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Innovative
Geschäftsmodelle
LVA Mobile Business
14. Jänner 2015
SAMSUNG POWER SLEEP
Inhalt
• Innovationen allgemein
• Samsung Power Sleep
• Mobile Power Processing
Innovationen
• Bewusste Anwendung von Informationen und
technischem Wissen
• Umsetzung einer Erfindung die einen Nutzenwert
erzeugt
• Durchsetzen am Markt
• Nach Auftreten
• Evolutionäre und revolutionäre Innovationen
• Nach Arten
• Produktinnovationen, Prozessinnovationen, etc.
Samsung Power Sleep
• Nicht genutzte Prozessorleistung wird per App zur
Verfügung gestellt
• Datenpakete werden übermittelt und nach
erfolgter Berechnung zurückgesendet
• Auf technischer Infrastruktur von BOINC
Samsung Power Sleep
• Idee nicht neu, aber neuer Ansatz
• Nutzwert: Kostengünstige Rechenleistung
Samsung Power Sleep
• Einfache (und populäre) Anwendung durch App
• Erreichen breiter Masse
• Mobile Endgeräte besonders geeignet
• Hohe Resonanz
• 75.000 Downloads  105.000 (12.1.2015)
• 30.000 regelmäßige “Spender”
MOBILE POWER PROCESSING
Fiktives Geschäftsmodell
Mobile Power Processing
• Ausgangslage
• Rechenleistung nicht kostenlos
• Abhängig von “Good will”
• Nutzerzahl sinkt
• Geschäftsmodell mit mehreren Akteuren
Mobile Power Processing
Rechenleistung
für die
Wissenschaft
Acces
Provider
Nutzer
(CPU-
Provider)
Plattform-
betreiber
Mobile Power Processing
• Prinzip:
• Nutzer wird für seine Rechenleistung rückvergütet
• Finanzieller Anreiz
• Wissenschaft erhält kostengünstige Rechenleistung
Mobile Power Processing
Beantragende
Stelle
(Wissenschafter)
Plattformbetreiber
Access Provider
Nutzer
Access Provider
Plattformbetreiber
Mobile Power Processing
Nutzen:

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Hinweis der Redaktion

  1. Innovation beinhaltet die bewusste Anwendung von Informationen und technischem Wissen bei der Verwertung von bestehenden Ressourcen und umfasst dabei alle Prozesse durch die neue Ideen generiert und in nützliche Produkte umgewandelt werden. (Q1) Eine Innovation beschreibt die Umsetzung einer Idee oder Erfindung in ein Produkt oder eine Dienstleistung, die einen Nutzwert erzeugt. Um als Innovation zu gelten muss eine Idee in ökonomischer Weise realisierbar sein und einen spezifischen Bedarf befriedigen. Eine Innovation muss sich, als entscheidender Unterschied zur Erfindung, am Markt durchsetzen können. (Q1) Innovationen können nach dem Auftreten in zwei Kategorien unterteilt werden: Evolutionäre Innovationen, die aus vielen inkrementellen Fortschritten in der Technologie oder Anwendung resultieren, und revolutionäre Innovationen (auch diskontinuierliche Innovationen), die oft abrupt und neuartig sind. Nach Arten unterscheiden lassen sich Innovationen in Produktinnovationen, Prozess (Anwendungs-) Innovationen, organisatorischen Innovationen, soziale Innovationen, bedarfsinduzierte Innovationen und angebotsinduzierte Innovationen. (Q2)
  2. Power Sleep ist eine Initiative von Samsung Österreich in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien, die sich zum Ziel gesetzt hat, die wissenschaftliche Forschung für Krebs und Alzheimer zu unterstützen. Das Herzstück der Initiative ist die eigens entwickelte App Power Sleep, anhand derer die nicht genutzte Prozessorleistung von mobilen Endgeräten, beispielsweise in der Nacht, für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung gestellt werden kann. Sobald die App aktiviert wird, werden kleine Datenpakete mit Proteinsequenzen von 1 MB Größe an das Smartphone übermittelt und nach erfolgter Berechnung an die Universität Wien beziehungsweise an die Forschungsdatenbank SIMAP zurückgesendet. Bei der technischen Umsetzung setzt Power Sleep auf die Infrastruktur des wissenschaftlichen Netzwerkes BOINC 1 (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) der US-amerikanischen Universität Berkeley, welches rund 60.000 Computer weltweit verbindet und für rechenintensive Forschungen nutzt. Power Sleep erweitert diesen Ansatz um die Einbindung von mobilen Endgeräten in dieses Netzwerk.
  3. Die Idee des verteilten Rechnens ist also an sich nicht neu, sie wird in der wissenschaftlichen Forschung seit einiger Zeit genutzt. Mit Samsung erhielt die SIMAP Forschungsdatenbank allerdings einen bekannten Partner der das Projekt entscheidend vorantreibt. Samsung seinerseits profitiert von dem Projekt (welches erst durch intensives Marketing eine so große Zahl von Nutzern erreichen konnte) in dem es Power Sleep mit dem Slogan „Tu Gutes während du schläfst“ für Image Kampagnen nutzt. Der Ansatz richtet sich also nicht so sehr an die in Smartphones verpackten Technologien, sondern an der Masse der Geräte und ihrer freien Rechenleistung. Der Nutzwert von Power Sleep liegt für die Wissenschaft in erster Linie darin auf kostengünstige Rechenkapazitäten zugreifen zu können. Es entfallen im Wesentlichen Ausgaben für die Anschaffung und Wartung von Hardware Komponenten sowie eine Einsparung beim Stromverbrauch. Der Spender (User) zieht hingegen keinen unmittelbaren Nutzen aus der Applikation. Er kann jedoch als mittelfristigen Nutzenwert schnellere Ergebnisse bei der Entwicklung von Heilungs- und Behandlungsmethoden erfahren.
  4. Für derartige Netzwerkberechnungen eignen sich mobile Endgeräte i.d.R. gut, weil ihre Rechenkapazitäten für derartige Anwendungen mittlerweile ausreichend sind wobei theoretisch eine derartige Anwendung wie Power Sleep nicht auf Smartphones und Tablets beschränkt sein muss, auch stationäre PC’s und Laptops werden, wie bei BOINC, für derartige Berechnungen eingesetzt. Jedoch gibt es zwei Unterschiede: Es ist eine App für mobile Endgeräte anstatt einer Software für Desktops, und es ist vor allem einfacher in der Anwendung. Die breite Masse an Unterstützern kann viel eher durch Power Sleep erreicht werden als durch wissenschaftliche Netzwerke wie BOINC. (Q6) Ein weiterer, nicht unwesentlicher Faktor ist dass der Stromverbrauch von mobilen Endgeräten in aller Regel bedeutend geringer ist als jener von Laptops und Standcomputern.
  5. Nun ist die oben beschriebene Applikation Power Sleep ihrem Grund nach nicht auf kommerziellen Betrieb ausgelegt. Im Folgenden wird im Rahmen des Mobile Business Gedankens die Überlegung angestellt, wie ein solches, dem Prinzip von Power Sleep folgendes Konzept, aussehen könnte. Ich habe dieses fiktive Geschäftsmodell den Namen „Mobile Power Processing“ gegeben.
  6. Die Rechenleistung auf die die Forschung zurückgreift kann nicht für immer kostenlos sein. Die Zahl der Nutzer die ihre Rechenleistung per App zur Verfügung stellen schwindet mit der Zeit. Die Forschung ist auf „Good will“ und den Spendengedanken der User angewiesen. Stetiges Marketing ist notwendig um die App und somit die Zahl der Nutzer aufrecht zu erhalten. Deshalb ist es notwendig, ein Geschäftsmodell zu entwickeln bei dem mehrere Akteure profitieren können.
  7. Akteure des MPP – Beantragende Stelle (Wissenschaft die Rechenleistung benötigt) – den Plattformbetreiber der die Anbindung zwischen den Teilnehmern bereitstellt – den Access Provider der Datenpakete übermittelt und die Vergütung an den Nutzer übernimmt – und schließlich der Nutzer, der seine Rechenkapazität zur Verfügung stellt.
  8. Im Wesentlichen beschreibt das Konzept ein Geschäftsmodell bei dem der Nutzer für seine Rechenleistung rückvergütet wird, also einen finanziellen Anreiz dafür bekommt seine freien Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, und die Wissenschaft auf Rechenkapazitäten zugreifen kann.
  9. Die beantragende Stelle (derjenige der Datenpakete zur Berechnung versendet, in diesem Beispiel die Forschungseinrichtung) sendet das zu berechnende Datenpaket an den Plattformbetreiber. Der Plattformbetreiber berechnet der beantragenden Stelle beispielsweise 5 Cent pro übermitteltem Datenpaket. Der Plattformbetreiber übermittelt das Datenpaket nach erfolgter Sicherheitsüberprüfung und mit einer eindeutigen Kennzeichnung versehen an den Access Provider (Mobilfunkbetreiber). Der Access Provider übermittelt das Datenpaket zur Berechnung an den Nutzer (Endgerätebesitzer), und berechnet hierfür dem Plattformanbieter 4 Cent. Nach erfolgter Berechnung wird das fertige Datenpaket mit der eindeutigen Kennzeichnung (beispielsweise mit der berechneten Proteinsequenz) vom Nutzer über den Access Provider zurück zum Plattformbetreiber gesendet, der seinerseits das Datenpaket zurück zum Server der Forschungseinrichtung übermittelt und somit seinen Teil des Vertrages erfüllt. Der Access Provider rückvergütet dem Nutzer pro fertig berechnetem und übermitteltem Datenpaket 3 Cent, jeweils zum Ende der Rechnungsperiode. Durch die Einbindung des Access Providers (Mobilfunkbetreiber des Nutzers) ist es für den Nutzer nicht notwendig sich beim Plattformanbieter anzubinden. Des Weiteren muss die Rückvergütung nicht durch einen separaten Bezahldienst abgewickelt werden, sondern kann einfach auf die Monatsgebühr für den Mobilfunk gutgeschrieben werden.