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DI 25.05.10 20.00 Uhr
Großer Saal

Kammerorchester International




Murray Perahia Leitung und Klavier



Igor Strawinsky (1882 – 1972)
»Dumbarton Oaks« – Konzert für Kammerorchester in Es
Tempo giusto
Allegretto
Con moto


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Konzert für Klavier und Orchester c-Moll KV 491
Allegro
Larghetto
Allegretto


Pause

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Konzert für Klavier, Streicher und Basso continuo g-Moll BWV 1058
(ohne Bezeichnung)
Andante
Allegro assai


Joseph Haydn (1732 – 1809)
Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Hob I:99
Adagio – Vivace assai
Adagio
Menuet. Allegretto
Finale. Vivace




Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!
Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
Strawinsky:
»Dumbarton Oaks«
Ich kehre zu Bach zurück, zu der lichten Idee des reinen Kontra-
punkts, der auch vor Bach in reichem Maße Anwendung fand. Der
reine Kontrapunkt erscheint mir als das einzig mögliche Material, aus
dem eine echte und dauerhafte Musik geschmiedet wird.
Igor Strawinsky



1882 in der Nähe von St. Petersburg als Russe geboren, war Strawinsky
seit 1934 Franzose und wurde 1946 amerikanischer Staatsbürger. Ein
durch politische Umstände bedingtes Weltbürgertum, das ihm im Blut
zu liegen schien – so spiegelte sich diese Offenheit auch in seiner künst-
lerischen Sprache: russische Nationalmusik, Jazz, französischer Impres-
sionismus. Vor allem aber steht Strawinsky für den sogenannten Neo-
klassizismus. Er studierte die musikalischen Traditionen, knüpfte an
Formen des Mittelalters, des Barock, von Klassik und Romantik an.
Weit entfernt von bloßem Nachahmen machte er sich das Überlieferte
»mundgerecht« zu Eigen, verfremdete, erneuerte: »Ich bin kein Neoklas-
siker; ich habe mich lediglich einer strengeren Form der Konstruktion
zugewandt, aber ich bin ein moderner Musiker geblieben. Die Gestrigen,
das sind diejenigen, die sich immer noch in der Atmosphäre des ›Sacre‹
und des Jazz bewegen. Die Stunde fordert eine Musik, in der die deko-
rativen Elemente vor den geistigen zurücktreten.«
    Ganz in diesem Sinne hatte Strawinsky sich »Dumbarton Oaks«
auch als ein »kleines Concerto im Stil der Brandenburgischen Konzerte«
vorgestellt. Die dreisätzige Komposition für 15 Instrumente, die er als
mehrteilig untergliedertes, dabei einsätziges Werk verstanden wissen
wollte – alle Sätze gehen attacca ineinander über –, folgt dem Concerto-
grosso-Prinzip Bachscher Prägung. Es ist ein Auftragswerk, geschrieben
für das amerikanische Mäzenatenpaar Bliss. Strawinsky war ihnen zuerst
im Zusammenhang mit der Uraufführung seines »Jeu de cartes« in New
York begegnet – das rhythmisch äußerst abwechslungsreiche Concerto
dachte er ihnen dann für ihren 30. Hochzeitstag zu. Es wurde noch in
Paris fertiggestellt, bevor der Komponist Europa nach der Besetzung
Frankreichs endgültig den Rücken zuwandte.
Igor Strawinsky




Die private Uraufführung des Werkes am 8. Mai 1938 fand unter der
Leitung von Nadia Boulanger statt, weil Strawinsky krankheitshalber
verhindert war. Erster Aufführungsort war »Dumbarton Oaks«, der
namensgebende prächtige Landsitz der generösen Familie Bliss in der
Nähe von Washington D. C. Dieses klassizistische Anwesen aus dem
19. Jahrhundert mit einem herrlichen großen Park hatte Strawinsky tief
beeindruckt. Sein Auftrag besagte, eine Musik zum Ehejubiläum zu
schreiben, die den räumlichen Verhältnissen des Hauses angepasst war.
Der Termin im Mai setzte den Komponisten unter ziemlichen Zeit-
druck – erst war die Rede von Juli gewesen –, aber Quellen belegen,
dass er das Schreiben unter Druck als stimulierend empfand. Die erste
öffentliche Aufführung im Juni des Jahres in Paris konnte Strawinsky
dann selbst leiten.




Igor Strawinsky –
Zeichnung von
Pablo Picasso, 1920
Mozart:
c-Moll-Konzert KV 491
Das ist doch einmal etwas, aus dem sich etwas lernen lässt.
Wolfgang Amadeus Mozart



Understatement von Genie zu Genie, eine zwar unpathetisch formu-
lierte, aber keineswegs weniger tiefe Verbeugung Wolfgang Amadeus
Mozarts vor Johann Sebastian Bach!
    Strawinsky soll das Bonmot »Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen«,
geprägt haben. Wenn man im Nachhinein auf die kurze Lebenszeit und
das enorme Œuvre von Mozart schaut, drängt sich das Gefühl einer
lebenslangen Hektik auf, und wirklich hat er häufig unter großem Zeit-
druck gearbeitet, diesen möglicherweise ein Stück weit gebraucht. 1781
war er den verhassten Salzburger Diensten entkommen – die Geschichte
vom Fußtritt des Grafen Arco ist bekannt – und genoss nun in einem
Glücksrausch seine Ungebundenheit als freischaffender Künstler in
Wien. Die Stadt empfing den »alten Bekannten« – mittlerweile fünf-
undzwanzig Jahre alt – mit offenen Armen, er war gerngesehener Gast
in der besseren kunstbeflissenen Gesellschaft, gefragter Lehrer, erfolg-
reicher Klaviervirtuose und Konzertveranstalter. Zudem war er frisch
verheiratet, und zur angetrauten Constanze gesellte sich der Erfolg der
Bühnen-Constanze in der 1782 am Wiener Burgtheater uraufgeführten
Oper »Die Entführung aus dem Serail«. Als Leopold Mozart die junge
Familie im Frühling 1785 besuchte, konnte er nicht nur ihre relativ
gesicherten Verhältnisse feststellen, sondern vor allem die beachtlichen
Erfolge des Sohnes miterleben, der seine Akademien und Konzerte auch
vor höchsten Adelskreisen und dem Kaiser gab. Nicht zuletzt erfüllte
ihn ein Lob Haydns mit Stolz: »Ich sage Ihnen vor Gott, als ein ehrli-
cher Mann, ihr Sohn ist der größte Componist, den ich von Person und
Namen kenne: Er hat Geschmack und über das die größte Compositions-
wissenschaft.« Auf der anderen Seite erlebte der Vater den permanen-
ten Trubel im Hause Mozart mit. Vermutlich lag das Hauptarbeitsgebiet
des Komponisten zwischen 1782 und ’86 auf den Klavierkonzerten.
Allein sechzehn entstanden in dieser Zeitspanne und wurden auf selbst-
veranstalteten Akademien dargeboten. Eine solche Aufführung jagte die
Wolfgang Amadeus Mozart




nächste, ständig wurde der Flügel an einen anderen Konzertort gebracht,
in letzter Minute wurden die Noten reingeschrieben. Dazu gesellte sich
1785 schließlich die Arbeit an der neuen Oper »Figaros Hochzeit«.
Unruhe und hektische Betriebsamkeit waren ein Mozartscher Grund-
                                      zustand, der dazu einlädt, einmal
                                      mehr auf Bach zu kommen: »Wem
                                      die Kunst das Leben ist, dessen
                                      Leben ist eine große Kunst«, hatte
                                      der einmal gemeint.
                                          Mozarts c-Moll-Konzert KV 491
                                      ist in mancherlei Hinsicht eine
                                      Ausnahme. Es ist eins von nur zwei
                                      Konzerten in Moll (von einund-
                                      zwanzig vollständigen Werken),
                                      es ist eines der Mozart-Werke mit
                                      der größten Besetzung (wie in der
                                      »Haffner« und der »Pariser Sin-
                                      fonie«), es verwendet als einziges
                                      Klavierkonzert Oboen und Kla-
                                      rinetten (der hochdifferenzierte,
                                      solistische Holzbläsersatz macht
                                      diese Instrumentengruppe zu einer
                                      Art drittem Part neben Klavier und
                                      Orchester), vor allem aber scheint
                                      der Komponist mit dem Werk wirk-
lich gerungen zu haben, wie die ungewöhnlich vielen Korrekturen und
Umarbeitungen im Autograph beweisen. Fertiggestellt Ende März 1786,
wurde es vermutlich schon am 7. April des Jahres bei Mozarts letzter
Akademie im Burgtheater uraufgeführt. Bedenkt man, dass die Premiere
des »Figaro« auf den 1. Mai fiel, lässt sich einerseits der Stress der
Wochen nachfühlen, andererseits wird das so ernsthafte, tiefgründige
Klavier-Opus auch gern als tragisches Gegenstück zu dieser Opera
buffa gesehen.
    Ganz offenbar war für den Komponisten das Gesamtkonzept des
Konzertes zuerst wichtig, bevor er sich an die konkrete Ausarbeitung
der einzelnen Teile und Stimmen machte. Durch seine satzübergreifende
Weiterverarbeitung der Gedanken entsteht eine auffallende Einheitlich-
keit und Geschlossenheit. Neben der verstärkten motivischen Arbeit
Wolfgang Amadeus Mozart




und der betonten Fortspinnungstechnik fällt der auf Bach zurückwei-
sende, dichte polyphone Satz ins Auge bzw. Ohr. Vor allem der Kopfsatz
zeigt einen sehr freien Umgang mit den überkommenen Formmodellen.
Nach dem leisen Unisono-Beginn von Streichern und Fagotten im unge-
wohnten Dreiertakt bringt sich das volle Orchester erst verspätet ein.
Die Balance zwischen Orchestertutti in auffälliger Stärke und melodisch-
sprechendem Solopart hat eine beglückende Ausgewogenheit. Das fol-
gende, verblüffend einfache Larghetto, wie ein schlichter Gesang, bringt
die einzelnen Holzbläsertimbres faszinierend zur Geltung. Danach kann
der »revolutionäre, unheimliche Geschwindmarsch« (Alfred Einstein)
des abschließenden Allegrettos sein fatalistisches Thema nicht abstrei-
fen – nach unterschiedlichsten Variationen kehrt das c-Moll unerbittlich
zurück. Das Konzert – leider sind keine zeitgenössischen Berichte zur
Uraufführung überliefert – ist ohne Frage ein ganz ungewöhnliches,
eigensinniges und subjektives Werk, höchst eindrucksvoll für den Hörer,
auch wenn es ihm wie Wolfgang Hildesheimer geht: »Zwar höre auch
ich diesen Satz (den Kopfsatz) düster-erregt, doch seltsamerweise ›ent-
höre‹ ich ihm … eine Dur-Stimmung, gewiss heftig und bewegend, doch
nicht ›tragisch‹.«
MURRAY PERAHIA
                          BEI SONY CLASSICAL


                                          Bach
                          Partiten Nr. 1, 5 & 6
               „Abgeklärt, aber nicht weltentrückt, aus-
              gewogen, aber nie langweilig, immer hell-
              wach, immer alles auf den Punkt bringend
              – so stellt sich Perahias souveränes Bach-
              Spiel dar. ...Perahias Bach leistet sich das                                         Die neue CD
              unaufgeregt freie Spiel der Formen, muss
                                  nichts beweisen.“ WAZ




                                                                                                                       88697565602
               Ebenfalls erhältlich: Bach: Partiten Nr. 2, 3 & 4



                                                      Bach: Klavierkonzerte Nr. 1, 2 & 4
                                                      Perahias chartstürmende Einspielungen von Bachs
                                                      Klavierkonzerten mit der Academy of St. Martin in the
                                                      Fields sind in ihrer romantisch kantablen und hell-
                                                      sichtigen Deutung einzigartig.
                                                      „Mit wunderbarer Leichtigkeit und einer pointilistischen
                                                      Klangfarben-Palette ... die neue Referenz, ebenbürtig
SK89245




                                                      mit dem legendären Gould.“ Rondo
                                                      Ebenfalls erhältlich: Bach: Klavierkonzerte Nr. 3, 5, 6 & 7


                                                      Mozart: Klavierkonzerte
                                                      und Rondos K. 382 & K. 386 (12 CDs)
                                                      Murray Perahias Gesamteinspielung aller Klavierkonzerte
                                                      von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem English Chamber
                                                      Orchestra gilt seit Jahrzehnten als Referenzeinspielung
82876872302




                                                      für diese Werke. Seine Mozarteinspielungen sind voller
                                                      Eleganz, mit samtweichem und kantablem Anschlag.


                                                                                              Ebenfalls erhältlich:
                                                                                                     Perahia plays Chopin
                                                                              Bach: Goldberg Variationen, BWV 988 u.v.a.

                          www.sonymusicclassical.de                                     www.murrayperahia.de
Bach:
g-Moll-Konzert BWV 1058
Alles, was man tun muss, ist, die richtige Taste zum richtigen Zeit-
punkt zu treffen.
Johann Sebastian Bach



Dieser lapidaren Auskunft des Orgel- und Klaviervirtuosen Johann
Sebastian Bach lässt sich kaum widersprechen, wenn sie auch das
Geheimnis großer Interpretation keineswegs lüftet.
    Spätestens seit seiner Zeit als Hochfürstlich Anhalt-Cöthenischer
Kapellmeister, letzte Station vor der Leipziger Zeit ab 1723, beschäf-
tigte Bach sich intensiv mit der Instrumentalmusik, auch der neuen
Form des Konzertes. Schon als Kind in Eisenach hatte er verschiedene
Instrumente vom Vater gelernt und dann die Ausbildung bei seinem
Bruder in Ohrdruf und an der Michaelisschule in Lüneburg vertieft. Als
sehr junger, noch nicht volljähriger Musiker war er bereits für seine
Virtuosität auf den Tasteninstrumenten bekannt. Er wirkte bei Hof in
Arnstadt, Mühlhausen und Weimar, bevor er dem Ruf als Kapellmeister
nach Köthen folgte. An diesem reformierten Fürstenhof herrschte der
musikliebende junge Leopold von Anhalt-Köthen, der eine hervorra-
gende Kapelle unterhielt und auch selbst gern als Geiger mitwirkte.
    Im 16./17. Jahrhundert begann sich die musikalische Form des Kon-
zertes herauszubilden. Ein oder mehrere Instrumente traten in Dialog
oder Wettstreit mit dem Rest des Orchesters. Was sich in Italien einen
festen Platz auf den Bühnen eroberte und in der gängigen Praxis als
Zwischenaktmusik bei den allgegenwärtigen Opernvorstellungen des
18. Jahrhunderts stand, wurde dann besonders durch Vivaldi zum vir-
tuosen Solokonzert, dass auch in Deutschland bekannt wurde. Bachs
Vivaldi-Bearbeitungen beweisen seine Auseinandersetzung mit der musi-
kalischen Form ebenso wie beispielsweise die sechs Brandenburgischen
Konzerte. Und mit dem fünften der Brandenburgischen Konzerte legte
Bach vielleicht sein erstes eigentliches Klavier- bzw. Cembalokonzert vor,
wenn man den ausladenden Tasteninstrumenten-Part betrachtet.
    Das Konzert in g-Moll BWV 1058 entstand gemeinsam mit dem
Fragment BWV 1059 vermutlich als erstes in einer Reihe von sieben
Johann Sebastian Bach




Klavier- bzw. Cembalokonzerten, die in Leipzig etwa zwischen 1729
und ’40 entstanden. Bach leitete damals das von Telemann gegründete
Collegium Musicum und führte die Konzerte im »Zimmermannischen
Caffee-Hauß« auf. Bei allen Cembalo-Konzerten handelt es sich um
                                     Bearbeitungen früherer Stücke,
                                     im Falle von BWV 1058 um das
                                     Violinkonzert a-Moll BWV 1041,
                                     eines von Bachs bekannteren Kon-
                                     zerten. Allerdings darf man diese
                                     Umdeutung nicht als bloße Tran-
                                     skription verstehen. Bach schuf
                                     eine wirkliche Übersetzung der
                                     virtuosen melodischen Linien von
                                     der Geige in die spezielle Sprache
                                     des Cembalos. Das Konzert rahmt
                                     in typischer Folge einen langsa-
                                     men Satz, hier eine Passacaglia,
                                     durch zwei schnelle Teile.
                                         Neben den sieben Konzerten
                                     für ein Cembalo, Streicher und
                                     Basso continuo entstammen Bachs
Hand noch drei Konzerte für zwei, zwei Konzerte für drei und ein Konzert
für vier Cembali. Die Wissenschaft geht davon aus, dass besonders die
Stücke für zwei Instrumente auf seine beiden ältesten Söhne – Wilhelm
Friedemann und Carl Philipp Emanuel – zugeschnitten waren, um ihnen
Auftrittsmöglichkeiten und damit Erfahrungsgewinn zu verschaffen. Alle
fünf Bach-Söhne, die das Erwachsenenalter erreichten, wurden Musiker.
Haydn: Sinfonie Nr. 99
Wenn Joseph Haydn von Bach geredet hat, dann meinte er zuerst und
ganz selbstverständlich Carl Philipp Emmanuel, den wohl berühmtes-
ten der Bach-Söhne. Der rund zwanzig Jahre Ältere war für Haydn
einer der wichtigsten geistigen Begleiter auf dem Weg zum eigenen Stil.
   Joseph Haydns Genius sei »erstaunlich, unerschöpflich und erha-
ben«, stellte ein Londoner Rezensent fasziniert fest – eine gültige Ein-
schätzung der zweiten, englischen Karriere des Komponisten. Bekann-
                                       termaßen verbrachte Haydn etwa
                                       die Hälfte seines Lebens in den
                                       komfortablen Diensten der Fürs-
                                       ten von Esterhazy in Eisenstadt
                                       und auf Schloß Esterháza am
                                       Neusiedler See. Erst 1790 nahm
                                       er als fast Sechzigjähriger seinen
                                       Abschied und verbrachte den Rest
                                       seines Lebens als freier Kompo-
                                       nist – teils auf Reisen, teils in
                                       Wien. Die Verbindung zum Hof
                                       riss freilich nicht vollständig ab:
                                       Haydn bekam eine fürstliche Pen-
                                       sion und schrieb auch seine spä-
                                       ten Messen und die Oratorien für
                                       die Esterhazys. Das erste Mal star-
                                       tete der rüstige Pensionär schon
                                       im Dezember 1790 gen England
                                       und blieb bis Juli 1792. Die zweite
                                       Reise dauerte von Anfang 1794
bis August 1795. Haydn hatte schon vorher Kontakte nach England
gehabt, und es hatte auch nicht an Einladungen zu ausgedehnten Kon-
zertreisen gefehlt. Aber erst der Geiger, Quartettprimarius und umtrie-
bige Konzertveranstalter Johann Peter Salomon konnte ihn mit einem
lukrativen Angebot überzeugen. Und wirklich waren die Reisen in jeder
Beziehung ein voller Erfolg. Nicht zuletzt gab es in London ausgezeich-
nete große Orchester, mit denen ein ganz anderes Arbeiten möglich
war als mit der relativ kleinen fürstlichen Kapelle.
Joseph Haydn




Die Sinfonie des heutigen Abends entstand in Wien, zwischen den bei-
den Englandaufenthalten. Diese sechste der insgesamt zwölf sogenann-
ten »Londoner Sinfonien«, Nr. 99 in Es-Dur, soll angeblich Haydns
Lieblingssinfonie gewesen sein. Zweifellos sind diese späten, letzten
Sinfonien ein Kompendium seines gesamten Sinfonieschaffens von
mehr als 100 Werken und der unbestrittene Höhepunkt dieser Gattung
im 18. Jahrhundert. Haydn hat hier endgültig die klassische Orchesterbe-
setzung, aber auch die Viersätzigkeit und die charakteristische Satzfolge
etabliert. Trotzdem sind die Londoner Sinfonien noch ausnahmslos
Konzert-Einleitungsstücke, daher auch der verbreitete Name Ouvertüre.
Bei der Uraufführung im Hanover Square Room dirigierte Haydn selbst
vom Cembalo aus. »Der unvergleichliche Haydn schuf eine Ouvertüre
(die Sinfonie Nr. 99), die sich nicht mit gewöhnlichen Worten beschreiben
lässt. Sie ist eine der großartigsten Leistungen der Kunst, die wir jemals
erlebt haben. Sie ist reich an neuartigen, großen und eindringlichen
musikalischen Gedanken, sie erhebt die Seelen und die Gefühle. Das
Werk wurde mit begeistertem Applaus begrüßt«, jubelte der »Morning
Chronicle« am 11. Februar 1794. Bei der zweiten Aufführung der Sinfo-
nie musste der Eingangssatz sogar wiederholt werden.
Porträt der Mitwirkenden
Academy of St Martin in the Fields
Sir Neville Marriner sagt, das kleine, im Jahre 1958 von ihm gegründete
Ensemble »habe nie die Absicht gehabt, Konzerte zu geben oder ewig
zu bestehen«. Glücklicherweise hat sich die Academy fünfzig Jahre spä-
ter und ungeachtet der ursprünglichen Absichten als eines der weltweit
führenden Orchester etabliert. Richard Morrison von der »Times« for-
muliert es so: »Wenn man um den Globus reist, stellt man fest, dass der
Name der Academy eine Aura verströmt, wie sie kein anderes britisches
Orchester besitzt.«
    Das von einer Gruppe führender Londoner Musiker gebildete und
zunächst ohne Dirigenten arbeitende Ensemble trat erstmals am
13. November 1959 in der Kirche auf, der es seinen Namen verdankt.
Zwei Jahre später erschien die erste Einspielung. Mit einer schon bald
zunehmenden Nachfrage insbesondere durch Aufnahmestudios wuch-
sen sowohl das Orchester als auch sein Repertoire. Schließlich sah sich
Sir Neville Marriner gezwungen, die Violine gegen den Dirigentenstab
einzutauschen, doch der kollegiale Geist und die Flexibilität des ehe-
dem kleinen, dirigentenlosen Ensembles sind das Markenzeichen der
Academy geblieben. Heute tritt die Academy in verschiedenen Beset-
zungen von der Kammermusikgruppe bis hin zum Sinfonieorchester
auf. Sie ist berühmt für ihre preisgekrönten Einspielungen, bietet ein
umfangreiches Konzertprogramm und arbeitet neben den Auftritten
mit Sir Neville Marriner und Kenneth Sillito auch mit Musikern wie
Murray Perahia, Joshua Bell, Julia Fischer, Julian Rachlin, Janine Jansen
und Anthony Marwood zusammen.
    Im Jahr ihres 50. Jubiläums spielte die Academy überall in Groß-
britannien, auf Tourneen in Europa, den USA und Kanada sowie ein
Privatkonzert für Queen Elizabeth II. im Buckingham Palast anlässlich
des 60. Jubiläums des Commonwealth. Die Saison 2009/2010 sieht das
Orchester mit Gerard Korsten und Sarah Chang bis nach Peking zum
Beijing Music Festival reisen, mit Julian Rachlin in den USA sowie mit
Joshua Bell und Murray Perahia, Principal Guest Conductor der Academy,
in Asien und Europa. In der Reihe »Kammerorchester International«, die
das Konzerthaus Berlin gemeinsam mit der Konzertdirektion Schmid
veranstaltet, ist die Academy seit vielen Jahren in jeder Saison zu Gast.
Porträt der Mitwirkenden




Jenseits der Konzertbühne bringt das Bildungsprogramm »Outward
Sound« der Academy weiterhin klassische Musik an ungewohnte Orte
und bezieht Teilnehmer jeden Alters aus ländlichen und städtischen
Gemeinden in Schulprojekte, musikalische Familientage und kreatives
Musizieren ein.



Erste Violine    Kenneth Sillito, Harvey de Souza, Helen Paterson,
                 Miranda Playfair, David Chadwick, Miriam Teppich,
                 Patrick Savage, Martin Smith

Zweite Violine   Jennifer Godson, Matthew Ward, Mark Butler,
                 Richard Milone, Adi Brett, Gabriele Painter

Viola            Duncan Ferguson, Nicholas Barr, Alexandros
                 Koustas, Ania Ullman

Violoncello      Stephen Orton, John Heley, William Schofield,
                 Ken Ichinose

Kontrabass       Lynda Houghton, Cathy Elliott

Flöte            Michael Cox, Sarah Newbold

Oboe             Christopher Cowie, Rachel Ingleton

Klarinette       Lars Woutters van den Oudenweijer, Sarah
                 Thurlow

Fagott           Graham Sheen, Graham Hobbs

Horn             Timothy Brown, Nicolas Fleury

Trompete         Niall Keatley, Michael Laird

Pauke            Tommy Foster
Porträt der Mitwirkenden




                  Murray Perahia
                   ist in dreißig Jahren Konzerttätigkeit zu einem der
                   gefragtesten und gefeiertsten Pianisten unserer Zeit
                   geworden. Regelmäßig ist er in allen musikalischen
                   Zentren der Welt zu Gast und spielt mit den führen-
                   den internationalen Orchestern. Derzeit ist Murray
                   Perahia erster Gastdirigent der Academy of St Martin
                   in the Fields. Als Exklusivkünstler von Sony Classi-
cal/Sony BMG Masterworks kann er auf eine umfassende Diskographie
verweisen. Für seine Einspielung der Chopin-Etüden op. 10 und op. 25
gewann er 2003 den Grammy in der Kategorie Best Instrumental Soloist
Performance. Auch seine weiteren Einspielungen sind stets mit höchstem
Lob bedacht worden. Zu erwähnen sind insbesondere die Gesamtauf-
nahme der Mozart-Konzerte mit dem English Chamber Orchestra und
die Gesamtaufnahme der Beethoven-Konzerte mit dem Concertgebouw
Orkest Amsterdam unter Bernard Haitink. Eine Gesamtaufnahme der
Konzerte von Bach liegt mit der Academy of St Martin in the Fields vor.
Seine jüngste Einspielung vom August 2008 umfasst Beethovens Klavier-
sonaten op. 14, 26 und 28.
    Murray Perahia wurde in New York geboren und begann mit vier
Jahren das Klavierspiel. Später wurde er Student am Mannes College in
New York, wo er seine Ausbildung in den Fächern Dirigieren und Kom-
position abschloss. Seine Sommer verbrachte er in Marlboro, wo er mit
Musikern wie Rudolf Serkin, Pablo Casals und Mitgliedern des Buda-
pester Streichquartetts zusammenarbeitete. Er studierte zu dieser Zeit
auch bei Mieczyslaw Horszowski. Nach dem Sieg beim Klavierwettbe-
werb in Leeds 1972 erhielt er Einladungen nach Europa. 1973 gab er sein
Debüt beim Aldeburgh Festival in England, wo er mit Benjamin Britten
und Peter Pears zusammenarbeitete. Letzterem stand er später als Lied-
begleiter zur Seite. Von 1981 bis 1989 war Murray Perahia Co-Artistic
Director des Aldeburgh Festivals. Eine enge Freundschaft verband ihn
mit Vladimir Horowitz. Murray Perahia arbeitet als Herausgeber an der
kritischen Neuausgabe der Beethoven-Sonaten für den Henle-Verlag. Er
wurde mit dem Instrumentalist Award der Royal Philharmonic Society
1997 ausgezeichnet, ist Ehrendoktor der University of Leeds, Ehrenmit-
glied des Royal College of Music und der Royal Academy of Music in
London sowie seit 2004 in Anerkennung seiner Verdienste um die klas-
sische Musik »Knight Commander of the British Empire«.
Vorankündigung
SO 06.06.10 10.00 bis 17.00 Uhr
Alle Säle – Eintritt frei

Tag der offenen Tür
Ein Fest für die ganze Familie

Konzerte – Führungen – Öffentliche Probe des Konzerthausorchesters
Berlin unter Leitung von Chefdirigent Lothar Zagrosek – Programme
für Kinder – Orgelvorführung – Informationen


Sehr geehrte Konzertbesucher,
wir möchten Sie bereits jetzt auf die Reihe »Kammerorchester
International« in der kommenden Saison hinweisen. Die Konzerte
im Großen Saal beginnen jeweils um 20.00 Uhr.


SO 17.10.10
Kremerata Baltica
Gidon Kremer Leitung und Violine
Werke von Béla Bartók, Robert Schumann, Arvo Pärt, Astor
Piazzolla u.a.

MI 01.12.10
Wiener Kammerorchester
Stefan Vladar Leitung
Xavier de Maistre Harfe
Werke von Hugo Wolf, François-Adrien Boieldieu, Georg
Friedrich Händel und Franz Schubert

FR 28.01.11
Academy of St Martin in the Fields
Renaud Capuçon Leitung und Violine
Werke von Richard Strauss, Wolfgang Amadeus Mozart und
Pjotr Tschaikowsky
Vorankündigung




DI 22.02.11
Accademia Bizantina
Stefano Montanari Violine und Leitung
Andreas Scholl Altus
»If music be the food of love«
Arien und Instrumentalmusik von Henry Purcell

DI 24.05.11
Amsterdam Sinfonietta
David Fray Klavier
Werke von Alban Berg, Wolfgang Amadeus Mozart und
Gustav Mahler

»Kammerorchester International« wird vom Konzerthaus Berlin
in Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion veranstaltet.




IMPRESSUM

Herausgeber Konzerthaus Berlin
Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann
Text Barbara Gugisch
Redaktion Andreas Hitscher
Titelfotografie Christian Nielinger
Abbildungen Archiv KHB (4), Felix Broede
Reinzeichnung und Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck
2,30 €

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  • 1. DI 25.05.10 20.00 Uhr Großer Saal Kammerorchester International Murray Perahia Leitung und Klavier Igor Strawinsky (1882 – 1972) »Dumbarton Oaks« – Konzert für Kammerorchester in Es Tempo giusto Allegretto Con moto Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Konzert für Klavier und Orchester c-Moll KV 491 Allegro Larghetto Allegretto Pause Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Konzert für Klavier, Streicher und Basso continuo g-Moll BWV 1058 (ohne Bezeichnung) Andante Allegro assai Joseph Haydn (1732 – 1809) Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Hob I:99 Adagio – Vivace assai Adagio Menuet. Allegretto Finale. Vivace Handy ausgeschaltet? Vielen Dank! Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
  • 2. Strawinsky: »Dumbarton Oaks« Ich kehre zu Bach zurück, zu der lichten Idee des reinen Kontra- punkts, der auch vor Bach in reichem Maße Anwendung fand. Der reine Kontrapunkt erscheint mir als das einzig mögliche Material, aus dem eine echte und dauerhafte Musik geschmiedet wird. Igor Strawinsky 1882 in der Nähe von St. Petersburg als Russe geboren, war Strawinsky seit 1934 Franzose und wurde 1946 amerikanischer Staatsbürger. Ein durch politische Umstände bedingtes Weltbürgertum, das ihm im Blut zu liegen schien – so spiegelte sich diese Offenheit auch in seiner künst- lerischen Sprache: russische Nationalmusik, Jazz, französischer Impres- sionismus. Vor allem aber steht Strawinsky für den sogenannten Neo- klassizismus. Er studierte die musikalischen Traditionen, knüpfte an Formen des Mittelalters, des Barock, von Klassik und Romantik an. Weit entfernt von bloßem Nachahmen machte er sich das Überlieferte »mundgerecht« zu Eigen, verfremdete, erneuerte: »Ich bin kein Neoklas- siker; ich habe mich lediglich einer strengeren Form der Konstruktion zugewandt, aber ich bin ein moderner Musiker geblieben. Die Gestrigen, das sind diejenigen, die sich immer noch in der Atmosphäre des ›Sacre‹ und des Jazz bewegen. Die Stunde fordert eine Musik, in der die deko- rativen Elemente vor den geistigen zurücktreten.« Ganz in diesem Sinne hatte Strawinsky sich »Dumbarton Oaks« auch als ein »kleines Concerto im Stil der Brandenburgischen Konzerte« vorgestellt. Die dreisätzige Komposition für 15 Instrumente, die er als mehrteilig untergliedertes, dabei einsätziges Werk verstanden wissen wollte – alle Sätze gehen attacca ineinander über –, folgt dem Concerto- grosso-Prinzip Bachscher Prägung. Es ist ein Auftragswerk, geschrieben für das amerikanische Mäzenatenpaar Bliss. Strawinsky war ihnen zuerst im Zusammenhang mit der Uraufführung seines »Jeu de cartes« in New York begegnet – das rhythmisch äußerst abwechslungsreiche Concerto dachte er ihnen dann für ihren 30. Hochzeitstag zu. Es wurde noch in Paris fertiggestellt, bevor der Komponist Europa nach der Besetzung Frankreichs endgültig den Rücken zuwandte.
  • 3. Igor Strawinsky Die private Uraufführung des Werkes am 8. Mai 1938 fand unter der Leitung von Nadia Boulanger statt, weil Strawinsky krankheitshalber verhindert war. Erster Aufführungsort war »Dumbarton Oaks«, der namensgebende prächtige Landsitz der generösen Familie Bliss in der Nähe von Washington D. C. Dieses klassizistische Anwesen aus dem 19. Jahrhundert mit einem herrlichen großen Park hatte Strawinsky tief beeindruckt. Sein Auftrag besagte, eine Musik zum Ehejubiläum zu schreiben, die den räumlichen Verhältnissen des Hauses angepasst war. Der Termin im Mai setzte den Komponisten unter ziemlichen Zeit- druck – erst war die Rede von Juli gewesen –, aber Quellen belegen, dass er das Schreiben unter Druck als stimulierend empfand. Die erste öffentliche Aufführung im Juni des Jahres in Paris konnte Strawinsky dann selbst leiten. Igor Strawinsky – Zeichnung von Pablo Picasso, 1920
  • 4. Mozart: c-Moll-Konzert KV 491 Das ist doch einmal etwas, aus dem sich etwas lernen lässt. Wolfgang Amadeus Mozart Understatement von Genie zu Genie, eine zwar unpathetisch formu- lierte, aber keineswegs weniger tiefe Verbeugung Wolfgang Amadeus Mozarts vor Johann Sebastian Bach! Strawinsky soll das Bonmot »Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen«, geprägt haben. Wenn man im Nachhinein auf die kurze Lebenszeit und das enorme Œuvre von Mozart schaut, drängt sich das Gefühl einer lebenslangen Hektik auf, und wirklich hat er häufig unter großem Zeit- druck gearbeitet, diesen möglicherweise ein Stück weit gebraucht. 1781 war er den verhassten Salzburger Diensten entkommen – die Geschichte vom Fußtritt des Grafen Arco ist bekannt – und genoss nun in einem Glücksrausch seine Ungebundenheit als freischaffender Künstler in Wien. Die Stadt empfing den »alten Bekannten« – mittlerweile fünf- undzwanzig Jahre alt – mit offenen Armen, er war gerngesehener Gast in der besseren kunstbeflissenen Gesellschaft, gefragter Lehrer, erfolg- reicher Klaviervirtuose und Konzertveranstalter. Zudem war er frisch verheiratet, und zur angetrauten Constanze gesellte sich der Erfolg der Bühnen-Constanze in der 1782 am Wiener Burgtheater uraufgeführten Oper »Die Entführung aus dem Serail«. Als Leopold Mozart die junge Familie im Frühling 1785 besuchte, konnte er nicht nur ihre relativ gesicherten Verhältnisse feststellen, sondern vor allem die beachtlichen Erfolge des Sohnes miterleben, der seine Akademien und Konzerte auch vor höchsten Adelskreisen und dem Kaiser gab. Nicht zuletzt erfüllte ihn ein Lob Haydns mit Stolz: »Ich sage Ihnen vor Gott, als ein ehrli- cher Mann, ihr Sohn ist der größte Componist, den ich von Person und Namen kenne: Er hat Geschmack und über das die größte Compositions- wissenschaft.« Auf der anderen Seite erlebte der Vater den permanen- ten Trubel im Hause Mozart mit. Vermutlich lag das Hauptarbeitsgebiet des Komponisten zwischen 1782 und ’86 auf den Klavierkonzerten. Allein sechzehn entstanden in dieser Zeitspanne und wurden auf selbst- veranstalteten Akademien dargeboten. Eine solche Aufführung jagte die
  • 5. Wolfgang Amadeus Mozart nächste, ständig wurde der Flügel an einen anderen Konzertort gebracht, in letzter Minute wurden die Noten reingeschrieben. Dazu gesellte sich 1785 schließlich die Arbeit an der neuen Oper »Figaros Hochzeit«. Unruhe und hektische Betriebsamkeit waren ein Mozartscher Grund- zustand, der dazu einlädt, einmal mehr auf Bach zu kommen: »Wem die Kunst das Leben ist, dessen Leben ist eine große Kunst«, hatte der einmal gemeint. Mozarts c-Moll-Konzert KV 491 ist in mancherlei Hinsicht eine Ausnahme. Es ist eins von nur zwei Konzerten in Moll (von einund- zwanzig vollständigen Werken), es ist eines der Mozart-Werke mit der größten Besetzung (wie in der »Haffner« und der »Pariser Sin- fonie«), es verwendet als einziges Klavierkonzert Oboen und Kla- rinetten (der hochdifferenzierte, solistische Holzbläsersatz macht diese Instrumentengruppe zu einer Art drittem Part neben Klavier und Orchester), vor allem aber scheint der Komponist mit dem Werk wirk- lich gerungen zu haben, wie die ungewöhnlich vielen Korrekturen und Umarbeitungen im Autograph beweisen. Fertiggestellt Ende März 1786, wurde es vermutlich schon am 7. April des Jahres bei Mozarts letzter Akademie im Burgtheater uraufgeführt. Bedenkt man, dass die Premiere des »Figaro« auf den 1. Mai fiel, lässt sich einerseits der Stress der Wochen nachfühlen, andererseits wird das so ernsthafte, tiefgründige Klavier-Opus auch gern als tragisches Gegenstück zu dieser Opera buffa gesehen. Ganz offenbar war für den Komponisten das Gesamtkonzept des Konzertes zuerst wichtig, bevor er sich an die konkrete Ausarbeitung der einzelnen Teile und Stimmen machte. Durch seine satzübergreifende Weiterverarbeitung der Gedanken entsteht eine auffallende Einheitlich- keit und Geschlossenheit. Neben der verstärkten motivischen Arbeit
  • 6. Wolfgang Amadeus Mozart und der betonten Fortspinnungstechnik fällt der auf Bach zurückwei- sende, dichte polyphone Satz ins Auge bzw. Ohr. Vor allem der Kopfsatz zeigt einen sehr freien Umgang mit den überkommenen Formmodellen. Nach dem leisen Unisono-Beginn von Streichern und Fagotten im unge- wohnten Dreiertakt bringt sich das volle Orchester erst verspätet ein. Die Balance zwischen Orchestertutti in auffälliger Stärke und melodisch- sprechendem Solopart hat eine beglückende Ausgewogenheit. Das fol- gende, verblüffend einfache Larghetto, wie ein schlichter Gesang, bringt die einzelnen Holzbläsertimbres faszinierend zur Geltung. Danach kann der »revolutionäre, unheimliche Geschwindmarsch« (Alfred Einstein) des abschließenden Allegrettos sein fatalistisches Thema nicht abstrei- fen – nach unterschiedlichsten Variationen kehrt das c-Moll unerbittlich zurück. Das Konzert – leider sind keine zeitgenössischen Berichte zur Uraufführung überliefert – ist ohne Frage ein ganz ungewöhnliches, eigensinniges und subjektives Werk, höchst eindrucksvoll für den Hörer, auch wenn es ihm wie Wolfgang Hildesheimer geht: »Zwar höre auch ich diesen Satz (den Kopfsatz) düster-erregt, doch seltsamerweise ›ent- höre‹ ich ihm … eine Dur-Stimmung, gewiss heftig und bewegend, doch nicht ›tragisch‹.«
  • 7. MURRAY PERAHIA BEI SONY CLASSICAL Bach Partiten Nr. 1, 5 & 6 „Abgeklärt, aber nicht weltentrückt, aus- gewogen, aber nie langweilig, immer hell- wach, immer alles auf den Punkt bringend – so stellt sich Perahias souveränes Bach- Spiel dar. ...Perahias Bach leistet sich das Die neue CD unaufgeregt freie Spiel der Formen, muss nichts beweisen.“ WAZ 88697565602 Ebenfalls erhältlich: Bach: Partiten Nr. 2, 3 & 4 Bach: Klavierkonzerte Nr. 1, 2 & 4 Perahias chartstürmende Einspielungen von Bachs Klavierkonzerten mit der Academy of St. Martin in the Fields sind in ihrer romantisch kantablen und hell- sichtigen Deutung einzigartig. „Mit wunderbarer Leichtigkeit und einer pointilistischen Klangfarben-Palette ... die neue Referenz, ebenbürtig SK89245 mit dem legendären Gould.“ Rondo Ebenfalls erhältlich: Bach: Klavierkonzerte Nr. 3, 5, 6 & 7 Mozart: Klavierkonzerte und Rondos K. 382 & K. 386 (12 CDs) Murray Perahias Gesamteinspielung aller Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem English Chamber Orchestra gilt seit Jahrzehnten als Referenzeinspielung 82876872302 für diese Werke. Seine Mozarteinspielungen sind voller Eleganz, mit samtweichem und kantablem Anschlag. Ebenfalls erhältlich: Perahia plays Chopin Bach: Goldberg Variationen, BWV 988 u.v.a. www.sonymusicclassical.de www.murrayperahia.de
  • 8. Bach: g-Moll-Konzert BWV 1058 Alles, was man tun muss, ist, die richtige Taste zum richtigen Zeit- punkt zu treffen. Johann Sebastian Bach Dieser lapidaren Auskunft des Orgel- und Klaviervirtuosen Johann Sebastian Bach lässt sich kaum widersprechen, wenn sie auch das Geheimnis großer Interpretation keineswegs lüftet. Spätestens seit seiner Zeit als Hochfürstlich Anhalt-Cöthenischer Kapellmeister, letzte Station vor der Leipziger Zeit ab 1723, beschäf- tigte Bach sich intensiv mit der Instrumentalmusik, auch der neuen Form des Konzertes. Schon als Kind in Eisenach hatte er verschiedene Instrumente vom Vater gelernt und dann die Ausbildung bei seinem Bruder in Ohrdruf und an der Michaelisschule in Lüneburg vertieft. Als sehr junger, noch nicht volljähriger Musiker war er bereits für seine Virtuosität auf den Tasteninstrumenten bekannt. Er wirkte bei Hof in Arnstadt, Mühlhausen und Weimar, bevor er dem Ruf als Kapellmeister nach Köthen folgte. An diesem reformierten Fürstenhof herrschte der musikliebende junge Leopold von Anhalt-Köthen, der eine hervorra- gende Kapelle unterhielt und auch selbst gern als Geiger mitwirkte. Im 16./17. Jahrhundert begann sich die musikalische Form des Kon- zertes herauszubilden. Ein oder mehrere Instrumente traten in Dialog oder Wettstreit mit dem Rest des Orchesters. Was sich in Italien einen festen Platz auf den Bühnen eroberte und in der gängigen Praxis als Zwischenaktmusik bei den allgegenwärtigen Opernvorstellungen des 18. Jahrhunderts stand, wurde dann besonders durch Vivaldi zum vir- tuosen Solokonzert, dass auch in Deutschland bekannt wurde. Bachs Vivaldi-Bearbeitungen beweisen seine Auseinandersetzung mit der musi- kalischen Form ebenso wie beispielsweise die sechs Brandenburgischen Konzerte. Und mit dem fünften der Brandenburgischen Konzerte legte Bach vielleicht sein erstes eigentliches Klavier- bzw. Cembalokonzert vor, wenn man den ausladenden Tasteninstrumenten-Part betrachtet. Das Konzert in g-Moll BWV 1058 entstand gemeinsam mit dem Fragment BWV 1059 vermutlich als erstes in einer Reihe von sieben
  • 9. Johann Sebastian Bach Klavier- bzw. Cembalokonzerten, die in Leipzig etwa zwischen 1729 und ’40 entstanden. Bach leitete damals das von Telemann gegründete Collegium Musicum und führte die Konzerte im »Zimmermannischen Caffee-Hauß« auf. Bei allen Cembalo-Konzerten handelt es sich um Bearbeitungen früherer Stücke, im Falle von BWV 1058 um das Violinkonzert a-Moll BWV 1041, eines von Bachs bekannteren Kon- zerten. Allerdings darf man diese Umdeutung nicht als bloße Tran- skription verstehen. Bach schuf eine wirkliche Übersetzung der virtuosen melodischen Linien von der Geige in die spezielle Sprache des Cembalos. Das Konzert rahmt in typischer Folge einen langsa- men Satz, hier eine Passacaglia, durch zwei schnelle Teile. Neben den sieben Konzerten für ein Cembalo, Streicher und Basso continuo entstammen Bachs Hand noch drei Konzerte für zwei, zwei Konzerte für drei und ein Konzert für vier Cembali. Die Wissenschaft geht davon aus, dass besonders die Stücke für zwei Instrumente auf seine beiden ältesten Söhne – Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel – zugeschnitten waren, um ihnen Auftrittsmöglichkeiten und damit Erfahrungsgewinn zu verschaffen. Alle fünf Bach-Söhne, die das Erwachsenenalter erreichten, wurden Musiker.
  • 10. Haydn: Sinfonie Nr. 99 Wenn Joseph Haydn von Bach geredet hat, dann meinte er zuerst und ganz selbstverständlich Carl Philipp Emmanuel, den wohl berühmtes- ten der Bach-Söhne. Der rund zwanzig Jahre Ältere war für Haydn einer der wichtigsten geistigen Begleiter auf dem Weg zum eigenen Stil. Joseph Haydns Genius sei »erstaunlich, unerschöpflich und erha- ben«, stellte ein Londoner Rezensent fasziniert fest – eine gültige Ein- schätzung der zweiten, englischen Karriere des Komponisten. Bekann- termaßen verbrachte Haydn etwa die Hälfte seines Lebens in den komfortablen Diensten der Fürs- ten von Esterhazy in Eisenstadt und auf Schloß Esterháza am Neusiedler See. Erst 1790 nahm er als fast Sechzigjähriger seinen Abschied und verbrachte den Rest seines Lebens als freier Kompo- nist – teils auf Reisen, teils in Wien. Die Verbindung zum Hof riss freilich nicht vollständig ab: Haydn bekam eine fürstliche Pen- sion und schrieb auch seine spä- ten Messen und die Oratorien für die Esterhazys. Das erste Mal star- tete der rüstige Pensionär schon im Dezember 1790 gen England und blieb bis Juli 1792. Die zweite Reise dauerte von Anfang 1794 bis August 1795. Haydn hatte schon vorher Kontakte nach England gehabt, und es hatte auch nicht an Einladungen zu ausgedehnten Kon- zertreisen gefehlt. Aber erst der Geiger, Quartettprimarius und umtrie- bige Konzertveranstalter Johann Peter Salomon konnte ihn mit einem lukrativen Angebot überzeugen. Und wirklich waren die Reisen in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Nicht zuletzt gab es in London ausgezeich- nete große Orchester, mit denen ein ganz anderes Arbeiten möglich war als mit der relativ kleinen fürstlichen Kapelle.
  • 11. Joseph Haydn Die Sinfonie des heutigen Abends entstand in Wien, zwischen den bei- den Englandaufenthalten. Diese sechste der insgesamt zwölf sogenann- ten »Londoner Sinfonien«, Nr. 99 in Es-Dur, soll angeblich Haydns Lieblingssinfonie gewesen sein. Zweifellos sind diese späten, letzten Sinfonien ein Kompendium seines gesamten Sinfonieschaffens von mehr als 100 Werken und der unbestrittene Höhepunkt dieser Gattung im 18. Jahrhundert. Haydn hat hier endgültig die klassische Orchesterbe- setzung, aber auch die Viersätzigkeit und die charakteristische Satzfolge etabliert. Trotzdem sind die Londoner Sinfonien noch ausnahmslos Konzert-Einleitungsstücke, daher auch der verbreitete Name Ouvertüre. Bei der Uraufführung im Hanover Square Room dirigierte Haydn selbst vom Cembalo aus. »Der unvergleichliche Haydn schuf eine Ouvertüre (die Sinfonie Nr. 99), die sich nicht mit gewöhnlichen Worten beschreiben lässt. Sie ist eine der großartigsten Leistungen der Kunst, die wir jemals erlebt haben. Sie ist reich an neuartigen, großen und eindringlichen musikalischen Gedanken, sie erhebt die Seelen und die Gefühle. Das Werk wurde mit begeistertem Applaus begrüßt«, jubelte der »Morning Chronicle« am 11. Februar 1794. Bei der zweiten Aufführung der Sinfo- nie musste der Eingangssatz sogar wiederholt werden.
  • 12. Porträt der Mitwirkenden Academy of St Martin in the Fields Sir Neville Marriner sagt, das kleine, im Jahre 1958 von ihm gegründete Ensemble »habe nie die Absicht gehabt, Konzerte zu geben oder ewig zu bestehen«. Glücklicherweise hat sich die Academy fünfzig Jahre spä- ter und ungeachtet der ursprünglichen Absichten als eines der weltweit führenden Orchester etabliert. Richard Morrison von der »Times« for- muliert es so: »Wenn man um den Globus reist, stellt man fest, dass der Name der Academy eine Aura verströmt, wie sie kein anderes britisches Orchester besitzt.« Das von einer Gruppe führender Londoner Musiker gebildete und zunächst ohne Dirigenten arbeitende Ensemble trat erstmals am 13. November 1959 in der Kirche auf, der es seinen Namen verdankt. Zwei Jahre später erschien die erste Einspielung. Mit einer schon bald zunehmenden Nachfrage insbesondere durch Aufnahmestudios wuch- sen sowohl das Orchester als auch sein Repertoire. Schließlich sah sich Sir Neville Marriner gezwungen, die Violine gegen den Dirigentenstab einzutauschen, doch der kollegiale Geist und die Flexibilität des ehe- dem kleinen, dirigentenlosen Ensembles sind das Markenzeichen der Academy geblieben. Heute tritt die Academy in verschiedenen Beset- zungen von der Kammermusikgruppe bis hin zum Sinfonieorchester auf. Sie ist berühmt für ihre preisgekrönten Einspielungen, bietet ein umfangreiches Konzertprogramm und arbeitet neben den Auftritten mit Sir Neville Marriner und Kenneth Sillito auch mit Musikern wie Murray Perahia, Joshua Bell, Julia Fischer, Julian Rachlin, Janine Jansen und Anthony Marwood zusammen. Im Jahr ihres 50. Jubiläums spielte die Academy überall in Groß- britannien, auf Tourneen in Europa, den USA und Kanada sowie ein Privatkonzert für Queen Elizabeth II. im Buckingham Palast anlässlich des 60. Jubiläums des Commonwealth. Die Saison 2009/2010 sieht das Orchester mit Gerard Korsten und Sarah Chang bis nach Peking zum Beijing Music Festival reisen, mit Julian Rachlin in den USA sowie mit Joshua Bell und Murray Perahia, Principal Guest Conductor der Academy, in Asien und Europa. In der Reihe »Kammerorchester International«, die das Konzerthaus Berlin gemeinsam mit der Konzertdirektion Schmid veranstaltet, ist die Academy seit vielen Jahren in jeder Saison zu Gast.
  • 13. Porträt der Mitwirkenden Jenseits der Konzertbühne bringt das Bildungsprogramm »Outward Sound« der Academy weiterhin klassische Musik an ungewohnte Orte und bezieht Teilnehmer jeden Alters aus ländlichen und städtischen Gemeinden in Schulprojekte, musikalische Familientage und kreatives Musizieren ein. Erste Violine Kenneth Sillito, Harvey de Souza, Helen Paterson, Miranda Playfair, David Chadwick, Miriam Teppich, Patrick Savage, Martin Smith Zweite Violine Jennifer Godson, Matthew Ward, Mark Butler, Richard Milone, Adi Brett, Gabriele Painter Viola Duncan Ferguson, Nicholas Barr, Alexandros Koustas, Ania Ullman Violoncello Stephen Orton, John Heley, William Schofield, Ken Ichinose Kontrabass Lynda Houghton, Cathy Elliott Flöte Michael Cox, Sarah Newbold Oboe Christopher Cowie, Rachel Ingleton Klarinette Lars Woutters van den Oudenweijer, Sarah Thurlow Fagott Graham Sheen, Graham Hobbs Horn Timothy Brown, Nicolas Fleury Trompete Niall Keatley, Michael Laird Pauke Tommy Foster
  • 14. Porträt der Mitwirkenden Murray Perahia ist in dreißig Jahren Konzerttätigkeit zu einem der gefragtesten und gefeiertsten Pianisten unserer Zeit geworden. Regelmäßig ist er in allen musikalischen Zentren der Welt zu Gast und spielt mit den führen- den internationalen Orchestern. Derzeit ist Murray Perahia erster Gastdirigent der Academy of St Martin in the Fields. Als Exklusivkünstler von Sony Classi- cal/Sony BMG Masterworks kann er auf eine umfassende Diskographie verweisen. Für seine Einspielung der Chopin-Etüden op. 10 und op. 25 gewann er 2003 den Grammy in der Kategorie Best Instrumental Soloist Performance. Auch seine weiteren Einspielungen sind stets mit höchstem Lob bedacht worden. Zu erwähnen sind insbesondere die Gesamtauf- nahme der Mozart-Konzerte mit dem English Chamber Orchestra und die Gesamtaufnahme der Beethoven-Konzerte mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam unter Bernard Haitink. Eine Gesamtaufnahme der Konzerte von Bach liegt mit der Academy of St Martin in the Fields vor. Seine jüngste Einspielung vom August 2008 umfasst Beethovens Klavier- sonaten op. 14, 26 und 28. Murray Perahia wurde in New York geboren und begann mit vier Jahren das Klavierspiel. Später wurde er Student am Mannes College in New York, wo er seine Ausbildung in den Fächern Dirigieren und Kom- position abschloss. Seine Sommer verbrachte er in Marlboro, wo er mit Musikern wie Rudolf Serkin, Pablo Casals und Mitgliedern des Buda- pester Streichquartetts zusammenarbeitete. Er studierte zu dieser Zeit auch bei Mieczyslaw Horszowski. Nach dem Sieg beim Klavierwettbe- werb in Leeds 1972 erhielt er Einladungen nach Europa. 1973 gab er sein Debüt beim Aldeburgh Festival in England, wo er mit Benjamin Britten und Peter Pears zusammenarbeitete. Letzterem stand er später als Lied- begleiter zur Seite. Von 1981 bis 1989 war Murray Perahia Co-Artistic Director des Aldeburgh Festivals. Eine enge Freundschaft verband ihn mit Vladimir Horowitz. Murray Perahia arbeitet als Herausgeber an der kritischen Neuausgabe der Beethoven-Sonaten für den Henle-Verlag. Er wurde mit dem Instrumentalist Award der Royal Philharmonic Society 1997 ausgezeichnet, ist Ehrendoktor der University of Leeds, Ehrenmit- glied des Royal College of Music und der Royal Academy of Music in London sowie seit 2004 in Anerkennung seiner Verdienste um die klas- sische Musik »Knight Commander of the British Empire«.
  • 15. Vorankündigung SO 06.06.10 10.00 bis 17.00 Uhr Alle Säle – Eintritt frei Tag der offenen Tür Ein Fest für die ganze Familie Konzerte – Führungen – Öffentliche Probe des Konzerthausorchesters Berlin unter Leitung von Chefdirigent Lothar Zagrosek – Programme für Kinder – Orgelvorführung – Informationen Sehr geehrte Konzertbesucher, wir möchten Sie bereits jetzt auf die Reihe »Kammerorchester International« in der kommenden Saison hinweisen. Die Konzerte im Großen Saal beginnen jeweils um 20.00 Uhr. SO 17.10.10 Kremerata Baltica Gidon Kremer Leitung und Violine Werke von Béla Bartók, Robert Schumann, Arvo Pärt, Astor Piazzolla u.a. MI 01.12.10 Wiener Kammerorchester Stefan Vladar Leitung Xavier de Maistre Harfe Werke von Hugo Wolf, François-Adrien Boieldieu, Georg Friedrich Händel und Franz Schubert FR 28.01.11 Academy of St Martin in the Fields Renaud Capuçon Leitung und Violine Werke von Richard Strauss, Wolfgang Amadeus Mozart und Pjotr Tschaikowsky
  • 16. Vorankündigung DI 22.02.11 Accademia Bizantina Stefano Montanari Violine und Leitung Andreas Scholl Altus »If music be the food of love« Arien und Instrumentalmusik von Henry Purcell DI 24.05.11 Amsterdam Sinfonietta David Fray Klavier Werke von Alban Berg, Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahler »Kammerorchester International« wird vom Konzerthaus Berlin in Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion veranstaltet. IMPRESSUM Herausgeber Konzerthaus Berlin Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann Text Barbara Gugisch Redaktion Andreas Hitscher Titelfotografie Christian Nielinger Abbildungen Archiv KHB (4), Felix Broede Reinzeichnung und Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck 2,30 €