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Specification and Description Language
                                                              Kapitel 13.1

                                                        Netze und Protokolle
                                                       Leibniz Universität Hannover
                                                    Institut für Kommunikationstechnik
                                                           Kommunikationsnetze
                                                              Dr.-Ing. Jan Steuer




                                                    Institut für Kommunikationstechnik
                                                             www.ikt.uni-hannover.de




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Begriffe

                    Spezifikation von Prozessen in Fernmeldesystemen
                          SDL:         Specification and Description Language
                                       ITU-T Rec. Z100
                    Spezifikationen von Nachrichten zwischen Prozessen
                          ASN1: Abstract Syntax Notation one
                                  ITU-T Rec. X.208 and X.680-683
                                  ITU-T Rec. Z105: Use of SDL with ASN.1
                          BER:    Basic Encoding Rules




                                                               (2)




Nachrichtentechnische Systeme sind regional, national, kontinental und weltweit miteinander verbunden. Daraus resultiert ein
erhöhter Grad der Komplexität, verglichen mit einzelnen Systemen.
Darüber hinaus werden mehr und mehr Funktionen der nachrichtentechnischen Systeme mittels Software realisiert.
Realisierte Systeme weisen teilweise mehrere hundert MByte Programmcode auf.
Die Folge dieser wachsenden Softwarekomplexität ist der Zwang zur Standardisierung bei der Softwareerstellung. Diese
Vorlesung soll sich mit den bereits vorhandenen Standards für Software in Fernmeldesystemen auseinandersetzen.
Es ist nicht das Ziel dieser Vorlesung, Standards für Softwareerstellung allgemein zu behandeln. Dazu verweise ich auf die
Vorlesungen meiner Kollegen in der Technischen Informatik und der Informatik.
Detailliert werden wir die Regeln von SDL in dieser Vorlesung und ASN1 und den BER in folgenden Vorlesungen bearbeiten,
da die meisten Nachrichtentechnischen Systeme hierauf basieren.




 © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Prozesse

                                                                                System 2
                            System 1

                                                                           Prozess - Instanz A
                      Prozess - Instanz A
                                                          Message
                                                                                 SDL
                            SDL
                                                              Message

                                                          ASN1, BER

                                                                           Prozess - Instanz B
                      Prozess - Instanz B
                                                                                 SDL
                            SDL



                                                                             Prozess - Code
                         Prozess - Code
                                                                                  SDL
                              SDL

                                                                  (3)




In diesem Beispiel sind zwei physikalisch getrennte Nachrichtensysteme, also z.B. zwei Vermittlungssysteme dargestellt.
Beide Vermittlungssysteme verfügen über die unterschiedlichsten Prozesse zur Lösung einzelner Teilaufgaben aus der
Vermittlungstechnik. Ein solcher Prozeß kann der Teilnehmerprozeß sein, der die Funktionen des Teilnehmers überwacht
und steuert, also z.B. die BORSCHT-Funktionen realisiert.
Jeder Prozeß besteht aus dem Code, der die Funktionalität beschreibt und einem Datenblock für jede Prozeßinstanz, der die
Zustandsdaten des Prozesses speichert. Der Code ist üblicherweise nur einmal im System vorhanden, während die
Datenblöcke individuell pro Teilnehmer aktiviert werden. Der Prozeßcode und die Prozeßinstanzen werden in der
Nachrichtentechnik in SDL spezifiziert. Dies schließt nicht aus, daß einzelne Teilaufgaben, wie z.B. die DTMF-Erkennung in
Signalprozessoren im zugehörigen Assembler (oder C) programmiert werden. Solche Assemblerroutinen sind aber lokal
eingrenzbar. Sie können zur Optimierung der lokalen Prozesse erforderlich sein.
SDL spezifiziert das Verhalten als Reaktion auf Meldungen und die Struktur von Systemen. SDL ist somit eine
Spezifikationssprache für Realtime-Systeme, die verteilt und interaktiv sein können. Der Grad der Abstraktion kann vom
Überblick bis zur detaillierten Behandlung von Variablen reichen.
Die Möglichkeit auf einem hohen Abstraktionsniveau zu arbeiten ermöglicht den sehr frühen Einsatz von SDL in der kreativen
Phase eines Systemlayouts. Damit wird die Diskussion zwischen Beteiligten auf eine formale und damit nachprüfbare,
eindeutige Grundlage gestellt. Folglich ist SDL auch geeignet ein System für eine Ausschreibung zu beschreiben und die
Angebote auf Übereinstimmung zu prüfen.
Die zwischen den Prozeßinstanzen ausgetauschten Meldungen sind in SDL nicht hinreichend spezifiziert. Hier setzt die
Funktion von ASN1 ein. Die BER sind in ASN1 vorhandene Grundfunktionen, die wegen ihrer Universalität vorspezifiziert
sind.




 © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Beziehungen zwischen
                                                                     Spezifikationsmethoden




                                                        Mapping
                                                                              Formal
                          Konzeptuell                 Verifikation

                   z.B. verbale Sprache                                z.B. SDL, ASN1,
                  oder formatfreie Bilder                                    BER




                                                               (4)




SDL ist eine formale Sprache, die im Gegensatz zur natürlichen (verbalen) Sprache einen hohen Grad an Präzision,
Nachprüfbarkeit und Zweifelsfreiheit aufweist. Die natürliche Sprache hat im technischen Bereich ihre Bedeutung, wenn Ziele,
Intentionen und Anforderungen formuliert werden sollen.
Eine verständliche Spezifikation wird also beide Sprachelemente enthalten. Anders ausgedrückt liefert die natürliche
Beschreibung Konzepte, während formale Beschreibungen Modelle der zu beschreibenden Objekte generieren. Eine gute
Spezifikation erlaubt immer wieder die Prüfung der Modelle gegen die Konzepte. Die Umkehrung ist nicht möglich.




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Statische Elemente von SDL




                            Statisch sind die Programmstrukturen,
                            die Nachrichtenpfade und die Erläuterungen




                                                              (5)




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SDL-Begriffe


                    Spezifikation:                    Festlegung der geplanten
                                                      Eigenschaften eines Systems
                                                      (Was soll das System können?)
                    Beschreibung:                     Festlegung der vorhandenen
                                                      Eigenschaften eines Systems
                                                      (Was kann das System und wie
                                                      macht es das?)
                    Darstellung der Eigenschaften
                          Datenblätter - Systemparameter
                          SDL - Systemverhalten
                    SDL Grafik
                    SDL Programm




                                                                (6)




Systemparameter sind z.B. die Zahl der Teilnehmer eines Vermittlungssystems oder die Übertragungsrate eines
Übertragungssystems


Das Systemverhalten gibt an, was das System zu bestimmten Zeitpunkten oder unter bestimmten Umständen, z.B. nach dem
Eintreffen von Signalen macht.


Die grafische Version von SDL ist durch Verwendung von Symbolen und zugehörigen Regeln leicht erlernbar und lesbar.


Die SDL-Version in Programmcodedarstellung wird automatisch aus der grafischen Version erzeugt und entweder
         zur Interpretation dem Echtzeitsystem zugeführt oder
         mittels eines Übersetzers in eine Zielsprache, z.B. C++ überführt.
Anwendung von SDL zur Spezifikation von:
         . Vermittlungsvorgängen (Signalisierung und Reaktion auf Signalisierung)
         . Wartungsvorgängen
         . Fehlerbehandlung
         . Systemsteuerung
         . Kommunikationsprotokolle
Anmerkungen zum dargestellten Sprachumfang:
Untermenge von SDL-88 (Rec.ITU-T Z.100 von 1988)
keine Darstellung der objektorientierten Erweiterungen in SDL-92 (Rec.ITU-T Z.100 von 1993)
SDL/PE (Pictorial Elements) wurde gestrichen




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SDL Strukturierung



                                                                                     System


                                                     Block                                                            Block


                                       Block                           Block                            Block                           Block




                                                                                              Prozess
                             Prozess



                                           Prozess




                                                                           Prozess




                                                                                                            Prozess




                                                                                                                              Prozess
                                                             Prozess




                                                                                                                                            Prozess
                                                                                        (7)




Ein mit SDL spezifiziertes System kann
         zur Gliederung in Teilaufgaben,
         zum Test von Schnittstellen,
         zur besseren Wiederverwendbarkeit

         hierarchisch gegliedert werden


Das System zerfällt in Blöcke, Unterblöcke und Prozesse. Das System ist nur einmal vorhanden. Alle Untereinheiten können
mehrfach auftreten.


                   Unterteilungen sind so zu wählen, daß
         die Kommunikation über Schnittstellen minimal wird,
         die funktionale Struktur der Realisierung entspricht (z.B. sollte im Prozeß der Wegesuche keine Beschreibung der
         Tonerkennung vorhanden sein)
         die Verständlichkeit eines Blockes gefördert wird




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Grafische und textuelle Repräsentation




                    System <system name>
                                                              system <system name>;
                        <system declaration
                                                                <system declarations>
                              area>
                                                                <block interaction>
                          <block interaction                  endsystem [<system name>]
                               area>



                                                                      textuell
                           grafisch

                                                              (8)




SDL erlaubt sowohl die grafische, als auch die textuelle Beschreibung der Systeme. Der Programmierer wird häufig die
textuelle Eingabe seiner Spezifikationen tätigen und die Prüfungen und Dokumentationen mit der grafischen Darstellung
durchführen. Die grafische Darstellung läßt sich aus der textuellen maschinell erzeugen.
Die <system declarations> definieren die in der <block interaction area> verwendeten Variablen und Verbindungen. Sie
erlauben eine automatisierte Prüfung der Spezifikationen.




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Systemstruktur und Signalbehandlung

                           System xyz
                                                                                                         SIGNAL
                                                                                                            S1,S2,S3
                                                                                                            Sx,Sy S9
                                                                                                            Si,Sk,S5,S6
                                                     Verarbeitung der
                                     k-1                                                  k-2
                [Sx, Sy]
                                                          B_1
                                                     Signale S1,S2,S3
                                                      Signale Sx, Sy                    [Sx, Sy]
                              [S1,S2,S3]                                              [Sx, Sy]
                              [S1,S2,S3]



                                   Texterweiterung
                                   zu Block B_1




                                                                                                         Verarbeitung des
                                                                      k-3
                                                                                                              B_2
                                                                                                           Signales S9
                                                                                                           Signales S9
                                                                              [S9]
                                                                               [S9]
                                                                                                          (1. Durchlauf
                                                                                                           gespeichert)
                                                                      Kommentar
                                                                      zu Block B_3


                                                                                                   k-4
                                    k-5                   Verarbeit
                                                          B_3
                                                          ung Si
                                                              S6
                                                                                         [Si,Sk]
                                                                                      [Si,Sk]
                            [S5]           [S6]           und Sk
                           [S5]              [S6]



                                                                                         (9)




Erläuterungen


Die Systemstruktur ist statisch
Der Rahmen um das “System xyz” stellt die Grenze zu seiner Umgebung dar
Die Systeme können mit ihrer Umgebung kommunizieren
Die Rechtecke im System sind Blöcke (B_1, B_2, B_3)
Die Kommunikation der Blöcke untereinander und der Blöcke mit der Umgebung
  erfolgt über Kanäle (K-1, K-2, K-3, K-4, K-5)
Kanäle können unidirektional oder bidirektional sein. Die Richtung wird mit Pfeilen angegeben
Kanäle übertragen Signale (S1, S2, S3, ..)


Im einem Textsymbol werden die benötigten Signale deklariert. Die Deklaration kann auf System- und Blockebene erfolgen,
nicht aber auf Prozessebene.


                SIGNAL
                   S1,S2,S3
                   Sx,Sy S9
                   Si,Sk,S5,S6


Mit einem Signal können bei Bedarf auch Variablen übergeben werden.




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Block mit Unterblöcken

                        Block B_1
                      CONNECT K_A AND k-1                     SIGNAL
                      CONNECT K_D AND k-1                     S1, S2, S3,
                      CONNECT K_B AND k-2                     Sx,Sy,Si,
                      CONNECT K_C AND k-3                     S9


                                       K_A                                           K_B
                                                               B_1_1
                              S1,S2                                          Sx,Sy


                         S3                                      Si
                                      K_D                 K_E


                                                                                     K_C
                                                               B_1_2
                                                                                             S9

                                                                   (10)




Der Block B_1 wird hier in die Unterblöcke B_1_1 und B_1_2 unterteilt. Die Verbindung zum Block B_1 wird über die
Blockbeschriftung (hier in der oberen linken Ecke ) und durch die CONNECT -Anweisungen hergestellt. Die CONNECT -
Anweisungen geben an, welche Kanäle von den Unterblöcken mit denen des Oberblockes verbunden ist. Die CONNECT-
Anweisungen können auch in der Form von Markern am Bildrand deklariert werden.
Die Blockbeschreibung ist nicht Bestandteil der SDL-Spezifikation, sie wird aber von dem hier verwendeten SDT-Tool
erzeugt. Fehlt die Blockbezeichnung, so kann die Referenz zum übergeordneten Block nicht in jedem Fall hergestellt werden,
da die Bezeichnung der Blöcke in der Wahlfreiheit der Programmierer steht und nicht wie in diesem Beispiel auseinander
ableitbar sein muß.




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Block mit Prozessen

                   Block B_2
                            CONNECT R_1 AND K_3;                    SIGNAL
                            CONNECT R_3 AND K_2;                    S9, Sx, Sy, Si, Sk
                            CONNECT R_4 AND K_4;                    Request




                          R_1                                   R_2                               R3
                                           P1                                 P2
                    S9                                        Request                    Sx, Sy



                                              Si, Sk
                         R_4




                                                                    (11)




Die Prozesse sind in der statischen Strukturbeschreibung die kleinsten Einheiten. Prozesse können keine Unterprozesse
haben. In den Prozessen werden die dynamischen Abläufe spezifiziert. Innerhalb von Prozessen können andere Prozesse
instanziert werden. Die Beschreibung dieser instanzierten Prozesse ist aber außerhalb der aufrufenden Prozesse.




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Baumdiagramm eines Systems


               System-Ebene                                    XYZ




                                                                                            B_3
                                                                                 B_2
               Block-Ebene                 B_1




               Unterblock-
                                 B_1_1             B_1_2
               Ebene



               Prozeß-           P4                Pn                       P1         P2   P3
               Ebene




                                                                     (12)




Es gibt genau eine Systemebene.
Die Block-/Unterblock-Ebene kann beliebige Verschachtelungen aufweisen.




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dynamische Eigenschaften von SDL

                 SDL erlaubt die Programmierung von
                 dynamischen Systemzuständen:

                           Prozeßinstanzen
                           Wartezustände
                           Reaktion auf Signale




                                                              (13)




Die Dynamik ist nicht direkt aus der Spezifikation zu ersehen. Als Hilfsmittel zur Verdeutlichung sind die Message Sequence
Charts (MSC) spezifiziert.
Tools, wie der SDT SDL-Generator, stellen zusammen mit der Simulation eine weitere Möglichkeit der Darstellung der
Dynamik dar


Die Spezifikation eines Echtzeitsystems zwingt zur Spezifikation der dynamischen Vorgänge. Dynamische Vorgänge lassen
sich nur schwer verständlich auf Papier darstellen. Daher ist die Verwendung von Rechnern mit den Möglichkeiten der
visuellen Darstellung von Sequenzen ein hervorragendes Hilfsmittel. Hiervon macht der Simulator in dem SDT-SDL
Gebrauch.




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Kreieren von Prozeßinstanzen




                             Block Gebührenerfassung
                                               immer einmal vorhanden             kann auch gar nicht vorhanden sein

                                                             genau einmal instanziert              maximal 25 mal instanziert

                                                                  dynamische Erzeugung


                                                     (1,1)                                   (0,25)
                            Start_Zähl,
                                                                     Terminiere
                                                    Monitor                                Geb_erzeug
                            Stop_Zähl

                                          P1                                       P2


                    Welches Problem hat das hier spezifizierte Vorgehen?


                                                                          (14)




Der Prozeß Monitor ist beim Einschalten des Systems einmal instanziert. Eine weitere Instanzierung erfolgt nicht. Über das
Signal Start_Zähl wird der Prozess Monitor veranlaßt den Prozeß Geb_erzeug zu instanzieren. Dort werden dann z.B.
Zeitereignisse gezählt.
Gestoppt wird der Gebührenzähler durch das Signal Stop_Zähl an den Prozeß Monitor, der wiederum mit dem Signal
Terminiere die Reinstanzierung des Prozesses Geb_Erzeug bewirkt.




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Prozeßkonzept in SDL


                 Ein Prozeß besteht aus Programm-Code und Datenfeldern
                 Prozeßinstanzen sind nur Datenfelder, die vom Programm-Code
                 bedient werden
                 Der Prozeß kann
                       zeitlich versetzte oder gleichzeitige Signale aufnehmen
                       Signale an andere Prozesse abgeben
                       Zustände behalten
                       sich in einem von mehreren Wartezuständen auf Signale befinden(der
                       eingenommene Wartezustand hängt von vorangegangenen Aktionen ab)
                       sich im Verarbeitungszustand von Signalen befinden




                                                             (15)




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Graphische Prozeß-darstellung SDL/GR

                   Darstellung von miteinander kommunizierenden
                   Prozessen
                   jeder Prozeß ist eine erweiterte FSM
                         Erweiterung um Variable und Entscheidungen
                         besondere Symbole für den Signalaustausch




                                                             (16)




FSM: Finite State Machine




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Endlicher Zustandsautomat
                                                                                            FSM



                                                                                              E3
                                                                              A1
                                                                                        Z2
                                             A6
                                                                                                   A3
                                                        E1                         E2
                                                                                         E4

                                                  Z1
                                        E6                   A2



                                                   E5

                                                                                   A4

                                                                                                        Z4
                                                                         Z3
                                                                                              A7
                                                                                   E7
                                                                  A5




                                                                       (17)




Kommunikationssysteme können aus parallelen oder quasiparallelen Prozessenbestehen. Echte Parallelität besteht, wenn
die Prozesse auf getrennten Rechnern ablaufen. Quasiparallel sind die Prozesse, wenn sie auf einem Prozessor installiert
sind. DieProzesse sind über Warteschlangen gekoppelt.

Neben der SDL-Darstellung können Prozesse auch als Finite State Machines (FSM) [endlicher Zustandsautomat]
anschaulich gemacht werden.
         die Zustände der FSM werden mit Z1 bis Z4,
         die Ereignisse mit E1 bis E7 und
         die Aktionen auf die Ereignisse mit A1 bis A7
Problematisch bei den FSM ist,
         daß die Zahl der Zustände unübersichtlich groß werden kann. Stellen Sie sich als Beispiel einen Zähler vor. In FSM-
         Darstellung ist jeder Zählerzustand ein eigener Zustand!
         daß die Kommunikation zwischen mehreren FSM nicht definiert ist und damit nicht mehrere Prozesse dargestellt
         werden können
Abhilfe bietet SDL. SDL ist als Sprache für eine Multiprozeßumgebung spezifiziert, und SDL kennt Variable, mit deren Hilfe
Zähler gebildet werden können.




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Grundsymbole (1)

              Spezifikation/ Beschreibung eines Prozesses in SDL/ GR durch folgende
              Elemente:

              Eingabe (Input)

              Entgegennahme von Signalen eines anderen Prozesses

              Ausgabe (Output)

              Aussendung von Signalen an einen anderen Prozesses

              Wartezustand (State)

              Zustand eines Prozesses, während dessen er ohne Ausführung irgendwelcher
              Aktionen auf das Eintreffen von Signalen wartet




                                                             (18)




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Grundsymbole (2)

              Aufbewahrung (Save)

              Speicherung eines eintreffenden Signales zur späteren Entgegennahme in
              einem anderen Zustand des Prozesses

              Übergang (Transition)

              Folge von Aktionen beim Übergang von einem Wartezustand in einen anderen
              Wartezustand

              Entscheidung (Decision)

              Auswahl einer von mehreren Folgen von Aktionen im Verlaufe eines Überganges

              Aufgabe (task)

              Aktionen, die weder Ausgaben noch Entscheidungen sind


                                                             (19)




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Symbole (3)
           Text-Extension

           Texterweiterung für ein Symbol (falls im Symbol nicht mehr genug Platz für Text ist).

           Kommentar

           Angabe eines Kommentars für ein Symbol.

           Textsymbol

           Unterschiedliche Anwendung des Textsymbols, z.B. Angabe von Signallisten,
           Variablendeklaration, Timer-Deklaration.

           START

           Definierte Startangabe für einen Prozess.

           STOP

           Durch das STOP-Symbol wird ein Prozess beendet. Er ist dann nicht mehr existent.

                                    A
           Konnektor

           Verbindung von Flußlinien, z.B. auf unterschiedlichen Diagrammseiten.

                                                             (20)




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Symbole (4)
                                               *
            Alle Zustände

            Abkürzende Darstellung für quot;alle möglichen Zustände in diesem Prozeßquot;.

                                              *
            Alle INPUT-Signale

            Abkürzende Darstellung für quot;alle möglichen Input-Signale in diesem Prozeßquot;.
            Eine Kombination mit quot;alle Zuständequot; ist nicht möglich.

                                             P_1
            CREATE REQUEST

            Anforderung zum kreieren eines Prozesses (hier: P_1).

                                           Proc_X
            PROCEDURE CALL

            Aufruf einer Prozedur (entspricht dem Prozeduraufruf einer normalen
            Programmiersprache).

                                                     Proc_X
            PROCEDURE REFERENCE

            Referenzsymbol für eine Prozedur. Die entsprechende Definition der Prozedur
            (hier Proc_X)
            erfolgt in einem separaten (Prozedur-) Diagramm.
                                                        (21)




Hinweis: * (A,B) bedeutet „Alle möglichen außer A und B“




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Symbole (5)




              PROCEDURE START                                       nur in Prozessdiagrammen!

              Angabe des Startpunktes einer Prozedur.

              PROCEDURE RETURN                                      nur in Prozessdiagrammen!

              Angabe des Return-Punktes einer Prozedur. (Procedur-Ende : Mit der
              einem Erweiterungssymbol kann ein Rückgabewert an den aufrufenden
              Prozess übergeben werden.
              Anmerkung: In einem Prozedurdiagramm sind alle Prozeßsymbole
              erlaubt.




                                                             (22)




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Flußlinien und Konnektoren in SDL/GR

                                                                    Flußlinien


                                                               Durch Konnektoren
                                             a       a         verbundene Flußlinien



                                                              Divergierende Flußlinien




                                                 a
                                         a               a    Konvergierende Flußlinien




                                                                    (23)




jedes Symbol ist mit seinem(n) Nachfolger(n) über eine Flußlinie verbunden
eine Flußlinie kann unterbrochen werden, sie endet dann in einem Ausgangs-
  connector und beginnt wieder in einem Eingangsconnector
Flußlinien können sich vereinigen. Die Vereinigung kann
         durch Zusammenfügung von Flußlinien,
         indirekt durch Darstellung von mehreren Ausgangsconnectoren und einem zugehörigen Eingangsconnector oder
         durch Eintreten mehrerer Flußlinien in einen Zustand erfolgen.
Eine Flußlinie kann sich - z.B. nach einem Entscheidungssymbol - in zwei oder mehr Linien auf-
  spalten (eindeutig kennzeichnen, unter welcher Bedingung welcher Weg genommen wir
Flußlinien müssen bei einer Vereinigung, beim Eintritt in Ausgangsconnectoren und
  beim Eintritt in Zustände mit Pfeilen versehen werden
Flußlinien, die in Eingangssymbole münden, dürfen keine Pfeile tragen
Flußlinien verlaufen horizontal oder vertikal mit scharfen Ecken
Kreuzungen von Flußlinien bedeuten keine logische Beziehung zwischen den Linien




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Folgeregel 1




                    FALSCH




                   RICHTIG




                                                             (24)




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Folgeregel 2




                    Falsch




                    Richtig




                                                             (25)




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Folgeregel 3



                Falsch




                Richtig




                                                             (26)




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Folgeregel 4




                   Falsch




                   Richtig




                                                             (27)




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Warteschlangen in SDL




                                                              Kanal
                             Block1                                             Block2
                                                     Ausgangswarte-
                                                     schlange


                                                          Signalpfad
                            Prozeß1                                             Prozeß2
                                                              Eingangswarte-
                                                              schlange


                                                                 (28)




Für einen Kanal kann eine zufällige Verzögerung oder eine bestimmte Verzögerung programmiert werden. Ein Signalpfad
besitzt keine Verzögerung.




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Eingabewarteschlangen der
                                                                             Prozeßinstanzen




                                                        Signal
                                                                      Signalwege
                                       Prozeß                         und Kanäle




                                                             Signalwege
                                                                                   Prozeß
                                                             und Kanäle
                                               Signal


                                       Prozeß




                                                                      (29)




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Beispiele für Timer-Anwendung

                                                                                                       TIMER T_Out



                 Process: Tasten-Überwachung                            SET(NOW +30,   Relative Zeit; mit NOW wird
                                                                           T_OUT)      die Systemzeit ausgelesen
                          (Totmann-Taste beim
                          Lokführer)
                                                                                 Z0



                                          Taste                          T_OUT                         Ende



                                         ESET (T_OUT)                    Error                       RESET (T_OUT



                                        SET(NOW +30,
                                           T_OUT)



                                              Z0



                                                                 (30)




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Bsp.: Block Takt_Teiler


                Block Takt_Teiler




                    S_1                                         S_2                       S_3
                                     Teiler_1                              Teiler_2
                    [T, Ende]                                [T_2, Ende]                  [T_4]




                                                                  (31)




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
Teiler 1

                                         Prozess Teiler_1




                                               Z1


                                              T                      Ende


                                               Z2


                                              T                       Ende


                                              T_2                     Ende


                                               Z1


                                                              (32)




Dies ist ein Teiler durch zwei.
Achtung: Erreicht den Prozess das Ende-Signal in Z1, so wird der Prozeß erst durch ein nachfolgendes T-Signal wirklich
reinstanziert.




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Teiler 2

                                           Prozess Teiler_2




                                                                      *
                                              Z1

                                                T_2
                                                                     Ende

                                               Z2

                                                T_2

                                                T_4

                                               Z1

                                                              (33)




Dieser Teiler-Prozeß kann in jedem Zustand durch ein Ende-Signal reinstanziert werden.




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Beispiel für Deklaration und Verwendung
                                                                     von Variablen



              Process Sekunden_Zähler

                                    DCL I INTEGER;             I := 0;      Stop        Sec
                                    /* Deklaration (DCL) der
                                    Integer-Variablen I */
                                                               Ruhe       Ruhe      I := I + 1;


                                                     Reset        Start                  I
                                                                             < 60             =60
                                                   I := 0;                Aktiv         Min


                                                    Ruhe       Aktiv                 I: = 0;


                                                                                      Aktiv


                                                                 (34)




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Zustandswechsel in SDL/GR



                                                                                   Reihenfolge des
                                                                                   Eintreffens



                                Zustand 1

                                                                                       A
                                                                A trifft ein
                                                                                                     Zeit


                                         A
                                                             A bewirkt einen
                                                             Zustandswechsel
                                                             und wird verbraucht


                                Zustand 2



                                                                      (35)




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Reihenfolge der Verarbeitung
                                                     nacheinander eintreffender Signale

                                                                                     Reihenfolge des
                                                                                     Eintreffens
                                                                                              B
                                                                        B trifft
                                             ...                        zuerst ein

                                                                        A trifft ein,                  A
                                                                        wird aber
                                         Zustand 1
                                                                        zwischengespeichert
                                                                                                           Zeit

                           A                                 B
                                                                         B wird verbraucht


                       Zustand 2.1                      Zustand 2.2


                                                             A
                                                                             A wird verbraucht


                                                         Zustand 3


                                                                 (36)




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Implizierter Verbrauch von nicht
                                                                     ausgewerteten Signalen

                                                                                      Reihenfolge des
                                                                                      Eintreffens

                                                                             C
                                  ...                                                  D
                                                                                                B
                                                                                                          A
                           Zustand 1


              A               B             * (A, B)          Übrige
                                                                          C wird    D wird      B wird
                                                                          implizit  implizit verbraucht
                                                                         verbraucht verbraucht
          Zustand 2.1 Zustand 2.2


                               A               D
                                                                                   A wird verbraucht


                          Zustand 3.1 Zustand 3.2

                                                                  (37)




© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
SAVE-Funktion in SDL/GR

                                                                                                     Reihenfolge des
                                ...                                                                  Eintreffens
                                                                                                 C     D
                            Zustand 1                                                                       B
                                                                                                                 A
                                                                                                                       Zeit
                                                                               C wird implizit
                 A             B                D      * (A, B, D)    Übrige   verbraucht

                                                                                  D wird aufbewahrt
              Zustand 2.1 Zustand 2.2
                                                                                 B wird verbraucht

                               A            D                                      Das aufbewahrte
                                                                                   Signal D wird
                                                                                   verbraucht
                           Zustand 3.1 Zustand 3.2


                                            A

                                                                                                 A wird verbraucht
                                         Zustand 4


                                                                     (38)




Beim Zustandswechsel werden alle nicht gespeicherten Signale gelöscht! Oft werden in der Praxis mit der „Save *“
Anweisung alle Signale gespeichert, damit in den Folgezuständen eine Auswertung der Signale erfolgen kann.




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...                                                     Reihenfolge des Eintreffens
                                                       Beispiel eines komplexen
                                                                Signaleinganges                   C
                                                                                                         D
                                       Zustand 1                                                             B
                                                                                                                 A
                                                                                                                     E   F


                  A           B                 D       E          F
                                                                         1. C wird implizit verbraucht
                                                                         2. D wird aufbewahrt
             Zustand 2.1 Zustand 2.2                                     3. B wird verbraucht                                    Zeit
                                                                                                                             G

                  A           D             F           G
                                                                         D wird verbraucht


             Zustand 3.1 Zustand 3.2


                   F          G             A
                                                                         1. A wird aufbewahrt
                                                                         2. E wird implizit verbraucht
                                                                         3. F wird aufbewahrt
                          Zustand 4                                      4. G wird verbraucht



                  F           A
                                                                         A wird verbraucht


                          Zustand 5


                              F                                          F wird verbraucht


                          Zustand 6                               (39)




Hinweis: Das Bild ist unvollständig. Der Input des Signals „F“ in Zustand 4 muß weiterführen!




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Timer-Mechanismus




                           e                d
                                                             T

                                              zum
                                              Zeitpunkt x
                                                                        c

                                                                        b

                                                                            a
                          TIMER-Mechanismus                                           Prozeß




                                                                 (40)




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Übung

                         Welche Darstellungsmethoden sind in SDL möglich?
                         Welche Vorteile hat eine Systembeschreibung mit Hilfe
                         von SDL, verglichen mit z.B. Pascal?
                         Welche Aufgabe hat das Save-Symbol?
                         Setzen Sie die als Text angegebene Spezifikation des
                         „SYSTEMS Binärzähler“ in eine SDL/GR-Spezifikation um




                                                                     (41)



Beispiel für SDL/PR Quelltext (zweistelliger Binärzähler)
         SYSTEM Binärzähler;
         SIGNAL T1;
         CHANNEL C1 FROM ENV TO Block_eins WITH T1;
         CHANNEL C2 FROM Block_eins TO Block_zwei WITH T2;
                 BLOCK Block_eins;
                 CONNECT C1 AND R1;
                 CONNECT C2 AND R2;
                 SIGNALROUTE R1 FROM ENV TO Prozess_eins WITH T1;
                 SIGNALROUTE R2 FROM Prozess_eins TO Prozess_zwei WITH T2;
                                     PROCESS Prozess_eins;
                                     STATE Warten_0;
                                       INPUT T1;
                                       NEXTSTATE Warten_1;
                                     STATE Warten_1;
                                       INPUT T1;
                                       OUTPUT T2
                                       NEXTSTATE Warten_0;
                                     ENDPROCESS Prozess_eins;
                 ENDBLOCK Block_eins;
                 BLOCK Block_zwei;
                 CONNECT C2 AND R3;
                 SIGNALROUTE R3 FROM Prozess_eins TO Prozess_zwei WITH T2;
                                     PROCESS Prozess_zwei;
                                     STATE Warten_0x;
                                       INPUT T2;
                                       NEXTSTATE Warten_1x;
                                     STATE Warten_1x;
                                       INPUT T2;
                                       NEXTSTATE Warten_0x;
                                     ENDPROCESS Prozess_zwei;
                 ENDBLOCK Block_zwei;
         ENDSYSTEM Binärzähler;




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Zweck von ASN1 & BER

                     Exakte Definition von Datenströmen und deren (binärer)
                     Codierung über Kommunikationsverbindungen mittels
                     einer Hochsprache, die einfach erlernbar sein soll
                     Erzeugung von Runtime-Modulen zur syntaktischen
                     Prüfung der Datenströme




                                                                 (42)




Aus Hochsprachen wie Pascal, ADA oder ähnlichen, ist bereits bekannt, daß vor der Erzeugung der Programmbefehle die
Typ-Deklarationen erfolgen. Typen können sein:
Integer, Real, Array, String, Set of...
Mit Hilfe dieser Typdeklarationen wird an den Schnittstellen geprüft, ob die übergebenen Daten den Vereinbarungen
entsprechen.
Einerseits kann bereits zur Kompilationszeit geprüft werden, ob die übergebenen Variablen den Typen entsprechen,
andererseits kann auch zur Exekutionszeit geprüft werden, ob die Daten, die übergeben werden vom richtigen Typ sind.
Wenn ein Datentyp zur Kompilationszeit richtig ist, sollte er eigentlich auch zur Laufzeit richtig sein. Im Prinzip ja, aber wenn
bei einer Datenübertragung ein unerkannter Fehler auftritt, dann kann zur Laufzeit die Unverträglichkeit zwischen
Deklararation und Realität auftreten.




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SDL'92 Typ Definitionen (1)
                                                                   (vordefinierte Typen + Operatoren)

                  • Boolean
                         - quot;NOTquot;, quot;ANDquot;, quot;ORquot;, quot;XORquot;, quot;=>quot;
                  • Character
                         - quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;, Num, Chr
                  • String (TYPE Itemsort, LITERAL Emptystring), Charstring
                         - MkString, Length, First, Last, quot;//quot;, Extract!,
                            Modify!, Substring
                  • Integer
                         - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;modquot;, quot;remquot;, quot;<quot;, quot;<=quot;,
                           quot;>quot;, quot;>=quot;, Float, Fix
                  • Real
                         - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;




                                                                 (43)




Boolean : Variablen können die Werte TRUE oder FALSE annehmen
         Bsp.:     boolvar1 := boolvar2 AND boolvar1
Character : Variable kann einen Charakter annehmen
         Bsp.:     charvar := 'd',
                   charvar1 := Num (93)
String / Charstring : definiert einen String vom Typ 'Itmensort' beliebiger Länge
         StringType := MKSTRING (Itemsort);
         StringType := MKSTRING (Itemsort) // MKSTRING (Itemsort);
         Füllen einer Nachricht mit einem beziehungsweise mehreren Inhalten.


         StringType1 := StringType ;
         StringType := StringType1 // StringType ;
         Zuweisen von Strings, Aneinanderketten von Strings.


         ByteType := StringType (IntegerType);
         StringType (IntegerType) := ByteType;
         Herauslesen beziehungsweise Überschreiben von beliebigen Inhalten (Vereinfachung von Modify!).


         StringType:=Substring(StringType,AnfangIntegerType,LängeIntegerType);
         Herauslesen eines beliebigen Teilstrings.


         IntegerType := Length (StringType);
         StringType := 0;
         Länge eines Strings ermitteln, String löschen.




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SDL'92 Typ Definitionen (2)
                                                                         (vordefinierte Typen + Operatoren)


                    • Array (TYPE Index, TYPE Itemsort)
                            - Make!, Modify!, Extract!
                    • PID
                    • Duration
                            - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;
                    • Time
                            - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;
                    • Struct




                                                                       (44)




Integer :           Variablen können ganzzahlige Werte annehmen
                    Bsp.:               intvar1 := intvar2 * intvar1
Array :             erzeugt einen Array beliebigen Typs mit dem Index INTEGER
PID :               Typ für die Verwaltung von Process IDentification Numbers
Duration :          spezieller Typ zum Arbeiten mit Timern und Zeitabläufen
Time :              zur Definition von Zeitabläufen
Struct :            Erzeugt einen Datentyp, der sich aus beliebigen Datentypen zusammensetzen kann.
            Bsp.:
            NEWTYPE SortName STRUCT
             ComponentName, ComponentName SortName;
             ComponentName SortName1;
            ENDNEWTYPE;




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SDL'92 Typ Definitionen (3)

                • SDL bietet die Möglichkeit eigene Typen auf Systemebene
                  zu definieren:

                       NEWTYPE Setup_Type STRUCT
                           Parameter Parameter_type;
                           CCEI Integer;
                           Portable_identity Var_info;
                           Fixed_identity Var_info;
                           Basic_service Var_info;
                           IWU_attributes Var_info;
                       ENDNEWTYPE Setup_Type;

                • oder schon vorhandene Typen an den eigenen Bedarf
                  anzupassen :

                       SYNTYPE Parameter_type = charstring
                         CONSTANTS 'request', 'indicate', 'response'
                       ENDSYNTYPE Parameter_type;

                                                              (45)




Typen können in ihren Eigenschaften frei definiert werden. Hier am Bsp. des Typs Boolean :
         NEWTYPE Boolean
          LITERALS      True, False;
          OPERATORS
                   quot;NOTquot; : Boolean          -> Boolean;
                   quot;ANDquot; : Boolean, Boolean -> Boolean;
                   quot;ORquot; : Boolean, Boolean -> Boolean;
                   quot;XORquot; : Boolean, Boolean -> Boolean;
                   quot;=>quot; : Boolean, Boolean -> Boolean;
         ENDNEWTYPE Boolean;
Die Operatoren müssen im SDT Tool als Funktionen in der Programmiersprache C implementiert werden.




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Variablen und Signal Definitionen

              • Signale werden auf Systemebene definiert. Sie können aus beliebig
                zusammengesetzten Datentypen / Informationen oder nur als
                Signal ohne Inhalt benutzt werden

                            SIGNAL
                            Sig_Setup (Setup_Type),
                            SigName1 (ExprType, PId),
                            Alles_OK (Boolean, Integer),
                            Nur_Signal;

              • Variablen werden auf Prozeß oder Prozedurebene definiert.

                            DCL
                            setup                    Setup_Type,
                            zustand                  BOOLEAN,
                            par1, par2               Parameter_Type,
                            timeout_setup            DURATION := 10;


                                                             (46)




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Variablen und Timer Definitionen


                • Timer müssen, genau wie Variablen vor Gebrauch definiert werden

                              TIMER
                              timer_setup;

                • in einem Prozeß oder einer Prozedur können Timer dann gestartet
                  oder gestoppt werden

                              SET (NOW + timeout_setup, timer_setup)
                              RESET (timer_setup)

                • läuft ein Timer ab, wird ein Signal mit dem definierten Timernamen
                  an den Prozeß geschickt, in dem der Timer definiert worden ist.




                                                             (47)




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Parameter für Prozeduren



                • Für die Parameterübergabe an Prozeduren gibt es die Befehle
                  'FPAR', 'IN', 'IN/OUT' und 'RETURNS'

                       FPAR    : definiert die zu übergebenden Parameter
                       IN      : Parameter werden in die Prozedur übergeben
                       IN/OUT  : ändert den Parameter auch in dem aufrufenden
                                 Prozeß
                       RETURNS : übergibt einen Wert an die aufrufende Instanz




                                                             (48)




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Signale mit Parameterübergabe
                                                                                     Prozess_2


                                                                                        warten_6



                                                                                        sig_setup (putes)

                             Prozess_1

                               warten_3

                                                                         Leitung_1
                               sig_setup (setup)
                               via Leitung_1
                                                                                     [sig_setup]




                                                                  (49)




                  Signale übertragen nur einem bestimmten Dateninhalt, keine Variable. Das hat zur Folge, daß in
verschiedenen Prozessen die zum Senden und Empfangen benutzten Variablen zwar den gleichen Type haben müssen,
nicht aber den gleichen Namen.
                   es gibt verschiedene Möglichkeiten Ziele für Signale anzugeben:
         SignalName (Expr, Expr)
                   Gibt es einen eindeutigen Signalweg, braucht kein Ziel angegeben zu werden. Vorsicht : führt zusätzlich
                   auch ein Signalweg mit dem angegebenen Signal zu dem Prozeß selbst, wird dieser vom Signal gewählt.
                   Folge : der Prozeß schickt das Signal an sich selbst.
         SignalName TO PIdExpr
                   das Signal wird zu dem Prozeß mit der ProzeßID 'PIdExpr' geschickt
         SignalName TO PROZ_DEF
                   Sendet Signal z.B. an sich selbst (siehe unten)
         SignalName VIA PathName
                   das Signal wird über 'PathName' geschickt.
         SignalName VIA ALL PathName, PathName
                   das Signal wird über alle angegebenen Signalwege geschickt
         SignalName TO PId_Expr VIA PathName
                   sendet ein Signal zum Prozeß 'PIdExpr' über den Signalweg 'PathName'
         SigName1 (Expr, PROZ_DEF)
                   sendet z.B. die eigene Prozeß ID (SELF) zum Empfänger.


         Für quot;PROZ_DEFquot; können folgende Systemausdrücke benutzt werden :
                   SELF               :                   Eigene Prozeß_ID
                   PARENT             :                   Prozeß_ID vom Erzeugerprozeß
                   OFFSPRING          :                   Prozeß_ID vom zuletzt erzeugten Prozeß
                   SENDER             :                   Prozeß_ID vom Absender des zuletzt empfangenen
                                      Signales




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Realisierung von Anwendungen

                            SDL-
                                                         SDL-Compiler
                         Beschreibung

                              C-                                                        Programm
                       Unterprogramme                                                   in C-Code
                         C-Routinen als
                         Schnittstelle zur
                        Hardware (Treiber)




                                                              C-Compiler




                         SUN / Sparc / Solaris                                    µ-Kontroller, z.B. 8031

                                                        Intel / 486 / NT & Unix



                                                                  (50)




Problem:


„langsame“ Low-Cost µ-Controller in TEs !


Lösung:


nur die Definition & Simulation in SDL, das schnelle Assembler-Programm wird aber manuell programmiert. (von SDL
abgeleitet), oder
Entwicklung eines eigenen, bereits auf das Zielsystem optimierten SDL->C Compiler.




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Realisierungen mit CORBA

                                                              IDL-
                                                          Beschreibung



                                               Sun IDL-
                                                                         NT IDL-
                                               Compiler
                                                                         Compiler
               Plattform 1 (Sun)
                                                                                            Plattform 2 (PC)
                             Prozeß 1
                                                                            C++ Interface
                                                C++ Interface
                                                                              Routine
                                                  Routine
                                                                                            Prozeß 3

                      Prozeß 2                          ORB                ORB
                                                                                              Prozeß 3*
                                                       TCP/IP             TCP/IP




                                                                 (51)




Abkürzungen:
                   CORBA - Common Object Request Broker Architecture
                   IDL - Interace Description Language


ORB-Demon mit IP-Nameserver / Server Locator (Tabelle)
Die Korrekte Funktion des IP-Netzes ist eine Voraussetzung!
Nur die IDL-Beschreibung muß den Kommunikationspartnern bekannt sein.
Die Implementierung auf der Plattform und die Lokalisation des Rechners sind nicht mehr relevant.
Über den ORB können (Dienst-) Objekte in beiden Richtungen aufgerufen werden. (Client/Server)
Die Objekte auf entfernten Systemen können wie lokale Unterprogramme aufgerufen werden. Der Demon kann mehrere
Instanzen der gewünschten Objekte dynamisch erzeugen. (z.B. Multi-System-Zugriff)
CORBA Compiler z.Z. für C++ & Java auf Unix & NT/95
Orbix (Corba Tool von der Fa. IONA) hat eine spezielle Schnittstelle für SDT
Die Kommunikation der verteilten Objekte via CORBA ist als Standard spezifiziert, grundsätzlich ist eine derartige
Kommunikation auch in SDL zu implementieren. Beispiele: E-DSS1 (aber mit manuellem Auf- und Abbau aller Schichten...)




 © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik

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  • 1. Specification and Description Language Kapitel 13.1 Netze und Protokolle Leibniz Universität Hannover Institut für Kommunikationstechnik Kommunikationsnetze Dr.-Ing. Jan Steuer Institut für Kommunikationstechnik www.ikt.uni-hannover.de © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 2. Begriffe Spezifikation von Prozessen in Fernmeldesystemen SDL: Specification and Description Language ITU-T Rec. Z100 Spezifikationen von Nachrichten zwischen Prozessen ASN1: Abstract Syntax Notation one ITU-T Rec. X.208 and X.680-683 ITU-T Rec. Z105: Use of SDL with ASN.1 BER: Basic Encoding Rules (2) Nachrichtentechnische Systeme sind regional, national, kontinental und weltweit miteinander verbunden. Daraus resultiert ein erhöhter Grad der Komplexität, verglichen mit einzelnen Systemen. Darüber hinaus werden mehr und mehr Funktionen der nachrichtentechnischen Systeme mittels Software realisiert. Realisierte Systeme weisen teilweise mehrere hundert MByte Programmcode auf. Die Folge dieser wachsenden Softwarekomplexität ist der Zwang zur Standardisierung bei der Softwareerstellung. Diese Vorlesung soll sich mit den bereits vorhandenen Standards für Software in Fernmeldesystemen auseinandersetzen. Es ist nicht das Ziel dieser Vorlesung, Standards für Softwareerstellung allgemein zu behandeln. Dazu verweise ich auf die Vorlesungen meiner Kollegen in der Technischen Informatik und der Informatik. Detailliert werden wir die Regeln von SDL in dieser Vorlesung und ASN1 und den BER in folgenden Vorlesungen bearbeiten, da die meisten Nachrichtentechnischen Systeme hierauf basieren. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 3. Prozesse System 2 System 1 Prozess - Instanz A Prozess - Instanz A Message SDL SDL Message ASN1, BER Prozess - Instanz B Prozess - Instanz B SDL SDL Prozess - Code Prozess - Code SDL SDL (3) In diesem Beispiel sind zwei physikalisch getrennte Nachrichtensysteme, also z.B. zwei Vermittlungssysteme dargestellt. Beide Vermittlungssysteme verfügen über die unterschiedlichsten Prozesse zur Lösung einzelner Teilaufgaben aus der Vermittlungstechnik. Ein solcher Prozeß kann der Teilnehmerprozeß sein, der die Funktionen des Teilnehmers überwacht und steuert, also z.B. die BORSCHT-Funktionen realisiert. Jeder Prozeß besteht aus dem Code, der die Funktionalität beschreibt und einem Datenblock für jede Prozeßinstanz, der die Zustandsdaten des Prozesses speichert. Der Code ist üblicherweise nur einmal im System vorhanden, während die Datenblöcke individuell pro Teilnehmer aktiviert werden. Der Prozeßcode und die Prozeßinstanzen werden in der Nachrichtentechnik in SDL spezifiziert. Dies schließt nicht aus, daß einzelne Teilaufgaben, wie z.B. die DTMF-Erkennung in Signalprozessoren im zugehörigen Assembler (oder C) programmiert werden. Solche Assemblerroutinen sind aber lokal eingrenzbar. Sie können zur Optimierung der lokalen Prozesse erforderlich sein. SDL spezifiziert das Verhalten als Reaktion auf Meldungen und die Struktur von Systemen. SDL ist somit eine Spezifikationssprache für Realtime-Systeme, die verteilt und interaktiv sein können. Der Grad der Abstraktion kann vom Überblick bis zur detaillierten Behandlung von Variablen reichen. Die Möglichkeit auf einem hohen Abstraktionsniveau zu arbeiten ermöglicht den sehr frühen Einsatz von SDL in der kreativen Phase eines Systemlayouts. Damit wird die Diskussion zwischen Beteiligten auf eine formale und damit nachprüfbare, eindeutige Grundlage gestellt. Folglich ist SDL auch geeignet ein System für eine Ausschreibung zu beschreiben und die Angebote auf Übereinstimmung zu prüfen. Die zwischen den Prozeßinstanzen ausgetauschten Meldungen sind in SDL nicht hinreichend spezifiziert. Hier setzt die Funktion von ASN1 ein. Die BER sind in ASN1 vorhandene Grundfunktionen, die wegen ihrer Universalität vorspezifiziert sind. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 4. Beziehungen zwischen Spezifikationsmethoden Mapping Formal Konzeptuell Verifikation z.B. verbale Sprache z.B. SDL, ASN1, oder formatfreie Bilder BER (4) SDL ist eine formale Sprache, die im Gegensatz zur natürlichen (verbalen) Sprache einen hohen Grad an Präzision, Nachprüfbarkeit und Zweifelsfreiheit aufweist. Die natürliche Sprache hat im technischen Bereich ihre Bedeutung, wenn Ziele, Intentionen und Anforderungen formuliert werden sollen. Eine verständliche Spezifikation wird also beide Sprachelemente enthalten. Anders ausgedrückt liefert die natürliche Beschreibung Konzepte, während formale Beschreibungen Modelle der zu beschreibenden Objekte generieren. Eine gute Spezifikation erlaubt immer wieder die Prüfung der Modelle gegen die Konzepte. Die Umkehrung ist nicht möglich. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 5. Statische Elemente von SDL Statisch sind die Programmstrukturen, die Nachrichtenpfade und die Erläuterungen (5) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 6. SDL-Begriffe Spezifikation: Festlegung der geplanten Eigenschaften eines Systems (Was soll das System können?) Beschreibung: Festlegung der vorhandenen Eigenschaften eines Systems (Was kann das System und wie macht es das?) Darstellung der Eigenschaften Datenblätter - Systemparameter SDL - Systemverhalten SDL Grafik SDL Programm (6) Systemparameter sind z.B. die Zahl der Teilnehmer eines Vermittlungssystems oder die Übertragungsrate eines Übertragungssystems Das Systemverhalten gibt an, was das System zu bestimmten Zeitpunkten oder unter bestimmten Umständen, z.B. nach dem Eintreffen von Signalen macht. Die grafische Version von SDL ist durch Verwendung von Symbolen und zugehörigen Regeln leicht erlernbar und lesbar. Die SDL-Version in Programmcodedarstellung wird automatisch aus der grafischen Version erzeugt und entweder zur Interpretation dem Echtzeitsystem zugeführt oder mittels eines Übersetzers in eine Zielsprache, z.B. C++ überführt. Anwendung von SDL zur Spezifikation von: . Vermittlungsvorgängen (Signalisierung und Reaktion auf Signalisierung) . Wartungsvorgängen . Fehlerbehandlung . Systemsteuerung . Kommunikationsprotokolle Anmerkungen zum dargestellten Sprachumfang: Untermenge von SDL-88 (Rec.ITU-T Z.100 von 1988) keine Darstellung der objektorientierten Erweiterungen in SDL-92 (Rec.ITU-T Z.100 von 1993) SDL/PE (Pictorial Elements) wurde gestrichen © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 7. SDL Strukturierung System Block Block Block Block Block Block Prozess Prozess Prozess Prozess Prozess Prozess Prozess Prozess (7) Ein mit SDL spezifiziertes System kann zur Gliederung in Teilaufgaben, zum Test von Schnittstellen, zur besseren Wiederverwendbarkeit hierarchisch gegliedert werden Das System zerfällt in Blöcke, Unterblöcke und Prozesse. Das System ist nur einmal vorhanden. Alle Untereinheiten können mehrfach auftreten. Unterteilungen sind so zu wählen, daß die Kommunikation über Schnittstellen minimal wird, die funktionale Struktur der Realisierung entspricht (z.B. sollte im Prozeß der Wegesuche keine Beschreibung der Tonerkennung vorhanden sein) die Verständlichkeit eines Blockes gefördert wird © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 8. Grafische und textuelle Repräsentation System <system name> system <system name>; <system declaration <system declarations> area> <block interaction> <block interaction endsystem [<system name>] area> textuell grafisch (8) SDL erlaubt sowohl die grafische, als auch die textuelle Beschreibung der Systeme. Der Programmierer wird häufig die textuelle Eingabe seiner Spezifikationen tätigen und die Prüfungen und Dokumentationen mit der grafischen Darstellung durchführen. Die grafische Darstellung läßt sich aus der textuellen maschinell erzeugen. Die <system declarations> definieren die in der <block interaction area> verwendeten Variablen und Verbindungen. Sie erlauben eine automatisierte Prüfung der Spezifikationen. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 9. Systemstruktur und Signalbehandlung System xyz SIGNAL S1,S2,S3 Sx,Sy S9 Si,Sk,S5,S6 Verarbeitung der k-1 k-2 [Sx, Sy] B_1 Signale S1,S2,S3 Signale Sx, Sy [Sx, Sy] [S1,S2,S3] [Sx, Sy] [S1,S2,S3] Texterweiterung zu Block B_1 Verarbeitung des k-3 B_2 Signales S9 Signales S9 [S9] [S9] (1. Durchlauf gespeichert) Kommentar zu Block B_3 k-4 k-5 Verarbeit B_3 ung Si S6 [Si,Sk] [Si,Sk] [S5] [S6] und Sk [S5] [S6] (9) Erläuterungen Die Systemstruktur ist statisch Der Rahmen um das “System xyz” stellt die Grenze zu seiner Umgebung dar Die Systeme können mit ihrer Umgebung kommunizieren Die Rechtecke im System sind Blöcke (B_1, B_2, B_3) Die Kommunikation der Blöcke untereinander und der Blöcke mit der Umgebung erfolgt über Kanäle (K-1, K-2, K-3, K-4, K-5) Kanäle können unidirektional oder bidirektional sein. Die Richtung wird mit Pfeilen angegeben Kanäle übertragen Signale (S1, S2, S3, ..) Im einem Textsymbol werden die benötigten Signale deklariert. Die Deklaration kann auf System- und Blockebene erfolgen, nicht aber auf Prozessebene. SIGNAL S1,S2,S3 Sx,Sy S9 Si,Sk,S5,S6 Mit einem Signal können bei Bedarf auch Variablen übergeben werden. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 10. Block mit Unterblöcken Block B_1 CONNECT K_A AND k-1 SIGNAL CONNECT K_D AND k-1 S1, S2, S3, CONNECT K_B AND k-2 Sx,Sy,Si, CONNECT K_C AND k-3 S9 K_A K_B B_1_1 S1,S2 Sx,Sy S3 Si K_D K_E K_C B_1_2 S9 (10) Der Block B_1 wird hier in die Unterblöcke B_1_1 und B_1_2 unterteilt. Die Verbindung zum Block B_1 wird über die Blockbeschriftung (hier in der oberen linken Ecke ) und durch die CONNECT -Anweisungen hergestellt. Die CONNECT - Anweisungen geben an, welche Kanäle von den Unterblöcken mit denen des Oberblockes verbunden ist. Die CONNECT- Anweisungen können auch in der Form von Markern am Bildrand deklariert werden. Die Blockbeschreibung ist nicht Bestandteil der SDL-Spezifikation, sie wird aber von dem hier verwendeten SDT-Tool erzeugt. Fehlt die Blockbezeichnung, so kann die Referenz zum übergeordneten Block nicht in jedem Fall hergestellt werden, da die Bezeichnung der Blöcke in der Wahlfreiheit der Programmierer steht und nicht wie in diesem Beispiel auseinander ableitbar sein muß. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 11. Block mit Prozessen Block B_2 CONNECT R_1 AND K_3; SIGNAL CONNECT R_3 AND K_2; S9, Sx, Sy, Si, Sk CONNECT R_4 AND K_4; Request R_1 R_2 R3 P1 P2 S9 Request Sx, Sy Si, Sk R_4 (11) Die Prozesse sind in der statischen Strukturbeschreibung die kleinsten Einheiten. Prozesse können keine Unterprozesse haben. In den Prozessen werden die dynamischen Abläufe spezifiziert. Innerhalb von Prozessen können andere Prozesse instanziert werden. Die Beschreibung dieser instanzierten Prozesse ist aber außerhalb der aufrufenden Prozesse. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 12. Baumdiagramm eines Systems System-Ebene XYZ B_3 B_2 Block-Ebene B_1 Unterblock- B_1_1 B_1_2 Ebene Prozeß- P4 Pn P1 P2 P3 Ebene (12) Es gibt genau eine Systemebene. Die Block-/Unterblock-Ebene kann beliebige Verschachtelungen aufweisen. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 13. dynamische Eigenschaften von SDL SDL erlaubt die Programmierung von dynamischen Systemzuständen: Prozeßinstanzen Wartezustände Reaktion auf Signale (13) Die Dynamik ist nicht direkt aus der Spezifikation zu ersehen. Als Hilfsmittel zur Verdeutlichung sind die Message Sequence Charts (MSC) spezifiziert. Tools, wie der SDT SDL-Generator, stellen zusammen mit der Simulation eine weitere Möglichkeit der Darstellung der Dynamik dar Die Spezifikation eines Echtzeitsystems zwingt zur Spezifikation der dynamischen Vorgänge. Dynamische Vorgänge lassen sich nur schwer verständlich auf Papier darstellen. Daher ist die Verwendung von Rechnern mit den Möglichkeiten der visuellen Darstellung von Sequenzen ein hervorragendes Hilfsmittel. Hiervon macht der Simulator in dem SDT-SDL Gebrauch. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 14. Kreieren von Prozeßinstanzen Block Gebührenerfassung immer einmal vorhanden kann auch gar nicht vorhanden sein genau einmal instanziert maximal 25 mal instanziert dynamische Erzeugung (1,1) (0,25) Start_Zähl, Terminiere Monitor Geb_erzeug Stop_Zähl P1 P2 Welches Problem hat das hier spezifizierte Vorgehen? (14) Der Prozeß Monitor ist beim Einschalten des Systems einmal instanziert. Eine weitere Instanzierung erfolgt nicht. Über das Signal Start_Zähl wird der Prozess Monitor veranlaßt den Prozeß Geb_erzeug zu instanzieren. Dort werden dann z.B. Zeitereignisse gezählt. Gestoppt wird der Gebührenzähler durch das Signal Stop_Zähl an den Prozeß Monitor, der wiederum mit dem Signal Terminiere die Reinstanzierung des Prozesses Geb_Erzeug bewirkt. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 15. Prozeßkonzept in SDL Ein Prozeß besteht aus Programm-Code und Datenfeldern Prozeßinstanzen sind nur Datenfelder, die vom Programm-Code bedient werden Der Prozeß kann zeitlich versetzte oder gleichzeitige Signale aufnehmen Signale an andere Prozesse abgeben Zustände behalten sich in einem von mehreren Wartezuständen auf Signale befinden(der eingenommene Wartezustand hängt von vorangegangenen Aktionen ab) sich im Verarbeitungszustand von Signalen befinden (15) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 16. Graphische Prozeß-darstellung SDL/GR Darstellung von miteinander kommunizierenden Prozessen jeder Prozeß ist eine erweiterte FSM Erweiterung um Variable und Entscheidungen besondere Symbole für den Signalaustausch (16) FSM: Finite State Machine © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 17. Endlicher Zustandsautomat FSM E3 A1 Z2 A6 A3 E1 E2 E4 Z1 E6 A2 E5 A4 Z4 Z3 A7 E7 A5 (17) Kommunikationssysteme können aus parallelen oder quasiparallelen Prozessenbestehen. Echte Parallelität besteht, wenn die Prozesse auf getrennten Rechnern ablaufen. Quasiparallel sind die Prozesse, wenn sie auf einem Prozessor installiert sind. DieProzesse sind über Warteschlangen gekoppelt. Neben der SDL-Darstellung können Prozesse auch als Finite State Machines (FSM) [endlicher Zustandsautomat] anschaulich gemacht werden. die Zustände der FSM werden mit Z1 bis Z4, die Ereignisse mit E1 bis E7 und die Aktionen auf die Ereignisse mit A1 bis A7 Problematisch bei den FSM ist, daß die Zahl der Zustände unübersichtlich groß werden kann. Stellen Sie sich als Beispiel einen Zähler vor. In FSM- Darstellung ist jeder Zählerzustand ein eigener Zustand! daß die Kommunikation zwischen mehreren FSM nicht definiert ist und damit nicht mehrere Prozesse dargestellt werden können Abhilfe bietet SDL. SDL ist als Sprache für eine Multiprozeßumgebung spezifiziert, und SDL kennt Variable, mit deren Hilfe Zähler gebildet werden können. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 18. Grundsymbole (1) Spezifikation/ Beschreibung eines Prozesses in SDL/ GR durch folgende Elemente: Eingabe (Input) Entgegennahme von Signalen eines anderen Prozesses Ausgabe (Output) Aussendung von Signalen an einen anderen Prozesses Wartezustand (State) Zustand eines Prozesses, während dessen er ohne Ausführung irgendwelcher Aktionen auf das Eintreffen von Signalen wartet (18) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 19. Grundsymbole (2) Aufbewahrung (Save) Speicherung eines eintreffenden Signales zur späteren Entgegennahme in einem anderen Zustand des Prozesses Übergang (Transition) Folge von Aktionen beim Übergang von einem Wartezustand in einen anderen Wartezustand Entscheidung (Decision) Auswahl einer von mehreren Folgen von Aktionen im Verlaufe eines Überganges Aufgabe (task) Aktionen, die weder Ausgaben noch Entscheidungen sind (19) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 20. Symbole (3) Text-Extension Texterweiterung für ein Symbol (falls im Symbol nicht mehr genug Platz für Text ist). Kommentar Angabe eines Kommentars für ein Symbol. Textsymbol Unterschiedliche Anwendung des Textsymbols, z.B. Angabe von Signallisten, Variablendeklaration, Timer-Deklaration. START Definierte Startangabe für einen Prozess. STOP Durch das STOP-Symbol wird ein Prozess beendet. Er ist dann nicht mehr existent. A Konnektor Verbindung von Flußlinien, z.B. auf unterschiedlichen Diagrammseiten. (20) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 21. Symbole (4) * Alle Zustände Abkürzende Darstellung für quot;alle möglichen Zustände in diesem Prozeßquot;. * Alle INPUT-Signale Abkürzende Darstellung für quot;alle möglichen Input-Signale in diesem Prozeßquot;. Eine Kombination mit quot;alle Zuständequot; ist nicht möglich. P_1 CREATE REQUEST Anforderung zum kreieren eines Prozesses (hier: P_1). Proc_X PROCEDURE CALL Aufruf einer Prozedur (entspricht dem Prozeduraufruf einer normalen Programmiersprache). Proc_X PROCEDURE REFERENCE Referenzsymbol für eine Prozedur. Die entsprechende Definition der Prozedur (hier Proc_X) erfolgt in einem separaten (Prozedur-) Diagramm. (21) Hinweis: * (A,B) bedeutet „Alle möglichen außer A und B“ © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 22. Symbole (5) PROCEDURE START nur in Prozessdiagrammen! Angabe des Startpunktes einer Prozedur. PROCEDURE RETURN nur in Prozessdiagrammen! Angabe des Return-Punktes einer Prozedur. (Procedur-Ende : Mit der einem Erweiterungssymbol kann ein Rückgabewert an den aufrufenden Prozess übergeben werden. Anmerkung: In einem Prozedurdiagramm sind alle Prozeßsymbole erlaubt. (22) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 23. Flußlinien und Konnektoren in SDL/GR Flußlinien Durch Konnektoren a a verbundene Flußlinien Divergierende Flußlinien a a a Konvergierende Flußlinien (23) jedes Symbol ist mit seinem(n) Nachfolger(n) über eine Flußlinie verbunden eine Flußlinie kann unterbrochen werden, sie endet dann in einem Ausgangs- connector und beginnt wieder in einem Eingangsconnector Flußlinien können sich vereinigen. Die Vereinigung kann durch Zusammenfügung von Flußlinien, indirekt durch Darstellung von mehreren Ausgangsconnectoren und einem zugehörigen Eingangsconnector oder durch Eintreten mehrerer Flußlinien in einen Zustand erfolgen. Eine Flußlinie kann sich - z.B. nach einem Entscheidungssymbol - in zwei oder mehr Linien auf- spalten (eindeutig kennzeichnen, unter welcher Bedingung welcher Weg genommen wir Flußlinien müssen bei einer Vereinigung, beim Eintritt in Ausgangsconnectoren und beim Eintritt in Zustände mit Pfeilen versehen werden Flußlinien, die in Eingangssymbole münden, dürfen keine Pfeile tragen Flußlinien verlaufen horizontal oder vertikal mit scharfen Ecken Kreuzungen von Flußlinien bedeuten keine logische Beziehung zwischen den Linien © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 24. Folgeregel 1 FALSCH RICHTIG (24) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 25. Folgeregel 2 Falsch Richtig (25) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 26. Folgeregel 3 Falsch Richtig (26) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 27. Folgeregel 4 Falsch Richtig (27) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 28. Warteschlangen in SDL Kanal Block1 Block2 Ausgangswarte- schlange Signalpfad Prozeß1 Prozeß2 Eingangswarte- schlange (28) Für einen Kanal kann eine zufällige Verzögerung oder eine bestimmte Verzögerung programmiert werden. Ein Signalpfad besitzt keine Verzögerung. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 29. Eingabewarteschlangen der Prozeßinstanzen Signal Signalwege Prozeß und Kanäle Signalwege Prozeß und Kanäle Signal Prozeß (29) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 30. Beispiele für Timer-Anwendung TIMER T_Out Process: Tasten-Überwachung SET(NOW +30, Relative Zeit; mit NOW wird T_OUT) die Systemzeit ausgelesen (Totmann-Taste beim Lokführer) Z0 Taste T_OUT Ende ESET (T_OUT) Error RESET (T_OUT SET(NOW +30, T_OUT) Z0 (30) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 31. Bsp.: Block Takt_Teiler Block Takt_Teiler S_1 S_2 S_3 Teiler_1 Teiler_2 [T, Ende] [T_2, Ende] [T_4] (31) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 32. Teiler 1 Prozess Teiler_1 Z1 T Ende Z2 T Ende T_2 Ende Z1 (32) Dies ist ein Teiler durch zwei. Achtung: Erreicht den Prozess das Ende-Signal in Z1, so wird der Prozeß erst durch ein nachfolgendes T-Signal wirklich reinstanziert. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 33. Teiler 2 Prozess Teiler_2 * Z1 T_2 Ende Z2 T_2 T_4 Z1 (33) Dieser Teiler-Prozeß kann in jedem Zustand durch ein Ende-Signal reinstanziert werden. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 34. Beispiel für Deklaration und Verwendung von Variablen Process Sekunden_Zähler DCL I INTEGER; I := 0; Stop Sec /* Deklaration (DCL) der Integer-Variablen I */ Ruhe Ruhe I := I + 1; Reset Start I < 60 =60 I := 0; Aktiv Min Ruhe Aktiv I: = 0; Aktiv (34) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 35. Zustandswechsel in SDL/GR Reihenfolge des Eintreffens Zustand 1 A A trifft ein Zeit A A bewirkt einen Zustandswechsel und wird verbraucht Zustand 2 (35) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 36. Reihenfolge der Verarbeitung nacheinander eintreffender Signale Reihenfolge des Eintreffens B B trifft ... zuerst ein A trifft ein, A wird aber Zustand 1 zwischengespeichert Zeit A B B wird verbraucht Zustand 2.1 Zustand 2.2 A A wird verbraucht Zustand 3 (36) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 37. Implizierter Verbrauch von nicht ausgewerteten Signalen Reihenfolge des Eintreffens C ... D B A Zustand 1 A B * (A, B) Übrige C wird D wird B wird implizit implizit verbraucht verbraucht verbraucht Zustand 2.1 Zustand 2.2 A D A wird verbraucht Zustand 3.1 Zustand 3.2 (37) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 38. SAVE-Funktion in SDL/GR Reihenfolge des ... Eintreffens C D Zustand 1 B A Zeit C wird implizit A B D * (A, B, D) Übrige verbraucht D wird aufbewahrt Zustand 2.1 Zustand 2.2 B wird verbraucht A D Das aufbewahrte Signal D wird verbraucht Zustand 3.1 Zustand 3.2 A A wird verbraucht Zustand 4 (38) Beim Zustandswechsel werden alle nicht gespeicherten Signale gelöscht! Oft werden in der Praxis mit der „Save *“ Anweisung alle Signale gespeichert, damit in den Folgezuständen eine Auswertung der Signale erfolgen kann. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 39. ... Reihenfolge des Eintreffens Beispiel eines komplexen Signaleinganges C D Zustand 1 B A E F A B D E F 1. C wird implizit verbraucht 2. D wird aufbewahrt Zustand 2.1 Zustand 2.2 3. B wird verbraucht Zeit G A D F G D wird verbraucht Zustand 3.1 Zustand 3.2 F G A 1. A wird aufbewahrt 2. E wird implizit verbraucht 3. F wird aufbewahrt Zustand 4 4. G wird verbraucht F A A wird verbraucht Zustand 5 F F wird verbraucht Zustand 6 (39) Hinweis: Das Bild ist unvollständig. Der Input des Signals „F“ in Zustand 4 muß weiterführen! © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 40. Timer-Mechanismus e d T zum Zeitpunkt x c b a TIMER-Mechanismus Prozeß (40) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 41. Übung Welche Darstellungsmethoden sind in SDL möglich? Welche Vorteile hat eine Systembeschreibung mit Hilfe von SDL, verglichen mit z.B. Pascal? Welche Aufgabe hat das Save-Symbol? Setzen Sie die als Text angegebene Spezifikation des „SYSTEMS Binärzähler“ in eine SDL/GR-Spezifikation um (41) Beispiel für SDL/PR Quelltext (zweistelliger Binärzähler) SYSTEM Binärzähler; SIGNAL T1; CHANNEL C1 FROM ENV TO Block_eins WITH T1; CHANNEL C2 FROM Block_eins TO Block_zwei WITH T2; BLOCK Block_eins; CONNECT C1 AND R1; CONNECT C2 AND R2; SIGNALROUTE R1 FROM ENV TO Prozess_eins WITH T1; SIGNALROUTE R2 FROM Prozess_eins TO Prozess_zwei WITH T2; PROCESS Prozess_eins; STATE Warten_0; INPUT T1; NEXTSTATE Warten_1; STATE Warten_1; INPUT T1; OUTPUT T2 NEXTSTATE Warten_0; ENDPROCESS Prozess_eins; ENDBLOCK Block_eins; BLOCK Block_zwei; CONNECT C2 AND R3; SIGNALROUTE R3 FROM Prozess_eins TO Prozess_zwei WITH T2; PROCESS Prozess_zwei; STATE Warten_0x; INPUT T2; NEXTSTATE Warten_1x; STATE Warten_1x; INPUT T2; NEXTSTATE Warten_0x; ENDPROCESS Prozess_zwei; ENDBLOCK Block_zwei; ENDSYSTEM Binärzähler; © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 42. Zweck von ASN1 & BER Exakte Definition von Datenströmen und deren (binärer) Codierung über Kommunikationsverbindungen mittels einer Hochsprache, die einfach erlernbar sein soll Erzeugung von Runtime-Modulen zur syntaktischen Prüfung der Datenströme (42) Aus Hochsprachen wie Pascal, ADA oder ähnlichen, ist bereits bekannt, daß vor der Erzeugung der Programmbefehle die Typ-Deklarationen erfolgen. Typen können sein: Integer, Real, Array, String, Set of... Mit Hilfe dieser Typdeklarationen wird an den Schnittstellen geprüft, ob die übergebenen Daten den Vereinbarungen entsprechen. Einerseits kann bereits zur Kompilationszeit geprüft werden, ob die übergebenen Variablen den Typen entsprechen, andererseits kann auch zur Exekutionszeit geprüft werden, ob die Daten, die übergeben werden vom richtigen Typ sind. Wenn ein Datentyp zur Kompilationszeit richtig ist, sollte er eigentlich auch zur Laufzeit richtig sein. Im Prinzip ja, aber wenn bei einer Datenübertragung ein unerkannter Fehler auftritt, dann kann zur Laufzeit die Unverträglichkeit zwischen Deklararation und Realität auftreten. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 43. SDL'92 Typ Definitionen (1) (vordefinierte Typen + Operatoren) • Boolean - quot;NOTquot;, quot;ANDquot;, quot;ORquot;, quot;XORquot;, quot;=>quot; • Character - quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;, Num, Chr • String (TYPE Itemsort, LITERAL Emptystring), Charstring - MkString, Length, First, Last, quot;//quot;, Extract!, Modify!, Substring • Integer - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;modquot;, quot;remquot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot;, Float, Fix • Real - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot; (43) Boolean : Variablen können die Werte TRUE oder FALSE annehmen Bsp.: boolvar1 := boolvar2 AND boolvar1 Character : Variable kann einen Charakter annehmen Bsp.: charvar := 'd', charvar1 := Num (93) String / Charstring : definiert einen String vom Typ 'Itmensort' beliebiger Länge StringType := MKSTRING (Itemsort); StringType := MKSTRING (Itemsort) // MKSTRING (Itemsort); Füllen einer Nachricht mit einem beziehungsweise mehreren Inhalten. StringType1 := StringType ; StringType := StringType1 // StringType ; Zuweisen von Strings, Aneinanderketten von Strings. ByteType := StringType (IntegerType); StringType (IntegerType) := ByteType; Herauslesen beziehungsweise Überschreiben von beliebigen Inhalten (Vereinfachung von Modify!). StringType:=Substring(StringType,AnfangIntegerType,LängeIntegerType); Herauslesen eines beliebigen Teilstrings. IntegerType := Length (StringType); StringType := 0; Länge eines Strings ermitteln, String löschen. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 44. SDL'92 Typ Definitionen (2) (vordefinierte Typen + Operatoren) • Array (TYPE Index, TYPE Itemsort) - Make!, Modify!, Extract! • PID • Duration - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;*quot;, quot;/quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot; • Time - quot;-quot;, quot;+quot;, quot;<quot;, quot;<=quot;, quot;>quot;, quot;>=quot; • Struct (44) Integer : Variablen können ganzzahlige Werte annehmen Bsp.: intvar1 := intvar2 * intvar1 Array : erzeugt einen Array beliebigen Typs mit dem Index INTEGER PID : Typ für die Verwaltung von Process IDentification Numbers Duration : spezieller Typ zum Arbeiten mit Timern und Zeitabläufen Time : zur Definition von Zeitabläufen Struct : Erzeugt einen Datentyp, der sich aus beliebigen Datentypen zusammensetzen kann. Bsp.: NEWTYPE SortName STRUCT ComponentName, ComponentName SortName; ComponentName SortName1; ENDNEWTYPE; © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 45. SDL'92 Typ Definitionen (3) • SDL bietet die Möglichkeit eigene Typen auf Systemebene zu definieren: NEWTYPE Setup_Type STRUCT Parameter Parameter_type; CCEI Integer; Portable_identity Var_info; Fixed_identity Var_info; Basic_service Var_info; IWU_attributes Var_info; ENDNEWTYPE Setup_Type; • oder schon vorhandene Typen an den eigenen Bedarf anzupassen : SYNTYPE Parameter_type = charstring CONSTANTS 'request', 'indicate', 'response' ENDSYNTYPE Parameter_type; (45) Typen können in ihren Eigenschaften frei definiert werden. Hier am Bsp. des Typs Boolean : NEWTYPE Boolean LITERALS True, False; OPERATORS quot;NOTquot; : Boolean -> Boolean; quot;ANDquot; : Boolean, Boolean -> Boolean; quot;ORquot; : Boolean, Boolean -> Boolean; quot;XORquot; : Boolean, Boolean -> Boolean; quot;=>quot; : Boolean, Boolean -> Boolean; ENDNEWTYPE Boolean; Die Operatoren müssen im SDT Tool als Funktionen in der Programmiersprache C implementiert werden. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 46. Variablen und Signal Definitionen • Signale werden auf Systemebene definiert. Sie können aus beliebig zusammengesetzten Datentypen / Informationen oder nur als Signal ohne Inhalt benutzt werden SIGNAL Sig_Setup (Setup_Type), SigName1 (ExprType, PId), Alles_OK (Boolean, Integer), Nur_Signal; • Variablen werden auf Prozeß oder Prozedurebene definiert. DCL setup Setup_Type, zustand BOOLEAN, par1, par2 Parameter_Type, timeout_setup DURATION := 10; (46) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 47. Variablen und Timer Definitionen • Timer müssen, genau wie Variablen vor Gebrauch definiert werden TIMER timer_setup; • in einem Prozeß oder einer Prozedur können Timer dann gestartet oder gestoppt werden SET (NOW + timeout_setup, timer_setup) RESET (timer_setup) • läuft ein Timer ab, wird ein Signal mit dem definierten Timernamen an den Prozeß geschickt, in dem der Timer definiert worden ist. (47) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 48. Parameter für Prozeduren • Für die Parameterübergabe an Prozeduren gibt es die Befehle 'FPAR', 'IN', 'IN/OUT' und 'RETURNS' FPAR : definiert die zu übergebenden Parameter IN : Parameter werden in die Prozedur übergeben IN/OUT : ändert den Parameter auch in dem aufrufenden Prozeß RETURNS : übergibt einen Wert an die aufrufende Instanz (48) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 49. Signale mit Parameterübergabe Prozess_2 warten_6 sig_setup (putes) Prozess_1 warten_3 Leitung_1 sig_setup (setup) via Leitung_1 [sig_setup] (49) Signale übertragen nur einem bestimmten Dateninhalt, keine Variable. Das hat zur Folge, daß in verschiedenen Prozessen die zum Senden und Empfangen benutzten Variablen zwar den gleichen Type haben müssen, nicht aber den gleichen Namen. es gibt verschiedene Möglichkeiten Ziele für Signale anzugeben: SignalName (Expr, Expr) Gibt es einen eindeutigen Signalweg, braucht kein Ziel angegeben zu werden. Vorsicht : führt zusätzlich auch ein Signalweg mit dem angegebenen Signal zu dem Prozeß selbst, wird dieser vom Signal gewählt. Folge : der Prozeß schickt das Signal an sich selbst. SignalName TO PIdExpr das Signal wird zu dem Prozeß mit der ProzeßID 'PIdExpr' geschickt SignalName TO PROZ_DEF Sendet Signal z.B. an sich selbst (siehe unten) SignalName VIA PathName das Signal wird über 'PathName' geschickt. SignalName VIA ALL PathName, PathName das Signal wird über alle angegebenen Signalwege geschickt SignalName TO PId_Expr VIA PathName sendet ein Signal zum Prozeß 'PIdExpr' über den Signalweg 'PathName' SigName1 (Expr, PROZ_DEF) sendet z.B. die eigene Prozeß ID (SELF) zum Empfänger. Für quot;PROZ_DEFquot; können folgende Systemausdrücke benutzt werden : SELF : Eigene Prozeß_ID PARENT : Prozeß_ID vom Erzeugerprozeß OFFSPRING : Prozeß_ID vom zuletzt erzeugten Prozeß SENDER : Prozeß_ID vom Absender des zuletzt empfangenen Signales © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 50. Realisierung von Anwendungen SDL- SDL-Compiler Beschreibung C- Programm Unterprogramme in C-Code C-Routinen als Schnittstelle zur Hardware (Treiber) C-Compiler SUN / Sparc / Solaris µ-Kontroller, z.B. 8031 Intel / 486 / NT & Unix (50) Problem: „langsame“ Low-Cost µ-Controller in TEs ! Lösung: nur die Definition & Simulation in SDL, das schnelle Assembler-Programm wird aber manuell programmiert. (von SDL abgeleitet), oder Entwicklung eines eigenen, bereits auf das Zielsystem optimierten SDL->C Compiler. © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
  • 51. Realisierungen mit CORBA IDL- Beschreibung Sun IDL- NT IDL- Compiler Compiler Plattform 1 (Sun) Plattform 2 (PC) Prozeß 1 C++ Interface C++ Interface Routine Routine Prozeß 3 Prozeß 2 ORB ORB Prozeß 3* TCP/IP TCP/IP (51) Abkürzungen: CORBA - Common Object Request Broker Architecture IDL - Interace Description Language ORB-Demon mit IP-Nameserver / Server Locator (Tabelle) Die Korrekte Funktion des IP-Netzes ist eine Voraussetzung! Nur die IDL-Beschreibung muß den Kommunikationspartnern bekannt sein. Die Implementierung auf der Plattform und die Lokalisation des Rechners sind nicht mehr relevant. Über den ORB können (Dienst-) Objekte in beiden Richtungen aufgerufen werden. (Client/Server) Die Objekte auf entfernten Systemen können wie lokale Unterprogramme aufgerufen werden. Der Demon kann mehrere Instanzen der gewünschten Objekte dynamisch erzeugen. (z.B. Multi-System-Zugriff) CORBA Compiler z.Z. für C++ & Java auf Unix & NT/95 Orbix (Corba Tool von der Fa. IONA) hat eine spezielle Schnittstelle für SDT Die Kommunikation der verteilten Objekte via CORBA ist als Standard spezifiziert, grundsätzlich ist eine derartige Kommunikation auch in SDL zu implementieren. Beispiele: E-DSS1 (aber mit manuellem Auf- und Abbau aller Schichten...) © UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik