BizMod - Vortrag auf dem OMG Information Day 2013

BizMod – ganzheitliche Geschäftsprozessmodellierung oose.Innovative Informatik
BizMod – ganzheitliche
Geschäftsprozessmodellierung
mit BPMN und UML
Olaf Tesmer
oose Innovative Informatik GmbH
olaf.tesmer@oose.de

1 Problemstellung
2 BizMod - Diagramme
3 BizMod - Methodik
4 Zusammenfassung und Ausblick
Agenda

1 Problemstellung
2 BizMod - Diagramme
3 BizMod - Methode
4 Zusammenfassung und Ausblick
Agenda

BPMN – Die Notation für Geschäftsprozesse
BPMN 2
einfache intuitive Symbole
hoher Verbreitungsgrad
BPMN allein reicht nicht aus!

Welche Informationen benötigt ein
Geschäftsprozessmodell?
Kontextinformation – Wer sind die Kunden und Geschäftspartner?
Organisationsstruktur – Wie ist das Unternehmen aufgebaut?
Überblick über geschäftliche Abläufe – Welche Prozesse gibt
es?
Detaillierte geschäftliche Abläufe – Wie sehen die Prozesse aus?
Geschäftsobjekte – Erläuterung der wichtigsten Begriffe
Mögliche Zustände fachlicher Gegenstände – Welche Zustände
sind definiert? Welche Übergänge sind erlaubt?
Beteiligte Rollen – Wer ist an den Prozessen beteiligt?
Und eine Methode, um das alles zu entwickeln

Die Antwort: BizMod
BizMod nutzt BPMN, ergänzt durch einzelne UML-
Diagramme, um Geschäftsprozesse zu beschreiben
BizMod ist eine modellbasierte Methodik zur Abbildung
von Geschäftsprozessen.

Unser Fallbeispiel
 Liefert Ökolebensmittel nach Hause
 Verbund von Produzenten (Ökobauern),
Lieferanten und einer Zentrale
 Bestellung von Kisten mit biologisch
angebautem Obst und Gemüse
 Lieferung innerhalb von 48 Stunden
 Garantie: Ernte bei regionalen Ökobauern am
Tag der Lieferung
„Grüne
Futterkiste“

Die wichtigsten BizMod-Diagramme
Geschäftskontext (UML)
Prozesslandkarte (UML)
Prozesse (BPMN)
Aufbauorganisation (UML)
Geschäftsobjekte (UML)
Zustände (UML)

Der Geschäftskontext
Grüne
Futterkiste
Kunde
Interessent
Bank

Die Aufbauorganisation
«unternehmen»
Grüne
Futterkiste
«abteilung»
Ernteabteilung
«abteilung»
Auftrags-
annahme
«bereich»
Erzeuger
«bereich»
Zentrale
«abteilung»
Transport
«abteilung»
Verpackung
«stelle»
Verpacker
«stelle»
Auftrags-
bearbeiter

Prozesslandschaft
Produkte
ernten
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
liefern
Bestellung
aufnehmen
Kunde
anmelden
Kundendaten
ändern
Kunde
abmelden
Kundenverwaltung
E2E Prozess
Prozessgruppe

Geschäftsobjekte
Name
Preis
Futterkiste
*
1
enthält
Name
Kundennummer
Anschrift
Kunde
1 *
kauft
*
1
sendet
Bestellwunsch
Lieferdatum
Lieferadresse
Bestellung
Produktart
Menge
Produkt

Zustandsdiagramm
Name
Preis
Futterkiste

Prozesse
Teilprozess: Bestellung aufnehmen
GrüneFutterkiste
Kunde
Kunde
gesperrt
Keine
Bestellung
Kunde
identifizieren
Keine
Bestellung
Bestellung
angenommen
Keine
Futterkiste
gefunden
Auftragsannahme
Bestellung
empfangen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen

Konsistentes Modell: Prozessübersicht und ProzesseGrüneFutterkiste
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Kunde
identifizieren
Bestellung
angenommen
Bestellung
empfangen
Kunde
Auftragsannahme
Prozesslandkarte
Geschäftsprozessdiagramm
Bestellung
aufnehmen
Futterkiste
kaufen
Lieferung
beauftragen
Produkte
ernten

Konsistentes Modell: Geschäftspartner und BeteiligteGrüneFutterkiste
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Kunde
identifizieren
Bestellung
angenommen
Bestellung
empfangen
Kunde
Auftragsannahme
Grüne
Futterkiste
Kunde
Interessent
Bank
Geschäftskontextdiagramm

Konsistentes Modell: Geschäfts- und Datenobjekte
Name
Preis
Futterkiste
*
1
enthält
Name
Kundennummer
Anschrift
Kunde
1
*
kauft
*
1
sendet
Bestellwunsch
Lieferdatum
Lieferadresse
Bestellung
Produktart
Menge
Produkt
Futterkiste
[neu]
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen
Geschäftsobjektdiagramm

Bestellung
angenommen
Futterkiste
[bestellt]
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen
Konsistentes Modell: Zustände

BizMod-Leitfaden zur Prozessmodellierung
1. Auftrag festlegen
2. Zu modellierendes Geschäftssystem abgrenzen
3. Zu modellierende Prozesse bestimmen
4. Für jeden dieser Prozesse:
a) Prozess essenziell beschreiben
b) Prozessablauf vereinfacht beschreiben
c) Falls durch Auftrag erforderlich: Prozessablauf detailliert
beschreiben
5. Geschäftsobjekte beschreiben

Übung: Von der Geschichte zum Prozess
Ein kleines Mädchen, Rotkäppchen, dem seine Großmutter einst eine rote
Kappe geschenkt hat, wird von der Mutter geschickt, der in einem Haus
im Wald wohnenden, bettlägerig kranken Großmutter einen Korb mit
Leckereien zu bringen. Im Wald lässt sich Rotkäppchen auf ein Gespräch
mit einem Wolf ein, obwohl es von seiner Mutter zuvor eindringlich davor
gewarnt worden ist. Der Wolf horcht Rotkäppchen aus und überredet es,
noch einen Blumenstrauß zu pflücken, was Rotkäppchen trotz der Warnung
der Mutter tut. Der Wolf verabschiedet sich, eilt zur Großmutter und
frisst sie. Er legt sich in Großmutters Nachthemd in ihr Bett und wartet
auf Rotkäppchen. Bald darauf erreicht Rotkäppchen das Haus, tritt ein,
und begibt sich an Großmutters Bett. Dort wundert sich Rotkäppchen
über die Gestalt ihrer Großmutter, erkennt aber nicht den Wolf, bevor es
von diesem ebenfalls gefressen wird. Beide Opfer werden von einem
Jäger aus dem Bauch des Wolfes befreit, dieser füllt dem Wolf anstatt
dessen Steine in den Bauch. Vom Gewicht der Steine kann der Wolf nicht
fliehen und stirbt.
(nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Rotk%C3%A4ppchen, 20.03.2013)

Aufgabe 1: Beschreiben Sie den
Ablauf für den eigentlichen
„Gutfall“ der Geschichte in 4-7
Schritten, mit Auslöser und
Ergebnis

Aufgabe 2: Beschreiben Sie die
essenziellen Schritte des
Prozesses.
Die Mutter gründet eine Rotkäppchen
Lieferung GmbH. Beschreiben Sie für
dieses Unternehmen den Lieferprozess.
Abstrahieren Sie dabei insbesondere von
Personen/Rollen
Lieferweg und Transportmittel
Verpackungsart

Wozu dient eine essenzielle Prozessbeschreibung?
Schneller Überblick über alle Prozesse in der Breite (nicht in der
Tiefe).
Erkennen von Gemeinsamkeiten und Überschneidungen
verschiedener Prozesse.
Begriffskonsolidierung.
Entwickeln wichtiger Fragen.
Rahmen für spätere Detaillierung.

Abstraktions-
ebenen eines
Prozesses

Prozessablauf
vereinfacht
beschreiben
Verwenden Sie leicht
verständliche BPMN-
Elemente
Beschreiben Sie nur den
Gutfall und wenige
einfache Verzweigungen

Prozessdiagramm auf beschreibender Ebene
GrüneFutterkiste
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Kunde
identifizieren
Bestellung
angenommen
Bestellung
empfangen
Kunde
Auftragsannahme

Prozessablauf
detailliert beschreiben
Erweitern Sie das
einfache BPMN-
Diagramm, indem Sie
alternative bzw. parallele
Ablaufpfade hinzufügen.
Erweitern Sie je nach
Auftrag das Diagramm
um weitere Aspekte (z.B.
Datenobjekte,
Tasktypen,
Zeitereignisse, fachliche
Fehler/Eskalationen,
Mehrfachbearbeitung)

Verfeinerung durch Hinzufügen von Alternativen
GrüneFutterkiste
Kunde
Kunde
gesperrt
Keine
Bestellung
Kunde
identifizieren
Keine
Bestellung
Bestellung
angenommen
Keine
Futterkiste
gefunden
Auftragsannahme
Bestellung
empfangen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen

Verfeinerung durch Tasktypen
GrüneFutterkiste
Kunde
Kunde
gesperrt
Keine
Bestellung
Kunde
identifizieren
Keine
Bestellung
Bestellung
angenommen
Keine
Futterkiste
gefunden
Auftragsannahme
Bestellung
empfangen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen

Verfeinerung durch Datenobjekte
GrüneFutterkiste
Kunde
Kunde
gesperrt
Keine
Bestellung
Kunde
identifizieren
Keine
Bestellung
Bestellung
angenommenKunde
Futterkiste
[bestellt]
Futterkiste
[neu]
Keine
Futterkiste
gefunden
Kunde
Auftragsannahme
Bestellung
empfangen
Bestellung
Kunden-
nummer
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
zusammenstellen
Futterkiste
bestellen
Futterkiste
bestellen
Bestell-
bestätigung

Wozu brauchen Sie denn ein Prozessdiagramm?
Was wollen wir
zeigen?
Wer braucht das
Diagramm?
Wozu wird das Diagramm
gebraucht?
Fangen Sie erst an, Prozesse zu modellieren, wenn Sie diese
Fragen beantwortet haben!
Was wollen wir nicht
zeigen?

Zusammenfassung
Die BPMN ist ein geeigneter Standard, um Geschäftsprozesse zu
beschreiben.
Da die BPMN nur zur Beschreibung von Abläufen geschaffen wurde,
sollten ergänzend UML-Diagramme eingesetzt werden, um Struktur-
Aspekte darzustellen.
Notation allein ist zu wenig – es bedarf auch einer methodischen
Vorgehensweise, um zu guten Ergebnissen zu kommen.
BizMod definiert Diagramme, die mit BPMN verknüpft werden können.
BizMod ist eine Methodik, um Geschäftsprozesse verständlich zu
modellieren.

Ausblick – wohin noch mit BizMod?
Erweiterung von BizMod für:
Systemanalyse und – design
Unternehmensmodellierung (Enterprise Architecture Management)
Prozessautomatisierung (Workflow)
Service Orientierte Architektur (SOA)
BizMod als Platform zum Erfahrungsaustausch
Sammlung von Best Practices anhand Diskussion konkreter Fallbeispiele
Netzwerkaufbau und regelmäßige Treffen durchführen („Stammtisch“)
Verknüpfung von BizMod mit anderen BPM-Methodiken
Enterprise BPM (Slama/Nelius)
BPMN Method & Style (Silver)
…

Lesen Sie mehr über BizMod (www.bizmod.de)

Lernen Sie mehr von BizMod in unseren Seminaren

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