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Gemeinsame Pressemitteilung

Berlin, 26. Oktober 2009
Gesundheit in Ost und West - auch hier fiel die Mauer

Unter dem Titel: 20 Jahre nach dem Fall der Mauer: Wie hat sich die Gesundheit
in Deutschland entwickelt? legt das Robert Koch-Institut neue Ergebnisse zur
Gesundheit der Bevölkerung vor. Der 300 Seiten umfassende Bericht gibt einen
Überblick über die „Gesundheitsgeschichte“ der Bundesrepublik Deutschland in
den letzten 20 Jahren. Dabei wurden aus zahlreichen Datenquellen Informationen
über gesundheitlich relevante Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland seit
1989 zusammengetragen und bewertet.


Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung gab es zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik Unterschiede in fast
allen Bereichen der Gesundheit. Diese betrafen z.B. die häufigsten chronischen
Krankheiten, Gesundheitsrisiken wie Konsum von Alkohol und Tabak, aber auch
das Ernährungsverhalten, die körperliche Aktivität, das Impf-verhalten, die
Qualität der gesundheitlichen Versorgung und letztlich auch die Lebenserwartung.
Das Fazit des aktuellen Berichtes ist, dass sich nach 20 Jahren gemeinsamer
Entwicklung die Unterschiede in den meisten Bereichen deutlich verringert oder
sogar angeglichen haben. „Diese Ergebnisse zeigen, dass wir nach der Wieder-
vereinigung einen guten Weg eingeschlagen haben. Sie stimmen mich für die
weitere Entwicklung der Gesundheit der Bevölkerung sehr optimistisch“ sagte
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die den Bericht gemeinsam mit
Dr. Bärbel-Maria Kurth, Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheits-
berichterstattung des Robert Koch-Instituts, heute der Öffentlichkeit vorstellte.
„In der nachgeborenen Generation der Kinder und Jugendlichen, die heute
Seite 2 von 2   20 Jahre oder jünger sind, finden sich nur noch geringe Gesundheitsunterschiede
                zwischen den neuen und alten Bundesländern“, sagte Dr. Bärbel-Maria Kurth.


                Die Angleichung erfolgte in vielen Bereichen der Gesundheit auf einem besseren
                als dem Ausgangsniveau. Unterschiede lassen sich heute kaum mehr an den
                Landesteilen „Ost“ oder „West“ festmachen, sondern betreffen einzelne Bundes-
                länder und kleinere räumliche Einheiten. Die regionalen Unterschiede haben
                heute zumeist soziale Gründe: Die Gesundheitschancen sind dort am geringsten,
                wo die Lebensbedingungen am schlechtesten sind. Sie ergeben sich oftmals aus
                einer ungleichen Verteilung von Bildung, Arbeitslosigkeit, Einkommen und Privat-
                vermögen in den Bundesländern, Städten und Gemeinden.


                Ost-West Berichte haben eine lange Tradition in der Gesundheitsberichterstattung
                des Robert Koch-Instituts: bereits 1991 wurde mit den vergleichenden Unter-
                suchungen begonnen. Alle nachfolgenden Gesundheitssurveys beantworteten
                neben anderen Fragestellungen immer auch die Frage nach Veränderungen der
                Ost-West-Unterschiede. Die      Berichte haben mit der vorliegenden Publikation
                wahrscheinlich ihren Abschluss gefunden. „Es ist eine Tatsache, dass es heute
                mehr    Gemeinsamkeiten       als    Unterschiede     beim   Gesundheitszustand,
                Gesundheitsverhalten und der Gesundheitsversorgung in den alten und neuen
                Bundesländern gibt“, sagte Dr. Bärbel-Maria Kurth. Die ist ein erfreuliches
                Ergebnis zum 20sten Jahrestag des Mauerfalls.


                Der Bericht kann schriftlich kostenlos bestellt werden.
                (Robert Koch-Institut, GBE, General-Pape-Straße 62, 12101 Berlin,
                E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist abrufbar unter www.rki.de/gbe.

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  • 1. Gemeinsame Pressemitteilung Berlin, 26. Oktober 2009 Gesundheit in Ost und West - auch hier fiel die Mauer Unter dem Titel: 20 Jahre nach dem Fall der Mauer: Wie hat sich die Gesundheit in Deutschland entwickelt? legt das Robert Koch-Institut neue Ergebnisse zur Gesundheit der Bevölkerung vor. Der 300 Seiten umfassende Bericht gibt einen Überblick über die „Gesundheitsgeschichte“ der Bundesrepublik Deutschland in den letzten 20 Jahren. Dabei wurden aus zahlreichen Datenquellen Informationen über gesundheitlich relevante Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland seit 1989 zusammengetragen und bewertet. Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung gab es zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik Unterschiede in fast allen Bereichen der Gesundheit. Diese betrafen z.B. die häufigsten chronischen Krankheiten, Gesundheitsrisiken wie Konsum von Alkohol und Tabak, aber auch das Ernährungsverhalten, die körperliche Aktivität, das Impf-verhalten, die Qualität der gesundheitlichen Versorgung und letztlich auch die Lebenserwartung. Das Fazit des aktuellen Berichtes ist, dass sich nach 20 Jahren gemeinsamer Entwicklung die Unterschiede in den meisten Bereichen deutlich verringert oder sogar angeglichen haben. „Diese Ergebnisse zeigen, dass wir nach der Wieder- vereinigung einen guten Weg eingeschlagen haben. Sie stimmen mich für die weitere Entwicklung der Gesundheit der Bevölkerung sehr optimistisch“ sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die den Bericht gemeinsam mit Dr. Bärbel-Maria Kurth, Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheits- berichterstattung des Robert Koch-Instituts, heute der Öffentlichkeit vorstellte. „In der nachgeborenen Generation der Kinder und Jugendlichen, die heute
  • 2. Seite 2 von 2 20 Jahre oder jünger sind, finden sich nur noch geringe Gesundheitsunterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern“, sagte Dr. Bärbel-Maria Kurth. Die Angleichung erfolgte in vielen Bereichen der Gesundheit auf einem besseren als dem Ausgangsniveau. Unterschiede lassen sich heute kaum mehr an den Landesteilen „Ost“ oder „West“ festmachen, sondern betreffen einzelne Bundes- länder und kleinere räumliche Einheiten. Die regionalen Unterschiede haben heute zumeist soziale Gründe: Die Gesundheitschancen sind dort am geringsten, wo die Lebensbedingungen am schlechtesten sind. Sie ergeben sich oftmals aus einer ungleichen Verteilung von Bildung, Arbeitslosigkeit, Einkommen und Privat- vermögen in den Bundesländern, Städten und Gemeinden. Ost-West Berichte haben eine lange Tradition in der Gesundheitsberichterstattung des Robert Koch-Instituts: bereits 1991 wurde mit den vergleichenden Unter- suchungen begonnen. Alle nachfolgenden Gesundheitssurveys beantworteten neben anderen Fragestellungen immer auch die Frage nach Veränderungen der Ost-West-Unterschiede. Die Berichte haben mit der vorliegenden Publikation wahrscheinlich ihren Abschluss gefunden. „Es ist eine Tatsache, dass es heute mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede beim Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und der Gesundheitsversorgung in den alten und neuen Bundesländern gibt“, sagte Dr. Bärbel-Maria Kurth. Die ist ein erfreuliches Ergebnis zum 20sten Jahrestag des Mauerfalls. Der Bericht kann schriftlich kostenlos bestellt werden. (Robert Koch-Institut, GBE, General-Pape-Straße 62, 12101 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist abrufbar unter www.rki.de/gbe.