SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 26
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




           Herausforderung Barrierefreiheit
                              Die ATAG 2.0 kommt




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Wer bin ich?

                                                               Jan Eric Hellbusch

        •     Freiberuflich tätig, Beratung und Testen der
              Barrierefreiheit von Webanwendungen
              und –inhalten
        •     Seit 2000 zahlreiche Veröffentlichungen zur
              Barrierefreiheit im Web
        •     Mitglied der Webkrauts
        •     Ehrenamtlich engagiert in der Blinden- und
              Sehbehindertenselbsthilfe seit 1997


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Was ist Barrierefreiheit?

"Web accessibility means that people with disabilities can use the
Web. More specifically, Web accessibility means that people with
disabilities can perceive, understand, navigate, and interact with
the Web, and that they can contribute to the Web."
(Web Accessibility Initiative)

Barrierefreiheit bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen das
Web nutzen können. Genauer gesagt, bedeutet Barrierefreiheit,
dass Menschen mit Behinderungen das Web wahrnehmen,
verstehen, navigieren und damit interagieren können, und dass sie
zum Web beitragen können.




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Was ist eine Barriere?




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Webstandards

        •     Die Richtlinien des W3C werden als
              "Webstandards" bezeichnet. Das W3C spricht
              von "Empfehlungen" (Recommendations).
        •     Seit 1994 sind über 130 Webstandards vom
              W3C veröffentlicht worden.




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Relevanz der Webstandards

Die Webstandards dienen in erster Linie der
Kompatibilität:
   • Geräteunabhängigkeit
   • Berücksichtigung der Zugänglichkeit
   • Aufwärtskompatibilität
Webinhalte können trotzdem nicht barrierefrei sein:
        •     Alternative Inhalte
        •     Dynamik
        •     Kompatibilität


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Webstandards zur Barrierefreiheit

Weil Webstandards Barrierefreiheit nicht "out of the
box" garantieren, gibt es zusätzliche Webstandards zur
Barrierefreiheit. Diese Richtlinien bilden ein Trio:

        •     Web Content Accessibility Guidelines 2.0,
        •     Authoring Tool Accessibility Guidelines 1.0 und
        •     User Agent Accessibility Guidelines 1.0.




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Übergang von WCAG 2.0 zu ATAG 2.0

Webinhalte müssen barrierefrei sein, damit sie von
Menschen mit Behinderungen genutzt werden können
(WCAG).

Werkzeuge, die Inhalte für das Web produzieren,
müssen barrierefrei sein, damit Menschen mit
Behinderungen sie bedienen können (ATAG).

Werkzeuge, die Inhalte für das Web produzieren,
müssen barrierefreien Output gemäß WCAG liefern
(ATAG).


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




ATAG 1.0 und ATAG 2.0

Die ATAG definieren wie Inhalte barrierefrei gestaltet
werden müssen und wie die Werkzeuge selbst
barrierefrei gestaltet werden können, damit Menschen
mit Behinderungen sie nutzen können.

        •     Aktuelle Fassung: ATAG 1.0 aus dem Jahr
              2000
        •     Status der Überarbeitung: Working Draft vom
              21. Juli 2011
        •     Fertigstellung: immer noch für 2011 erwartet


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Gesetzliche Lage

Das Europäische Parlament hat in der Resolution EP
(2002)0325 vom 13. Juni 2002 gefordert, dass die
ATAG für alle europäischen Institutionen und
Mitgliedsstaaten gelten soll. Dies gilt auch für regionale
und kommunale Körperschaften.

Unmissverständlich: die Stufe AA der Richtlinien muss
erreicht werden.

In Deutschland wurden diese Punkte der Resolution
nicht umgesetzt.


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Relevanz der ATAG

Die Authoring Tool Accessibility Guidelines 2.0 sind
relevant für alle Werkzeuge, die Inhalte für das Web
produzieren, etwa:

        •     Blogs,
        •     Wikis,
        •     Social Media Websites,
        •     Content-Management-Systeme,
        •     HTML-Editoren
        •     U.v.m.

                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Ebenen der Anleitung

Die Einzelpersonen und Organisationen, welche die
Richtlinien der ATAG benutzen, sind sehr verschieden
und umfassen Entwickler und Nutzer von Werkzeugen,
Einkäufer von Software oder Entscheidungsträger.

Um den unterschiedlichen Bedürfnissen dieser
Zielgruppen gerecht zu werden, gibt es mehrere
Ebenen in der Anleitung, darunter globale Prinzipien,
allgemeine Richtlinien, testbare Erfolgskriterien und
eine reichhaltige Dokumentation mit
Implementierungsbeispielen.

                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Nochmal Ebenen der Anleitung

Die Ebenen der Anleitung wirken zusammen, um bei
der barrierefreien Gestaltung von Webinhalten zu
unterstützen.

Es wird empfohlen, alle Ebenen anzuschauen und nach
Möglichkeit umzusetzen.

Auch die Erfüllung der höchsten Konformitätsstufe
(AAA) garantiert nicht, dass jeder Nutzer Barrierefreiheit
erlebt.



                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Konformitätsstufen

Es gibt drei Konformitätsstufen: A, AA und AAA. Die
Erreichung von

        •     Konformitätsstufe A bedeutet, dass alle
              Erfolgskriterien der Stufe A erfüllt werden.
        •     Konformitätsstufe AA bedeutet, dass alle
              Erfolgskriterien der Stufen A und AA erfüllt
              werden.
        •     Konformitätsstufe AAA bedeutet, dass alle
              Erfolgskriterien erfüllt werden.


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Integration der Barrierefreiheit

Wenn die Richtlinien der ATAG Eingang in eine
Anwendung finden, dann sollten Aspekte der
Barrierefreiheit möglichst integriert (statt parallel)
eingebaut werden. Eine gute Integration fördert:

        •     Den Arbeitsablauf
        •     Wissen und Fähigkeit der Anwender
        •     Empfänglichkeit der Anwender für Erfordernisse
              der Barrierefreiheit



                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Teile der ATAG 2.0

Die ATAG 2.0 ist sehr umfangreich. Die Informationen
sind pyramidenartig aufgebaut und umfassen vier
Ebenen an Informationen. Diese sind in zwei Teile
gegliedert:

In Teil A der ATAG 2.0 geht es um die Barrierefreiheit
der Anwendung, die zur Produktion von Webinhalten
genutzt wird.

In Teil B der ATAG 2.0 geht es um den barrierefreien
Output.


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Teil A: Barrierefreie Anwendung

Teil A der ATAG 2.0 besteht zunächst aus vier
Prinzipien:

        •
        Anwendung entsprechender Richtlinien für
        barrierefreie Inhalte
    • Wahrnehmbarkeit
    • Bedienbarkeit
    • Verständlichkeit
Den vier Prinzipien sind 13 Richtlinien zugeordnet, die
die Grundregeln für die Erstellung barrierefreier
Anwendungen bieten.
                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Erfolgskriterien in Teil A

Die 13 Richtlinien aus Teil A der ATAG 2.0 werden weiter unterteilt
in 33 Erfolgskriterien. Erst diese Erfolgskriterien bieten konkrete
Handlungsanweisungen für die barrierefreie Gestaltung von
Werkzeugen.

Die Erfolgskriterien werden einer der drei Konformitätsstufen
zugeordnet:

     •     17 x Konformitätsstufe A
     •     6 x Konformitätsstufe AA
     •     9 x Konformitätsstufe AAA
Erfolgskriterium A.1.1 gibt die Konformität zur WCAG 2.0 wieder
(A, AA oder AAA).


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Beispiele für Teil A

        •     Barrierefreie Schnittstelle (z.B. WCAG-konform
              bei Webinterface)
        •     Barrierefreie Editoren (z.B. WYSIWYG-
              Editoren)
        •     Gleichwertiger Zugang für Tastatur und Maus
        •     Optionen für Alternativversion (z.B. Style-
              Switcher)
        •     Zusatzfunktionen barrierefrei umsetzen (z.B.
              Vorschau oder Korrekturmöglichkeiten)


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Notwendig und doch tückisch

Einige Aspekte der Zugänglichmachung von komplexen
Objekten ist nur mit Accessible Rich Internet
Applications (ARIA) möglich.
    • Status (ARIA 1.0): Candidate Recommendation
    • Grund: Noch zu wenig Unterstützung
    • Schwierig: Nur im Screenreader o.ä. testbar
ARIA füllt die Lücke zwischen HTML und JavaScript für
Screenreader und andere Hilfsmittel. Die Verwendung
von ARIA garantiert zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls
die Barrierefreiheit.


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Teil B: Barrierefreier Output

Teil B der ATAG 2.0 umfasst ebenfalls vier Prinzipien:

        •     Barrierefreiheit bei automatisierten Prozessen
        •     Unterstützung der Anwender bei der Erstellung
              barrierefreier Inhalte
        •     Unterstützung der Anwender bei der
              Verbesserung der Barrierefreiheit
        •     Förderung und Integration von
              zugänglichkeitsunterstützenden Features



                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Erfolgskriterien in Teil B

Die vier Prinzipien in Teil B der ATAG 2.0 werden durch
11 Richtlinien konkretisiert, die weiter in 33
Erfolgskriterien unterteilt werden.

Die Erfolgskriterien aus Teil B umfassen

        •     10 Kriterien der Konformitätsstufe A
        •     7 der Stufe AA
        •     5 der Stufe AAA
        •     11 Kriterien die direkt abhängig von der
              erstrebten Konformitätsstufe des Outputs sind.

                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Hausaufgaben

Schauen Sie auf die Richtlinien:

www.w3.org/TR/ATAG20

Dort finden Sie bei den Erfolgskriterien die Links zu
Implementierungsbeispielen.

Engagieren Sie sich

        •     bei der Entwicklung der ATAG
        •     bei der Übersetzung der ATAG ins Deutsche


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de
Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz                     12. Oktober 2011




Meine Empfehlung

                        Im März 2011 ist das Buch
                        „Barrierefreiheit verstehen und umsetzen“
                        von Kerstin Probiesch und mir
                        erschienen.



 Alles über barrierefreies Webdesign. Wenn Sie es kaufen
 wollen, dann besuchen Sie www.barrierefreies-
 webdesign.de und klicken dort auf den Link, dann haben
 wir beide was davon.


                                                                     © Jan Eric Hellbusch     (1967 - 2011)
                                                                     hellbusch@2bweb.de     http://2bweb.de

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?
Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?
Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?Andrea Brücken
 
5 open gov_statistikbericht
5 open gov_statistikbericht5 open gov_statistikbericht
5 open gov_statistikberichtZebralog
 
viaprinto motivkalender #3
viaprinto motivkalender #3viaprinto motivkalender #3
viaprinto motivkalender #3viaprinto
 
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_Nandang Sukmara
 
Robert schumann arrangement pour 4 main du marchenerzahlungen
Robert schumann   arrangement pour 4 main du marchenerzahlungenRobert schumann   arrangement pour 4 main du marchenerzahlungen
Robert schumann arrangement pour 4 main du marchenerzahlungenSah Ya
 
Testautomatisierung mit CodedUI für Fortgeschrittende
Testautomatisierung mit CodedUI für FortgeschrittendeTestautomatisierung mit CodedUI für Fortgeschrittende
Testautomatisierung mit CodedUI für FortgeschrittendeNico Orschel
 
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013Provaria GmbH
 
Praesentation ozpark
Praesentation ozparkPraesentation ozpark
Praesentation ozparkGebbi23
 
Higiene icf 20130001
Higiene icf 20130001Higiene icf 20130001
Higiene icf 20130001Julio Carte
 
Präsentation
PräsentationPräsentation
PräsentationIngo15
 
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein Einblick
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein EinblickÖffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein Einblick
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein EinblickSalzburger Bildungswerk
 
Castro vetón de el raso - idioma alemán
Castro vetón de el raso - idioma alemánCastro vetón de el raso - idioma alemán
Castro vetón de el raso - idioma alemánlunacandeleda
 

Andere mochten auch (19)

Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?
Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?
Was bedeutet "Neues Lernen" für die Supervision?
 
Vilnius krakow
Vilnius krakowVilnius krakow
Vilnius krakow
 
5 open gov_statistikbericht
5 open gov_statistikbericht5 open gov_statistikbericht
5 open gov_statistikbericht
 
Austria
AustriaAustria
Austria
 
Laptop
LaptopLaptop
Laptop
 
viaprinto motivkalender #3
viaprinto motivkalender #3viaprinto motivkalender #3
viaprinto motivkalender #3
 
Pressespiegel 2011
Pressespiegel 2011Pressespiegel 2011
Pressespiegel 2011
 
dreieck Ausgabe02 2011
dreieck Ausgabe02 2011dreieck Ausgabe02 2011
dreieck Ausgabe02 2011
 
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_
Perda no. 16_th_2011_lampiran_perda_perubahan_sotk_
 
Robert schumann arrangement pour 4 main du marchenerzahlungen
Robert schumann   arrangement pour 4 main du marchenerzahlungenRobert schumann   arrangement pour 4 main du marchenerzahlungen
Robert schumann arrangement pour 4 main du marchenerzahlungen
 
Testautomatisierung mit CodedUI für Fortgeschrittende
Testautomatisierung mit CodedUI für FortgeschrittendeTestautomatisierung mit CodedUI für Fortgeschrittende
Testautomatisierung mit CodedUI für Fortgeschrittende
 
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013
Provaria Gmbh - Neu in sharepoint 2013
 
KNX Musterhaus
KNX MusterhausKNX Musterhaus
KNX Musterhaus
 
Chombo 2012
Chombo 2012Chombo 2012
Chombo 2012
 
Praesentation ozpark
Praesentation ozparkPraesentation ozpark
Praesentation ozpark
 
Higiene icf 20130001
Higiene icf 20130001Higiene icf 20130001
Higiene icf 20130001
 
Präsentation
PräsentationPräsentation
Präsentation
 
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein Einblick
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein EinblickÖffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein Einblick
Öffentlichkeitsarbeit im Vereinsleben_Ein Einblick
 
Castro vetón de el raso - idioma alemán
Castro vetón de el raso - idioma alemánCastro vetón de el raso - idioma alemán
Castro vetón de el raso - idioma alemán
 

Ähnlich wie Jan Eric Hellbusch: Herausforderung Barrierefreiheit - die ATAG 2.0 kommen

20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria
20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria
20140320 hellbusch-html5-und-wai-ariaHellbusch
 
Semantic Web für Menschen wie du und ich
Semantic Web für Menschen wie du und ichSemantic Web für Menschen wie du und ich
Semantic Web für Menschen wie du und ichTobias Kuhn
 
DigiMediaL - Musik im Social Web
DigiMediaL - Musik im Social WebDigiMediaL - Musik im Social Web
DigiMediaL - Musik im Social WebDigiMediaL_musik
 
Barrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionen
Barrierefreier Internetauftritt für KultureinstitutionenBarrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionen
Barrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionenpublicplan GmbH
 
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...Sven Jenzer
 
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...Peter Rozek
 
Barrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atBarrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atThomas Jöchler
 

Ähnlich wie Jan Eric Hellbusch: Herausforderung Barrierefreiheit - die ATAG 2.0 kommen (7)

20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria
20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria
20140320 hellbusch-html5-und-wai-aria
 
Semantic Web für Menschen wie du und ich
Semantic Web für Menschen wie du und ichSemantic Web für Menschen wie du und ich
Semantic Web für Menschen wie du und ich
 
DigiMediaL - Musik im Social Web
DigiMediaL - Musik im Social WebDigiMediaL - Musik im Social Web
DigiMediaL - Musik im Social Web
 
Barrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionen
Barrierefreier Internetauftritt für KultureinstitutionenBarrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionen
Barrierefreier Internetauftritt für Kultureinstitutionen
 
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...
What about Accessibility of Next Generation User Interfaces for People with D...
 
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...
WCAG 2.0 mehr als nur ein Standard, Synergien zwischen Usability und Accessib...
 
Barrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atBarrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.at
 

Jan Eric Hellbusch: Herausforderung Barrierefreiheit - die ATAG 2.0 kommen

  • 1. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Herausforderung Barrierefreiheit Die ATAG 2.0 kommt © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 2. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Wer bin ich? Jan Eric Hellbusch • Freiberuflich tätig, Beratung und Testen der Barrierefreiheit von Webanwendungen und –inhalten • Seit 2000 zahlreiche Veröffentlichungen zur Barrierefreiheit im Web • Mitglied der Webkrauts • Ehrenamtlich engagiert in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe seit 1997 © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 3. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Was ist Barrierefreiheit? "Web accessibility means that people with disabilities can use the Web. More specifically, Web accessibility means that people with disabilities can perceive, understand, navigate, and interact with the Web, and that they can contribute to the Web." (Web Accessibility Initiative) Barrierefreiheit bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen das Web nutzen können. Genauer gesagt, bedeutet Barrierefreiheit, dass Menschen mit Behinderungen das Web wahrnehmen, verstehen, navigieren und damit interagieren können, und dass sie zum Web beitragen können. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 4. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Was ist eine Barriere? © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 5. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Webstandards • Die Richtlinien des W3C werden als "Webstandards" bezeichnet. Das W3C spricht von "Empfehlungen" (Recommendations). • Seit 1994 sind über 130 Webstandards vom W3C veröffentlicht worden. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 6. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Relevanz der Webstandards Die Webstandards dienen in erster Linie der Kompatibilität: • Geräteunabhängigkeit • Berücksichtigung der Zugänglichkeit • Aufwärtskompatibilität Webinhalte können trotzdem nicht barrierefrei sein: • Alternative Inhalte • Dynamik • Kompatibilität © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 7. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Webstandards zur Barrierefreiheit Weil Webstandards Barrierefreiheit nicht "out of the box" garantieren, gibt es zusätzliche Webstandards zur Barrierefreiheit. Diese Richtlinien bilden ein Trio: • Web Content Accessibility Guidelines 2.0, • Authoring Tool Accessibility Guidelines 1.0 und • User Agent Accessibility Guidelines 1.0. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 8. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Übergang von WCAG 2.0 zu ATAG 2.0 Webinhalte müssen barrierefrei sein, damit sie von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können (WCAG). Werkzeuge, die Inhalte für das Web produzieren, müssen barrierefrei sein, damit Menschen mit Behinderungen sie bedienen können (ATAG). Werkzeuge, die Inhalte für das Web produzieren, müssen barrierefreien Output gemäß WCAG liefern (ATAG). © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 9. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 ATAG 1.0 und ATAG 2.0 Die ATAG definieren wie Inhalte barrierefrei gestaltet werden müssen und wie die Werkzeuge selbst barrierefrei gestaltet werden können, damit Menschen mit Behinderungen sie nutzen können. • Aktuelle Fassung: ATAG 1.0 aus dem Jahr 2000 • Status der Überarbeitung: Working Draft vom 21. Juli 2011 • Fertigstellung: immer noch für 2011 erwartet © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 10. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Gesetzliche Lage Das Europäische Parlament hat in der Resolution EP (2002)0325 vom 13. Juni 2002 gefordert, dass die ATAG für alle europäischen Institutionen und Mitgliedsstaaten gelten soll. Dies gilt auch für regionale und kommunale Körperschaften. Unmissverständlich: die Stufe AA der Richtlinien muss erreicht werden. In Deutschland wurden diese Punkte der Resolution nicht umgesetzt. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 11. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Relevanz der ATAG Die Authoring Tool Accessibility Guidelines 2.0 sind relevant für alle Werkzeuge, die Inhalte für das Web produzieren, etwa: • Blogs, • Wikis, • Social Media Websites, • Content-Management-Systeme, • HTML-Editoren • U.v.m. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 12. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Ebenen der Anleitung Die Einzelpersonen und Organisationen, welche die Richtlinien der ATAG benutzen, sind sehr verschieden und umfassen Entwickler und Nutzer von Werkzeugen, Einkäufer von Software oder Entscheidungsträger. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen dieser Zielgruppen gerecht zu werden, gibt es mehrere Ebenen in der Anleitung, darunter globale Prinzipien, allgemeine Richtlinien, testbare Erfolgskriterien und eine reichhaltige Dokumentation mit Implementierungsbeispielen. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 13. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Nochmal Ebenen der Anleitung Die Ebenen der Anleitung wirken zusammen, um bei der barrierefreien Gestaltung von Webinhalten zu unterstützen. Es wird empfohlen, alle Ebenen anzuschauen und nach Möglichkeit umzusetzen. Auch die Erfüllung der höchsten Konformitätsstufe (AAA) garantiert nicht, dass jeder Nutzer Barrierefreiheit erlebt. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 14. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Konformitätsstufen Es gibt drei Konformitätsstufen: A, AA und AAA. Die Erreichung von • Konformitätsstufe A bedeutet, dass alle Erfolgskriterien der Stufe A erfüllt werden. • Konformitätsstufe AA bedeutet, dass alle Erfolgskriterien der Stufen A und AA erfüllt werden. • Konformitätsstufe AAA bedeutet, dass alle Erfolgskriterien erfüllt werden. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 15. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Integration der Barrierefreiheit Wenn die Richtlinien der ATAG Eingang in eine Anwendung finden, dann sollten Aspekte der Barrierefreiheit möglichst integriert (statt parallel) eingebaut werden. Eine gute Integration fördert: • Den Arbeitsablauf • Wissen und Fähigkeit der Anwender • Empfänglichkeit der Anwender für Erfordernisse der Barrierefreiheit © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 16. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 17. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Teile der ATAG 2.0 Die ATAG 2.0 ist sehr umfangreich. Die Informationen sind pyramidenartig aufgebaut und umfassen vier Ebenen an Informationen. Diese sind in zwei Teile gegliedert: In Teil A der ATAG 2.0 geht es um die Barrierefreiheit der Anwendung, die zur Produktion von Webinhalten genutzt wird. In Teil B der ATAG 2.0 geht es um den barrierefreien Output. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 18. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Teil A: Barrierefreie Anwendung Teil A der ATAG 2.0 besteht zunächst aus vier Prinzipien: • Anwendung entsprechender Richtlinien für barrierefreie Inhalte • Wahrnehmbarkeit • Bedienbarkeit • Verständlichkeit Den vier Prinzipien sind 13 Richtlinien zugeordnet, die die Grundregeln für die Erstellung barrierefreier Anwendungen bieten. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 19. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Erfolgskriterien in Teil A Die 13 Richtlinien aus Teil A der ATAG 2.0 werden weiter unterteilt in 33 Erfolgskriterien. Erst diese Erfolgskriterien bieten konkrete Handlungsanweisungen für die barrierefreie Gestaltung von Werkzeugen. Die Erfolgskriterien werden einer der drei Konformitätsstufen zugeordnet: • 17 x Konformitätsstufe A • 6 x Konformitätsstufe AA • 9 x Konformitätsstufe AAA Erfolgskriterium A.1.1 gibt die Konformität zur WCAG 2.0 wieder (A, AA oder AAA). © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 20. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Beispiele für Teil A • Barrierefreie Schnittstelle (z.B. WCAG-konform bei Webinterface) • Barrierefreie Editoren (z.B. WYSIWYG- Editoren) • Gleichwertiger Zugang für Tastatur und Maus • Optionen für Alternativversion (z.B. Style- Switcher) • Zusatzfunktionen barrierefrei umsetzen (z.B. Vorschau oder Korrekturmöglichkeiten) © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 21. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Notwendig und doch tückisch Einige Aspekte der Zugänglichmachung von komplexen Objekten ist nur mit Accessible Rich Internet Applications (ARIA) möglich. • Status (ARIA 1.0): Candidate Recommendation • Grund: Noch zu wenig Unterstützung • Schwierig: Nur im Screenreader o.ä. testbar ARIA füllt die Lücke zwischen HTML und JavaScript für Screenreader und andere Hilfsmittel. Die Verwendung von ARIA garantiert zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls die Barrierefreiheit. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 22. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Teil B: Barrierefreier Output Teil B der ATAG 2.0 umfasst ebenfalls vier Prinzipien: • Barrierefreiheit bei automatisierten Prozessen • Unterstützung der Anwender bei der Erstellung barrierefreier Inhalte • Unterstützung der Anwender bei der Verbesserung der Barrierefreiheit • Förderung und Integration von zugänglichkeitsunterstützenden Features © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 23. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Erfolgskriterien in Teil B Die vier Prinzipien in Teil B der ATAG 2.0 werden durch 11 Richtlinien konkretisiert, die weiter in 33 Erfolgskriterien unterteilt werden. Die Erfolgskriterien aus Teil B umfassen • 10 Kriterien der Konformitätsstufe A • 7 der Stufe AA • 5 der Stufe AAA • 11 Kriterien die direkt abhängig von der erstrebten Konformitätsstufe des Outputs sind. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 24. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 25. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Hausaufgaben Schauen Sie auf die Richtlinien: www.w3.org/TR/ATAG20 Dort finden Sie bei den Erfolgskriterien die Links zu Implementierungsbeispielen. Engagieren Sie sich • bei der Entwicklung der ATAG • bei der Übersetzung der ATAG ins Deutsche © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de
  • 26. Herausforderung Barrierefreiheit – 1. Webedition Benutzerkonferenz 12. Oktober 2011 Meine Empfehlung Im März 2011 ist das Buch „Barrierefreiheit verstehen und umsetzen“ von Kerstin Probiesch und mir erschienen. Alles über barrierefreies Webdesign. Wenn Sie es kaufen wollen, dann besuchen Sie www.barrierefreies- webdesign.de und klicken dort auf den Link, dann haben wir beide was davon. © Jan Eric Hellbusch (1967 - 2011) hellbusch@2bweb.de http://2bweb.de

Hinweis der Redaktion

  1. Bei dem Begriff "Webstandards" ist zunächst festzustellen, dass es sich nicht um Standards im eigentlichen Sinne handelt. Das W3C ist keine staatlich anerkannte Organisation (wie z.B. die ISO) und nicht legitimiert, gesetzlich verbindliche Standards auszugeben. Das W3C spricht deswegen von "Empfehlungen" (Recommendations). Die Webstandards sind Quasi-Standards. Seit 1994 sind über 130 Webstandards vom W3C veröffentlicht worden. Nicht alle im Web verwendeten Formate sind Teil der Webstandards. Generell liegt die Kompatibilität von Hilfsmitteln behinderter Nutzer mit Plug-Ins für Browser bzw. Anwendungen, die zur Anzeige und zum Bedienen ursprünglich proprietärer Formate wie Java, aber auch Flash oder PDF erforderlich sind, hinter den Möglichkeiten eines HTML-Dokuments. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass solche Formate durch kommerzielle Unternehmen verbreitet wurden und die Zugänglichkeit von Benutzerschnittstellen und der Formate selbst nachträglich statt integrativ berücksichtigt wurden. Auch bieten die Hersteller von Hilfsmitteln nicht immer den vollständigen Zugang zu Inhalten, so dass die Problematik der nicht-zugänglichen Inhalte nicht alleine von Webanbietern geschultert werden kann.
  2. Die Webstandards des W3C dienen in erster Linie der Kompatibilität: Webinhalte sollen auf möglichst vielen Endgeräten auf gleiche Weise dargestellt und bedient werden können. Darüber hinaus ist die Aufwärtskompatibilität der Webstandards ein Grundprinzip, d.h. eine heute nach Webstandards erstellte Seite soll in zukünftigen Browsern mindestens so gut funktionieren wie in den heute gebräuchlichen Browsern. Grundsätzlich berücksichtigen Webstandards alle Möglichkeiten der Zugänglichkeit, wenngleich Browser, Redaktionssysteme und diverse andere Anwendungen sowie die Webentwickler die vorhandenen Möglichkeiten erst ausschöpfen müssen. Trotz der korrekten Verwendung von Webstandards können Webinhalte allerdings auch nicht zugänglich sein. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich: · Bild- und Multimediaformate enthalten rein visuelle und/oder akustische Inhalte, die einen Alternativtext erfordern. · Dynamisch erzeugte Inhalte, etwa mit JavaScript oder Flash, können bei eingeschränktem Sehvermögen und im linearen Zugang schwierig zu erfassen bzw. zu nutzen sein. · Kompatibilitätsprobleme zwischen Hilfsmitteln behinderter Nutzer und Plug-Ins oder Formaten machen den Einsatz dieser Formate problematisch im Hinblick auf Barrierefreiheit.
  3. Weil Webstandards Barrierefreiheit nicht "out of the box" garantieren, gibt es zusätzliche Empfehlungen des W3C zur Erstellung und Aufbereitung der Webstandards in einer möglichst zugänglichen Form. Diese Richtlinien bilden ein Trio: Web Content Accessibility Guidelines 2.0 , Authoring Tool Accessibility Guidelines 1.0 und User Agent Accessibility Guidelines 1.0 . Mit den in Dezember 2008 veröffentlichten Web Content Accessibility Guidelines 2.0 stellt das W3C deutlich umfassendere Anforderungen an die Barrierefreiheit im Vergleich zur Vorgängerversion aus dem Jahr 1999. In der WCAG20 werden in 12 Richtlinien Anforderungen für die Erstellung barrierefreier Webinhalte formuliert. Sie bestehen aus einem normativen Teil sowie sehr umfangreichen, nicht-normativen Zusatzdokumenten, in denen Erläuterungen, Techniken, Testmöglichkeiten und weiterführende Informationen geboten werden. Dadurch wird das Verständnis der einzelnen Richtlinien gefördert, aber auch konkrete Handlungsanweisungen für die Umsetzung geliefert. Bei zunehmender Verbreitung von Web 2.0 bzw. des "Mitmach"-Webs werden auch die Authoring Tool Accessible Guidelines (ATAG) immer wichtiger, wenn es um zugängliche Anwendungen im Web geht. Die ATAG betreffen ein weites Spektrum von Werkzeugen. Der Bogen spannt sich von WYSIWYG-Editoren und HTML-Konvertierungsprogrammen über Redaktionssysteme bis hin zu Bildeditoren. In den ATAG wird auch erklärt, wie die Werkzeuge selbst barrierefrei gestaltet werden können. Die ATAG werden zurzeit in der Version 2.0 überarbeitet, sind aber noch als Entwurf eingestuft. Die dritte Empfehlung im Bunde des W3C zur Barrierefreiheit, die User Agent Accessibility Guidelines (UAAG), sind vor allem an Browser- und andere Software-Hersteller gerichtet. In dieser Empfehlung wird u. a. beschrieben, wie die Aufbereitung von Webinhalten für die verschiedenen Zugangsformen, sei es die Bedienung mit der Tastatur oder der Zugang mit Hilfsmitteln wie Screenreadern zu erfolgen hat. Die UAAG werden zurzeit ebenfalls in der Version 2.0 überarbeitet. Es gibt zahlreiche weitere Dokumente beim W3C zur Barrierefreiheit. Diese umfassen ergänzende Dokumente zu den ebengenannten Richtlinien, aber auch weitergehende Webstandards wie Accessible Rich Internet Applications (ARIA).