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HAUSANSCHRIFT   Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
                                               POSTANSCHRIFT   11055 Berlin

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Presse-
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                                                    INTERNET   www.bmg.bund.de
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           mitteilung
Berlin, 3. Juli 2009
Nr. 69


Krankenkassen erzielen 2008 Überschuss von 1,4 Mrd. Euro
Endgültige Rechnungsergebnisse der gesetzlichen
Krankenversicherung

Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Jahresrechnungsergebnissen (KJ 1) haben
die gesetzlichen Krankenkassen das Jahr 2008 mit einem Plus von rd. 1,43 Mrd.
Euro abgeschlossen. Der Überschuss war damit doppelt so hoch wie das in dem
vorläufigen Finanzergebnissen vom März 2009 (KV 45) ausgewiesene Plus von
730 Mio. Euro. Das zeigt, dass die GKV insgesamt mit einem deutlich größeren
Finanzpolster und einem niedrigeren Ausgabenniveau in den Fonds gestartet ist,
als bisher bekannt. Auch nach der (höheren) Ausgabenschätzung der Kassen
erhalten sie in diesem Jahr rund 300 Mio. Euro mehr aus dem Fonds, als sie zur
Deckung der Ausgaben benötigen.

Mit den Finanzergebnissen 2008 wird der eindrucksvolle Konsolidierungsprozess der
letzten fünf Jahre bei den Kassenfinanzen abgeschlossen. Von Ende 2003 bis Ende
2008 konnten die Krankenkassen durch die Überschussentwicklung der letzten fünf
Jahre Bruttoschulden in Höhe von 8,3 Mrd. Euro in Finanzreserven von 4,9 Mrd.
Euro umwandeln. Die positive Entwicklung der Finanzsituation der Krankenkassen
mit einer Verbesserung der Vermögenssituation mit einem Gesamtvolumen von
Seite 2 von 3   über 13 Milliarden Euro setzt sich mit dem Start des Gesundheitsfonds und der
                deutlichen Überschussentwicklung im 1. Quartal 2009 von 1,1 Mrd. Euro fort.


                Solides finanzielles Fundament beim Start des Gesundheitsfonds


                Ein wichtiges Ziel vor dem Start des Gesundheitsfonds, die vollständige
                Entschuldung der Krankenkassen, wurde erreicht: Ende 2003 hatten 214 von
                damals 323 Krankenkassen negative Betriebsmittel und Rücklagen, also Schulden.
                Ende 2008 waren von den zu diesem Zeitpunkt bestehenden 196 Krankenkassen
                lediglich sieben kleinere Betriebskrankenkassen in einem Gesamtumfang von rd. 3,5
                Mio. Euro verschuldet, gemessen an den Finanzreserven von fast 5 Mrd. Euro ein
                verschwindend geringer Betrag. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen, von denen
                Ende 2006 und Ende 2007 noch ein erheblicher Teil tief in den roten Zahlen steckte,
                sind   finanziell   saniert   und         können    dank   des   morbiditätsorientierten
                Risikostrukturausgleichs wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Im Schnitt
                verfügten die Kassen Ende 2008 über Finanzreserven von rund einem Drittel einer
                durchschnittlichen Monatsausgabe


                Die entscheidenden Voraussetzungen für die Entschuldung der Gesetzlichen
                Krankenversicherung     (GKV)       hat     die    Bundesregierung   mit   dem    GKV-
                Modernisierungsgesetz von 2003 und dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz von
                2007 geschaffen. Kassen bzw. Kassenarten wurden verpflichtet, mit strikten
                Sanierungsprogrammen und kassenarteninternen Finanzhilfen die Entschuldung
                bis Ende 2007 (unter bestimmten Voraussetzungen Ende 2008) sicherzustellen. Die
                Möglichkeit kassenartenübergreifender Fusionen erleichtert es den Kassen, sich zu
                wirtschaftlichen Leistungseinheiten zusammenzuschließen. Dieser Prozess setzt sich
                seit dem Start des Gesundheitsfonds beschleunigt fort.


                Ausgaben- und Einnahmenentwicklung 2009


                Die positivere Finanzentwicklung 2008 hat dazu beigetragen, dass der Schätzerkreis
                am 1. Juli die Ausgabenprognose für das laufende Jahr 2009 deutlich nach unten
                korrigiert hat. Bundesministerium für Gesundheit und Bundesversicherungsamt
                gehen von Ausgaben in Höhe von 166,4 Mrd. Euro aus (letzte Schätzung 166,8
Seite 3 von 3   Mrd. Euro). Der GKV-Spitzenverband erwartet Ausgaben in Höhe von 167,3 Mrd.
                Euro (letzte Schätzung 167,8 Mrd. Euro).


                Zur Deckung ihrer Ausgaben erhalten die Krankenkassen im Jahr 2009
                Zuweisungen     in   Höhe    von   166,8    Mrd.     Euro   und     zusätzlich   aus   der
                Konvergenzregelung durch Zuschläge für Versicherte in bestimmten Bundesländern
                weitere 0,8 Mrd. Euro, somit insgesamt rund 167,6 Mrd. Euro.
                Selbst wenn man die etwas höhere Ausgabenschätzung der Kassen zugrunde legt,
                erhalten die Kassen damit in diesem Jahr voraussichtlich rund 300 Mio. Euro mehr
                aus dem Fonds, als sie zur Deckung dieser Ausgaben benötigen.


                Bei den Einnahmen des Gesundheitsfonds für 2009 rechnet der Schätzerkreis
                einvernehmlich unverändert mit Beitragsmindereinnahmen von 2,9 Mrd. aufgrund
                des konjunkturellen Einbruchs seit Oktober 2008. Diese Mindereinnahmen werden
                mit einer Liquiditätshilfe des Bundes gedeckt, die Ende 2011 zurückzuzahlen ist.


                Ausgaben- und Einnahmenentwicklung 2008


                Die Entwicklung auf der Einnahmen- und der Ausgabenseite war in den endgültigen
                Jahresrechnungsergebnissen 2008 günstiger als noch bei den vorläufigen
                Finanzergebnissen. Das vorläufige Ergebnis enthielt für die Leistungsausgaben
                eine Steigerungsrate von 4,7 v.H., die sich jetzt auf 4,5 v.H. reduzierte. Bei den
                Beitragseinnahmen      gab   es    nach    den     vorläufigen    Finanzergebnisse     eine
                Zuwachsrate von 3,8 Prozent, nach den endgültigen Ergebnissen eine Zuwachsrate
                von 4,0 Prozent. Der Einnahmesituation kam zu gute, dass beim Start des
                Gesundheitsfonds den Kassen alle Beiträge für den Zeitraum bis zum 31. Dezember
                2008 noch zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus haben die Kassen unter
                dem Eindruck des Gesundheitsfonds bereits im vergangenen Jahr damit begonnen,
                Wirtschaftlichkeitsreserven verstärkt auszuschöpfen. Im ersten Halbjahr 2009
                hat keine Kasse einen Zusatzbeitrag von ihren Versicherten gefordert. Das zeigt,
                dass die Kassen in diesem Jahr grundsätzlich mit den Zuweisungen aus dem
                Gesundheitsfonds     auskommen.      Der    notorische      Zweckpessimismus       einiger
                Kassenvertreter hat sich damit als haltlos erwiesen.


                Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bmg.bund.de

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  • 1. HAUSANSCHRIFT Friedrichstraße 108, 10117 Berlin POSTANSCHRIFT 11055 Berlin TEL +49 (0)30 18441-2225 Presse- FAX +49 (0)30 18441-1245 INTERNET www.bmg.bund.de E-MAIL pressestelle@bmg.bund.de mitteilung Berlin, 3. Juli 2009 Nr. 69 Krankenkassen erzielen 2008 Überschuss von 1,4 Mrd. Euro Endgültige Rechnungsergebnisse der gesetzlichen Krankenversicherung Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Jahresrechnungsergebnissen (KJ 1) haben die gesetzlichen Krankenkassen das Jahr 2008 mit einem Plus von rd. 1,43 Mrd. Euro abgeschlossen. Der Überschuss war damit doppelt so hoch wie das in dem vorläufigen Finanzergebnissen vom März 2009 (KV 45) ausgewiesene Plus von 730 Mio. Euro. Das zeigt, dass die GKV insgesamt mit einem deutlich größeren Finanzpolster und einem niedrigeren Ausgabenniveau in den Fonds gestartet ist, als bisher bekannt. Auch nach der (höheren) Ausgabenschätzung der Kassen erhalten sie in diesem Jahr rund 300 Mio. Euro mehr aus dem Fonds, als sie zur Deckung der Ausgaben benötigen. Mit den Finanzergebnissen 2008 wird der eindrucksvolle Konsolidierungsprozess der letzten fünf Jahre bei den Kassenfinanzen abgeschlossen. Von Ende 2003 bis Ende 2008 konnten die Krankenkassen durch die Überschussentwicklung der letzten fünf Jahre Bruttoschulden in Höhe von 8,3 Mrd. Euro in Finanzreserven von 4,9 Mrd. Euro umwandeln. Die positive Entwicklung der Finanzsituation der Krankenkassen mit einer Verbesserung der Vermögenssituation mit einem Gesamtvolumen von
  • 2. Seite 2 von 3 über 13 Milliarden Euro setzt sich mit dem Start des Gesundheitsfonds und der deutlichen Überschussentwicklung im 1. Quartal 2009 von 1,1 Mrd. Euro fort. Solides finanzielles Fundament beim Start des Gesundheitsfonds Ein wichtiges Ziel vor dem Start des Gesundheitsfonds, die vollständige Entschuldung der Krankenkassen, wurde erreicht: Ende 2003 hatten 214 von damals 323 Krankenkassen negative Betriebsmittel und Rücklagen, also Schulden. Ende 2008 waren von den zu diesem Zeitpunkt bestehenden 196 Krankenkassen lediglich sieben kleinere Betriebskrankenkassen in einem Gesamtumfang von rd. 3,5 Mio. Euro verschuldet, gemessen an den Finanzreserven von fast 5 Mrd. Euro ein verschwindend geringer Betrag. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen, von denen Ende 2006 und Ende 2007 noch ein erheblicher Teil tief in den roten Zahlen steckte, sind finanziell saniert und können dank des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Im Schnitt verfügten die Kassen Ende 2008 über Finanzreserven von rund einem Drittel einer durchschnittlichen Monatsausgabe Die entscheidenden Voraussetzungen für die Entschuldung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat die Bundesregierung mit dem GKV- Modernisierungsgesetz von 2003 und dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz von 2007 geschaffen. Kassen bzw. Kassenarten wurden verpflichtet, mit strikten Sanierungsprogrammen und kassenarteninternen Finanzhilfen die Entschuldung bis Ende 2007 (unter bestimmten Voraussetzungen Ende 2008) sicherzustellen. Die Möglichkeit kassenartenübergreifender Fusionen erleichtert es den Kassen, sich zu wirtschaftlichen Leistungseinheiten zusammenzuschließen. Dieser Prozess setzt sich seit dem Start des Gesundheitsfonds beschleunigt fort. Ausgaben- und Einnahmenentwicklung 2009 Die positivere Finanzentwicklung 2008 hat dazu beigetragen, dass der Schätzerkreis am 1. Juli die Ausgabenprognose für das laufende Jahr 2009 deutlich nach unten korrigiert hat. Bundesministerium für Gesundheit und Bundesversicherungsamt gehen von Ausgaben in Höhe von 166,4 Mrd. Euro aus (letzte Schätzung 166,8
  • 3. Seite 3 von 3 Mrd. Euro). Der GKV-Spitzenverband erwartet Ausgaben in Höhe von 167,3 Mrd. Euro (letzte Schätzung 167,8 Mrd. Euro). Zur Deckung ihrer Ausgaben erhalten die Krankenkassen im Jahr 2009 Zuweisungen in Höhe von 166,8 Mrd. Euro und zusätzlich aus der Konvergenzregelung durch Zuschläge für Versicherte in bestimmten Bundesländern weitere 0,8 Mrd. Euro, somit insgesamt rund 167,6 Mrd. Euro. Selbst wenn man die etwas höhere Ausgabenschätzung der Kassen zugrunde legt, erhalten die Kassen damit in diesem Jahr voraussichtlich rund 300 Mio. Euro mehr aus dem Fonds, als sie zur Deckung dieser Ausgaben benötigen. Bei den Einnahmen des Gesundheitsfonds für 2009 rechnet der Schätzerkreis einvernehmlich unverändert mit Beitragsmindereinnahmen von 2,9 Mrd. aufgrund des konjunkturellen Einbruchs seit Oktober 2008. Diese Mindereinnahmen werden mit einer Liquiditätshilfe des Bundes gedeckt, die Ende 2011 zurückzuzahlen ist. Ausgaben- und Einnahmenentwicklung 2008 Die Entwicklung auf der Einnahmen- und der Ausgabenseite war in den endgültigen Jahresrechnungsergebnissen 2008 günstiger als noch bei den vorläufigen Finanzergebnissen. Das vorläufige Ergebnis enthielt für die Leistungsausgaben eine Steigerungsrate von 4,7 v.H., die sich jetzt auf 4,5 v.H. reduzierte. Bei den Beitragseinnahmen gab es nach den vorläufigen Finanzergebnisse eine Zuwachsrate von 3,8 Prozent, nach den endgültigen Ergebnissen eine Zuwachsrate von 4,0 Prozent. Der Einnahmesituation kam zu gute, dass beim Start des Gesundheitsfonds den Kassen alle Beiträge für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2008 noch zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus haben die Kassen unter dem Eindruck des Gesundheitsfonds bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, Wirtschaftlichkeitsreserven verstärkt auszuschöpfen. Im ersten Halbjahr 2009 hat keine Kasse einen Zusatzbeitrag von ihren Versicherten gefordert. Das zeigt, dass die Kassen in diesem Jahr grundsätzlich mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auskommen. Der notorische Zweckpessimismus einiger Kassenvertreter hat sich damit als haltlos erwiesen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bmg.bund.de