Mobile Apps versprechen neues Lernen und wir wollen die Technologien der Studierenden besser für das Lehren und Lernen nutzten. Weil mobile Apps immer im Verbund mit anderen Technologien zu sehen sind, stellt sich die Frage nach dem Mehrwert mobiler Apps für die Hochschuldidaktik. In dieser Studie wurde über 5 Jahre hinweg der kontextualisierende Effekt mobiler Apps vor dem Hintergrund der Aktivitätstheorie untersucht. Es wurde gezeigt, dass es Apps als Lehrmittel allein durch ihren Bereitstellungsmodus die Lernsituationen erweitern und das Lernen flexibilisieren können.
2. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Ausgangslage
Mobile Technologien haben den Alltag der Studierenden vollständig
durchdrungen
Für Hochschuldidaktik und E-Learning-Fachstellen hat diese Entwicklung
keine Relevanz
Lehrpraktiken und -umgebungen sind aus didaktischer Sicht durch andere
Technologien besetzt
Mobiles Lernen erlaubt flexiblere kontextualisierte Lernangebote
3. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Blended-Learning-Konzepte halten analoges und digitales Lernen getrennt
Mobile- und multi-modale Ansätze brechen mit der Dichotomie von
analogen und digitalen Lernsituationen
Umdenken bei den didaktischen Gestaltungsprinzipien ist für flexibles
Lernen notwendig
§ Seamless Learning
§ Micro Learning
4. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Seamless Learning verbindet verschiedene Lernkontexte zu einem
integrierten Lernerlebnis
§ Formale Kontexte
§ Nicht-formale Kontexte
§ Informelle Kontexte
§ Inzidentelle Kontexte
Omni-präsente mobile Technologien sind Schnittstellen und bieten
Verbindungen zu Lern- und Informationsangeboten
Lernerlebnisse können über unterschiedliche Kontexte gestreckt werden
5. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Kontext ist für die didaktische Gestaltung ein neues Thema
In gängigen didaktischen Modellen haben Kontexte keine funktionale
Bedeutung
Vier Hauptlinien:
§ Kontext-agnostische Gestaltungsmodelle
§ Kontext als Bereitstellungsmodus
§ Kontext als passiver Rahmen von Lernaktivitäten
§ Kontext als sozialer Bezugsrahmen
7. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Kontext ist der natürliche Rahmen, der
jegliche Handlung passiv situiert und
aktiv beeinflusst!
vgl. Lave & Wenger, 1991
Didaktisches Umdenken
ist notwendig!
11. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Methode
Mobile App mit minimalen kontextuellen Abhängigkeiten
App als Ergänzung in Blended-Learning-Lehrveranstaltungen
Begleitende Befragung über 5 Kohorten von Studierenden
Fokus auf Lernkontexte der Lern-App
§ Zu Hause
§ In der Universität
§ Unterwegs (im Bus, Zug o. Tram)
§ In der Freizeit
§ In der Arbeit
18. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Implikationen für das Flexible Lernen
an Hochschulen
Eine kontext-minimierte App kann Lernkontexte unabhängig von der
didaktischen Gestaltung beeinflussen
Kontextualisierende Eigenschaften schaffen grössere Flexibilisierung der
Lehre und erweitern die Lernumgebung
Kontextualisierende Angebote werden von den Studierenden positiv
bewertet, aber nicht als Ersatz für bestehende Angebote wahrgenommen
Kontextualisierung kann durch eine Neuorganisation der Lerninhalte ohne
eine Anpassung der Lehrprinzipien erreicht werden!
19. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Seamless Learning erfordert keinen erheblichen didaktischen
Zusatzaufwand, sondern kann durch neue Arrangements von
Funktionen und Werkzeugen Lernkontexte überbrücken.
Kontexte und Werkzeuge sind keine passiven Elemente von
Lernangeboten, sondern müssen als aktive Elemente
berücksichtigt werden!
20. Zürcher Fachhochschule
@em3rg3 @phish108
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Christian Glahn christian.glahn@zhaw.ch
Institut für Angewandte Simulation
ZHAW Life Sciences und Facility Management
Mag. Dr. Marion R. Gruber marion.gruber@uzh.ch
Digitale Lehre und Forschung
Philosophische Fakultät
Universität Zürich