Am 24. Mai 2011 wurde im Rahmen des Projektes „mobile Endgeräte im Musikunterricht“ (mEiMu) in einer achten Klasse eines Berliner Gymnasiums das Musikmachen mit iPod-Touch & iPad erprobt. Unter Anleitung von Studierenden der Universität Potsdam entwickelten und musizierten jeweils 6 Schülerinnen und Schülern in fünf Schülergruppen kleine Musikstücke.
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Presentation Endstation Dingden, Razzia von Rotterdam
mEiMu-LAB - Verliebtsein - Birk
1. Musiklernen mit mobilen Endgeräten
Musikpädagogisches Seminar, SS 2011
Dozent: Matthias Krebs
mEiMu-LAB (www.meimulab.wordpress.com)
Gefühlszustand „Verliebtsein“
von Birk Budweis
Dieses Skript wurde im Anschluss an das
Unterrichtsprojekt noch einmal überarbeitet
und ergänzt.
http://www.youtube.com/
watch?v=YgEorpFL4DA
2. Unterrichtsidee
Das Gefühl des Verliebtseins ist besonders häufig Thema in Popmusik. Die
Schüler sollen also ein Stück im Stil eines Popsongs erarbeiten.
Der Fokus soll bei der Erarbeitung auf die Differenzierung zwischen Strophe
und Refrain gelenkt werden. Durch diese Unterscheidung sollten auch die
verschiedenen Aspekte des Gefühls deutlicher herausgearbeitet werden
können.
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Diese Unterrichtsidee ist ein Teil einer Einheit von ca. 10 Stunden (Musiklehrer Henning
Wehmeyer/Matthias Krebs), die sich mit der musikalischen Gestaltung von 5 Gefühlszuständen
beschäftigt. Anhand des Dramas Romeo und Julia wurden im Vorfeld musikalische Parameter
(Tempo, Dynamik, Instrumentation etc.) erarbeitet.
Die in einer einzigen Doppel-Stunde entstehenden kleinen Musikstücke („Handymusik“) werden in
den folgenden Stunden diskutiert und schließlich in einem einfachen Hörspielproduktion der
Schüler/-innen weiterverwendet. Weitere Informationen unter www.meimulab.wordpress.com.
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3. Lerngruppe / Materialien / Technik
Beschreibung der Lerngruppe
• 6 Schüler einer 8. Klasse, Berliner Gymnasium
• bereits Erfahrung mit Projektarbeit gesammelt
Materialien
• Handouts mit Tabelle zum Herausarbeiten der Unterschiede
• Zettel zum Auslosen der Rollen der einzelnen Gruppenmitglieder
• 2 iPods, 1 iPad; Mischpult und Kabel
• Endgeräte mit voreingestellten Anwendungen: Gitarre (Six Strings), Bass &
Schlagzeug (Pro Keys) und Melodie (ThumbJam)
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4. Schüler-Perspektiven – Lernen und musikalische Wirklichkeit
• Motivation: Einen eigenen Popsong erfinden. Improvisieren; „wie die ganz
Großen Musik machen“ (Bezug zu musikalischen Vorlieben und Vorbildern der
SchülerInnen)
• Sinn: In der Gruppe gemeinsam auf „außergewöhnlichen Instrumenten“
experimentieren.
• selbstständiges Erarbeiten und Umsetzen der Unterschiede zwischen
Strophe und Refrain in der Popmusik; Verständnis für den Aufbau eines
Popsongs bekommen; sich als kreativ erfahren; Fähigkeit , sich
musikalisch auszudrücken
• Spaß: „Wir erfinden und musizieren gemeinsam einen Popsong!“
• Aussage: „Unser Popsong klingt so, wie wir uns Verliebtsein vorstellen bzw. wie
was wir gemeinsam mit den Apps musizieren können.“
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5. Unterrichtsziele und Ergebnisse
• Was soll erreicht werden?
• Schüler erarbeiten grundlegende Unterschiede der Instrumentierung und
Charaktereigenschaften von Strophe und Refrain in der Popmusik
• Dann: Ausprobieren der neu gewonnenen musikalischen Kenntnisse
• Worauf richtet sich der musikbezogene Fokus?
• Erkennen der Unterschiede zwischen Strophe und Refrain
• Typische musikalische Mittel und Ausdrucksmöglichkeiten möglichst
passend einsetzen
• Gemeinsame Improvisation und Komposition
• Wie könnte das Unterrichtsergebnis aussehen?
• Ein Musikstück im Pop-Stil zum Thema „Verliebt sein“ mit der Struktur: A-
B-(Generalpause)-A; Kontraste zwischen A&B in den 5 musikalischen
Parametern (Instrumentation, Dynamik, Melodie, Harmonik, Rhythmus)
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6. Aufgabenstellung
Komponiert gemeinsam in der Gruppe einen Popsong zu eurem Thema
„Verliebtsein“, der widerspiegelt, was ihr selbst damit verbindet!
Beachtet dabei folgende Regeln:
- Nutzt die Apps und Einstellungen, die wir euch geben!
- Der Song soll im 4/4-Takt stehen
- Der Song soll die Formteile Strophe, Refrain (auch mehrfach) enthalten.
- Jeder Teil sollte nicht länger als 16 Takte lang sein.
- Beachtet die musikalischen Parameter bei eurer Komposition.
- Es muss an einer Stelle im Stück eine Generalpause geben. (nötig für
spätere Hörspielproduktion)
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7. Strategie
- Höranalyse (Impuls am Anfang):
SchülerInnen sollen bewusst hören und Gehörtes selbst umsetzen
- Bestimmen eines Leiters und Diskussionen:
Die Gruppe wird zu eigenverantwortlichem Handeln angeregt. Gleichzeitig ist
hier auch zusätzliche Motivation zu erwarten, da Entscheidungen selbst
getroffen und nicht von außen vorgegeben werden.
- Improvisation:
SchülerInnen können sich selbst entfalten. Die eigene Kreativität wird angeregt.
- Aufnahme am Ende:
Durch die gemeinsame Aufführung, die Aufnahme zum Abschluss, entsteht eine
größere Motivation, ein gutes Ergebnis zu erzielen.
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8. Unterrichtsablauf
1. Vorstellung und Erläuterung der Aufgabenstellung, Auslosen der Rollen
(gruppeninterne(r) LeiterIn (1), MelodiespielerInnen (2), BassistIn (1),
SchlagzeugerIn (1), GitarristIn (1))
_ 5 Min.
2. Vorstellung der Zusammenschnitte → Erarbeitung Unterschiede Strophe
Refrain mit Hilfe der vorbereiteten Tabelle, wobei jede/r auf sein/ihr Instrument
achtet → Spielvorgaben für eigenes Stück; Diskussion der Gruppe über die
entsprechenden Parameter und Entscheidung über Melodieinstrument
_ 20-25 Min.
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9. Unterrichtsablauf
3. Finden einer Akkordfolge durch die Schüler auf der
Gitarrenanwendung (Zeitlimit vorgeben! Gitarre ist
diatonisch ohne 7. Stufe vorbereitet)
_ 5-10 Min.
4. Eine Lehrperson weist die Rhythmusgruppe ein,
während die Melodie passend zur Akkordfolge
komponiert wird (vorher ThumbJam erklären [diatonisch
voreingestellt])
_ 10-15 Min.
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10. Unterrichtsablauf
5. Schüler üben ihre Stimmen in kleineren Gruppen; Parameter weiterhin
beachten und durch Leiter überprüfen lassen
_ 15 Min.
6. Zusammensetzen der getrennten Gruppe und gemeinsames Üben
_ 15 Min.
7. Aufnahme
_ 5-10 Min.
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11. Auswertung / Diskussion / Reflexion
• Die Auswertung der Ergebnisse (Video-Aufnahmen) erfolgt zu Beginn in den
Gruppen, die einen Laptop als Abspielgerät zur Verfügung haben.
• Zuerst werden die Aufnahmen jeweils von einer anderen Gruppe
angehört und ausgewertet:
• Ist das Ergebnis gelungen/zum Gefühlszustand passend?
• Konstruktive Kritik: Was hätte besser sein können und wie?
• Dann präsentieren die Gruppen ihre Analysen nacheinander der Klasse:
anschließende Diskussion, falls Einwände bestehen; Gruppe kann kritisierte
Punkte begründen/rechtfertigen
• Abschließende Diskussion: Welche Rolle spielen technische Geräte,
insbesondere mobile Endgeräte, in der Zukunft für die Musik/das Musizieren?
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12. Auswertung / Reflexion
Der Arbeitsprozess der SchülerInnen könnte auch dem Lehrenden
rückgekoppelt werden (Feedback für Lehrperson):
• War ein unabhängiges/kreatives Arbeiten tatsächlich möglich?
• Was waren Probleme, wo waren die Schüler evtl. überfordert?
• Sollte eine solche Stunde wiederholt werden, fühlten sich die
Schüler durch den Einsatz der Endgeräte motiviert/motivierter als
sonst?
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13. Weitere Unterrichtsideen / Ergänzungen
• Vorgabe von Zeitlimits für einzelne Schritte gestaltet Arbeitsprozess effizienter.
• Leiter muss verantwortlich sein und auch so viel wie möglich übernehmen, um
zu starke Steuerung durch Lehrkräfte zu unterbinden → Ermöglichen
eigenverantwortlicher Kreativität
• Sinnvolle Vorgaben/Voreinstellungen der Apps:
• Vorgabe der Gitarrenakkorde;
• diatonische Einstellung von ThumbJam (hier auch Effektmöglichkeiten
wie Vibrato etc. an Können der Schüler anpassen, d.h. an-
/ausschalten);
• Menüs etc. so weit möglich verstecken, um „Herumspielen“ zu
vermeiden
• Bei Diskussionsleitung: Im Falle von zu geringer Beteiligung einzelne Schüler
der Reihe nach sprechen lassen.
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