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Company Report                   TV Uplink




Telemedia,
Johannesburg
  Mit Optimismus in die Zukunft - das ist das Motto von Peter Bretherick. Er betreibt
  unter nicht ganz einfachen Umständen eine Uplink-Station in Johannesburg, Südafrika.
  Ursprünglich kommt Peter aus Großbritannien, dort arbeitet er lange Jahre für die BBC.
  Im Jahre 1970 kam er nach Südafrika; das südafrikanische Fernsehen startete erst 5
  Jahre später. 1980 machte er sich selbständig: sein Startkapital war seine Garage,
  sein Spektrumanalyzer und sein Vierrad-Geländewagen. Sein erster Auftrag war die
  Installation von TV Repeatern bei den Diamantminen in Botswana, und später ver-
  schiedene Aufträge für den Aufbau des neugegründeten Bophuthatswana Television.
  Er war erfolgreich, und startete 1981 sein eigenes Unternehmen Telemedia, mit dem
  er in 1987 in die noch heute genutzten Gebäude in Rivonia, einem nördlich gelegenen
  Stadtteil Johannesburgs, umzog. Mit damals vier Mitarbeitern versorgte er vor allem
  die damaligen Sendergruppen von MNET und SABC mit Mikrowellenverbindungen.

    1994 war es endlich soweit: der erste           ten-Uplink: „Das war der INTELSAT 704
  Satelliten-Uplink erfolgte im Auftrag der         auf 66 Ost.“ Im Jahr darauf ging es los,
  südafrikanischen Telkom. Peter erzählt            die Mitarbeiterzahl stieg auf 10, und es
  uns: „Wir benutzten eine TVRO Antenne             folgten immer mehr Uplinks, Occassio-
  von Patriot mit 4,5m Durchmesser, und             nal Feeds und SNG-Übertragungen. „Die
  rüsteten sie als Uplinkantenne um.“ Peter         erste Live Übertragung aus Afrika war das
  erinnert sich an diesen ersten Satelli-           Fußballmatch in Malawi 1995,“ erinnert




                                                                                                    Der 4,6m Spiegel links
                                                                                                ▲
                                                                                                    beamt die Programme
                                                                                                    zum Südafrikabeam des
                                                                                                    HELLAS SAT 2 auf 39
                                                                                                    Ost, der Spiegel auf dem
                                                                                                    hohen Mast zeigt zum
                                                                                                    ISS 1 auf 34 West, mit
                                                                                                    einer Elevation von 7°




                                                                                                Footprint des geplanten Sub-
                                                                                                ▲




                                                                                                saharabeam des SIRIUS 4 auf
                                             Footprint des HELLAS SAT 2
                                          ▲




                                                                                                5 Ost, der Ende 2007 gestar-
                                             Südafrika Beams auf 39 Ost                         tet werden soll



56 TELE-satellite & Broadband — 08-09/2007 — www.TELE-satellite.com
sich Peter an seine Pioniertaten. Heute
     beschäftigt Telemedia mehr als 30 Mitar-
     beiter, darunter um die 20 Ingenieure, 10
     Verwaltungsmitarbeiter, und immerhin
     8 Security Mitarbeiter, die das Gelände
     rund um die Uhr bewachen (müssen).
        Eine interessante Entwicklung in Afrika
     sind die relgiösen Sender. Telemedia hat
     hier eine Marktlücke gefunden. Die Firma
     stellt mehrere, verschieden große Studios
     zur Verfügung, inklusive der kompletten
     Technik zur Bild und Tonbearbeitung und
     natürlich den direkten Satellitenuplink.
     Es gibt in Afrika unzählig viele Religi-
     onsgemeinschaften, die es alle drängt,
     einen eigenen TV-Kanal zu betreiben.
     Telemedia bietet diesen Religionsgemein-
     schaften die komplette Infrastruktur zu
     erschwinglichen Preisen an. Der Vorteil
     ist, dass sich die Programmbetreiber
     nur um den Inhalt der Programme küm-
     mern müssen, und nicht z.B. um einen
     Dieselgenerator, der die leider häufigen
     Unterbrechungen des öffentlichen Strom-
     versorgers ESKOM überbrückt. Da nur
     wenige dieser Religionsgemeinschaften
     über große Finanzmittel verfügt, bietet
     Telemedia diese Dienstleistung auf sehr
     einfachem aber ausreichendem Niveau
     an, und ist damit auf diesem Gebiet in
     Südafrika Marktführer.
        Peter hat noch weitere Gründe, um
     optimistisch in die Zukunft zu blicken:
     Die südafrikanische Telekommunikations-
     behörde hat Lizenzen für neue Pay-TV-
     Betreiber über Satellit ausgeschrieben,
     über die im Herbst 2007 entschieden
     werden soll. Dies wird zu Konkurrenz
     zum heutigen Pay-TV-Monopolisten DSTV
     führen. Da der von DSTV benutzte Satel-




▲ Bei Telemedia gibt es mehr als 33 Spiegel - vielleicht haben wir uns ver-   Clive Grove, warum man bei den großen Spiegeln eine Ausführung als Gre-
  zählt, und es sind noch ein paar mehr... Auf diesem Ausschnitt sehen wir    gorian verwendet: „Die Performance ist besser, man kann einen Gregorian
  links eine 4,5m Antenne, die auf den 7 Ost gerichtet ist, im Hintergrund    Spiegel besser ausrichten, und er ist einfacher zum justieren“. Zur Erinne-
  eine 7,3 m Antenne für den AB1, dann eine 6,5 m Antenne für 64 Ost, sowie   rung: je größer der Spiegel, desto kleiner der Öffnungswinkel, das heißt
  rechts eine 4,3 m Antenne für den INTELSAT 10 auf 68,5 Ost. Der kleine      desto genauer muß der Spiegel ausgerichtet werden.
  Spiegel im Hintergrund ist ein 2m Modell und linkt zum ISS 12. Frage an


                                                                                   www.TELE-satellite.com — 08-09/2007 — TELE-satellite & Broadband   57
▲Peter Bretherick ist Managing Director und Besitzer der Firma Telemedia Ltd in
  Johannesburg. Wir sehen ihn hier in dem Master Control Room, in dem unter ande-
  rem die Übertragungen der Pferderennen für den Racing Channel zusammenlau-
  fen. Hier erfolgt auch der Uplink des Programm-Bouquets von View Africa, sowie
  des HELLAS SAT Pakets. Über eine Schalttafel können die jeweiligen Uplinkspiegel
  angesteuert werden.




▲ Hier befindet sich das Herz des Programm-Pakets View Africa: im linken Schrank        ▲ Clive Grove ist Project Engineer bei Telemedia, und zeigt uns
  befinden sich Monitore und Receiver für den Empfang, im rechten Schrank sieht man       hier den Schrank mit den Encodern. Clive stammt aus England,
  die Encodereinschübe für die verschiedenen Programme. Die Einspeisung erfolgt          und installierte in vielen Ländern Afrikas Satellitenspiegel. Er
  bei vielen Programmen aus den Studios, die nur ein paar Meter entfernt sind.           ist übrigens auch TELE-satellite Autor!




                                                                                       ▲ Die Bitrategrafik von SatcoDX für das Programm Boogaloos,
                                                                                         das Teil des FTA-Programmbouquets auf 12,524V ist, das erst-
▲ Bei so viel technischem Material fallen ständig Reparaturarbeiten an. Mehrere Mit-     mals im Mai 2007 von SatcoDX erfaßt wurde, unmittelbar nach
  arbeiter sind bei Telemedia nur mit der Wiederherstellung defekter Geräte beschäf-     dem Start. Es handelt sich um ein Sportprogramm, das extreme
  tigt.                                                                                  Sportarten überträgt.


  58 TELE-satellite & Broadband — 08-09/2007 — www.TELE-satellite.com
lit INTELSAT 7 auf 68,5 Ost keine Kapa-
zitäten mehr frei hat, werden die neuen
Pay-TV-Betreiber über neue Satelliten
senden. Ein möglicher Kandidat dafür ist
der HELLAS SAT 2 auf 39 Ost. Seit Früh-
jahr 2007 laufen über den Südafrika-Beam
dieses Satelliten bereits TV-Programme
- SatcoDX erfaßte diese Programme erst-
mals im Mai 2007. Wer betreibt für diese
Programme den Uplink? Gut geraten, es
ist Telemedia. Aber es gibt weitere Kandi-
daten: der SIRIUS 4, der Ende 2007 star-
ten soll, und auf 5 Ost positioniert werden
wird, verfügt ebenfalls über einen Beam
für Südafrika. Und es gibt noch weitere
potentielle Satelliten.

   Der Satellitenhimmel über dem süd-
lichen Afrika beginnt, interessant zu
werden. Je mehr Programme abgestrahlt
werden, desto größer ist die Nachfrage
nicht nur nach der Sendetechnik, son-
dern auch nach der Empfangstechnik. Ein
neuer Markt ist im Entstehen!




                                                                    ▲
                                                                        Blick in eines der Studios, die von religiösen
                                                                        Programme angemietet werden




                                              www.TELE-satellite.com — 08-09/2007 — TELE-satellite & Broadband   59

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  • 1. Company Report TV Uplink Telemedia, Johannesburg Mit Optimismus in die Zukunft - das ist das Motto von Peter Bretherick. Er betreibt unter nicht ganz einfachen Umständen eine Uplink-Station in Johannesburg, Südafrika. Ursprünglich kommt Peter aus Großbritannien, dort arbeitet er lange Jahre für die BBC. Im Jahre 1970 kam er nach Südafrika; das südafrikanische Fernsehen startete erst 5 Jahre später. 1980 machte er sich selbständig: sein Startkapital war seine Garage, sein Spektrumanalyzer und sein Vierrad-Geländewagen. Sein erster Auftrag war die Installation von TV Repeatern bei den Diamantminen in Botswana, und später ver- schiedene Aufträge für den Aufbau des neugegründeten Bophuthatswana Television. Er war erfolgreich, und startete 1981 sein eigenes Unternehmen Telemedia, mit dem er in 1987 in die noch heute genutzten Gebäude in Rivonia, einem nördlich gelegenen Stadtteil Johannesburgs, umzog. Mit damals vier Mitarbeitern versorgte er vor allem die damaligen Sendergruppen von MNET und SABC mit Mikrowellenverbindungen. 1994 war es endlich soweit: der erste ten-Uplink: „Das war der INTELSAT 704 Satelliten-Uplink erfolgte im Auftrag der auf 66 Ost.“ Im Jahr darauf ging es los, südafrikanischen Telkom. Peter erzählt die Mitarbeiterzahl stieg auf 10, und es uns: „Wir benutzten eine TVRO Antenne folgten immer mehr Uplinks, Occassio- von Patriot mit 4,5m Durchmesser, und nal Feeds und SNG-Übertragungen. „Die rüsteten sie als Uplinkantenne um.“ Peter erste Live Übertragung aus Afrika war das erinnert sich an diesen ersten Satelli- Fußballmatch in Malawi 1995,“ erinnert Der 4,6m Spiegel links ▲ beamt die Programme zum Südafrikabeam des HELLAS SAT 2 auf 39 Ost, der Spiegel auf dem hohen Mast zeigt zum ISS 1 auf 34 West, mit einer Elevation von 7° Footprint des geplanten Sub- ▲ saharabeam des SIRIUS 4 auf Footprint des HELLAS SAT 2 ▲ 5 Ost, der Ende 2007 gestar- Südafrika Beams auf 39 Ost tet werden soll 56 TELE-satellite & Broadband — 08-09/2007 — www.TELE-satellite.com
  • 2. sich Peter an seine Pioniertaten. Heute beschäftigt Telemedia mehr als 30 Mitar- beiter, darunter um die 20 Ingenieure, 10 Verwaltungsmitarbeiter, und immerhin 8 Security Mitarbeiter, die das Gelände rund um die Uhr bewachen (müssen). Eine interessante Entwicklung in Afrika sind die relgiösen Sender. Telemedia hat hier eine Marktlücke gefunden. Die Firma stellt mehrere, verschieden große Studios zur Verfügung, inklusive der kompletten Technik zur Bild und Tonbearbeitung und natürlich den direkten Satellitenuplink. Es gibt in Afrika unzählig viele Religi- onsgemeinschaften, die es alle drängt, einen eigenen TV-Kanal zu betreiben. Telemedia bietet diesen Religionsgemein- schaften die komplette Infrastruktur zu erschwinglichen Preisen an. Der Vorteil ist, dass sich die Programmbetreiber nur um den Inhalt der Programme küm- mern müssen, und nicht z.B. um einen Dieselgenerator, der die leider häufigen Unterbrechungen des öffentlichen Strom- versorgers ESKOM überbrückt. Da nur wenige dieser Religionsgemeinschaften über große Finanzmittel verfügt, bietet Telemedia diese Dienstleistung auf sehr einfachem aber ausreichendem Niveau an, und ist damit auf diesem Gebiet in Südafrika Marktführer. Peter hat noch weitere Gründe, um optimistisch in die Zukunft zu blicken: Die südafrikanische Telekommunikations- behörde hat Lizenzen für neue Pay-TV- Betreiber über Satellit ausgeschrieben, über die im Herbst 2007 entschieden werden soll. Dies wird zu Konkurrenz zum heutigen Pay-TV-Monopolisten DSTV führen. Da der von DSTV benutzte Satel- ▲ Bei Telemedia gibt es mehr als 33 Spiegel - vielleicht haben wir uns ver- Clive Grove, warum man bei den großen Spiegeln eine Ausführung als Gre- zählt, und es sind noch ein paar mehr... Auf diesem Ausschnitt sehen wir gorian verwendet: „Die Performance ist besser, man kann einen Gregorian links eine 4,5m Antenne, die auf den 7 Ost gerichtet ist, im Hintergrund Spiegel besser ausrichten, und er ist einfacher zum justieren“. Zur Erinne- eine 7,3 m Antenne für den AB1, dann eine 6,5 m Antenne für 64 Ost, sowie rung: je größer der Spiegel, desto kleiner der Öffnungswinkel, das heißt rechts eine 4,3 m Antenne für den INTELSAT 10 auf 68,5 Ost. Der kleine desto genauer muß der Spiegel ausgerichtet werden. Spiegel im Hintergrund ist ein 2m Modell und linkt zum ISS 12. Frage an www.TELE-satellite.com — 08-09/2007 — TELE-satellite & Broadband 57
  • 3. ▲Peter Bretherick ist Managing Director und Besitzer der Firma Telemedia Ltd in Johannesburg. Wir sehen ihn hier in dem Master Control Room, in dem unter ande- rem die Übertragungen der Pferderennen für den Racing Channel zusammenlau- fen. Hier erfolgt auch der Uplink des Programm-Bouquets von View Africa, sowie des HELLAS SAT Pakets. Über eine Schalttafel können die jeweiligen Uplinkspiegel angesteuert werden. ▲ Hier befindet sich das Herz des Programm-Pakets View Africa: im linken Schrank ▲ Clive Grove ist Project Engineer bei Telemedia, und zeigt uns befinden sich Monitore und Receiver für den Empfang, im rechten Schrank sieht man hier den Schrank mit den Encodern. Clive stammt aus England, die Encodereinschübe für die verschiedenen Programme. Die Einspeisung erfolgt und installierte in vielen Ländern Afrikas Satellitenspiegel. Er bei vielen Programmen aus den Studios, die nur ein paar Meter entfernt sind. ist übrigens auch TELE-satellite Autor! ▲ Die Bitrategrafik von SatcoDX für das Programm Boogaloos, das Teil des FTA-Programmbouquets auf 12,524V ist, das erst- ▲ Bei so viel technischem Material fallen ständig Reparaturarbeiten an. Mehrere Mit- mals im Mai 2007 von SatcoDX erfaßt wurde, unmittelbar nach arbeiter sind bei Telemedia nur mit der Wiederherstellung defekter Geräte beschäf- dem Start. Es handelt sich um ein Sportprogramm, das extreme tigt. Sportarten überträgt. 58 TELE-satellite & Broadband — 08-09/2007 — www.TELE-satellite.com
  • 4. lit INTELSAT 7 auf 68,5 Ost keine Kapa- zitäten mehr frei hat, werden die neuen Pay-TV-Betreiber über neue Satelliten senden. Ein möglicher Kandidat dafür ist der HELLAS SAT 2 auf 39 Ost. Seit Früh- jahr 2007 laufen über den Südafrika-Beam dieses Satelliten bereits TV-Programme - SatcoDX erfaßte diese Programme erst- mals im Mai 2007. Wer betreibt für diese Programme den Uplink? Gut geraten, es ist Telemedia. Aber es gibt weitere Kandi- daten: der SIRIUS 4, der Ende 2007 star- ten soll, und auf 5 Ost positioniert werden wird, verfügt ebenfalls über einen Beam für Südafrika. Und es gibt noch weitere potentielle Satelliten. Der Satellitenhimmel über dem süd- lichen Afrika beginnt, interessant zu werden. Je mehr Programme abgestrahlt werden, desto größer ist die Nachfrage nicht nur nach der Sendetechnik, son- dern auch nach der Empfangstechnik. Ein neuer Markt ist im Entstehen! ▲ Blick in eines der Studios, die von religiösen Programme angemietet werden www.TELE-satellite.com — 08-09/2007 — TELE-satellite & Broadband 59