die ­Erwartungen deutlich übertreffen. Auch im Service zeigte sich ein Wachstum über das gesamte P ­ ortfolio hinweg. Während die Umsätze im Workplace- und Networking-Umfeld zweistellige Wachstumsraten aufwiesen, zeigten sich im ­Datacenter-Umfeld nur geringe Zuwächse. Auf Quartalsbasis stiegen die Serviceumsätze stetig an und erreichten dank einiger Transition-ProjektAbrechnungen mit 122 Mio. € im 4. Quartal einen neuen Höchststand. Im Professional-Services-Umfeld ergab sich ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Die CC oHG verzeichnete eine zunehmende Nachfrage nach Beratungs- und Integrationsleistungen rund um die Themen Managed Workplace und Cloud Computing. In diesen Bereichen s ­ uchen Kunden einen Berater mit Expertise in verschiedenen Technologiefeldern (Server, Storage, Virtualisierung, Management, Netzwerk, ­Security etc.), der hinsichtlich der Lösungen verschiedener Hersteller (HP Converged Infrastructure, IBM Dynamic Infrastructure, Vblock von EMC/Cisco/VMware, Flexpod von NetApp/Cisco/ VMware) beraten und diese integrieren kann. Auch Cloud Solutions unterstützt die CC oHG mit ihrem Reifegradmodell, einem eigenentwickelten Beratungsansatz für den individuellen Weg in die Cloud. Die Auslastung der Consultants im Pro-
  • 31. 31 jektgeschäft erreichte Spitzenwerte. Offene Stellen konnten trotz intensiver Recruiting-Bemühungen nicht immer schnell genug besetzt werden. Zudem entwickelte sich der Auftragsbestand a ­ ufgrund der starken Kundennachfrage positiv. Auch im Managed-Services- und Outsourcing­ umfeld stiegen die Umsätze 2011 stetig an. Die Kundennachfrage traf hier auf ein seitens der G ­ esellschaft weiter ausgebautes Leistungsangebot. Insbesondere die Bereiche Managed Workplace und Service Desk verzeichneten eine deutlich gestiegene Nachfrage. Dabei stand das erste Halbjahr 2011 im Zeichen verstärkter Vertriebsund Presales-Aktivitäten, welche dann im zweiten Halbjahr zu erfolgreichen Geschäftsabschlüssen mit großen Transition- und Transformation-Projekten führten. Die Auslastung der betroffenen Serviceteams war hoch. In Anbetracht der guten Nachfrage wurde im Geschäftsjahr 2011 weiter in den Ausbau des Managed-Services- und Outsourcingportfolios i ­nvestiert. Dazu gehören insbesondere der Aufbau eines Managed-Services-Factory-Konzepts in der Gesellschaft, das einer weiteren Standardisierung und Effizienzsteigerung in der Erbringung von Standard-Service-Leistungen wie User Help Desk, Remote Services oder „Break-and-Fix“Dienstleistungen Vorschub geben soll. In diese Factory wurden auch die im Geschäftsjahr übernommenen Managed-Service-Leistungen des Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ der Schwestergesellschaft Computacenter Managed Services GmbH integriert. Dem Kundenwunsch nach kurzfristiger Kostensenkung und Flexibilisierung kombiniert mit der Einhaltung interner Servicelevels kann so optimal entsprochen werden. Die Strategie, IT-Infrastrukturen und endkundenfokussierte, messbare Endto-End-Services (wie Managed Workplace, Mana- ged Mailbox, Storage on Demand oder Managed Voice) betreiben zu können, trifft nicht nur den derzeitigen Markttrend, sondern verspricht auch gute Wachstumsraten in der Zukunft. Und dies wird im IT-Markt wahrgenommen. Bei den Managed-Workplace-Dienstleistungen gehört Computacenter laut der Experton-Group zu den Top3-Dienstleistern in Deutschland und hat nach M ­ einung der Analysten das attraktivste Angebot im Markt. Durch Vertragsverlängerungen und -neuabschlüsse mit Kunden konnte die Gesellschaft 2011 weiter an der Qualität und Nachhaltigkeit i ­hrer Servicevertragsstrukturen arbeiten. Dadurch ist es gelungen, den annualisierten Auftragswert der CC oHG an langfristigen Beauftragungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr (Contract Base) um weitere 10,7 % zu steigern (Abb. 2); er betrug zum Jahresende 308 Mio. € (i. Vj. 278 Mio. €). Entwicklung Contract Base 222 236 255 278 308 2007 2008 2009 2010 2011 Abb. 2: Annualisierter Auftragswert langfristiger Serviceverträge (Contract Base) in Mio. € Auf der Margenseite blieb das Servicegeschäft der Gesellschaft unter Druck. Zum einen ergab sich dies aus einem sehr wettbewerbsintensiven
  • 32. 32 Lagebericht 2011 Marktumfeld. Dies betraf unter anderem große Managed-Services-Verträge, die nur mit aggres­ siven Preisen zu gewinnen waren. Zum anderen reduzierten unerwartete Verzögerungen und e ­ rwartete Anlaufverluste bei den gewonnenen Verträgen die Ertragskraft im Service zusätzlich. Trotz intensiver Aktivitäten zur Effizienzsteigerung in den Erbringungsprozessen und bei Angebotsund Preisverhandlungen mussten die Servicemargen in Summe so einen Rückgang verkraften. Nachteilig wirkte sich auch aus, dass qualifiziertes IT-Fachpersonal im deutschen Markt zur Abdeckung des starken Wachstums der CC oHG im Geschäftsjahr 2011 nur schwer zu rekrutieren war. Trotz verstärkter Anstrengungen konnten längst nicht alle offenen Stellen in der Gesellschaft schnell genug besetzt werden. Managed-Services-Factory-Erbringungs­ modell implementiert und weiterentwickelt Wie schon in den Vorjahren basierte das ­Serviceerbringungsmodell der CC oHG auf der optimalen Kombination von erprobten, effizienten Computacenter-Standards und auf den speziell auf Kundenanforderungen angepassten Leistungsmodulen. Die Erbringung erfolgte dabei teils durch zentrale Erbringungseinheiten in Deutschland und Europa und teils durch die bundesweit in den Geschäftsstellen der Gesellschaft oder beim Kunden vor Ort ansässigen Computacenter-Ser­ vicemitarbeiter. Die Möglichkeit, die verschiedenen Erbringungsmodelle zu kombinieren, stellt s ­ icher, individuell auf Kundenanforderungen einzugehen und flexible und kosteneffiziente Lösungen zu verwirklichen. Im Geschäftsjahr wurde der Aufbau einer z ­ entralen Erbringungseinheit (Managed Service Factory) vorangetrieben und organisatorisch a ­ bgeschlossen. Dazu gehörten auch der inner- jährliche Kauf und die Integration des Geschäftsfeldes „Shared Service Factory“ des Schwesterunternehmens Computacenter Managed Ser­ ices v GmbH sowie die klarere Trennung von ­ ertriebsV und Serviceerbringungsverantwortung. Die neue Struktur erlaubt es in besserer Weise als zuvor, die Entwicklung von Standards und die ­Industrialisierung der Leistungserbringung zu ­betreiben. Als Leistungsplattform des Unternehmens in Deutschland dient weiterhin das zentrale Logistikund Distributionszentrum in Kerpen, von dem aus der gesamte Supply-Chain- und MaintenanceProzess gesteuert wird. Ebenso werden hier die zertifizierten Recycling-, Entsorgungs- und Wiederverwertungsleistungen erbracht. Über Partnerunternehmen werden weitere Leistungsbausteine im Rahmen von ManagedServices-Angeboten zugekauft, sofern dies wirtschaftlich und/oder technisch geboten ist. Dazu gehört auch die Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Computacenter Managed Services GmbH, Köln, welches der CC oHG im Wesent­ lichen Service-Desk-Leistungen zur Verfügung stellt. Die Fähigkeit der Computacenter-Gruppe, mit ihrem internationalen Partnernetzwerk auch eine europäische und weltweite Flächendeckung und Erbringung sicherzustellen, stand weiter im Fokus. ­ Die Vernetzung der Strukturen wurde verstärkt und die Qualitätssicherung weiter vorangetrieben. Zielsetzung bleibt es, dem steigenden Bedarf der Kunden nach weltweiter IT-Unterstützung und -Dienstleistungen nachzukommen. Diese Leistungen werden nicht nur von großen internationalen Konzernen, sondern auch vom weltweit agierenden deutschen Mittelstand eingefordert. Durch die lokal an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtete vertriebs- und serviceseitige
  • 33. 33 Aufstellung ist es der Gesellschaft möglich, sowohl Neukunden als auch bestehende Geschäftspartner in angepasster Weise zu betreuen und das gesamte IT-Leistungs- und -Lösungsportfolio anzubieten, erfolgreich zu implementieren sowie zu betreiben. Vermögenslage Die Bilanzsumme der CC oHG beläuft sich zum 31. Dezember 2011 auf 499 Mio. € und liegt d ­ amit deutlich über dem Vorjahreswert von 372 Mio. € (+34 %). Haupttreiber dieses Anstiegs w ­ aren das höhere Umlaufvermögen und die Verbindlichkeiten, in denen sich das starke Umsatzwachstum des Geschäftsjahres abbildet. Bilanzkennzahlen (in Mio. €) 2011 Bilanzsumme 498,7 372,4 2010 Eigenkapital 112,0 96,7 Eigenkapitalquote (%) 22 % 26 % (Tab. 22) Der Anstieg auf der Aktivseite um +126 Mio. € betrifft im Wesentlichen das Umlaufvermögen (+113 Mio. €) und in geringerem Maße das Anlagevermögen. Beim Umlaufvermögen ergab sich das W ­ achstum hauptsächlich aus einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+55 Mio. €) sowie der Handelswarenvorräte (+16 Mio. €), alles Posten, in denen sich das e ­ rhöhte Geschäftsvolumen ausdrückt. Daneben führte auch der gute Cashflow des Geschäftsjahres zu einer deutlichen Erhöhung der liquiden Mittel auf 91 Mio. € zum Bilanzstichtag (+40 Mio. €). Auch im Anlagevermögen ergab sich in 2011 ein deutlicher Anstieg (+72 %), wenn er auch in Euro mit +13,4 Mio. € auf 32,0 Mio. € im Verhältnis zum Umlaufvermögen klein ausfiel. Investitio- nen in Gesamthöhe von 21,1 Mio. € standen ­Abschreibungen und Abgänge in Höhe von 7,7 Mio. € gegenüber. Wesentliche Zugänge neben der allgemeinen Betriebs- und Geschäftsausstattung ergaben sich aus einem erworbenen G ­ eschäfts- und Firmenwert (Shared-Service-­ Factory; +0,5 Mio. €), der geschäftsbedingten Z ­ unahme der IT-Geräte im Finanzierungsleasing (+8,6 Mio. €) sowie dem Erwerb sämtlicher ­Anteile an der HSD Consult (+5,4 Mio. €). Auf der Passivseite stehen einem deutlichen Anstieg der Verbindlichkeiten geringere Erhöhungen bei den Rückstellungen und dem Eigenkapital gegenüber. In den Verbindlichkeiten trieb das höhere G ­ eschäftsvolumen sowohl die Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten als auch die sonstigen Rückstellungen nach oben. Der Anstieg in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beruht im Wesentlichen auf erhöhter Geldanlage der deutschen Computacenter-­ Gesellschaften im Cashpool der CC oHG. Der Zuwachs bei den Rückstellungen war insbesondere dem ­Anstieg der Rückstellungen für ausstehende ­Eingangsrechnungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zuzuschreiben. Das Eigenkapital der Gesellschaft stieg trotz Gesellschafter-Entnahmen aus den Rücklagen in Höhe von insgesamt 7,0 Mio. € dank des positiven Jahresergebnisses um 16 % auf 112,0 Mio. € (i. Vj. 96,7 Mio. €) an. Durch den Anstieg der ­Bilanzsumme zum Stichtag um 34 % ergab sich eine reduzierte Eigenkapitalquote von 22,5 % nach 26,0 % im Vorjahr. Finanzlage Die CC oHG verfolgt als Ziel ihres Finanzmanagements, eine weitestgehend eigenständige Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit sicherzustellen
  • 34. 34 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1 und eine ausreichende Liquidität für Wachstum und Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Die Finanzpolitik der Gesellschaft ist konservativ ausgelegt und soll Risiken für den Geschäftsbetrieb vermeiden helfen. Dies gilt insbesondere für Devisengeschäfte, die zur Absicherung von Währungskursrisiken in Liefer- und Leistungsgeschäften eingesetzt werden. Die diesbezüglichen Risikomanagementziele und das Risikomanagementsystem sind im Anhang erläutert. Durch die verbesserten Jahresergebnisse der letzten Jahre und den sich daraus ergebenden guten Cashflow ist es der Gesellschaft gelungen, die Finanzierung verstärkt auf eigene liquide Mittel bzw. Cashpool-Finanzierungen innerhalb der deutschen CC-Gruppe umzustellen. Zur Absicherung von Liquiditätsschwankungen und -bedarfen hat die CC oHG Kreditlinien für Kontokorrent-, Aval- und Devisensicherungskredite in ausreichendem Umfang mit einigen Kreditinstituten ­vereinbart. Finanzierungsmöglichkeiten aus Forderungsverkäufen (True Sales) wurden im Geschäftsjahr nur in geringfügigem Umfang genutzt. Auf der Einkaufsseite profitierte die Gesellschaft – wie schon im Vorjahr – von dem Vertriebsprogramm eines Herstellers, der seinen Partnern für einen Cashflow (in Mio. €) beschränkten Zeitraum Zahlungszielverlängerungen einräumte. Zur Refinanzierung von aktiviertem Anlagevermögen, das bei und für Kunden im ­Einsatz ist, wurden Finanzierungsleasingverträge eingegangen; die Verbindlichkeiten belaufen sich zum 31. Dezember 2011 auf 10,4 Mio. € (i. Vj. 3,7 Mio. €). Zum Stichtag verfügte die CC oHG über F ­ inanzmittel in Höhe von 91,1 Mio. €. Diesen s ­ tehen Netto-Cashpool-Verbindlichkeiten von 26,3 Mio. € gegenüber. Die Liquiditätsrechnung (Kapitalflussrechnung) stellt sich im Einzelnen wie in Tabelle 22 dar. Der Cashflow der Gesellschaft hat sich weiter positiv entwickelt und lag in 2011 bei 40,4 Mio. € (i. Vj. 21,6 Mio. €). In der laufenden Geschäftstätigkeit haben sich der überproportionale Anstieg der Verbindlichkeiten und Rückstellungen versus den Vorräten und Forderungen sowie das erhöhte Jahresergebnis 2011 positiv ausgewirkt. Die ­Erhöhung der Investitionstätigkeit beruht im Wesentlichen auf dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der HSD Consult in Höhe von 5,4 Mio. €. Bei der Finanzierungstätigkeit wurden Entnahmen der Gesellschafter in Höhe von 7,0 Mio. € durch Erhöhungen der Einlagen in den Cashpool der Gesellschaft von 7,6 Mio. € überkompensiert. 2011 2010 Cashflow aus der … … laufenden Geschäftstätigkeit … Investitionstätigkeit … Finanzierungstätigkeit Cashflow 52,2 20,3 -12,4 -5,9 0,6 7,2 40,4 21,6   Finanzmittelbestand zum 1. Januar … 50,7 29,1 Finanzmittelbestand zum 31. Dezember … 91,1 50,7 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 91,1 50,7 (Tab. 23)
  • 35. 35 Chancen- und Risikomanagement Chancen- und Risikomanagement als fester Bestandteil der Unternehmenskultur Die Märkte der CC oHG unterliegen einem stän­ digen Wandel und erfordern daher ein vorausschauendes Chancen- und Risikomanagement. Die Gesellschaft beschäftigt sich daher systematisch mit ihren Chancen- und Risikopotenzialen und fördert das risikobewusste Denken und Handeln auf allen Unternehmensebenen. Bestehende und eventuelle Risiken frühzeitig aufzudecken oder zu vermeiden bzw. durch aktives Management zu minimieren ist ein entscheidender Baustein zur Absicherung des Unternehmens gegen Schäden jedweder Art. Die Beschäftigung mit ­Risiken, aber auch mit Chancen ist ein wesent­ licher Bestandteil der konzernweiten Planungs-, Steuerungs- sowie Kontrollsysteme und damit des Prozessmanagements sowie der Unternehmenskultur. Das Risikofrüherkennungssystem der CC oHG basiert auf gruppenweit einheitlichen Methoden der Risikoanalyse, Bewertung und Vermeidung bzw. Überwachung. Dabei werden sowohl eine Analyse der Unternehmensrisiken aus Gesamt­ unternehmenssicht (Management) als auch eine Detailabfrage von Risiken aus den einzelnen Unternehmensbereichen (Prozessverantwortlicher) durchgeführt. Identifizierte Einzelrisiken dieses wechselseitigen Prozesses werden unter Berücksichtigung ihres Umfangs und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst, bewertet und priorisiert. Mittels einer individuellen Risikoanalyse werden geeignete Maßnahmen zur Abwehr, Abwälzung und Minimierung festgelegt, implementiert und nachgehalten (zum Beispiel durch regelmäßige Messung, Aktionspläne, Zuständigkeiten). Die Koordination dieser Aktivitäten obliegt dem konzernweit agierenden Risikomanagement, das sowohl an die deutschen Führungsgremien wie auch an Gremien des Mutterunternehmens ­Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, b ­ erichtet (zum Beispiel Audit Committee, Board). Risiken, die sich aus Finanzpositionen ergeben, werden zentral in der deutschen TreasuryAbteilung behandelt. Zur Absicherung von Währungsmarktrisiken werden Absicherungsgeschäfte getätigt. Dabei gilt für alle Aktivitäten in diesem Bereich der Grundsatz der Risikominimierung. Kunden-Delkredere-Risiken werden in einer eigenen Credit--Collection-Abteilung nachgehalten. Die Absicherung des Unternehmens im Compliance- und Datenschutzbereich ist durch Berufung eines Compliance- und Datenschutzbeauftragten gewährleistet. Dieser berichtet direkt an den Vorstand und achtet auf die Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen. Weitere organisatorische und prozessseitige Maßnahmen unterstützen die Risikovermeidung. Dazu gehören: — er Planungs- und Controlling-Prozess (eind schließlich kurzfristiger Prognose-Rechnung und Soll-Ist-Abweichungsanalyse), — ruppenweite Richtlinien und Genehmigungsg prozesse sowie darauf aufbauende Trainingsmaßnahmen und Governance-Prozesse, — in einheitliches Datenverarbeitungssystem, e — ie Arbeit der internen Revision und d — ie Aufstellung und das Testen von Businessd Continuity-Plänen. Auch die durchgängige Beschäftigung mit den Unternehmensprozessen stellt einen weiteren Baustein im Chancen- und Risikomanagement dar. Dabei werden Geschäftsprozesse regelmäßig auf Verbesserungspotenziale untersucht beziehungsweise an sich ändernde Gegebenheiten u ­ nter Einsatz der Six-Sigma-Methodologie und von Qualitätssicherungsverfahren angepasst.
  • 36. 36 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1 ­Äußeres Zeichen dieser Arbeiten ist unter anderem die erreichte ISO-Zertifizierung für Prozesse im Unternehmen: — Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008 — Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001:2004 — Arbeits- und Gesundheitsschutz nach BS ­OHSAS 18001:2007 — Informationssicherheitsmanagement (IT-Security) nach ISO/IEC 27001:2005 — IT Service Management nach ISO/IEC 20000:2005 Risikobericht – Ressourcenknappheit und komplexe Serviceverträge als größte Risiken Die größten Risiken der Gesellschaft sind derzeit die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie sämtliche Themen rund um die hochwertige ­Erbringung von komplexen Managed-Servicesund Outsourcingverträgen. Die aktuelle Arbeitsmarkt- und Ausbildungs­ situation in Deutschland mit ihrer erfreulich niedrigen Arbeitslosenquote stellt eine Gesellschaft mit starkem Wachstum im Serviceumfeld vor einige Herausforderungen. Wie sich schon seit Jahren angekündigt hat, wird es zunehmend schwerer, ausreichend qualifiziertes Personal anzuwerben. Innerjährlich hatte die CC oHG bei niedriger Fluktuationsrate bis zu 500 offene Stellen zu besetzen, um das Wachstum der Gesellschaft abzubilden. Da dies nicht leicht zu bewerkstelligen ist, wird Mitarbeiterbindung und -gewinnung im Umfeld hochqualifizierter IT-Fachkräfte zunehmend zu einem Risiko, welches auch das Wachstum eines erfolgreichen Unternehmens limitieren kann. Zwar wird durch eigene Aus- und Fortbildungspro­ gramme versucht, IT-Fachkräfte zu entwickeln, am grundsätzlichen Fachkräftemangel ändert dies allerdings nichts. Nach einem sehr erfolgreichen Vertriebsjahr mit dem Gewinn einer ganzen Reihe von Managed-Service- und Outsourcingverträgen zeichnen sich bei der Abarbeitung der Verträge wie erwartet Risiken ab. Diese betreffen die Qualität der ­Angebots- und Verhandlungsphase bei neuen Ausschreibungen ebenso wie die Transition- und Erbringungsphase bei gewonnenen Verträgen. Die Angebotsphase bedarf neben der klaren Leistungsabgrenzung einer korrekten Preisfindung. Die Transitionphase ist durch Fokus auf technische Migrationsthemen, transparente Leistungsabgrenzung, zeitnahe Kundenkommunikation und -einbindung sowie Termintreue und Prozessqua­ lität gekennzeichnet. In der Erbringungsphase spielen Themen wie Profitabilitätsüberwachung, Prozesskostenoptimierung und Effizienzsteigerung, Servicelevel-Einhaltung sowie Skill- und M ­ anagementfähigkeiten eine entscheidende ­Rolle. Die CC oHG hat in all diesen Bereichen s ­ owohl organisatorische als auch personelle und IT-seitige Absicherungen in den Prozessen und Abläufen verankert und diese weiterentwickelt. Bei Verträgen solcher Komplexität ist es aber nie auszuschließen, dass Qualitäts- und Prozessfehler zu finanziellen Schäden führen können. Weitere operative Risiken von Bedeutung können der Gesellschaft auch aus anderen Bereichen erwachsen. Dazu gehören im Produktgeschäft die zukünftige Verfügbarkeit und Höhe von Herstellerboni, die einen Teil der gesamten Produktprofitabilität ausmachen. Dem anhaltenden Druck auf die Servicemargen muss zudem durch geeignete Effizienzmaßnahmen und Überwachung der Mitarbeiterauslastung begegnet werden. Die europaweit gestartete Initiative zur Industrialisierung der Serviceerbringung ist ein wichtiger Baustein in
  • 37. 37 diesem Bereich. Ferner ist die Fortentwicklung der Vertriebsfähigkeiten entsprechend dem sich entwickelnden Serviceportfolio ein Risikofaktor auf der Kunden- und Vertriebsseite. Zudem muss das im Geschäftsjahr eingeführte ERP-System jetzt weiter stabilisiert werden, um Kostenvorteile daraus in der Zukunft zu realisieren. Schlussendlich muss auch die konjunkturelle Entwicklung – auch weltweit – beobachtet werden, da viele Kunden wie die Automotive-Industrie oder der Maschinenbau vom Export abhängig sind. Finanzielle Risiken können sich aus mehreren Bereichen ergeben. Dazu gehören Liquiditätsund Zinsrisiken. Diese können aber aufgrund der guten Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung der Gesellschaft sowie ihres Mutterunternehmens Computacenter plc., Hatfield/Großbritannien, d ­ erzeit als gering eingestuft werden. Forderungsausfallrisiken, die sich trotz der insgesamt guten Bonität des Kundenstammes ergeben können, werden durch aktive Kundenbonitätsprüfungen überwacht. Währungsrisiken beruhen im Wesentlichen auf Einkaufsaktivitäten im US-$-Raum; d ­ iese werden in einer eigenen Treasury-Abteilung überwacht und durch Einsatz von Währungs­ sicherungsinstrumenten minimiert. Mitarbeiterentwicklung Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen des Wachstums. Um die Steigerungsraten im Produkt- und Servicegeschäft zu erreichen, wurden enorme Anstrengungen unternommen, neue M ­ itarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu integrieren. Bei einer weiterhin moderaten F ­ luktuationsrate ergab sich im Saldo ein Anstieg der Beschäftigten um 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zum 31. Dezember 2011 (+12,6 %). Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte die CC oHG damit 4.646 (i. Vj. 4.126) eigene Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter (inklusive Auszubildende und Geschäftsführung). Stand am 31.12. … 2011 Mitarbeiter 4.646 4.126 2010 (Tab. 24) Im gesamten Jahr betrug die Anzahl der offenen Fach- und Führungspositionen rund 400 Stellen, am Jahresende sogar annähernd 500. Das starke Wachstum führte und führt einerseits zu einer deutlichen Arbeitsbelastung bei der Belegschaft, andererseits aber auch zu einer durchgehenden Arbeitsplatzsicherheit, weiterhin ein wichtiger ­Aspekt in puncto Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit. Ein großer Anteil der Beschäftigten ist direkt bei den Kunden der CC oHG in mittel- und langfristigen Projekten und Betriebssituationen im ­Einsatz. Insbesondere im Serviceumfeld werden Kapazitäts- und Wachstumsspitzen durch externe Beschäftigte abgedeckt. Diese erlauben eine flexible Personal- oder Qualifikationsplanung, dienen aber nicht zum Ersatz der Kernbelegschaft und gehen anteilsmäßig zurück. Die Suche nach erfahrenen Fachkräften der ­Informationstechnologie gestaltet sich weiterhin schwierig, wenngleich das Jahr 2011 für die CC oHG auch in diesem Punkt sehr erfolgreich war. Dennoch dauern die überwiegend wachstumsbedingten Besetzungen in vielen Fällen recht lange. Dadurch fällt das Mitarbeiterwachstum langsamer aus, als es die Geschäftsentwicklung erlauben und teilweise nötig machen würde. Der Arbeitsmarkt gibt derzeit nur wenige ausreichend im ­Servicemanagement, in der IT-Beratung, im ITProjektmanagement und im IT-Outsourcing qualifizierte Kräfte mit ausreichender Berufserfahrung her. Somit liegt die Anzahl der offenen Stellen trotz
  • 38. 38 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1 eines sehr erfolgreichen Jahresendspurts bei etwa 350. Die Mitarbeiterfluktuation lag in 2011 auf dem Niveau der Vorjahre. Konsequent weitergeführt wurden auch im Jahr 2011 die Investitionen in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Ausbildung von Nachwuchs über Traineeprogramme für Hochschulabsolventen und die betriebliche Erstaus­ bildung. Traineeprogramme, also mehrmonatige Vollzeitausbildungen, wurden in den Bereichen ­IT-Consulting und IT-Vertrieb durchgeführt. Hinzugekommen sind mittlerweile analoge Initiativen für Servicemanager und Kolleginnen und Kollegen mit technischem Fokus. Nicht nur, aber auch w ­ egen des Absolventen- und Praktikantenprogramms und den beiden Trainee-Programmen behauptete sich die CC oHG in der Liste der b ­ egehrten Arbeitgeber im IT-Umfeld bei deutschen Hochschülern. Dazu investiert die Gesellschaft in ein konsequentes Hochschulmarketing mit zahlreichen ­Kooperationen mit deutschen Hochschulen. Die Präsenz bei zahlreichen Hochschulmessen gehört genauso dazu wie das für Studierende und Hochschulen kostenfreie Angebot an Trainings zu den Themen „Kommunikation“, „Führung“ oder ­„Bewerbung“. Die Anzahl der Auszubildenden ist weiterhin auf konstant hohem Niveau. Annähernd 150 j ­unge Menschen durchlaufen kaufmännische und technologische Ausbildungsgänge. Am stärksten vertreten sind IT-Fachinformatiker, die den in Deutschland mittlerweile beliebtesten Ausbildungsberuf erlernen. Die Besetzung der angebotenen Stellen gestaltet sich auch hier zunehmend schwierig und erfordert einen hohen personellen Aufwand. Dennoch würde CC gerne noch mehr jungen Menschen eine solche Ausbildung ­offerieren. Führung ist in Sachen Personalentwicklung („Learning Development“) der dominante T b ­ eil­ ereich gewesen und wird das auch bis auf Weiteres bleiben. Die durch das Wachstum entstehende Belastung wurde beispielsweise mit Maßnahmen zur Stressbekämpfung adressiert, die sehr großen Anklang bei Führungskräften aller Ebenen fanden. Mit diesen und weiteren Maßnahmen, beispielsweise zum zunehmenden Anteil ä ­ lterer Arbeitnehmer, ist die Gesellschaft vielen anderen Unternehmen vergleichbarer Größe inhaltlich und zeitlich voraus. Angebote zum Thema „Umgang mit Stress“ werden auch den Beschäftigten ohne Führungsverantwortung angeboten und von diesen genutzt und geschätzt. Ein Konzept zur strukturierten Weiterentwicklung des oberen Managements ist 2011 entstanden und wird im Jahr 2012 implementiert, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Die strukturierte Auswahl neuer Führungskräfte und die damit verbundene Ausbildung bei einem angesehenen Schweizer Managementinstitut mit entsprechender Abschlusszertifizierung sind eta­ bliert und tragen zur Steigerung der Qualität bei der Ernennung neuer Führungskräfte bei. Vergleichbare Verfahren werden mittlerweile auch zur Auswahl von Service- oder Projektmanagern eingesetzt. Das Thema „Gesundheit“ und die Gesunderhaltung einer auch bei CC älter werdenden Belegschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt in der Personalarbeit. Das seit mehreren Jahren schon angebotene und durchgeführte „Gesundheitstraining“ für jeweils mehr als einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde auch 2011 hervorragend angenommen und bewertet. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen stehen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Diese Themen werden in
  • 39. 39 Theorie und Praxis behandelt. Außerdem werden an einzelnen Standorten beispielsweise Rückentrainings angeboten. Prognosebericht Konjunkturausblick und IT-Markt in Deutschland Wachstum nach kurzer konjunktureller ­Durststrecke Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung trübten sich im Herbst und Winter im Vergleich zum Vorjahr leicht ein. Dass sich die konjunktu­ relle Dynamik nach zwei Jahren mit Wachstumsraten von 3 % und mehr verlangsamt, ist aber als n ­ ormale Entwicklung zu betrachten. Positiv ist z ­ udem, dass die deutsche Wirtschaft seit Jahresbeginn sogar wieder Anzeichen der Stabilisierung zeigt – die Stimmung hellte sich spürbar auf. Entsprechend erwartet die Bundesregierung aufs Jahr gesehen einen Anstieg des realen BIP von 0,7 %. Diese Einschätzung teilen auch zahlreiche Experten: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das Ifo-Institut, die „fünf Wirtschaftsweisen“ und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut gehen von einem Wachstum z ­ wischen 0,4 % und 0,8 % aus. In derselben Spanne bewegt sich auch die Bundesbank mit i ­hrer Wachstumsschätzung von 0,6 %. Es ist davon auszugehen, dass die Konjunktur im Laufe des Jahres spürbar anziehen und damit die Schwächephase der vergangenen Herbstund Wintermonate überwinden wird. Auch wenn die Schuldenkrise Europa belastet, so werden die gute Arbeitsmarktlage und die günstige Einkommenssituation dafür sorgen, dass der Privatkonsum das Wachstum anschieben und maßgeblich stützen wird. Zudem ist zu erwarten, dass die Wirtschaft in den Schwellenländern sowie in den USA und in China weiter wachsen wird. Auf d ­ iesen Märkten sind deutsche Unternehmen gut aufgestellt. All das spricht dafür, dass die hiesige Wirtschaft nach einer Verschnaufpause von einem oder zwei Quartalen im Jahresverlauf wieder Fahrt aufnimmt. Diese Entwicklung wird auch der IT-Industrie positive Impulse geben. Entsprechend erwartet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) für die Branche ein Plus von 3,1 %. Insgesamt soll das Marktvolumen in den Bereichen IT-Hardware, Software und IT-Services auf 72,4 Milliarden € steigen. Strategische Aufstellung und Weiterentwicklung des Geschäftes 2012 – Stabilisierung und konsequente W ­ eiterverfolgung der langfristigen Strategie Das starke Wachstum in 2011 und die damit v ­ erbundenen aktuellen Herausforderungen beeinflussen die Priorisierung anstehender Aufgaben zu Beginn des Geschäftsjahres 2012. Entsprechende Programme zur Stabilisierung sind aufgelegt und zeigen bereits erste Erfolge. An der langfris­ tigen strategischen Ausrichtung in Richtung M ­ anaged-Services-Geschäft, das sowohl Produkt wie Service enthält, wird sich 2012 und darüber hinaus nichts ändern. Sie hat sich mit einem Blick auf die erreichten Ergebnisse bewährt und bietet noch große Potenziale auf der Umsatz- und ­Ergebnisseite für kommende Jahre. Zudem ist die CC oHG im deutschen und internationalen ­IT-Markt glänzend aufgestellt, die aktuellen und zukünftigen Kunden- wie Partneranforderungen gewinnbringend für alle Beteiligten zu erfüllen.
  • 40. 40 Lagebericht 2011 Kernelemente der langfristigen Strategie sind: — in klarer Fokus auf profitables Servicewachse tum, insbesondere im Bereich Managed Ser­ vices und Outsourcing sowie im Beratungs­ geschäft, — die weitere Steigerung der Qualität und Effizi enz in der Serviceerbringung durch die Indus­ trialisierung von Servicebausteinen in Zentraleinheiten zum Nutzen unserer Kunden, — der Ausbau des Portfolios in Richtung der wertschöpfenden Dienstleistungen und Produkte mit Fokus auf der Steigerung des Network- und Datacenter-Anteils am Geschäft, — die Weiterführung der Qualifizierung unserer Belegschaft und Mitarbeiterbindung. Produktgeschäft erwartet weiterhin gute Nachfrage Das Produktgeschäft der Gesellschaft ist dank der hohen Kompetenz der Berater und Vertriebsmitarbeiter und der guten Einbindung in die Hersteller-Partnerlandschaft robust aufgestellt. Es b ­ efindet sich zu Beginn des Jahres 2012 über das gesamte Portfolio hinweg weiter in einer Wachstumsphase. Die Weiterentwicklung und Abrundung des Produktportfolios wie durch den Zukauf von HSD mit dem technologisch interessanten Apple-­ Geschäft geht weiter. Mit der Fusion und der Integration von HSD in die Gesellschaft sollen weitere Wachstumsimpulse für diesen sehr innovativen und lukrativen Geschäftsbereich gegeben werden. In einem sich ständig ändernden Markt von IT-Endgeräten und IT-Infrastrukturplattformen werden Schwerpunkte der Produktversorgung in der Integration der Komponenten in die Infrastruktur liegen. Davon wird das gesamte Produktportfolio vom Workplace- über das Datacenter- bis hin zum Network-Business profitieren. Zwar sind g ­ erade im kurzfristigeren Produktgeschäft Aus­ wirkungen der konjunkturellen Entwicklung am schnellsten zu spüren, es sollten sich mögliche Abkühlungstendenzen aber erst im späteren V ­ erlauf des Jahres bemerkbar machen. Serviceportfolio deckt aktuelle Markt- und Kundenanforderungen Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das a ­ ktuelle Serviceangebot der Gesellschaft sowohl qualitativ bewährt als auch quantitativ positiv ­entwickelt. Auf der Qualitätsseite hat der Ausbau von u ­ mfassenden und tiefen IT-Qualifikationen durch die Rekrutierung von Experten im Managed-­ Service- wie Consulting-Umfeld Erfolge zu verzeichnen. Zusätzlich hat die Gesellschaft weitere Schritte in Richtung Standardisierung, Modularisierung und Industrialisierung von Service-Erbringungsbausteinen getätigt. Diese Schritte werden in 2012 konsequent weiterverfolgt. Schwerpunkte sind dabei die Effizienz und Stabilisierung der Leistungserbringung sowie die Schärfung interner Schnittstellen zum Wohle der einheitlichen Kundenansprache. Eine stärkere Industrialisierung von Standardprozessen und damit das Heben weiterer Synergie- und Kosteneinsparungspotenziale werden hierdurch adressiert. Auf der Quantitätsseite hat sich die Gesellschaft so aufgestellt, dass sie nach dem deut­ lichen Wachstum im Vorjahr auch 2012 weitere Steigerungen erzielen kann. Hier stehen insbesondere die Übernahme der 2011 gewonnenen Managed-Service-Verträge nach Transition und Transformation in die operative Vertragsphase im Vordergrund. Zudem ist es geplant, zusätzliches Neugeschäft zu akquirieren. Das aktuelle Serviceportfolio trifft dabei die derzeitigen Markt- und Kundenanforderungen in
  • 41. 41 optimaler Weise. Kunden suchen Partner, die i ­hnen durch Technologieupgrades bei der Realisierung von IT-Kostenflexibilisierung und -reduk­ tion sowie beim Heben von Businessmehrwerten mithilfe der IT unterstützen. Das ComputacenterPort­olio spiegelt die hierfür erforderlichen Leis­ f tungen und Kenntnisse wider. Dazu gehören die langjäh­ ige Erfahrung im Bereich Managed Ser­ r vices und Outsourcing, die nach ISO-Normierungen zertifizierten zentralen Erbringungseinheiten in Kerpen und Erfurt sowie die internationalen Service Desks in Barcelona/Spanien, Milton Keynes/ Großbritannien sowie Südafrika und Asien. Ein weiteres Plus sind die flächendeckende Abdeckung mit Tech­ ikern und Beratern sowie die nach der n Six-­Sigma-Methodologie implementierten und kon­rollierten Prozesse. Auch für die wachsende t Nachfrage nach Cloudservices beziehungsweise „IT as a Service“ ist die Gesellschaft gut gerüstet. Obwohl diese Hypethemen eher unspezifisch sind, sind die dahinterstehenden Strukturen und Leistungen bereits heute durch die CC oHG für professionelle Anwender vollständig erbringbar. Internationale Aufstellung weiterentwickelt, gruppenweites neues ERP-System live Der Grad der Internationalisierung der IT-Platt­ formen und Vernetzungen unserer Kunden nimmt kontinuierlich zu. Europäische und weltweite F ­ lächendeckung und Leistungserbringung werden nicht nur von großen, multinationalen Konzernen, sondern zunehmend auch von Firmen des weltweit agierenden deutschen Mittelstands gefordert. Die CC oHG trägt dieser Entwicklung durch eine Intensivierung und Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe sowie mit dem stetigen Auf- und Ausbau eines weltweiten Partnernetzwerks Rechnung. In diesem Kontext steht auch das 2008 g ­ estartete Projekt zur Einführung eines gruppenweiten ERP-Systems (SAP) im gesamten Computacenter-Konzern. Es soll einerseits die enge V ­ erzahnung der länderübergreifenden Prozesse und Arbeitsabläufe zwischen den einzelnen G ­ ruppenunternehmen verbessern, andererseits die Plattform für eine zukünftige europäische Prozess­­ optimierung bilden. Ende Januar 2011 hat die CC oHG ebenso wie die gesamte deutsche Unternehmensgruppe des englischen Computacenter-Konzerns den Cutover und die Migration auf das neue Gruppen-ERP-System (inklusive vorgelagerter IT-Systeme) erfolgreich vollzogen. Die Gesellschaft betreibt seitdem ihr operatives Geschäft auf der neuen IT-Plattform. Im dritten Quartal 2011 wurde mit der Migration des eng­­­ lischen Unternehmensteils der zweite Schritt e ­ rfolgreich fertiggestellt. Damit sind die beiden größten Segmente der Computacenter-Gruppe nun mit einem einheitlichen ERP-System verbunden. Weitere Optimierungen und Standardisierungen in den Geschäftsprozessen werden nun in gemeinsamen Projekten angegangen, um die p ­ ositive Synergieeffekte eines solchen Systems zu realisieren. Ausblick: Vermögens- und Finanzlage Robuste Aufstellung sichert nachhaltiges ­Geschäft An der konservativen Ausrichtung des Finanz­ managements der Gesellschaft sind keine Änderungen vorgesehen. Die CC oHG zeigt sowohl e ­ ine gute Bilanzstruktur als auch eine sehr solide Liquiditätsausstattung, um ihr Geschäft aus e ­ igener Kraft weiterzuentwickeln und zukünftiges Wachstum – auch in Form weiterer Akquisen – zu finanzieren. Investitionen in den laufenden G ­ eschäftsbetrieb werden auf Vorjahreshöhe e ­ rwartet. Dank der verfügbaren liquiden Mittel ist
  • 42. 42 L a g e b e r i c h t 2 0 1 1 die Abhängigkeit der Gesellschaft vom laufenden Zinsniveau überschaubar. Trotz erwarteter Entnahmen aus dem Jahresergebnis 2011 durch die Gesellschafter wird mit einem weiteren Anstieg von Eigenkapital und ­Liquidität zum Ende des Geschäftsjahres 2012 gerechnet. Negativ auf die Liquidität der Gesellschaft könnte sich allerdings das Auslaufen einer Zahlungszielverlängerung eines Herstellerpartners auswirken, die er im Rahmen eines Partnerprogramms gewährt hat. Ausblick: Ertragslage Kundennachfrage robust – Fokus auf m ­ oderatem Wachstum und Service­ erbringung Bedingt durch die positive Stimmung im deutschen IT-Markt und der nach wie vor guten ­Kundennachfrage zeichnet sich eine robuste G ­ eschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 ab. Nach dem deutlichen Wachstum der Gesellschaft in 2011 im Produktumfeld und dem Gewinn einer ganzen Reihe komplexer Managed-Services- und Outsourcingverträge erwartet die CC oHG für 2012 ein etwas ruhigeres Geschäftsjahr mit im Vorjahresvergleich weiterem moderaten Wachstum. Umsatzseitig hat die CC oHG den positiven Trend des sehr guten Geschäftsjahres 2011 zu Beginn 2012 fortgesetzt. Sowohl auf der Produktwie auf der Serviceseite hat das Jahr mit guten Umsätzen begonnen; für das erste Quartal 2012 wird mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet. Entsprechend den guten Umsatzzahlen im ersten Quartal ist auch die Ertragsprognose der CC oHG für 2012 und 2013 positiv. Zwar zeichnen sich insbesondere im Serviceumfeld rück­­ läufige Margen ab, die speziell durch die ­Anlaufkosten der im letzten Jahr gewonnenen Managed-Services- und Outsourcingverträge b ­ eeinflusst sind. Es wird aber nicht erwartet, dass dies nachhaltig die Ertragskraft der Gesellschaft beeinflusst, da weitere Effizienzmaßnahmen zu gegenläufigen positiven Effekten führen werden. Die Gesellschaft geht daher davon aus, neben e ­ inem moderaten Umsatzwachstum auch die p ­ ositive Ergebnisentwicklung in den Folgejahren fortzusetzen und ein Jahresergebnis mindestens auf Vorjahresniveau zu erzielen. Kerpen, den 5. April 2012 Computacenter AG Co. oHG Vorstand und Geschäftsführung
  • 43. 43 Dr. Karsten Freihube Hans-Georg Freitag Frank Kottmann Computacenter AG Computacenter AG Computacenter AG Reiner Louis Oliver Tuszik Computacenter AG Computacenter AG Ulrich Irnich Thomas Jescheck Computacenter Computacenter Management GmbH Management GmbH