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Mobile CoMMerCe insights 2009
StatuS Quo, trendS und
erfolgSfaktoren für einen neuen markt


Juni 2009
Mobile Commerce insights 2009
Status Quo, Trends und
Erfolgsfaktoren für einen neuen markt


JUNI 2009
Vorwort   2




                                Mobile Commerce
                                Das Thema Mobile Commerce ist aktueller denn je. Jahrelang als Trend
                                beschworen, steht die mobile Internetnutzung heute angesichts fortschritt-
                                licher Endgeräte wie dem iPhone und geeigneter Flatrate-Tarife vor dem
                                Durchbruch. Umso wichtiger ist die vertiefende Erkenntnis über Nutzungs-
                                motivationen und Barrieren, um bestehende und künftige Mobile Commerce
                                Angebote konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer auszurichten.

                                Mobile Commerce eröffnet ein breites Spektrum an Shopping-Möglichkei-
                                ten. Doch welche dieser Möglichkeiten werden tatsächlich genutzt? Wer
                                genau greift eigentlich auf Mobile Commerce Angebote zu und in welchen
                                Situationen? Welche Motivation steckt im Einzelnen hinter der Nutzung?
                                Was treibt Nutzer an bzw. was hält sie davon ab, über ihr Mobiltelefon
                                einzukaufen? Und was sind Erfolgsfaktoren, die Anbieter bei ihrem mobilen
                                Angebot berücksichtigen sollten?




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Vorwort   3




                                Diesen und weiteren Fragen ist das Forschungs- und Beratungsunter-
                                nehmen phaydon | research+consulting in Kooperation mit der Agentur
                                denkwerk im Rahmen eines mehrstufigen Studiendesigns nachgegangen.
                                Anhand von Tiefeninterviews, einem internationalen Marktscreening und
                                Mobile User Experience Tests in Labor und Feld zeigt die Studie eine Viel-
                                zahl von Dos & Don’ts, Erfolgsfaktoren und konkreten Empfehlungen für
                                Mobile Commerce Anwendungen auf.




                                Daniel Schmeißer			                          Marco Zingler

                                Geschäftsführender Gesellschafter            Geschäftsführer
                                phaydon | research+consulting 	      		      denkwerk




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Inhalt   4




                                01	 Untersuchungsdesign		 S. 5
                                02	 Management Summary		 S. 8
                                03	 Mobile Evolution – Ausgangsüberlegungen 		 S. 16
                                04	 Mobile Internet – Wer sind die Early Adopters und was wollen sie?		 S. 27
                                05	 Mobile Commerce – Nutzungsmotivation und Bedarfsanalyse		 S. 37
                                06	 Typische Nutzungsszenarien und Fallbeispiele für Mobile Commerce		 S. 43
                                07	 Praxistest: Mobile User Experience der Amazon Website		 S. 58
                                08	 Praxistest: Websites über Mobile Tagging aufrufen		 S. 85
                                09	 Marktüberblick: Top 10 deutsche E-Commerce Sites und ihr mobiler Webauftritt		 S. 92
                                10	 Fazit, Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen		 S. 99
                                11	 Anhang		 S. 106




© 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
01                             Untersuchungsdesign




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Untersuchungsdesign   6




                                Untersuchungsziele

                                                                     ZIEL 1
                                                                     Motiv- und Bedarfsanalyse zu Mobile Commerce Services anhand von
                                                                     deutschen Nutzern des mobilen Internets auf ihrem eigenen Smartphone
                                                                     (Early Adopters); Identifizierung der zentralen Benefits & Barriers und dar-
                                                                     aus resultierende Anforderungen an mobil-optimierte Sites.

                                                                     ziel 2
                                                                     Beurteilung bereits bestehender Mobile Commerce Angebote durch ein
                                                                     internationales Marktscreening und Einordnung des deutschen Markts im
                                                                     Vergleich.

                                                                     ziel 3
                                                                     User Experience Test ausgewählter Angebote hinsichtlich optischer Aufbe-
                                                                     reitung und Anpassung an mobile Nutzung mit Smartphones; Vergleich der
                                                                     Nutzung anhand zweier Endgeräte; Abgleich mit den geäußerten Anfor­
                                                                     derungen der Nutzer; Identifizierung von Best Practices und Gestaltungs­
                                                                     empfehlungen für Mobile Commerce Angebote.




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Untersuchungsdesign   7




                                Methode                                                                      Testzeitraum

                                1. Stufe                                                                     Januar 2009
                                Einstündige Tiefeninterviews mit 20 Teilnehmern

                                2. Stufe                                                                     Durchführung
                                Marktscreening (Desk Research)
                                                                                                             phaydon | research+consulting
                                3. Stufe                                                                     und denkwerk
                                User Experience Test in einstündigen face-to-face Interviews
                                mit 20 Teilnehmern



                                Zielgruppen/Stichproben

                                1. Stufe
                                n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und
                                40–59 Jahren (n = 5), die als Early Adopters selbst ein iPhone, Blackberry
                                Storm, Samsung Omnia oder HTC HD nutzen.

                                3. Stufe
                                n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und
                                40–59 Jahren (n = 5), die als Medium oder Expert User noch kein Smart­
                                phone besitzen, sich aber für mobiles Internet und Mobile Commerce
                                interessieren.




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02                             Management Summary




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Untersuchungsdesign   9




                                Mobiles Internet wird zunehmend wichtig


                            ≥ Mobilfunktelefone sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
                              Statistisch verfügt jeder Deutsche über mindestens einen Mobilfunkvertrag.

                                          ≥ Mit den wachsenden technischen Möglichkeiten (größere Bandbreiten
                                            mit UMTS und 3G) sowie fortschrittlichen Endgeräten gewinnt auch
                                            das mobile Internet zunehmend an Bedeutung.

                                                 ≥ Am Beispiel UK zeigt sich, dass eine hohe Smartphone-
                                                   Verbreitung in Verbindung mit attraktiven Diensten und
                                                   Preispaketen die mobile Web-Nutzung entscheidend vorantreibt.

                                   ≥ In Deutschland greifen ca. 10 % der Handybesitzer mobil auf
                                     das Internet zu. Auch hier fällt die mobile Web-Nutzung der
                                     Smartphone-Besitzer mit 85 % deutlich höher aus.

                                          ≥ Auf das mobile Internet wird aktuell v. a. für Dienste und Anwendun-
                                            gen wie E-Mail, News und Unterhaltungsangebote zugegriffen, wie sie
                                            bereits aus dem stationären Internet bekannt sind.




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Untersuchungsdesign   10




                                          ≥ Während für das stationäre Internet bereits typische Nutzungs-
                                            situationen existieren, müssen diese für das Handy jedoch erst
                                            noch entwickelt werden.

                                                 ≥ Aufgrund der noch nicht etablierten Nutzungsszenarien sehen
                                                   viele Nicht-Nutzer noch keinen Bedarf für das mobile Internet
                                                   und äußern außerdem Bedenken bezüglich hoher Kosten.

                            ≥ Neben den Rahmenbedingungen durch Technik und Preispolitik wird auch
                              die mangelnde Anpassung der Internet-Angebote an den mobilen Einsatz
                              als Barriere angegeben.




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Management Summary   11




                                User sind offen für innovative Mobile Commerce Angebote


                            ≥ Mobile Commerce Angebote decken derzeit noch kein initiales Bedürfnis der
                              Nutzer ab, sondern werden erst im Verlauf der mobile Web-Aneignung entdeckt.

                                          ≥ Umfragen zeigen jedoch ein großes Interesse an „on-the-go“-Produkten
                                            wie Bahn- und Flugtickets sowie an klassischen E-Commerce-Produkten
                                            (Bücher, CDs, DVDs etc.).

                                                 ≥ Early Adopters besuchen überwiegend Websites zur Produkt- und
                                                   Informationssuche etablierter Anbieter für Bestellungen. Bei
                                                   der mobilen Bezahlung zeigen sich User noch sehr skeptisch.

                                   ≥ Die generelle Nutzungsmotivation resultiert aus dem Bedürfnis „get
                                     anything, anytime, anywhere“. Erwartungen an Mobile Commerce
                                     Anwendungen sind insofern stark zielorientiert.

                                          ≥ Anwendungen und Dienste sollen schnell, einfach und bequem
                                            nebenbei funktionieren; trotz allem darf der Fun-Faktor dabei
                                            nicht zu kurz kommen.




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Management Summary   12




                                                 ≥ User sind offen für neue Lösungen und sehen sich gerne in
                                                   einer Trendsetter-Rolle. Besonders hohes Potenzial weisen
                                                   daher neuartige Dienste auf, die real life und mobile life
                                                   innovativ verbinden (z. B. location based services oder Mobile
                                                   Tagging).

                            ≥ Barrieren werden vor allem in langwierigen, für die mobile Nutzungssituation
                              unangemessenen Prozessen sowie in den nicht auf das Handy-Display zuge-
                              schnittenen Inhalten und Darstellungen gesehen.

                                          ≥ Darüber hinaus sind neue Dienste wie Mobile Tagging
                                            oder spezielle Applikationen wie die iPhone „Apps“
                                            vielen interessierten Nutzern (noch) nicht bekannt.




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Management Summary   13




                                Praxistest bestätigt die Stärken mobil-optimierter Websites


                            ≥ Im Praxistest bestätigt sich, dass das mobile Internet und Mobile Commerce
                              Angebote erst noch etabliert werden müssen.

                                                 ≥ Die Befragten würden spontan das „echte“ Internet wie am PC
                                                   erwarten, weil eine vertraute Website eine gewohnte und
                                                   effektive Menüführung suggeriert.

                            ≥ Im direkten Vergleich überzeugen die mobil-optimierten Websites mit
                              reduziertem Layout, ausgewählten Features und Inhalten jedoch sofort.

                                          ≥ Als besondere Stärke der iPhone-optimierten Websites kristallisieren
                                            sich spezifische Touchscreen-optimierte Elemente heraus, die man
                                            einfach mit dem Finger antippen kann.

                                   ≥ Ein Seitenlayout wie am PC erscheint aufgrund der Informationsfülle weder
                                     zielgerichtet, noch zur reinen Unterhaltung unterwegs geeignet.




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Management Summary   14




                            ≥ Problematisch bleiben auch bei mobil-optimierten Websites langwierige
                              (Text-)Eingaben und zu kleine Seitenelemente (z. B. Radiobuttons).

                                          ≥ Auf insgesamt wenig Begeisterung stößt außerdem eine zu schlichte,
                                            an WAP-Seiten erinnernde Aufmachung ohne Bilder.

                                                  ≥ Nach dem Test verschiedener Darstellungsvarianten sprechen
                                                    sich fast alle Befragten für mobil-optimierte Websites mit an
                                                    den Kontext angepassten Inhalten aus.

                            ≥ Kritisiert wird jedoch, dass existierende Prozesse meist nur auf das Handy
                              übertragen, aber nicht für den schnellen Einsatz on-the-go optimiert wurden.




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Management Summary   15




	Fazit: Potenzial für Mobile Commerce Anwendungen ist
  vorhanden, wird aber noch nicht ausreichend umgesetzt


                                ≥ Best-Practice Beispiele für Mobile Commerce Angebote zeichnen sich neben
                                  einem mobil-optimierten Seitenlayout durch verkürzte, für mobile Nutzungs­
                                  szenarien optimierte Such- und Bestellprozesse und stark vereinfachte
                                  Eingabemöglichkeiten aus.

                                              ≥ Neue Maßstäbe und Trends setzen hier iPhone Applikationen, die
                                                Herausforderungen des mobilen Alltags spielerisch und dennoch
                                                effektiv lösen.

                                                     ≥ Ein hohes Nutzungspotenzial zeigt sich auch bei Mobile Tagging
                                                       Services. Sie ersparen Usern das umständliche Eintippen langer
                                                       URLs, führen direkt zum Ziel und machen als außergewöhnliche
                                                       Lösung Spaß.

                                       ≥ Dennoch zeigt sich: Bedürfnisse, Aufmerksamkeit und Neugierde müssen
                                         zunächst geweckt werden, da viele Dienste noch nicht bekannt sind.

                                ≥ Als entscheidend für Erfolg und Akzeptanz von Mobile Commerce Anwendungen
                                  erweist sich eine spezifische, auf den mobilen Kontext ausgerichtete User
                                  Experience. Wie der Marktüberblick zu führenden E-Commerce Anbietern in
                                  Deutschland zeigt, wird dieses Potenzial aber noch nicht ausreichend erkannt und
                                  genutzt.



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03                             Mobile Evolution
                                 Ausgangsüberlegungen




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	Status quo
  Unser Alltag wird zunehmend schneller und
  mobiler und stellt stetig wachsende Anforderungen
  an Kommuni­ ationsdienste.
              k



                                     ≥	 Viele Menschen sind immer häufiger
                                     und immer länger unterwegs.

                                     ≥	 Das Miteinander ist schneller,
                                     unverbindlicher, zufälliger geworden.

                                     ≥	 Viele Dinge müssen (wollen)
                                     mobil erledigt werden.

                                     ≥	 (Frei-)Zeit wird zum Luxusgut des
                                     modernen, mobilen Menschen.




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mobile evolution       18




                                Sowohl die Bandbreiten mobiler Netze als auch die Endgeräte entwickeln
                                sich stetig weiter – mit wachsenden technischen Möglichkeiten verändern
                                sich auch die Nutzungsmotive von Handys.




                                                                                                                                                   „Mein altes Handy war auch
                         „Das Handy wurde im Laufe                                                        „Mit dem alten Handy habe
                                                                                                                                                   gut, aber ein großes Display, die
                         der Zeit immer wichtiger. Am                                                     ich erst gar nicht probiert, ins
                                                                 „Mein Nokia N73 hatte einen                                                       Internetflatrate und die Möglich-
                         Anfang, so vor 8 Jahren, konnte                                                  Internet zu gehen. WAP war viel
                                                                 guten MP3-Player und eine gute                                                    keit zur E-Mail-Kommunikation
                         man ja einfach nur telefonieren.“                                                zu schlecht.“
                                                                 Kamera. Das Internet habe ich                                                     haben gefehlt.“
                         (junger Mann/iPhone)                                                             (junger Mann/iPhone)
                                                                 nie probiert, das war zu teuer.“                                                  (junger Mann/iPhone)
                                                                 (älterer Mann/iPhone)




                                Vom alten Handy (reines telefonieren) …            … über multifunktionale Handys …                   … zu Handys der neuen generation
                                                                                                                                      (Smartphones)


                                · groß und „klobig“                                · klein und handlich                               · noch handlich (trotz größerer displays)
                                · Primär zum telefonieren                          · multifunktionalität nimmt zu: neben dem          · Starke multifunktionalität und
                                                                                    telefonieren, integration von Zusatzfunk-           zunehmender Spaßfaktor (telefon, SmS,
                                                                                    tionen wie SmS, kamera und mP3-Player               kamera, mP3-Player, internet)
                                                                                   · technische Weiterentwicklung                     · Weitere technische entwicklung
                                                                                    (z. B. bessere displayqualität, WaP)                (z. B. hervorragende displayqualität, umtS,
                                                                                   · ab 2004: 3g umtS (downlink mit bis zu              akkuleistung, Speicherkapazität)
                                                                                    384 kbit/s)                                       · 2008: 3.5g/3+g umtS mit HSdPa/HSuPa
                                                                                                                                        (downlink mit bis zu 14,6 mbit/s)


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                                                                     Status Quo: Das multifunktionale
                                                                     Handy von heute ist ein Alleskönner,
                                                                     der uns immer und überallhin
                                                                     begleitet.




                                                                       Handys sind unique, weil sie
                                                                       immer bei uns sind und uns
                                                                       in jedem Augenblick unseres
                                                                       Lebens begleiten.




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status quo: Nicht nur die Mobilisierung unseres Alltags
wird beschleunigt, auch die soziale Vernetzung aller
Aktivitäten weitet sich aus.




                                                                                                                     „Ja, sieht super aus.
                                                                                                                     Viel Glück!“

                                                                                                 „Steht Dir gut!
                                                                                                 Mit dem Outfit
                                                                                                 muss es klappen.“




                                              „Mädels, ich brauche
                                              dringend euren Rat. Kann
                                              ich so zum Vorstellungs-
                                              gespräch?“




                                                                         Individuelle Aktivitäten erhalten eine soziale Dimension, indem
                                                                         Zustandsbeschreibungen via Text oder Bild an Freunde, Familie und
                                                                         Community mitgeteilt werden.



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Status Quo: Neben rein funktionalen Aspekten
ist der Joy of Use entscheidend, denn Handys
werden auch als Mittel des kreativen Selbstaus-
drucks genutzt.




                                                                     Das Handy dient als Identitäts­
                                                                     verstärker (identifier), indem es
                                                                     anzeigt, wer wir sind, wie wir
                                                                     denken und was wir tun.




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                                                                     Status Quo: Mobile Kommunikation ist mittlerweile
                                                                     ein zentraler Bestandteil in allen Facetten des sozialen
                                                                     Lebens und besonders für die Generation der „digital
                                                                     natives“ nicht mehr wegzudenken.




                                                                                        Mobile Kommunikation ist Teil
                                                                                        unseres täglichen Storytellings;
                                                                                        hier werden keine „Aufgaben“
                                                                                        erfüllt, sondern Alltag mit anderen
                                                                                        geteilt und Rituale vollzogen.




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	Steigende mobilfunknutzung
                                   Fast jeder Deutsche hat inzwischen ein Mobiltelefon, viele besitzen sogar
                                   mehrere, z. B. für die dienstliche Nutzung. Zudem steigt die Anzahl der
                                   UMTS Nutzer stetig und liegt inzwischen bei 12,3 Mio.




   // Quelle:
   Bundesnetzagentur 2008                                                 Abb. 1: Vertragsverhältnisse für Mobilfunknutzung




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                                Die mobile Internetnutzung in Deutschland liegt im Vergleich zu einigen
                                europäischen Ländern noch auf einem niedrigeren Niveau.


                                       Spanien                                   10


                                   Deutschland                                        11


                                         Italien                                                  15


                                     Frankreich                                                   15


                                 Großbritannien                                                        16


                                                   0%   2%    4%     6%   8%   10%    12%   14%   16%       18%
                                Abb. 2: Mobile Internetnutzung im Ländervergleich




                                                                                                                  Nach einem Zuwachs von 62 % auf
                                                                                                                  7,3 Mio. in 2008 pendelte sich die
                                                                                                                  Zahl der Handynutzer, die mobil auf
                                                                                                                  das Internet zugreifen, Anfang 2009
                                                                                                                  auf 6,2 Mio. ein.




// Quellen:
Nielsen Mobile 2008,
Nielsen Mobile 2009             Abb. 3: Wachstum mobile Internetnutzerschaft


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                                Fallstudie UK – so wird das mobile Internet zur Erfolgsstory: Am Beispiel des
                                Benchmarks UK zeigt sich, dass die zunehmende Verbreitung von Smartphones
                                und entsprechenden attraktiven Inhalten und Preispaketen eine Trendwende
                                herbeiführen kann.



                                  smartphone-                             neue preismodelle                        attraktive inhalte
                                  verbreitung stärken                     etablieren                               bieten

                                  Zahlreiche Kooperationen zwischen       Alle Mobilfunkanbieter haben von         Mobilfunkanbieter verkaufen nicht „nur“
                                  Netzbetreibern und Mobile-Herstellern   volumenbasierten Tarifen auf Pauschal-   Bandbreite, sondern auch Inhalte und
                                                                          Datentarife umgestellt.                  Dienste.


                                  Bsp.: Vodafone & Nokia                  3 UK z. B. bietet mit ‚Pay as you Go‘    In Kooperation mit Dienste-Anbietern
                                  ≥ Smartphone- + OVI-Nutzung             einen Prepaid Tarif an, mit dem man      machen sie deren Seiten/Services
                                                                          das mobile Web tage-, wochen- oder       zugänglich, um die Attraktivität des
                                  Prognosen zufolge werden bis Ende       monatsweise ohne Vertragsbindung         mobile Web für Neukunden zu steigern.
                                  2010 mehr als 60  % der Kunden 3G-      und zum günstigen Preis nutzen kann.
                                  oder 3,5 G-fähige Endgeräte besitzen.                                            Bsp.: O2 lockt Kunden mit zwei Mona-
                                                                                                                   ten Gratis-Zugang zu F8 & Myspace.




// Quelle:                                                                 Bis Ende 2010 werden mehr als 50 % der Mobile-Kunden regelmäßig
Forrester Research 2008                                                    auf mobile Web-Angebote/Services zugreifen.




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	das heisst:
                                  Die neue Generation von Smartphones mit hochauflösenden Touchscreens
                                  erweist sich als Treiber für das mobile Internet.




                                                                                                         Weltweit sind die Smartphone-
                                                                                                         Verkäufe zwischen 2007 und 2008
                                                                                                         um ca. 14 % gestiegen. In Deutsch-
                                                                                                         land liegt die Verbreitung von
                                                                                                         Smartphones inzwischen bei 11,5 %
                                                                                                         und wird aufgrund sinkender Preise
                                                                                                         weiter ansteigen.




  // Quelle:                      Abb. 4: Internationale Verbreitung von Smartphones
  M:Metrics 2009




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04                             Mobile Internet
                                 Wer sind die Early Adopters und was wollen sie?




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                                fragestellungen zur nutzungsmotivation
                                und Bedarfsanalyse für das mobile Internet und Mobile Commerce Angebote.



                                    Fragestellungen


                                    Wer sind die Early Adopters des mobilen Internets?

                                    Wie beurteilen User das stationäre Internet im Vergleich zum mobilen?

                                    Welchen Einfluss hat die neue Generation von Smartphones auf die Internetnutzung?

                                    Welche Mobile Commerce Angebote werden aktuell genutzt und wie genau?

                                    Welche relevanten Nutzungsszenarien lassen sich daraus ableiten?

                                    Welche Benefits und welche Barriers gibt es hinsichtlich der Nutzung von Mobile Commerce Angeboten?

                                    Was wünschen sich Mobile Commerce User für die Zukunft?



                                    Untersuchungsdesign

                                    Einstündige Tiefeninterviews mit n = 20 Teilnehmer, davon 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5),
                                    die als Early Adopters selbst ein iPhone, Blackberry Storm, Samsung Omnia oder HTC HD nutzen.




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                                Die early aDoPters
                                und ihre Nutzungsgewohnheiten sind wegweisend für die Entwicklungen
                                neuer Märkte wie dem mobilen Internet und Mobile Commerce.




technology adoption
                                                                                                          Main street
lifecycle




                                         early Market                                                                                     assiMilation




                                technology                       early adopters        Pragmatists               Conservatives            laggards
                                enthusiasts                      Visionaries           (early majority)          (late majority)




                                                                                  Das Verhalten der Early Adopters ist deshalb so aufschlussreich, weil
                                                                                  sie sich nicht nur für die Technologie interessieren, sondern auch für die
                                                                                  Möglichkeiten und Vorteile, die eine neue Technologie in der Zukunft
                                                                                  bringen könnte. Dafür sind sie bereit ein Risiko einzugehen.


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                                Die Soziodemographie der mobilen Internetnutzer zeigt einen Schwerpunkt bei
                                technikaffinen Männern in den Alterssegmenten von 19–29 und 40–49 Jahren.




                                                                     weiblich
                                                                     männlich


                                                                 14–18 Jahre
                                                                 19–29 Jahre
                                                                 30–39 Jahre
                                                                 40–49 Jahre
                                                                 50–60 Jahre
                                                           61 Jahre und älter


                                                              voll berufstätig
                                                             Schüler/Student



                                                                                 Abb. 5: Soziodemografie der mobilen Internetnutzer


// Quelle:
freeXmedia 2008
n = 151 Basis: Deutsche
Bevölkerung ab 14 Jahren




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                                Unter den Smartphone-Besitzern sind die Early Adopters keine homogene
                                Gruppe, sondern setzen sich aus vielfältig interessierten Nutzern zusammen.




                                                                     die konsumorientierte   der design-fan




                                    „Ich will immer das                                                               „Ich war einfach immer
                                    Neueste haben. Mein                                                               schon Apple-Fan. Das
                                    Handy muss einfach was                                                            Design, die Funktionen,
                                    hermachen.“ (junge Frau/                                                          die setzen Standards!“
                                    HTC HD)                                                                           (junge Frau/iPhone)




                                    „Ohne Handy würde ich                                                             „Ich kauf mir gern Gad-
                                    mich nicht mehr arbeits-                                                          gets. Es macht mir einfach
                                    fähig fühlen. Ich brauche                                                         Spaß, state-of-the-art-
                                    ein effektives Werkzeug.“                                                         Technik auszuprobieren.
                                    (älterer Mann/Blackberry)                                                         Touchscreen musste sein.“
                                                                                                                      (junger Mann/Samsung)
                                                                     der Business-Profi      der technik-enthusiast




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                                DIE konsumorientierten UND design-fans
                                unter den Smartphone-Nutzern (unter-)schätzen im direkten Vergleich das
                                mobile Internet als zartes Nesthäkchen oder kleine Liaison am Rande.


                                    Stationäres Internet                                                                   mobiles Internet




                                             „Der große Bruder“                                                    „Der kleine Bruder“




// Projektions-Test:                         „Der solide (Ehe-)Partner“                                            „Der Seitensprung“
„Wenn Sie das stationäre                                                                                           „Die (kurze) Affäre“
und das mobile Internet
als Verwandtschafts-
verhältnis beschreiben
sollten – wie würde das
aussehen?“




                                                                          Die distanzierte Sicht auf das mobile Web: Usability-Hemmnisse stehen
                                                                          anstelle von innovativen Nutzungsmöglichkeiten im Vordergrund.



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                                teChnologie-enthUsiasten UnD Professional User
                                sehen bereits jetzt ein Verhältnis auf Augenhöhe – ihr Credo lautet: „Mobiles
                                Internet und stationäres Internet sind gleichwertig“, unabhängig vom Device.


                                    stationäres internet                                                                         Mobiles internet
                                                                             „gleichberechtigte geschwister“




                                             „Für mich sind das
                                             mobile und stationäre
                                             Web wie ungleiche
                                             Zwillinge. Jeder hat seine
                                             individuellen Stärken und
                                             Schwächen.“
// Projektions-test:                         (junger Mann/iPhone)
                                                                                                                      „Mobiles Internet gehört
„Wenn Sie das stationäre
und das mobile internet                                                                                               mittlerweile zu meinem

als Verwandtschafts-                                                                                                  Alltag.“
verhältnis beschreiben                                                                                                (junge Frau/Blackberry)
sollten – wie würde das
aussehen?“




                                                                          Die visionäre Sicht auf das mobile Web: das mobile Internet wird als
                                                                          gleichwertig, aber nicht als identisch zum stationären Internet geschätzt.



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                                Mobiles und stationäres Internet koexistieren friedlich – während für das
                                stationäre Internet aber bereits typische Nutzungssituationen existieren,
                                müssen sich diese für das Handy erst noch entwickeln.


                                                                                 „Um im Internet kurz was zu recher-
                                                                                 chieren, reicht das Display vom
                                                                                 iPhone vollkommen aus. Wenn ich

                                    stationäres internet                         aber wirklich surfen will, dann ist das   Mobiles internet
                                                                                 Display zu klein und ich gehe lieber
                                    stärken:                                                                               stärken:
                                                                                 an den PC.“ (junger Mann/iPhone)
                                    + komfortabel am (arbeits-)Platz: (ruhe,                                               + Praktisch für unterwegs: Handy ist überall
                                      Bildschirm- und tastaturgröße, mehr                                                    dabei und stets zugänglich, passt in jede
                                      informationsmenge)                                                                     (hand-)tasche ≥ uneingeschränkte räum-
                                    + spezialfall laptop, netbook: auch unter-                                               liche unabhängigkeit ≥ vollkommene
                                      wegs einsetzbar ≥ räumliche Unabhän-                                                   freiheit
                                      gigkeit                                                                              + Spezielle auf das Handy zugeschnittene
                                    + geeignet für lange Verweilzeiten, z. B.                                                services (z. B. location Based function,
                                      auch ausführliches, zielloses surfen                                                   navigationsgerät, personalisierte Services
                                    + ausgereifte technik                                                                    etc.)
                                    + Datensicherheit: im gros „gefühlte“                                                  + kurze, gezielte informationsbeschaffung
                                      sicherheit




                                                                                  In spezifischen Situationen kommen die durch das Medium bedingten
                                                                                  Vorteile zum Tragen: Daraus lässt sich für innovative Internetdienste wie
                                                                                  Mobile Commerce ableiten: Es gilt, mobil zu denken!



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                                Neben externen Faktoren wie uneinheitliche Technik und Preispolitik
                                hemmt eine ungenügende User Experience die mobile Internetnutzung.



                                barrieren/vorbehalte/heMMnisse




     –   „Barrieren sind für mich                                    Mängel bei generellen technischen rahmenbedingungen
     die langsamen Ladezeiten                                        (schlechte umtS-abdeckung auf ländlicherem gebiet)
                                                  teChnik
     und die schlechte UMTS-
     Abdeckung auf dem Land.”                                        technische Mängel auf inhaltsseite (z. B. lade- und downloadzeiten, v. a. bei großen
     (junger Mann/iPhone)                                            datenmengen, langsamer Seitenaufbau, rar gesäte mobile.de-Seiten, flash-animationen)


     – „Man muss schon technik-                                      Mängel in der internettauglichkeit und „anatomie“ der handy-hardware

     verrückt sein, sonst könnte                                     (display-/tastaturgröße, umtS)
                                                  User
     die komplizierte Hand-
                                                  exPerienCe
                                                                     navigation über das Handy (noch) umständlicher als auf dem PC, laptop
     habung beim mobilen Surfen
     abschrecken.”
                                                                     grafische Umsetzung der inhalte z. t. noch unzureichend ≥ v. a. im direkten Vergleich
     (junger Mann/iPhone)
                                                                     mit dem gewohnten, stationären internet empfundene unübersichtlichkeit

     –   „Ich habe Sicherheitsbe-                 Preise/            große sicherheitsbedenken und befürchtung des Datenmissbrauchs
     denken, da es für das mobile                 siCherheit         (beim stationären internet sind diese Befürchtungen meist nur noch latent vorhanden)
     Internet keine Virenpro-
     gramme gibt, und Angst vor
                                                                     relativ hohe tarif- und/oder Download-kosten
     Daten-Fishing.”
     (junger Mann/iPhone)




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mobile internet   36




                                Erfolg und Akzeptanz von Internetdiensten wie Mobile Commerce werden
                                sich maßgeblich daran messen, ob neben dem Erfüllen der Rahmen-
                                bedingungen Interesse und Mehrwert geschaffen werden.

                                erfolgstreiber/faktoren



       „Es wäre ein großer                                           attraktive, d. h. günstigere tarife (Pauschalen, flats zwischen 5 und 15 €),
       Vorteil, wenn mehr Seiten                                     ggf. auch günstige einstiegstarife mit monatlicher kündigung
       genau wie amazon.de
                                                                     flächendeckende UMts-verbreitung, wlan in öffentlichen bereichen
       erkennen würden, dass                      rahMenbe-
       mit einem iPhone gesurft                   DingUngen          weiterentwicklung und verbreitung internetfähiger handys
                                                                     (displaygröße, umtS, geschwindigkeit, akkuleistung, …)
       wird und die Darstellung
       entsprechend angepasst
       würde.”                                                       kommunikationsmaßnahmen (Bedarf schaffen, durch Werbung aufmerksamkeit steigern)
       (junger Mann/iPhone)
                                                                     attraktive kaufanreize schaffen (z. B. Prozente bei der ersten mobile Commerce transaktion)

       „Die Dateneingabe sollte                                      komfortable und auf das handy angepasste bezahlsysteme (z. B. über Handyrechnung)
                                                  User
       erleichtert werden und
                                                  exPerienCe
       Werbung und Randinfor-                                        Mobile User experience (einfache optionen, aussagekräftiger und entsprechend
       mationen raus gelassen                                        sparsamer umgang mit Bildern, übersichtliche darstellung)
       werden.”
       (junger Mann/iPhone)                                          optimierte seiten (handygerechte mobil.de-Seiten, die erkennen, ob am
                                                  attraktive
                                                                     stationären PC oder per Handy gesurft wird)
                                                  inhalte
                                                                     anpassung der inhalte (auf die nutzungssituation abgestimmt und dementsprechend
                                                                     reduziert)




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05                             Mobile Commerce
                                 Nutzungsmotivation und Bedarfsanalyse




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Mobile Commerce           38




                                genutzte und gewünschte Mobile Dienste
                                Unter den aktuell genutzten mobilen Internetdiensten finden sich bereits
                                Mobile Commerce Angebote; darüber hinaus zeigt sich ein großes
                                Interesse an weiteren Möglichkeiten.




                                Mobile Web-Nutzer: Welche                                                               15

                                klassischen Dienste nutzen sie auf                                                                25

                                dem Mobiltelefon?                                                                                       30
                                                                                                                                            32
                                                                                                                                                       44
                                                                                                                                                                 54


                                                                                                           Abb. 6: Mobil genutzte Dienste




                                Mobile Web-Nutzer: Welche neuen                                                              35
                                Dienste wünschen sie sich?
                                                                                                                                   44

                                                                                                                                       47

// Quelle:                                                                                                                                   56
Accenture 2008
                                                                                                                                                  61

                                                                                                                                                            84
n = 165
Angaben in Prozent                                                                                         Abb. 7: Mobil gewünschte Dienste
Mehrfachnennungen
möglich


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mobile Commerce   39




                                Derzeit sind Mobile Commerce Funktionen noch kein initiales Bedürfnis
                                der User, sondern werden erst im Verlauf der Handynutzung eher
                                beiläufig entdeckt.




                                                                                         +   „Mittlerweile stöbere ich gerne
        mobile Commerce                                                                  mit dem iPhone nach Schnäppchen bei
                   nutzung                                                               Amazon oder eBay.“
                                                                                         (junge Frau/iPhone)

                                     –   „Ich habe das iPhone gekauft,
                                     weil ich ein Apple Fan bin. Mobile
                                                                             –   „Mobile Commerce hat bei mei-
                                     Commerce ist ein positiver Beieffekt,
                                                                             nem Kauf des Blackberry keine Rolle
                                     hatte aber keinen Einfluss auf die
                                                                             gespielt. Ich wollte die Internetflat
                                     Kaufentscheidung.“
                                                                             eigentlich nicht, aber das war halt im
                                     (junger Mann/iPhone)
                                                                             Preis enthalten.“
                                                                             (junge Frau/Blackberry)




                                                                                                                               Zeit



                                                                             Mit interessanten, auf den mobilen Nutzungskontext abgestimmten
                                                                             Angeboten, kann das „schlummernde“ Bedürfnis nach Mobile Commerce
                                                                             geweckt werden.


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                                Genutzt werden v. a. Websites zur Produkt-/Informationssuche und etablierte
                                Anbieter für Bestellungen – bei der mobilen Bezahlung zeigen sich User
                                noch skeptisch.

                                                                                                                                  +   „Ich verschaffe mir primär
                                                                                                                                  über Google und eBay einen
                                                                     1) ProDUkt-/infosUChe                                        Überblick über Produkte und
                                                                     klassisch über:                                              Preise.“ (junger Mann/iPhone)
                                                                     google, ebay, preisvergleich.de, ...

                                                                                                                                  + „Ich war mal im Mediamarkt
                                                                                                                                  und wollte eine CD kaufen. Die
                                                                     2) kaUf-/bestellProZess                                      gab’s nicht, da habe ich die zack
                                                                     bei etablierten anbietern aus dem stationären internet:      bei Amazon bestellt.“
                                                                     eBay, amazon, ...                                            (junger Mann/iPhone)


                                                                                                                                  –   „Ich habe noch nicht mobil
                                                                                                                                  bezahlt, weil ich mir am PC die
                                                                     3) beZahlUng                                                 Bestätigung ausdrucken kann
                                                                     wird mobil – wenn möglich – eher vermieden (wenn, dann bei   und übers Handy keine Bank-
                                                                     vertrauenswürdigen anbietern), z. B. PayPal, ViSa, ...       daten eingeben will.“
                                                                                                                                  (junger Mann/iPhone)



                                                                                          Nutzer haben zwar mobil einen hohen Bedarf an Information, würden
                                                                                          je nach Situation auch mobil Produkte kaufen oder Dienstleistungen in
                                                                                          Anspruch nehmen, die Bezahlung wird aber bevorzugt über klassische
                                                                                          Kanäle abgewickelt.


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                                Das größte Interesse besteht bislang für „on the go“-Gebrauchsgüter wie
                                Bahn- und Flugtickets oder Kinokarten sowie für klassische E-Commerce-
                                Produkte wie Bücher, CDs und DVDs.




                                Welche Produkte würden Sie mit Ihrem Handy kaufen?




                                                                       Abb. 8: Mobile Kaufbereitschaft nach Produkten
// Quelle:
Lightspeed Research
2008


Basis:
Deutsche Mobilfunknutzer


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                                treiber                                                  „Die Seite muss schnell da sein, darf keine
                                für eine ansteigende Mobile Commerce Nutzung             aufwändigen Grafiken beinhalten, so dass ich
                                sind neben reibungsloser Technik vor allem der Reiz      da bei der jetzigen Geschwindigkeit warten
                                des Neuen und eine spezifische User Experience.          müsste, bis sie aufgebaut ist. Und sie muss so
                                                                                         zu navigieren sein, dass man einen schnellen
                                                                                         Überblick bekommt und schnell an die Infos
                                                                                         kommt.“ (älterer Mann/iPhone)




                                                          voraUs-           neUgierDe                     wieDer-                         ritUal/ver-
                                                          setZUng           weCken                        holUng                          innerliChUng



                                                         internetfähiges   erster mobiler                 Zweiter mobiler                 regelmäßige, ritua-
                                                         Smartphone mit    internet-kontakt               internet-kontakt                lisierte nutzung des
                                                         großem display.                                  ≥ entdeckungsreise              mobilen internets.




                                                                              wichtig: technisch             wichtig: auf das
                                                                              einwandfreies Surfen           Handy angepasste
                                                                              (usability; mobile             minimalistische
                                                                              user experience)               mobile.de-Seiten
                                                                                                             und anreize schaffen
                                                                              ≥ sonst: frust-                (z. B. Prozente beim
                                                                              Potenzial: einmal              erstkauf)
                                                                              und nie wieder!




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06                             Typische Nutzungsszenarien
                                 und Fallbeispiele für Mobile Commerce




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typische nutzungsszenarien    44




                                Mobile CoMMerCe PotenZial
                                Auf den Nutzungskontext zugeschnittene „uniquely mobile“-Lösungen
                                verhelfen dem Mobile Commerce zum Durchbruch.



                                  sZenario                                     sZenario                                     sZenario
                                  „Unterhalter“                                „sitUationshelfer“                           „ProbleMlÖser“




                                  Jan hat den Bus verpasst und muss nun        eva und ihre freundinnen wollen nach         mark und Sandra haben es eilig und
                                  20 minuten auf den nächsten warten.          dem kino noch gemeinsam einen Cock-          suchen einen Parkplatz, haben aber kein
                                  dabei vertreibt er sich die Zeit, indem er   tail trinken, kennen aber keine Bar in der   kleingeld, um ein ticket zu ziehen. da
                                  auf seinem Handy bei amazon.de nach          nähe. also lässt sich eva von aroundme       sehen sie einen Parkautomaten, an dem
                                  angeboten stöbert und diese bei smart-       auf ihrem Handy die umliegenden Cafés        mit dem Handy bezahlt werden kann.
                                  shopping.de vergleicht.                      und Bars anzeigen.




                                                  Zeitvertreib                  Zeitkritische- und ortsabhängige            Situative Bedarfslösung zwischen
                                                                                Produkt- und Informationssuche                    On- und Offline-Welt




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                                Das hanDy als „Unterhalter“
                                – eine klassische Nutzungsverfassung der User, die auch durch
                                Mobile Commerce Angebote bedient werden kann.




                                   aUsgangssitUation                    verfassUng                                 beDürfnis
                                   leerlauf und Wartezeiten, die        man ist gelangweilt, weiß nicht, wohin     Stimulation, Spaß, ablenkung
                                   überbrückt werden müssen             mit sich




                                                                                                                 „Praktisch, wenn man auf
                                                                                                                 den Bus warten muss und
                                                                                                                 dabei ein bisschen herumsur-
                                                                                                                 fen kann.“
                                                                                                                 (junger Mann/Samsung)




                                                                         Potenzial: Kleine Informationshäppchen anbieten, die zum Browsen und
                                                                         Verweilen einladen; Fun­Faktor einbeziehen.




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                                Fallbeispiel: GET Interactive – sich zwischendurch mit Serien und Filmen
                                unterhalten lassen und dabei angesagte Star-Produkte finden und kaufen.




                                                                      GET Interactive ist ein Internetdienstleister aus den USA, der es ermöglicht,
                                                                      über Video Clips zu shoppen. Bei einem GET Video können die Zuschauer
                                                                      ein Produkt aus dem Video, beispielsweise ein Kleidungsstück des Protago-
                                                                      nisten, mit wenigen Klicks direkt über ihr Mobiltelefon kaufen.




                                                                         Stärke: Mehr als die typischen Video Clips fürs Handy – innovative
// Quelle:                                                               Unterhaltung mit Up-Selling Funktionen.
www.getinteractive.tv




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                                fallbeispiel: m-select – überall und jederzeit entspannen, Musik hören
                                und die gewünschten Songs sofort runterladen.




                                                                       Mit dem Verfahren m-select können Nutzer Musik unmittelbar beim mobilen
                                                                       Radio-Hören erwerben. Man registriert sich einmalig und kann dann Musik
                                                                       über Radio oder Internet auf dem Handy hören. Auf Tastendruck landet der
                                                                       Song direkt im Warenkorb bzw. als mp3 auf dem Handy. Außerdem kann
                                                                       man sich am PC die Liste aller ausgewählten Songs ansehen und runterladen.



                                                                         Stärke: Die klassische Handynutzung als „Walkman“ wird um Music –
// Quelle:                                                               Store Funktionen erweitert.
www.m-select.de




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                                fallbeispiel: iFood Assistant – auf dem Nachhauseweg von der Arbeit gute
                                Kochtipps und Produkte fürs Abendessen finden.




                                                                                                           Der iFood Assistant ist eine iPhone-
                                                                                                           Applikation von Kraftfoods, die
                                                                                                           sowohl das Einkaufen als auch das
                                                                                                           Zubereiten von Speisen erleichtern
                                                                                                           soll. Die Anwendung beinhaltet 7000
                                                                                                           Rezepte, ermöglicht die Erstellung
                                                                                                           einer eigenen Einkaufsliste, zeigt den
                                                                                                           Weg zum nächsten Supermarkt und
                                                                                                           bietet ein eigenes Rezeptverzeichnis.



                                                                                                             Stärke: Leerlauf, der für die
                                                                                                             Abendessenplanung genutzt
                                                                                                             wird – das Handy dient dabei
                                                                                                             als Rezeptbuch, Einkaufszettel
                                                                                                             und Wegweiser zum Supermarkt.




// Quelle:
www.kraftfoods.com




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                                   Das hanDy als „sitUationshelfer“
                                   – mobile Services bieten bedarfsgerechte Lösungen für situationsabhängige Bedürfnisse.




                                      aUsgangssitUation                      verfassUng
                                      unterwegs sein, ohne Zugriff auf das   akuter und situativer, plötzlich                „So findet man die
                                      stationäre internet                    auftretender informations- oder
                                                                                                                             besten Restaurants in
                                                                             Handlungsbedarf
                                                                                                                             der Nähe.“
                                                                                                                             (junge Frau/iPhone)




                                      ZeitkritisChes beDürfnis               ortsbeZogenes beDürfnis
„Es ist ärgerlich, wenn               Produkte, Services                     location based services

eine eBay-Auktion aus-
läuft und man gerade
nicht zuhause ist. Jetzt
                                                                                                    maps
kann man in letzter
Sekunde noch mitbieten.“
(junger Mann/HTC HD)




                                                                              Potenzial: Sofortige Bedarfsdeckung durch mobiles Internet ermöglichen
                                                                              und Mobile Commerce Lösungen anbieten.




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                                fallbeispiel: eBay – unterwegs und die eBay-Auktion läuft gleich aus?
                                Einfach mobil alle zeitkritischen Auktionen im Griff behalten.




                                                                       Unter dem Motto „eBay immer dabei“ bietet eBay in Kooperation mit dem
                                                                       Telefonprovider Congstar einen neuartigen Handytarif an, mit dem Nutzer auf
                                                                       den Internetseiten von eBay kostenlos surfen können. Dies gewährleistet, dass
                                                                       die User keine Auktion mehr verpassen und von unterwegs eBay wie gewohnt
                                                                       nutzen können. Für das iPhone existiert außerdem eine eigene Applikation.



                                                                         Stärke: Zeitkritische Aktionen, die keinen Aufschub dulden, „on­the­go“
// Quelle:                                                               erledigen und nichts mehr verpassen.
www.ebay.de




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                                fallbeispiel: AroundMe – in einer fremden Umgebung alle Shops, Banken,
                                Cafés und Kinos finden und sich den Weg dorthin anzeigen lassen.




                                                                                                         AroundMe von Tweaker Soft ist eine
                                                                                                         iPhone Applikation, die Points of
                                                                                                         Interest in der Umgebung anzeigt.
                                                                                                         Nach Kategorien sortiert listet
                                                                                                         AroundMe Shops, Banken, Bars,
                                                                                                         Kinos, Restaurants und vieles mehr
                                                                                                         auf und zeigt den Weg dorthin an.




                                                                                                           Stärke: Location Based Services
                                                                                                           mit Mobile Commerce Ange­
                                                                                                           boten verbinden und in jeder
                                                                                                           Umgebung finden, was man
                                                                                                           gerade braucht.




// Quelle:
www.mcproton.com




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                                fallbeispiel: Style Locator – der Guide durch die Shopping-Metropole gibt
                                Tipps rund um Mode, die man direkt im Online-Shop oder im nächsten
                                Store kaufen kann.



                                                                                                            Die Zeitschrift Gala aus dem Hause
                                                                                                            Gruner & Jahr bietet mit dem Style
                                                                                                            Locator eine Applikation für iPhone
                                                                                                            und iPod Touch mit echtem Mehrwert
                                                                                                            für den User an. Für 21 Shopping-Me-
                                                                                                            tropolen liefert die Anwendung Tipps
                                                                                                            rund um Mode, coole Accessoires
                                                                                                            oder Must Haves. Sie zeigt den Weg
                                                                                                            zum nächsten Store bzw. verweist auf
                                                                                                            einen Online-Store, wenn lokal kein
                                                                                                            entsprechender verfügbar ist.



                                                                                                              Stärke: Shopping­Metropolen
                                                                                                              mit dem Style Locator erkun­
                                                                                                              den, Modetipps erhalten und
                                                                                                              den Weg zum passenden
                                                                                                              (Online­)Shop finden.


// Quelle:
www.gala.de




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                                Das hanDy als „ProbleMlÖser“
                                – spezielle, auf Smartphones zugeschnittene Anwendungen bieten innovative
                                Lösungen und Erleichterungen im Alltag.




                                   aUsgangssitUation                         verfassUng                             beDürfnis
                                   alltagsprobleme (privat oder beruflich),   aufgeschlossenheit für neue anwen-     konkrete Problemlösung, neugierde
                                   die nach einer lösung verlangen           dungen und alltagslösungen




                                   Beispiele

                                                                                                                    „Die Lufthansa bietet so etwas
                                                                                                                    an: Einfach Bordkarte aufs
                                                                                                                    Handy und dann über einen
                                                                                                                    Scanner halten.“
                                                                                                                    (älterer Mann/Blackberry)




                                                                              Potenzial: Spezifische mobile Produkte und Services bieten Lösungs­
                                                                              angebote für Alltagsprobleme; Verbindung von Real und Mobile Life
                                                                              ≥ Spontane Interaktion.


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                                fallbeispiel: Lufthansa mobile Bordkarte – Zeit sparen und direkt
                                einchecken ohne Warteschlange.




                                                                       Lufthansa bietet mobil zahlreiche Services. So kann man z. B. Informationen
                                                                       über Ankunft oder Abflug einsehen, Flugpläne für verschiedene Strecken abru-
                                                                       fen oder als registrierter Kunde sogar mobil Flüge buchen. Dementsprechend
                                                                       kann man auch mobil einchecken – sogar mit Sitzplatzauswahl – und erhält im
                                                                       Anschluss eine mobile Bordkarte in Form eines QR-Codes.



                                                                          Stärke: Als Trendsetter vorne weg sein mit ungewöhnlichen Lösungen
// Quellen:                                                               und dabei effektiv Zeit sparen.
www.lufthansa.de




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                                fallbeispiel: Kampagne mit QR-Codes – vom Plakat direkt zur mobilen
                                Website per Mobile Tagging verlinken.




                                                                     QR steht für quick response und ist ein zweidimensionaler Barcode. Diesen
                                                                     setzte die Miami Ad School ein, um eine interaktive Kampagne für H&M zu
                                                                     inszenieren. Die Codes wurden in Außenwerbemedien an Bushaltestellen,
                                                                     öffentlichen Verkehrsmitteln oder Print-Anzeigen integriert und konnten von
                                                                     potentiellen Käufern mit dem Handy eingescannt werden. Darüber erreichten
                                                                     sie direkt die entsprechende Webseite, auf der sie das Kleidungsstück in ihrer
                                                                     bevorzugten Größe und Farbe bestellen konnten. Die Abrechnung erfolgte
                                                                     über die Handyrechnung des Käufers.




                                                                       Stärke: Print­Kampagnen mit Webseiten verbinden und so sowohl
                                                                       Aufmerksamkeit generieren als auch Produktinformation bieten.




// Quellen:
www.adsoftheworld.com
www.miamiadschool.com


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                                fallbeispiel: SnapTell – per Fotosuche mehr über ein Produkt erfahren und
                                passende Videos, Bewertungen und mehr Produktinfos erhalten.




                                                                      SnapTell ist eine amerikanische Firma, die eine iPhone Anwendung anbietet,
                                                                      die Produkte über ein Handyfoto erkennt und Zusatzinformationen zu dem
                                                                      jeweiligen Produkt liefert. Der User braucht lediglich die Werbeanzeige zu
                                                                      fotografieren und das Bild an SnapTell zu senden. Daraufhin bekommt er
                                                                      Informationen wie beispielsweise Bewertungen, Videos und WAP-Links zu dem
                                                                      gewünschten Objekt.


                                                                         Stärke: Die Handykamera als unkomplizierte Eingabevariante nutzen
// Quelle:
                                                                         und bequem Links zu Produktinfos erhalten.
www.snaptell.com




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                                von Der tyPisChen nUtZUngssitUation
                                zum Praxistest der Mobile Commerce Anwendungen in Use Cases.



                                                                Typische Nutzungssituationen gemäß der Motiv- und Bedarfsanalyse


                                  sZenario                                      sZenario                               sZenario
                                  „Unterhalter“                                 „sitUationshelfer“                     „ProbleMlÖser“

                                  Stöbern zum Zeitvertreib                     Zeitkritische und ortsabhängige         Situative Bedarfslösungen
                                                                               Informationen und Produkte              zwischen On- und Offline-Welt




                                                                            Szenarien im Mobile User Experience Test

// einstündige user
experience tests mit              Use Case 1 UnD 3 (rotiert)                    Use Case 2                             Use Case 4
n = 20 teilnehmern (14
männer und 6 frauen) im           Freie Suche nach einer DVD auf               DVD auf der Amazon-Website              Aufruf der Website eines Veran-
alter von 18–39 (n = 15)          der Amazon-Website                           bestellen und als Geschenk              stalters über den QR-Code eines
und 40–59 Jahren (n = 5),                                                      verschicken                             Plakats
die als medium oder
expert user noch kein
Smartphone besitzen,
sich aber für mobile
internet und mobile
Commerce interessieren.


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07                             Praxistest
                                 Mobile User Experience der Amazon Website




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Praxistest User Experience   59




                                fragestellungen und untersuchungsgegenstände
                                des Mobile User Experience Tests.



                                    Fragestellungen


                                    Wie gut kann das „echte Internet“ mit Touchscreen-Smartphones genutzt werden?

                                    Sind die Websites des stationären Internets für die Nutzung auf Smartphones geeignet oder ist
                                    eine Anpassung an das mobile Internet notwendig?

                                    Wie sollten ggf. angepasste Seiten für die mobile Nutzung auf dem Smartphone gestaltet sein?

                                    Welche Erfolgsfaktoren für Mobile Commerce lassen sich identifizieren?



                                    Untersuchungsdesign

                                    Einstündige User Experience Tests mit n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5)

                                    Untersuchung anhand der beiden marktführenden Touchscreen-Smartphones Apple iPhone und Blackberry Storm

                                    Labortest: 	Vergleich der 3 verschiedenen Darstellungsvarianten der Amazon-Website (Amazon-Site als Standard im E-Commerce):
                                    	Reguläre PC-Site (auf beiden Smartphones)
                                    	Mobil-optimierte Site (auf dem Blackberry Storm)
                                    	            iPhone-optimierte Site (auf dem iPhone)
                                    Feldtest: 	 Zugriff auf eine Website über QR-Codes (Software BeeTag)




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Praxistest user experience      60




                                Die drei verschiedenen Darstellungsvarianten der Amazon-Website
                                im direkten Vergleich.


                                           regUläre                                  Mobil-                                    iPhone-
                                           PC-site                                   oPtiMierte site                           oPtiMierte site




                                  die amazon-Website wie sie im stationä-    die mobil-optimierte amazon-Website       Website ist vom design und von den
                                  ren internet dargestellt wird, kann auch   auf dem Blackberry Storm ist vom design   funktionen her reduzierter als die PC-
                                  von den Browsern des Blackberrys und       und von den funktionen her deutlich       Site, enthält aber touchscreen-spezifische
                                  des iPhones angezeigt werden.              reduzierter als die PC-Site.              und insgesamt mehr elemente als die
                                                                                                                       mobil-optimierte Site.




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Praxistest user experience   61




                                Mobile ProDUktsUChe UnD -bestellUng

                                auf der regulären PC-Site von Amazon.



                                                                        Blackberry Storm   iPhone




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Mobile Commerce Insights 2009
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Mobile Commerce Insights 2009

  • 1. Mobile CoMMerCe insights 2009 StatuS Quo, trendS und erfolgSfaktoren für einen neuen markt Juni 2009
  • 2. Mobile Commerce insights 2009 Status Quo, Trends und Erfolgsfaktoren für einen neuen markt JUNI 2009
  • 3. Vorwort 2 Mobile Commerce Das Thema Mobile Commerce ist aktueller denn je. Jahrelang als Trend beschworen, steht die mobile Internetnutzung heute angesichts fortschritt- licher Endgeräte wie dem iPhone und geeigneter Flatrate-Tarife vor dem Durchbruch. Umso wichtiger ist die vertiefende Erkenntnis über Nutzungs- motivationen und Barrieren, um bestehende und künftige Mobile Commerce Angebote konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer auszurichten. Mobile Commerce eröffnet ein breites Spektrum an Shopping-Möglichkei- ten. Doch welche dieser Möglichkeiten werden tatsächlich genutzt? Wer genau greift eigentlich auf Mobile Commerce Angebote zu und in welchen Situationen? Welche Motivation steckt im Einzelnen hinter der Nutzung? Was treibt Nutzer an bzw. was hält sie davon ab, über ihr Mobiltelefon einzukaufen? Und was sind Erfolgsfaktoren, die Anbieter bei ihrem mobilen Angebot berücksichtigen sollten? © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 4. Vorwort 3 Diesen und weiteren Fragen ist das Forschungs- und Beratungsunter- nehmen phaydon | research+consulting in Kooperation mit der Agentur denkwerk im Rahmen eines mehrstufigen Studiendesigns nachgegangen. Anhand von Tiefeninterviews, einem internationalen Marktscreening und Mobile User Experience Tests in Labor und Feld zeigt die Studie eine Viel- zahl von Dos & Don’ts, Erfolgsfaktoren und konkreten Empfehlungen für Mobile Commerce Anwendungen auf. Daniel Schmeißer Marco Zingler Geschäftsführender Gesellschafter Geschäftsführer phaydon | research+consulting denkwerk © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 5. Inhalt 4 01 Untersuchungsdesign S. 5 02 Management Summary S. 8 03 Mobile Evolution – Ausgangsüberlegungen S. 16 04 Mobile Internet – Wer sind die Early Adopters und was wollen sie? S. 27 05 Mobile Commerce – Nutzungsmotivation und Bedarfsanalyse S. 37 06 Typische Nutzungsszenarien und Fallbeispiele für Mobile Commerce S. 43 07 Praxistest: Mobile User Experience der Amazon Website S. 58 08 Praxistest: Websites über Mobile Tagging aufrufen S. 85 09 Marktüberblick: Top 10 deutsche E-Commerce Sites und ihr mobiler Webauftritt S. 92 10 Fazit, Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen S. 99 11 Anhang S. 106 © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 6. 01 Untersuchungsdesign © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 7. Untersuchungsdesign 6 Untersuchungsziele ZIEL 1 Motiv- und Bedarfsanalyse zu Mobile Commerce Services anhand von deutschen Nutzern des mobilen Internets auf ihrem eigenen Smartphone (Early Adopters); Identifizierung der zentralen Benefits & Barriers und dar- aus resultierende Anforderungen an mobil-optimierte Sites. ziel 2 Beurteilung bereits bestehender Mobile Commerce Angebote durch ein internationales Marktscreening und Einordnung des deutschen Markts im Vergleich. ziel 3 User Experience Test ausgewählter Angebote hinsichtlich optischer Aufbe- reitung und Anpassung an mobile Nutzung mit Smartphones; Vergleich der Nutzung anhand zweier Endgeräte; Abgleich mit den geäußerten Anfor­ derungen der Nutzer; Identifizierung von Best Practices und Gestaltungs­ empfehlungen für Mobile Commerce Angebote. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 8. Untersuchungsdesign 7 Methode Testzeitraum 1. Stufe Januar 2009 Einstündige Tiefeninterviews mit 20 Teilnehmern 2. Stufe Durchführung Marktscreening (Desk Research) phaydon | research+consulting 3. Stufe und denkwerk User Experience Test in einstündigen face-to-face Interviews mit 20 Teilnehmern Zielgruppen/Stichproben 1. Stufe n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5), die als Early Adopters selbst ein iPhone, Blackberry Storm, Samsung Omnia oder HTC HD nutzen. 3. Stufe n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5), die als Medium oder Expert User noch kein Smart­ phone besitzen, sich aber für mobiles Internet und Mobile Commerce interessieren. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 9. 02 Management Summary © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 10. Untersuchungsdesign 9 Mobiles Internet wird zunehmend wichtig ≥ Mobilfunktelefone sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Statistisch verfügt jeder Deutsche über mindestens einen Mobilfunkvertrag. ≥ Mit den wachsenden technischen Möglichkeiten (größere Bandbreiten mit UMTS und 3G) sowie fortschrittlichen Endgeräten gewinnt auch das mobile Internet zunehmend an Bedeutung. ≥ Am Beispiel UK zeigt sich, dass eine hohe Smartphone- Verbreitung in Verbindung mit attraktiven Diensten und Preispaketen die mobile Web-Nutzung entscheidend vorantreibt. ≥ In Deutschland greifen ca. 10 % der Handybesitzer mobil auf das Internet zu. Auch hier fällt die mobile Web-Nutzung der Smartphone-Besitzer mit 85 % deutlich höher aus. ≥ Auf das mobile Internet wird aktuell v. a. für Dienste und Anwendun- gen wie E-Mail, News und Unterhaltungsangebote zugegriffen, wie sie bereits aus dem stationären Internet bekannt sind. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 11. Untersuchungsdesign 10 ≥ Während für das stationäre Internet bereits typische Nutzungs- situationen existieren, müssen diese für das Handy jedoch erst noch entwickelt werden. ≥ Aufgrund der noch nicht etablierten Nutzungsszenarien sehen viele Nicht-Nutzer noch keinen Bedarf für das mobile Internet und äußern außerdem Bedenken bezüglich hoher Kosten. ≥ Neben den Rahmenbedingungen durch Technik und Preispolitik wird auch die mangelnde Anpassung der Internet-Angebote an den mobilen Einsatz als Barriere angegeben. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 12. Management Summary 11 User sind offen für innovative Mobile Commerce Angebote ≥ Mobile Commerce Angebote decken derzeit noch kein initiales Bedürfnis der Nutzer ab, sondern werden erst im Verlauf der mobile Web-Aneignung entdeckt. ≥ Umfragen zeigen jedoch ein großes Interesse an „on-the-go“-Produkten wie Bahn- und Flugtickets sowie an klassischen E-Commerce-Produkten (Bücher, CDs, DVDs etc.). ≥ Early Adopters besuchen überwiegend Websites zur Produkt- und Informationssuche etablierter Anbieter für Bestellungen. Bei der mobilen Bezahlung zeigen sich User noch sehr skeptisch. ≥ Die generelle Nutzungsmotivation resultiert aus dem Bedürfnis „get anything, anytime, anywhere“. Erwartungen an Mobile Commerce Anwendungen sind insofern stark zielorientiert. ≥ Anwendungen und Dienste sollen schnell, einfach und bequem nebenbei funktionieren; trotz allem darf der Fun-Faktor dabei nicht zu kurz kommen. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 13. Management Summary 12 ≥ User sind offen für neue Lösungen und sehen sich gerne in einer Trendsetter-Rolle. Besonders hohes Potenzial weisen daher neuartige Dienste auf, die real life und mobile life innovativ verbinden (z. B. location based services oder Mobile Tagging). ≥ Barrieren werden vor allem in langwierigen, für die mobile Nutzungssituation unangemessenen Prozessen sowie in den nicht auf das Handy-Display zuge- schnittenen Inhalten und Darstellungen gesehen. ≥ Darüber hinaus sind neue Dienste wie Mobile Tagging oder spezielle Applikationen wie die iPhone „Apps“ vielen interessierten Nutzern (noch) nicht bekannt. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 14. Management Summary 13 Praxistest bestätigt die Stärken mobil-optimierter Websites ≥ Im Praxistest bestätigt sich, dass das mobile Internet und Mobile Commerce Angebote erst noch etabliert werden müssen. ≥ Die Befragten würden spontan das „echte“ Internet wie am PC erwarten, weil eine vertraute Website eine gewohnte und effektive Menüführung suggeriert. ≥ Im direkten Vergleich überzeugen die mobil-optimierten Websites mit reduziertem Layout, ausgewählten Features und Inhalten jedoch sofort. ≥ Als besondere Stärke der iPhone-optimierten Websites kristallisieren sich spezifische Touchscreen-optimierte Elemente heraus, die man einfach mit dem Finger antippen kann. ≥ Ein Seitenlayout wie am PC erscheint aufgrund der Informationsfülle weder zielgerichtet, noch zur reinen Unterhaltung unterwegs geeignet. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 15. Management Summary 14 ≥ Problematisch bleiben auch bei mobil-optimierten Websites langwierige (Text-)Eingaben und zu kleine Seitenelemente (z. B. Radiobuttons). ≥ Auf insgesamt wenig Begeisterung stößt außerdem eine zu schlichte, an WAP-Seiten erinnernde Aufmachung ohne Bilder. ≥ Nach dem Test verschiedener Darstellungsvarianten sprechen sich fast alle Befragten für mobil-optimierte Websites mit an den Kontext angepassten Inhalten aus. ≥ Kritisiert wird jedoch, dass existierende Prozesse meist nur auf das Handy übertragen, aber nicht für den schnellen Einsatz on-the-go optimiert wurden. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 16. Management Summary 15 Fazit: Potenzial für Mobile Commerce Anwendungen ist vorhanden, wird aber noch nicht ausreichend umgesetzt ≥ Best-Practice Beispiele für Mobile Commerce Angebote zeichnen sich neben einem mobil-optimierten Seitenlayout durch verkürzte, für mobile Nutzungs­ szenarien optimierte Such- und Bestellprozesse und stark vereinfachte Eingabemöglichkeiten aus. ≥ Neue Maßstäbe und Trends setzen hier iPhone Applikationen, die Herausforderungen des mobilen Alltags spielerisch und dennoch effektiv lösen. ≥ Ein hohes Nutzungspotenzial zeigt sich auch bei Mobile Tagging Services. Sie ersparen Usern das umständliche Eintippen langer URLs, führen direkt zum Ziel und machen als außergewöhnliche Lösung Spaß. ≥ Dennoch zeigt sich: Bedürfnisse, Aufmerksamkeit und Neugierde müssen zunächst geweckt werden, da viele Dienste noch nicht bekannt sind. ≥ Als entscheidend für Erfolg und Akzeptanz von Mobile Commerce Anwendungen erweist sich eine spezifische, auf den mobilen Kontext ausgerichtete User Experience. Wie der Marktüberblick zu führenden E-Commerce Anbietern in Deutschland zeigt, wird dieses Potenzial aber noch nicht ausreichend erkannt und genutzt. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 17. 03 Mobile Evolution Ausgangsüberlegungen © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 18. Mobile Evolution 17 Status quo Unser Alltag wird zunehmend schneller und mobiler und stellt stetig wachsende Anforderungen an Kommuni­ ationsdienste. k ≥ Viele Menschen sind immer häufiger und immer länger unterwegs. ≥ Das Miteinander ist schneller, unverbindlicher, zufälliger geworden. ≥ Viele Dinge müssen (wollen) mobil erledigt werden. ≥ (Frei-)Zeit wird zum Luxusgut des modernen, mobilen Menschen. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 19. mobile evolution 18 Sowohl die Bandbreiten mobiler Netze als auch die Endgeräte entwickeln sich stetig weiter – mit wachsenden technischen Möglichkeiten verändern sich auch die Nutzungsmotive von Handys. „Mein altes Handy war auch „Das Handy wurde im Laufe „Mit dem alten Handy habe gut, aber ein großes Display, die der Zeit immer wichtiger. Am ich erst gar nicht probiert, ins „Mein Nokia N73 hatte einen Internetflatrate und die Möglich- Anfang, so vor 8 Jahren, konnte Internet zu gehen. WAP war viel guten MP3-Player und eine gute keit zur E-Mail-Kommunikation man ja einfach nur telefonieren.“ zu schlecht.“ Kamera. Das Internet habe ich haben gefehlt.“ (junger Mann/iPhone) (junger Mann/iPhone) nie probiert, das war zu teuer.“ (junger Mann/iPhone) (älterer Mann/iPhone) Vom alten Handy (reines telefonieren) … … über multifunktionale Handys … … zu Handys der neuen generation (Smartphones) · groß und „klobig“ · klein und handlich · noch handlich (trotz größerer displays) · Primär zum telefonieren · multifunktionalität nimmt zu: neben dem · Starke multifunktionalität und telefonieren, integration von Zusatzfunk- zunehmender Spaßfaktor (telefon, SmS, tionen wie SmS, kamera und mP3-Player kamera, mP3-Player, internet) · technische Weiterentwicklung · Weitere technische entwicklung (z. B. bessere displayqualität, WaP) (z. B. hervorragende displayqualität, umtS, · ab 2004: 3g umtS (downlink mit bis zu akkuleistung, Speicherkapazität) 384 kbit/s) · 2008: 3.5g/3+g umtS mit HSdPa/HSuPa (downlink mit bis zu 14,6 mbit/s) © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 20. Mobile Evolution 19 Status Quo: Das multifunktionale Handy von heute ist ein Alleskönner, der uns immer und überallhin begleitet. Handys sind unique, weil sie immer bei uns sind und uns in jedem Augenblick unseres Lebens begleiten. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 21. mobile evolution 20 status quo: Nicht nur die Mobilisierung unseres Alltags wird beschleunigt, auch die soziale Vernetzung aller Aktivitäten weitet sich aus. „Ja, sieht super aus. Viel Glück!“ „Steht Dir gut! Mit dem Outfit muss es klappen.“ „Mädels, ich brauche dringend euren Rat. Kann ich so zum Vorstellungs- gespräch?“ Individuelle Aktivitäten erhalten eine soziale Dimension, indem Zustandsbeschreibungen via Text oder Bild an Freunde, Familie und Community mitgeteilt werden. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 22. Mobile Evolution 21 Status Quo: Neben rein funktionalen Aspekten ist der Joy of Use entscheidend, denn Handys werden auch als Mittel des kreativen Selbstaus- drucks genutzt. Das Handy dient als Identitäts­ verstärker (identifier), indem es anzeigt, wer wir sind, wie wir denken und was wir tun. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 23. Mobile Evolution 22 Status Quo: Mobile Kommunikation ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil in allen Facetten des sozialen Lebens und besonders für die Generation der „digital natives“ nicht mehr wegzudenken. Mobile Kommunikation ist Teil unseres täglichen Storytellings; hier werden keine „Aufgaben“ erfüllt, sondern Alltag mit anderen geteilt und Rituale vollzogen. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 24. Mobile Evolution 23 Steigende mobilfunknutzung Fast jeder Deutsche hat inzwischen ein Mobiltelefon, viele besitzen sogar mehrere, z. B. für die dienstliche Nutzung. Zudem steigt die Anzahl der UMTS Nutzer stetig und liegt inzwischen bei 12,3 Mio. // Quelle: Bundesnetzagentur 2008 Abb. 1: Vertragsverhältnisse für Mobilfunknutzung © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 25. Mobile Evolution 24 Die mobile Internetnutzung in Deutschland liegt im Vergleich zu einigen europäischen Ländern noch auf einem niedrigeren Niveau. Spanien 10 Deutschland 11 Italien 15 Frankreich 15 Großbritannien 16 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Abb. 2: Mobile Internetnutzung im Ländervergleich Nach einem Zuwachs von 62 % auf 7,3 Mio. in 2008 pendelte sich die Zahl der Handynutzer, die mobil auf das Internet zugreifen, Anfang 2009 auf 6,2 Mio. ein. // Quellen: Nielsen Mobile 2008, Nielsen Mobile 2009 Abb. 3: Wachstum mobile Internetnutzerschaft © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 26. Mobile Evolution 25 Fallstudie UK – so wird das mobile Internet zur Erfolgsstory: Am Beispiel des Benchmarks UK zeigt sich, dass die zunehmende Verbreitung von Smartphones und entsprechenden attraktiven Inhalten und Preispaketen eine Trendwende herbeiführen kann. smartphone- neue preismodelle attraktive inhalte verbreitung stärken etablieren bieten Zahlreiche Kooperationen zwischen Alle Mobilfunkanbieter haben von Mobilfunkanbieter verkaufen nicht „nur“ Netzbetreibern und Mobile-Herstellern volumenbasierten Tarifen auf Pauschal- Bandbreite, sondern auch Inhalte und Datentarife umgestellt. Dienste. Bsp.: Vodafone & Nokia 3 UK z. B. bietet mit ‚Pay as you Go‘ In Kooperation mit Dienste-Anbietern ≥ Smartphone- + OVI-Nutzung einen Prepaid Tarif an, mit dem man machen sie deren Seiten/Services das mobile Web tage-, wochen- oder zugänglich, um die Attraktivität des Prognosen zufolge werden bis Ende monatsweise ohne Vertragsbindung mobile Web für Neukunden zu steigern. 2010 mehr als 60  % der Kunden 3G- und zum günstigen Preis nutzen kann. oder 3,5 G-fähige Endgeräte besitzen. Bsp.: O2 lockt Kunden mit zwei Mona- ten Gratis-Zugang zu F8 & Myspace. // Quelle: Bis Ende 2010 werden mehr als 50 % der Mobile-Kunden regelmäßig Forrester Research 2008 auf mobile Web-Angebote/Services zugreifen. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 27. Mobile Evolution 26 das heisst: Die neue Generation von Smartphones mit hochauflösenden Touchscreens erweist sich als Treiber für das mobile Internet. Weltweit sind die Smartphone- Verkäufe zwischen 2007 und 2008 um ca. 14 % gestiegen. In Deutsch- land liegt die Verbreitung von Smartphones inzwischen bei 11,5 % und wird aufgrund sinkender Preise weiter ansteigen. // Quelle: Abb. 4: Internationale Verbreitung von Smartphones M:Metrics 2009 © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 28. 04 Mobile Internet Wer sind die Early Adopters und was wollen sie? © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 29. Mobile Internet 28 fragestellungen zur nutzungsmotivation und Bedarfsanalyse für das mobile Internet und Mobile Commerce Angebote. Fragestellungen Wer sind die Early Adopters des mobilen Internets? Wie beurteilen User das stationäre Internet im Vergleich zum mobilen? Welchen Einfluss hat die neue Generation von Smartphones auf die Internetnutzung? Welche Mobile Commerce Angebote werden aktuell genutzt und wie genau? Welche relevanten Nutzungsszenarien lassen sich daraus ableiten? Welche Benefits und welche Barriers gibt es hinsichtlich der Nutzung von Mobile Commerce Angeboten? Was wünschen sich Mobile Commerce User für die Zukunft? Untersuchungsdesign Einstündige Tiefeninterviews mit n = 20 Teilnehmer, davon 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5), die als Early Adopters selbst ein iPhone, Blackberry Storm, Samsung Omnia oder HTC HD nutzen. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 30. mobile internet 29 Die early aDoPters und ihre Nutzungsgewohnheiten sind wegweisend für die Entwicklungen neuer Märkte wie dem mobilen Internet und Mobile Commerce. technology adoption Main street lifecycle early Market assiMilation technology early adopters Pragmatists Conservatives laggards enthusiasts Visionaries (early majority) (late majority) Das Verhalten der Early Adopters ist deshalb so aufschlussreich, weil sie sich nicht nur für die Technologie interessieren, sondern auch für die Möglichkeiten und Vorteile, die eine neue Technologie in der Zukunft bringen könnte. Dafür sind sie bereit ein Risiko einzugehen. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 31. Mobile Internet 30 Die Soziodemographie der mobilen Internetnutzer zeigt einen Schwerpunkt bei technikaffinen Männern in den Alterssegmenten von 19–29 und 40–49 Jahren. weiblich männlich 14–18 Jahre 19–29 Jahre 30–39 Jahre 40–49 Jahre 50–60 Jahre 61 Jahre und älter voll berufstätig Schüler/Student Abb. 5: Soziodemografie der mobilen Internetnutzer // Quelle: freeXmedia 2008 n = 151 Basis: Deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 32. mobile internet 31 Unter den Smartphone-Besitzern sind die Early Adopters keine homogene Gruppe, sondern setzen sich aus vielfältig interessierten Nutzern zusammen. die konsumorientierte der design-fan „Ich will immer das „Ich war einfach immer Neueste haben. Mein schon Apple-Fan. Das Handy muss einfach was Design, die Funktionen, hermachen.“ (junge Frau/ die setzen Standards!“ HTC HD) (junge Frau/iPhone) „Ohne Handy würde ich „Ich kauf mir gern Gad- mich nicht mehr arbeits- gets. Es macht mir einfach fähig fühlen. Ich brauche Spaß, state-of-the-art- ein effektives Werkzeug.“ Technik auszuprobieren. (älterer Mann/Blackberry) Touchscreen musste sein.“ (junger Mann/Samsung) der Business-Profi der technik-enthusiast © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 33. Mobile Internet 32 DIE konsumorientierten UND design-fans unter den Smartphone-Nutzern (unter-)schätzen im direkten Vergleich das mobile Internet als zartes Nesthäkchen oder kleine Liaison am Rande. Stationäres Internet mobiles Internet „Der große Bruder“ „Der kleine Bruder“ // Projektions-Test: „Der solide (Ehe-)Partner“ „Der Seitensprung“ „Wenn Sie das stationäre „Die (kurze) Affäre“ und das mobile Internet als Verwandtschafts- verhältnis beschreiben sollten – wie würde das aussehen?“ Die distanzierte Sicht auf das mobile Web: Usability-Hemmnisse stehen anstelle von innovativen Nutzungsmöglichkeiten im Vordergrund. © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 34. mobile internet 33 teChnologie-enthUsiasten UnD Professional User sehen bereits jetzt ein Verhältnis auf Augenhöhe – ihr Credo lautet: „Mobiles Internet und stationäres Internet sind gleichwertig“, unabhängig vom Device. stationäres internet Mobiles internet „gleichberechtigte geschwister“ „Für mich sind das mobile und stationäre Web wie ungleiche Zwillinge. Jeder hat seine individuellen Stärken und Schwächen.“ // Projektions-test: (junger Mann/iPhone) „Mobiles Internet gehört „Wenn Sie das stationäre und das mobile internet mittlerweile zu meinem als Verwandtschafts- Alltag.“ verhältnis beschreiben (junge Frau/Blackberry) sollten – wie würde das aussehen?“ Die visionäre Sicht auf das mobile Web: das mobile Internet wird als gleichwertig, aber nicht als identisch zum stationären Internet geschätzt. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 35. mobile internet 34 Mobiles und stationäres Internet koexistieren friedlich – während für das stationäre Internet aber bereits typische Nutzungssituationen existieren, müssen sich diese für das Handy erst noch entwickeln. „Um im Internet kurz was zu recher- chieren, reicht das Display vom iPhone vollkommen aus. Wenn ich stationäres internet aber wirklich surfen will, dann ist das Mobiles internet Display zu klein und ich gehe lieber stärken: stärken: an den PC.“ (junger Mann/iPhone) + komfortabel am (arbeits-)Platz: (ruhe, + Praktisch für unterwegs: Handy ist überall Bildschirm- und tastaturgröße, mehr dabei und stets zugänglich, passt in jede informationsmenge) (hand-)tasche ≥ uneingeschränkte räum- + spezialfall laptop, netbook: auch unter- liche unabhängigkeit ≥ vollkommene wegs einsetzbar ≥ räumliche Unabhän- freiheit gigkeit + Spezielle auf das Handy zugeschnittene + geeignet für lange Verweilzeiten, z. B. services (z. B. location Based function, auch ausführliches, zielloses surfen navigationsgerät, personalisierte Services + ausgereifte technik etc.) + Datensicherheit: im gros „gefühlte“ + kurze, gezielte informationsbeschaffung sicherheit In spezifischen Situationen kommen die durch das Medium bedingten Vorteile zum Tragen: Daraus lässt sich für innovative Internetdienste wie Mobile Commerce ableiten: Es gilt, mobil zu denken! © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 36. mobile internet 35 Neben externen Faktoren wie uneinheitliche Technik und Preispolitik hemmt eine ungenügende User Experience die mobile Internetnutzung. barrieren/vorbehalte/heMMnisse – „Barrieren sind für mich Mängel bei generellen technischen rahmenbedingungen die langsamen Ladezeiten (schlechte umtS-abdeckung auf ländlicherem gebiet) teChnik und die schlechte UMTS- Abdeckung auf dem Land.” technische Mängel auf inhaltsseite (z. B. lade- und downloadzeiten, v. a. bei großen (junger Mann/iPhone) datenmengen, langsamer Seitenaufbau, rar gesäte mobile.de-Seiten, flash-animationen) – „Man muss schon technik- Mängel in der internettauglichkeit und „anatomie“ der handy-hardware verrückt sein, sonst könnte (display-/tastaturgröße, umtS) User die komplizierte Hand- exPerienCe navigation über das Handy (noch) umständlicher als auf dem PC, laptop habung beim mobilen Surfen abschrecken.” grafische Umsetzung der inhalte z. t. noch unzureichend ≥ v. a. im direkten Vergleich (junger Mann/iPhone) mit dem gewohnten, stationären internet empfundene unübersichtlichkeit – „Ich habe Sicherheitsbe- Preise/ große sicherheitsbedenken und befürchtung des Datenmissbrauchs denken, da es für das mobile siCherheit (beim stationären internet sind diese Befürchtungen meist nur noch latent vorhanden) Internet keine Virenpro- gramme gibt, und Angst vor relativ hohe tarif- und/oder Download-kosten Daten-Fishing.” (junger Mann/iPhone) © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 37. mobile internet 36 Erfolg und Akzeptanz von Internetdiensten wie Mobile Commerce werden sich maßgeblich daran messen, ob neben dem Erfüllen der Rahmen- bedingungen Interesse und Mehrwert geschaffen werden. erfolgstreiber/faktoren „Es wäre ein großer attraktive, d. h. günstigere tarife (Pauschalen, flats zwischen 5 und 15 €), Vorteil, wenn mehr Seiten ggf. auch günstige einstiegstarife mit monatlicher kündigung genau wie amazon.de flächendeckende UMts-verbreitung, wlan in öffentlichen bereichen erkennen würden, dass rahMenbe- mit einem iPhone gesurft DingUngen weiterentwicklung und verbreitung internetfähiger handys (displaygröße, umtS, geschwindigkeit, akkuleistung, …) wird und die Darstellung entsprechend angepasst würde.” kommunikationsmaßnahmen (Bedarf schaffen, durch Werbung aufmerksamkeit steigern) (junger Mann/iPhone) attraktive kaufanreize schaffen (z. B. Prozente bei der ersten mobile Commerce transaktion) „Die Dateneingabe sollte komfortable und auf das handy angepasste bezahlsysteme (z. B. über Handyrechnung) User erleichtert werden und exPerienCe Werbung und Randinfor- Mobile User experience (einfache optionen, aussagekräftiger und entsprechend mationen raus gelassen sparsamer umgang mit Bildern, übersichtliche darstellung) werden.” (junger Mann/iPhone) optimierte seiten (handygerechte mobil.de-Seiten, die erkennen, ob am attraktive stationären PC oder per Handy gesurft wird) inhalte anpassung der inhalte (auf die nutzungssituation abgestimmt und dementsprechend reduziert) © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 38. 05 Mobile Commerce Nutzungsmotivation und Bedarfsanalyse © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 39. Mobile Commerce 38 genutzte und gewünschte Mobile Dienste Unter den aktuell genutzten mobilen Internetdiensten finden sich bereits Mobile Commerce Angebote; darüber hinaus zeigt sich ein großes Interesse an weiteren Möglichkeiten. Mobile Web-Nutzer: Welche 15 klassischen Dienste nutzen sie auf 25 dem Mobiltelefon? 30 32 44 54 Abb. 6: Mobil genutzte Dienste Mobile Web-Nutzer: Welche neuen 35 Dienste wünschen sie sich? 44 47 // Quelle: 56 Accenture 2008 61 84 n = 165 Angaben in Prozent Abb. 7: Mobil gewünschte Dienste Mehrfachnennungen möglich © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 40. mobile Commerce 39 Derzeit sind Mobile Commerce Funktionen noch kein initiales Bedürfnis der User, sondern werden erst im Verlauf der Handynutzung eher beiläufig entdeckt. + „Mittlerweile stöbere ich gerne mobile Commerce mit dem iPhone nach Schnäppchen bei nutzung Amazon oder eBay.“ (junge Frau/iPhone) – „Ich habe das iPhone gekauft, weil ich ein Apple Fan bin. Mobile – „Mobile Commerce hat bei mei- Commerce ist ein positiver Beieffekt, nem Kauf des Blackberry keine Rolle hatte aber keinen Einfluss auf die gespielt. Ich wollte die Internetflat Kaufentscheidung.“ eigentlich nicht, aber das war halt im (junger Mann/iPhone) Preis enthalten.“ (junge Frau/Blackberry) Zeit Mit interessanten, auf den mobilen Nutzungskontext abgestimmten Angeboten, kann das „schlummernde“ Bedürfnis nach Mobile Commerce geweckt werden. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 41. mobile Commerce 40 Genutzt werden v. a. Websites zur Produkt-/Informationssuche und etablierte Anbieter für Bestellungen – bei der mobilen Bezahlung zeigen sich User noch skeptisch. + „Ich verschaffe mir primär über Google und eBay einen 1) ProDUkt-/infosUChe Überblick über Produkte und klassisch über: Preise.“ (junger Mann/iPhone) google, ebay, preisvergleich.de, ... + „Ich war mal im Mediamarkt und wollte eine CD kaufen. Die 2) kaUf-/bestellProZess gab’s nicht, da habe ich die zack bei etablierten anbietern aus dem stationären internet: bei Amazon bestellt.“ eBay, amazon, ... (junger Mann/iPhone) – „Ich habe noch nicht mobil bezahlt, weil ich mir am PC die 3) beZahlUng Bestätigung ausdrucken kann wird mobil – wenn möglich – eher vermieden (wenn, dann bei und übers Handy keine Bank- vertrauenswürdigen anbietern), z. B. PayPal, ViSa, ... daten eingeben will.“ (junger Mann/iPhone) Nutzer haben zwar mobil einen hohen Bedarf an Information, würden je nach Situation auch mobil Produkte kaufen oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die Bezahlung wird aber bevorzugt über klassische Kanäle abgewickelt. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 42. Mobile Commerce 41 Das größte Interesse besteht bislang für „on the go“-Gebrauchsgüter wie Bahn- und Flugtickets oder Kinokarten sowie für klassische E-Commerce- Produkte wie Bücher, CDs und DVDs. Welche Produkte würden Sie mit Ihrem Handy kaufen? Abb. 8: Mobile Kaufbereitschaft nach Produkten // Quelle: Lightspeed Research 2008 Basis: Deutsche Mobilfunknutzer © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 43. mobile Commerce 42 treiber „Die Seite muss schnell da sein, darf keine für eine ansteigende Mobile Commerce Nutzung aufwändigen Grafiken beinhalten, so dass ich sind neben reibungsloser Technik vor allem der Reiz da bei der jetzigen Geschwindigkeit warten des Neuen und eine spezifische User Experience. müsste, bis sie aufgebaut ist. Und sie muss so zu navigieren sein, dass man einen schnellen Überblick bekommt und schnell an die Infos kommt.“ (älterer Mann/iPhone) voraUs- neUgierDe wieDer- ritUal/ver- setZUng weCken holUng innerliChUng internetfähiges erster mobiler Zweiter mobiler regelmäßige, ritua- Smartphone mit internet-kontakt internet-kontakt lisierte nutzung des großem display. ≥ entdeckungsreise mobilen internets. wichtig: technisch wichtig: auf das einwandfreies Surfen Handy angepasste (usability; mobile minimalistische user experience) mobile.de-Seiten und anreize schaffen ≥ sonst: frust- (z. B. Prozente beim Potenzial: einmal erstkauf) und nie wieder! © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 44. 06 Typische Nutzungsszenarien und Fallbeispiele für Mobile Commerce © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 45. typische nutzungsszenarien 44 Mobile CoMMerCe PotenZial Auf den Nutzungskontext zugeschnittene „uniquely mobile“-Lösungen verhelfen dem Mobile Commerce zum Durchbruch. sZenario sZenario sZenario „Unterhalter“ „sitUationshelfer“ „ProbleMlÖser“ Jan hat den Bus verpasst und muss nun eva und ihre freundinnen wollen nach mark und Sandra haben es eilig und 20 minuten auf den nächsten warten. dem kino noch gemeinsam einen Cock- suchen einen Parkplatz, haben aber kein dabei vertreibt er sich die Zeit, indem er tail trinken, kennen aber keine Bar in der kleingeld, um ein ticket zu ziehen. da auf seinem Handy bei amazon.de nach nähe. also lässt sich eva von aroundme sehen sie einen Parkautomaten, an dem angeboten stöbert und diese bei smart- auf ihrem Handy die umliegenden Cafés mit dem Handy bezahlt werden kann. shopping.de vergleicht. und Bars anzeigen. Zeitvertreib Zeitkritische- und ortsabhängige Situative Bedarfslösung zwischen Produkt- und Informationssuche On- und Offline-Welt © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 46. typische nutzungsszenarien 45 Das hanDy als „Unterhalter“ – eine klassische Nutzungsverfassung der User, die auch durch Mobile Commerce Angebote bedient werden kann. aUsgangssitUation verfassUng beDürfnis leerlauf und Wartezeiten, die man ist gelangweilt, weiß nicht, wohin Stimulation, Spaß, ablenkung überbrückt werden müssen mit sich „Praktisch, wenn man auf den Bus warten muss und dabei ein bisschen herumsur- fen kann.“ (junger Mann/Samsung) Potenzial: Kleine Informationshäppchen anbieten, die zum Browsen und Verweilen einladen; Fun­Faktor einbeziehen. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 47. Typische Nutzungsszenarien 46 Fallbeispiel: GET Interactive – sich zwischendurch mit Serien und Filmen unterhalten lassen und dabei angesagte Star-Produkte finden und kaufen. GET Interactive ist ein Internetdienstleister aus den USA, der es ermöglicht, über Video Clips zu shoppen. Bei einem GET Video können die Zuschauer ein Produkt aus dem Video, beispielsweise ein Kleidungsstück des Protago- nisten, mit wenigen Klicks direkt über ihr Mobiltelefon kaufen. Stärke: Mehr als die typischen Video Clips fürs Handy – innovative // Quelle: Unterhaltung mit Up-Selling Funktionen. www.getinteractive.tv © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 48. typische nutzungsszenarien 47 fallbeispiel: m-select – überall und jederzeit entspannen, Musik hören und die gewünschten Songs sofort runterladen. Mit dem Verfahren m-select können Nutzer Musik unmittelbar beim mobilen Radio-Hören erwerben. Man registriert sich einmalig und kann dann Musik über Radio oder Internet auf dem Handy hören. Auf Tastendruck landet der Song direkt im Warenkorb bzw. als mp3 auf dem Handy. Außerdem kann man sich am PC die Liste aller ausgewählten Songs ansehen und runterladen. Stärke: Die klassische Handynutzung als „Walkman“ wird um Music – // Quelle: Store Funktionen erweitert. www.m-select.de © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 49. typische nutzungsszenarien 48 fallbeispiel: iFood Assistant – auf dem Nachhauseweg von der Arbeit gute Kochtipps und Produkte fürs Abendessen finden. Der iFood Assistant ist eine iPhone- Applikation von Kraftfoods, die sowohl das Einkaufen als auch das Zubereiten von Speisen erleichtern soll. Die Anwendung beinhaltet 7000 Rezepte, ermöglicht die Erstellung einer eigenen Einkaufsliste, zeigt den Weg zum nächsten Supermarkt und bietet ein eigenes Rezeptverzeichnis. Stärke: Leerlauf, der für die Abendessenplanung genutzt wird – das Handy dient dabei als Rezeptbuch, Einkaufszettel und Wegweiser zum Supermarkt. // Quelle: www.kraftfoods.com © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 50. typische nutzungsszenarien 49 Das hanDy als „sitUationshelfer“ – mobile Services bieten bedarfsgerechte Lösungen für situationsabhängige Bedürfnisse. aUsgangssitUation verfassUng unterwegs sein, ohne Zugriff auf das akuter und situativer, plötzlich „So findet man die stationäre internet auftretender informations- oder besten Restaurants in Handlungsbedarf der Nähe.“ (junge Frau/iPhone) ZeitkritisChes beDürfnis ortsbeZogenes beDürfnis „Es ist ärgerlich, wenn Produkte, Services location based services eine eBay-Auktion aus- läuft und man gerade nicht zuhause ist. Jetzt maps kann man in letzter Sekunde noch mitbieten.“ (junger Mann/HTC HD) Potenzial: Sofortige Bedarfsdeckung durch mobiles Internet ermöglichen und Mobile Commerce Lösungen anbieten. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 51. typische nutzungsszenarien 50 fallbeispiel: eBay – unterwegs und die eBay-Auktion läuft gleich aus? Einfach mobil alle zeitkritischen Auktionen im Griff behalten. Unter dem Motto „eBay immer dabei“ bietet eBay in Kooperation mit dem Telefonprovider Congstar einen neuartigen Handytarif an, mit dem Nutzer auf den Internetseiten von eBay kostenlos surfen können. Dies gewährleistet, dass die User keine Auktion mehr verpassen und von unterwegs eBay wie gewohnt nutzen können. Für das iPhone existiert außerdem eine eigene Applikation. Stärke: Zeitkritische Aktionen, die keinen Aufschub dulden, „on­the­go“ // Quelle: erledigen und nichts mehr verpassen. www.ebay.de © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 52. typische nutzungsszenarien 51 fallbeispiel: AroundMe – in einer fremden Umgebung alle Shops, Banken, Cafés und Kinos finden und sich den Weg dorthin anzeigen lassen. AroundMe von Tweaker Soft ist eine iPhone Applikation, die Points of Interest in der Umgebung anzeigt. Nach Kategorien sortiert listet AroundMe Shops, Banken, Bars, Kinos, Restaurants und vieles mehr auf und zeigt den Weg dorthin an. Stärke: Location Based Services mit Mobile Commerce Ange­ boten verbinden und in jeder Umgebung finden, was man gerade braucht. // Quelle: www.mcproton.com © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 53. typische nutzungsszenarien 52 fallbeispiel: Style Locator – der Guide durch die Shopping-Metropole gibt Tipps rund um Mode, die man direkt im Online-Shop oder im nächsten Store kaufen kann. Die Zeitschrift Gala aus dem Hause Gruner & Jahr bietet mit dem Style Locator eine Applikation für iPhone und iPod Touch mit echtem Mehrwert für den User an. Für 21 Shopping-Me- tropolen liefert die Anwendung Tipps rund um Mode, coole Accessoires oder Must Haves. Sie zeigt den Weg zum nächsten Store bzw. verweist auf einen Online-Store, wenn lokal kein entsprechender verfügbar ist. Stärke: Shopping­Metropolen mit dem Style Locator erkun­ den, Modetipps erhalten und den Weg zum passenden (Online­)Shop finden. // Quelle: www.gala.de © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 54. typische nutzungsszenarien 53 Das hanDy als „ProbleMlÖser“ – spezielle, auf Smartphones zugeschnittene Anwendungen bieten innovative Lösungen und Erleichterungen im Alltag. aUsgangssitUation verfassUng beDürfnis alltagsprobleme (privat oder beruflich), aufgeschlossenheit für neue anwen- konkrete Problemlösung, neugierde die nach einer lösung verlangen dungen und alltagslösungen Beispiele „Die Lufthansa bietet so etwas an: Einfach Bordkarte aufs Handy und dann über einen Scanner halten.“ (älterer Mann/Blackberry) Potenzial: Spezifische mobile Produkte und Services bieten Lösungs­ angebote für Alltagsprobleme; Verbindung von Real und Mobile Life ≥ Spontane Interaktion. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 55. typische nutzungsszenarien 54 fallbeispiel: Lufthansa mobile Bordkarte – Zeit sparen und direkt einchecken ohne Warteschlange. Lufthansa bietet mobil zahlreiche Services. So kann man z. B. Informationen über Ankunft oder Abflug einsehen, Flugpläne für verschiedene Strecken abru- fen oder als registrierter Kunde sogar mobil Flüge buchen. Dementsprechend kann man auch mobil einchecken – sogar mit Sitzplatzauswahl – und erhält im Anschluss eine mobile Bordkarte in Form eines QR-Codes. Stärke: Als Trendsetter vorne weg sein mit ungewöhnlichen Lösungen // Quellen: und dabei effektiv Zeit sparen. www.lufthansa.de © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 56. typische nutzungsszenarien 55 fallbeispiel: Kampagne mit QR-Codes – vom Plakat direkt zur mobilen Website per Mobile Tagging verlinken. QR steht für quick response und ist ein zweidimensionaler Barcode. Diesen setzte die Miami Ad School ein, um eine interaktive Kampagne für H&M zu inszenieren. Die Codes wurden in Außenwerbemedien an Bushaltestellen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Print-Anzeigen integriert und konnten von potentiellen Käufern mit dem Handy eingescannt werden. Darüber erreichten sie direkt die entsprechende Webseite, auf der sie das Kleidungsstück in ihrer bevorzugten Größe und Farbe bestellen konnten. Die Abrechnung erfolgte über die Handyrechnung des Käufers. Stärke: Print­Kampagnen mit Webseiten verbinden und so sowohl Aufmerksamkeit generieren als auch Produktinformation bieten. // Quellen: www.adsoftheworld.com www.miamiadschool.com © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 57. typische nutzungsszenarien 56 fallbeispiel: SnapTell – per Fotosuche mehr über ein Produkt erfahren und passende Videos, Bewertungen und mehr Produktinfos erhalten. SnapTell ist eine amerikanische Firma, die eine iPhone Anwendung anbietet, die Produkte über ein Handyfoto erkennt und Zusatzinformationen zu dem jeweiligen Produkt liefert. Der User braucht lediglich die Werbeanzeige zu fotografieren und das Bild an SnapTell zu senden. Daraufhin bekommt er Informationen wie beispielsweise Bewertungen, Videos und WAP-Links zu dem gewünschten Objekt. Stärke: Die Handykamera als unkomplizierte Eingabevariante nutzen // Quelle: und bequem Links zu Produktinfos erhalten. www.snaptell.com © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 58. typische nutzungsszenarien 57 von Der tyPisChen nUtZUngssitUation zum Praxistest der Mobile Commerce Anwendungen in Use Cases. Typische Nutzungssituationen gemäß der Motiv- und Bedarfsanalyse sZenario sZenario sZenario „Unterhalter“ „sitUationshelfer“ „ProbleMlÖser“ Stöbern zum Zeitvertreib Zeitkritische und ortsabhängige Situative Bedarfslösungen Informationen und Produkte zwischen On- und Offline-Welt Szenarien im Mobile User Experience Test // einstündige user experience tests mit Use Case 1 UnD 3 (rotiert) Use Case 2 Use Case 4 n = 20 teilnehmern (14 männer und 6 frauen) im Freie Suche nach einer DVD auf DVD auf der Amazon-Website Aufruf der Website eines Veran- alter von 18–39 (n = 15) der Amazon-Website bestellen und als Geschenk stalters über den QR-Code eines und 40–59 Jahren (n = 5), verschicken Plakats die als medium oder expert user noch kein Smartphone besitzen, sich aber für mobile internet und mobile Commerce interessieren. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 59. 07 Praxistest Mobile User Experience der Amazon Website © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 60. Praxistest User Experience 59 fragestellungen und untersuchungsgegenstände des Mobile User Experience Tests. Fragestellungen Wie gut kann das „echte Internet“ mit Touchscreen-Smartphones genutzt werden? Sind die Websites des stationären Internets für die Nutzung auf Smartphones geeignet oder ist eine Anpassung an das mobile Internet notwendig? Wie sollten ggf. angepasste Seiten für die mobile Nutzung auf dem Smartphone gestaltet sein? Welche Erfolgsfaktoren für Mobile Commerce lassen sich identifizieren? Untersuchungsdesign Einstündige User Experience Tests mit n = 20 Teilnehmer, 14 Männer und 6 Frauen im Alter von 18–39 (n = 15) und 40–59 Jahren (n = 5) Untersuchung anhand der beiden marktführenden Touchscreen-Smartphones Apple iPhone und Blackberry Storm Labortest: Vergleich der 3 verschiedenen Darstellungsvarianten der Amazon-Website (Amazon-Site als Standard im E-Commerce): Reguläre PC-Site (auf beiden Smartphones) Mobil-optimierte Site (auf dem Blackberry Storm) iPhone-optimierte Site (auf dem iPhone) Feldtest: Zugriff auf eine Website über QR-Codes (Software BeeTag) © 2009: denkwerk GmbH, phaydon | research+consulting GmbH & Co. KG
  • 61. Praxistest user experience 60 Die drei verschiedenen Darstellungsvarianten der Amazon-Website im direkten Vergleich. regUläre Mobil- iPhone- PC-site oPtiMierte site oPtiMierte site die amazon-Website wie sie im stationä- die mobil-optimierte amazon-Website Website ist vom design und von den ren internet dargestellt wird, kann auch auf dem Blackberry Storm ist vom design funktionen her reduzierter als die PC- von den Browsern des Blackberrys und und von den funktionen her deutlich Site, enthält aber touchscreen-spezifische des iPhones angezeigt werden. reduzierter als die PC-Site. und insgesamt mehr elemente als die mobil-optimierte Site. © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg
  • 62. Praxistest user experience 61 Mobile ProDUktsUChe UnD -bestellUng auf der regulären PC-Site von Amazon. Blackberry Storm iPhone © 2009: denkwerk gmbH, phaydon | research+consulting gmbH & Co. kg