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BITTE    SPERRFRIST             17.00 Uhr BEACHTEN!!!

Pressemitteilung, 12. November 2012



Verleihung des Landespreises für Architektur, Wohnungs- und
Städtebau NRW 2012. Zehn herausragende Bauwerke zeigen die
Zukunft des Wohnens.

Düsseldorf – Die Architekten, Ingenieure und Bauherren von zehn
Projekten haben heute Nachmittag (12.11.12, 17.00 Uhr) den
„Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-
Westfalen 2012“ erhalten. „Ihre Bauwerke zeichnen sich durch die
vorbildliche Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer
Aspekte aus“, sagte NRW-Bauminister Michael Groschek anlässlich der
Verleihung.

Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut
Miksch, hob hervor, dass die ausgezeichneten Wohnbauten und
Siedlungsprojekte den Anforderungen einer Gesellschaft im
demografischen Wandel in besonderer Weise gerecht würden: „Alle
Bauwerke ermöglichen das Zusammenleben von Jung und Alt, nutzen
städtische oder gut angebundene Lagen und sind barrierefrei gestaltet.“
Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, ergänzte,
die Preisträger zeigten mit ihrer konstruktiven und bautechnischen
Umsetzung eindrucksvoll die greifbaren Fortschritte bei der Vereinbarkeit
unterschiedlicher Zielsetzungen von Barrierefreiheit, Energieeffizienz und
Baukultur: „Insbesondere der demografische Wandel und die Entwicklung
der Energiepreise werden auch zukünftig die Weiterentwicklung
innovativer Ingenieurleistungen anspornen“.

Zu dem Auszeichnungsverfahren zum Schwerpunktthema „Zukunft
Wohnen: sozial vorbildlich - energetisch und ökologisch zukunftsweisend
- wirtschaftlich angemessen“ waren insgesamt 51 Arbeiten eingereicht
worden, vom Einfamilienhaus über Geschosswohnungsbauten bis hin zu
Siedlungsprojekten. Die Jury unter Vorsitz des Frankfurter Architekten
Stefan Forster wählte zehn Bauwerke aus, die sozialen Anspruch mit
ökologischen Anforderungen, einem anspruchsvollen Energiekonzept,
einem ausgewogenen Kosten-Nutzen-Verhältnis und natürlich einer
zeitgemäßen Architektursprache verbinden. „Die Lebens- und
Familienformen sind in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden“,
erläuterte Hartmut Miksch die große Aktualität des Themas. „Immer mehr
Menschen wollen in den eigenen Wänden oder in vertrauter Umgebung
alt werden, zugleich verringern sich für die meisten die finanziellen

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Handlungsspielräume im Alter.“ Gerade die Tatsache, dass unter den
ausgezeichneten Arbeiten auch neue Sozialwohnungen zu finden seien,
sei ein Beleg dafür, dass hohe Wohnqualitäten mit einer guten Architektur
auch im geförderten Wohnungsbau realisiert werden könnten.

Groschek betonte, dass zukunftsfester Wohnungsbau heute eine enge
und vertrauensvolle Kooperation von Bauherren, Planern und Nutzern
erforderlich mache. „Nur ein intensives Zusammenwirken aller Beteiligten
ermöglicht eine Planung, Ausführung und Nutzung von Gebäuden und
Wohnquartieren, die zukunftsfähige Lebensräume im Sinne einer
altersgerechten Quartiersentwicklung bieten und als Vorbilder für weitere
Projekte dienen können.“ Der Minister unterstrich, dass urbaner
Wohnungsbau nicht das Einzelbauwerk, sondern das gesamte Quartier in
den Blick nehmen müsse.

Der „Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-
Westfalen“ wird von der Landesregierung NRW in Kooperation mit der
Architektenkammer NRW und der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-
Westfalen verliehen. Die gleichrangigen Preise sind mit jeweils 3.000 €
dotiert. Nachdem sich der erste Landespreis für Architektur, Wohnungs-
und Städtebau NRW mit der Energieeffizienz der Gebäude befasste,
konnte die Jury im aktuellen Verfahren „Zukunft Wohnen“ neben
wichtigen städtebaulichen und gestalterischen Aspekten bei der
Bewertung der eingereichten Arbeiten in besonderer Weise die
Funktionalität, die Erfüllung sozialer Bedürfnisse im Wohnungsbau, die
Wirtschaftlichkeit und die Verminderung des Ressourcenverbrauchs
berücksichtigen.

Für Miksch belegen die ausgezeichneten Arbeiten das hohe Kreativ- und
Innovationspotenzial, mit dem Architektinnen und Architekten,
Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner sowie die
beteiligten Ingenieure neue Wohnbauten gestalten bzw. bestehende
Gebäude modernisieren, um zukunftsfähige und demografiefeste
Wohnungsangebote zu entwickeln, die sich auch wirtschaftlich rechnen.

Bökamp betonte abschließend die gemeinsame Zukunftsverantwortung,
gerade der Architekten und Ingenieure für das Gelingen der
demografischen, sozialen, energetischen und klimatischen
Herausforderungen, die sich mehr und mehr auch auf das
Erscheinungsbild unserer Siedlungsstrukturen und Stadtbilder auswirken
werden.

Die ausgezeichneten Arbeiten sind in einer Ausstellung zu sehen,
die vom 13. bis zum 28. November 2012 im Düsseldorfer Haus der
Architekten gezeigt wird.


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Liste der Preisträger und ausgezeichneten Objekte (nach Städten):

   •   Dortmund: Ein Dorf in der Stadt „WIR wohnen anders“
       Architektur: Norbert Post, Hartmut Welters, Architekten &
       Stadtplaner, Dortmund; Landschaftsarchitektur: Winkelhaus
       Landschaftsarchitektur, Hattingen
   •   Dülmen: Kirchenwohnungen Maria Königin
       Architektur: Feja+Kemper Architekten, Recklinghausen
   •   Düsseldorf: Solarsiedlung Garath
       Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg; HGMH
       Architekten, Düsseldorf; Landschaftsarchitektur: FSWLA
       Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
   •   Duisburg: Wohnen unter einem Dach
       Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg
   •   Hürth: Wohnanlage Kirschblüten Carré
       Architektur: pbs architekten, Aachen; Landschaftsarchitektur: KLA
       KIPARlandschaftsarchitekten, Duisburg
   •   Kevelaer: Klostergarten Kevelaer
       Architektur: Klein.Riesenbeck + Assoziierte, Warendorf;
       Landschaftsarchitektur: Theo Güldenberg, Straelen
   •   Köln: Baugruppe Baufreunde
       Architektur: office 03 waldmann & jungblut, Köln
   •   Köln: Innerstädtischer Lebensraum Q21
       Architektur: Ute Piroeth Architektur, Köln
   •   Lemgo: Gemeinschafts-Wohn-Projekt „Pöstenhof“
       Architektur: h.s.d. architekten, André Habermann, Christian
       Decker, Lemgo
   •   Solingen: SeniorenWohnen Weegerhof
       Architektur: Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg; Stadtplanung:
       Stadtplanung Nocke, Konstanz

Hinweis an die Redaktionen:
Fotos der ausgezeichneten Objekte sendet die Architektenkammer NRW
gerne zu (www.aknw.de); Kontakt: Christof Rose, Tel: 0211 – 49 67 34.

Die Jurybegründungen finden Sie hier.
Die Broschüre „Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau
NRW 2012“ wird ab Dienstag, den 13.11.2012, unter www.mbwsv.nrw.de
kostenlos zum Download angeboten.

Pressekontakt: maik.grimmeck@mbwsv.nrw.de, Tel. 0211/3843-1019




                                                                           3
Die Preisträger (in alphabetischer Reihenfolge der Städte)
mit Begründung der Jury:

Dortmund: Ein Dorf in der Stadt „WIR wohnen anders“
Architektur:      Norbert Post • Hartmut Welters Architekten &
                  Stadtplaner, Dortmund
Landschaftsarch.: Winkelhaus Landschaftsarchitektur, Hattingen
Bauherr:          Spar- und Bauverein Dortmund eG, Dortmund

Jurybegründung:   „Das genossenschaftliche Wohnprojekt besteht im
                  Wesentlichen aus zwei zu einem gemeinschaftlichen
                  Innenhof orientierten Wohnriegeln. Die in sich
                  geschlossene Anlage vermittelt einen dörflichen
                  Charakter, bei der der halböffentliche grüne
                  Innenbereich wie ein Anger wirkt. Das Grundkonzept
                  mit Geschosswohnungen und Maisonetten reagiert
                  flexibel auf unterschiedliche Nutzeransprüche für
                  verschiedene Zielgruppen und lässt dadurch auch ein
                  konsequentes Mehrgenerationenwohnen zu. Die
                  Bewohnergruppe war schon früh in die Planung
                  integriert und in die Gestaltung der Grundrisse
                  eingebunden. Ein Gemeinschaftsraum rundet das
                  nachbarschaftsorientierte Wohnen ab. - Die
                  energetischen Standards übertreffen die gesetzlichen
                  Anforderungen zum Zeitpunkt des Bauantrags
                  deutlich.“


Dülmen: Kirchenwohnungen Maria Königin
Architektur:    Feja+Kemper Architekten, Recklinghausen
Bauherr:        Heilig-Geist-Stiftung, Dülmen

Jurybegründung:   „Das Projekt ist ein Beispiel für die gelungene
                  Umnutzung des oft abrissgefährdeten Typs der
                  Fünfziger- und Sechziger-Jahre-Kirchen. Besonders
                  hervorzuheben ist der Erhalt der charakteristischen
                  großen Fensteranlagen und die Fortführung einer
                  kirchlichen Nutzung in einer erhaltenen Seitenkapelle.
                  Trotz Bestandsumbaus konnte die Barrierefreiheit
                  und damit die Altersgerechtigkeit in allen Wohnungen
                  und in dem Gemeinschaftsraum im vorhandenen
                  Turm realisiert werden. Zusätzlich verfügen alle
                  Wohnungen über einen privaten Freibereich.
                  Insgesamt wurden hohe Gestalt-, Material- und
                  Wohnqualitäten im vollständig geförderten
                  Wohnungsbau realisiert. Das Bauwerk zeigt

                                                                      4
vorbildlich das Wohnen als Möglichkeit der
                  Bewahrung von identitätsstiftenden Bauwerken und
                  einer charaktervollen altersgerechten
                  Quartiersentwicklung in uniformen
                  Einfamilienhausgebieten. - Das Haus-im-Haus-
                  Prinzip wirkt sich positiv auf den energetischen
                  Standard aus, insbesondere im Hinblick auf den
                  sommerlichen Wärmeschutz.“


Düsseldorf: Solarsiedlung Garath
Architektur:      Druschke und Grosser Architektur, Duisburg;
                  HGMB Architekten, Düsseldorf
Landschaftsarch.: FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
Bauherr:          Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf

Jurybegründung:   „Durch den Abriss nicht zukunftsfähiger
                  Bestandswohnungen und Ersatzneubau energetisch
                  hochwertiger Wohnbauten gelingt eine
                  impulsgebende Aufwertung eines sozial schwierigen
                  Wohnquartiers. Hierzu trägt insbesondere die
                  Mischung zwischen geförderten Sozialwohnungen
                  und freifinanzierten Wohnungen bei. Die Gliederung
                  der Baumassen und Proportionierung der Baukörper
                  bilden die innere Durchmischung ab und vermitteln zu
                  der umliegenden Nachbarschaft.
                  Die Freibereiche gliedern sich positiv in öffentlich und
                  privat nutzbare Flächen. Sie bieten kommunikative
                  Bereiche für unterschiedliche Lebensbedingungen.
                  Der gute Pflegezustand der Gebäude und Freiflächen
                  bestätigt eine hohe Nutzerakzeptanz. - Der gehobene
                  energetische Standard der Neubauten überschreitet
                  deutlich die zum Zeitpunkt des Bauantrags gültigen
                  gesetzlichen Vorschriften. Die anerkannte
                  Solarsiedlung schafft mit diesem Thema einen
                  vorbildlichen Imagewandel im Quartier.“


Duisburg: Wohnen unter einem Dach
Architektur:    Druschke und Grosser Architektur, Duisburg
Bauherr:        Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn eG

Jurybegründung:   „Das Projekt zeichnet sich durch die sinnvolle
                  Weiterentwicklung des Quartiers unter
                  städtebaulicher Einbeziehung der angrenzenden
                  Kirche und des Gemeindehauses aus. Die Gebäude

                                                                        5
korrespondieren mit der umliegenden, gründerzeitlich
                  geprägten Wohnbebauung.
                  Das Gemeindezentrum und die vorhandene
                  Infrastruktur ergänzen die Wohnbebauung zu einem
                  altengerechten Quartier in kirchlicher Trägerschaft.
                  Die Seniorenwohnungen sind überwiegend
                  barrierefrei. Die sparsame Erschließung begünstigt
                  eine wirtschaftliche Bauweise und moderate Mieten
                  bei hoher Qualität im freifinanzierten Wohnungsbau.
                  Die Gestaltqualität der Fassaden, der Außenräume
                  und der Erschließungsbereiche überzeugen die Jury.
                  - Der energetische Standard (kontrollierte Be- und
                  Entlüftung, Wärmetauscher, hoch gedämmte
                  Fassade) entspricht einem KfW-55 Standard.“


Hürth: Wohnanlage Kirschblüten Carré
Architektur:      pbs architekten, Aachen
Landschaftsarch.: KLA KIPARlandschaftsarchitekten, Duisburg
Bauherr:          WSG Wohnungs- und Siedlungs GmbH, Düsseldorf

Jurybegründung:   „Das neu geschaffene Quartier bietet einen
                  wertvollen Beitrag zum Prinzip der Inklusion im
                  Wohnungsbau. Es beinhaltet nicht nur
                  Seniorenwohnen, sondern bezieht auch
                  Wohngruppen für pflegebedürftige Personen ein. Für
                  das Familienwohnen wird das Angebot durch eine in
                  die Wohngebäude integrierte Kindertagesstätte
                  ergänzt.
                  Die Mischung geförderter und nicht geförderter
                  Wohnungen gewährleistet eine zukunftsfähige soziale
                  Ausgewogenheit. Die Bebauung bezieht sich auf die
                  vorhandene Quartiersstruktur und greift vorhandene
                  Wegebeziehungen sinnvoll auf. Einfache Bauformen
                  und eine disziplinierte Planung und Ausführung
                  schaffen eine gute Wohnqualität bei günstigen Bau-
                  und Mietkosten. - Mit sinnvollen Maßnahmen erreicht
                  das Bauprojekt einen Energiestandard deutlich
                  oberhalb der gesetzlichen Anforderungen zum
                  Zeitpunkt des Bauantrags.“


Kevelaer: Klostergarten Kevelaer
Architektur:      Klein.Riesenbeck + Assoziierte, Warendorf
Landschaftsarch.: Theo Güldenberg, Straelen
Bauherr:          Caritas gGmbH, Geldern

                                                                     6
Jurybegründung:   „Das Projekt überzeugt durch die altersgerechte
                  Quartiersentwicklung in einer Angebotsmischung aus
                  geförderten und freifinanzierten normalen
                  Wohnungen, Familienwohnungen, Wohnungen für
                  ältere Menschen mit und ohne Betreuung und
                  stationären Pflegeplätzen. Das Quartier wird belebt
                  durch ergänzende Infrastrukturen wie ein Café, ein
                  behindertengerechtes Hotel sowie die vorhandene
                  Kapelle als „Ort der Stille“ in der ehemaligen
                  Klosteranlage. Das baulich umgesetzte Prinzip der
                  Inklusion wird fortgeführt durch die gezielte
                  Beschäftigung von Personal mit Behinderungen.
                  Die Gliederung der Baukörper und die
                  Maßstäblichkeit der Fassaden fügen sich harmonisch
                  in die Umgebung ein. Im Quartiersinneren werden die
                  Nutzung und Weiterführung des Kreuzganges, des
                  Klostergartens und der Kirche besonders
                  hervorgehoben. - Die energetische Versorgung der
                  Anlage durch ein Blockheizkraftwerk unterstreicht die
                  Zukunftsfähigkeit.“


Köln: Baugruppe Baufreunde
Architektur:     office03 waldmann & jungblut, Köln
Bauherr:         Baugruppe Baufreunde WEG, Köln

Jurybegründung:   „Selbstgenutztes Wohneigentum in der Stadt stellt
                  eine sinnvolle ressourcenschonende Alternative zum
                  Einfamilienhaus auf der grünen Wiese dar. Den
                  Architekten gelang in diesem Sinne mit der Planung
                  des Wohnungsbaus der Baugruppe Baufreunde ein
                  beispielgebendes Projekt. Sie realisieren individuelle
                  Grundrisse bei gleichzeitig hochwertigem
                  Erscheinungsbild der Gesamtanlage. Die
                  Planungslösung ist das Ergebnis eines ebenfalls von
                  den Architekten durchgeführten
                  Moderationsprozesses. Der nachbarschaftsorientierte
                  Ansatz soll der Vereinzelung in der Gesellschaft
                  entgegenwirken. Der hohe soziale und wirtschaftliche
                  Anspruch spiegelt sich in der sorgfältigen, wenngleich
                  minimalistischen Gestaltung wider. - Die Gebäude
                  unterschreiten die gesetzlichen Anforderungen der
                  EnEV 2009 deutlich.“



                                                                      7
Köln: Innerstädtischer Lebensraum Q21
Architektur:       Ute Piroeth Architektur, Köln
Bauherr:           Grunsch Immobilien Consulting, Düsseldorf

Jurybegründung:   „Das Projekt fügt sich sensibel in einen
                  Blockinnenbereich ein und vermittelt den Eindruck
                  gewachsener Strukturen. Durch eine geschickte
                  Anordnung der Baukörper gelingt ein wertvoller
                  Beitrag der Innenverdichtung und zur Stadt der
                  kurzen Wege. Trotz schwieriger Belichtungs- und
                  Erschließungssituationen konnten individuelle,
                  hochwertige Grundrisse mit hoher Wohnqualität
                  erzeugt werden.
                  In einem nachhaltigen Ansatz einer schwierigen
                  innerstädtischen Nachverdichtung ist es gelungen,
                  trotz hoher Dichte einen angemessenen Anteil
                  begrünter privater Freiflächen - zum Beispiel auch
                  durch Dachgärten - mitten in der Stadt zu schaffen.“


Lemgo: Gemeinschafts-Wohn-Projekt „Pöstenhof“
Architektur:   h.s.d.architekten, André Habermann, Christian
               Decker, Lemgo
Bauherr:       Wohnbau Lemgo eG

Jurybegründung:   „In einem innenstadtnahen, heterogenen Umfeld
                  entstand auf einem ehemaligen Fabrikgrundstück das
                  aus zwei Gebäuderiegeln bestehende,
                  gemeinschaftsorientierte genossenschaftliche
                  Wohnprojekt mit geförderten und nicht geförderten
                  Wohnungen. Seine differenzierten Grundrisslösungen
                  bilden sich in der kleinteilig gegliederten
                  Fassadenstruktur, die zu der umliegenden Bebauung
                  vermittelt, nachvollziehbar ab. Im Umfeld nimmt die
                  Anlage eine dominante Rolle ein, der sie durch das
                  halböffentliche Freiraumangebot auf dem
                  Grundstück, die barrierefreien Wohnungen, den zum
                  Quartier orientierten Gemeinschaftsraum und die
                  Integration einer Tagespflegeeinrichtung auch
                  gerecht wird. (...) Die ruhige Gesamtform der Anlage
                  bildet einen reizvollen Kontrast zu den lebhaft
                  gestalteten Fassaden. - Energetisch unterschreitet
                  das Projekt deutlich die zum Zeitpunkt der Planung
                  gültigen gesetzlichen Anforderungen.“


                                                                         8
Solingen: SeniorenWohnen Weegerhof
Architektur:      Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg
Stadtplanung:     Stadtplanung Nocke, Konstanz
Bauherr:          Spar- und Bauverein Solingen

Jurybegründung:    „Durch Abriss und Ersatzneubau in zentraler
                   Innenstadtlage werden der älteren Bewohnerschaft
                   umliegender Quartiere Wohnungen gehobenen
                   Standards angeboten. Die Freibereiche bieten für den
                   Standort an einer stark befahrenen Hauptstraße ein
                   ungewöhnliches Maß an Ruhe und werden in ihrer
                   Ausführung den Anforderungen der älteren
                   Bewohnerschaft gerecht. Vorbildlich ist die Integration
                   eines Nachbarschaftstreffs, einer Wohngruppe für
                   Demenzkranke sowie das Angebot zur Erweiterung
                   der örtlichen Versorgungsinfrastruktur. Insgesamt
                   weist das Projekt ein ambitioniertes
                   Gestaltungskonzept auf, das dem gehobenen
                   Wohnungsangebot angemessen ist. Insbesondere
                   der innovative, experimentelle Ansatz der
                   südseitigen, dynamisch gedämmten
                   Fassadenausführung ist hervorzuheben. - Der
                   Neubau ist ein spannendes Projekt für die Schaffung
                   von demografiefestem genossenschaftlichem
                   Wohnungsbau.“




                                                                        9

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  • 1. BITTE SPERRFRIST 17.00 Uhr BEACHTEN!!! Pressemitteilung, 12. November 2012 Verleihung des Landespreises für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW 2012. Zehn herausragende Bauwerke zeigen die Zukunft des Wohnens. Düsseldorf – Die Architekten, Ingenieure und Bauherren von zehn Projekten haben heute Nachmittag (12.11.12, 17.00 Uhr) den „Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein- Westfalen 2012“ erhalten. „Ihre Bauwerke zeichnen sich durch die vorbildliche Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte aus“, sagte NRW-Bauminister Michael Groschek anlässlich der Verleihung. Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, hob hervor, dass die ausgezeichneten Wohnbauten und Siedlungsprojekte den Anforderungen einer Gesellschaft im demografischen Wandel in besonderer Weise gerecht würden: „Alle Bauwerke ermöglichen das Zusammenleben von Jung und Alt, nutzen städtische oder gut angebundene Lagen und sind barrierefrei gestaltet.“ Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, ergänzte, die Preisträger zeigten mit ihrer konstruktiven und bautechnischen Umsetzung eindrucksvoll die greifbaren Fortschritte bei der Vereinbarkeit unterschiedlicher Zielsetzungen von Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Baukultur: „Insbesondere der demografische Wandel und die Entwicklung der Energiepreise werden auch zukünftig die Weiterentwicklung innovativer Ingenieurleistungen anspornen“. Zu dem Auszeichnungsverfahren zum Schwerpunktthema „Zukunft Wohnen: sozial vorbildlich - energetisch und ökologisch zukunftsweisend - wirtschaftlich angemessen“ waren insgesamt 51 Arbeiten eingereicht worden, vom Einfamilienhaus über Geschosswohnungsbauten bis hin zu Siedlungsprojekten. Die Jury unter Vorsitz des Frankfurter Architekten Stefan Forster wählte zehn Bauwerke aus, die sozialen Anspruch mit ökologischen Anforderungen, einem anspruchsvollen Energiekonzept, einem ausgewogenen Kosten-Nutzen-Verhältnis und natürlich einer zeitgemäßen Architektursprache verbinden. „Die Lebens- und Familienformen sind in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden“, erläuterte Hartmut Miksch die große Aktualität des Themas. „Immer mehr Menschen wollen in den eigenen Wänden oder in vertrauter Umgebung alt werden, zugleich verringern sich für die meisten die finanziellen 1
  • 2. Handlungsspielräume im Alter.“ Gerade die Tatsache, dass unter den ausgezeichneten Arbeiten auch neue Sozialwohnungen zu finden seien, sei ein Beleg dafür, dass hohe Wohnqualitäten mit einer guten Architektur auch im geförderten Wohnungsbau realisiert werden könnten. Groschek betonte, dass zukunftsfester Wohnungsbau heute eine enge und vertrauensvolle Kooperation von Bauherren, Planern und Nutzern erforderlich mache. „Nur ein intensives Zusammenwirken aller Beteiligten ermöglicht eine Planung, Ausführung und Nutzung von Gebäuden und Wohnquartieren, die zukunftsfähige Lebensräume im Sinne einer altersgerechten Quartiersentwicklung bieten und als Vorbilder für weitere Projekte dienen können.“ Der Minister unterstrich, dass urbaner Wohnungsbau nicht das Einzelbauwerk, sondern das gesamte Quartier in den Blick nehmen müsse. Der „Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein- Westfalen“ wird von der Landesregierung NRW in Kooperation mit der Architektenkammer NRW und der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein- Westfalen verliehen. Die gleichrangigen Preise sind mit jeweils 3.000 € dotiert. Nachdem sich der erste Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW mit der Energieeffizienz der Gebäude befasste, konnte die Jury im aktuellen Verfahren „Zukunft Wohnen“ neben wichtigen städtebaulichen und gestalterischen Aspekten bei der Bewertung der eingereichten Arbeiten in besonderer Weise die Funktionalität, die Erfüllung sozialer Bedürfnisse im Wohnungsbau, die Wirtschaftlichkeit und die Verminderung des Ressourcenverbrauchs berücksichtigen. Für Miksch belegen die ausgezeichneten Arbeiten das hohe Kreativ- und Innovationspotenzial, mit dem Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner sowie die beteiligten Ingenieure neue Wohnbauten gestalten bzw. bestehende Gebäude modernisieren, um zukunftsfähige und demografiefeste Wohnungsangebote zu entwickeln, die sich auch wirtschaftlich rechnen. Bökamp betonte abschließend die gemeinsame Zukunftsverantwortung, gerade der Architekten und Ingenieure für das Gelingen der demografischen, sozialen, energetischen und klimatischen Herausforderungen, die sich mehr und mehr auch auf das Erscheinungsbild unserer Siedlungsstrukturen und Stadtbilder auswirken werden. Die ausgezeichneten Arbeiten sind in einer Ausstellung zu sehen, die vom 13. bis zum 28. November 2012 im Düsseldorfer Haus der Architekten gezeigt wird. 2
  • 3. Liste der Preisträger und ausgezeichneten Objekte (nach Städten): • Dortmund: Ein Dorf in der Stadt „WIR wohnen anders“ Architektur: Norbert Post, Hartmut Welters, Architekten & Stadtplaner, Dortmund; Landschaftsarchitektur: Winkelhaus Landschaftsarchitektur, Hattingen • Dülmen: Kirchenwohnungen Maria Königin Architektur: Feja+Kemper Architekten, Recklinghausen • Düsseldorf: Solarsiedlung Garath Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg; HGMH Architekten, Düsseldorf; Landschaftsarchitektur: FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf • Duisburg: Wohnen unter einem Dach Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg • Hürth: Wohnanlage Kirschblüten Carré Architektur: pbs architekten, Aachen; Landschaftsarchitektur: KLA KIPARlandschaftsarchitekten, Duisburg • Kevelaer: Klostergarten Kevelaer Architektur: Klein.Riesenbeck + Assoziierte, Warendorf; Landschaftsarchitektur: Theo Güldenberg, Straelen • Köln: Baugruppe Baufreunde Architektur: office 03 waldmann & jungblut, Köln • Köln: Innerstädtischer Lebensraum Q21 Architektur: Ute Piroeth Architektur, Köln • Lemgo: Gemeinschafts-Wohn-Projekt „Pöstenhof“ Architektur: h.s.d. architekten, André Habermann, Christian Decker, Lemgo • Solingen: SeniorenWohnen Weegerhof Architektur: Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg; Stadtplanung: Stadtplanung Nocke, Konstanz Hinweis an die Redaktionen: Fotos der ausgezeichneten Objekte sendet die Architektenkammer NRW gerne zu (www.aknw.de); Kontakt: Christof Rose, Tel: 0211 – 49 67 34. Die Jurybegründungen finden Sie hier. Die Broschüre „Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW 2012“ wird ab Dienstag, den 13.11.2012, unter www.mbwsv.nrw.de kostenlos zum Download angeboten. Pressekontakt: maik.grimmeck@mbwsv.nrw.de, Tel. 0211/3843-1019 3
  • 4. Die Preisträger (in alphabetischer Reihenfolge der Städte) mit Begründung der Jury: Dortmund: Ein Dorf in der Stadt „WIR wohnen anders“ Architektur: Norbert Post • Hartmut Welters Architekten & Stadtplaner, Dortmund Landschaftsarch.: Winkelhaus Landschaftsarchitektur, Hattingen Bauherr: Spar- und Bauverein Dortmund eG, Dortmund Jurybegründung: „Das genossenschaftliche Wohnprojekt besteht im Wesentlichen aus zwei zu einem gemeinschaftlichen Innenhof orientierten Wohnriegeln. Die in sich geschlossene Anlage vermittelt einen dörflichen Charakter, bei der der halböffentliche grüne Innenbereich wie ein Anger wirkt. Das Grundkonzept mit Geschosswohnungen und Maisonetten reagiert flexibel auf unterschiedliche Nutzeransprüche für verschiedene Zielgruppen und lässt dadurch auch ein konsequentes Mehrgenerationenwohnen zu. Die Bewohnergruppe war schon früh in die Planung integriert und in die Gestaltung der Grundrisse eingebunden. Ein Gemeinschaftsraum rundet das nachbarschaftsorientierte Wohnen ab. - Die energetischen Standards übertreffen die gesetzlichen Anforderungen zum Zeitpunkt des Bauantrags deutlich.“ Dülmen: Kirchenwohnungen Maria Königin Architektur: Feja+Kemper Architekten, Recklinghausen Bauherr: Heilig-Geist-Stiftung, Dülmen Jurybegründung: „Das Projekt ist ein Beispiel für die gelungene Umnutzung des oft abrissgefährdeten Typs der Fünfziger- und Sechziger-Jahre-Kirchen. Besonders hervorzuheben ist der Erhalt der charakteristischen großen Fensteranlagen und die Fortführung einer kirchlichen Nutzung in einer erhaltenen Seitenkapelle. Trotz Bestandsumbaus konnte die Barrierefreiheit und damit die Altersgerechtigkeit in allen Wohnungen und in dem Gemeinschaftsraum im vorhandenen Turm realisiert werden. Zusätzlich verfügen alle Wohnungen über einen privaten Freibereich. Insgesamt wurden hohe Gestalt-, Material- und Wohnqualitäten im vollständig geförderten Wohnungsbau realisiert. Das Bauwerk zeigt 4
  • 5. vorbildlich das Wohnen als Möglichkeit der Bewahrung von identitätsstiftenden Bauwerken und einer charaktervollen altersgerechten Quartiersentwicklung in uniformen Einfamilienhausgebieten. - Das Haus-im-Haus- Prinzip wirkt sich positiv auf den energetischen Standard aus, insbesondere im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz.“ Düsseldorf: Solarsiedlung Garath Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg; HGMB Architekten, Düsseldorf Landschaftsarch.: FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf Bauherr: Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf Jurybegründung: „Durch den Abriss nicht zukunftsfähiger Bestandswohnungen und Ersatzneubau energetisch hochwertiger Wohnbauten gelingt eine impulsgebende Aufwertung eines sozial schwierigen Wohnquartiers. Hierzu trägt insbesondere die Mischung zwischen geförderten Sozialwohnungen und freifinanzierten Wohnungen bei. Die Gliederung der Baumassen und Proportionierung der Baukörper bilden die innere Durchmischung ab und vermitteln zu der umliegenden Nachbarschaft. Die Freibereiche gliedern sich positiv in öffentlich und privat nutzbare Flächen. Sie bieten kommunikative Bereiche für unterschiedliche Lebensbedingungen. Der gute Pflegezustand der Gebäude und Freiflächen bestätigt eine hohe Nutzerakzeptanz. - Der gehobene energetische Standard der Neubauten überschreitet deutlich die zum Zeitpunkt des Bauantrags gültigen gesetzlichen Vorschriften. Die anerkannte Solarsiedlung schafft mit diesem Thema einen vorbildlichen Imagewandel im Quartier.“ Duisburg: Wohnen unter einem Dach Architektur: Druschke und Grosser Architektur, Duisburg Bauherr: Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn eG Jurybegründung: „Das Projekt zeichnet sich durch die sinnvolle Weiterentwicklung des Quartiers unter städtebaulicher Einbeziehung der angrenzenden Kirche und des Gemeindehauses aus. Die Gebäude 5
  • 6. korrespondieren mit der umliegenden, gründerzeitlich geprägten Wohnbebauung. Das Gemeindezentrum und die vorhandene Infrastruktur ergänzen die Wohnbebauung zu einem altengerechten Quartier in kirchlicher Trägerschaft. Die Seniorenwohnungen sind überwiegend barrierefrei. Die sparsame Erschließung begünstigt eine wirtschaftliche Bauweise und moderate Mieten bei hoher Qualität im freifinanzierten Wohnungsbau. Die Gestaltqualität der Fassaden, der Außenräume und der Erschließungsbereiche überzeugen die Jury. - Der energetische Standard (kontrollierte Be- und Entlüftung, Wärmetauscher, hoch gedämmte Fassade) entspricht einem KfW-55 Standard.“ Hürth: Wohnanlage Kirschblüten Carré Architektur: pbs architekten, Aachen Landschaftsarch.: KLA KIPARlandschaftsarchitekten, Duisburg Bauherr: WSG Wohnungs- und Siedlungs GmbH, Düsseldorf Jurybegründung: „Das neu geschaffene Quartier bietet einen wertvollen Beitrag zum Prinzip der Inklusion im Wohnungsbau. Es beinhaltet nicht nur Seniorenwohnen, sondern bezieht auch Wohngruppen für pflegebedürftige Personen ein. Für das Familienwohnen wird das Angebot durch eine in die Wohngebäude integrierte Kindertagesstätte ergänzt. Die Mischung geförderter und nicht geförderter Wohnungen gewährleistet eine zukunftsfähige soziale Ausgewogenheit. Die Bebauung bezieht sich auf die vorhandene Quartiersstruktur und greift vorhandene Wegebeziehungen sinnvoll auf. Einfache Bauformen und eine disziplinierte Planung und Ausführung schaffen eine gute Wohnqualität bei günstigen Bau- und Mietkosten. - Mit sinnvollen Maßnahmen erreicht das Bauprojekt einen Energiestandard deutlich oberhalb der gesetzlichen Anforderungen zum Zeitpunkt des Bauantrags.“ Kevelaer: Klostergarten Kevelaer Architektur: Klein.Riesenbeck + Assoziierte, Warendorf Landschaftsarch.: Theo Güldenberg, Straelen Bauherr: Caritas gGmbH, Geldern 6
  • 7. Jurybegründung: „Das Projekt überzeugt durch die altersgerechte Quartiersentwicklung in einer Angebotsmischung aus geförderten und freifinanzierten normalen Wohnungen, Familienwohnungen, Wohnungen für ältere Menschen mit und ohne Betreuung und stationären Pflegeplätzen. Das Quartier wird belebt durch ergänzende Infrastrukturen wie ein Café, ein behindertengerechtes Hotel sowie die vorhandene Kapelle als „Ort der Stille“ in der ehemaligen Klosteranlage. Das baulich umgesetzte Prinzip der Inklusion wird fortgeführt durch die gezielte Beschäftigung von Personal mit Behinderungen. Die Gliederung der Baukörper und die Maßstäblichkeit der Fassaden fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Im Quartiersinneren werden die Nutzung und Weiterführung des Kreuzganges, des Klostergartens und der Kirche besonders hervorgehoben. - Die energetische Versorgung der Anlage durch ein Blockheizkraftwerk unterstreicht die Zukunftsfähigkeit.“ Köln: Baugruppe Baufreunde Architektur: office03 waldmann & jungblut, Köln Bauherr: Baugruppe Baufreunde WEG, Köln Jurybegründung: „Selbstgenutztes Wohneigentum in der Stadt stellt eine sinnvolle ressourcenschonende Alternative zum Einfamilienhaus auf der grünen Wiese dar. Den Architekten gelang in diesem Sinne mit der Planung des Wohnungsbaus der Baugruppe Baufreunde ein beispielgebendes Projekt. Sie realisieren individuelle Grundrisse bei gleichzeitig hochwertigem Erscheinungsbild der Gesamtanlage. Die Planungslösung ist das Ergebnis eines ebenfalls von den Architekten durchgeführten Moderationsprozesses. Der nachbarschaftsorientierte Ansatz soll der Vereinzelung in der Gesellschaft entgegenwirken. Der hohe soziale und wirtschaftliche Anspruch spiegelt sich in der sorgfältigen, wenngleich minimalistischen Gestaltung wider. - Die Gebäude unterschreiten die gesetzlichen Anforderungen der EnEV 2009 deutlich.“ 7
  • 8. Köln: Innerstädtischer Lebensraum Q21 Architektur: Ute Piroeth Architektur, Köln Bauherr: Grunsch Immobilien Consulting, Düsseldorf Jurybegründung: „Das Projekt fügt sich sensibel in einen Blockinnenbereich ein und vermittelt den Eindruck gewachsener Strukturen. Durch eine geschickte Anordnung der Baukörper gelingt ein wertvoller Beitrag der Innenverdichtung und zur Stadt der kurzen Wege. Trotz schwieriger Belichtungs- und Erschließungssituationen konnten individuelle, hochwertige Grundrisse mit hoher Wohnqualität erzeugt werden. In einem nachhaltigen Ansatz einer schwierigen innerstädtischen Nachverdichtung ist es gelungen, trotz hoher Dichte einen angemessenen Anteil begrünter privater Freiflächen - zum Beispiel auch durch Dachgärten - mitten in der Stadt zu schaffen.“ Lemgo: Gemeinschafts-Wohn-Projekt „Pöstenhof“ Architektur: h.s.d.architekten, André Habermann, Christian Decker, Lemgo Bauherr: Wohnbau Lemgo eG Jurybegründung: „In einem innenstadtnahen, heterogenen Umfeld entstand auf einem ehemaligen Fabrikgrundstück das aus zwei Gebäuderiegeln bestehende, gemeinschaftsorientierte genossenschaftliche Wohnprojekt mit geförderten und nicht geförderten Wohnungen. Seine differenzierten Grundrisslösungen bilden sich in der kleinteilig gegliederten Fassadenstruktur, die zu der umliegenden Bebauung vermittelt, nachvollziehbar ab. Im Umfeld nimmt die Anlage eine dominante Rolle ein, der sie durch das halböffentliche Freiraumangebot auf dem Grundstück, die barrierefreien Wohnungen, den zum Quartier orientierten Gemeinschaftsraum und die Integration einer Tagespflegeeinrichtung auch gerecht wird. (...) Die ruhige Gesamtform der Anlage bildet einen reizvollen Kontrast zu den lebhaft gestalteten Fassaden. - Energetisch unterschreitet das Projekt deutlich die zum Zeitpunkt der Planung gültigen gesetzlichen Anforderungen.“ 8
  • 9. Solingen: SeniorenWohnen Weegerhof Architektur: Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg Stadtplanung: Stadtplanung Nocke, Konstanz Bauherr: Spar- und Bauverein Solingen Jurybegründung: „Durch Abriss und Ersatzneubau in zentraler Innenstadtlage werden der älteren Bewohnerschaft umliegender Quartiere Wohnungen gehobenen Standards angeboten. Die Freibereiche bieten für den Standort an einer stark befahrenen Hauptstraße ein ungewöhnliches Maß an Ruhe und werden in ihrer Ausführung den Anforderungen der älteren Bewohnerschaft gerecht. Vorbildlich ist die Integration eines Nachbarschaftstreffs, einer Wohngruppe für Demenzkranke sowie das Angebot zur Erweiterung der örtlichen Versorgungsinfrastruktur. Insgesamt weist das Projekt ein ambitioniertes Gestaltungskonzept auf, das dem gehobenen Wohnungsangebot angemessen ist. Insbesondere der innovative, experimentelle Ansatz der südseitigen, dynamisch gedämmten Fassadenausführung ist hervorzuheben. - Der Neubau ist ein spannendes Projekt für die Schaffung von demografiefestem genossenschaftlichem Wohnungsbau.“ 9