1. Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Web 2.0 und der Kampf der Begriffe Wolfgang Neuhaus Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
2. www.worldtune.com A Community of Practice Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
3. www.worldtune.com A Community of Practice Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
4. www.worldtune.com A Community of Practice Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
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6. www.worldtune.com A Community of Practice Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
7. www.worldtune.com A Community of Practice Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Yeelab - Educational Environments
8. Lernen statt E-Learning 2.0 Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Prof. Kersten Reich Universität Köln Yeelab - Educational Environments
9. Verhaltensänderung auf Grund von Erfahrung Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Digitale Ressourcen Humane Ressourcen Analoge Ressourcen Lernendes Individuum GESELLSCHAFT COMMUNITIES BILDUNGS- EINRICHTUNGEN Yeelab - Educational Environments
14. Wolfgang Neuhaus, 2007, Online-Round-Table E-Learning 2.0 Yeelab - Educational Environments Danke Schön ! Bei weiterem Interesse: Besuchen Sie meinen Blog unter der URL: www.mediendidaktik.port07.de Yeelab - Educational Environments
Editor's Notes
Grüß Gott, Ich möchte mich zunächst kurz vorstellen: Meine Name ist Wolfgang Neuhaus. Ich bin E-Learning Berater an der Freien Universität Berlin und Gründer von Yeelab - Educational Environments, einer Internet-Agentur für mediengestützte Formen des Lernens. Mit diesem Beitrag zum Online Roundtable möchte ich ein paar Schlaglichter werfen auf einige in der Web 2.0 - Debatte stark vernachlässigte Aspekte des mediengestützten Lehren und Lernens. Gefragt nach Erfahrungen mit Projekten im Kontext von Web 2.0, Social Software und user generated content viel mir eigentlich nur ein Projekt ein, in dem ich umfangreiche Erfahrungen in diesem Feld sammeln konnte: Es handelt sich um das World Tune Projekt.
Im World Tune Projekt ging es darum, mit Lerngruppen an verschiedenen Standorten in Europa eine weltweit angelegte Klangskulptur aufzubauen.
Diese Skulptur bestand aus ca. 2,30 hohen Hornlautsprechern, die an verschiedenen Orten unseres Planeten Klänge aus dem Internet ausstrahlten. Diese Klänge – als sound loops abgespeichert - wurden jeweils ausgelöst durch Internetsurfer, die die Startseite des World Tune Projektes aufriefen. Ein Zufallsgenerator wählte dann einen Klang aus den reichlich bestückten Online-Bibliotheken aus und übertrug ihn an die angeschlossenen Lautsprecher.
Der Zugriff auf die Klänge, wie auch das Einstellen war ähnlich organisiert wie es heute bei Flickr mit Fotos realisert wird. Das System steht – übrigens heute noch – offen im Netz. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere Student, der Interesse daran hat, dieses System auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.
World Tune, didaktisch geplant im Sinne der Projektmethode, entstand durch eine Vielzahl von pädagogischen Aktivitäten. Diese umfassten Soundwalks zur akustischen Erkundung der jeweiligen Region, den Bau der Lautsprecherskulpturen, Durchführung von Online-Meetings zur Planung der gemeinsamen Aktivitäten, bis hin zur Digitalisierung der gesammelten Klänge und deren Bereitstellung im Internet.
Die Online-Kommunikation realiserten wir damals (das war übrigens vor ca. 10 Jahren) über einen mit Web-Cams begleiteten IRC-Chat, sowie über den Virtual Communication Terminal. Das war eine offen im Netz stehende selbstgestrickte PHP-Lösung, in der jeder Nutzer chronologisch Einträge vornehmen und kommentieren konnte. Heute würde man das wohl einen Blog nennen. Auch wenn dieses Blogsystem noch ohne RSS-Feeds auskommen musste.
Als pädagogisches Projekt initiiert sprang der Funke im Netz schnell über. Es fanden sicht nach wenigen Monaten tatsächlich user aus allen Teilen der Welt, die sich daran beteiligten, die für die Klangskulptur erforderlichen Klangbibliotheken mit Klängen aus ihren jeweiligen Regionen zu bestücken.
Eines der Ziele im World Tune Projekt war es, den internetgestützten Computer mit seinen verschiedenen Werkzeugcharakteren in den Lernprozess zu integrieren. Um ein erfolgreiches kollaboratives Lernen sicherzustellen, wurde dabei auf die Projektmethode zurückgegriffen. Die Projektmethode ist eine von vielen konstruktivistischen Methoden, die im Kontext vielfältiger reformpädagogischer Ansätze entstanden ist und die z.B. im gut dokumentierten Methodenpool von Prof. Kersten Reich erläutert wird. Überhaupt ist dies die wichtigste Erfahrung, die wir aus dem World Tune Projekt mitgenommen haben: Um kollaboratives Lernen erfolgreich umszusetzen brauchen wir keine neuen coolen Begriffe sondern die Bereitschaft, die wertvollen Errungenschaften der klassischen Pädagogik aufzugreifen und diese auch für internetgestützte Szenarien fruchtbar zu machen.
Lernen ist eine Verhaltensänderung auf Grund von Erfahrung. Lernen geschieht durch konkretes Handeln. Dies sind zwei allgemeine Grundsätze der Lernpsychologie, die im Prinzip von jeder Lerntheorie, sei sie behavioristisch, kognitivistisch oder konstruktivistisch, unterstützt werden. Bei der Ausführung dieser Handlungen greift der Lernende auf drei wesentliche Ressourcen seiner Umwelt zurück: auf Gespräche, Aktionen und Kooperationen mit anderen Menschen in seiner Umgebung (Humane Ressourcen), auf das Lesen und Schreiben von Texten, den Umgang mit Gegenständen und Werkzeugen in der realen Welt (Analoge Ressourcen) auf das Beschaffen von Informationen im Internet, die Kommunikation über das Internet sowie Produktion mit digitalen Werkzeugen (digitale Ressourcen) In der Praxis des klassischen E-Learnings spielen die beiden erstgenannten Ressourcen eine völlig untergeordnete Rolle. Meine These an dieser Stelle wäre: Der weitgehende Verzicht auf den handelnden Umgang mit humanen und analogen Ressourcen führt zwingend zu einer Minderung der Qualität des Lernens. E-Learning in seiner klassischen Form sollte deshalb abgelöst werden durch integrierte Methoden des Lernens.
Eine, solcher integrierter Methoden wären z.B. die Communities of Practice, wie sie von Jean Lave und Etienne Wenger beschrieben wurden und wie wir sie im World Tune Projekt umgesetzt haben. Wir engagierten uns gemeinsam für eine bestimmte Sache über einen bestimmten Zeitraum und teilten dafür unsere jeweils individuell verfügbaren Ressourcen. Gerade in solchen Projekten in denen die Mitglieder geographisch weit voneinander entfernt agieren, bekommen die verschiedenen webbasierten Kooperations- und Kommunikationswerkzeuge eine wichtige Bedeutung.
Um die Kooperation effizient zu gestalten setzten wir die Methode des Projektlernens ein. „ Die Projektmethode“ ist dann auch der Titel eines Buches von Karl Frey, aus dem ich auf dieser Folie einige Merkmale des Projektlernens entnommen habe. Die Quellenangabe zu diesem Buch finden Sie im beigefügten PDF-File . Um die unterschiedlichen Handlungsfelder hervorzuheben, die vom Lehrenden in diesem Kontext moderiert werden müssen, ist es hilfreich, sich mit den hier nur exemplarisch aufgelisteten Handlungen der Lernenden etwas näher auseinanderzusetzen.
Die Offenheit der soeben beschriebenen Lernprozesse sowie die große Vielfalt verfügbarer Medien und Werkzeuge verursachen eine hohe Komplexität entsprechender Lernvorhaben. Um diese Komplexität aus der Perspektive des Lerners möglichst überschaubar zu halten, ist es erforderlich eine individualisierbare Lernumgebung zugänglich zu machen, die sich jeder Lerner nach seinen Anforderungen und Bedürfnissen konfigurieren kann.
Ein Personal Learning Environment könnte eine solche Umgebung repräsentieren. Ein Personal Learning Environment verstanden als Infrastruktur, die mir persönlich zur Verfügung steht, um mein Lernen zu organisieren, hat im Prinzip zwei Dimensionen: Die reale Dimension: mein konkretes persönliches Umfeld, Freunde, KollegInnen, mein Arbeitsplatz, mein Bücherregal, Bibliotheken, die ich besuche usw. Die virtuelle Dimenson, die mir Zugang zu Kommunikations-, Recherche- und Produktionswerkzeugen sowie zu multimedial aufbereiteten Informationen gewährt. Entscheidender Vorteil der virtuellen Repräsentation eines Personal Learning Environments gegenüber klassischen Learning Management Systemen ist es, dass die persönliche Lernumgebung unabhängig von der Institution für den Nutzer erhalten und zugänglich bleibt und mit dem Lernenden mitwächst. Der Prozess des allseits gepriesenen lebenslangen Lernens wird damit optimal unterstützt.
Diese Präsentation konnte nur dazu dienen, schlaglichtartig einige Aspekte des webgestützten Lernens zu beleuchten. Weitere Details finden sie in dem beigefügten Artikel sowie in meinem Blog zum Thema Mediendidaktik Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich über Kommentare und Trackbacks im Blog Mediendidaktik.