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Medien gegen GEMA?
1. „Aktuell kann die GEMA ihre
Unbeliebtheit wohl nur noch durch das
öffentliche Ertränken von Katzenbabys
vor der Geschäftsstelle steigern.“
am 03.07.2012
Medien gegen GEMA?
Eine Tarifreform wird zum PR-Desaster für den Musikrechteverwerter
Oranienburger Str. 27 | 10117 Berlin-Mitte | Germany
www.blaetterwald.org | info@blaetterwald.org
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2. Die GEMA-Tarifreform
1. Summary
2. Hintergrund & Methodik
3. GEMA-Tarifstreit
Demo-Aufruf von Cartoonist
Gerhard Seyfried
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2
3. Summary
62% der Meldungen in deutschen Leitmedien zur Tarifreform der „Ganz Berlin hat einen Gegner: die
GEMA haben eine implizit oder explizit negative Tendenz. Gema. Der Bürokratenhaufen aus der
Zeit der Schellackplatte, der sich
Über die Tarifreform hinaus wurde in 27% der Meldungen auch die einschläfernd-harmlos >Gesellschaft für
innere Struktur der GEMA kritisiert. musikalische Aufführungs- und
mechanische Vervielfältigungsrechte<
Von den 124 untersuchten Zitaten waren 86 negativ: 69% aller nennt, geriert sich als gefräßiger
Akteure äußerten sich gegen die Tarifreform der GEMA. Clubbesitzer Clubkiller.“ 30.06.12
wurden mit 53 Wortmeldungen am häufigsten zitiert und sprachen
sich zu 91% negativ im Bezug auf die Tarifreform aus. Auch unter
„Die Gema, die bis in die kleinsten
Politikern war man sich parteiübergreifend einig: 28 der 31 zitierten
Ritzen unseres von Musik beherrschten
Politiker traten mit negativen Statements zur GEMA-Tarifreform auf.
Alltags vorgedrungen ist und in deren
Kasse es praktisch andauernd klingelt,
In 42% der untersuchten Meldungen tauchten die Argumente
war bis vor kurzem eine Angelegenheit
beider Seiten auf, 45% der Artikel enthielten keine Argumente der
für Profis, Buchhalter und Spezialisten.
GEMA, sondern ausschließlich die der Gegenseite. Lediglich 4% der
Die nicht-komponierende Bevölkerung
Meldungen verzichteten auf Argumente gegen die Tarifreform.
nahm von ihrem Wirken ähnlich Notiz
wie von anderen Einrichtungen auch,
In den untersuchten Imagedimensionen schnitt die GEMA
deren Undurchschaubarkeit nicht das
durchweg eher negativ ab. So wurde die GEMA z. B. in 48% der Artikel
Bedürfnis weckt, es sonderlich genau
als kulturzerstörend dargestellt, in 33% der Meldungen als ungerecht
wissen zu wollen.“
und intransparent.
26.06.12
3
3
5. Hintergrund & Methodik (1)
Wenn an einem öffentlichen Ort in Deutschland urheberrechtlich geschützte Musik gespielt wird, steht die
Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz GEMA,
bereit, um Lizenzgebühren einzufordern, die sie an Musiker, Komponisten und Musikindustrie weiterleitet.
Natürlich nicht, ohne einen Anteil von 14% für die eigene Verwaltung abzuziehen.
Bisher hatten Diskotheken und Clubs Pauschalverträge mit der GEMA, doch diese laufen zum Jahresende 2012 aus.
Nach einem erfolglosen Einigungsversuch mit den Vertretern der Gaststätteninnung stellt die GEMA am 2. April
2012 eine neue Tarifstruktur für den Veranstaltungsbereich vor.
Die neuen Tarife sehen vor, dass…
die bisher 10 Tarife auf 2 reduziert werden: Live-Musik oder
Tonträgerwiedergabe,
die Abgabe in Abhängigkeit von Raumgröße und Höhe des
Eintrittsgelds berechnet wird,
Der Pauschaltarif entfällt und Gebühren für jede einzelne
Veranstaltung fällig werden,
Zuschläge für Veranstaltungen erhoben werden, die länger als
8 Stunden dauern.**
Hauptsitz der GEMA in Berlin
*Bildquelle: www.wikipedia.de von Jivee Blau
** Die GEMA weißt uns in einer Mail vom 19.9.12 darauf hin, dass die
5
Kosten auf 10% der tatsächlichen Eintrittseinnahmen inklusive aller
Zuschläge gedeckelt sind. 5
6. Hintergrund & Methodik (2)
Für diese Analyse angewendet wurde die Methode der quantitativen Inhaltsanalyse.
Untersucht wurden 89 Meldungen in den Hauptausgaben deutscher Leitmedien (Print und Online).
Untersuchungszeitraum sind die vier Monate nach Ankündigung der Tarifumstellung auf der GEMA-
Pressekonferenz am 29. März 2012.
Medienauswahl
In das Panel aufgenommen wurden die wichtigsten deutschen Leitmedien, deren Berichterstattungen aufgrund
ihrer Reichweite und Bedeutung überproportionalen Einfluss auf die öffentliche Debatte haben, und deren
Meldungen mithilfe digitaler Mediendatenbanken retrospektiv verfügbar sind.
Hinweis
Die vorliegende Studie entstand ohne Kundenauftrag.
Ausprägungsskala des Merkmals Tonalität
Die Tonalität sei explizit positiv, wenn die GEMA für ihr Handeln oder ihr Vorhaben gelobt wurde, implizit positiv,
wenn im Zusammenhang mit der GEMA positive Attribute genannt wurden oder generell eine eher positive
Grundeinstellung gegenüber der GEMA durchklang. Als explizit negativ wurde die Tonalität codiert, wenn über die
GEMA mit scharfer Kritik berichtet wurde und negative Begriffe auf sie bezogen wurden. Implizit negativ bedeutet,
dass im Zusammenhang mit der GEMA eher negativ konnotierte Begriffe verwendet wurden. Als ambivalent wurde
eine Meldung codiert, wenn der Konflikt betont wurde und Argumente beider Seiten zur Sprache kamen.
Besonders objektiv formulierte Faktenberichte ohne implizite oder explizite Tendenz wurden als neutral eingestuft.
6
6
7. Hintergrund & Methodik (3)
Betrachtet wurden außerdem:
die auftretenden Akteure, wobei jemand dann Akteur ist, wenn eine Person direkt oder indirekt zitiert wurde
und sich zur Tarifreform der GEMA äußerte (positiv, negativ oder neutral).
Hier wurde unterschieden zwischen folgenden GEMA-Sprecher und –Sprecherinnen:
Künstlern, die ordentliches GEMA-Mitglied sind
Künstlern, die außerordentliches oder nur angeschlossenes Mitglied sind
Künstlern, die nicht der GEMA angehören
Künstlern, dessen Position innerhalb der GEMA unklar ist
Politikern
Clubbetreibern, wozu alle zählen, die direkt von der Tarifreform betroffen sind wie Veranstalter,
Barbesitzer sowie der Hotel und Gaststättenverband DEHOGA, der häufig im Namen der Clubs auftritt
Konsumenten, also privaten Nutzern von Musik
Dritte, wie Rechtsexperten und Anwälte
die Argumente für und gegen die GEMA. Diese wurden in einer explorativen Vorstudie aus Pressemitteilungen
und Meldungen zum Tarifstreit aggregiert und überschneidungsfrei definiert.
das Image der GEMA im Bezug auf ihre Gerechtigkeit und Transparenz, ihre Zeitgemäßheit, ihre Funktion als
Kulturschützer und ihrer Darstellung als gemeinnütziger Verein, der die Interessen der Künstler vertritt.
7
7
8. Einbezogene Printmedien
Financial Times Deutschland Meldungen
2
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Zeit, Die 1
Welt, Die
Frankfurter Rundschau
Welt am Sonntag
16
tageszeitung, die taz
Handelsblatt 2
Tagesspiegel, Der
Süddeutsche
Süddeutsche Zeitung Zeitung 5
Stern
Der Tagesspiegel 11
Spiegel, Der
Meldungen
Heise Die Welt 4
Handelsblatt
Frankfurter Rundschau
Die Welt kompakt 4
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Welt am Sonntag überregional 2
Focus
Financial Times Deutschland Die Zeit 1
BILD
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
0 5 10 15 20 25
Anzahl der Meldungen je Medium
* Hauptausgaben deutscher Leitmedien in
der Zeit vom 29.03.2012 bis 29.07.2012 8
8
9. Einbezogene Onlinemedien
bild.de Meldungen 5
faz.net Die
Zeit, 1
Welt, Die
focus.de 2
Welt am Sonntag
fr-online.de taz
tageszeitung, die 5
Tagesspiegel, Der
ftd.de 1
Süddeutsche Zeitung
handelsblatt.comStern 1
Spiegel, Der
heise.de 5 Meldungen
Heise
jetzt.de
Handelsblatt 3
Frankfurter Rundschau
stern.de 2
Frankfurter Allgemeine Zeitung
taz.de Focus 3
Financial Times Deutschland
welt.de 3
BILD
0 0 1 5 2 10 3 15 4 20 5 25 6
Anzahl der Meldungen je Medium
*Deutsche Leitmedien im Online-Bereich in der
Zeit vom 29.03.1012 bis 29.07.2012 9
9
11. Anzahl der Meldungen
Meldungsaufkommen nach Tonalität
25 Mitgliederver-
sammlung der GEMA ambivalent
18% 12%
20 explizit
negativ
15 8%
implizit
negativ 36%
10 implizit 26%
positiv
(n=89)
5 neutral
ambivalent explizit negativ
(n=89) implizit negativ implizit positiv
0
14 16 18 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Kalenderwochen neutral
Kurz nach der Vorstellung der neuen GEMA-Tarife war die Berichterstattung in den deutschen Leitmedien noch
ausgeglichen: In der 14. KW stehen 3 neutrale oder leicht positive Meldungen 2 ambivalenten oder leicht negativen
Meldungen gegenüber. Dieses Verhältnis kippt schon in der 16. KW und verschlechtert sich in den folgenden
Wochen deutlich. Auf dem Höhepunkt der Berichterstattung, mit der GEMA-Mitgliederversammlung vom 25.-
27.06.2012 in Berlin, sind in der 26. Kalenderwoche von 22 Artikeln 13 eher negativ, 4 neutral und 3 eher positiv. In
der darauffolgenden Woche gibt es weder positive noch neutrale Meldungen. In insgesamt 62% der Meldungen
wird mit explizit oder implizit negativer Tendenz über die GEMA berichtet. In nur 8% der Artikel wird sich für die
GEMA-Tarifreform ausgesprochen.
11
11
12. Argumente pro GEMA-Tarife
Folgende Argumente wurden genannt…
Vereinfachung 16
mehr Gerechtigkeit 15
Entlastung für kleine Clubs 25
Preise waren vorher einfach zu günstig 11
Internationaler Standard 8
Schutz von geistigem Eigentum/faire Bezahlung für Anzahl genannter Argumente
10
Musiker
0 5 10 15 20 25 30
Die am häufigsten aufgegriffenen Argumente der GEMA waren: Vereinfachung der Tariflandschaft, mehr
Gerechtigkeit, bisher zu niedrige Preise, Anpassung an internationale Standards, der Schutz von geistigem Eigentum
und eine faire Entlohnung für Künstler. Am häufigsten wurde das Argument der GEMA genannt, nachdem kleinere
Clubs durch die Reform entlastet würden: Dieses tauchte in 28% der untersuchten Meldungen auf.
* Analyseebene ist hier nicht der Artikel, sondern das
einzelne Argument, d.h. pro Artikel können mehrere 12
Argumente vorkommen 12
13. Argumente contra GEMA-Tarife
Folgende Argumente wurden genannt…
Existenzgefährdung 63
Steigende Preise für die Clubbesucher 12
Clubs sind Kulturgut/wichtig für Tourismus 11
Musikfolgen sind auf den Elektro-Bereich kaum… 14
Ungerechte innere Struktur 24
GEMA stellt Tatsachen falsch dar 12
Anzahl genannter Argumente
Wegfall von Arbeitsplätzen 5
0 10 20 30 40 50 60 70
Ein überragender Anteil der Meldungen enthielt das Argument, dass die Tariferhöhung explizit existenzgefährdend
sei: 63 Mal und somit in 71% der untersuchten Meldungen zum Tarifstreit tauchte dieses Argument auf. Insgesamt
14 Mal wurde kritisiert, dass das Verlangen der sogenannten „Musikfolgen“ zum Nachweis, dass keine GEMA-
pflichtige Musik gespielt wurde, gerade für den Elektro-Bereich nicht umsetzbar ist. Das Angeben vor Klarnamen auf
der Musikfolge ist praktisch nicht möglich, da viele Platten unter „white labels“ veröffentlicht werden und der Name
des Künstlers zum Teil unbekannt ist.
Das Argument die GEMA habe eine ungerechte innere Struktur tauchte in 27% der Meldungen auf. Hier wurde
kritisiert, dass die GEMA nur ihre ordentlichen Mitglieder profitieren lasse, es zum Teil zu hohe Verwaltungskosten
gäbe und das Geld nicht voll bei den Künstlern ankommt. Dies zeigt insbesondere, dass es nicht nur um den
Tarifstreit geht, sondern die GEMA auch als Ganzes kritisiert wird und somit ein generelles Rechtfertigungsproblem
hat.
* Analyseebene ist hier nicht der Artikel, sondern das
einzelne Argument, d.h. pro Artikel können mehrere 13
Argumente vorkommen 13
14. Argumente der GEMA können sich nicht durchsetzen
Ausschließlich Argumente der Gegenseite
Ausschließlich Argumente der GEMA bild.de 3
keine Argumente genannt Der Tagesspiegel 7
Argumente beider Seiten Die Tageszeitung 3
Die Welt 1
Die Welt kompakt 2
Financial Times… 1
42% 45% 89 Meldungen
Frankfurter Allgemeine… 1
zum Thema
Frankfurter Rundschau Tarifstreit 9
fr-online.de 2
9% 4% (n=89) Handelsblatt 1
handelsblatt.com 1
heise.de 1
Lediglich in 4 Meldungen sind ausschließlich Argumente für jetzt.de 1
die GEMA-Tarifreform enthalten, 8 zitieren weder stern.de 2
Argumente der einen, noch der anderen Seite und in 37 Süddeutsche Zeitung 2
Artikeln werden beide Seiten beleuchtet. Die meisten der taz.de 2
untersuchten Artikel (40) argumentieren ausschließlich Welt am Sonntag 1
gegen die Tarifreform. Das Balkendiagramm rechts zeigt, in
welchen Medien Meldungen erschienen, in denen keine 0 2 4 6 8 10
GEMA-Argumente aufgegriffen wurden. Anzahl der Meldungen je Medium
14
14
15. Einstellung der Akteure
GEMA-Sprecher/in 24
Ordentliche Mitglieder 1
Angeschlossene Mitglieder 3
Nicht-Mitglieder 1 1
GEMA-Position unklar 2 5 neutral
Politker 2 1 28 positiv
Clubbetreiber 3 2 48 negativ
Konsumenten 1 1
Dritte(Rechtsvertreter,… 1
0 10 20 30 40 50
Anzahl der Zitate (n=124)
Clubbetreiber und ihre Interessensvertreter werden mit insgesamt 53 Statements am häufigsten zitiert. Am
zweithäufigsten mit 31 Statements kommen Politiker zu Wort. GEMA-Sprecher werden in den untersuchten Artikeln
24 Mal zitiert, erwartungsgemäß die Tarifreform verteidigend. Die Clubbetreiber äußern sich dagegen in 48
Statements negativ, dabei sind darunter auch Besitzer kleinerer Clubs, die laut GEMA von der Reform profitieren
sollen. Auch alle anderen Akteure wie Mitglieder, Nicht-Mitglieder, Politiker, Konsumenten, Rechtsexperten und
sonstige Künstler sprechen sich insgesamt 38 Mal gegen die Tarifreform aus und nur 3 Mal dafür. 90% der zitierten
Politiker (insgesamt 31 Statements) äußern sich negativ zur Tarifreform – und das unabhängig von ihrer
parteipolitischen Zugehörigkeit.
*n=124, Codierung auf Zitateebene
15
15
16. GEMA - gerecht und transparent? (1)
Meldungen GEMA ist eher gerecht & transparent
GEMA ist eher nicht gerecht & transparent neutral/Argumente heben sich auf
24.07.2012: Einigung mit
Meldungen
20 dem Karnevalsbund
10
0
14 16 18 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Kalenderwochen
Am Anfang des Untersuchungszeitraumes wird die GEMA-Tarifreform „Gema-Bezirksdirektor Lorenz Schmid
eher als gerecht und transparent dargestellt: Die Medien nehmen die warf am Freitag in München den
von der GEMA emittierten Informationen neutral auf. Ab der 24. KW Diskotheken-Inhabern eine >sture
nimmt der Anteil der Meldungen zu, in denen die GEMA als deutlich Verhandlungsverweigerung< vor. >Das
ungerechter dargestellt wird. Höhepunkt ist die 26. KW: In 32,6% der macht mich in gewisser Weise
Meldungen wird GEMA als eher nicht gerecht & transparent eingestuft. fassungslos<, sagte Schmid. Die
Erst in der 30. KW, am Ende des Untersuchungszeitraumes, steigt die Tarifeinigung mit dem Bund Deutscher
Zahl der Meldungen, in denen die GEMA als eher gerecht und Karneval habe bewiesen, dass die
transparent dargestellt wurde. Die Hälfte der Artikel in dieser Woche Gema gesprächsbereit sei.“
bezogen sich auf eine GEMA-Pressemitteilung, in der eine Einigung mit
dem Karnevalsverband mitgeteilt wurde. In diesem Zusammenhang
wurde die GEMA häufiger als verhandlungsbereit dargestellt. 28.07.12
18
18
17. GEMA - gerecht und transparent? (2)
100% Als eher gerecht und transparent wurde die GEMA z.B. dann
dargestellt, wenn hervorgehoben wurde, dass die Reform eine
keine Aussage deutliche Vereinfachung ist und für eine Umverteilung
90%
zugunsten kleinerer Veranstalter sorgt: „Die Gema lichtet ihre
80% Tarifstruktur und stellt Veranstalter von kleineren Musik-Events
48,3 besser.“ 03.04.12,
70% GEMA ist eher oder wenn geschildert wurde, dass die GEMA versucht auf die
nicht gerecht Clubbetreiber zuzugehen: „Im Streit um eine neue Tarifstruktur
60% & transparent hat die Verwertungsgesellschaft Gema angekündigt, eine
50% Einigung mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter
anzustreben.“ 17.04.12
GEMA ist eher
40% gerecht &
32,6 In den Meldungen, in denen die GEMA als ungerecht beurteilt
transparent
30% wurde, wurde genau das Gegenteil behauptet: „Zur
Überlebensfähigkeit der Berliner Clublandschaft gehören ein
20% neutral/Argum fairer Umgang und faire Rahmenbedingungen. Dazu gehört,
9 ente heben dass ein Verein mit einer Monopolstellung wie die Gema sich
10% sich auf an Regeln hält und neue Tarife mit ihren Mitgliedern
10,1 aushandelt. Dies ist mit der Tarifreform 2013 nicht geschehen.“
0% 14.07.12
Meldungen (n=89)
19
19
18. Wird GEMA als zeitgemäß wahrgenommen?
100% „Das bestehende Urheberrecht muss dringend
reformiert werden. Aber genauso muss die GEMA
90% dringend reformiert werden. Wir haben allerorten für
Großverdiener und Verwertungsindustrie bequeme
80% Strukturen, die aber mit den digitalen Realitäten des
21. Jahrhunderts nichts mehr zu tun haben und
70% letztlich den Geringverdienern und den Konsumenten
keine Aussage
schaden.“ 01.06.12
60%
85,4
50%
Untersucht wurde, ob die GEMA als eher zeitgemäß oder als
40% eher überholt eingestuft wurde. Als Indikatoren dafür, dass die
GEMA eher zeitgemäß ist, wurden Aussagen gewertet , die z.B.
30% GEMA eher darstellen, dass die GEMA gerade in Zeiten von Onlinehandel
nicht und auch Internetpiraterie immer wichtiger wird und besonders
20% zeitgemäß jetzt stark für ihre Mitglieder eintreten muss. Die GEMA wurde
in keiner Meldung als modern oder zeitgemäß beschrieben.
10% In 13 Meldungen werden Aussagen zur „Modernität“ gemacht.
14,6 Diese fielen durchweg negativ für die GEMA aus. So wurde z.B.
0% geschrieben, dass die GEMA angesichts der neuen Ansprüche an
Meldungen (n=89) das Urheberrecht reformbedürftig sei.
21
21
19. GEMA als Bewahrer von Kulturgut?
100%
Knapp die Hälfte der Artikel (47%) stellt die GEMA als eher
90% keine Aussage kultureinschränkend dar, was insbesondere daran liegt, dass
sehr häufig die Schwierigkeiten von Clubbesitzern und die
80% 39,3 Bedeutung der Tarifreform für die Partykultur beschrieben
werden. So wird z.B. von einer "Verarmung der
70% Veranstaltungskultur“ (Welt kompakt, 16.04.12) gesprochen
GEMA
oder Artikel werden betitelt mit „Tod der Tanzfläche“
zerstört eher
60% (Tagesspiegel, 05.06.12). Nur in 3% der Artikel wurden
Kultur Aussagen getroffen, die die GEMA als kulturfördernd oder
50% kulturbewahrend verstehen, z. B. wird darauf aufmerksam
GEMA fördert gemacht, dass es eine wichtige Errungenschaft unserer Zeit ist,
40% eher Kultur von Kunst leben zu können und dass eine „Umsonstkultur“
47,2
keinen Anreiz für die Künstler mehr darstellen würde.
30%
20% neutral/Argu „Ohne Gema wären die meisten Musiker gar keine mehr,
mente heben jedenfalls nicht beruflich, sondern Müllwerker oder
10% 3,4 sich auf Mathelehrer.“ 30.06.12
10,1
0%
Meldungen (n=89)
22
22
20. GEMA: Verein oder Monopol?
„Füllt aber mal eine Band den 100%
Musikfolgebogen für ein Konzert falsch aus, keine Aussage
dann wird sie es wohl nicht erleben, dass 80%
die Verwertungsgesellschaft nachfragt.
Formale Fehler, das bedeutet zumeist, dass 60% 72
GEMA eher
die Gelder unverteilbar sind, nicht eigennütziges
ausgeschüttet werden. Ganz einfach. […] Es 40% Unternehmen
ist noch nicht oft genug gesagt worden: Die
Gema ist keine Behörde, sondern ein GEMA eher
20% gemeinnütziger Verein
privater Verein. Und trotz seines 24,7
Jahresumsatzes von durchschnittlich 850
0% 3,3
Millionen Euro untersteht er nur dem
Patent- und Markenamt. So kann die Gema Meldungen (n=89)
intern tun, was sie will, zum Beispiel auf
basisdemokratische Entscheidungen Der Anspruch der GEMA ist es, ein gemeinnütziger Verein zu sein,
pfeifen. Nach außen tritt sie wie eine der die Interessen seiner Mitglieder vertritt. Dennoch lässt sich in
Behörde auf, wie jüngst beim Youtube- der Resonanz der Medien erkennen, dass die GEMA vielfach anders
Streit. Es wird Zeit, dass die Politik die wahrgenommen wird: 25% der Meldungen beschrieben sie eher als
Gema endlich zu dem zu macht, was sie sein eigennütziges Unternehmen mit Monopolstellung, das zu hohe
sollte – zu einer Behörde.“ Verwaltungskosten hat und einen Großteil seiner Mitglieder nicht
25.06.12 profitieren lässt. Nur in 3% der Meldungen werden Aussagen
getroffen, die die GEMA als gemeinnützigen Verein darstellen, das
heißt als ein Verein, der im Interesse seiner Mitglieder handelt.
23
23
21. Danke für Ihr Interesse.
blätterwald GmbH
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