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Dr. Mandy Rohs, Universität Duisburg-Essen

Social Software und (schulische) Bildung
Vortrag im Rahmen der Spätsommer-Uni | Flensburg | 18. Oktober 2012
Dr. Mandy Rohs, Universität Duisburg-Essen
Social Software als Reflexionsanreiz für (schulische) Bildung




   These 1: Schule muss sich der Herausforderung von Social




                                                           !
   Software stellen.

   These 2: Die Beschäftigung mit Social Software schliesst die
   ganze Schule ein.

   These 3: Social Software bietet das Potenzial zur Reflexion
   von (Bildungs-)Zielen, Werten und Normen in der Schule.
These 1:
Schule muss sich der Herausforderung
          von Social Software stellen.
Gesellschaftlicher Auftrag von Schule




 „Im Auftrag der Gesellschaft nimmt die Schule folglich Einfluss auf
 die Entwicklung der Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz von
 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bei der
 Wahrnehmung dieser pädagogischen Aufgabe ist die Schule einer
 zweifachen Verpflichtung unterworfen, der Verpflichtung
 gegenüber den Kindern und Jugendlichen mit ihren
 anthropologisch-psychologischen Vorgaben beim Lernen und ihrem
 Recht auf individuelle Förderung sowie der Verpflichtung
 gegenüber den Inhalten der Kultur, die es um der Identität der
 Mitglieder einer Gesellschaft willen zu tradieren und
 weiterzuentwickeln gilt.“
                                                         (Wiater, 2002, S. 14)
Medien und Bildung




 „Relevanz von Medien für Bildungs-, Subjektivierungs- und
 Orientierungsprozesse (...) in zweifacher Hinsicht:
 Erstens sind Medien ein Bestandteil unserer Lebenswelt,
 zweitens bieten sie neue Anlässe und Räume für
 Bildungserfahrungen und -prozesse im Sinne orientierender
 Reflexion.“
                                       (Hugger & Cziewlong, S. 2009, S. 7)
Digitale Medien in der Schule




                                                                         Begründungslinien (Hawkride, 1990, Herzig, 2008)
h"p://www.flickr.com/photos/aaltonen/23088956/sizes/l/in/photostream/




                                                                         •   Soziale/gesellschaftliche Begründungen
                                                                         •   Berufsbezogene Begründungen
                                                                         •   Pädagogische Begründungen
                                                                         •   ,Katalytische‘ Begründungen
                                                                         •   (Information Technology Industry Rationale,Cost-effectiveness Rationale and the Special Needs
                                                                             Rationale)



                                                                         Digitale Medien in der Schule (Schelhowe, 2008)
                                                                         •   Meist Gegenstände der Vermittlung
                                                                         •   Informatische Orientierung: über den Computer lernen
Digitale Medien in der Schule
h"p://www.flickr.com/photos/aaltonen/23088956/sizes/l/in/photostream/




                                                                         Subsumation in die ,Logik‘ der Schule
                                                                            •   Computerräume/curriculare Integration (ITG)
                                                                            •   Learning Management Systemen mit Lernräumen,
                                                                                Bibliotheken u.ä.


                                                                            •   Handyverbot
                                                                            •   „iPad-Klassen“ als Übergangsphänomen




                                                                                             ...	
  und	
  das	
  Social	
  Web?
71 %).
                               Medienbeschäftigung in der Freizeit 2010
                                Handy                                                              80                                   11
                              Internet                                                   63                                       27
                           Fernseher                                                 61                                       27
                                  MP3                                                    63                                  20
                                Radio                                               56                                18
                Musik-CDs/Kassetten                                  38                                      24
                        Tageszeitung                            28                            16
                               Bücher                      22                        16
   Computer-/Konsolenspiele (offline)             11                       24
               Digitale Fotos machen              9                   22
                           DVD/Video          7                      24
                   Computer (offline)                 14                  16
               Zeitschriften/Magazine             9                  18
                Tageszeitung (online)             8         7
              Hörspielkassetten/-CDs          6        5
                 Zeitschriften (online)       5        5                                                täglich   mehrmals pro Woche

         Digitale Filme/Videos machen 1 6

                                  Kino 1

                                          0                                    25                            50                75                    100

   Quelle: JIM 2010, Angaben in Prozent                                                                                    Basis: alle Befragten, n=1.208
h"p://www.mpfs.de/fileadmin/JIMplus/2011/JIMplusNahaufnahmen2011.pdf
Social Web




                                                               Quelle:	
  h"p://www.flickr.com/photos/rvoegtli/5804861285/sizes/z/in/photostream/
 Soical Web als „emergentes Phänomen“ (Jörissen, 2012, S. 3)


 Veränderungen (u.a. Kerres, 2006; Schmidt, 2008)
     Entgrenzung von Lebens- & Lernwelten
     Zunahme des informellen Lernens (z.B. MOOC)
     Grenzverschiebungen zwischen lokal-entfernt
     Dezentralität
     geschützte vs. offene Bereiche
     User-generated content, Mash-ups
     ...
Herausforderungen für Schule: Umgang mit Entgrenzung




                                                                      h"p://www.flickr.com/photos/twicepix/2521150808/sizes/z/in/photostream/
 Institutionalisierung von Bildung: Schule als geschützter Raum für
 Muße, (historisch gewachsene) bewusste Trennung von Arbeits-
 und Lebensformen


 Frage nach Privatheit - Öffentlichkeit


 Auflösung zwischen off- und online, real und virtuell
Herausforderungen für Schule: Umgang mit Wissen




                                                                     http://www.flickr.com/photos/timmben/5000406409/sizes/l/in/photostream/
 •   wachsenden Informationsflut
 •   Partizipation an der Wissensgenerierung
 •   Fragmentierung und Dekontextualisierung von Informationen
     (Puschmann, 2009)

 •   Anstiegs viraler Effekte, einer Verbreitung von Informationen
     über soziale Netzwerke (Magenheim, 2010)
Herausforderungen für Schule: Umgang mit Wissen




                                                                               http://www.flickr.com/photos/timmben/5000406409/sizes/l/in/photostream/
 „Zum einen scheint die Schule durch die Entwicklung im Bereich der
 Medien ihre ‚Monopolstellung’ im Hinblick auf Informationen zu
 verlieren. Dem (jungen) Menschen stehen fast unbegrenzte
 Möglichkeiten sich zu informieren offen; immer mehr stellt sich das
 Problem, die Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit, Notwendigkeit, Seriosität
 von (Medien-)Informationen zu beurteilen. Die Entwicklung
 entsprechender Kriterien ist (auch) eine Erziehungsfrage. Darauf ist die
 Schule von heute nicht vorbereitet.“
                                                      (Ipfling, 2002, S. 48)
Herausforderungen für Schule: Identität und Beziehung




  Social	
  Web	
  hat	
  Auswirkungen	
  auf	
  Beziehungs-­‐	
  InformaTons-­‐	
  und	
  
  IdenTtätsmanagement	
  (Schmidt,	
  2008)

  Schule	
  reagiert	
  bisher	
  allenfalls	
  auf	
  Veränderungen	
  von	
  
  InformaTonsmangagement

  Vor	
  allem	
  IdenTtäts-­‐	
  und	
  Beziehungsmanagement	
  als	
  große	
  
  Herausforderung
Schule als „(Neben-)Produkt der Medientechnologie des Buchdrucks“
(Meyer, 2011, S. 16)




                                                                          h"p://www.flickr.com/photos/fotomaker/582091438/sizes/z/in/photostream/
 Schulische Bildung:                  Fokus auf Selbstbestimmung,
 Trotz Kompetenzorientierung          Autonomie und das freie Verfolgen
 oftmals:                             subjektiver Interessen,
 Feste Curricula und Bildungskanon,   Personalisierung,
 zentrale Abschlussprüfungen,         Individualisierung
 Lernstandserhebungen                 Netzwerke
                                      Partizipation
Handlungsoptionen im Spannungsfeld




                                                                      h"p://www.flickr.com/photos/fotomaker/582091438/sizes/z/in/photostream/
 Integration und Reflexion einzelner Elemente des Social Web in den
 Unterricht


 Ausweitung der Betrachtung auf ganzheitlicher Ebene


 Reflexion über Bildungsziele von Schule im Kontext des Social Web
Handlungsoptionen




 Social Web als Gegenstand von Auseinandersetzung
 (Beispiel Schülerkolleg)

 Mediendidaktische Einbindung (Wikis, Weblogs, ...)
Handlungsoption: Reflexion




   Bsp. Schülerkolleg: Untersuchung biographisch relevanten
   Medienthemen


      •   eigenes Forschungsprojekt zum Themenkomplex Social Web
          planen, durchzuführen und die Ergebnisse zu präsentieren


      •   Medienkompetenz/Reflexion


      •   Erwerb von Forschungskompetenz
Mediendidaktische Einbindung Weblogs
    1) Didaktische Szenarien, Bsp. Bsp. Weblogs


                                                 Schreiben

                                          Lernergebnisse als Lernmaterial
                                                  distributieren



                                              Ideen und Ressourcen
                                                                                           Austausch
                                              teilen und diskutieren


                                                                        Material-
Auswirkungen                E-Portfolio                                Distribution



                                            Schreib-      Reflexion
 Lernende
Veränderung der Unterrichtsstruktur        kompetenz                                                              Lehrende
                                                                                         Kurs-
                                                               Wissens-               Organisation
Veränderungen von Lehrer/Schülerrollen
                     Gruppenarbeit                            management
                                          Nachrichten       Individuell
                                                                                                     Up-to-date
                                                                                                      bleiben
                             Prüfungs-
                            vorbereitung                                    Klasse

                                                   Projektarbeit
                                                                                       Öffentlichkeit/
                                                                                          Internet

                                               Andere Weblogs als
                                            Informationsquelle nutzen



                                                    Lesen
40 Jahren (16 Prozent) und Realschullehrern (14 Prozent)
68 Prozent der Lehrer nutzen elektronische Medien, um                                      genutzt.
damit selbst Inhalte zu präsentieren.


Einsatzzwecke elektronischer Medien – nach Alter
                                 Gesamt                        ≤ 40                        41 - 50                   51 Jahre+
                                 n=473                         n=168                       n=164                     n=141
Internetrecherche der Schüler                             88                          87                       91                          85

    Präsentation von Lerner-
       gebnissen der Schüler                              83                          85                        80                         83

  Präsentation von Inhalten
               durch Lehrer                          68                          65                            70                     70
    Nutzung spezieller Lern-
  programme (z.B. Vokabel-                      45                          44                            46                     46
   und Rechtschreibtrainer)
    Nutzung von Videos und
                   Podcasts               25                           27                            23                    24

  Gestaltung einer Webseite               21                           23                         18                       22

       Nutzung von Sozialen
               Netzwerken            11                           16                          9                        6

               Andere Zwecke               27                          28                            27                    24

Basis: 473 Lehrerinnen und Lehrer, die Computer oder Whiteboards im Unterricht einsetzen                               Angaben in Prozent
Frage: Für welche Zwecke setzen Sie neue Medien (Interviewerhinweis: PC, Notebook, Whiteboards) im Unterricht ein?


Abbildung 22: Einsatzzwecke elektronischer Medien – nach Alter

                                                                                                                                                (Bitkom,	
  2011)
dass durch die Diskussion der Schüler in sozialen Netz-                        nicht vorstellen, dass soziale Netzwerke den Unterricht in
werken der Unterricht unterstützt werden kann. Dem                             jeglicher Form unterstützen können. Die Skepsis über-
stimmen insbesondere junge Lehrer bis 40 Jahre deutlich                        wiegt bei Lehrern über 50 Jahren (47 Prozent). Dagegen
zu (64 Prozent).                                                               sehen nur 7 Prozent der Lehrer unter 40 Jahren in sozialen
                                                                               Netzwerken keinerlei Nutzen für den Unterricht.


Nutzen von sozialen Netzwerken für den Unterricht – nach Alter
                                 Gesamt                   ≤ 40                 41 - 50              51 Jahre+
                                 n=501                    n=168                n=164                n=169
Ja, durch die Diskussion von
     Schülern untereinander.                   48                        64                    46              34

Ja, durch die Diskussion zwi-             34                        41                         40         21
schen Schülern und Lehrern.
 Ja, durch die Bereitstellung
         von Informationen.             26                         33                     31             15

                          Nein          26                     7                         23                         47

             weiß nicht / k.A.                             1                                         1

Basis: 501 Lehrerinnen und Lehrer                   Angaben in Prozent
Frage: Schüler nutzen das Web 2.0 im Sinne von Sozialen Online-Netzwerken wie SchülerVZ oder Facebook im privaten Bereich sehr intensiv.
Können Ihrer Meinung nach Soziale Netzwerke den Unterricht unterstützen?



Abbildung 30: Nutzen von sozialen Netzwerken für den Unterricht – nach Alter




                                                                                                                              (Bitkom,	
  2011)
Kontinuum




                                                                                      E-Learning 1.0                     E-Learning 2.0
h"p://www.flickr.com/photos/carl-­‐johan/2893999222/sizes/l/in/photostream/




                                                                                  Fokus auf der Lehrperson,               Eigenaktivität der
                                                                                                                             Lernenden


                                                                                  Lehrer/Schülerverhältnis,        Kooperation, Materialproduktion
                                                                                     Materialdistribution


                                                                              meist Abbildung von realen Kursen/       Prozessunterstützung/
                                                                                      Veranstaltungen                     Individualisierung


                                                                                            Insel                            Umgebung



                                                                                                                                                     Kerres (2006)
These 2:
Die Beschäftigung mit Social Software
       schliesst die ganze Schule ein.
Schule ist mehr als Unterricht




 „Schule ist (...) als Einrichtung für organisiertes (Lehren und) Lernen zu
 verstehen. Sie ist aber nicht nur Lernraum, sondern auch Lebensraum für
 Schüler und Lehrer.“




                                                                                          h"p://www.flickr.com/photos/lkhi/5143932078/
                                                                 (Ipfling, 2002, S. 50)
Reflexion über Innovationsprozessen in Schule als Teil von
Schulentwicklung




                                                                               h"p://www.flickr.com/photos/wintercool612/5733490635/sizes/l/in/photostream/
  „Während dem Bereich Mediendidaktik und der eigenen Medienkompetenz der
  Lehramtsstudierenden eine recht große Beachtung zukommt, werden
  Themen wie Medienerziehung, -sozialisation und Schulentwicklung mit Medien
  wenig bis marginal verankert. Vor allem die mangelnde Verankerung von
  Schulentwicklungsfragen ist auffallend“ (Schiefner-Rohs, 2012)


  Problem eines mangelndes organisationales Bewußtseins bei
  Lehramtsstudierenden, allerdings wesentliche Voraussetzung der Reflexion
  über digitale Medien in der Schule
Handlungsoption: Peer2Peer Education (Medienscouts)




                                                                                h"p://www.flickr.com/photos/9593879@N08/4322737044/sizes/l/in/photostream/
  •   Betrachtung des Einflusses von digitalen Medien in den Schulalltag über
      Unterricht hinaus (Beratung, Umgang in der Freizeit)


  •   Integration umfassender Medienthemen (inkl. medienerzieherische
      Themen wie Datenschutz, Social Communities, Happy slapping)


  •   veränderter Vermittlungsformen (Peer-Ansätze) und Veränderung von
      Rollen


  •   Partzipation von Schülerinnen und Schülern bei Schulentwicklung (z.B.
      Lehrer- und Elternweiterbildung)
Handlungsoption: Peer2Peer Education (Medienscouts)




                                                                                          h"p://www.flickr.com/photos/9593879@N08/4322737044/sizes/l/in/photostream/
   Schüler: „(...) und es gab aber auch schon Lehrer, die zu uns kamen, ob
   man nicht mal erklären könnte, wie man sich am besten auf Facebook
   und so verhält, wie man sich das da so am besten anlegt, weil die Lehrer
   sind da eigentlich auch interessiert dran, aber die wissen das auch nicht
   so richtig, wie man sich das am besten anlegt.“(SIGym1,24-27)
                                                           (Kerres et al., 2012, S. 31)
Handlungsoption: Bring your own device




  Social Web „über die Hintertür“

  Schulentwicklung
    Gestaltung von Schule in und nebem dem Unterricht


  Öffnung von Schule
    Umgang mit Daten über die Schule hinaus (Cloud)
    Verantwortungsübernahme von Eltern/Schülerinnen und Schülern/Wirtschaft/...
These 3:
Social Software bietet das Potenzial zur
           Reflexion von Zielen, Werten
 und Normen von (schulischer) Bildung.
Hauptaufgaben der Schule




 1. Lernenden Wissen, Können und Werthaltungen vermitteln, die nützlich
   bzw. brauchbar sind und auf das Leben nach der Schulzeit vorbereiten
   (Qualifikation).

 2. Lernende in Sitten, Bräuche, Normen, Werte und Verhaltensformen der
   Gesellschaft bzw. ihrer Teilgruppen eingeführt werden (Sozialisation).

 3. Entwicklung von Persönlichkeit (Bildung des Subjekts).

                                                              (Ipfling, 2002, S. 45–46)
Verändertes Bildungsverständnis




 "Bildung jedoch heißt, dass das Subjekt nicht nur auf die Impulse des
 interaktiven Mediums re-agiert und daran teilnimmt, sondern dass es das
 Verhältnis selbst begreifen lernt und sich ins Verhältnis setzt sowohl zu
 Berechenbarkeit wie auch zu Intuition, sich weder auf das Eine noch auf das
 Andere reduziert. Partizipation und Übernahme von Verantwortung heißt:
 Sich-Ins-Verhältnis setzen zu den Bedingungen, die die Interaktion
 ermöglichen. Durch das "Be-Greifen", durch (konstruierendes) Handeln mit                          urch
                                                                                   ,	
  m it,	
  d
 dem Digitalen Medium können die Veränderungen in der postmodernen           	
  in
 Subjektformation und der Gegenwartsgesellschaft erfahrbar
 werden." (Schelhowe, 2008, S. 110) 
Social Web in der Schule ermöglicht Medienbildung aller
beteiligten Akteure




 Social Software als Möglichkeit ,Bildung I und II‘ (Jörissen & Marotzki, 2009) in
 Form von (kognitiver) Dissonanz /unauflösamer Paradoxien
 erfahrbar zu machen


 4 Orientierungsdimensionen von Medienbildung als
 Reflexionsanlässe (Jörissen & Marotzki, 2009, S. 31)
      •   Wissensbezug
      •   Handlungsbezug (Verantwortung)
      •   Tranzdendenz-/Grenzbezug
      •   Reflexion auf das Subjekt
Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education




 Ziel von Bildung: Mündigkeit und Partzipation durch Peer-
 Education

 Handlungsbezug: Verantwortungsübernahme für
  •   Geräte
  •   „Lerninhalte“
  •   Schülerinnen und Schüler


 Öffnung von Schule
  •   Anerkennung von Heterogenität
  •   Reflexion von Grenzen
Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education




   Lehrperson: „Und nicht nur das das eigene Verhalten, sondern auch auf
   Mitschüler zu achten. Also auch 'ne Verantwortungsübernahme, finde
   ich, hat stattgefunden. (...) Und das finde ich schon schön. Auf der einen
   Seite natürlich das für sich selber zu reflektieren, aber auch zu sehen,
   ‚Hey, jetzt weiß ich was, was andere nicht wissen und ich hab' jetzt die
   Verantwortung, ich bin Medienscout, und ich hab die Verantwortung ich
   muss das kommunizieren. Und das dann auch zu tun‘. Find' ich schon
   toll.“(LI_1GS3,29)
Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education




   Lehrperson: „Also die Social Networks fand ich sehr interessant, einfach
   weil ich vorher da die Meinung hatte, meld' dich nicht an – machste nichts
   falsch. Da habe ich mich sehr so (...) Vor allen Dingen aber zu erfahren,
   dass es wirklich keine Patentlösungen dafür gibt, dass es also 'n sehr
   schwammiges Thema ist. Die Computerspiele hatte ich eben fast den
   Effekt, dass es riesig Spaß macht und auch dass man da 'n geregelten
   Umgang lernen soll und nicht nur penetrant verbieten. Das waren
   eigentlich so meine Highlights ja.“ (LI_1GS2)
Social Web und Schule: Reflexion durch Oszillation




   These 1: Schule muss sich der Herausforderung von Social




                                                           !
   Software stellen.

   These 2: Die Beschäftigung mit Social Software schliesst die
   ganze Schule ein.

   These 3: Social Software bietet das Potenzial zur Reflexion
   von (Bildungs-)Zielen, Werten und Normen in der Schule.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit




Dr. Mandy Rohs

Universität Duisburg-Essen
Lehrstuhl für Mediendidaktik und
Wissensmanagement
Forsthausweg 2
Duisburg
mail: mandy.rohs@uni-due.de
Blog: http://www.2headz.ch/blog
Twitter: mschiefner
Literatur

Bitkom (2011). Schule 2.0 Eine repräsentative Untersuchung zum Einsatz elektronischer Medien an Schulen aus Lehrersicht. http://
   www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Publikation_Schule_2.0.pdf
Hawkridge, D. (1990). Who needs computers in schools, and why? Computers & Education, 15(1-3), 1–6.
Herzig, B. (2008). Schule und digitale Medien. In: U. Sander, F. Von Gross, & K.-U. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik (S. 498-504).
   Wiesbaden: VS Verlag.
Hugger, K.-U., & Cwielong, I. (2009). Medienbildung als Umgang mit gesellschaftlicher Kontingenz in und mithilfe von Medien. Zeitschrift
   für Medienpädagogik, 2–7.
Ipfling, H. J. (2002). Schule - ihre Geschichte, ihre Funktion und ihre Organisation. In H. J. Apel & W. Sacher (Eds.), Studienbuch
   Schulpädagogik (pp. 35–64). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Jörissen, B., & Marotzki, W. (2009). Medienbildung - eine Einführung Theorie, Methoden, Analysen. Bad Heilbrunn: J. Klinkhardt.
Jörissen, B. (2012). Medienbildung und das Social*Web: Rahmenbedingungen zukunftsoffener Medienbildungsarbeit unter Bedingungen
   vernetzer Sozialität. (preprint. Erscheint in: I. Stapf; A. Lauber, B. Fuhs, R. Rosenstock (Hrsg.), Kinder im Social Web. Qualität in der
   KinderMedienKultur. Baden-Baden: Nomos, 2012
Kerres, M., Hohenstein, A., Wilbers, K., Web, P. V., Thema, D., & Täglich, A. (2006). Potenziale von Web 2.0 nutzen. In A. Hohenstein & K.
   Wilbers (Eds.), Handbuch E-Learning (S. 1–15). München: DWD.
Kerres, M.; Rohs, M.; Heinen, R. (2012)
Magenheim, J., & Meister, D. M. (2011). Potenziale vom Web 2.0-Technologien für die Schule. In C. Albers, J. Maghemheim, & D. M. Meister
   (Eds.), Schule in der digitalen Welt- Medienpädagogische Ansätze und Schulforschungsperspektiven (Vol. 2, pp. 19 – 42). Wiesbdaen: VS
   Verlag für Sozailwissenschaften. Retrieved from http://www.springerlink.com/content/978-3-531-16687-2/#section=867819&page=1
Meyer, T. (2011). Medien & Bildung. Institutionelle Kontexte und kulutreller Wandel. Einleitung. In: T. Meyer, W-H. Tan, C. Schwalbe & R.
  Appelt (Hrsg.) Medien & Bildung. Institutionelle Kontexte und kultureller Wandel (S. 13-25). Wiesbaden: VS Verlag.
Posch, P. & Altrichter, H. (2009). Schulen 2020 – Projektionen aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungstendenzen. In D. Bosse & P. Posch
  (Hrsg.), Schule 2020 aus Expertensicht. Zur Zukunft von Schule, Unterricht und Lehrerbildung (S. 31–37). Wiesbaden: VS.
Puschmann, C. (2009). Vom Object Web zum Discourse Web. Metaphern der digi- talen Kommunikation im Wandel und ihre Auswirkungen
  auf die Wissenschaft. LIBREAS. Library Ideas, 5(2), 1–4. http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/libreas/ 09525.pdf
Schelhowe, H. (2008). Digitale Medien als kulturelle Medien. Medien zum Be-Greifen wesentlicher Konzepte der Gegenwart. In J. Fromme &
  W. Sesink (Hrsg.), Pädagogische Medientheorie. (S. 95–113) Wiesbaden: VS.
Schiefner-Rohs, M. ()
Schmidt, J. (2008). Was ist neu am Social Web? Soziologische und kommunikati- onswissenschaftliche Grundlagen. In: A. Zerfaß, M.
  Welker & J. Schmidt (Hrsg.), Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Köln: Halem, S. 18–40.
Spanhel, D. (2010). Bildung in der Mediengesellschaft. Medienbildung als Grundbegriff der Medienpädagogik. In B. Bachmair (Ed.),
  Medienbildung in neuen Kulturräumen - die deutschsprachige und britische Diskussion (p. 359). Wiesbaden: VS, Verl. für
  Sozialwissenschaften.
Wiater, W. (2002). Theorie der Schule. Donauwörth: Auer.

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Social Web und Schule

  • 1. h"p://www.flickr.com/photos/scarygami/5748843000/sizes/z/in/photostream/ Dr. Mandy Rohs, Universität Duisburg-Essen Social Software und (schulische) Bildung Vortrag im Rahmen der Spätsommer-Uni | Flensburg | 18. Oktober 2012 Dr. Mandy Rohs, Universität Duisburg-Essen
  • 2. Social Software als Reflexionsanreiz für (schulische) Bildung These 1: Schule muss sich der Herausforderung von Social ! Software stellen. These 2: Die Beschäftigung mit Social Software schliesst die ganze Schule ein. These 3: Social Software bietet das Potenzial zur Reflexion von (Bildungs-)Zielen, Werten und Normen in der Schule.
  • 3. These 1: Schule muss sich der Herausforderung von Social Software stellen.
  • 4. Gesellschaftlicher Auftrag von Schule „Im Auftrag der Gesellschaft nimmt die Schule folglich Einfluss auf die Entwicklung der Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bei der Wahrnehmung dieser pädagogischen Aufgabe ist die Schule einer zweifachen Verpflichtung unterworfen, der Verpflichtung gegenüber den Kindern und Jugendlichen mit ihren anthropologisch-psychologischen Vorgaben beim Lernen und ihrem Recht auf individuelle Förderung sowie der Verpflichtung gegenüber den Inhalten der Kultur, die es um der Identität der Mitglieder einer Gesellschaft willen zu tradieren und weiterzuentwickeln gilt.“ (Wiater, 2002, S. 14)
  • 5. Medien und Bildung „Relevanz von Medien für Bildungs-, Subjektivierungs- und Orientierungsprozesse (...) in zweifacher Hinsicht: Erstens sind Medien ein Bestandteil unserer Lebenswelt, zweitens bieten sie neue Anlässe und Räume für Bildungserfahrungen und -prozesse im Sinne orientierender Reflexion.“ (Hugger & Cziewlong, S. 2009, S. 7)
  • 6. Digitale Medien in der Schule Begründungslinien (Hawkride, 1990, Herzig, 2008) h"p://www.flickr.com/photos/aaltonen/23088956/sizes/l/in/photostream/ • Soziale/gesellschaftliche Begründungen • Berufsbezogene Begründungen • Pädagogische Begründungen • ,Katalytische‘ Begründungen • (Information Technology Industry Rationale,Cost-effectiveness Rationale and the Special Needs Rationale) Digitale Medien in der Schule (Schelhowe, 2008) • Meist Gegenstände der Vermittlung • Informatische Orientierung: über den Computer lernen
  • 7. Digitale Medien in der Schule h"p://www.flickr.com/photos/aaltonen/23088956/sizes/l/in/photostream/ Subsumation in die ,Logik‘ der Schule • Computerräume/curriculare Integration (ITG) • Learning Management Systemen mit Lernräumen, Bibliotheken u.ä. • Handyverbot • „iPad-Klassen“ als Übergangsphänomen ...  und  das  Social  Web?
  • 8.
  • 9.
  • 10. 71 %). Medienbeschäftigung in der Freizeit 2010 Handy 80 11 Internet 63 27 Fernseher 61 27 MP3 63 20 Radio 56 18 Musik-CDs/Kassetten 38 24 Tageszeitung 28 16 Bücher 22 16 Computer-/Konsolenspiele (offline) 11 24 Digitale Fotos machen 9 22 DVD/Video 7 24 Computer (offline) 14 16 Zeitschriften/Magazine 9 18 Tageszeitung (online) 8 7 Hörspielkassetten/-CDs 6 5 Zeitschriften (online) 5 5 täglich mehrmals pro Woche Digitale Filme/Videos machen 1 6 Kino 1 0 25 50 75 100 Quelle: JIM 2010, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.208
  • 12.
  • 13. Social Web Quelle:  h"p://www.flickr.com/photos/rvoegtli/5804861285/sizes/z/in/photostream/ Soical Web als „emergentes Phänomen“ (Jörissen, 2012, S. 3) Veränderungen (u.a. Kerres, 2006; Schmidt, 2008) Entgrenzung von Lebens- & Lernwelten Zunahme des informellen Lernens (z.B. MOOC) Grenzverschiebungen zwischen lokal-entfernt Dezentralität geschützte vs. offene Bereiche User-generated content, Mash-ups ...
  • 14. Herausforderungen für Schule: Umgang mit Entgrenzung h"p://www.flickr.com/photos/twicepix/2521150808/sizes/z/in/photostream/ Institutionalisierung von Bildung: Schule als geschützter Raum für Muße, (historisch gewachsene) bewusste Trennung von Arbeits- und Lebensformen Frage nach Privatheit - Öffentlichkeit Auflösung zwischen off- und online, real und virtuell
  • 15. Herausforderungen für Schule: Umgang mit Wissen http://www.flickr.com/photos/timmben/5000406409/sizes/l/in/photostream/ • wachsenden Informationsflut • Partizipation an der Wissensgenerierung • Fragmentierung und Dekontextualisierung von Informationen (Puschmann, 2009) • Anstiegs viraler Effekte, einer Verbreitung von Informationen über soziale Netzwerke (Magenheim, 2010)
  • 16. Herausforderungen für Schule: Umgang mit Wissen http://www.flickr.com/photos/timmben/5000406409/sizes/l/in/photostream/ „Zum einen scheint die Schule durch die Entwicklung im Bereich der Medien ihre ‚Monopolstellung’ im Hinblick auf Informationen zu verlieren. Dem (jungen) Menschen stehen fast unbegrenzte Möglichkeiten sich zu informieren offen; immer mehr stellt sich das Problem, die Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit, Notwendigkeit, Seriosität von (Medien-)Informationen zu beurteilen. Die Entwicklung entsprechender Kriterien ist (auch) eine Erziehungsfrage. Darauf ist die Schule von heute nicht vorbereitet.“ (Ipfling, 2002, S. 48)
  • 17. Herausforderungen für Schule: Identität und Beziehung Social  Web  hat  Auswirkungen  auf  Beziehungs-­‐  InformaTons-­‐  und   IdenTtätsmanagement  (Schmidt,  2008) Schule  reagiert  bisher  allenfalls  auf  Veränderungen  von   InformaTonsmangagement Vor  allem  IdenTtäts-­‐  und  Beziehungsmanagement  als  große   Herausforderung
  • 18.
  • 19. Schule als „(Neben-)Produkt der Medientechnologie des Buchdrucks“ (Meyer, 2011, S. 16) h"p://www.flickr.com/photos/fotomaker/582091438/sizes/z/in/photostream/ Schulische Bildung: Fokus auf Selbstbestimmung, Trotz Kompetenzorientierung Autonomie und das freie Verfolgen oftmals: subjektiver Interessen, Feste Curricula und Bildungskanon, Personalisierung, zentrale Abschlussprüfungen, Individualisierung Lernstandserhebungen Netzwerke Partizipation
  • 20. Handlungsoptionen im Spannungsfeld h"p://www.flickr.com/photos/fotomaker/582091438/sizes/z/in/photostream/ Integration und Reflexion einzelner Elemente des Social Web in den Unterricht Ausweitung der Betrachtung auf ganzheitlicher Ebene Reflexion über Bildungsziele von Schule im Kontext des Social Web
  • 21. Handlungsoptionen Social Web als Gegenstand von Auseinandersetzung (Beispiel Schülerkolleg) Mediendidaktische Einbindung (Wikis, Weblogs, ...)
  • 22. Handlungsoption: Reflexion Bsp. Schülerkolleg: Untersuchung biographisch relevanten Medienthemen • eigenes Forschungsprojekt zum Themenkomplex Social Web planen, durchzuführen und die Ergebnisse zu präsentieren • Medienkompetenz/Reflexion • Erwerb von Forschungskompetenz
  • 23. Mediendidaktische Einbindung Weblogs 1) Didaktische Szenarien, Bsp. Bsp. Weblogs Schreiben Lernergebnisse als Lernmaterial distributieren Ideen und Ressourcen Austausch teilen und diskutieren Material- Auswirkungen E-Portfolio Distribution Schreib- Reflexion Lernende Veränderung der Unterrichtsstruktur kompetenz Lehrende Kurs- Wissens- Organisation Veränderungen von Lehrer/Schülerrollen Gruppenarbeit management Nachrichten Individuell Up-to-date bleiben Prüfungs- vorbereitung Klasse Projektarbeit Öffentlichkeit/ Internet Andere Weblogs als Informationsquelle nutzen Lesen
  • 24. 40 Jahren (16 Prozent) und Realschullehrern (14 Prozent) 68 Prozent der Lehrer nutzen elektronische Medien, um genutzt. damit selbst Inhalte zu präsentieren. Einsatzzwecke elektronischer Medien – nach Alter Gesamt ≤ 40 41 - 50 51 Jahre+ n=473 n=168 n=164 n=141 Internetrecherche der Schüler 88 87 91 85 Präsentation von Lerner- gebnissen der Schüler 83 85 80 83 Präsentation von Inhalten durch Lehrer 68 65 70 70 Nutzung spezieller Lern- programme (z.B. Vokabel- 45 44 46 46 und Rechtschreibtrainer) Nutzung von Videos und Podcasts 25 27 23 24 Gestaltung einer Webseite 21 23 18 22 Nutzung von Sozialen Netzwerken 11 16 9 6 Andere Zwecke 27 28 27 24 Basis: 473 Lehrerinnen und Lehrer, die Computer oder Whiteboards im Unterricht einsetzen Angaben in Prozent Frage: Für welche Zwecke setzen Sie neue Medien (Interviewerhinweis: PC, Notebook, Whiteboards) im Unterricht ein? Abbildung 22: Einsatzzwecke elektronischer Medien – nach Alter (Bitkom,  2011)
  • 25. dass durch die Diskussion der Schüler in sozialen Netz- nicht vorstellen, dass soziale Netzwerke den Unterricht in werken der Unterricht unterstützt werden kann. Dem jeglicher Form unterstützen können. Die Skepsis über- stimmen insbesondere junge Lehrer bis 40 Jahre deutlich wiegt bei Lehrern über 50 Jahren (47 Prozent). Dagegen zu (64 Prozent). sehen nur 7 Prozent der Lehrer unter 40 Jahren in sozialen Netzwerken keinerlei Nutzen für den Unterricht. Nutzen von sozialen Netzwerken für den Unterricht – nach Alter Gesamt ≤ 40 41 - 50 51 Jahre+ n=501 n=168 n=164 n=169 Ja, durch die Diskussion von Schülern untereinander. 48 64 46 34 Ja, durch die Diskussion zwi- 34 41 40 21 schen Schülern und Lehrern. Ja, durch die Bereitstellung von Informationen. 26 33 31 15 Nein 26 7 23 47 weiß nicht / k.A. 1 1 Basis: 501 Lehrerinnen und Lehrer Angaben in Prozent Frage: Schüler nutzen das Web 2.0 im Sinne von Sozialen Online-Netzwerken wie SchülerVZ oder Facebook im privaten Bereich sehr intensiv. Können Ihrer Meinung nach Soziale Netzwerke den Unterricht unterstützen? Abbildung 30: Nutzen von sozialen Netzwerken für den Unterricht – nach Alter (Bitkom,  2011)
  • 26. Kontinuum E-Learning 1.0 E-Learning 2.0 h"p://www.flickr.com/photos/carl-­‐johan/2893999222/sizes/l/in/photostream/ Fokus auf der Lehrperson, Eigenaktivität der Lernenden Lehrer/Schülerverhältnis, Kooperation, Materialproduktion Materialdistribution meist Abbildung von realen Kursen/ Prozessunterstützung/ Veranstaltungen Individualisierung Insel Umgebung Kerres (2006)
  • 27. These 2: Die Beschäftigung mit Social Software schliesst die ganze Schule ein.
  • 28. Schule ist mehr als Unterricht „Schule ist (...) als Einrichtung für organisiertes (Lehren und) Lernen zu verstehen. Sie ist aber nicht nur Lernraum, sondern auch Lebensraum für Schüler und Lehrer.“ h"p://www.flickr.com/photos/lkhi/5143932078/ (Ipfling, 2002, S. 50)
  • 29. Reflexion über Innovationsprozessen in Schule als Teil von Schulentwicklung h"p://www.flickr.com/photos/wintercool612/5733490635/sizes/l/in/photostream/ „Während dem Bereich Mediendidaktik und der eigenen Medienkompetenz der Lehramtsstudierenden eine recht große Beachtung zukommt, werden Themen wie Medienerziehung, -sozialisation und Schulentwicklung mit Medien wenig bis marginal verankert. Vor allem die mangelnde Verankerung von Schulentwicklungsfragen ist auffallend“ (Schiefner-Rohs, 2012) Problem eines mangelndes organisationales Bewußtseins bei Lehramtsstudierenden, allerdings wesentliche Voraussetzung der Reflexion über digitale Medien in der Schule
  • 30. Handlungsoption: Peer2Peer Education (Medienscouts) h"p://www.flickr.com/photos/9593879@N08/4322737044/sizes/l/in/photostream/ • Betrachtung des Einflusses von digitalen Medien in den Schulalltag über Unterricht hinaus (Beratung, Umgang in der Freizeit) • Integration umfassender Medienthemen (inkl. medienerzieherische Themen wie Datenschutz, Social Communities, Happy slapping) • veränderter Vermittlungsformen (Peer-Ansätze) und Veränderung von Rollen • Partzipation von Schülerinnen und Schülern bei Schulentwicklung (z.B. Lehrer- und Elternweiterbildung)
  • 31. Handlungsoption: Peer2Peer Education (Medienscouts) h"p://www.flickr.com/photos/9593879@N08/4322737044/sizes/l/in/photostream/ Schüler: „(...) und es gab aber auch schon Lehrer, die zu uns kamen, ob man nicht mal erklären könnte, wie man sich am besten auf Facebook und so verhält, wie man sich das da so am besten anlegt, weil die Lehrer sind da eigentlich auch interessiert dran, aber die wissen das auch nicht so richtig, wie man sich das am besten anlegt.“(SIGym1,24-27) (Kerres et al., 2012, S. 31)
  • 32. Handlungsoption: Bring your own device Social Web „über die Hintertür“ Schulentwicklung Gestaltung von Schule in und nebem dem Unterricht Öffnung von Schule Umgang mit Daten über die Schule hinaus (Cloud) Verantwortungsübernahme von Eltern/Schülerinnen und Schülern/Wirtschaft/...
  • 33. These 3: Social Software bietet das Potenzial zur Reflexion von Zielen, Werten und Normen von (schulischer) Bildung.
  • 34. Hauptaufgaben der Schule 1. Lernenden Wissen, Können und Werthaltungen vermitteln, die nützlich bzw. brauchbar sind und auf das Leben nach der Schulzeit vorbereiten (Qualifikation). 2. Lernende in Sitten, Bräuche, Normen, Werte und Verhaltensformen der Gesellschaft bzw. ihrer Teilgruppen eingeführt werden (Sozialisation). 3. Entwicklung von Persönlichkeit (Bildung des Subjekts). (Ipfling, 2002, S. 45–46)
  • 35. Verändertes Bildungsverständnis "Bildung jedoch heißt, dass das Subjekt nicht nur auf die Impulse des interaktiven Mediums re-agiert und daran teilnimmt, sondern dass es das Verhältnis selbst begreifen lernt und sich ins Verhältnis setzt sowohl zu Berechenbarkeit wie auch zu Intuition, sich weder auf das Eine noch auf das Andere reduziert. Partizipation und Übernahme von Verantwortung heißt: Sich-Ins-Verhältnis setzen zu den Bedingungen, die die Interaktion ermöglichen. Durch das "Be-Greifen", durch (konstruierendes) Handeln mit urch ,  m it,  d dem Digitalen Medium können die Veränderungen in der postmodernen  in Subjektformation und der Gegenwartsgesellschaft erfahrbar werden." (Schelhowe, 2008, S. 110) 
  • 36. Social Web in der Schule ermöglicht Medienbildung aller beteiligten Akteure Social Software als Möglichkeit ,Bildung I und II‘ (Jörissen & Marotzki, 2009) in Form von (kognitiver) Dissonanz /unauflösamer Paradoxien erfahrbar zu machen 4 Orientierungsdimensionen von Medienbildung als Reflexionsanlässe (Jörissen & Marotzki, 2009, S. 31) • Wissensbezug • Handlungsbezug (Verantwortung) • Tranzdendenz-/Grenzbezug • Reflexion auf das Subjekt
  • 37. Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education Ziel von Bildung: Mündigkeit und Partzipation durch Peer- Education Handlungsbezug: Verantwortungsübernahme für • Geräte • „Lerninhalte“ • Schülerinnen und Schüler Öffnung von Schule • Anerkennung von Heterogenität • Reflexion von Grenzen
  • 38. Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education Lehrperson: „Und nicht nur das das eigene Verhalten, sondern auch auf Mitschüler zu achten. Also auch 'ne Verantwortungsübernahme, finde ich, hat stattgefunden. (...) Und das finde ich schon schön. Auf der einen Seite natürlich das für sich selber zu reflektieren, aber auch zu sehen, ‚Hey, jetzt weiß ich was, was andere nicht wissen und ich hab' jetzt die Verantwortung, ich bin Medienscout, und ich hab die Verantwortung ich muss das kommunizieren. Und das dann auch zu tun‘. Find' ich schon toll.“(LI_1GS3,29)
  • 39. Handlungsoption: Bring your own device / Peer-Education Lehrperson: „Also die Social Networks fand ich sehr interessant, einfach weil ich vorher da die Meinung hatte, meld' dich nicht an – machste nichts falsch. Da habe ich mich sehr so (...) Vor allen Dingen aber zu erfahren, dass es wirklich keine Patentlösungen dafür gibt, dass es also 'n sehr schwammiges Thema ist. Die Computerspiele hatte ich eben fast den Effekt, dass es riesig Spaß macht und auch dass man da 'n geregelten Umgang lernen soll und nicht nur penetrant verbieten. Das waren eigentlich so meine Highlights ja.“ (LI_1GS2)
  • 40. Social Web und Schule: Reflexion durch Oszillation These 1: Schule muss sich der Herausforderung von Social ! Software stellen. These 2: Die Beschäftigung mit Social Software schliesst die ganze Schule ein. These 3: Social Software bietet das Potenzial zur Reflexion von (Bildungs-)Zielen, Werten und Normen in der Schule.
  • 41. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Mandy Rohs Universität Duisburg-Essen Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement Forsthausweg 2 Duisburg mail: mandy.rohs@uni-due.de Blog: http://www.2headz.ch/blog Twitter: mschiefner
  • 42. Literatur Bitkom (2011). Schule 2.0 Eine repräsentative Untersuchung zum Einsatz elektronischer Medien an Schulen aus Lehrersicht. http:// www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Publikation_Schule_2.0.pdf Hawkridge, D. (1990). Who needs computers in schools, and why? Computers & Education, 15(1-3), 1–6. Herzig, B. (2008). Schule und digitale Medien. In: U. Sander, F. Von Gross, & K.-U. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik (S. 498-504). Wiesbaden: VS Verlag. Hugger, K.-U., & Cwielong, I. (2009). Medienbildung als Umgang mit gesellschaftlicher Kontingenz in und mithilfe von Medien. Zeitschrift für Medienpädagogik, 2–7. Ipfling, H. J. (2002). Schule - ihre Geschichte, ihre Funktion und ihre Organisation. In H. J. Apel & W. Sacher (Eds.), Studienbuch Schulpädagogik (pp. 35–64). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Jörissen, B., & Marotzki, W. (2009). Medienbildung - eine Einführung Theorie, Methoden, Analysen. Bad Heilbrunn: J. Klinkhardt. Jörissen, B. (2012). Medienbildung und das Social*Web: Rahmenbedingungen zukunftsoffener Medienbildungsarbeit unter Bedingungen vernetzer Sozialität. (preprint. Erscheint in: I. Stapf; A. Lauber, B. Fuhs, R. Rosenstock (Hrsg.), Kinder im Social Web. Qualität in der KinderMedienKultur. Baden-Baden: Nomos, 2012 Kerres, M., Hohenstein, A., Wilbers, K., Web, P. V., Thema, D., & Täglich, A. (2006). Potenziale von Web 2.0 nutzen. In A. Hohenstein & K. Wilbers (Eds.), Handbuch E-Learning (S. 1–15). München: DWD. Kerres, M.; Rohs, M.; Heinen, R. (2012) Magenheim, J., & Meister, D. M. (2011). Potenziale vom Web 2.0-Technologien für die Schule. In C. Albers, J. Maghemheim, & D. M. Meister (Eds.), Schule in der digitalen Welt- Medienpädagogische Ansätze und Schulforschungsperspektiven (Vol. 2, pp. 19 – 42). Wiesbdaen: VS Verlag für Sozailwissenschaften. Retrieved from http://www.springerlink.com/content/978-3-531-16687-2/#section=867819&page=1 Meyer, T. (2011). Medien & Bildung. Institutionelle Kontexte und kulutreller Wandel. Einleitung. In: T. Meyer, W-H. Tan, C. Schwalbe & R. Appelt (Hrsg.) Medien & Bildung. Institutionelle Kontexte und kultureller Wandel (S. 13-25). Wiesbaden: VS Verlag. Posch, P. & Altrichter, H. (2009). Schulen 2020 – Projektionen aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungstendenzen. In D. Bosse & P. Posch (Hrsg.), Schule 2020 aus Expertensicht. Zur Zukunft von Schule, Unterricht und Lehrerbildung (S. 31–37). Wiesbaden: VS. Puschmann, C. (2009). Vom Object Web zum Discourse Web. Metaphern der digi- talen Kommunikation im Wandel und ihre Auswirkungen auf die Wissenschaft. LIBREAS. Library Ideas, 5(2), 1–4. http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/libreas/ 09525.pdf Schelhowe, H. (2008). Digitale Medien als kulturelle Medien. Medien zum Be-Greifen wesentlicher Konzepte der Gegenwart. In J. Fromme & W. Sesink (Hrsg.), Pädagogische Medientheorie. (S. 95–113) Wiesbaden: VS. Schiefner-Rohs, M. () Schmidt, J. (2008). Was ist neu am Social Web? Soziologische und kommunikati- onswissenschaftliche Grundlagen. In: A. Zerfaß, M. Welker & J. Schmidt (Hrsg.), Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Köln: Halem, S. 18–40. Spanhel, D. (2010). Bildung in der Mediengesellschaft. Medienbildung als Grundbegriff der Medienpädagogik. In B. Bachmair (Ed.), Medienbildung in neuen Kulturräumen - die deutschsprachige und britische Diskussion (p. 359). Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften. Wiater, W. (2002). Theorie der Schule. Donauwörth: Auer.