SlideShare a Scribd company logo
1 of 3
Bausteine des Lebens - Kurzbeschreibung der Experimente

1. DNA-Modell
Ein großes DNA-Modell dient als Symbol für die Ausstellung und das Thema Biotechnologie.
An kleineren Holzmodellen können die Besucher selbst DNA-Stränge zusammensetzen und
so die Informationsspeicherung für die Entwicklung des Lebens mit den eigenen Händen
kennen lernen.
2. Familien-DNA
Der Besucher bestimmt die Augenfarbe oder andere vererbbare Merkmale von zwei
Großelternpaaren und erfährt dann unter Angabe verschiedener Wahrscheinlichkeiten etwa
welche Augenfarbe die eigenen Kinder und Enkel bekommen werden. So lässt sich
personalisiert die dominante bzw. rezessive Vererbung verschiedener Eigenschaften
verdeutlichen.
3. Entdecke das Gen in dir!
Wie einzigartig bin ich? Dieser Frage können die Besucher anhand verschiedener Merkmale,
wie Nasenform, Augenfarbe, Haarstruktur und Bittergeschmack nachgehen. Die eigenen
Merkmale werden untersucht und mit denen anderer Besucher verglichen. Nach und nach
ergibt sich so ein statistisches Bild über die Verteilung der Eigenschaften unter den
bisherigen Besuchern.
4. Leuchtende Würmer
An dieser Station können Besucher transgene Fadenwürmer beobachten, denen ein Gen
der fluoreszierenden Meeresqualle Aequorea victoria ins Erbgut eingeschleust wurde. Das
Gen produziert das grün leuchtende Protein GFP. Mit dieser Methode lassen sich Prozesse
auf Zellebene beobachten, und so Krankheiten wie Alzheimer besser verstehen. Und sie ist
brandaktuell: Die Wissenschaftler Martin Chalfie, Roger Tsien und Osamu Shimomura
haben erst im Jahr 2008 dafür den Chemie-Nobelpreis erhalten.
5. Züchtung – Wer bleibt, wer geht?
Die Besucher wählen die Superpflanze! An dieser Station kann der Besucher erleben, dass
genetische Defekte und Veränderungen auf molekularer Ebene zu einem veränderten
Aussehen und einer abweichenden Entwicklung führen können. Unterschiedliche Pflanzen-
mutanten des Weihnachtssterns und der Buntnesseln können miteinander verglichen
werden. Die in der wöchentlichen Abstimmung am schlechtesten benotete Pflanze wandert
auf den Komposthaufen.
6. Das Leben ist bunt
Diese Station befördert die Besucher weit zurück in die Vergangenheit unseres Planeten. Die
damalige Erdatmosphäre enthielt keinen Sauerstoff. In einem Schlammbett wird dieser
Zustand simuliert. Dort entwickeln sich verschiedenfarbige Bakterien zu einem farben-
prächtigen Schauspiel. Und die Bakterien sind nicht nur bunt, sondern auch nützlich. Viele
bauen Schadstoffe ab und spielen damit eine große Rolle bei der Grundwasserökologie und
biologischen Abwasserreinigung.
7. Biodiesel aus Holz
Hier treffen die Besucher auf eine Termitenkolonie, deren reges Treiben sich hautnah im
Termitarium beobachten lässt. Was kaum einer weiß: Die kleinen Insekten sind
hocheffiziente Bioreaktoren, die Holz in Zucker umwandeln. In dem Termitendarm wandeln
Bakterien Cellulose in Zucker um. Und daraus könnte sogar Biodiesel hergestellt werden.
Erschreckt man die Termiten, entleeren sie ihren Darm, und die Mikroorganismen können
unter dem Mikroskop beobachtet werden.
8. Tanzende DNA
Besucher können durch ein Mikroskop reale DNA-Stränge beobachten, die sich in einem Gel
im elektrischen Feld bewegen. Diese sogenannte Gel-Elektrophorese trennt DNA-Fragmente
verschiedener Längen und kann so die DNA unterschiedlicher Organismen unterscheiden.
Durch die DNA Analyse ("genetischer Fingerabdruck") konnte z.B. noch 24 Jahre nach der
Tat der Braunschweiger Mordfall Fechner aufgeklärt werden.
9. Die Festplatte des Lebens
Die DNA enthält den Code für die vererbten Eigenschaften aller lebenden Organismen.
Dieses Exponat ist ein mechanisches Modell wie in der DNA gespeicherte Information im
Körper umgesetzt wird. Der Besucher sieht die Trennung des DNA Doppelstrangs und die
Produktion von Proteinen. Die Grundbausteine der DNA sind die Basen, dargestellt als
A,T,C,G , die mit farbigen Puzzlebausteinen abgeschrieben und in Proteine übersetzt werden
können.
10. Lebendige Forschung
An dieser Station präparieren Besucher die Speicheldrüsen von Fruchtfliegen-Larven und
färben diese ein. So werden die Chromosomen der Fliege sichtbar und können unter einem
Video-Mikroskop betrachtet werden. In der Genforschung wird die Fruchtfliege gerne
verwendet. Sie lebt nur 9 bis 14 Tage, und aus einer Generation entspringen bis zu 400
Nachkommen. Außerdem haben Fruchtfliegen nur vier Chromosomenpaare und viele
äußerlich leicht erkennbare Genmutationen.
11. Zellmanipulation
Der Besucher injiziert einer Zelle einen Farbstoff und empfindet so nach, wie Mediziner
Zellen manipulieren können. Die Kanüle wird dabei über einen Joystick gesteuert und das
Ergebnis über ein Videomikroskop beobachtet. Diese Technik wird zum Beispiel bei der
künstlichen Befruchtung angewendet, wenn Spermien in eine Eizelle injiziert werden.

12. Moleküldesign
An dieser Experimentierstation wird der Besucher zum Arzneimittelentwickler und muss eine
passende Molekülstruktur für ein vorgegebenes medizinisches Problem finden. Dabei hilft
ihm eine vereinfachte 3D-Animationssoftware aus dem Forschungsalltag.
13. Wie würdest Du entscheiden?
Besucher erhalten die Gelegenheit, sich eine eigene Meinung zu aktuellen Fragen der
Gentechnik zu bilden. Fünf ethische Dilemmata stellen sie vor die Wahl: Was würde ich z.B.
tun, wenn für eine Lebensversicherung meine Gene untersucht werden müssen? Akzeptiere
ich für Medikamente gentechnische Verfahren? Oder sollte es Lebensmittel geben, in denen
Vitamine und Nährstoffe gentechnisch angereichert werden? Die Besucher geben ihre
Antworten in eine Computermaske ein und vergleichen sie mit den Meinungen anderer
Besucher.
14. Neues aus der Biotechnologie
In einem Forum werden Bilder, Filme und Nachrichten aus der Biotechnologie präsentiert. In
einer Sitzrunde regen Besucherbetreuer anschließend Diskussionen an. Zusätzlich ist die
Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten geplant, deren Doktoranden den
Besuchern aktuelle Forschungsthemen vorstellen.
15. Biofluoreszenz
Nicht nur Quallen, sondern auch in der Nordsee vorkommende Anemonen zeigen ein
mystisch anmutendes Leuchtphänomen: sie fluoreszieren. Die Besucher beleuchten die
Tentakel der Anemonen mit blauen Taschenlampen, die Tentakel leuchten dann grün
schimmernd zurück. Das dafür verantwortliche Protein GFP kann in andere lebende
Organismen eingebracht werden, um so Stoffwechselvorgänge genau lokalisiert sichtbar zu
machen (siehe Nr. 4).
16. Gel-Säule
Eine Plexiglassäule ist gefüllt mit hunderten von Tischtennisbällen. Der Besucher lässt
unterschiedlich lange Metallkettchen an der Oberseite der Säule zwischen die Bälle gleiten
und schüttelt die Säule. Die Ketten finden je nach Kettenlänge unterschiedlich schnell ihren
Weg nach unten. Dies ist ein Modell für das Gel-Elektrophorese-Verfahren (siehe Nr. 8), mit
dem z.B. eine DNA Analyse durchgeführt wird.
17. Mutierte Fruchtfliegen
Drosophila melanogaster ist das klassische Versuchsobjekt für Vererbungsversuche. Der
Besucher kann unterschiedliche Mutanten - wie z.B. fehlende Augen, weiße Augen, fehlende
und gekräuselte Flügel - von lebenden Fruchtfliegen beobachten und sie mit den Wildtyp
Fruchtfliegen vergleichen.

More Related Content

Viewers also liked (13)

USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced ManagerUSP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
USP-D Führungskräfteentwicklung für Advanced Manager
 
2014-DGfE_Design-based-research-DBR
2014-DGfE_Design-based-research-DBR2014-DGfE_Design-based-research-DBR
2014-DGfE_Design-based-research-DBR
 
Dissertationsvorhaben fai kolleg lll 13.03.2013
Dissertationsvorhaben fai   kolleg lll 13.03.2013Dissertationsvorhaben fai   kolleg lll 13.03.2013
Dissertationsvorhaben fai kolleg lll 13.03.2013
 
EasyTree Konzept
EasyTree KonzeptEasyTree Konzept
EasyTree Konzept
 
All star weekend 2011
All star weekend 2011All star weekend 2011
All star weekend 2011
 
Pressemeldung_Generator Hostels.pdf
Pressemeldung_Generator Hostels.pdfPressemeldung_Generator Hostels.pdf
Pressemeldung_Generator Hostels.pdf
 
Den lykkelige
Den lykkeligeDen lykkelige
Den lykkelige
 
Angebotspräsentation
AngebotspräsentationAngebotspräsentation
Angebotspräsentation
 
ÖFEB 2013 (Vortrag) Lernkultur als Mittler zwischen KT und Konst.
ÖFEB 2013 (Vortrag) Lernkultur als Mittler zwischen KT und Konst.ÖFEB 2013 (Vortrag) Lernkultur als Mittler zwischen KT und Konst.
ÖFEB 2013 (Vortrag) Lernkultur als Mittler zwischen KT und Konst.
 
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdfArchitetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
 
Pressevorschau_Oktober.pdf
Pressevorschau_Oktober.pdfPressevorschau_Oktober.pdf
Pressevorschau_Oktober.pdf
 
PI_EBSFBrüssel.pdf
PI_EBSFBrüssel.pdfPI_EBSFBrüssel.pdf
PI_EBSFBrüssel.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 

More from unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

More from unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

Exponatebeschreibung Sonderausstellung.pdf

  • 1. Bausteine des Lebens - Kurzbeschreibung der Experimente 1. DNA-Modell Ein großes DNA-Modell dient als Symbol für die Ausstellung und das Thema Biotechnologie. An kleineren Holzmodellen können die Besucher selbst DNA-Stränge zusammensetzen und so die Informationsspeicherung für die Entwicklung des Lebens mit den eigenen Händen kennen lernen. 2. Familien-DNA Der Besucher bestimmt die Augenfarbe oder andere vererbbare Merkmale von zwei Großelternpaaren und erfährt dann unter Angabe verschiedener Wahrscheinlichkeiten etwa welche Augenfarbe die eigenen Kinder und Enkel bekommen werden. So lässt sich personalisiert die dominante bzw. rezessive Vererbung verschiedener Eigenschaften verdeutlichen. 3. Entdecke das Gen in dir! Wie einzigartig bin ich? Dieser Frage können die Besucher anhand verschiedener Merkmale, wie Nasenform, Augenfarbe, Haarstruktur und Bittergeschmack nachgehen. Die eigenen Merkmale werden untersucht und mit denen anderer Besucher verglichen. Nach und nach ergibt sich so ein statistisches Bild über die Verteilung der Eigenschaften unter den bisherigen Besuchern. 4. Leuchtende Würmer An dieser Station können Besucher transgene Fadenwürmer beobachten, denen ein Gen der fluoreszierenden Meeresqualle Aequorea victoria ins Erbgut eingeschleust wurde. Das Gen produziert das grün leuchtende Protein GFP. Mit dieser Methode lassen sich Prozesse auf Zellebene beobachten, und so Krankheiten wie Alzheimer besser verstehen. Und sie ist brandaktuell: Die Wissenschaftler Martin Chalfie, Roger Tsien und Osamu Shimomura haben erst im Jahr 2008 dafür den Chemie-Nobelpreis erhalten. 5. Züchtung – Wer bleibt, wer geht? Die Besucher wählen die Superpflanze! An dieser Station kann der Besucher erleben, dass genetische Defekte und Veränderungen auf molekularer Ebene zu einem veränderten Aussehen und einer abweichenden Entwicklung führen können. Unterschiedliche Pflanzen- mutanten des Weihnachtssterns und der Buntnesseln können miteinander verglichen werden. Die in der wöchentlichen Abstimmung am schlechtesten benotete Pflanze wandert auf den Komposthaufen. 6. Das Leben ist bunt Diese Station befördert die Besucher weit zurück in die Vergangenheit unseres Planeten. Die damalige Erdatmosphäre enthielt keinen Sauerstoff. In einem Schlammbett wird dieser Zustand simuliert. Dort entwickeln sich verschiedenfarbige Bakterien zu einem farben- prächtigen Schauspiel. Und die Bakterien sind nicht nur bunt, sondern auch nützlich. Viele bauen Schadstoffe ab und spielen damit eine große Rolle bei der Grundwasserökologie und biologischen Abwasserreinigung. 7. Biodiesel aus Holz Hier treffen die Besucher auf eine Termitenkolonie, deren reges Treiben sich hautnah im Termitarium beobachten lässt. Was kaum einer weiß: Die kleinen Insekten sind hocheffiziente Bioreaktoren, die Holz in Zucker umwandeln. In dem Termitendarm wandeln Bakterien Cellulose in Zucker um. Und daraus könnte sogar Biodiesel hergestellt werden. Erschreckt man die Termiten, entleeren sie ihren Darm, und die Mikroorganismen können unter dem Mikroskop beobachtet werden.
  • 2. 8. Tanzende DNA Besucher können durch ein Mikroskop reale DNA-Stränge beobachten, die sich in einem Gel im elektrischen Feld bewegen. Diese sogenannte Gel-Elektrophorese trennt DNA-Fragmente verschiedener Längen und kann so die DNA unterschiedlicher Organismen unterscheiden. Durch die DNA Analyse ("genetischer Fingerabdruck") konnte z.B. noch 24 Jahre nach der Tat der Braunschweiger Mordfall Fechner aufgeklärt werden. 9. Die Festplatte des Lebens Die DNA enthält den Code für die vererbten Eigenschaften aller lebenden Organismen. Dieses Exponat ist ein mechanisches Modell wie in der DNA gespeicherte Information im Körper umgesetzt wird. Der Besucher sieht die Trennung des DNA Doppelstrangs und die Produktion von Proteinen. Die Grundbausteine der DNA sind die Basen, dargestellt als A,T,C,G , die mit farbigen Puzzlebausteinen abgeschrieben und in Proteine übersetzt werden können. 10. Lebendige Forschung An dieser Station präparieren Besucher die Speicheldrüsen von Fruchtfliegen-Larven und färben diese ein. So werden die Chromosomen der Fliege sichtbar und können unter einem Video-Mikroskop betrachtet werden. In der Genforschung wird die Fruchtfliege gerne verwendet. Sie lebt nur 9 bis 14 Tage, und aus einer Generation entspringen bis zu 400 Nachkommen. Außerdem haben Fruchtfliegen nur vier Chromosomenpaare und viele äußerlich leicht erkennbare Genmutationen. 11. Zellmanipulation Der Besucher injiziert einer Zelle einen Farbstoff und empfindet so nach, wie Mediziner Zellen manipulieren können. Die Kanüle wird dabei über einen Joystick gesteuert und das Ergebnis über ein Videomikroskop beobachtet. Diese Technik wird zum Beispiel bei der künstlichen Befruchtung angewendet, wenn Spermien in eine Eizelle injiziert werden. 12. Moleküldesign An dieser Experimentierstation wird der Besucher zum Arzneimittelentwickler und muss eine passende Molekülstruktur für ein vorgegebenes medizinisches Problem finden. Dabei hilft ihm eine vereinfachte 3D-Animationssoftware aus dem Forschungsalltag. 13. Wie würdest Du entscheiden? Besucher erhalten die Gelegenheit, sich eine eigene Meinung zu aktuellen Fragen der Gentechnik zu bilden. Fünf ethische Dilemmata stellen sie vor die Wahl: Was würde ich z.B. tun, wenn für eine Lebensversicherung meine Gene untersucht werden müssen? Akzeptiere ich für Medikamente gentechnische Verfahren? Oder sollte es Lebensmittel geben, in denen Vitamine und Nährstoffe gentechnisch angereichert werden? Die Besucher geben ihre Antworten in eine Computermaske ein und vergleichen sie mit den Meinungen anderer Besucher. 14. Neues aus der Biotechnologie In einem Forum werden Bilder, Filme und Nachrichten aus der Biotechnologie präsentiert. In einer Sitzrunde regen Besucherbetreuer anschließend Diskussionen an. Zusätzlich ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten geplant, deren Doktoranden den Besuchern aktuelle Forschungsthemen vorstellen. 15. Biofluoreszenz Nicht nur Quallen, sondern auch in der Nordsee vorkommende Anemonen zeigen ein mystisch anmutendes Leuchtphänomen: sie fluoreszieren. Die Besucher beleuchten die Tentakel der Anemonen mit blauen Taschenlampen, die Tentakel leuchten dann grün schimmernd zurück. Das dafür verantwortliche Protein GFP kann in andere lebende
  • 3. Organismen eingebracht werden, um so Stoffwechselvorgänge genau lokalisiert sichtbar zu machen (siehe Nr. 4). 16. Gel-Säule Eine Plexiglassäule ist gefüllt mit hunderten von Tischtennisbällen. Der Besucher lässt unterschiedlich lange Metallkettchen an der Oberseite der Säule zwischen die Bälle gleiten und schüttelt die Säule. Die Ketten finden je nach Kettenlänge unterschiedlich schnell ihren Weg nach unten. Dies ist ein Modell für das Gel-Elektrophorese-Verfahren (siehe Nr. 8), mit dem z.B. eine DNA Analyse durchgeführt wird. 17. Mutierte Fruchtfliegen Drosophila melanogaster ist das klassische Versuchsobjekt für Vererbungsversuche. Der Besucher kann unterschiedliche Mutanten - wie z.B. fehlende Augen, weiße Augen, fehlende und gekräuselte Flügel - von lebenden Fruchtfliegen beobachten und sie mit den Wildtyp Fruchtfliegen vergleichen.